Die Mangel-Lüge | Von Rubikons Weltredaktion

Ein Standpunkt von Rubikons Weltredaktion.

Hinweis zum Beitrag: Der vorliegende Text erschien zuerst im Rubikon – Magazin für die kritische Masse, in dessen Beirat unter anderem Daniele Ganser und Hans-Joachim Maaz aktiv sind. Da die Veröffentlichung unter freier Lizenz (Creative Commons) erfolgte, übernimmt apolut diesen Text in der Zweitverwertung und weist explizit darauf hin, dass auch der Rubikon auf Spenden angewiesen ist und Unterstützung braucht. Wir brauchen viele alternative Medien!

Die allseits beschworene Nahrungsmittelkrise wird künstlich herbeigeführt — die nötigen Rohstoffe sind in Fülle vorhanden.

Dass erst das „Fressen“ und dann die Moral kommt, wusste schon Bertolt Brecht. Wer an dieser Stellschraube menschlicher Grundbedürfnisse dreht, der möchte eine Eskalation. So wird allseits proklamiert, den Menschen stünde eine Nahrungsmittelknappheit ins Haus. Dabei sprechen die Zahlen der weltweiten Ernten und der Rohstoffgewinnung eine ganz andere Sprache. Alles was nötig ist, um die Menschen zu ernähren, ist in Hülle und Fülle vorhanden. Es scheint, als würde das Problem bei der logistischen Verteilung liegen. Doch selbst diese funktioniert reibungslos, wenn es etwa darum geht, Impfstoffe über den gesamten Globus zu verteilen. In letzter Konsequenz erhärtet sich der Verdacht, dass es sich bei all den Warnungen vor einer Lebensmittelkrise um eine künstlich erzeugte Knappheit handelt, ein eigens geschaffenes Problem, für welches die Verursacher praktischerweise zugleich die Lösung parat haben. Doch wir stehen dem nicht wehrlos gegenüber und haben die Möglichkeiten, die Kontrolle wieder an uns zu reißen.

Am Mittwoch, dem 3. Juli 1315, erließ König Ludwig X. von Frankreich — auch bekannt als Ludwig der Zänker — ein bahnbrechendes Edikt. „Nach dem Naturgesetz muss jeder offen geboren werden …“, begann es. „Viele Menschen unseres Gemeinwesens sind in die Bande der Knechtschaft geraten, was uns sehr missfällt.“

„Unser Königreich heißt das Königreich der Franken (was im Altfranzösischen ‚frei’ bedeutet). Deshalb verordne ich, dass diese Leibeigenen in die Freiheit entlassen werden.“

Und so schaffte Ludwig X. mit einem Federstrich die Sklaverei und Leibeigenschaft in Frankreich ab. Zum Leidwesen der Leibeigenen war die Emanzipation des Königs nicht von langer Dauer: Ludwig starb weniger als ein Jahr später nach einem besonders schweißtreibenden Jeu de Paume (eine wahre Geschichte), und seine Nachfolger waren nicht so liberal.

Mehr als vier Jahrhunderte später, Mitte des 17. Jahrhunderts, gab es laut dem Historiker Hippolyte Taine immer noch mehr als eine Million Leibeigene in Frankreich. Und ihre Lage war noch schlimmer als die ihrer mittelalterlichen Vorfahren. Im 18. Jahrhundert musste ein Leibeigener in Frankreich eine Feudalabgabe von mindestens 14 Prozent an den örtlichen Adeligen entrichten.

Darüber hinaus gab es eine Menge weiterer absurder Vorschriften: Ein französischer Leibeigener war an sein Land gebunden und konnte es ohne die Zustimmung seines Herrn nicht verlassen. Er musste mehrere Wochen lang unentgeltliche Arbeit für die Regierung leisten. Und jeder Leibeigene, der kinderlos starb, musste seinen gesamten Besitz an den Adel abtreten.

Zusätzlich zu dieser Steuer musste der französische Leibeigene ein Zehntel an die Kirche entrichten. Darüber hinaus erhob auch die nationale Regierung Steuern. Es gab eine nationale Einkommenssteuer von 5 Prozent, eine nationale Wertsteuer auf persönlichen Besitz und eine nationale Verkaufssteuer auf gewöhnliche Güter wie Salz.

