CBDCs durch die Hintertür | Von Ernst Wolff

Ein Kommentar von Ernst Wolff.

Das politische, wirtschaftliche und militärische Chaos, das wir zurzeit durchmachen, ist vor allem einer Tatsache geschuldet: Das Geldsystem, unter dem wir bisher gelebt haben, ist unwiderruflich zerbrochen und muss durch ein neues ersetzt werden. Aus diesem Grund wird unser Leben zurzeit von 2 Prozessen geprägt: zum einen der rücksichtslosen Plünderung und Zerstörung des alten Geldsystems und zum anderen der Vorbereitung eines neuen Systems.

Dieses neue System, das auf Central Bank Digital Currencies, also CBDCs – zu deutsch: digitalem Zentralbankgeld – basiert, hat jedoch Eigenschaften, die sehr viele Menschen nicht freiwillig akzeptieren werden. Den Beweis für diese Ablehnung liefert der erste Großversuch in einem Industrieland: Im Oktober 2022 wurde der E-Neira in Nigeria eingeführt – mit verheerendem Ergebnis. Die Mehrheit der Nigerianer lehnt das neue Geld bis heute rundheraus ab, weil es sie zu 100 % dem Staat in Gestalt der Zentralbank unterwirft und das Ende aller finanziellen Freiheit und damit auch das Ende jeglicher Demokratie bedeutet.

Die Zeit aber drängt und das neue Geld muss wegen des immer heikleren Zustands des alten Geldsystems auf Biegen und Brechen eingeführt werden. Deshalb sind die Verantwortlichen gezwungen, sich immer neue Strategien und Taktiken zu überlegen. Um zu sehen, wie diese aussehen, sollte man den Blick nach Indien richten. Dort zeichnet sich nämlich eine Entwicklung ab, die auch für uns von Bedeutung sein könnte: die schleichende Einführung des neuen Geldes durch die Hintertür.

Schauen wir einmal näher hin:

Indien ist im Jahr 2015 der Better Than Cash Alliance – zu deutsch: Besser als Bargeld Allianz – beigetreten. Diese 2012 gegründete Organisation hat 80 Mitglieder, darunter nationale Regierungen aus Afrika, Nahost, dem asiatisch-pazifischen Raum und Lateinamerika. Zu den Gründungsgeldgebern gehören u. a. die Bill & Melinda Gates Stiftung, die Ford Stiftung, die Stiftung des Ebay-Gründers, der Kapitalentwicklungsfonds der Vereinten Nationen und das Kreditkartenunternehmen Visa. Zu den weiteren Geldgebern gehören die Mastercard-Stiftung und das deutsche Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.

Wie ernst Indien es mit seinem Beitritt meinte, zeigte sich bereits ein Jahr später: Im November 2016 ließ Premierminister Modi ohne Vorankündigung über Nacht die beiden Banknoten mit dem höchsten Nennwert aus dem Verkehr ziehen. Deren Wert belief sich damals auf 320 Milliarden US-Dollar, das entsprach 86 Prozent des gesamten in Indien in Umlauf befindlichen Geldes. Begründet wurde die Aktion mit der Zurückdrängung von Schwarzgeld und dem Kampf gegen Geldwäsche und Geldfälschung. Wie wir heute wissen, ist nicht eines dieser Ziele erreicht worden, so dass man davon ausgehen kann, dass das tatsächliche Ziel ein ganz anderes war.

Sehen wir also noch einmal genau hin:

Im Januar 2017, also genau 2 Monate nach dem bis dahin weltweit härtesten Schlag gegen das Bargeld schlug die indische Regierung vor, die digitale Rupie einzuführen. Die indische Zentralbank begann umgehend mit deren Entwicklung.

Das Ganze erforderte allerdings viel Arbeit und es dauerte bis zum 1. Dezember 2022, bis die indische Zentralbank an ausgewählten Standorten mit einer geschlossenen Benutzergruppe ein Pilotprojekt für die sogenannte Retail CBDC startete – die CBDC für den einfachen Nutzer. Das neue Geld wurde in denselben Stückelungen wie Papiergeld und Münzen ausgegeben und über ausgewählte Banken vertrieben und war nicht programmierbar.

