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Die Gefahren der vierten industriellen Revolution | Von Ernst Wolff

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Ein Kommentar von Ernst Wolff.

Die Welt hat bereits drei industrielle Revolutionen erlebt.

Die erste fand zwischen 1760 und 1840 statt, nutzte Wasser und Dampfkraft und legte mit der Mechanisierung der Produktion die Grundlage für das Industriezeitalter.

Die zweite führte um die vorletzte Jahrhundertwende durch die Nutzung des elektrischen Stroms mit dem Fließband und dem Taylorismus die wissenschaftlich organisierte Massenproduktion ein.

Mit der dritten industriellen Revolution nahmen die Digitalisierung und die weltweite Kommunikation über das Internet ihren Lauf und veränderten unseren Alltag von Grund auf.

Einen noch stärkeren Einfluss auf unser Leben wird die bereits in Gang befindliche vierte industrielle Revolution haben. Die Nutzung der Künstlichen Intelligenz, miteinander kommunizierende und selbstreplizierende Roboter sowie der Einsatz von 3-D-Druckern werden dafür sorgen, dass Millionen von Arbeitsplätzen in der ganzen Welt wegfallen, ohne dass es für sie einen sinnvollen Ersatz gibt.

Das bedeutet auf der einen Seite, dass wir es mit einem riesigen Heer von Arbeitslosen zu tun bekommen, die der Wirtschaft als Konsumenten verloren gehen. Aus diesem Grund arbeitet man im Hintergrund bereits fieberhaft an der Einführung des universellen Grundeinkommens, mit dem nicht etwa Existenzen abgesichert, sondern die Nachfrage nach Konsumgütern künstlich angekurbelt werden soll.

Auf der anderen Seite bedeutet der Verlust von Millionen von Arbeitsplätzen eine nie dagewesene Gefährdung der Reste von Demokratie, die uns noch geblieben sind, und zwar aus folgendem Grund: Demokratische Rechte sind den Menschen nie geschenkt, sondern von ihnen erkämpft worden. Eines der wichtigsten Kampfmittel war immer der Streik, also der Entzug der eigenen Arbeitskraft.

Wer aber sollte in einer Welt selbstreplizierender Roboter und einer allumfassend eingesetzten Künstlichen Intelligenz noch Druck ausüben können, indem er die Arbeit niederlegt?

Wir befinden uns also auf dem Weg in eine Welt, in der die Menschheit immer stärkeren Zwängen ausgesetzt sein wird, ohne sich effektiv dagegen wehren zu können. Das aber wird zu erheblicher sozialer Unzufriedenheit führen und die Gesellschaft nach und nach in ein Pulverfass verwandeln.

Es dürfte die Angst vor dieser Entwicklung sein, die einige Vertreter der Eliten vom Transhumanismus träumen lässt, also einer Welt, in der wir Menschen mit der digitalen Technik verschmelzen. Dessen Ziel besteht nämlich nicht etwa darin, die Evolution voranzutreiben und die Entwicklung der Menschheit auf eine neue Stufe zu heben, wie zum Beispiel Klaus Schwab, der Gründer des World Economic Forum, behauptet.

Das Ziel des Transhumanismus ist es, eine Welt zu schaffen, in der der die Mehrheit der Menschen durch digitale Hilfsmittel gesteuert und ruhiggestellt werden kann, damit sie nicht rebelliert und von einer kleinen Elite an im Grunde unmenschliche Verhältnisse gewöhnt und angepasst werden kann – im Grunde also nichts anderes als eine moderne Form der Sklaverei.

Die entscheidende Frage unserer Zeit lautet daher: Ist dieses Schicksal der Menschheit unausweichlich?

Nein. Noch haben wir die Chance, uns einer solchen Zukunft zu entziehen. Das aber erfordert, dass die Mehrheit der Menschen das größte Problem unserer Zeit erkennt. Und dieses Problem besteht nicht drin, dass wir zu viel Technik haben oder dass die Digitalisierung an sich etwas Menschenfeindliches wäre.

Es besteht vielmehr darin, dass der Lauf der Welt zurzeit von einer winzigen gewissenlosen Minderheit bestimmt wird, die nur ein Ziel verfolgt: das eigene Vermögen um jeden Preis und mit allen zur Verfügung stehenden technischen Möglichkeiten zu erhalten und die eigene Herrschaft auf Dauer zu zementieren.

Da die meisten Menschen das noch nicht sehen, besteht die wichtigste Aufgabe unserer Zeit in der Aufklärung über die Gefahren, die uns allen drohen, wenn die Mehrheit den Weg, den ihr die Minderheit mit immer perfideren Mitteln und Methoden vorgibt, nicht bald verlässt.

+++Danke an den Autor für das Recht zur Veröffentlichung des Beitrags. +++ Bildquelle: R_Boe / shutterstock


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