Du bist Deutschland! | Von Anselm Lenz

Ein Standpunkt von Anselm Lenz.

Ein Mann, etwa Ende Dreißig, schlendert die Landsberger Allee hinunter. Ihm steht eines der Miet-E-Fahrräder im Weg. Unvermittelt tritt er es mit voller Wucht auf die karge Berliner Grünfläche. Der Mann, nennen wir ihn Torsten, geht weiter. Faxen dicke.

Die Mitarbeiterin einer Tankstelle muss die entwürdigende Plastik-Uniform des Shell-Konzerns tragen. In dieser Teletubbie-Verkleidung putzt sie die Kaffeemaschine, muss Fabrikbrötchen aufbacken, die Bockwürste heißmachen und den Kloschlüssel verwalten. Neben allem anderen. Zum Beispiel dem Beruf selbst als Kassiererin, genannt Job.

Sie – nennen wir sie Melanie – hatte einmal Fachkraft werden wollen. Allein, die Angebote fehlten. Was am einstmals ehrbaren Beruf der Kassiererin heute so mies sein soll, dass Shell sie derartig mies behandelt, weiß sie nicht. Und auf welche Stellen sich die Fachkräfte bewerben sollen, die ihre Regierung fleißig anwirbt, ist ihr auch unklar. Für sie war bislang nichts, aber auch gar nichts drin. Rassistin ist sie nicht, das geht in Berlin auch gar nicht, wenn man ein aktives Leben führen will. Ihr Freund heißt Shlomo. Beide zusammen müssen mit rund 2.000 Euro netto über die Runden kommen. Eine Erbschaft steht auch nicht in Aussicht. Damit ist eine Familiengründung ausgeschlossen, geschweige denn Urlaub, Auto, Bausparvertrag. Nichts, keine Kinder, kein Gärtchen. Gar nichts. Schon für einen kleinen Hund wäre keine Zeit und keine Tierarztrechnung drin. Tendenz sinkend.

Hinter der Corona-Plexiglasscheibe vor dem Kassen-»Terminal« verschwindet Melanie fast. Eine Zigarettenwerbung über ihrem Kopf kündet von der Freiheit amerikanischer Highways mit Cabrio und Fluppe. Im Konzernradio läuft irgendein bassig aufgezuckerter Beschleunigungs-Synthie-Pop. Demnächst soll die Tankstellen-Arbeiterin vom Konzern durch einen Roboter ersetzt werden. Die Schlange vor Melanie ist diesmal lang. Sie arbeitet mal wieder alleine im gelb beleuchteten Tankshop.

Die Leute stehen sich die Beine in den Bauch, die Verkäuferin auch. Ihre Bewegungen wirken so, als habe sie es schon mit Mitte Dreißig in der Hüfte. Eine ältere Frau ist verzweifelt, sie hat ein Problem mit ihrem Auto an Zapfsäule drei. Doch in Tankstellen gibt es schon lange niemanden mehr, der sich auch nur mit Ölnachfüllen auskennt. Der Flachildschirm im Gang zeigt die Aufnahmen der Überwachungskameras im Shop. Eine andere Frau kramt zwischen »Fisherman’s Friend« und »Haribo Riesenpommes extrasauer«.

Schon wieder klemmt die Kartenzahlung, Unmut äußert sich nur noch nonverbal, passiv-aggressiv. Stöhnen, Scharren mit den Füßen. Melanie hat genug von den »Herausforderungen der Digitalisierung«, holt mit dem kabellosen Kartenleser aus und haut den Kopf der Digitalanzeige von der Überwachungskasse. Dann tritt sie mit vollem Schwung aus der Hüfte in die Kaffeemaschine, die einem Replikator aus der Serie »Star Trek, the next generation« nachempfunden scheint. Faxen dicke.

Melanie verschwindet im Rückraum und packt ihren Rucksack. Schicht-Ende, selbstgewählt und final. Die Kunden sind verblüfft, aber heiter. Endlich tut mal jemand etwas gegen die Hölle auf Erden. Wir wollten hier alle nicht sein, es ist … nicht unsere Welt. Wer jetzt kassiert? Niemand.

Abgesang auf Ólafur Eliasson

Ein Berliner Museumsbau. Mal wieder wird eine seelenlose Geisterbahn-Installation von Ólafur Elíasson als Kunst verkauft. Unförmige Körper tapsen durch Nebelschwaden. Regenbogenfarbene Dreiecke, die in den Kriegsnebel projiziert werden, wandern durch den Saal. Eine einzige Verarschung ohne Inhalt, ohne jeden neuen künstlerischen Mehrwert seit Pink Floyd und der der »dunklen Seite des Mondes«. Im Grunde ein Abklatsch der LSD-Kunst der 1970er Jahre also. Im Westen nichts Neues seit 50 Jahren.

Die Kartenverkäuferin im Foyer zur Geisterbahn muss für Mindestlohn arbeiten und soll den Besuchern 20 Euro fürs Familienticket abknüpfen. Sie kaut Kaugummi, und, oh Wunder, liest dabei ein paar Zeilen in einem Buch. Irgendwelche Culture-Karten sollen Rabatte versprechen. Im Museumsshop werden Devotionalien verkauft, die sich kaum von H&M unterscheiden. Der Verkäufer befindet sich in einer Maßnahme und hat noch Glück gehabt. Er sieht gut aus und wurde von der Verwaltung hierhin gesteckt. Die Manager mögen Jobber, die gut riechen und »manchmal zu ehrgeizig« sind. Beide müssen Hemden tragen, als wären sie bei McDonalds. Und das sind sie ja praktisch auch.

Eine Familie will den Hartz-4-Rabatt, aber irgendwas klemmt im System. Die Kulturticketfrau kaut Kaugummi und winkt die Leute durch. Als die Familie doch noch am Drehkreuz aufgehalten werden soll, beginnt die Mutter auf die Apparatur einzudreschen. Die zum Vieh Gemachten begehren auf gegen die Maschinen der Lagerhaltung. Das Ganze geht nicht gut aus, aber niemand hat heute Bock auf längeren Stress. Der Vierjährige reißt beim Gehen noch eine Pflanze um. Faxen dicke.

So etwas passiert jetzt häufiger. Der Autor Leif Randt nahm die Dystopie der Smart Cities in seiner Parabel »Schimmernder Dunst über Coby County« bereits vor zehn Jahren vorweg. Szenenwechsel. Die Korruptionsruine BER-Flughafen. Zwei im Grunde einfache Hallen und zwei Asphalttrassen in der Landschaft, ohne allzuviel Verstand und mit noch weniger Esprit errichtet. Aber Milliarden verbrannt und 15 Jahre gebraucht. Im mittlerweile eröffneten Politmafiaprojekt BER kreuzen nun Sextouristinnen aus den USA und Italien den Weg, gekommen, die letzten Reste der Berliner »Clublandschaft« zu besuchen. Sie laufen hinter den unklug angelegten Rolltreppen ineinander und dann Slalom um die Schlangenständer, wie überall auf der Welt.