Die französische Regierung hatte auch eine Armee von Steuereintreibern geschaffen, die befugt waren, gewaltsam in die Häuser der Menschen einzudringen, nach verstecktem Reichtum zu suchen und bei Verdacht auf Steuerhinterziehung deren Eigentum willkürlich zu beschlagnahmen. Auf diese Weise wurde das Wort Bauer zum Synonym für „armer Mann“. Der (englische) Begriff „peasant“ (deutsch: Bauer) leitet sich übrigens von dem französischen Wort „paysan“ her, das im Altfranzösischen wörtlich nur „Einheimischer“ bedeutete.

Erst um 1700, als die französischen Einwohner, die Paysans, bis zur Verarmung besteuert wurden, erhielt der Begriff die Bedeutung „verarmt“. Reisende aus England, die zu dieser Zeit nach Frankreich kamen, waren schockiert über die Armut, die sie sahen. Eine englische Reisende, Lady Mary Montagu, schrieb 1718 über ihren Besuch in einer französischen Ortschaft:

„Die ganze Stadt (kam) zum Betteln heraus, mit so elenden, ausgehungerten Gesichtern und dünnen, zerfledderten Kleidern, dass es keiner anderen Beredsamkeit bedarf, um die Erbärmlichkeit ihres Zustandes zu verdeutlichen.“ 

Und unter solch erbärmlichen Bedingungen starben Erfindungen und Innovationen. Die Steuern in Frankreich waren so hoch und die Menschen so elend, dass niemand einen Antrieb hatte, Technologien zu entwickeln oder produktiver zu werden. Die französische Produktivität und Landwirtschaft lag mindestens ein Jahrhundert hinter England zurück, das bereits Maschinen und fortschrittliche Fruchtfolgetechniken einsetzte. Die französische Wirtschaft verharrte im Wesentlichen im finsteren Mittelalter, da die Regierung jeden Anreiz zum Wachstum zerstörte. Dies ist ein altbekanntes Thema in der Geschichte: Regierungen neigen dazu, schreckliche Bedingungen und schlechte Anreize zu schaffen, die eine Wirtschaft bremsen.

Wir können dies heute überall beobachten. Und ein besonderer Bereich ist diese angebliche „Nahrungsmittelkrise“, über die alle reden: Bill Gates, Finanzministerin Janet Yellen, der Leiter des UN-Welternährungsprogramms, Deutschlands Außenministerin. McKinsey & Company, die New York Times, CNN. Sie alle warnen vor einer Lebensmittelkrise. Sogar der Präsident der Vereinigten Staaten sagte über die Lebensmittelknappheit: „Es wird real werden.“, genau wie die 81 Millionen Menschen, die für ihn gestimmt haben.

Die Berichte über eine ausgewachsene Nahrungsmittelkrise sind jedoch übertrieben. Auf der Welt gibt es reichlich Nahrung und es wird reichlich produziert. Die Sonne hat nicht aufgehört zu scheinen. Der Boden hat nicht plötzlich seine Nährstoffe verloren.

Ehrlich gesagt gibt es jedes Jahr irgendwo auf der Welt immer Herausforderungen bei der Nahrungsmittelproduktion. Erst in diesem Jahr hat die Vogelgrippe Millionen von Hühnern in den Vereinigten Staaten vernichtet. Die Landwirte im Süden und Osten der Ukraine haben offensichtlich zu kämpfen.

Aber was Sie wahrscheinlich noch nicht gehört haben, ist, dass Australien in dieser Saison eine Rekordweizenernte eingefahren hat. Ironischerweise gilt das auch für Russland. Die brasilianische Maisproduktion liegt mit 112 Millionen Tonnen nahe an einem Rekordwert. Unzählige Obst-, Gemüse- und Nussarten von Avocados über Oliven und Walnüsse bis hin zu Tomaten werden in Rekordmengen oder nahezu in Rekordmengen produziert.

Und selbst wenn es wirklich kritische Probleme bei der Nahrungsmittelproduktion gäbe, existieren weltweit riesige Agrarflächen, die bepflanzt werden könnten, insbesondere mit saisonalen Getreidearten wie Weizen. Vielleicht haben Sie in den vergangenen Monaten viel über Düngemittelknappheit gelesen. Die drei wichtigsten Bestandteile von landwirtschaftlichen Düngemitteln — Stickstoff, Phosphor und Kalium — sind jedoch nicht knapp.

