Der Westen hat fertig – und der Westen will auch gar nicht mehr | Von Hermann Ploppa

Die Verfallserscheinungen der westlichen Wertegemeinschaft sind nicht mehr zu übersehen. Deutet sich hier ein kollektiver Selbstmord an?

Ein Kommentar von Hermann Ploppa.

Es ist eigentlich für jeden wachen Beobachter klar, dass die Vormacht USA und ihre beflissenen Vasallen sich in einem Zustand der zunehmenden Auflösung befinden. In Afrika werden die US-Besatzungstruppen gerade aus dem bitterarmen Wüstenstaat Niger hinauskomplimentiert. Am Golf von Aden beschießen die Huthi-Milizen israelische Schiffe, ohne dass die USA oder ihre Vasallen die Huthi-Milizen irgendwie existentiell gefährden können. In der Ukraine werden seit dem Maidan-Putsch von 2014 alle Kriegsanstrengungen gegen Russland mehr oder weniger offen von den USA gesteuert. Und trotzdem ist es den USA in diesem schmutzigen Stellvertreterkrieg bislang nicht gelungen, Russland zu schwächen. Im Gegenteil. Je mehr die USA in der Ukraine nachbessern, um die drohende Niederlage des Selenski-Regimes zu verhindern, umso stärker wird der militärische Druck der russischen Streitkräfte spürbar. Während die NATO-Kräfte stagnieren, findet auf russischer Seite ein Modernisierungsprozess der Kriegsführung statt, der atemberaubend ist und den Westen das Fürchten lehrt. Und mit der vollkommen diplomatiefreien, bedingungslosen Unterstützung des Genozids im Gaza-Streifen isolieren sich die USA langfristig im Nahen Osten.

Droht eine „Abrechnung mit dem Westen“?

Es hat lange gedauert, bis die schlechte Nachricht auch in den akademischen Kreisen der USA angekommen ist. Doch jetzt meldet sich der angesehene Politikwissenschaftler Mike Brenner von der Johns-Hopkins-Universität zu Wort. Brenner befindet sich im Ruhestand und muss kein Blatt mehr vor den Mund nehmen. Sein Aufsatz mit dem Titel: „Die Abrechnung für den Westen?“ (Englisch: „The West’s Reckoning?) hat großes Aufsehen erregt. Wird bald der Tag der Abrechnung für die westlichen Eliten kommen? Wie es in den Wald hinein schallt, so schallt es auch wieder heraus. Unzählige unvorstellbar brutale Überfälle der USA wurden ausgeführt gegen fremde Länder, deren einziges Vergehen darin bestand, dass sie Reichtümer besaßen, die die Amerikaner für sich abgreifen wollten. Das ist nie vergessen worden. Mit geballten Fäusten mussten die Völker immer wieder zuschauen, wie funktionierende, wunderschöne Länder in rauchende Trümmerhaufen verwandelt wurden. Doch jetzt sind aufsteigende Großmächte wie China, Indien, Russland, Iran oder Brasilien in der Lage, ihren bedrängten Nachbarn zu Hilfe zu eilen. Das Zeitalter der Straflosigkeit für das US-Imperium ist vorüber.

Allerdings haben die Eliten der westlichen Vasallen-Zivilisationen das Trommeln aus der Wüste noch nicht vernommen. Jedoch der bereits erwähnte Mike Brenner von der Johns-Hopkins-Universität stellt den westlichen Eliten ein vernichtendes Zeugnis aus, wenn er sagt:

„Die Führer des Westens erleben gerade zwei überwältigende Ereignisse: nämlich ihre Niederlage in der Ukraine und den Genozid in Palästina. Die erste Erfahrung ist demütigend, die zweite ist beschämend. Nun, sie empfinden keine Demütigung oder Scham. Ihre Aktionen zeigen anschaulich, dass diese Empfindungen ihnen fremd sind. Sie sind unfähig, die eingefrästen Barrieren ihrer Dogmen, Überheblichkeiten und tief sitzenden Unsicherheiten zu durchbrechen. Letztere Empfindungen sind gleichermaßen persönlich wie politisch. Darin liegt ein Rätsel. Denn aufgrund dessen hat sich der Westen auf einen Pfad des kollektiven Selbstmordes begeben. Moralischer Selbstmord in Gaza. Diplomatischer Selbstmord – dafür wurden die Grundlagen gelegt in Europa, dem Mittleren Osten und in Eurasien. Wirtschaftlicher Selbstmord, indem nämlich das globale vom Dollar gesteuerte Finanzsystem in Gefahr gebracht wurde. Dazu kommt die De-Industrialisierung Europas. Das ist kein erbauliches Bild. Erstaunlicherweise vollzieht sich diese Selbstzerstörung in Abwesenheit irgendeines größeren Traumas – ob nun im Inneren oder im Äußeren.“ (1)

Der Niedergang der Imperien

Mike Brenner beschreibt hier die klassischen Symptome der geistigen Verfassung der taumelnden Eliten niedergehender Imperien. Das kann man auch in etwa so weiterspinnen: eine längere Phase des unangefochtenen Machtmonopols lässt die Wachheit des Hegemons erschlaffen. Zunehmende Selbstgerechtigkeit macht sich breit. Nach dem Zusammenbruch des Sowjetkommunismus im Jahre 1991 blieben die Vereinigten Staaten von Amerika als einzige Supermacht übrig. Die USA konnten für etwa dreißig Jahre unangefochten schalten und walten wie es ihnen beliebte. Sie konnten beim völkerrechtswidrigen Überfall auf die Bundesrepublik Jugoslawien im Jahre 1999 ungestraft mal eben die chinesische Botschaft in Belgrad bombardieren und das chinesische Botschaftspersonal ausradieren. Die Regierung der Volksrepublik China war aufgrund ihrer Machtlosigkeit gezwungen, die Fäuste in den Jackentaschen zu ballen und gute Miene zu bösem Spiel zu machen. Auch als nacheinander aufgrund von dreisten Propagandalügen Afghanistan, Irak und unzählige andere Länder dem Erdboden gleich gemacht wurden, gab es von Russland und China nur sehr laue Protestnoten. Worüber mussten sich die US-amerikanischen Eliten noch irgendwelche Sorgen machen?