Paul Virilio nannte diese Architektur »Nicht-Orte«. Die Kinderschändermaske in den Gesichtern verhindert, sich in schlechtem Englisch beieinander zu entschuldigen. Augenkontakt wird vermieden, stattdessen das Handy gezückt. Ein paar »Tickets« der verschiedenen Apps wollen bedient werden. Es sind Orte, die nach Michel Houellebecq allenfalls noch dazu geeignet wären, sich in einem finalen Akt des Menschseins – zu erhängen. Doch sogar die Tragik wäre von kurzer Dauer in den Glas- und Stahlhallen. Der Putztrupp hätte spätestens in 35 Minuten alle Spuren beseitigt. Der Duty-Free-Shop würde wieder öffnen und die Störung im Betriebsablauf wäre erledigt.

So kann man sich auch lieber gleich über Schneegestöber in Toronto aufregen. Verspätung! Da flippt eine Amerikanerin aus, wirft ihr Handy zu Boden und trampelt darauf herum. Ihre Kinderschändermaske bekommt einen feuchten Rand von den Tränen. Ein Mann in Anzug mit Turnschuhen versucht, sie zu beruhigen. Frauen haben noch immer den Vorteil, bei Ausrastern nicht von Sicherheitstrupps zu Boden geworfen und als Hooligans abgeführt zu werden, sondern im Gegenteil Hilfebedürftigkeit zugesprochen zu bekommen. Weibliche Gewalt ist gute Gewalt. Und die Verspätung werde sicherlich noch aufgeholt.

Aber es ist wohl etwas anderes. In einer italienischen Gruppe wird gemurmelt, der Boyfriend der US-Bürgerin habe sich per Social Media von ihr getrennt und sie die Wut am Telefon ausgelassen. Ein Gehäuseplitter des Gerätes ist vor meinen Füßen zu liegen gekommen. »Don’t kill the messenger«, fällt mir dazu ein. In dem Fall war es wohl das neueste Samsung Galaxy.

Szenenwechsel. Ein Politiker steht kurz vor der Berliner Wiederholungswahl auf dem Vorplatz eines Rewe-Supermarktes. Ein Anwohner, der seine halbleere Einkaufstüte an ihm vorbeiträgt, beschimpft ihn als »Lügner« und als »Mörder«. Der hochbezahlte Funktionär holt sein Handy heraus und droht mit der Security. Sein Assistent beginnt bereits, die CDU-Stehfahne einzurollen. An der Ecke das Plakat der Satirepartei »Die Partei« mit dem Slogan: »Ganz Berlin hasst die Politik!« Der Anwohner stellt sich im Fünf-Meter-Abstand auf und brüllt das Polittrüppchen immer weiter an. Dem Kandidaten scheint nun doch die Schamesröte ins Gesicht zu steigen. Er dreht sich mit seinem Telefon in der Hand weg. Die Bürgernähe ist ihm doch peinlich, fast bedrohlich.

Es war eine blöde Idee gewesen, sich samstagvormittags vor dem Supermarkt in Pankow aufzustellen. 500 Gramm vom abgepackten Fabrikschnittbrot mit dem langen Haltbarkeitsdatum kosten bei Rewe inzwischen 1 Euro 89 und aufwärts. Wer soll sich das mit kleinen und unteren mittleren Gehältern noch kaufen können? Zumindest schon beim Brotaufstrich wird es auf Dauer schwierig und in Städten kann man kaum selber Salat und Beeren ziehen. Der Assistent des Kandidaten fährt den schwarzen Stadtjeep mit Flüssiggasantrieb vor. Der Politiker packt den Ständer für die Parteifahne selber auf die Ladefläche. Der Mercedesstern macht unter Politikern noch immer Eindruck, hier löst er Abscheu aus. Eine Passantin, die unter dem Vordach des Tedi-Ein-Euro-Shops gestanden hatte, wirft mit ihrem mitgebrachten Thermosbecher nach der Karosse des Lokalpolitikers, aber das Geschoss trifft nur den Reifen und rollt dann über den Vorplatz des Supermarktes. Der Kandidat braust davon. »Das Pack« hatte Sigmar Gabriel, der damalige SPD-Vorsitzende, das Volk bereits im Jahr 2015 bezeichnet und damit den Weg in den Corona-Putsch mitbereitet. Hier sind es zwei Anwohner. Sie haben die Faxen dicke.

Alles Szenen, die ich in der zurückliegenden Zeit in Berlin und andernorts in der BRD erlebte. An einem Samstag fand nun die Demonstration von Sarah und Alice am Brandenburger Tor statt. Es war der 25. Februar 2023. 130.000 Menschen waren laut Schätzungen unserer Freunde aus Frankreich gekommen. Sie hatten sich eine Übersicht verschafft und sie kennen sich aus mit Volksaufständen – und deren Schätzung. Gelbwesten. Der Regimefunk wird später die Zahl »13.000« verkünden. Wir kenn das in der BRD aus dem Jahr 2020, als 1,3 Millionen zu »20.000« herunterdekliniert worden waren. Millionen von Deutschen wurden verleumdet und dann die Anwesenheit abgesprochen, die Existenz. Diesmal wurde nur um den Faktor zehn gekürzt. Auch wurden keine Demonstranten durch das Regime getötet, wie noch im Januar 2022, als der Demokrat Boris Pfeiffer in einer so genannten Polizeimaßnahme des damaligen Innensenators Andreas Geisel ums Leben gekommen war.

Eine Gegendemo von staatlich organisierter Fake-Antifa demonstrierte gegen die Kriegsgegnerdemo von Sarah, Oskar und Alice. Es sind mal wieder die üblichen sechs bis zwölf bezahlten Partei- und DGB-Funktionäre, diesmal eingefasst in eine etwa zehn mal zwölf Meter kleine, mit Geländern abgesperrte und von der berüchtigten Berliner Politpolizei geschützten Fläche. Die heranziehenden Volksmassen interessieren sich nicht mal mehr für die Beschimpfungen von dort. Es sind die immergleichen Tiraden, letztlich nichts als das Plädoyer für die Unterwerfung unter den Big Brother, also die amerikanischen und englischen Besatzer, die seit bald acht Jahrzehnten mindestens 80 Besatzungsbasen in unserem Land betreiben und von hier aus Vorderasien, Nordafrika, Afghanistan, den Irak und die Ukraine in Brand gesteckt haben. Sie wollen die Weltherrschaft so lange, bis ihnen jemand beibringen wird, dass die nunmal nicht zu haben ist, you know.

Sahra Wagenknecht, Alice Schwarzer, Oskar Lafontaine. Es sind Helden meiner Jugend, wenn nicht Helden, so zumindest »die Besten des kleineren Übels«. Im Grunde ist es gleichgültig, was auf der Bühne gesagt wird. Es ist ein routiniertes Zusammentreffen nach drei Jahren Lügenterror mit der »Corona« und insgesamt neun Jahren offener Kriegstreiberei gegen Russland seit 2014. Die Massendemonstration der 130.000 und mehr besteht zu zwei Dritteln aus der klassischen Demokratiebewegung seit 28. März 2020 und aus einem Drittel aus neu Hinzugekommenen von der Partei Die Linke, der SPD, der DKP und Menschen, die sich der Farbe Rot früher einmal zuordneten.