Stickstoff ist eines der am häufigsten vorkommenden Elemente im Universum; buchstäblich 80 Prozent der Luft, die wir atmen, besteht aus Stickstoff. Phosphor, der aus dem Phosphatabbau stammt, ist in den Vereinigten Staaten, Brasilien und Marokko unglaublich reichlich vorhanden. Und Kalium stammt aus dem Kalibergbau, wobei Kanada über die größte Produktion und die größten Reserven der Welt verfügt.

Unterm Strich fehlt es der Welt nicht an den Rohstoffen für die Nahrungsmittelproduktion. Allerdings ist der Transport von Lebensmitteln vom Bauernhof zum Kühlschrank definitiv schwieriger geworden.

Dieses System — Ernte, Verpackung, Inspektion, Versand, Lagerung — hat jahrzehntelang gut funktioniert. Erst in jüngster Zeit ist die globale Versorgungskette wegen der Pandemiehysterie zusammengebrochen, was sich zweifellos auch auf den Lebensmittelhandel ausgewirkt hat. Aber wie bei der wirtschaftlichen Misere Frankreichs um 1700 ist dies vor allem eine Frage von schlechter Regierung.

Im Kern ist an der globalen Lieferkette nichts auszusetzen.

Müssen Sie überzeugt werden? Bedenken Sie, dass Pfizer in der Lage war, Milliarden von Impfstoffen zu produzieren, sie in der ganzen Welt zu verteilen und sogar eine Temperatur von minus 90 Grad Celsius während des Transports aufrechtzuerhalten. Beim Vertrieb von Impfstoffen ist nie etwas von Problemen innerhalb der globalen Lieferkette zu hören. Aber in Bezug auf Babynahrung in den Vereinigten Staaten? Plötzlich gibt es ein unüberwindbares Problem in der globalen Lieferkette.

Unterm Strich funktioniert die globale Lieferkette, aber nur, wenn sie wirklich wollen, dass sie funktioniert. Und ihre Prioritätensetzung ist absolut widerlich. Sie könnten das alles in Ordnung bringen.

Wenn die Regierung so besorgt über die hohen Mineralölpreise ist, warum hat sie dann nicht die neue Produktion beschleunigt? Wenn sie so besorgt über die Düngemittelpreise sind, warum haben sie dann nicht die Genehmigungen für neue Phosphatminen, Kalibergwerke und Düngemittelproduktionsanlagen beschleunigt?

Ob es nun Vorsatz ist, die Wirtschaft zu zerstören, oder einfach ein Höchstmaß an Inkompetenz, die Ergebnisse sind offensichtlich. Und das Fiasko mit der Babynahrung ist das perfekte Beispiel dafür. Deshalb ist es so interessant, Joe Biden sagen zu hören, dass die Nahrungsmittelkrise „real sein wird“, denn er scheint wild entschlossen zu sein, sie herbeizuführen.

Noch lächerlicher sind die Lösungen für diese angebliche Nahrungsmittelkrise. Wir haben unsere Tech-Aristokraten wie Bill Gates und Mark Zuckerberg, die neu konzipieren wollen, wie wir übrigen Paysans unser Leben leben sollten. Sie rufen zu einer „grünen Revolution“ auf, was idealistisch klingt. Bis man sieht, was sie tatsächlich vorschlagen. Sie wollen unsere Lebensmittel mit noch mehr Chemikalien vollpumpen und die Messlatte für genetische Veränderungen höher legen. Gates möchte, dass wir „synthetisches Rindfleisch“ und „alternative Proteine“ essen. Und seine Kumpels vom Weltwirtschaftsforum meinen, wir sollten Unkraut und Insekten essen.

Diese Leute sind wahnsinnig.

Zum Glück ist es recht einfach, sich von ihren Ideen zu distanzieren. Schließlich lassen sich viele unserer Grundnahrungsmittel ganz leicht selbst anbauen. Einfache Gemüsesorten wie Salat und Koriander können in einem Kasten auf der Fensterbank gepflanzt werden und sind in nur wenigen Wochen verzehrfertig. Wenn Sie Zugang zu Sonnenlicht, ein wenig Erde und einen Pappbecher haben, können Sie noch heute damit beginnen, die Kontrolle zu übernehmen.