Außer dieser Retail CBDC – zu deutsch: Einzelhandels-CBDC – wird seit Oktober 2023 in Indien auch noch die sogenannte Wholesale CBDC – eine CBDC, die nur zwischen der Zentralbank und großen Finanzinstitutionen genutzt wird – in einem Pilotprojekt getestet.

Nachdem nun die Verwendung der Retail-CBDC am 27. Dezember 2023 bei täglichen Transaktionen die eine-Million-Grenze überschritten hat, geht man in Indien den nächsten Schritt an – und der sollte uns alle hellhörig machen.

So hat der Gouverneur der indischen Zentralbank angekündigt, man wolle das Geld „funktionalisieren“. Er nannte dazu eine Reihe von Beispielen, u.a. Unternehmen, die ihren Mitarbeitern Geld für bestimmte Geschäftsreisen zur Verfügung stellen könnten. Er sprach aber auch davon, das man das Geld nur für eine begrenzte Zeit oder ein bestimmtes geografisches Gebiet ausgeben könne.

All das bedeutet nichts anderes, als dass man das digitale Zentralbankgeld nun nachträglich programmierbar macht und ihm so unter harmlos klingenden Vorwänden den Weg durch die Hintertür bereitet.

Wir alle sollten uns auf keinen Fall täuschen lassen: Solch programmierbares Geld bedeutet das Ende aller finanziellen Freiheit und die totale Überwachung durch den Staat in Gestalt der Zentralbank.

Programmierbares Geld heißt: Man kann uns nicht nur vorschreiben, wieviel wir ausgeben dürfen, sondern auch wofür, wann und wo. Darüber hinaus kann man uns den Geldhahn jederzeit vollkommen abdrehen oder uns – nach chinesischem Vorbild – einem Sozialkreditsystem unterwerfen, das uns zwingt, uns den Vorgaben der jeweiligen Regierung zu unterwerfen – oder ohne Geld dazustehen.

Machen wir uns nichts vor: Zurzeit arbeiten alle großen Zentralbanken und sämtliche internationale Finanzinstitutionen an diesem neuen Geld – und zwar, ohne dass die Mehrheit der Menschen ahnt, was auf sie zukommt. Setzen wir also alle Energie in die wichtigste Aufgabe unserer Zeit: die Aufklärung unserer Mitmenschen über die Folgen dieses neuen – historisch einmaligen -Zwangsgeldes.

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Wir danken dem Autor für das Recht zur Veröffentlichung dieses Beitrags.

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Bildquelle: NIKS ADS/ Shutterstock

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Kommentare (9)

9 Kommentare zu: “CBDCs durch die Hintertür | Von Ernst Wolff

  1. inselberg sagt:

    Der Mob jubelt doch schon wenn es um die Geldkarte für Flüchtlinge geht…

  2. Poseidon2 sagt:

    Moin Ernst
    Das alte Geldsystem wird durch ein Neues ersetzt werden muessen.
    Nur durch welches?
    Ohne Alternative zur CBDControl fehlt ihrer berechtigten Sorge der Treibstoff.

  3. BrunoGamser sagt:

    Seit gefühlt 20 Jahren verkündet Herr Wolff den unmittelbar bevorstehenden Zusammenbruch der Wirtschaft und des Geldsystems. Was ist passiert? Nichts.

    Seit ca 3-4 Wochen ist gemäss Herr Wolff das gesamte Geldsystem unwiderruflich zusammen gebrochen. Was hat sich verändert? Nichts.

    Dieser Zusammenbruch des Geldsystems sei der Grund für die jetzigen Kriege und das politische Chaos. Kann es sein, dass Herr Wolff einfach seine Vortragstour promoten möchte? Tickets kann man mit Visa, mastercard und den gängigen Zahlungsmittel ohne Probleme kaufen.

    • Nevyn sagt:

      Im Grunde bin ich ein technikbegeisterter Mensch. Dass ich kein Smartphone habe, liegt nicht daran, dass ich es nicht bedienen könnte oder eine Nutzung mir keine Bequemlichkeit verspräche.

