
Zum Kinostart von „The Toxic Avenger“
“Die Lyrische Beobachtungsstelle” von Paul Clemente.
Eins haben die 2020er Jahre endgültig geklärt: Selbst Grippeviren reichen aus, um zivilisatorische Standards ein- und abzureißen. Man etablierte einen Panik-Mythos, den Pharma-Produzenten zu ihrem Vorteil nutzten: Mit improvisierter mRNA-Brühe schaufelten sie Milliardengewinne.
Nach Abflauen der Corona-Hysterie wäre radikale Kritik an Schulmedizin und Big Pharma fällig gewesen. Beide haben den Freiheitsentzug argumentativ unterstützt und fragwürdige Gentherapien verscherbelt. Das war keine Korruption einzelner Fieslinge. Da lag strukturelle Fäulnis vor.
Trotzdem wird eine solche Aufarbeitung kaum gewagt. Eine seltene Ausnahme: Das neue Buch von Professor Sucharit Bhakdi, Dr. Karina Reiß und Dr. Claus Köhnlein. Titel: „Infektionen verstehen – statt fürchten“: Darin zeigt das Autoren-Trio, wie Politik, Medien und Pharmaindustrie die Infektionen für ihr Business instrumentalisierten.
Und wie steht’s um die Kulturschaffenden? Die Film- und Theatermacher, die Dichter und Musiker? Denen hat der Lockdown doch schwere Verluste bereitet. Mancher musste mRNA-Spritzungen erdulden, um seine Auftritte zu sichern. Die hätten zur Abrechnung allen Grund. Aber Fehlanzeige. Lieber kotzen sie gegen alte weiße Männer, bejubeln non-binären Feminismus oder warnen vor der Klimakatastrophe. Und Angela Merkel darf in einem Berliner Theater ihre Memoiren lesen. Noch tiefer geht nicht. Was also tun? Auf künstlerische Aufarbeitung gänzlich verzichten?… Nein. Muss man nicht.
Schon vor Jahrzehnten hatte Underground-Filmer Jörg Buttgereit die Trash-Kultur als kollektive Trauma-Therapie empfohlen. Vorbild: Japan. Dort habe man den Hiroshima-Schock mithilfe der Godzilla-Filme bewältigt: Den Leinwand-Spektakeln über ein radioaktives Monster. Motto: Das Trauma vertrashen und in die Tonne treten.
Und tatsächlich: Trash-Regisseure thematisieren den Lockdown-Horror schon seit April 2020 - also fast seit Ausrufung der Pandemie. Damals warf Charles Band die „Corona-Zombies“ auf den DVD-Markt: O-Töne von Politikern, gemixt mit blutigen Zombie-Attacken. Ein befreiender Tritt in politisch korrekte Weichteile.
Es kommt noch besser: Letzte Woche startete in deutschen Kinos der vielleicht derbste Angriff gegen Pharma-Verbrechen: „The Toxic Avenger“. Produzent ist die Troma-Entertainment. Eine Firma, die seit über 40 Jahren filmischen Müll am Fließband produziert. Das Besondere: Die Streifen sind nicht grottig, weil sie missglückt sind. Nein, der Dilettantismus ist Absicht, ist filmischer Dadaismus: Schlechte Darsteller, minimales Budget, geschmacklose Themen, haarsträubende Dialoge, idiotische Kameraführung: Ein Wahnsinns-Cocktail mit hohem Unterhaltungswert - spätestens nach dem dritten Joint und der fünften Bierdose.
Titel wie „Surf Nazis must die“ verrieten, dass Troma seine Produkte nicht allzu ernst nahm. Der Film spielte in einem postapokalyptischen Kalifornien, wo Neo-Nazis die Strände kontrollierten. Damalige Kritiker verstanden das Troma-Konzept nicht, schäumten vor Wut. Ein Rezensent bezeichnete „Surf Nazis“ als „grauenvollstes Zelluloidverbrechen aller Zeiten“. Inzwischen ist der Streifen Kult. Und Troma hat bis heute durchgehalten, trotz harter Konkurrenz.
Zum 40. Jubiläum schickt die Firma ein Remake ihrer größten Trash-Perle ins Kino: „The Toxic Avenger“. Allerdings mit einer wichtigen Abweichung: Im Original sorgte schlecht gelagerter Atommüll für die Katastrophe. In der Neuverfilmung hingegen verpestet Big Pharma Mensch und Landschaft. Das Namenskürzel des Konzerns - BTH - steht für: Big Toxin Holdings. Heißt auf Deutsch: Große Giftbestände.
Gleich zu Beginn zeigt der Film riesige Abflussrohre des BTH-Konzerns. Aus ihnen quillt schleimiges, dampfendes Gift. Alles ungefiltert in den Fluss. Aber in der Chef-Etage herrscht Verzweiflung: Die Gewinne brechen ein. Mafia-Boss Thad Barkabus nennt den Grund: Die Patienten begreifen langsam, dass BTH-Pharmazie nur zwei Wirkungen hat: Sie erzeugt Krebs und blutigen Stuhlgang. Sonst nix. Trotzdem fordert Barkabus die Rückzahlung einer fetten Geldsumme, die Konzernchef Bob Garbinger ihm schuldet.
Im Nachbarort St. Roma’s Village gibt es allerdings einen Patienten, der ungebrochen an die Wirkkraft von BTH-Produkten glaubt: Der kleinwüchsige Hausmeister Winston Gooze. Obwohl unheilbar erkrankt, verweigert die Krankenkasse ihm die Finanzierung der neuartigen BTH-Pille. Also bricht Winston im Labor des Konzerns ein. Leider wird er von Wächtern entdeckt, überrumpelt und in einem Gift-Behälter ertränkt. Ein großer Fehler: Denn der unscheinbare Winston mutiert zum hochgiftigen Supermann. Sein Arbeitsgerät, ein Wischmopp, landet ebenfalls im Giftschleim, und wandelt sich zur tödlichen Waffe. Sogleich legt Winston los, um der Firma als auch der Mafia das Handwerk zu legen…
Bei aller Albernheit ist der Film überdeutlich: Der Pharmakonzern stellt Medikamente her, die Krebs erzeugen. Ein Verdacht, der auch die mRNA-Impfstoffe trifft: Tatsächlich wurden im Rahmen einer Studie die Krankenversicherungsdaten von 8,4 Millionen Koreanern ausgewertet. Resultat: Diverse Krebserkrankungen steigen.
Das zweite Problem mit Big Pharma: Gelingt ihr zufällig ein wirksames Medikament gegen schwere Erkrankung, ist der Kaufpreis oft so astronomisch, dass Versicherungen zunehmend passen. Eine Zwei-Klassen-Medizin ist die Folge und in den USA längst Realität. - Auch dagegen wütet der „Toxic Avenger“.
Im Gegensatz zu den Marvel-Helden verteilt der toxische Super-Winston keine Kinnhaken, Nein, wenn der zuschlägt, zischen die Blutfontänen und fliegen Innereien durch die Luft. Das sorgt für lautes Gelächter im Publikum. „The toxic Avenger“ beweist erneut die These von Jörg Buttgereit: Im Müll liegt die Katharsis.
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Dank an den Autor für das Recht zur Veröffentlichung dieses Beitrags.
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Bild: LONDON, UK - NOVEMBER 01, 2017: Werbeplakat für The Toxic Avenger Musical
Bildquelle: Chris Lawrence Images / Shutersock
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