Redaktionelle Anmerkung: Dieser Text erschien am 17. Mai 2022 unter dem Titel „About that coming ‚food crisis‘“ auf Sovereign Man. Er wurde vom ehrenamtlichen Rubikon-Übersetzungsteam übersetzt und vom ehrenamtlichen Rubikon-Korrektorat lektoriert.

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Wir danken dem Autor für das Recht zur Veröffentlichung des Beitrags.

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Bildquelle: Steeve Raye/ shutterstock

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Bertolt Brecht eskalation Grundbedürfnis logistik moral Nahrungsmittelknappheit Nahrungsmittelkrise rohstoffe steuer Transport 

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Kommentare (23)

23 Kommentare zu: “Die Mangel-Lüge | Von Rubikons Weltredaktion

  1. Andreas I. sagt:

    Hallo,
    mal abgesehen davon, dass mich etliche Details innerhalb USA nicht interessieren und der Text wohl aus USA stammt …
    Seit rund 400 Millionen Jahren leben Pflanzen auf der Erde.
    Seit rund 10.000 Jahren betreiben Menschen Ackerbau.
    Seit rund 100 Jahren gibt es chemische Dünger.
    Aber ausgerechnet die Böden, die seit 100 Jahren chemisch gedüngt werden, sind inzwischen die unfruchtbarsten und erodieren außerdem.

  2. Nevyn sagt:

    "Philantropen stecken überall ihre Finger hinein. Was aber treibt sie an?"

    Das ist nicht schwer zu beantworten: Die Angst vor dem Tod.
    Damit verbunden, die Angst etwas nicht besitzen, kontrollieren und beherrschen zu können. Sie wollen alles haben und werden genau darum am Ende ihres Lebens mit leeren Händen dastehen. Das ist ihre Panik und deswegen benehmen sie sich vollkommen rücksichtslos gegenüber allem Lebendigen.

  3. Ralle002 sagt:

    Philantropen stecken überall ihre Finger hinein. Was aber treibt sie an?

    Pravda TV, 6. Februar 2022
    Die Software des Lebens „hacken“: Gates, DARPA & ModeRNA – das sind die Geheimdienst-Hintergründe der totalen DNA-Kontrolle

    actvism.org, 13. Oktober 2021
    Wie Großkonzerne und Bill Gates den UN-Gipfel für Ernährungssysteme übernahmen

    rubikon.news, 05. März 2021
    Der Getreidefeldherr
    Bill Gates kaufte weite Teile der landwirtschaftlichen Ackerfläche in den USA, um seine Macht auf den Lebensmittelbereich auszuweiten. Teil 1/2.

    Folgende Forderung von Bill Gates geht in die richtige Richtung. Ob man dann aber schon ein funktionierendes Wirtschaftssystem hat?
    “Banking is necessary, Banks are not” – warum ändern wir das nicht?

    Bei folgender Studie der Gates-Stiftung fragen wir uns, ob Armut wirklich bereits dadurch bekämpft wird, wenn es einfach nur weniger Menschen gibt:

    taz, 18. 9. 2018
    Studie der Gates-Stiftung über Armut
    :Mehr Menschen, mehr Armut
    In armen Ländern wächst die Zahl der Menschen – und damit auch die Zahl derer, die in Armut leben. Eine neue Studie fordert mehr Investitionen.

    Etwa bei den Themen von Fridays for Future fragen wir uns, ob die Demos außerhalb der Schulzeit nicht weniger sinnvoll gewesen wären.

    Einige der wichtigsten Forderungen:
    – 1,5°C-konformen CO2-Budgets
    – Erdgasausstiegs bis spätestens 2035
    – Einen sozialverträglichen Ausstieg aus allen fossilen Energien in Deutschland
    – Festlegung von mindestens 14 Milliarden Euro jährlich für internationale Klimafinanzierung

    Es fällt auf, dass die Klima-Aktivisten:innen von "Fridays for Future" zwar meistens die richtigen Ziele haben, aber an völlig falschen Stellschrauben drehen wollen.

    Tagesspiegel, 11.04.2019
    Ärger um Personenkult
    Bei "Fridays for Future" knirscht es hinter den Kulissen
    Bei "Fridays für Future" in Deutschland gibt es Kritik: Wenige Gesichter würden "krass hervorgehoben", andere außen vorgelassen. Die Vorwürfe im "Checkpoint".