Als Joseph Biden Ende 2020 mit einer ziemlich eindeutigen Wahlfälschung ins US-Präsidenten-Amt geputscht worden war, waren Wetten abgeschlossen worden, wie lange es brauchen würde, bis die von Hillary »Killary« Clinton zuvor offen angepeilten nächsten Angriffskriege brauchen würden. Es dauerte keine hundert Tage, nachdem unter dem durchaus skurrilen Donald Trump vier Jahre lang kein neuer Angriffskrieg, keine Invasion, kein zusätzlicher Terror stattgefunden hatten. Das hatte es seit 1977 unter James Carter nicht mehr gegeben – jenem US-Präsidenten, der erstmal mit den Aufräumarbeiten nach der Niederlage im Vietnam-Krieg beschäftigt gewesen war.

Die Friedensdemonstration am vergangenen Samstag war klar, einfach und von Seiten der Teilnehmerschaft geradezu routiniert. Wie es bei Linken so ist, gibt es viel Kargheit, selbst wenn Geld da ist. Vor allem also Worte, moralischer Anspruch und immerhin ein früher Feierabend. Kommunisten, also Gemeinwirtschaftler, wissen um die unerbittliche Brutalität des Feindes, der angloamerikanischen Kriegs- und Propagandamaschinerie, und wie viel Disziplin, Geschlossenheit und konzentrierte Gewaltbereitschaft es in der Geschichte brauchte, um diesen aggressiven Apparat zumindest mal siebzig Jahre lang auf Distanz und in Schach zu halten. Als alle Welt dachte, es bestehe eine Chance auf Versöhnung und man an der eigenen Kargheit und geistigen Enge buchstäblich zu ersticken drohte, gab man einfach friedlich auf. Das Ende der Sowjetunion war ein großer Fehler, wie der Präsident der Russischen Föderation, Wladimir Putin, vor einigen Jahren einräumte. Womöglich gar »die größte geopolitische Katastrophe der zweiten Hälfte des Zwanzigsten Jahrhunderts«.

Fragt man auf der Südhalbkugel nach – aber auch unter kritisch denkenden Menschen auf der Nordhalbkugel – erntet der Satz viel Zustimmung von links bis rechts. Die angepeilte Weltherrschaft der USA und deren 51stem Staat England – also der Kernländer des vermeintlichen Liberalismus, dem Neoliberalismus der Oligarchen des Westens, auf jeden Fall des Kapitalismus – ist die womöglich noch viel größere Katastrophe. Es ist eine Kultur der Gewalt, der Lüge, der Verleumdung, der Ausbeutung, der Beschleunigung, des ewig wiederholten und neu aufgelegten Schrotts. Kalt, modern und teuer, produziert sie doch nur billig hochgezogene Architektur für zahlungskräftige Klientel, vermarktet ewig neue Prototypen, die nie ganz fertig werden, nicht haltbar sind, ständig »upgedatet« werden müssen – und brennt darüber ein hypermoralisches Blendwerk ab, weil es einen Überbau, ein Ziel gar nicht gibt. Nur plumpe Macht.

Die »Linken« wurden zu regenbogengestreiften Eunuchen erklärt, die ständig an sich selber herumspielen und immerzu beleidigt sind. Die Beschäftigungstherapie, erdacht in Think Tanks des Imperiums, fruchtete. So wurden die einstmals stolzen »Linken« im Westen zu Konsumgeilos umgebaut, die um sich selber kreisen und keine Kinder mehr haben möchten – und können. Die Verlierer der Geschichte wurden, selbst wenn sie freiwillig aufgeben, auch noch maßlos verhöhnt, aus der Geschichte getilgt und dazu unfruchtbar gemacht.

So kann eigentlich kein Mensch leben, weswegen auch keine Ruhe einkehren darf. Es muss ständig alles in Unsicherheit und in Bewegung gehalten werden. Nicht, dass mehr als einer doch mal wahrnimmt, nachdenkt, sich bewusst wird – und sich dagegen entscheidet. Ein bißchen Meckern ist erlaubt, sich dagegen entscheiden, nicht.

Gut Kirschen essen

Es hat auch keinen Sinn, darum herum zu reden. Sicher gibt es viel Gutes über die USA und den englischen Liberalismus zu sagen und jeder kennt einen, mit dem gut Kirschen essen ist. Der Aufstand in der verheißungsvollen, prosperierenden Welt des alten Westens in den Jahren vor 1968 und dem Höhepunkt des Protest gegen die grauenhafte Invasion Vietnams, gegen die Bomben von Hiroshima, gegen das hemmungslose Niederbomben mitteleuropäischer Städte eines geschlagenen Gegners im Jahr 1945, das Kungeln mit Menschenschlächtern und Faschisten, der Sturz Salvador Allendes und bald zahllos vieler weiterer, die endlose Lügerei.

Warum soll man sich gegen den ewigen Vorwurf des »Antiamerikanismus« überhaupt noch zur Wehr setzen, der ja nur dazu auffordert, die paar guten Punkte des Imperiums aufzuzählen, die es einmal gegeben hat. Diese Zeiten liegen so lange zurück und der Journalist Julian Assange ist in jeder Hinsicht der – noch – lebende Beweis für den erbärmlichen Zustand von »Freiheit und Democracy« (1) und dem Niedergang des kollektiven »Werte-Westens«, der es nicht einmal fertigbringt, sich an die eigenen Werte zu halten, die andernorts als Gründe für Invasionen herhalten sollen. Mit dem Umgang im Fall Assange wurde auch der Nimbus verspielt, immerhin noch das kleinere Übel zu sein.

Warum nicht einfach sagen, wie es ist? Ja, ich bin Antiamerikaner, ich habe die Schnauze voll vom Empire und ich möchte da mit meinem Land einfach raus. Sosehr, dass mir und vielen Millionen Menschen in Europa sogar (graduell) ein Zusammengehen mit der Russischen Föderation und deren Präsidenten Putin lieber wäre, als mit diesem verrohten Westkonglomerat noch weiterzumachen, das einem mittlerweile jede Luft zum atmen abschnürt, das unterdrückt, foltert, schlägt, gleichschaltet, »Existenzen ruinieren« will und nichts mehr zu bieten hat, als uns alle zu Eunuchen des Transhumanismus zu machen. Das einen schauerlichen Überwachungskapitalismus errichtet. Was soll noch reizvoll am Konzept »gegen rechts« sein, wenn die Wirklichkeit seit drei Jahren de facto faschistisch und genozidal ist? Die Spritzen haben unendlich viel Leid und Tod gebracht und es wird täglich schlimmer. Und nun sollen wir das alles auch noch so toll zu finden, dass wir für diese Leute in den Krieg ziehen? Faxen dicke.

