Der geheime Krieg

Und der offene Kleinkrieg

Von Uli Gellermann.

Russische Kinder werden in deutschen Schulen bespuckt, weil sie Russen sind, Anna Netrebko darf an der Berliner Oper nicht auftreten, weil sie sich nicht von Putin distanziert, der „Russische Zupfkuchen“ der Bäckereikette Armbruster aus der Ortenau darf nur noch „Kuchen“ heißen und nicht mehr russisch: Der kleine, gemeine Krieg hat längst begonnen.

Ein anderer Krieg wird seit Jahren verschwiegen

Ein anderer, offener und brutaler Krieg wird seit fast acht Jahren verschwiegen: Der Krieg im Donbas, rund um die Volksrepubliken Lugansk und Donezk, dort wo die russischsprachige Minderheit ihren verzweifelten Verteidigungskampf gegen die ukrainische Armee führt. Das UN-Kommissariat für Menschenrechte spricht von 14.000 Toten. Primär Zivilsten, unter ihnen weit mehr als 100 Kinder.

Die Nazi-Grundierung des Kiewer Regimes verschwiegen

Die deutschen Medien, sonst gern bereit über Menschenrechtsverletzungen zu berichten, wenn sie in ihnen passenden Ländern zu beobachten sind, haben über den blutigen Krieg der ukrainischen Armee eisern geschwiegen. So eisern darüber, wie sie die Nazi-Grundierung des Kiewer Regimes verschwiegen haben, so eisern, wie sie das NATO-Bombardement Belgrads nicht als völkerrechtswidrig bezeichnen wollten, so eisern, wie sie US-Lügen zur Begründung des Irak-Krieges verbreitet haben.

Im Osten der Ukraine wüten Neonazis

Vom Asow-Bataillon berichten die Regierungs-Medien natürlich auch nicht oder sie nennen die Truppe „Freiwiligen-Bataillon“. Was diese Truppe wirklich ist, erfährt man aus der Schweizer ‘Sonntagszeitung’: „Im Osten der Ukraine wüten Neonazis. Rechtsextreme Kämpfer der ukrainischen Freiwilligen-Miliz plündern Wohnungen, foltern gefangene Separatisten und verschleppen Medienschaffende. Terror im Namen der Maidan-Revolution. Amnesty International wirft den regierungstreuen Banden gravierende Menschenrechts-Verletzungen vor – unterstützt werden sie auch aus der Schweiz“.

Beifall für die Dämonisierung Russlands

Wer diese Hintergründe kennt, kann den Krieg der russischen Armee, der eine schwere Niederlage für die jahrelangen Bemühungen der Russischen Föderation für Frieden und Entspannung ist, richtig als Ultima Ratio einschätzen. Teile der westdeutschen Friedensbewegung und der LINKEN önnen oder wollen das offenkundig nicht. Dass sie in ihrer sonderbaren Solidarität mit ukrainischen Nazis einen strategischen Partner beschädigt haben, will ihnen bisher nicht in den Kopf. Mit wem will man die atomare Bedrohung begrenzen, wenn man der Dämonisierung Russlands Beifall spendet?

Ukraine war 2003 in der Koalition der Willigen

Das ganze aktuelle Geschwätz von Menschen- und Völkerrecht wird heute zumeist von denen ausgestoßen, die im Frühjahr 2003 beim Überfall auf den Irak weder den Bruch des Rechts bemerkt oder gar bedauert haben. In der Koalition der willigen Irak-Mörder war auch die Ukraine. Ja, die Ukraine, die heute als Opfer begriffen wird, war in der „Koalition der Willigen“ an der Seite der USA. Ein Vorgriff auf ihren Wunsch heute zu jenen NATO-Verbänden zu gehören, deren atomare Kapazitäten die ganze Welt bedrohen und die damals gern bei den „Willigen“ dabei waren.