Das macht selbstgefällig. Träge. Geistig genügsam. Man kann sich Ausschweifungen hingeben ohne Rücksicht auf Verluste. Anscheinend gibt es keinen Grund mehr, die eigenen Errungenschaften einer kritischen Prüfung zu unterziehen und, wenn nötig, schmerzhafte Veränderungen durchzuführen. An die Stelle einer unermüdlichen Wachsamkeit tritt nun eine Phase zunehmender Dekadenz. „Zustände wie im Alten Rom“. Eine Verlotterung der Sitten. Im Antiken Rom gab es die fetten Senatoren, die sich bei den Fressgelagen eine Gänsefeder in den Rachen führten, um nach der erfolgten Entleerung erneut Massen von Delikatessen dem eigenen Schlund zuführen zu können. Im ausgehenden amerikanischen Imperium produziert sich stattdessen ein nackter Präsidentensohn Hunter Biden, der über einer Prostituierten seine Crack-Pfeife anzündet.

Armes reiches Amerika!

Der im kollektiven Gedächtnis weitgehend unterschätzte US-Präsident Dwight D. Eisenhower wurde zeitlebens nicht müde, vor dem Aufkommen eines Militärisch-Industriellen Komplexes zu warnen. Der Ausdruck „Militärisch-Industrieller Komplex“ war eine Schöpfung von Eisenhower. Der aus einer deutschen pazifistischen Familie stammende Weltkriegsgeneral meinte damit, dass das Militär alle Bereiche der Gesellschaft durchdringen würde. Wissenschaft, Wirtschaft, Medien, Politik: alles würde sich nur noch um das Militär drehen, für das Militär arbeiten, vom Militär leben (2). John F. Kennedy versuchte dann als Nachfolger Eisenhowers, die Mittel für das Militär in die Weltraumfahrt abzuleiten. Sozusagen: die Kräfte der Zerstörung zu sublimieren. Wie der Versuch ausging, ist allgemein bekannt.

Heute geben die USA in etwa 3,5 Prozent ihrer jährlichen Wirtschaftsleistung für das Militär aus (3). Wobei der Wehretat von etwa einer Billion Dollar im laufenden Haushaltsjahr nicht unbedingt die Garantie dafür abgibt, damit auch die besten Streitkräfte der Welt zur Verfügung zu haben. Denn schon vor Jahren warnten Militärexperten die US-Regierung in etwa so: wir haben noch nie so viel Geld für die Rüstung ausgegeben wie heute (4). Und noch nie waren so viele Abteilungen des US-Militärs definitiv nicht einsatzfähig. Die Gründe, so die Militärexperten weiter: zum einen will jeder Kongressabgeordnete, der einem neuen Rüstungsprojekt zustimmt, auch einen kleinen Teil des Auftragsvolumens für seinen Wahlkreis abzweigen. Fazit: es würden nicht die besten Anbieter zum Zuge kommen, sondern diejenigen, die in den politischen Proporz hineinpassen.

Und schon kommen wir fließend in den Themenbereich Korruption hinein, der übrigens auch im Alten Rom keine kleine Rolle gespielt hat. Denn die US-Regierung würde immer seltener noch Ausschreibungen für neue Rüstungsaufträge durchführen. Den Zuschlag bekommt immer öfter derjenige, der der Regierung am nächsten steht. Gerade jetzt haben wir ein besonders packendes Beispiel dafür, was Korruption so alles anrichten kann. Der US-amerikanische Flugzeugbauer Boeing war dereinst unangefochtener Weltmarktführer bei zivilen Verkehrsflugzeugen. Doch schon länger knarzt es an allen Ecken und Enden. Die Auslieferung der neuen Flugzeuge an die Kunden verspätet sich immer mehr. Immer wieder passiert es, dass neue Boeing-Maschinen im Hangar bleiben müssen wegen gravierender Sicherheitsmängel. Vor kurzem löste sich im Flug eine Seitentür aus einer Boeing-Passagiermaschine. Eine andere Maschine sackte mitten im Flug plötzlich ab, konnte sich aber wieder fangen. Der Ingenieur John Barnett hatte jahrzehntelang bei Boeing in der Qualitätskontrolle gearbeitet. Barnett war zunehmend beunruhigt über die immer spärlicheren Sicherheitskontrollen in der Fertigung der Boeing-Maschinen. Als Barnett Boeing verlassen hatte, alarmierte er die Öffentlichkeit über die Qualitäts- und Sicherheitsmängel bei seinem ehemaligen Arbeitgeber. Er sollte gerade zum zweiten Mal vor einem Gericht über seine Erkenntnisse aussagen. Doch da wurde Barnett in seinem Auto erschossen aufgefunden. Angeblich soll sich Barnett selber umgebracht haben (5). Das hat dann erst recht großes Interesse in der Öffentlichkeit ausgelöst. So stark, dass nun der oberste Direktor von Boeing David Calhoun und einige andere Vorstandsmitglieder von ihren Ämtern zurücktreten mussten (6).

Maschinen und Menschen in den USA dauerhaft kriegsuntauglich!