Alfred de Zayas: »Wer heute die Pentagon Papers [des Aufklärers Daniel Ellsberg] liest, dürfte ein Déjà-vu-Gefühl haben – aber als ich vor 50 Jahren die Berichte las, empfand ich erst Enttäuschung über unsere Regierungsbeamten, dann Traurigkeit, dann Wut. Meine Idealvorstellung von einer rechtsstaatlichen Regierung, einer Regierung, die sich für das Wohl des amerikanischen Volkes einsetzt und eine gerechte Welt schaffen will, brach in sich zusammen.« (2)

Hier und Jetzt, in dieser BRD und in dieser EU, die Grunde nichts anderes ist als eine Verlängerung des Nato-Hauptquartiers der Amerikaner in Brüssel, ist zu einer Hölle auf Erden geworden. Man muss gar nicht mehr »gegen rechts« sein, um schon mittendrin in allen demit verbundenen Horroszenarien zu sein. Der als Schreckgespenst imaginierte Zustand ist bereits eingetreten mit Verleumdung, Stigmatisierung, Gleichschaltung, Propaganda, Segregation, Ausgangssperren, Medizinexperimenten, Spritzen-Massentötung und hemmungsloser Kriegstreiberei. Dass sich mein Freund und Mitstreiter Clemens Arvay am 18. Februar 2023 das Leben nahm, ist für sensible Menschen verständlich, wenn auch nicht der richtige Weg. Denn wenn es wirklich so schlimm ist, dass es nicht mehr zu ertragen ist, ist dies nur ein Auftrag weiterzumachen und mehr Risiko einzugehen.

Wir sind nicht allein, die wir so nicht leben wollen und nicht leben können. Wir müssen und werden unsere Welt verändern, aber ohne uns die Welt zum Untertan zu machen. Und wir haben nach der Schande des Corona-Neofaschismus, der Niedermacherei und der Androhung weiterer Angriffe auf uns und unsere Familien, auf unsere Freunde wie Clemens Arvay und Boris Pfeiffer nichts mehr zu verlieren. Der Tod hat als Gestalt seinen Schrecken verloren. Wir sind kampfbereit und wir sagen: »Mit uns nicht!« Etwas Besseres als bei lebendigem Leibe hier in diesem toten Gestell leben zu müssen, erlangen wir allemal. Und wir werden unser Ressentiment produktiv machen, anstatt giftig-verdruckst zwischen unseren eigenen Vergewaltigern und Schlächtern im Kriegsnebel herumzutapsen. Wir werden jene, die die Verbrechen der zurückliegenden drei Jahre zu verantworten haben, zu Fall bringen und dafür sorgen, dass ihnen der Prozess gemacht wird. Und wir werden dafür sorgen, dass das Andenken an sie, das Andenken an einige der grässlichsten Verbrecher der Menschheitsgeschichte sein wird, mindestens auf drei Generationen hinaus.

Doch unser Voranschreiten ist positiv, denn Deutschland steht auf. Ich meine: Wir sind mit Deutschland noch nicht fertig. Anstatt uns auf die Rhetorik des Feindes einzulassen, der uns in allerlei Abgrenzungsmanövern aufzureiben trachtet, sollten wir den Ball aufgreifen. Es gibt keine Hoffnung, die USA zu verändern und das ist als Deutsche nun wahrlich nicht unsere Aufgabe. Ihren hegemonialen Apparat können nur die Amerikaner ändern – wenn sie das wollen.

Angesichts der politischen Zerrissenheit des amerikanischen Volkes können wir feststellen, dass auch jenseits des Atlantiks Bewegung in die Sache gekommen ist. Trump hatte zuletzt einen großen Teil der US-Besatzungstruppen in der BRD zurückholen wollen. 10.000 GIs saßen bereits auf gepackten Taschen, um endlich unser Land zu verlassen und vielleicht mal als Gäste in unsere Biergärten zurückzukehren und mit uns anzustoßen, zu singen und die Pace-Fahne zu schwenken. Die Biden-Administration machte dann aber den Beschluss rückgängig und die Besatzungstruppen verblieben in unserem Land, wo sie einfach nicht mehr willkommen sind. Da muss man so klar mal zum Ausdruck bringen: »Ami, go home!«

Doch unsere Politkaste will immer noch mehr davon. Die Aussicht, uns in der EU der Konzerne und in einer Art transatlantischem Großreich aufzulösen, ist kein bißchen reizvoll. Wie eingangs schlaglichthaft aufzuzeigen war, hält diese Zivilisation für die meisten von uns nichts bereit als seelenlose Bullshit-Jobs, eine technokratische und parasitäre Repräsentantenoligarchie, für die ich bereits 2020 den Begriff der »politmedialen Kaste« einführte, der sich weit verbreitete und offenbar deskriptive Qualität hat. Und dazu gibt es eine Kulturproduktion, die in keiner Weise mehr die schon im Namen anklingende aufrüttelnde Befreiungskraft des »Rock’n’Roll« von einst mit sich bringt. Der billige Aufwasch einer Kulturrevolution mit »Hammer and Dance« (3) während des Corona-Lügenprogramms vermochte nichts als zu unterdrücken, zu unterjochen und ganze Gesellschaften zutiefst depressiv zu machen.

Doch mit der Demokratiebewegung ist im Moment des Untergangs des Alten das Licht des neuen Aufbruchs aufgegangen. Von Beginn an ist der Leitstern für uns kein einzelner Leithammel, sondern das Anknüpfen an deutsche demokratische Traditionen aller Jahrhunderte. Unser Aufbruch birgt von Beginn an die Chance, endlich Frieden mit uns selbst zu schließen und nach drei Generationen des Gangs im Büßerhemd mit allem, was damit zusammenhängt, es abzustreifen und uns aufzurichten, ohne in die nächste »Großmannssucht« zu verfallen. Die Chancen stehen dafür mit der Demokratiebewegung sehr gut. Wird sie aber weiter niedergehalten, verleumdet, wird sie irgendwann tatsächlich giftig und boshaft werden. Der Funke unseres demokratischen Aufbruchs hat eine stolze Flamme entzündet, der Recht, Gerechtigkeit und Legitimität in unser aller Land zurückbringen wird und durchaus kompatibel mit sozialem Ausgleich, seriösem Umwelt- und Ressourcenschutz und echter internationaler Solidarität ist.

Der Stellvertreterkrieg in Osteuropa wird nicht mehr lange die Wunden im Inneren überlagern können. Sollte sich das Regime zur weiteren Niederschlagung und Verleumdung der neuen deutschen Demokratie- und Friedensbewegung seit 2020 entscheiden, wird sich die insgesamt mehrere Millionen Menschen starke Bewegung, die mit Euphorie und Aufbruchswillen in ihren Sommer der Demokratie 2020 gestartet war, in eine festsitzende Rancune verwandeln, die in Zehntausenden Kreisen und Projekten im ganzen Land aufgehen wird. Die Beendigung des Regimes, das uns das angetan hat, was in den zurückliegenden drei Jahren geschah, wird sich dann unausweichlich in eine »subkutane« Bewegung verwandeln, die sich, wenn nötig, über Jahre und sogar Generationen hinweg darauf einstellt, sich der eigenen Schlächter und Unterdrücker zu entledigen, die getöteten Demonstranten und die von den Injektionen des Regimes Geschädigten, Entstellten und Ermordeten, die massenhaften gequälten Kinder und die verleumdeten und misshandelten Brüder und Schwestern zu rächen.

