Der Stellvertreterkrieg gegen Russland könnte sofort gestoppt und damit ein Dritter Weltkrieg verhindert werden
Ein Meinungsbeitrag von Rudolf Hänsel.
Das Vorbild unserer Generation nach zwei Weltkriegen
Die Zeit ist wieder „aus den Fugen” (Shakespeare) wie vor dem Ersten und Zweiten Weltkrieg. Und es scheint so, als ob wir Bürger – und vor allem die Intellektuellen unter uns, die in diesem Zusammenhang eine große Verantwortung zu übernehmen hätten -, wiederum nicht wissen, was in dieser brandgefährlichen Situation zu tun ist.
Kleinmut und Unentschlossenheit gut informierter Erwachsener sowie die Uneinigkeit bezüglich geltender Werte in der Kultur wirken sich vor allem auf die heimatlose Jugend extrem negativ aus. Sie findet dadurch bei Eltern, Lehrern und Ausbildnern keine Orientierung und keinen emotionalen Halt.
In einem SPIEGEL-Artikel vom 08.07.2023 heißt es:
„Bei uns haben sich die Kinder von der Zukunft verabschiedet” (1)
Der Artikel beschreibt das veränderte Land Frankreich nach dem tödlichen Polizeischuss auf Nahel M. Es geht um Wut und Zerstörung der jungen Generation, für die das Wort „Égalité” wie Hohn klingt und die sich fragt, was zur Hölle hier eigentlich passiert.
Doch diese verzweifelte Stimmung lässt sich auch auf die Jugend anderer Länder übertragen.
Anstatt dass wir Erwachsenen dafür sorgen, dass dieser verheerende Krieg in der Ukraine gestoppt und kein neuer Weltkrieg ausgelöst wird, halten wir als Eltern und Erzieher an einem strengen bis autoritäre Erziehungsstil fest, der bei den Heranwachsenden Ängste vor den Mitmenschen auslöst und sie daran hindert, sich mit ihnen zu assoziieren. In der Schule wird keine psychologische Bildung vermittelt, die die Heranwachsenden lehrt, wie sie leben sollen und können.
Hinzu kommen Irritationen, die Bürgerinnen und Bürger sprachlos machen. Zum Beispiel wird die Freigabe psychodelischer Drogen diskutiert, die das Bewusstsein der Menschen verändern. Empfohlen wird auch die Einrichtung abgeschotteter „Körper-Erkundungsräume” für Dreijährige und die Masturbation und Homosexualität bei kleinen Kindern (WHO) (2).
Dass sich diese abartigen Empfehlungen auf die spätere Einstellung des Erwachsenen zum anderen Geschlecht auswirken, ist keine Frage: Starke Verunsicherung, Perversionen aller Art, Neurosen oder gänzliche Zurückgezogenheit vom anderen Geschlecht einschließlich Einzelgängertum können die Folge sein.
Aber nicht nur die Jugend ist von der offensichtlichen Hilflosigkeit der Erwachsenen-Welt betroffen, auch viele ältere Zeitgenossen selbst können die salbungsvollen und beschwichtigenden Kommentare in den regierungsnahen Medien nicht mehr hören und sehen.
Es kann doch nicht allen Ernstes behauptet werden, dass dieser Stellvertreter-Krieg der US-NATO gegen Russland in der Ukraine, der Hektakomben von Menschenleben fordert, nicht sofort beendet und damit ein Dritter – höchstwahrscheinlich atomarer – Weltkrieg verhindert werden kann. Vielleicht gibt es noch die eine oder andere Großmutter, die glaubt, dass das anstehende Problem eines Tages vom amerikanischen, russischen oder chinesischen Präsidenten – oder von jemanden „ganz oben” – gelöst und das eigene Land dabei verschont wird.
Eine friedliche Welt entsteht einzig und allein durch menschliche Entschlüsse
Die wissenschaftlichen Ergebnisse der historischen, soziologischen und psychologischen Forschungen, die im Anschluss an die vergangenen Weltkriege in die Wege geleitet wurden, dürften doch inzwischen in allen guten Stuben angekommen sein – nicht nur bei den Intellektuellen. Dadurch wissen wir, dass Kriege alleine von machtbesessenen Herrschern aller Couleur angezettelt und geführt werden, weil sie ein gutes Geschäft sind.
Eine Welt ohne Gewalt, ohne Waffen und Kriege kann einzig und allein durch den Entschluss der Menschen realisiert werden, durch ein Denken und Handeln, das sich am Ideal des Friedens und der Gerechtigkeit orientiert. Und diese Reduzierung der Gewalt muss noch heute erfolgen. Die Geschichte strebt durch ihr Eigengesetzlichkeit nicht selbst zum Frieden – quasi über unsere Köpfe hinweg.