Die Boeing-Misere hat ihre Ursachen darin, dass ehemalige Boeing-Mitarbeiter in die Aufsichtsbehörde übernommen wurden. Korruption und Filz bewirken, dass die Qualität US-amerikanischer Produkte stark nachgelassen hat. Typische Symptome eines absterbenden Imperiums. Doch auch das Personal, das die fehlerhaften Geräte steuern soll, ist nicht mehr tauglich für einen Waffengang gegen China oder Russland. Da gibt es zum Beispiel die staatliche Gesundheitsbehörde Centers for Disease Control and Prevention, besser bekannt unter dem Kürzel CDC. Sozusagen die amerikanische Entsprechung zu unserem deutschen RKI. Die CDC hat bereits im Juli des Jahres 2022 Alarm geschlagen: 71 Prozent aller Amerikaner beider Geschlechter sind für den Militärdienst absolut untauglich (7). Die jungen Leute sind entweder zu dick, oder haben massive Bildungsdefizite, oder sie haben bereits eine Gefängnisstrafe absolviert. Denn seitdem die Gefängnisse in den USA privatisiert sind, hat sich die Anzahl der Gefängnisinsassen seit 1970 verzwölffacht (8). Das hat man vor allem dadurch fertig gebracht, dass man junge Menschen wegen Drogendelikten einer unverhältnismäßig hohen Haftstrafe unterzieht. Für die privaten Gefängnisunternehmer ein lukratives Geschäft. Aber eben auch ein Garant dafür, dass das Leben eines erheblichen Anteils einer ganzen Generation von jungen Amerikanern dauerhaft verpfuscht ist. Zudem haben niedergelassene Ärzte in den USA ihren Patienten schon bei kleinen Wehwehchen schwerste Opioid-Drogen verschrieben, die daraufhin hunderttausende Amerikaner in den Zustand einer schweren Sucht gebracht haben (9).

Diagnose also: Menschen und Maschinen der Vereinigten Staaten von Amerika sind dauerhaft Kriegs-untauglich!

Um, wie es die Eliten der USA vorhaben, einen totalen Krieg gegen Russland und China führen zu können, bedarf es zudem einer großen Synergie. Einem nationalen Gefühl der Zusammengehörigkeit. Auch im Zeitalter der automatisierten Kriegsführung bedarf es Millionen von Mitbürgern, die alle gut motiviert an einem Strang ziehen. Das ist aber schon lange nicht mehr der Fall. Alles mühsam von den Bürgern abgeknapste Geld geht in die Kriegsvorbereitung. Alle anderen Bereiche der staatlichen Aktivitäten verkümmern unter dem Schatten dieser einen allein wichtigen Agenda. Immer mehr US-Bürger, auch aus dem Mittelstand, können sich keine Wohnung mehr leisten. Sie vegetieren in so genannten Zelt-Städten (10). Gleichzeitig bezahlen die Reichen und Superreichen in den USA kaum noch Steuern (11). Der Staat verschuldet sich immer mehr. Jetzt ist der Staat USA, also das Instrument der Willensausübung der gesamten Bevölkerung, bei den Banken bereits mit 35 Billionen Dollar verschuldet (12). Alle US-Amerikaner zusammen erwirtschafteten im selben Zeitraum 2023 ein Bruttoinlandsprodukt von 25 Billionen Dollar (13). Die Schulden sind niemals wieder rückzahlbar. Gerät vielleicht einmal der ganze Staat USA unter den Hammer des Insolvenzrichters? Oder zerfallen die USA in ihre Einzelstaaten? Werden sich Texas oder Arizona vom Bundesstaat USA lossagen (14)?

Kehren wir zum Schluss noch einmal zurück zu Mike Brenners Psychogramm der selbstgerechten, realitätsentfremdeten Eliten der westlichen Wertegemeinschaft. Im Grunde werden wir regiert von autistischen Solo-Tänzern. Denaturierte und komplett unsoziale Existenzen, denen es vollkommen egal ist, dass auf der Straße Obdachlose verrecken. Das ist für uns alle sehr gefährlich, wenn solche unfertigen Egos über Krieg und Frieden entscheiden dürfen. Mike Brenner sagt:

„Narzisstische Tendenzen gedeihen. Eine ähnliche Psychologie macht das Erfordernis des Schamgefühls überflüssig. Das kann es nur geben, wenn wir subjektiv Teil einer sozialen Gruppierung sind, in der der persönliche Status und das Selbstwertgefühl davon abhängen, wie andere uns sehen und ob sie uns Respekt entgegenbringen. Ohne eine solche gemeinschaftliche Identität und die damit einhergehende Sensibilität für die eigene Meinung kann Scham nur in der perversen Form des Bedauerns darüber existieren, dass man nicht in der Lage war, das anspruchsvolle, alles verzehrende Bedürfnis nach Selbstbestätigung zu befriedigen. Das gilt sowohl für Nationen als auch für ihre einzelnen Führer.“ (15)

Quellen und Anmerkungen

 

(1) https://scheerpost.com/2024/03/08/michael-brenner-the-wests-reckoning/

(2) https://apolut.net/history-die-abschiedsrede-dwight-d-eisenhowers/

(3) https://de.statista.com/statistik/daten/studie/350494/umfrage/anteil-der-militaerausgaben-am-bip-in-den-usa/

Ich komme auf eine Gesamtsumme von einer Billion Dollar für Rüstung, weil jenseits der offiziellen Zahlen auch noch viele Ausgaben für Rüstung in diverse andere Ministerien verstreut sind, die nicht in die offizielle Zählung eingehen.

