Neue Achse Berlin-Tokio
Ein Meinungsbeitrag von Uli Gellermann.
Das letzte Mal, dass es eine Achse Berlin-Tokio gab, ist es ziemlich schlecht für die Deutschen ausgegangen: Millionen Tote und ein kaputtes Reich waren die Folge. Das ist Existenzen wie Scholz, Pistorius oder Baerbock egal: Munter kommandiert man vom 22. bis zum 25. Juli ein gemeinsames Manöver mit deutscher Luftwaffe und der Japan Air Self-Defense Force im japanischen Luftraum. Der japanische und deutsche Faschismus hat die Achse nicht überlebt. Die „demokratischen“ Nachfolger der beiden Reiche wollen diesmal nur „die Prinzipien einer regelbasierten internationalen Ordnung im Ernstfall durchsetzen“, erfährt man von der Bundeswehr. Man achte auf die Sprachregelung: Es reicht diesmal nicht von der „Verteidigung“ zu säuseln, diesmal will man gleich die „internationale Ordnung“ des Westens durchsetzen.
Taurus gegen Russland
Am Himmel Japans wird bald das kernige „Banzai!“ bei den Sturmangriffen der japanischen Piloten im Wechselgeschrei mit dem heiseren „Horrido!“ der deutschen Flieger erklingen. Die Luftwaffe wird von General Ingo Gerhartz kommandiert. Dieses besondere Früchtchen des neuen deutschen Militarismus war schon dabei, als sich deutsche Generäle munter über den ebenso widerrechtlichen wie gefährlichen Einsatz des Marschflugkörpers „Taurus“ gegen Russland unterhielten, und von ihm stammt auch die widerliche Meinung, dass die NATO-Staaten im Ernstfall als Reaktion auf einen nuklearen Angriff auch Atomwaffen einzusetzen hätten.
Voraussetzung für einen Angriff auf China
Die Luft über Japan ist ein strategischer Raum, dessen Beherrschung eine Voraussetzung für einen Angriff auf China ist. Und China ist in der Vorstellungswelt der US-Militärs der wichtigste Feind neben Russland. Natürlich unterstehen die Einheiten der Bundeswehr der NATO und ebenso natürlich hat der kommandierende General Ingo Gerhartz seine Ausbildung auf der Sheppard Air Force Base (Texas, USA) und von 1989 bis 1990 auf der George Air Force Base nahe Victorville in Kalifornien absolviert. Gerhartz verharrt in jener permanenten Hab-Acht-Stellung gegenüber den USA, der bei Hunden der Befehl „Fass!“ folgt.
Ziele in Russland
Zur gefährlichen Geisteshaltung der deutschen Generalität passt die jüngste Äußerung von Außenministerin Annalena Baerbock, die keine Kritik an der geplanten Stationierung weitreichender US-amerikanischer Raketen in Deutschland will. Es geht um jene Raketen, mit denen von deutschem Boden aus Ziele in Russland getroffen werden können. Die gewünschte „BGM-109 Tomahawk“ erreicht nicht nur bequem Ziele in Russland, sie kann auch auf Wunsch mit atomaren Gefechtsköpfen ausgerüstet werden.
Deutschland nicht mehr auffindbar
Es ist ein gefährlicher Irrsinn, der bei den deutschen Eliten um sich greift: Man glaubt, dass man an der Seite der USA und Japans ungestraft die Volksrepublik China ins Visier nehmen darf. Man hofft, dass man ohne schwere Folgen die russische Föderation militärisch bedrohen kann, und man denkt, dass es keiner merkt, dass Deutschland auf den Spuren des 3. Reichs marschiert. Auch dass Deutschland nach dem nächsten Krieg nicht mehr auffindbar sein wird, kommt den Irren nicht in den Kopf.
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Dieser Beitrag wurde zuerst am 21. Juli 2024 auf dem Portal Rationalgalerie veröffentlicht.
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Wir danken dem Autor für das Recht zur Veröffentlichung dieses Beitrags.
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Bildquelle: khaleddesigner / shutterstock
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