    Göttinger Tageblatt, 16.06.2016
    „Warum geht mich das etwas an?“
    Die Kampagnenorganisation One hat sich dem Kampf gegen extreme Armut und vermeidbare Krankheiten verschrieben. Die beiden Göttinger Studenten Konstantin Gast und Luisa Neubauer sind seit Januar Jugendbotschafter von One. Anfang Juni nahmen die beiden an einer Konferenz in Paris teil.

    One
    Bill & Melinda Gates Stiftung ruft „Impatient Optimists – Deutschland“ ins Leben
    https://www.one.org/de/blog/bill-melinda-gates-stiftung-ruft-impatient-optimists-deutschland-ins-leben/

    Das wirkliche Problem ist folgendes:

    Focus, 19.11.2021
    300.000.000.000.000 US-Dollar
    Die weltweite Schuldenlast explodiert gerade – was das für Anleger jetzt bedeutet

    Hierzu:

    Zitat:
    "Der Kapitalismus basiert auf der merkwürdigen Überzeugung, dass widerwärtige Menschen aus widerwärtigen Motiven irgendwie für das allgemeine Wohl sorgen werden." John Maynard Keynes (angeblich)

    Der Kapitalismus ermöglicht zwar Arbeitsteilung. Das System wird aber bis auf weiteres (noch) dadurch angetrieben, dass wenige Reiche es versuchen, dass sie immer mehr Marktmacht aufbauen.
    Hier gibt es jedoch das Problem, dass der Reichtum der Ultrareichen irgendwo aus den Schulden aller anderen Personen gibt, die ihre vielen Schulden aber deshalb später nie wieder abbauen können, weil sämtliches Geld im Umlauf als solches eine Schuld ist.

    Beispiele für Fehltrends:

    tagesspiegel.de, 31.05.2019
    Über Briefkastenfirmen verschleiert
    Milliardärsfamilie kaufte Tausende Berliner Wohnungen

    regenwald.org, 11.01.2011
    Regenwaldrodung: Mehr als ein halbes Fußballfeld pro Sekunde

    Irgendwo sorgt der Kapitalismus dafür, dass es immer mehr Flächenverbrauch gibt. Dadurch gibt es dann immer weniger Natur und insofern immer weniger Niederschläge, wodurch es immer wärmer wird. Vor allem könnte auch das gesamte Ökosystem kippen.

    Politik- "Management by Jeans" – In der Politik sitzen die größten Nieten an den schwächsten Stellen:

    Tagesspiegel, 19.01.2022
    EEG-Umlagen-Aus und Mehrwertsteuersenkung
    NRW-Ministerpräsident fordert von Scholz Paket gegen hohe Energiepreise
    Hendrik Wüst fordert vom Bundeskanzler umgehende Maßnahmen gegen die steigenden Energiepreise. Wohnen und Wärme gehörten zur Daseinsvorsorge.

    Da hat der liebe Hendrik stets artig in der "ersten Reihe" gesessen und er teilt es uns nun mit, was er beim (Zwangs-) Zuschauen alles gelernt hat:

    handelsblatt.com, 21.04.2022
    Hendrik Wüst kritisiert Ukraine-Politik der Bundesregierung
    Der NRW-Ministerpräsident hat die Unterstützung der Ukraine durch die Bundesregierung als „zögerlich“ und „halbherzig“ beschrieben. Auch viele Menschen in der Ukraine verstünden die Linie der Ampel-Koalition nicht, kritisiert Hendrik Wüst.

    Hendriks Themenarbeit fehlt insgesamt jedes Konzept:

    zeit.de, 29. Oktober 2021
    Gewerkschaften:
    Wüst fordert Erhalt der Stahlindustrie in Deutschland

    "Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind." (Albert Einstein)

    SZ, 14. April 2021
    WWF-Bericht
    Wie deutsche Importe die Tropenwälder zerstören

    • hog1951 sagt:

      Schon wieder ein Sammelsurium von #Ralle002, der sich am 22.5. (12:21) nicht zu schade war, Putins Tod zu fordern:

      „Da Rainer Rupp jedermanns eigene Meinung fordert, schreibe auch ich meine eigene.
      Ich meine es, dass Herr Putin eben gerade nicht ein hinreichend demokratisch legitimierter Repräsentant Russlands ist. Er ist vielmehr ein rücksichtsloser Geheimdienst-Ganove.
      Gegen eine Bombe der NATO auf sein Privathaus hätte ich nichts.“