(4) https://docs.pogo.org/publication/2008/POGO_CDI_Americas-Defense-Meltdown.pdf

(5) https://www.zeit.de/politik/ausland/2024-03/boeing-flugzeug-whistleblower-sicherheit-qualitaet

(6) https://www.businessinsider.de/wirtschaft/international-business/boeing-in-der-krise-warum-der-ceo-zuruecktrat/

(7) https://www.cdc.gov/physicalactivity/downloads/unfit-to-serve-062322-508.pdf

(8) https://www.telepolis.de/features/Im-Strudel-der-Gefaengnisindustrie-3416637.html

(9) https://apolut.net/tagesdosis-26-10-2019-der-pharmazeutische-massenmord-opioid-krise-in-den-usa-podcast/

(10) https://caufsociety.com/list-of-tent-cities-in-america/#google_vignette

(11) https://www.smartsteuer.de/blog/2021/06/29/us-superreiche-zahlen-kaum-steuern-und-die-deutschen/

(12) https://www.gold.de/staatsverschuldung-usa/

(13) https://de.statista.com/statistik/daten/studie/14418/umfrage/bruttoinlandsprodukt-in-den-usa/

(14) https://www.focus.de/politik/ausland/usa/spannungen-wachsen-immer-weiter-koennte-sich-texas-von-den-usa-abspalten_id_259626739.html

(15) https://scheerpost.com/2024/03/08/michael-brenner-the-wests-reckoning/

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Wir danken dem Autor für das Recht zur Veröffentlichung des Beitrags.

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Bildquelle: Morrowind / shutterstock

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Kommentare (10)

10 Kommentare zu: “Der Westen hat fertig – und der Westen will auch gar nicht mehr | Von Hermann Ploppa

  1. bluezomo sagt:

    Anzeichen des Endes eines Imperiums
    Emmanuel Todd hat schon vor 20 Jahren auf Zeichen des Zerfalls hingewiesen. Als Hegemon mit Weltwährung konnten die USA den Verfall wohl herauszögern.
    Weitere Anzeichen sind m.E. die marode Infrastruktur (Brückenkollaps kürzlich), epidemische Adipositas und andere Krankheiten (Opioide), Probleme der F35, der krampfhafte Versuch der Demokraten progressiv zu sein, wobei nun dafür mehr und mehr christliche Werte aufgegeben werden müssen (woke culture, LGBTQ+etc. ), BRICS Wirtschaftsleistung grösser als G7, Chinas Grösse und technologischer Entwicklungsstand)
    Der Eklat an der Oscarverleihung vor einigen Jahren passt natürlich symbolisch. Hollywood Markenzeichen der USA (cultural imperialism), Traumfabrik und Krone der Propaganda …
    Wenn die BRICS Staaten kollektiv ihre US-Statebonds auf den Markt werfen würden, wäre der Dollar am Ende. Die USA produziert ausserhalb und ist auf Import angewiesen. Militärbasen könnten nicht weiterbetrieben werden und Klientenstaaten wie Israel wären auf sich selber gestellt. Auch wenn dieses Szenario nur die ultima ratio darstellt, ich halte diese Option für möglich und sie verschiebt das Gleichgewicht.
    Die USA sind verfügen nicht mehr die hegemoniale Überlegenheit, die sie einst hatten.

    • _Box sagt:

      The Global South isn't challenging the economics of the North, but replicating it.

      About 150 years ago, Marx had already said that capitalism was the most effective economic system that humanity had invented to produce goods and services, but he also indicated the price to be paid: destroying the very foundations of its own wealth, nature and labor. In the short term, indeed, the logic of the market is the shortest route to economic growth and this is the basic orientation that emerging countries and the vast majority of Southern countries have adopted. It is what can be observed both in the growth model of the BRICS, as in the ignorance of the "externalities” and also in the relationship established between the BRICS and their peripheries.

      With the reform of Den Xiaoping in China, meaning the opening to the market, China has kwon a spectacular growth. However, we must not forget that it had been prepared by the elimination of extreme poverty and the establishment, not without difficulties, of a "poverty with dignity", ensuring access to most essential goods. On this basis, the adoption of some market mechanisms would quickly create growth. There is today a controversy in China regarding environmental and long-term social effects of this model, but in the short term there is unanimity to accept it. The influence of Xiao Shou Chuang, the governor of the Bank of China (Central Bank) is growing and it means the increase private banks and greater openness to foreign capital. In this perspective and as an example, 70 percent of oil production and 80 percent of their treatment are in the hands of five multinationals (Archer Dawns, Millard, Bunge, Cargill, Louis Dreyfus-Wilmas). In Vietnam, the Doi Moi (Renovation) had the same effects.

      In Brazil, the policy of President Lula, continued by Dilma Roussef, was, on the one hand, the adoption of capitalist logic to accelerate growth and, secondly, the redistribution of a (quite modest) part of the surplus profit through social policies of welfare, which certainly took out of misery tens of millions of people, but without affecting conclusively the social distances measured by the Gini index.

      In India, the central bank governor, appointed in mid-2013, who has been an alumnus of MIT, chief economist at the International Monetary Fund and professor at the Faculty of Economics at the University of Chicago, cannot be expected to reject the logic of economic development promoted by these institutions of thought and power. In addition to these data, the BRICS have given a contribution of 75 billion dollars to the IMF, thereby strengthening its share of votes.

      https://web.archive.org/web/20160430134942/http://www.telesurtv.net/english/opinion/The-BRICS-Competition-Not-Anti-Capitalism-20160329-0018.html

      Oder:

      The Relations of the BRICS with Their Peripheries

      It is also important to study the type of center-periphery relations of the BRICS. Undoubtedly, there are serious differences with the relations between states of the North and the South, but when it comes to private multinational enterprises, like Arcelor-Mittal and Tata of India; Vale, Imbef, Odebrecht of Brazil; Angloamerican of South Africa; Claro of Mexico, etc., they are functioning within the same logic. Certain state companies (Petrobras) act similarly: maximize profits exploiting comparative advantages. Even some states of the BRICS purely and simply reproduce the model of North-South relations.

      Concentration of land in Africa responds to the needs of countries that do not have enough space to develop their agricultural production activities. This is the case of the Gulf countries. But we must also include China and India. The latter country has secured control in Ethiopia of 600,000 hectares of land for agro-industries and has invested US$640 million in the Homos region for monoculture of sugarcane. Such a policy requires in Ethiopia the relocation of 1.5 million farmers and we could cite numerous other examples in Tanzania, Benin and Cameroon.