Ich möchte damit sagen: Noch ist die Demokratiebewegung in einem Taumel aus den brutalen Schlägen, die von den Unterdrückern auf sie niedergingen einerseits – und in den Nachwirkungen eines kollektivierten Gefühls der Liebe, in einem solchen Moment des Niederschlages auf massenhaft Gleichgesinnte und Verbündete zu treffen, andererseits. In der Demokratiebewegung seit 28. März 2020 sind Ehen geschlossen und Kinder gezeugt worden, Vereine, Gewerkschaften, Verbände und Parteien gegründet worden, Medien etabliert und Kreise erschlossen worden, die dem Potential nach die Kompetenz, die Mittel und die Werkzeuge von vielen Millionen Menschen umfassen, die niemals weichen werden und die für das bestehende Regime für alle Zeit verloren sind.

Die weitere Entwicklung der Demokratiebewegung, der sich am Wochenende vom 25. Februar 2023 nun auch Zehntausende weitere aus Linkspartei, DKP und SPD anschlossen kann und wird sich nicht nach üblichem Muster in einer Partei zum Ausdruck bringen, die den Wärmestrom des negativen Potentials abfängt und, bildlich, durch neue Trichter in alte Gefäße abfüllt. Die Demokratiebewegung ist auch nicht mehr durch die EU der Konzerne und der Nato zuzurichten, die sich unrettbar disqualifiziert haben. Die USA und ein transatlantisches Großreich sind uns viel zu fremd, selbst wenn man es wie bei Ceta und Ttip noch so kanadisch und damit vergleichsweise europäisch aussehen lassen möchte.

Unser Deutschland hat eine Chance, zu einer echten Allianz mit dem unzufriedenen Frankreich zu gelangen, das noch länger, aber ganz anders, unter der angloamerikanischen Unterdrückung leidet. Wir werden einander nie hundertprozentig verstehen, aber ich bin der Ansicht, dass die Völker, die Franzosen und die Deutschen, tatsächlich begonnen haben, einander ein bisschen zu mögen. Das ist ein geschichtlicher Durchbruch zum Guten, der sehr zärtlich und behutsam behandelt werden muss, aber nicht dazu geeignet ist, ein europäisches Großreich darauf zu errichten, wie es mit der Ausdehnung der EU unternommen worden und gescheitert ist – und dessen Ausdruck diese grässliche Ursula »sänk ju for Liedershipp, Bill« von der Leyen ist, die zusammen mit Wolfgang Schäuble wohl der unbeliebteste deutsche Politiker in Europa seit vielen, vielen Jahren ist.

Mit Paris also. Doch dem Niedergang der Nato-EU wohnt eine Tragik inne. Nicht ohne Grund haben sich der englische und der amerikanische Kriegsapparat insbesondere in Polen und der Ukraine breitgemacht, um das dortige Ressentiment für sich zu kapitalisieren. Denn der langsame, aber sichere westeuropäische Aufbruch, der sich wirtschaftlich in der französisch-deutschen Freundschaft seit der Montanunion von 1951 und soziokulturell in einem ewig skeptisch-distanzierten, aber doch aufrichtigen Interesse des französischen und des deutschen Volkes aneinander zeitigt, strebt auf ganz natürliche Weise nach einer neuen Triple Entente mit Russland, dass den beiden westeuropäischen Ländern im Grunde seit Jahrhunderten näher steht als England und Amerika es jemals taten.

Die Möglichkeit der französisch-russisch-deutschen Verständigung macht die selbsternannten Weltherrscher in Washington und London derartig wütend, dass sie in der seit Jahrhunderten gewohnten Brutalität bereit sind, alles kurz und klein zu hauen, solange es nur hinter anderen Ufern als den eigenen stattfindet. Sie haben den Pazifik, sie haben den Atlantik. Aber unseren Kontinent, den können wir ihnen niemals überlassen.

Neue Triple Entente?

Es hat wenig Sinn darum zu betteln, dass Washington und London doch irgendwie ein Einsehen haben mögen, ihren Stellvertreterkrieg für ihre Marionettenregierung in Kiew einzustellen. »Bitte nicht schießen!« ist eine nette Aufforderung, zugleich aber auch ein berühmter letzter Satz. Wir haben es in Form des imperialen angloamerikanischen Apparates mit der im Effekt boshaftesten Kraft der Menschheitsgeschichte zutun, die über die Jahrhunderte weit mehr Menschenleben zermalmt hat, als jede andere geschichtliche Kraft. Dem Welthegemon geht seit einigen Jahrzehnten immer mehr die Luft aus und genau deshalb tritt er nochmal wie wild um sich. Der angloamerikanische Niedergangsprozess kann noch wenige Jahre oder viele Jahrzehnte andauern.

Der Vorwurf, den der US-UK-Kriegsapparat Nato und seine willigen Vollstrecker auch im BRD-Polit- und Medienapparat in Richtung der Russischen Föderation machen, erzählt mehr über ihre eigene Verfassung. Dieser Vorwurf lautet, Wladimir Putin »spricht nur die Sprache der Gewalt und deshalb muss er mit Gewalt niedergerungen werden, bis er sich nicht mehr wehrt«. Die Ablehnung von Verhandlungen und mit Wahlbeobachtern kontrollierten Volksabstimmungen über die Zugehörigkeit der Ukraine mündet also in einer Tautologie: Die Nato wendet Gewalt gegen Russland an, weil keine Verhandlungen stattfinden. Verhandlungen finden nicht statt, weil Gewalt angewendet wird.

Für solcherlei Bisse des Fuchses in den eigenen Schwanz war das Prinzip des Waffenstillstandes erfunden worden. Der ist aber nicht möglich, wenn dafür von der russischen Föderation verlangt wird, die Menschen in den Gebieten schutzlos zurückzulassen, für deren Schutz er begonnen worden war. Erhebliche Teile des Ostens und Südens der heutigen Ukraine empfinden sich nunmal als Russen, sprechen Russisch und wollen fast einstimmig von Kiew unabhängig sein oder zur russischen Föderation gezählt werden. Wer das nicht glaubt, sollte zumindest für unabhängige Volksentscheide sein.

Bei der Auflösung der Bundesrepublik Jugoslawien hat der Wertewesten allerlei Sezessionen nicht nur gewähren lassen, sondern militärisch herbeigeführt. Und damit ist noch gar keine Rede von Zypern, von Vietnam, von den Invasionen Afghanistans und des Iraks, den nie gefundenen Massenvernichtungswaffen und der langen Liste an Kriegsverbrechen von Seiten der USA. Schon vor den beiden Weltkriegen hatte es die Kriege gegen Britisch-Kanada, gegen die Babaresken, die Mexikaner, Spanier, Philippinos, die sogenannten Bananen-Staaten, die verbliebenen Indianer (Native Americans, Amerikanische Ureinwohner), die Südstaaten, die Bedrohung Japans zur Öffnung der Häfen und die Besetzung und Einverleibung Hawaiis gegeben. Man kann das Imperium aus anderen Gründen »cool« finden – wenn man das möchte – aber nicht dafür.