    • Ralle002 sagt:

      hog1951
      Ich bedauere, dass ich kein Putin-Fan bin.

      dw.com, 28.04.2022
      Putin und Parkinson: Was sagen Ärzte zu seiner Gesundheit?
      Ein vom Kreml veröffentlichtes Video zeigt Putin in scheinbar schlechtem Gesundheitszustand. Einige Kommentatoren und Boulevardzeitungen behaupten, er leide an Parkinson. Was sagen Mediziner dazu?

      dw.com, 24.05.2022
      Noch härtere Haft für Alexej Nawalny
      Der russische Oppositionelle wird aus seinem bisherigen Straflager in ein Gefängnis für Schwerstverbrecher verlegt. Ein Moskauer Gericht wies seine Berufung ab.

    • hog1951 sagt:

      Man muss kein Putinfan sein, #Ralle002!
      Allerdings ist es ein ganz anderes Niveau, den Tod von Putin zu fordern!
      Das mag im Kleinbuergerhirn als richtig extrem durchgehen. Als Erwachsener Forist hier im apolutforum ist es allemal fehl am Platz. Oder haben Sie hier schon ähnliche Forderungen bzgl. Zelensky gelesen?

    • Andreas I. sagt:

      "dw.com, 28.04.2022 Putin und Parkinson"

      Hahaha ja ganz bestimmt.
      Wenn Russland sich nicht so verhält, wie USA es diktiert, dann kann es dafür ja unmöglich eine rationale Erklärung geben, sondern der eine Russe, aus dem der ganze russische Staat besteht, dieser eine einzige Russe muss verrückt sein.

    • Andreas I. sagt:

      @ hog1951 Hallo,
      "Schon wieder ein Sammelsurium von #Ralle002"

      Wie immer, das weiß man vorher schon, denn das kommt immer so.
      Also kann man Ralles Sammelsurium auch getrost überspringen und zu den Kommentaren übergehen, die sich mit dem Thema des jeweiligen Artikels befassen. ;-)

    • hog1951 sagt:

      Moin, #Andreas I, ja das sehe ich genauso, mich hatte allerdings diese Aussage zu Putin irritiert. Daher meine Posts.
      Vielen Dank fuer die Antwort.

      mfG

  4. helli-belli sagt:

    Welch oberflächliches Geschwurbel – oberflächlich ist allerdings der Supermarkt auch noch randvoll (im Gegensatz zum gewählten Bild des Beitrags).

    Wenn hier und da was fehlt und hier und da die Preise "explodieren", dann gibt es hierfür auch Gründe.
    Entweder, ich gehe nun auf diese Gründe im einzelnen ein & versuche von dieser Seite her die "Mangellüge" zu belegen – oder ich lasse es halt aber äußere mich dann auch nicht groß dazu und führe ein Narrativ welchem die Belege fehlen.

    Der "Rubikon" ist hier mal wieder nicht besser als der Mainstream – nur eben mit anderem, "alternativen" Narrativ.

  5. How - Lennon sagt:

    Der Artikel ist dämlich bzw. ignorant oder einfach nur verlogen.
    Dünger wird zum Großteil aus Erdgas/Erdöl gewonnen und Peakoil ist seit Jahrzehnten überschritten, sogar Peakcoal (gute Qualität) seit einigen Jahren. Das ist generell der Hauptgrund für den Kollaps des Systems. Das Kriegsgedöns und andere "Krisen" sind "nur" Symptome und Katalysatoren.

    Außerdem: Fast das Wichtigste, was Pflanzen so zum Gedeihen benötigen, verschweigt der Autor geradezu peinlichst. WASSER!
    Zur Zeit kann man in unseren verdurstenden Wäldern den Bäumen beim Umfallen zuschauen.

    • Querdenker sagt:

      "Der Artikel ist dämlich bzw. ignorant oder einfach nur verlogen."

      Ja, leider, oder kurz gesagt: Propaganda :-(

    • Karin sagt:

      How-Lennon:
      Die Aussage vom fossilen endlichem Öl ist vermutlich genauso ein wissenschaftlicher Hoax wie die Virenexistenz. Zu mindestens sollte man die anderen Erkenntnisse sich hierzu durchdenken. Z.Bsp. hier:
      Gold,m Thomas: "The Deep Hot Biosphere, The Myth of Fossil Fuels";
      https://www.kopp-verlag.de/The-Deep-Hot-Biosphere.htm?websale8=kopp-verlag&pi=B0799635&ci=%24_AddOn_%24&&6=38017066&otpcytokenid=38017066

  6. Querdenker sagt:

    Ein merkwürdiger Artikel. In der DDR hieß es auch immer, wir haben von allem genug, nur mit der Verteilung gibt es ab und zu ein Problem.