Wenn das Volk, das sich nichts sehnlicher wünscht, als in Frieden und Freiheit zu leben, aus nachvollziehbaren Gründen nicht gefragt wird, dann müssen sich die verantwortungsvollen Bürger dieses Volkes mutig und möglichst mit einer Stimme selbst zu Wort melden. Noch immer wählen wir Jahr für Jahr Politiker, die im Namen ihrer Auftraggeber gegen souveräne Staaten Krieg führen (3). Dabei ist uns bekannt, dass in der Regel die gewalttätigsten, sittenlosesten und vor allem die größten Lügner unter ihnen gewählt werden (Tolstoi).
Also – wie wollen wir es halten? Wollen wir warten, bis das Undenkbare eintrifft und große Teile der Menschheit ausgelöscht werden? Oder wollen wir bereits heute dem aufkommenden Faschismus entschieden und mit vereinten Kräften entgegentreten?
Dass der Mensch unbewusste Gefühle hat und Verhaltensweise zeigt, die ihm selbst und der gesamten Gesellschaft Schaden zufügen können, wissen wir seit Siegmund Freud. Dieser Umstand darf jedoch nicht als Entschuldigung dienen, dass wir nicht entschieden „NEIN!” sagen zu jeglichem Wahnsinn wie dem Krieg.
Unsere unbewussten Gefühle können jederzeit durch eine Psychotherapie bewusst gemacht werden, damit wir einen realistischen Blick auf uns selbst, auf unsere Mitmenschen und auf die gesamte Gesellschaftsordnung bekommen (4).
Fußnoten:
- https://www.spiegel.de/ausland/frankreich-das-land-nach-dem-toedlichen-polizeischuss-auf-nahel-m-a-baefOedfq-1203-4f2a-bd75-bd1cc56Oe6c4
- https://www.focus.de/politik/ausland/brasiliens-praesident-bolsonaro-attacke-who-foerdert-masturbation-und-homosexualitaet-bei-kleinen-kindern_id_11944595.html
- https://www.manova.news/artikel/der-selbstgewahlte-untergang
- https://www.manova.news/artikel/das-seelenstethoskop
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Dr. Rudolf Lothar Hänsel ist Schul-Rektor, Erziehungswissenschaftler und Diplom-Psychologe. Nach seinen Universitätsstudien wurde er wissenschaftlicher Lehrer in der Erwachsenenbildung. Als Pensionär arbeitete er als Psychotherapeut in eigener Praxis. In seinen Büchern und Fachartikeln fordert er eine bewusste ethisch-moralische Werteerziehung sowie eine Erziehung zu Gemeinsinn und Frieden. Für seine Verdienste um Serbien bekam er 2021 von den Universitäten Belgrad und Novi Sad den Republik-Preis „Kapitän Misa Anastasijevic” verliehen.
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Wir danken dem Autor für das Recht zur Veröffentlichung dieses Beitrags
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Bildquelle: Bystrov / Shutterstock.com
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"Aus den Fugen" (der Zeit) der Zeit sind nicht jene, die ihr Leben mit praktischer Handarbeit in der Lage sind, zu bezahlen Sondern jene, die von Administration, Gruppenzuarbeiten, Interpretationsjobs leben (Behoerden, Aerzte, Versicherungen, Staatsdienstleister, Parteiunwesen).
Nur dieser Gruppe ist die Bodenhaftung entzogen. Den Pragmatikern nicht.
Anschauliches Beispiel:
Herkunft: Deutschkasake familiaer, russisches Kind vom Lande. Jetzt Deutscher Pass, angelernter Automechaniker in fester Anstellung mit Schrebergarten, Mercedes Benz, letztlich gebrochenem Deutsch. Aber einer Politinterpretation, die nur sprachlich, nicht etwa intellektuell sagen wir mal der Leitfigur wie Albrecht Mueller von den Nachdenkseiten sich gross unterscheidet.
Heissst: nur die Fuzzies aus unserer Bevoelkerung sind doof genug fuer die Narrative der aufgepropften TV- und Medienpropaganda.
Gefuehlte um vielleicht 6o% von uns sind das aber letztlich nicht.
Insbesondere stimme ich zu, dass die Jungen Leute und die Bürger überhaupt mit zersetzenden Ideen dauerhaft berieselt werden.
Ich kann nur aus meiner subjektiven Sicht zum Beispiel sagen, dass ein junger Mann in der Pubertät eher danach sucht, was es wohl für ihn bedeuten mag, nun "zum Manne zu werden". Zu hören, dass er jetzt erstmal Pubertätsblocker schlucken kann, und sich nochmal überlegen, ob er vielleicht auch was anderes sei, muss ganz schön irritierend sein. Gerade in einer Phase, in der man verdammt unsicher ist. In der mancher zum Beispiel entdeckt, dass er homosexuell ist, das kommt ja durchaus öfters vor, und ist vielleicht für einige echt schwer. Da könnte man schon auf die Idee kommen, so ein Blocker-angebot anzunehmen, anstatt sich mit dem, was tatsächlich ist, auseinander zu setzen. Ich war dem zum Glück nicht ausgesetzt.
Man muss aber, finde ich, wie immer, gut differenzieren:
Was ich nicht in einen Topf werfen würde, ist die Einrichtung von "Körper-Erkundungsräumen” für Dreijährige mit der Diskussion, ob man manche psychedelischen Substanzen liberaler behandeln könnte.