      Brazil concluded in 2010, an agreement with Mozambique and the European Union to develop 4.8 million hectares of sugarcane for the production of ethanol to furnish Europe. Indeed, the continent does not have enough land to meet its plan to spend 20 percent of green energy in 2020. Capital is provided by Europe, technology by Brazil, while environmental and social costs are at located in Mozambique. Thousands of farmers must leave their land to join cities that are already overcrowded. In the center of the continent, in the Democratic Republic of Congo, the mining contract signed by China provides that the Kinshasa government guarantees the absence of strikes, which contradicts the right of workers.

      In conclusion, even if the social and solidarity considerations are introduced in the development of the South-South relations by the BRICS, the logic of growth remains the same. Gosh Jayathi conclude: "Many trade and South-South investment agreements and their consequences, are unfortunately similar to those of North-South relationships, not only for investment protection, but also to guarantee the Intellectual Property Rights."

      https://web.archive.org/web/20160504092200/http://www.telesurtv.net/english/opinion/The-BRICS-A-Hegemonic-but-Not-Anti-Capitalist-Project-20160420-0042.html

      Und um einen Pkt. besonders hervorzuheben:

      07.02.23 18:30
      Brazilian Ministry of Health conducts major vaccination campaign

      Minister of Health, Nisia Trindade, said on Monday that the new rules for access to Bolsa Familia bring a benefit to the health of families. In order to receive the resources, mothers must prove that their children are enrolled in school and that their vaccination booklet is up to date.

      Furthermore, pregnant women must undergo all the basic prenatal examinations. The minister classified the new rules as a necessity. "Vaccination is a child's right," she said during a ceremony in Rio de Janeiro where she and President Luiz Inacio Lula da Silva launched a national plan to reduce the queues at the Single Health System (SUS in Portuguese).

      Bolsa Familia is a programme aimed at low-income families. Created in 2003 during Lula's first term in office, it will have a minimum value of R$ 600 in 2023. During the last government, led by Jair Bolsonaro, the programme was replaced by Auxilio Brasil (Brazil's new social welfare programme) in which no such conditionalities were imposed.

      https://tvbrics.com/en/news/brazilian-ministry-of-health-conducts-major-vaccination-campaign/

      Damit ist dann die überflüssige Klasse (Yuval Noah Harari) gemeint.

      Und schließlich:

      August 18, 2023
      The BRICS Johannesburg Summit’s Hype, Hope and Helplessness
      by Patrick Bond

      Before the August 22-24 summit in Johannesburg raised expectations for a new counterbalancing force in global politics – and struck fear into many Western elites’ hearts and minds – at least five factors had reduced the Brazil-Russia-India-China-South Africa (BRICS) bloc to acrimonious paralysis. However, conditions have changed over the past year, and talk of a ‘BRICS+’ with nearly two dozen new members and a ‘de-dollarization’ agenda have raised the profile of this network to an unprecedented – and utterly unrealistic – level.
      (…)
      BRICS+ emerge

      Indeed the financial-punishment overreach by U.S. finance minister Janet Yellen in March 2022 is a major reason for so many BRICS+ candidates now wanting to join a future de-dollarised bloc. They all observe the volatility of political relations with a U.S. State Department that often flipflops, and not only because the “paleo-conservative” Make America Great Again ideology of Donald Trump was replaced with Joe Biden’s “neo-conservative” foreign policy in which “democratic” ideals and economic neoliberalism are imposed if necessary, by force.

      Regardless of the prospect of Trump returning to power in early 2025, a general dilemma for tyrants is that Washington sometimes whimsically installs and replaces client-regime leaders, without apparent logic. While that has been a long-standing practice, external regime change has become more complex due to the power of financial sanctions.
      (…)
      In short, after a decade in which – since the Durban 2013 BRICS summit – international development finance has been high atop the leaders’ agenda, the global-economic ‘Washington Consensus’ philosophy hasn’t changed. Nor have the Bretton Woods Institutions’ predatory lending practices.

      Those ecologically- and socially-destructive – and corrupt – practices are also evident in the main BRICS accomplishment, the New Development Bank (NDB), which like the notional CRA, quickly became an official ally of the World Bank.
      (…)
      By early 2023 critics of dollar overextension noted that two of the U.S. government’s three largest-ever bankruptcies hit in early 2023. In February, ebullient Brazilian journalist Pepe Escobar entitled a popular tweet, “BRICS IT UP, BABY” because “If China, Russia and India agree on a gold-backed currency, that’s the END of the fiat dollar… A new currency would lead to the U.S. current account deficit – $18 trillion – crashing the dollar.”

      But such hype was unrealistic, so in June, in the immediate wake of a BRICS foreign ministers gathering, monetary rebellion was squelched by the lead South African diplomat, Anil Sooklal: “We have never spoken about de-dollarization. What we have done, which is nothing new, we signed an agreement several years ago, an interbank agreement, paving the way to trade in our local currencies.” But the latter will be tough going, as a result of enormous trade imbalances within the BRICS, plus vigorous Chinese and Indian exchange controls that make trade-revenue repatriation difficult.