    Hier im Artikel, heißt es: hätte, könnte … ist das Realitätsverweigerung?Ja, sicher, entscheidend ist aber letztlich was in den Regalen ankommt. Ich gehe noch nicht davon aus, dass wir im Westen eine wirkliche Nahrungsmittel Not haben werden. In den Entwicklungsländern sieht es aber z.T. schon jetzt danach aus :-(

  7. Ursprung sagt:

    Aldimarkt: nein, kein Speiseoel, seit langem nicht mehr. Lieferprobleme (seit 2 Wochen). Mal sehen, wie das online aussieht…….
    Soweit zu dem Artikelthema

  8. Welternährungsproblem!

    Es ist wohl eine Subventionierung der Düngemittelproduktion nötig!

    Damit Menschen genügend anbauen können, benötigen sie Düngemittel. Düngemittel müssen billig sein, damit sie gekauft und eingesetzt werden. Damit man billig Düngemittel produzieren kann, benötigt man billiges Erdgas. Notfalls muss daher Erdgas, das der Düngemittelproduktion dient und durch welches somit letztendlich die Welternährungssicherheit gewährleistet wird, subventioniert werden.

    Zudem werden die Lieferketten durch die Coronamaßnahmen unterbrochen oder zumindest verlangsamt. Dies muss sofort aufhören, da inzwischen bewiesen ist, das es das Sars-Covid-2-Virus nicht gibt und es lediglich virtuell ist (siehe hierzu meinen Beweis in meinem Kommentar zu dem Artikel „Sars-CoV2 kommt aus dem Labor“ von Herrn Markus Fiedler auf Apolut vom 25.5.2022).

  9. PeterLau sagt:

    Wenn den Märkten der Weizen aus Russland fehlt ändert der GMO Mais aus Brasilien nichts. Der Weizen fehlt immer noch. Und selbst wenn der Weizen nur ein bisschen fehlt treibt es die Preise an der Chicagoer Börse nach oben. Und dann können es manche Märkte sich vom Geldbeutel nicht mehr leisten.

    Die heutige LDW basiert auf dem Einsatz von NPK und Kalk (und Mg). Überall wo Vieh im Kreislauf der Ackerbewirtschaftung ist benötige man keine externe N Zufuhr. Aber den Kreislauf gibt es in großen Teilen Nord- und Südamerikas nicht. Und Leguminosen als pflanzliche Fixierung von N im Boden reduziert den Ertrag auch in Südamerika, weil double crop, also kein "Winter" für deren Anbau.
    Und an dem P und K kommt niemand vorbei, oder die Erträge sinken. Und genau das wird vorhergesagt.

    • Andreas I. sagt:

      Hallo,
      zu dem Thema gehört auch die Verfügbarkeit von N P und K für die Pflanzen, also in welcher Form es im Boden vorkommt und das Mikroklima im Boden (Mikroorganismen und Pflanzenwurzeln).
      Genau deswegen ist Komposterde das beste.
      Die Frage ist dann nur noch, wie große Flächen Komposterde realisiert werden können. Aber möglicherweise muss man da nur in die Geschichte der Landwirtschaft schauen.

  10. Irwish sagt:

    Dazu fallen mir sofort Passagen aus dem Buch, das ich derzeit lese, ein: Larken Rose, Die gefährlichste aller Religionen. Aus dem Vorwort des Übersetzers Peter Müller:

    »Dieses Buch … ist das Hauptwerk von Larken Rose. Der deutsche Titel mag dazu verleiten, sofort an eine oder mehrere der großen Weltreligionen zu denken. Bei der Übersetzung des Buches war dieses von Anfang an gewollt. Der Autor spricht in diesem Buch etwas an, was auch die Grundlage aller Religionen einschließlich der großen Weltreligionen darstellt. Es geht also um etwas sehr viel Fundamentaleres als nur um irgendwelche Symptome. Es geht um den Kern jeder Religion und insbesondere um den Kern der gefährlichsten aller Religionen, den Glauben an die Autorität, den Staat, die Regierung. Diese Religion ist so gefährlich, weil sie nicht als solche erkant wird und längst die gesamte Weltbevölkerung infiziert hat. … Dieses Buch gibt eine klare Antwort auf die Frage, warum es so viel menschliches Leid auf dieser Welt gibt. Larken Rose begnügt sich nicht mit der Problembeschreibung, sondern konzentriert sich auf Lösungen, die jedem Einzelnen dazu verhelfen, nicht nur noch in diesem Leben, sondern jetzt sofort ein freier Mensch zu sein und jetzt sofort von allen wunderbaren Dingen zu profitieren, die sich daraus ergeben. Ein Leben nach den richtigen, will heißen menschlichen Prinzipien wirkt auf der persönlichen Ebene unmittelbar befreiend. Wer es geschafft hat, seinen eigenen religiösen Glauben an die Autorität loszuwerden, traut sich Dinge zu, die er sich nie zuvor getraut hätte. Der Autoritätsungläubige setzt sich persönliche Ziele und erreicht diese spielerisch mit einem Gefühl der Leichtigkeit. Er hat mehr Zeit für sich und seine Lieben. Er läßt negative Nachrichten und negative Menschen nicht mehr so einfach und unbeobachtet wie bisher an sich heran. Er lernt den richtigen Umgang mit Menschen. Falls er welche hat, lernt er vor allem den richtigen Umgang mit seinen Kindern. Kurz gesagt: Wer sich vom religiösen Glauben an die Autorität befreit hat, geht gelassen und aufrecht durch die Welt und lebt ein glückliches und erfülltes Leben. Er ist ein freier Mensch.«

    • Irwish sagt:

      Nachtrag: Es gibt hier vier Artikel von Rüdiger Lenz, wo er Gedanken aus diesem Buch vorträgt:

      Die Dummheit der Massen
      https://apolut.net/die-dummheit-der-massen-von-ruediger-lenz/

      Ohne Freiheit bin ich nichts
      https://apolut.net/ohne-freiheit-bin-ich-nichts-von-ruediger-lenz/

      Verbrechen an der Menschlichkeit
      https://apolut.net/verbrechen-an-der-menschlichkeit-von-ruediger-lenz/

      F.R.E.I.H.E.I.T.
      https://apolut.net/f-r-e-i-h-e-i-t-von-ruediger-lenz/

  11. sandra beimer sagt:

    Unerwartete Wendung im Film 'die 7 Samurai':
    im Abspann ist zu sehen wie die Samurai die Räuber bezahlen, damit die das Dorf bedrohen. Plan war von Anfang an die Dorfbewohner so in Angst zu versetzen, dass es den Samurai leicht fallen würde die Herrschaft über die Bewohner zu übernehmen.

  12. rote Flora sagt:

    Ein sehr einleuchtender Artikel!

  13. passant sagt:

    Düngemittelknappheit wirkt sich erst für die nächste Ernte aus und auch wenn Stickstoff zu 80% in der Atemluft vorkommt, können weder botanische noch zoologische Lebewesen etwas damit anfangen. Auf natürlichem Weg sind nur Bakterien in der Lage den Stickstoff zu fixieren und für Pflanzen und Tiere nutzbar zu machen. 20% des gesamten Energieverbrauchs der chemischen Industrie wird verwendet um den Stickstoff in Form von Düngemitteln künstlich bereitzustellen. 90% der Energie stammen aus Erdgas, Öl und Kohle. 28% der weltweiten Produktion an Nitrat (=fixierter Stickstoff), Phosphat und Kaliumdünger werden durch Russland und Weissrussland bereitgestellt. Ein Abbruch der Wirtschaftsbeziehungen führt in den Ländern, die sich an diesem Boykott beteiligen zu drastischen Preiserhöhungen bei der Energie- und Grundstoffbeschaffung und ist jetzt schon deutlich zu spüren. Preiserhöhungen sind für die ärmeren Bevölkerungsteile immer auch eine Nahrungsmittelkrise, die sich nicht durch den Anbau von Salatköpfen im Blumentopf beheben läßt.
    https://opus4.kobv.de/opus4-oth-regensburg/frontdoor/deliver/index/docId/2216/file/17_10_26_MA_Power_to_Ammoniak_Michael_Heberl.pdf

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