Verbrechen im Irak ungesühnt

Wer weder damals noch heute die NATO-Verbrechen verurteilt hat, hat jedes Recht verwirkt, über die russische Intervention in der Ukraine zu richten. Gäbe es ein wirksames Völkerrecht, dann hätten die USA und mit ihr die Ukraine angesichts ihrer Verbrechen im Irak längst ein lebenslängliches Verbot bekommen, über Fragen des Völkerrechts mitzureden.

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Wir danken dem Autor für das Recht zur Veröffentlichung des Beitrags.

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Dieser Artikel erschien zuerst am 04. März 2022 auf dem Blog Rationalgalerie.

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Bildquelle: Photobank.kiev.ua / shutterstock

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Kommentare (6)

6 Kommentare zu: “Der geheime Krieg

  1. Rudolph sagt:

    Russland hätte nicht eingreifen müssen, wenn das Minsker Abkommen eingehalten worden wäre, und der Donbass nicht ständig bombardiert worden wäre.

    Apropos, wie schmeckt denn dieser fremdländische *upfkuchen so?

  2. PhilipW sagt:

    Schade, dass es keine Qullen dazu gibt: "Das UN-Kommissariat für Menschenrechte spricht von 14.000 Toten. Primär Zivilsten, unter ihnen weit mehr als 100 Kinder."

  3. Hutmacher sagt:

    Auf beiden Seiten werden irgendwann die Mütter und Väter fragen, weshalb ihre Kinder in einem an sich aussichtslosen Krieg verheizt wurden; Dies gilt für beide Seiten gleichermaßen, wobei der von Selenskyj initiierte "Volkssturm" nochmals eine besondere negative Qualität in sich trägt. Wobei mir die Anmerkung erlaubt sei, dass man sich von der Teilnahme an diesem "Volkssturm" mit 1.500 bis 2.000 Dollar durchaus "freikaufen" konnte/kann.

    Und für was genau kämpft die Bevölkerung eigentlich? Für ihre 2 bis 3 Zimmerwohnung in irgendeinem Wohnblock, einen PKW oder ein paar Wochen Urlaub? Ob der "Präsident" nun Selenskyj oder Putin heißt, für die Bevölkerung ändert sich nichts, es bleiben die Sklaven irgendwelcher Oligarchen.

  4. Ralle002 sagt:

    Der Krieg in der Ukraine wird eher eine Folge des Finanz-Kapitalismus sein und es geht auch nicht sehr darum, welches Land an dem Krieg schuld ist.

    taz, 6.3.2022
    Evakuierung von Zivilisten gescheitert:
    Gefangen in Mariupol

    tagesanzeiger.ch, 03.03.2022
    Schweizer Nachrichtendienst warnt
    Rechtsextreme rufen zur Kriegsteilnahme auf

    n-tv.de, 03.03.2022
    "Krieg in brutalster Form"
    Ukraine-Invasion erinnert an Grosny und Aleppo

    watscon.ch, 03.03.2022
    Ausland versucht Schweizer Rechtsextreme für Ukraine-Krieg zu mobilisieren

    ua.crisis.org, 21.02.2022
    Selenskyjs Rede in München, Evakuierung aus den “Volksrepubliken”, “Wagner-Gruppe” in Donezk und weitere Themen

    Wer auf jeden Fall irgendwo schuld ist, das ist die SPD, weil sie sich ohne jeden Themenwahlkampf in die Parlamente wählen lässt.
    Ähnlich wie für Herrn Putin ist auch für die SPD das Regieren ein Selbstzweck.

    Die SPD-Bundestagsfraktion gibt jetzt auf ihrer Webseite viel zu bequem Putin die Schuld und sie löst die Probleme auf fehlerhafte Weise dadurch, indem sie das tiefere Problem in Form des immer schnelleren Anstiegs der globalen Verschuldung, als Folge der fehlerhaften Schuldscheinlogik unseres Geldes, jetzt durch die 100 Milliarden EUR für zusätzliche Rüstung noch sehr viel dramatischer verschärft.

    Herr Putin hat die Ukraine ganz sicher widerrechtlich angegriffen. Dabei wird es ihm auch nicht so sehr um die von Deutschland im Rahmen der Wiedervereinigung gemachten Zusicherungen gegangen sein, sondern in Wirklichkeit um das strategische Interesse Chinas an der Neuen Seidenstraße.