      Hence, Escobar more soberly predicted in early August, “The BRICS are not going to announce a new currency in South Africa, first of all because they haven’t even studied the details. It’s impossible. Second, because you cannot start a new currency just like that. It’s a process that could take as long as ten years. What they are doing and they’re going to start improving on, is trade settlements using their own BRICS-member currencies, and expand it to BRICS+.”
      (…)
      The BRICS’ reticence to fight imperialism’s core basis of financial power should have come as no surprise, because in case after case, including the UN Framework Convention on Climate Change (UNFCCC) – starting in 2009 at the Copenhagen summit where Barack Obama joined Lula, Wen Jiabao, Manhoman Singh and Jacob Zuma for a status quo-oriented deal that they then imposed on everyone else – the BRICS spent the 2010s playing into and not rebelling against, the so-called Washington-Brussels-London-Tokyo ‘unipolar’ order.

      https://www.counterpunch.org/2023/08/18/the-brics-johannesburg-summits-hype-hope-and-helplessness/

  2. Peter M3 sagt:

    DIE BRICS-Staaten erfahren Dank Russland Aufwind.
    Eine ordentliche Anzahl von Staaten, möchte dem erst
    kürzlich erweiterten Handelsbündnis beitreten. Saudi-
    Arabien und Iran praktisch in einer Organisation. Das
    ist eine gute Entwicklung. Auch gibt es Pläne, eine
    BRICS-Getreidebörse aufzubauen und militärische Zu-
    sammenarbeit anzustreben.

    Es gibt dabei nur drei Probleme: USA, Israel und EU.
    Wobei die EU global fertig hat. Die EU wird den
    ukrainischen Soldaten folgen.

    Bleiben die beiden Erstgenannten.. IL hat eine neue
    Eskalationsstufe gezündet, indem es die iranische
    Botschaft in Syrien angegriffen hat. Wenn man dieser
    Terrorbande nicht Einhalt gebietet, werden sie so
    weitermachen, mit "Freundlicher Unterstützung".

    Wenn jedoch IR, SY, RU und andere sagen, es reicht
    jetzt, dann haben wir einen Flächenbrand im bereits
    stattfindenden 3. WK. Die USA scheinen es darauf
    anzulegen, schrecken sie doch weder vor Terroran-
    schlägen auf Zivilbevölkerung noch vor Exekutions-
    kommandos in anderen Länder zurück. Sie wollen
    den Krieg und fühlen sich sicher im Nordatlantik.

    "Herr, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, …" könnte
    man auch den Figuren des deutschen Politisch-Me-
    dialen-Komplex zurufen. Denn, ob es mehrere
    1.000 Propagandisten noch rechtzeitig schaffen,
    EUropa zu verlassen? In den anderen 26 Ländern
    gäbe es auch noch ein paar Tausend, die mit in das
    Flugzeug oder soll man sagen Arche wollen.

    Die Rechnung geht nicht auf!

  3. ESSENZ sagt:

    Wenn ein Imperium über Sanktionen seine Macht nicht mehr stützen kann, dann bleibt als letzte Lösung nur noch der Krieg.

  4. Ralle002 sagt:

    „Krieg ist ein Zustand, bei dem Menschen aufeinander schießen, die sich nicht kennen, auf Befehl von Menschen, die sich wohl kennen, aber nicht aufeinander schießen.“
    ―George Bernard Shaw

    Der Ukraine-Krieg wird sich immer mehr aufschaukeln, weil die westlichen Staaten der Ukraine in Wirklichkeit einfach nur mit immer mehr Schulden bzw. mit bloßem Gelddrucken "helfen". Die spätere Rückzahlung von Staatsschulden ist aber auch ohnehin nicht möglich.

    Präsident Eisenhower wird besonders viel mit Exo-Politik in Verbindung gebracht:

    https://exopolitik.org/?s=eisenhower

    Kontakt mit Venusiern
    http://torindiegalaxien.de/grafiken/galaxie/rundgalaxie/venuskontakt.html

    Ufologen sind sich sicher, dass Valiant Thor ein Gast der Venus war. Zeugengeschichten
    https://de.great-spacing.com/publication/49826/

    Exklusiv: US-Offizier war 17 Jahre auf Marsstation
    https://www.matrixblogger.de/exklusiv-us-offizier-war-17-jahre-auf-marsstation/

    Urenkeltochter von Präsident Eisenhower offenbart Unglaubliches
    https://www.matrixblogger.de/urenkeltochter-von-praesident-eisenhower-offenbart-unglaubliches/

    Die Israel-Politik von Präsident Eisenhower:

    Eisenhower enthüllt seine Ziele von 1957, Israel in der Sinai-Frage zu bestrafen
    https://www.jta.org/archive/eisenhower-reveals-his-1957-aims-to-penalize-israel-on-sinai-issue

    The Sinai-Suez Campaign: President Eisenhower & PM Ben-Gurion on Israeli Withdrawal from Sinai
    https://www.jewishvirtuallibrary.org/president-eisenhower-and-pm-ben-gurion-on-israeli-withdrawal-from-sinai-november-1956

    Die Entdeckung des geheimen Atomprojekts Israels durch die USA
    https://nsarchive2.gwu.edu/nukevault/ebb510/

    26.01.2004
    Das Phantom von Dimona
    In Jerusalem gilt das Thema immer noch als Staatsgeheimnis, aber Experten weltweit sind sich einig: Israel besitzt als einziger Staat im Nahen Osten Atombomben. Die "Operation Samson" war ein Triumph ehrgeiziger Politiker, Wissenschaftler und Spione ­ mit dramatischen Folgen.
    https://www.spiegel.de/spiegel/a-283410.html?fbclid=IwAR0881JmTYh4PCcDknwiNYxWk6DmvE6m_PWIyGPEMAcV4uEfc3FgnLiJJ10_aem_AcAKpBT5MLUDiwe9-gJHqeu82Z8ITAgLIEFdWKlbnLcIZW46SY982WpXnbyZwA_sYODPSkYeF6Fh0xsxAn0a72Zu

  5. Nevyn sagt:

    Danke, Herr Ploppa!
    Meine Gedanken gehen in eine ähnliche Richtung. Ich frage mich z. B., wie junge Leute in Hierlebendenland, die vor jedem Video einen Spoiler brauchen und nicht mal wissen, ob sie Männchen oder Weibchen sind, in einen Krieg ziehen wollen.
    Ob es da wohl jeden Tag veganes Essen in Bio-Qualität aus der Feldküche gibt, und Tiktok und Spotify im Schützengraben laufen?
    Merkwürdiger Weise sind das die, die am lautesten nach Krieg schreien. Wohl zu viel COD gespielt.