Das erbärmliche geistige Niveau des West-Apparates erzählt dabei die Geschichte der billigen Glas-und-Stahl-Architektur, der entwürdigen Arbeitskleidung, der Bullshit-Jobs, der Wegwerf-Gesellschaft und des Eunuchen-Transhumanismus zu Beginn dieses Essays aufs Neue – im Weltmaßstab. Die Herrschaft der Besatzungsmächte ist in allen ihren Ausläufern nicht nur unerträglich geworden wegen der Ergebnisse, die sie in unserem Leben, in unseren Städten, in unseren Medien, in unserer Sprache, in unseren Jobs und in unseren Schulen zeitigt. Nein, das Fremde kann eine Zeit lang sogar sehr reizvoll sein. Es ist diese unerträgliche Verblödung, diese geradezu kindlich-plumpe Zerstörungswut, die sich in der angloamerikanischen Lügenpropaganda zeitigt und die mit ihrer Dummheit nur noch mehr Gewalt zur Folge haben kann.

Für die deutsche Demokratiebewegung seit 28. März 2020 zeigen sich also zwei Wege. Einmal die des offenen Widerstandes gegen Teile des BRD-Apparates, der uns das angetan hat, und die dahinterstehenden Besatzungsmächte. Zum anderen der Rückzug in die Fläche und die Vorbereitung darauf, das Wiederaufblühen unseres Erbes und die Früchte der Demokratiebewegung in zukünftige Dekaden zu verschieben. Aber dem vorgelagert ist noch ein Weiteres: Zunächst einmal muss uns bewusst werden, dass wir hier für das gute, das humanistische, das wahre Deutschland eintreten, dem ab 1871 mit dem Deutschen Reich ein ziemlich rampantes Gebilde vor den Latz geknallt wurde, wenngleich es zunächst sehr erfolgreich und beliebt war. Was aber – ähnlich der jungen BRD – nicht an der Qualität des Staatsapparates, sondern vielmehr an der Lust am Werden des Neuen der einzelnen Menschen in Deutschland lag. Die Siegessäule ist also kein Maßstab, sondern das Symbol unseres eigenen Imperialismus. Der ist in der Vergangenheit gut aufgehoben und darf nie wieder hervorgeholt werden. Aber mit dem verspielten, tüftelnden, interessanten und demokratischen Deutschland können wir arbeiten.

Es wird für die Demokratiebewegung allein schon nicht einfach, sich darauf zu einigen. Für Deutschland arbeiten, sich auf Deutschland einigen? Das galt jahrzehntelang als das »Uncoolste wo gibt«. Zu sehr haben wir alle beigebracht bekommen, dass wir für alles Mögliche arbeiten dürften, für den Internationalismus, für die EU, für die Amerikaner oder die Sowjetunion, nur unter gar keinen Umständen für Deutschland. Meines Erachtens ist dieses »unter gar keinen Umständen« nun eingetreten. Du bist Deutschland!

Wenn Bärbock & Co demnächst Uniformen austeilen, ist das nationale Band nicht per se Schlecht, sondern kann dagegen, gegen diese neuen Uniformen, mit allen guten Inhalten aufgeladen werden. »Du bist Deutschland!« und hast alles Recht, hier so zu sein, wie Du bist und Dich zu verbinden! Du musst nicht in den Krieg ziehen! Deutschland ist eine eigene Angelegenheit und wir sind damit noch nicht fertig. Am Ende wird alles gut und wenn es nicht gut ist, ist es nicht zu Ende.

Für Linke und Liberale in der BRD mag es sich noch unsicher anfühlen, die antrainierten Reflexe sitzen noch. Für mich fühlt sich Deutschland inzwischen als frischer und achtbarer Weg an. Wir sind hier und jetzt dafür verantwortlich. Nur hier in der Heimat muss ich willkommen sein, muss ich mich nicht erklären, nur hier habe ich Ansprüche zu stellen und zur Not auch gegen verächtliche Autoritäten durchzusetzen. Dies ist mein Land und wir zwei sind unzertrennlich miteinander verbunden. Hier muss es für mich gut sein oder zumindest akzeptabel, und nur hier habe ich dafür kein Formular auszufüllen, dass mich Verwaltungsfunktionären und Integrationskursen unterwirft. Sondern im Gegenteil, nur hier kann und muss ich darauf bestehen, dass dieser Apparat auch meine Entfaltung und mein Wohlbefinden, wenn schon nicht fördert, so zumindest nicht verhindert. Und das gilt für alle anderen hierzulande auch. Wir sind Deutschland. Nicht der Apparat. Entnazifizierung und Antifaschismus der Nachkriegszeit haben sich erst dann durchgesetzt, wenn es uns gelingt, uns demokratisch aus uns selbst heraus neu zu verständigen. Erst dann wäre auch der Weg in eine echte, selbstgewählte und erneuerte Europäische Union frei.

Insofern ist bis auf Weiteres die Heimat auch ein Momentum des Abwehrrechtes gegen das Höllenfeuer, wie er sich im Corona-Putschsystem und in der Kriegstreiberei des Nato- und Besatzungsapparates zeigt. Sicher, die 1990er Jahre kündeten von einer Heimat auf der ganzen Welt und der Völkerfreundschaft der Menschheitsfamilie. Leider hat sich diese Hippie-Utopie nicht auf Dauer verwirklichen lassen, weil sich nach dem Bombardement Belgrads 1999 und den Expansionskriegen nach dem Nine-Eleven-Kriegsgrund 2001 leider andere Interessen wieder durchgesetzt haben. Das »Millennium« begann politisch unendlich düster und hat unter der Corona den absoluten Tiefstpunkt erreicht. Faxen dicke!

Wir werden nicht in die verklärte Utopie der beliebten 1990er oder glorifizierten 1970er Jahre zurückkommen, indem wir dies fordern. Die Momente, wie wir sie in diesen zurückliegenden Dekaden erlebten, in denen der Horizont weit offenstand, die Europäische Union noch halbwegs unbefleckt war, die Euro-Einführung noch bevorstand, Serbien noch nicht überfallen und Afghanistan, der Irak, Nordafrika und Vorderasien noch nicht Brand gesteckt waren, werden nicht zurückkommen. Der Westen hat in den zurückliegenden 25 Jahren jedes einstmals verdiente Renommee gründlich verspielt. Es ist weniger als nichts davon übrig. Es ist vorbei.

Nun ist die Zeit gekommen, dass wir uns vom Westen verabschieden und das annehmen, was wir hier und jetzt haben. Die Lifestyle-Linken seit 1969, also die damalige Demokratiebewegung der nichtstattgefundenen und dann gründlich deformierten Revolution, werden sich im Grabe umdrehen. Aber dafür hatten sie ja auch ein komfortables Leben – und bekommen von uns gute Renten bezahlt; ihr langer Lauf hat zu nichts geführt, als zu ihnen selbst. – Wir wählen die Freiheit und das heißt derzeit: Die vielgeschmähte Heimat und unser kommendes demokratisches und pazifistisches Deutschland. Wir nehmen bereits die blühenden Landschaften vorweg, die nur wir selber schaffen können. Schwarz-Rot-Gold weht stolz für den Frieden und das Ablegen der Uniform. (4)

Quellen

(1) https://www.youtube.com/watch?v=QV_ZRB3lU9k

(2) https://www.counterpunch.org/2023/03/01/lessons-not-learned-from-the-pentagon-papers/; Übersetzung entnommen aus https://sezession.de/67250/wir-schwimmen-in-einem-meer-von-luegen

(3) https://tomaspueyo.medium.com/coronavirus-the-hammer-and-the-dance-be9337092b56

(4) NichtOhneUns.de

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Wir danken dem Autor für das Recht zur Veröffentlichung des Beitrags.