    Focus, 03.03.2022
    Geheimdienstbericht
    China soll Russland gebeten haben, Invasion wegen Olympia zu verschieben

    reitschuster.de, 06. Mrz 2022
    Leichengeruch in Gori
    Eindrücke aus einer von Putins Truppen besetzten Stadt

    Dann macht folgendes die Sache auch nicht besser:

    Spiegel, 04.03.2022
    News zum Krieg in Osteuropa
    Russland zensiert Zugang zu Facebook und unabhängigen Medien

    politik.watson.de, 03.03.2022
    Aktivistin über Proteste in Moskau: "Buchstäblich tausende von Menschen werden verhaftet"

    nzz.ch, 24.02.2022
    «Krieg? Welcher Krieg denn?» – Russlands Bevölkerung lebt in einer Parallelwelt
    Das russische Staatsfernsehen berichtet über eine «gerechtfertigte Operation» in der Ukraine, viele Menschen auf Moskaus Straßen wundern sich über den angeblichen Krieg.

    Geht es zudem bei dem Strafprozess gegen Nawalny wirklich nur um die von ihm begangenen Straftaten, oder liegt hier ein Machtmissbrauch Putins vor, weil er die russische Justiz widerrechtlich für seinen bloßen Machterhalt arbeiten lässt?
    Könnte es nicht sein, dass Herr Putin das Amt des russischen Präsidenten ganz einfach nur für seinen eigenen Luxus missbraucht, weil eben auch seine vor kurzem aus Hamburg ausgelaufene Jacht nicht besonders klein ist?

    kleinezeitung.at, 15. Februar 2022
    Neuer Strafprozess gegen inhaftierten Kreml-Kritiker Nawalny

    DLF, 25.12.2021
    Inhaftierte Pussy Riot-Aktivistin Maria Aljochina und Kollegin Ljusja Schtein kündigen Hungerstreik an

    Falls es zu einem Atomkrieg kommen sollte, dann wären weder Herr Putin noch Russlands Oligarchen die Leidtragenden.

    zizuhotel.ru, 19. November 2012
    BUNKER UNTER YAMANTAU BERG. EIN GEHEIMES OBJEKT IN MOUNT YAMANTAU ODER "DOOMSDAY CRADLE"! UND JETZT ZU UNSERER LUSTIGEN WANDERUNG

    Jetzt droht Gerhard Schröder ein Parteiausschlussverfahren aus der SPD.
    Dabei müsste die SPD strenggenommen auch den Olaf aus der Partei ausschließen, weil er es nicht beantworten kann,
    was er sich bei seinen vielen Staatsausgaben ohne jedes Limit wie etwa den unzähligen Euro-Rettungsschirmen, den Corona-Konjunkturpaketen sowie den jetzt 100 Millionen EUR zusätzlichen Rüstungsausgaben eigentlich denkt.

    Ähnlich spricht auch Robert Habeck immer wieder von den "staatlichen Mitteln", die eingesetzt würden, und nicht so sehr über die Tatsache, dass auch er selbst eine völlige Fehlbesetzung für das Amt des Bundeswirtschaftsministers ist.

  5. Danke, Herr Gellermann.

    Gruß
    KB

  6. Norbert sagt:

    Es war kein gutes System – damals in Zeiten des Kalten Krieges – das System der gegenseitigen (atomaren) Abschreckung. Wahrlich kein gutes System. Aber welches System wird gerade gebildet? Das System der Herrschaft, der Macht. Wer wird es letztendlich? Bill Gates, Jeff Bezos. Irgendein "Führer" wird es sein wollen.
    Wie wäre es mit: Demokratie wagen? "Das Schweigen der Lämmer" und "Fassadendemokratie" sind das Gegenteil von demos, dem Dorf, dem Kiez. Kratein heißt: "Den Wagen ziehen!", also Handeln.
    Global denken und regional Handeln!
    Mit Dank an Uli Gellermann.

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