  6. rhabarbeer sagt:

    Lieber Herr Ploppa

    großen Dank auch für diesen Text!

    Im Kontext `Der Westen` ist es wesentlich und notwendig, den Kern von "Der Westen" zu benennen und festzustellen bzw. zuvor herauszuarbeiten, was genau denn die "Eigene Nase", die in dem Bereich auf der Erde leben, die diesem " Der Westen" zugeschrieben werden, mit diesem "Der Westen" zu tun hat oder warum genau eventuell nicht?
    Wodurch gibt die " Eigene Nase" die ihm eigene Energie/Wert in `unser` UMVERTEILUNGs-System?

    … und viele Grüße in die Runde

  7. dirkfleck sagt:

    Lieber Herr Ploppa,
    haben Sie ganz herzlichen Dank für diesen brillanten Text.

  8. _Box sagt:

    Stecken die USA hinter dem Staatsstreich in Niger?

    Teile und herrsche: Italiens Premierministerin Giorgia Meloni ist Joe Bidens „politischer Aktivposten“ in Europa. Eines der US-Ziele besteht darin, Frankreich aus Afrika zu vertreiben. Washington führt seine hegemonialen Kriege sowohl gegen Europa als auch gegen Afrika – mitunter schlägt es zwei Fliegen mit einer Klappe.

    Von MICHEL CHOSSUDOVSKY | Veröffentlicht am 18.08.2023

    Ein Jahr vor den Wahlen in Italien im Jahr 2022 wurde Giorgia Meloni zum Aspen Institute eingeladen, einer in Washington ansässigen strategischen Denkfabrik mit engen Beziehungen zum Council on Foreign Relations (CFR), dem Atlantic Council und dem militärisch-industriellen Komplex.

    Prominente US-Politiker wie Madeleine Albright, Condolezza Rice und Victoria Nuland haben aktiv mit dem Aspen Institute zusammengearbeitet.

    Das Aspen Institute wird großzügig von der Gates Foundation, den Rockefellers, Carnegie und der Ford Foundation finanziert, ganz zu schweigen von Goldman Sachs, das im Laufe der Jahre eine Schlüsselrolle bei der „Auswahl“ italienischer Politiker gespielt hat.
    (…)
    Meloni war vor dem Staatsstreich in Niger in Washington eingetroffen, d. h. einen Tag vor dem Treffen zwischen Biden und Meloni im Oval Office.

    Bloomberg bestätigte in einem Bericht vom 26. Juli 2023, dass bereits private Gespräche anberaumt worden waren:

    Man vermutet, dass neben China auch der Staatsstreich in Niger hinter verschlossenen Türen besprochen wurde, z. B. mit Victoria Nuland und Christina Segal Knowles.

    27. Juli 2023: Premierministerin Meloni trifft Präsident Biden im Oval Office.
    (…)
    Meloni unterstützte auch (bedingungslos) die Haltung Washingtons in Bezug auf Afrika, die im Wesentlichen darin besteht, den gesamten Kontinent (einschließlich des frankophonen Afrikas) zu „dollarisieren“ und gleichzeitig eine „starke Wirtschaftspolitik“ von IWF und Weltbank durchzusetzen.

    Meloni: „… Andererseits müssen wir auch fair sein gegenüber Nationen, die das Gefühl haben, um ihre Ressourcen gebracht worden zu sein, und die dem Westen gegenüber Misstrauen zeigen. Präsident Biden weiß, dass ich mich sehr um Afrika kümmere, um die Rolle, die wir in diesen Ländern, die uns helfen können, spielen können, um mit ihnen eine neue Beziehung aufzubauen, die auf einem neuen Ansatz beruht, nämlich einem Ansatz auf Augenhöhe. Auch die illegale Migration und alle anderen Probleme, mit denen wir konfrontiert sind, gilt es zu bekämpfen. All diese Themen werden wir während der italienischen G7-Präsidentschaft im nächsten Jahr diskutieren.“

    Unter den Anwesenden im Oval Office am 27. Juli 2023 waren: Die stellvertretende Außenministerin für politische Angelegenheiten, Victoria Nuland, und die Direktorin des Nationalen Sicherheitsrates für internationale Wirtschaft, Christina Segal-Knowles. (Quelle)

    7. August 2023: Victoria Nuland reist nach Niamey

    Victoria Nuland traf am 7. August 2023 zu einem unangekündigten Besuch in Niger ein, unmittelbar nach dem Staatsstreich.

    Nuland traf nicht mit General Abdourahamane Tiani zusammen, der am 28. Juli 2023 zum Chef der regierenden Militärjunta erklärt worden war.

    Es ist erwähnenswert, dass Tiani in Washington D.C. am College of International Security Affairs (CISA) der National Defense University (NDU) studiert hat. Das CISA ist das „Aushängeschild des US-Verteidigungsministeriums für die Ausbildung und den Aufbau von Partnerkapazitäten im Kampf gegen Terrorismus, irreguläre Kriegsführung und integrierte Abschreckung auf strategischer Ebene“.

    Nuland traf sich mit einem Team unter der Leitung von Brigadegeneral Moussa Salaou Barmou.
    (…)
    Nuland räumte stillschweigend ein, dass sowohl General Abdourahamane Tiani als auch Brigadegeneral Barmou von ihrem militärischen Profil und Hintergrund her „Freunde Amerikas“ sind.

    Brigadegeneral Barmou absolvierte seine militärische Ausbildung in den USA in Fort Moore, Columbus, Georgia, und an der National Defense University (ND), die unter der Leitung der Joint Chiefs of Staff steht. Er arbeitete auch mit den US-Spezialkräften zusammen.
    (…)
    In einem sorgfältig recherchierten Artikel des Historikers und Autors Nick Turse heißt es: „Mindestens fünf Mitglieder der Junta in Niger wurden von den USA ausgebildet“.