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Bildquelle: Rawpixel.com/ shutterstock

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Kommentare (25)

25 Kommentare zu: “Du bist Deutschland! | Von Anselm Lenz

  1. Nikolai sagt:

    Krankheitsursachen und Degeneration
    Lebensgemeinschaft mit den Getreiden, Aufkündigung und Irrwege
    "Die frühen Hochkulturen – China, Indien, Ägypten, Äthiopien, Rom, Griechenland, Inkas, Azteken – basierten alle auf Getreiden: Reis, Mais, Kamut, Dinkel, Weizen, Hirse, Roggen, Hafer, Gerste, Sorghum, Amaranth, Quinoa u.a.m.. Welche besonderen Eigenschaften der Getreide dies ermöglicht haben, zeigt Prof. Dr. Werner Kollath in seinem Buch “Getreide und Mensch, eine Lebensgemeinschaft”. Erst als diese aufgekündigt wurde, hielten chronische Krankheiten und Degeneration Einzug. Ausgelöst wurde die Veränderung durch die “Industrielle Revolution”. Großmühlen erlaubten das Mahlen auf Vorrat. Weil gelagertes Mehl durch Oxidation der Keimöle ranzig wurde, siebte man den Keim und die Randschichten aus. Endprodukt: “Feines Auszugsmehl”.
    Unterstützt wurde dieser Irrweg durch einseitige und oberflächliche analytische Forschung, falsche Rückschlüsse daraus und eine unheilige Allianz zwischen Nahrungsindustrien und Ernährungsforschung. Mögliche langfristige Folgen wurden überhaupt nicht untersucht."

  2. Nikolai sagt:

    Das Land "gehört" den Menschen.
    Die Flüsse, die Seen, der Boden, der Regen , der Wald, die Straßen, das Telefonnetz, die Stromleitungen-alles gehört den Menschen.
    Aber die meisten Menschen glauben das nicht. Jedenfalls nicht wirklich.
    Die denken das gehört jenen, die eine Jacht und eine Villa mit Schwimm-im-Pool -besitzen.
    Nein, so ist es nicht.

    • Nikolai sagt:

      Die neueste Steuer besteht darin, für Niederschlagswasser zu bezahlen, das auf eine öffentliche Strasse läuft.
      Selbst wenn es nicht in die Kanalisation fliesst, es reicht aus, wenn es auf die Strasse läuft von meiner Dachrinne aus.
      So steht es geschrieben-in der Satzung. Ganz wichtig-die SATZUNG. Die Satzung ersetzt das Menschenrecht auf freien Regen.

  3. Moderne Mini-Dreifach-Kombi-Kohlekraftwerke:

    Kohlebetriebene Heizungen könnte man auch (anstatt im Keller) im Dachboden einbauen. Dies hätte den Vorteil, dass man den Schornstein noch höher bauen könnte und die Abgase besser vom Wind abtransportiert werden könnten.

    Man könnte in den Dachboden auch kleine Kohlekraftwerke einbauen, die Strom erzeugen und deren Abwärme man zum Heizen der Heizungen und zur Erwärmung des Nutzwassers (für das Baden und Duschen) nutzt. Durch solche Heizkraftwerke könnte man viel Energie sparen, weil man dann die Energie dreifach nutzen würde (zur Stromerzeugung und zum Heizen und zur Erwärmung des Wassers).

    • Da die Wasserleitungen für das Nutzwasser und die Heizungen vom Dach wieder runter in die einzelnen Etagen führen, muss man auch keine zusätzliche Hubarbeit verrichten, um es zwischenzeitlich auf den Dachboden zu transportieren, um es dort erhitzen zu können (vgl. Prinzip der kommunizierenden Röhren).

    • Nikolai sagt:

      Solche Heizungen gab es zu DDR-Zeiten, die benötigten keine Pumpe, die sogenannten Schwerlastheizungen.
      Da konnte ruhig der Strom ausfallen.

    • Nikolai sagt:

      Über 30 Jahre später sind wir bei den Windmühlen angelangt. Ein hoch auf die Wissenschaft.

    • Neben der Energieersparnis hätte ein solches Kombikraftwerk auch den Vorteil, dass die Menschen nicht 3 Maschinen benötigen und finanzieren müssen (eine zur Stromerzeugung, eine zum Wassererhitzen und eine zum Erhitzen des Heizungswassers). Vielleicht wollen manche Wirtschaftsführer eine solche Kombimaschine nicht, da sie wollen, dass wir möglichst viel Energie verbrauchen und bezahlen und 3 Maschinen (anstatt nur einer Maschine) finanzieren.

    • Nikolai sagt:

      Natürlich war das keine Schwerlastheizung, sondern die Schwerkraft-Heizung.

  4. Kiristal sagt:

    Frage an den Experten: was tun wenn der Gegner komplett übermächtig ist. Alle Bereiche des Lebens bis in kleinste Details bis ins Wahnhafte kontrolliert?

    mmn natürliche Reaktion ist, sich möglichst schwer zu machen. Die Produktivität zu senken und damit den Profit für den (hier) Sklavenhalter zu minimieren. Oder auch in der verfeinerten Version, die man zb von den Palästinensern lernen kann, die ein extrem gutes Training haben: sich zu Sand zu machen.

  5. Nikolai sagt:

    Wenn man die kleinen Alltagsbeobachtungen von Anselm Lenz liest, bekommt man den Eindruck oder besser gesagt mein Gefühl wird darin bestärkt, dass das "System" eigentlich den Menschen nicht braucht. Außer als Börsensicherheit für die Geldschöpfung. Ansonsten ist der Mensch überflüssig und das System ist für den Menschen überflüssig.

    Mal vorstellen-der Mensch kostet dem System nur Geld. Er ist jung, muss trainiert werden für das Arbeitsleben -besser Job-Leben. Das kostet Geld. Er wird alt, der Platz zum Dahinsiechen im Pflege-Knast kostet auch Geld.
    Wo macht der Mensch mal was richtig und kostet kein Geld!?
    Entweder der Mensch schafft das System ab oder das System schafft den Menschen ab, so scheint es mir.

  6. Rob Kenius sagt:

    Ursprung hat es schon gesagt: Anselm Lenz ist ein heller Kopf und er beherrscht die Sprache. Dieser Text ist sein bisher bestes Opus. Aber er schießt wie immer über das Ziel hinaus. Damit erreicht er diejenigen, die Theater gegenüber der Realität vorziehen. Anregend, sogar prickelnd, doch perspektivisch eingeengt und am Ende beklemmend für mich.

    Rob Kenius https://kritlit.de

  7. Ursprung sagt:

    Da uebertrifft sich Anselm Lenz mit Formulierungsschaerfe und Analyseneiordnung selber und viele sonstigen Artikelschreiber. Gratulation!
    Nur seine Deutschland-Lobhudelei/Hoffnung wirkt irgendwie fremd, vor allen unbegruendet und unbelegt.
    Ich vernute nach Lage der Dinge eher gesellschaftliche und politische Andersorientierunge von Russland nach dem Ukrainekrieg ausgehend, aus Indien, China, Afrika vielleicht rather than Germany. ausgerechnet.