Es gibt (auch hier gab es das) uralte Traditionen, in denen Menschen durch einen kurzzeitig veränderten Bewusstseinszustand eben gerade besonders klar zu sehen meinen, was ihr Weg ist.
Natürlich ist das heute kein einfaches Thema, aber dass solche Dinge im Moment illegal als "Partydrogen" unterwegs sind, halte ich für brandgefährlich. Beispielsweise darüber nachzudenken, ob man den ursprünglichen, sehr kontrollierten und respektvollen Umgang legalisieren könnte, um die Gefahren für neugierige Jugendliche eher zu minimieren, ist doch eine konstruktive Diskussion.
Das würde ich scharf von einer "alle Drogen für alle"-Mentalität unterscheiden. Genauso wie nicht jeder, der sich emphatisch um Menschen kümmert, die wirklich entdecken, dass sie Homosexuell sind, oder transsexuelle Interessen spüren (das kam schon immer, wenn auch selten vor), in einen Topf mit der irren Agenda die jetzt läuft geworfen werden kann. Wenn ein Teenager (wie ich damals) im Fasching auf die Idee kommt, sich mal als Transi herzurichten (dann nie wieder), und in den Klamotten dann die erste Freundin kennen lernt ;-) ist das einfach nur (gelungenes) jugendliches Experimentieren. Und das will irgendeine Interessengruppe missbrauchen.
Herr Hänsel, meiner Meinung nach liegen Sie in wenigstens zweifacher Hinsicht grundfalsch:
1. Alle Wissenschaft ist Mensch-gemacht. Sie ist ein soziales Phänomen und damit genauso korrumpierbar, wie der Mensch selbst. Muss ich auf die Covid-Sache hinweisen um deutlich zu machen, dass die Wissenschaft korrumpiert ist? Wahrheit als intersubjektives soziales Phänomen existiert nicht. Ich weiß, dass ich nicht weiß, oder? Es gibt deswegen auch keine letzte oder objektive Erkenntnis. Es gibt nur Sachen, auf die man sich geeinigt hat. Manchmal mit mehr und manchmal mit weniger Zwang, Taschenspielertricks und Zufall. Die meisten Leute pflegen Zwang und Gewalt nicht wahrzunehmen, wenn und solange sie sich nicht gegen sie richtet. Wahrheit und Wissenschaft sind in der bisherigen Menschheitsgeschichte Herrschaftsinstrumente. Ich weiß nicht, wie es kommt, dass Wissenschaftler und Intellektuelle ihre Augen davor verschließen. Ich denke aber, es hängt damit zusammen, dass sie, im Falle ihrer Nützlichkeit für die jeweils herrschenden, ein relativ angenehmes Dasein fristen.
2. Ich würde gerne glauben, dass die Menschen, sagen wir mal in Deutschland, keinen Krieg wollen. Allein die Wirklichkeit, so wie sie sich für mich darstellt, zeigt etwas anderes, nämlich, dass Krieg der anderswo geführt wird, nicht sonderlich beachtlich ist. Selbst das Wissen darum, dass Krieg die Tendenz hat räumlich und methodisch zu eskalieren und das deswegen Deutschland mittlerweile existenziell bedroht ist, bring die Deutschen nicht dazu die Person, die vielleicht Kanzler wäre, wenn sie sich nur daran erinnern könnte, dass sie es in der Tat ist, zum Teufel zu jagen. Das hat natürlich viele Gründe. Ich verurteile niemanden, schon gar nicht, Personen mit essentiellen Erinnerungslücken. Trotzdem, meine ich, man sollte sich nicht der (vorläufigen) Erkenntnis verschließen, dass der Souverän, wenn er sich denn nur als dieser begreifen und konstituieren würde, dem Schmierentheater, dass in der Bananenrepublik Deutschland Politik genannt wird, innerhalb zweier Wochen ein Ende bereiten könnte. Der Umstand, dass das nicht nur nicht geschieht, sondern, dass es auch keine einigermaßen soliden Hinweise darauf gibt, dass es bald geschehen könnte, zeigt, dass die Menschen nicht gegen den Krieg sind. Jedenfalls dann nicht, wenn das bedeuten könnte, dass man nicht mehr vor der Glotze herumlungern und Alkoholika und andere Drogen konsumieren könnte.
"Es gibt deswegen auch keine letzte oder objektive Erkenntnis."
Da muß ich aber widersprechen, als Meditierender.
Die Erfahrungen (oder, auf höheren Stufen besser gesagt: Offenbarungen) in der Meditation sind intersubjektiv kommunizier- und überprüfbar.
Und somit NICHT subjektiv und beliebig.
Aber dazu müßte man in der Lage sein, dem Lärm der Denkmaschine zu entkommen und wenigstens mal ein paar Minuten pro Tag in die Stille einzutauchen.
Was der moderne Mensch überhaupt gar nicht mehr kann.
Aber das ist nur eine Randbemerkung, Sie wollen, vor allem im 2. Teil Ihres Kommentars, auf was ganz anderes hinaus und das ist gut.