    Das unausgesprochene Ziel lautet „Paris raus aus Afrika“.

    An die Menschen in Afrika

    „Frankreich hat nie aufgehört, Afrika zu plündern, jetzt dreht sich der Spieß um.“

    Es ist eine bittere Ironie, dass der Prozess der „französischen Dekolonisierung“ nicht die Einführung demokratischer Regierungsformen gewährleistet. Ganz im Gegenteil, er begünstigt eher die hegemoniale Entwicklung des US-Neokolonialismus und die Militarisierung des afrikanischen Kontinents, die mit Nachdruck bekämpft werden muss.

    In mehreren frankophonen Ländern Afrikas südlich der Sahara hat sich ein Muster der US-Militarisierung (in Verbindung mit der Auferlegung einer neoliberalen makroökonomischen „Schocktherapie“) herausgebildet. (Siehe Abkommen zwischen den USA und Senegal über die Zusammenarbeit im Verteidigungsbereich).

    Der von den USA gesponserte Coup (um den es in diesem Artikel geht) ist nicht auf Niger beschränkt. Mehrere Länder im frankophonen Afrika haben Militärregierungen, die direkt vom Pentagon unterstützt werden. Ein typisches Beispiel: Mali.

    https://www.hintergrund.de/politik/welt/stecken-die-usa-hinter-dem-staatsstreich-in-niger/

    Und by the way (wie's der Angelsachse sagen würde). Wegen Synergie, die ist doch da, in Form der siamesischen Zwillinge USA und China. Am genannten Bsp. des IWF:

    Der stellvertretende geschäftsführende Direktor des Internationalen Währungsfonds (IWF), Bo Li, spielte bei einem hochrangigen Rundtischgespräch zum Thema CBDC im Oktober 2022 auf die Programmierbarkeit von CBDCs als Instrument zur Umsetzung politischer Maßnahmen an [66], was einen erheblichen Einfluss auf das tägliche Leben des Einzelnen haben kann. [67]:

    „CBDCs können von Regierungsbehörden und Akteuren des Privatsektors programmiert werden – in Form intelligenter Verträge [smart contracts] – um gezielt politische Maßnahmen umzusetzen, z. B. Wohlfahrtszahlungen, Konsumgutscheine, Lebensmittelmarken … Durch die Programmierung einer CBDC kann das Geld genau darauf ausgerichtet werden, was die Menschen besitzen und was sie tun dürfen.”

    Aus:

    Nahezu flächendeckende Einführung digitaler Zentralbankwährungen (CBDCs)

    Nigeria sah sich Anfang des Jahres mit einer monatelangen Bargeldknappheit konfrontiert. Tagelanges Schlangestehen vor den Geldautomaten [1] und dadurch eingeschränkter Zugang zu grundlegenden Gütern und Dienstleistungen [2] führten zu Protesten [3] und Ausschreitungen [4] in den Großstädten. Die Bevölkerung forderte wieder Bargeldzugang. Aufgrund einer Inflation auf Rekordniveau [5] – im März hatte diese in Nigeria mit fast 22 Prozent den höchsten Stand seit 17 Jahren [6] erreicht – und verstärktem Misstrauen gegenüber dem Bankensystem [7] konnten die Nigerianer mangels physischen Geldes in großem Umgang lebensnotwendige Dinge nicht mehr kaufen. In Krankenhäusern kam es dadurch sogar zu Todesfällen [8].
    Von Stavroula PabstPublished On: 8. März 2024

    https://free21.org/nahezu-flaechendeckende-einfuehrung-digitaler-zentralbankwaehrungen-cbdcs/

    Zur genannten Personalie:

    Bo Li
    Deputy Managing Director

    Mr. Bo LI assumed the role of Deputy Managing Director at the IMF on August 23, 2021. He is responsible for the IMF’s work on about 90 countries as well as on a wide range of policy issues.

    Before joining the IMF, Mr. Li worked for many years at the People’s Bank of China, most recently as Deputy Governor. He earlier headed the Monetary Policy, Monetary Policy II, and Legal and Regulation Departments, where he played an important role in the reform of state-owned banks, the drafting of China’s anti-money-laundering law, the internationalization of the renminbi, and the establishment of China’s macroprudential policy framework.

    Outside of the PBoC, Mr. Li served as Vice Mayor of Chongqing—China’s largest municipality, with a population of over 30 million—where he oversaw the city’s financial-sector development, international trade, and foreign direct investment. Mr. Li was also Vice Chairman of the All-China Federation of Returned Overseas Chinese. He started his career at the New York law firm of Davis Polk & Wardwell, where he was a practicing attorney for five years.

    Mr. Li holds a Ph.D. from Stanford University and an M.A. from Boston University, both in economics, as well as a J.D., magna cum laude, from Harvard Law School. He received his undergraduate education from Renmin University of China in Beijing.

    Last updated: August 23, 2021

    https://www.imf.org/en/About/senior-officials/Bios/bo-li

    Das bestätigt doch nur wieder den Klassiker:

    Die herrschende Klasse führt den Krieg gegen ihre eigenen Untertanen, und Zweck des Krieges ist nicht der Sieg über Eurasien oder Ostasien, sondern die Aufrechterhaltung und Stabilisierung der gegenwärtigen Gesellschaftsordnung.
    (George Orwell, 1984)

  9. wolfcgn sagt:

    Ja, Herr Ploppa! Eine düstere und offenbar zutreffende Diagnose! Aber sehen wir wirklich keinen Silberstreif am Horizont, der gegen einen "Selbstmord" der mörderischen westlichen Hegemonialstaaten spricht. ich versuche, meinen letzten Tropfen Zuversicht nicht zu verlieren.

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