  8. rote Flora sagt:

    Ach, was für ein guter, interessanterArtikel, vielen Dank Anselm Lenz!

    • Fass sagt:

      Das finde ich auch. Hier noch eines der wenigen Lieder, die ich aus Ostzeiten noch erinnere
      https://www.youtube.com/watch?v=sWPl94rpKrI
      Leider sehr schlechte Tonqualität, Melodie auch nicht jedermanns Geschmack, man beachte den Text bitteschön.

  9. Nikolai sagt:

    Anselm Lenz-Sie sagen es. Es ist vorbei .
    All die Kriege und Destabilisierungen konnten nur durchgehen, weil die Medien das Bild retuschiert haben.
    Nun legt sich der Nebel, und doch sind noch viele von ihrer heilen Welt überzeugt. Noch immer.

  10. Nikolai sagt:

    Das grübele ich auch schon sehr lange, was die für Fachkräfte-Stellen meinen und wo die sein sollen.
    Und wenn es die gäbe, dann wären doch genug Deutsche da , um sie zu besetzen.
    Denn anlernen kann man jeden Menschen.

    Aber ist klar, man benötigt diverse Vorwände, um die Nationalstaaten zu fluten und Identität zu zerstören.

  11. Etwaige provisorische Wärmedämmung, um Heizkosten zu sparen:

    Um Heizkosten zu sparen könnte man möglicherweise (in Absprache mit dem Vermieter) verspiegelte Isomatten (mittels Teppichklebeband) innen in die Fenster kleben (mit der verspiegelten Fläche nach innen), (unter der Voraussetzung, dass dadurch nicht die Schimmelbildung gefördert wird). Die spiegelnde Aluschicht der Matte verhindert dann, dass Wärmestrahlung nach außen gelangt, indem sie sie reflektiert. Und die luftgefüllte Schaumstoffschicht mindert die Wärmekonvektion.

  12. zivilist sagt:

    Angesichts des bescheuerten Fahrzeug angebotes und des City Aufenthaltsverbotes für ältere Fahrzeuge habe ich mich für ein 30 jähriges Wohnmobil entschieden, ohne Elektronik !

    Hat mir doch ein Idiot ein TIER Elektrofahrrad in die Seitentür gebeult, der Halter ist mit Rechtsschutzversicherung nicht zum Schadensersatz zu zwingen.

    Seither erfreut sich TIER bei mir besonderer Beliebtheit.

  13. Das die Hörversion der Datei scheint bei 3:33 korumpiert zu sein und lässt sich nicht weiter abspielen

  14. Bekämpfung des Welthungers und der Fehlernährung:

    Man sollte anstatt Reis Kartoffeln und Hülsenfrüchte anbauen und essen. Viele Menschen ernähren sich nur von Reis und damit mangelhaft, da Reis kein Eiweiß enthält.

    Mit dem vielen Wasser, was man für den Reisanbau verschwendet, könnte man viel mehr andere Lebensmittel erzeugen.

    Indem man selbst weniger Reis ist, motiviert man die Landwirte, weniger Reis anzubauen, sodass anstatt Reis mehr Lebensmittel für die Hungernden angebaut wird.

    • Nikolai sagt:

      Reis zählt zu den Getreidearten und benötigt nicht solch einen schweren, humosen Boden wie Kartoffeln. Kartoffeln sind kein Getreide. Auch Kartoffeln brauchen Regen zum Wachsen. Und guten Mist, um den Boden zu düngen. Die Asiaten sind oft Vegetarier, wo nehmen die Mist her ? Aber Vollkorn-Getreide ist sehr gesund. Und Reis denke ich ist sehr gesund. Die Asiaten haben alle oft volles Haar bis ins hohe Alter.
      Wir haben in Deutschland gute Böden-oder hatten, nun sind sie ausgelaugt-
      Meinen Sie nicht , die haben ihre Gründe, die Asiaten , warum sie Reis anbauen und essen?!

      Viele Asiaten werden krank wenn sie die westliche Ernährung übernehmen.

    • Irwish sagt:

      Herr Leimert, Sie sollten unterscheiden zwischen geschältem und Vollkornreis. Letzterer enthält zahlreiche Stoffe, die der menschliche Körper braucht. Der geschälte Reis dagegen enthält in der Hauptsache nur Kohlehydrate. Selbst bereite ich sehr häufig Reismahlzeiten zu, meist zusammen mit Gemüse wie Lauch, Brokkoli, Rosenkohl etc. Kartoffeln sind meiner Erfahrung nach nicht so günstig für eine gesunde Ernährung, da sie – auch ungeschält – fast nur Kohlehydrate enthalten. Dennoch esse ich auch Kartoffeln, am liebsten die kleinen, die ich ungeschält koche und wiederum mit Gemüse und manchmal auch Vogelfleisch (wenn ich mir das leisten kann) zubereite. Natürlich erzeugt die ausschließliche Ernährung mit Kohlehydraten einen gesundheitsschädigenden bis tödlichen Mangelzustand im Körper. Die Asiaten, die sich von einer täglichen Schüssel geschälten Reises ernähren müssen, tun das nicht freiwillig. Wie vielerorts in Afrika werden auch in Asien billige, weil subventionierte Westimporte dazu benutzt, die heimische Produktion vom Markt zu drängen, um dann, wenn das gelungen ist, den Markt zu übernehmen und die Preise anzuziehen.

    • Nikolai sagt:

      Irwish , man sollte bei den Kohlehydraten unterscheiden zwischen verarbeiteten und natürlichen. Natürliche Kohlehydraten sind hochwertige Nahrung und versorgen uns über einen längeren Zeitraum mit Energie. Dr. Schnitzers Naturkost heilt Diabetes , Bluthochdruck, Krebs…Ein wichtiger Bestandteil von Schnitzers Naturkost ist das Vollkorngetreide. Was in unserem Brot enthalten ist, hat mit Vollkorn nichts mehr zu tun. Auch hier werden die wichtigen Bestandteile ausgesiebt, um das Mehl haltbar zu machen…

      „Schlechte“ kurzkettige, einfache Kohlenhydrate finden sich vor allem in stark verarbeiteten Lebensmitteln wie Fertigprodukten. Sie liefern schnell Energie, enthalten aber keine wertvollen Nähr- und Mineralstoffe. Sie gehen sofort ins Blut, Dein Blutzuckerspiegel steigt sprunghaft an und fällt ebenso schnell wieder ab. So ist eine langanhaltende Sättigung ohne Hungerattacken nicht möglich. Auf diese „leeren Kalorien“ solltest Du weitestgehend verzichten.

      Was sind komplexe Kohlenhydrate?
      “Gute” mehrkettige, langkettige oder komplexe Kohlenhydrate hingegen versorgen Deinen Körper neben viel Energie mit Vitaminen sowie Ballast- und Mineralstoffen. Der entscheidende Unterschied: Komplexe Kohlenhydrate können nicht sofort vom Körper in Glukose umgewandelt werden. Deshalb sättigen sie Dich über einen längeren Zeitraum, kurbeln außerdem Deine Verdauung an und halten Deinen Blutzucker lange auf einem konstanten Niveau. Somit können sie Dich sogar beim Abnehmen unterstützen.

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