      So ist das auch mit dem digitalen Geld. Ich finde es im Grunde eine gute Idee. Ich misstraue nicht der Technik und habe auch keine Angst vor ein paar Kriminellen, die vielleicht eine Abzocke versuchen. Ich misstraue meiner Regierung, die jetzt schon alles versucht, um Kritiker ihrer Politik auszuspionieren und zu exkommunizieren. Schon jetzt werden Menschen aus dem öffentlichen Leben ausgegrenzt, weil sie in den Augen der Herrschenden die falsche Meinung haben.
      Man hat keine Rechtssicherheit mehr und wird der Willkür der Herrschenden unterworfen sein, die mit digitalem Geld eine Abhängigkeit vom Wohlverhalten erzwingen werden, die wir uns heute noch nicht mal vorstellen können. Es braucht dann keine Kette mit der Eisenkugel mehr.

      Die Voraussetzung für digitales Geld wäre also Vertrauen in die, die es emittieren wollen. Genau das habe ich nicht, im Gegenteil, ich misstraue ihnen aus Erfahrung der letzten Jahre massiv. Das ist der einzige Grund, warum ich dieses Projekt ablehne. Ich binde mir doch nicht selbst eine Eisenkugel ans Bein.

    • Poseidon2 sagt:

      Nevyn ,das sehe ich auch so.
      Im Prinzip finde ich CBDC's ein gutes System,
      aber den noch Herrschenden ist einfach nicht zu trauen .

      Ich weiss auch nicht ob die Ego-freie Ki unabhaengig dieses Dilemma eines Tages
      vernuenftig überbrücken wird?
      Die Ego-freie Ki wuerde die noch Herrschenden durch Kompetenz mit links disqualifizieren.

      Moment mal, kommt mir die Geschichte bekannt vor oder täusche ich mich hier?
      Wir werden sehen!

      they/them – KI generierter Kurzfilm
      https://www.youtube.com/watch?v=gED-ZiyGdME

    • @BrunoGamser:

      Das, was wir seit 2007/08 und verstärkt seit 2020 erleben, »Nichts« zu nennen, hat schon etwas von Welt- aber auch Selbstverleugnung. Der Finanzmarktkapitalismus ist pleite und in ihrem Untergang schlagen die Herrschaften um sich, wie aufgescheuchte Eichhörnchen.

      Corona-Lügen, war da was?
      Krieg gegen Russland?, höre ich zum ersten Mal.
      Frieren für die Freiheit?
      Krieg gegen die Bevölkerung?

      Na gut, wenn das nichts ist, dann hat es in der gesamten Menschheitsgeschichte überhaupt noch nichts gegeben. Womit wir dann beim »furchtbaren Schweigen des Weltalls« angekommen sind.

    • BrunoGamser sagt:

      Liebe Frau Bächlin

      Wie kommen Sie darauf, dass der Finanzmarkt pleite ist?

      Herr Wolff behauptet, dass das Geldsystem unwiderruflich zusammengebrochen ist. Ist es das Ihrer Meinung nach? Und wie würde es uns heute gehen, wenn das Geldsystem nicht zusammen gebrochen wäre?

      Was der angebliche und unwiderrufliche Zusammenbruch des Geldsystems mit Coronalügen und frieren für die Freiheit zu tun hat, das könnten Sie auch noch erklären.

    • Poseidon2 sagt:

      Die Ego-freie KI wuerde die noch Herrschenden durch Kompetenz dynamisch ausgewogen mit rechts und links vernünftig disqualifizieren.

      Wie denn auch sonst?

      Silke wie heisst es so schoen?
      Wenn gar nichts mehr geht ,dann ab durch die dynamische Mitte.
      Was ist eine dynamische Mitte?
      Wenn einen Tropfen Wasser auf einer Autoscheibe herunter kullert ,
      dann meander er hin und her.
      Im Mittel laeuft er zielstrebig und gradlinig .

      Love is the key und der Weg das Ziel.

  4. FCS7 sagt:

    Die Real-Zinsen sollten entfallen; Nominal-Zinsen sind aber nötig, wenn es Inflation gibt. Es ist möglich, eine Bank ohne Zinseinnahmen zu finanzieren (z. B. durch Beteiligung an einer AG oder durch Steuergelder).
    CSU, FDP und Linke fliegen aus dem Bundestag. Dann kann eine 4er-Koalition aus AfD, BSW, WU und FW gebildet werden. Bitte googeln: Freichristlicher Schamanismus

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