Auszug “Das neue Pearl Harbor, Band 1: Beunruhigende Fragen zur Bush-Regierung und zum 11. September”

Von Prof. Dr. David Ray Griffin.

Das Buch ist im Peace Press Verlag erschienen und über http://peace-press.org/ bestellbar. KenFM empfiehlt dieses Buch!

Der Inhalt des Buches
Ich erkenne fünf wichtige Arten von Beweisen, die gegen die offizielle Darstellung vorgebracht wurden. Die erste Art beinhaltet Widersprüche und Unwahrscheinlichkeiten in der offiziellen Darstellung der Geschehnisse des 11. September selbst und wird in den vier Kapiteln von Teil I besprochen. Die vier anderen Arten von Beweisen werden in Teil II erörtert. All diese Beweise sind in Bezug auf eine Reihe von »beunruhigenden Fragen« organisiert, die genau deshalb beunruhigend sind, weil sie darauf schließen lassen, dass die offizielle Darstellung, wie der Titel der englischen Übersetzung von Meyssans ersten Buch sie nennt, eine »große Lüge« ist. Sie sind auch beunruhigend, weil sie auf die revisionistische These schließen lassen, dass die Anschläge des 11. September, die Präsident Bush zu Recht böse genannt hat, unter Beteiligung von einigen Mitgliedern der Bush-Regierung selbst ausgeführt wurden.

In der Zusammenfassung frage ich, ob die beste Erklärung der präsentierten Beweise in den vorherigen Kapiteln tatsächlich, wie die Revisionisten vermuten, eine offizielle Beteiligung an den Anschlägen des 11. September ist. Ich erörtere dann die Konsequenzen für die Art der Untersuchung, die jetzt benötigt wird.

Mögliche Bedeutungen von »Offizieller Tatbeteiligung«
Obwohl die revisionistischen Schriften, auf die sich dieses Buch bezieht, Anklage wegen offizieller Tatbeteiligung an den Anschlägen des 11. September erhebt, fehlt in ihnen eine sorgfältige Erörterung, was ihre Autoren unter »offizieller Tatbeteiligung« verstehen. Es gibt mindestens acht verschiedene Ansichten darüber, was offizielle Mitschuld an den Anschlägen des 11. September bedeuten könnte. Damit meine Leser selbst entscheiden können, indem sie die Beweise untersuchen, welche Art von offizieller Mitschuld die Beweise, falls gegeben, untermauern, liste ich diese acht möglichen Ansichten hier in aufsteigender Reihenfolge ihrer Schwere auf – also der Schwere der Anklage gegen die Bush-Regierung, die sich aus der Ansicht ergibt.

1. Konstruktion einer falschen Darstellung: Eine mögliche Ansicht ist, dass US-Beamte zwar keine Rolle bei der Ermöglichung der Angriffe gespielt haben und diese noch nicht einmal erwartet haben, aber dennoch eine falsche Darstellung des wirklichen Geschehens konstruierten – sei es, um die nationale Sicherheit zu schützen, um mögliche peinliche Fakten zu vertuschen, um die Angriffe ausnutzen, um ihre Agenda auszuführen oder aus irgendeinem anderen Grund. Obwohl dies die am wenigsten schwere Anklage wäre, wäre sie schwerwiegend genug für ein Amtsenthebungsverfahren – vor allem, wenn der Präsident zum 11. September gelogen hätte, um persönlichen Gewinn oder eine zuvor festgelegte Agenda zu erreichen, wie etwa Afghanistan und den Irak anzugreifen.

2. Etwas wurde von Geheimdiensten erwartet: Eine zweite mögliche Ansicht ist, dass es zwar im Voraus keine spezifischen Informationen zu den Angriffen gab, aber einige US-Geheimdienste – wie das FBI, die CIA und einige der militärischen Nachrichtendienste – erwarteten, dass eine Art von Angriffen geschehen würde. Obwohl sie keine Rolle bei der Planung der Anschläge gespielt haben, haben sie diese möglicherweise erleichtert, in dem Sinne, dass sie absichtlich keine Schritte unternahmen, um sie zu verhindern. Nachdem sie dies ohne Wissen des Weißen Hauses getan hatten, überredeten sie die Regierung nach dem 11. September nicht nur, ihre Schuld durch eine falsche Darstellung zu vertuschen, sondern auch zur Durchführung der Agenda, für die die Anschläge Unterstützung gewinnen sollten.

3. Konkrete Ereignisse wurden von Geheimdiensten erwartet: Eine dritte mögliche Ansicht ist, dass Geheimdienste (aber nicht das Weiße Haus) konkrete Informationen zum Zeitablauf und den Zielen der Anschläge hatten.

4. Geheimdienste an der Planung beteiligt: Eine vierte mögliche Ansicht ist, dass Geheimdienste (aber nicht das Weiße Haus) sich aktiv an der Planung der Anschläge beteiligten.

5. Pentagon an der Planung beteiligt: Eine fünfte mögliche Ansicht ist, dass das Pentagon (aber nicht das Weiße Haus) sich aktiv an der Planung der Anschläge beteiligte.

6. Etwas wurde vom Weißen Haus erwartet: Eine sechste mögliche Ansicht ist, dass das Weiße Haus zwar im Voraus keine konkrete Kenntnis der Angriffe hatte, es aber irgendeine Art von Angriffen erwartete und mithalf, sie zu begünstigen, zumindest in dem Sinne, dass nicht befohlen wurde, sie zu verhindern. Diese Ansicht bietet die Möglichkeit, dass das Weiße Haus von der Zahl der Toten und der Zerstörung durch die Angriffe, die tatsächlich durchgeführt wurden, geschockt wurde.

7. Konkretes Vorwissen des Weißen Hauses: Eine siebte mögliche Ansicht ist, dass das Weiße Haus konkretes Vorwissen der Ziele und des Zeitpunkts der Angriffe hatte.

8. Das Weiße Haus war an der Planung beteiligt: Eine achte mögliche Ansicht ist, dass das Weiße Haus zu denen gehörte, die die Anschläge planten.

Wie diese Möglichkeiten zeigen, kann eine Anklage, dass der 11. September eine »Tatbeteiligung« oder »Verschwörung« auf Seiten der US-Beamten beinhaltet, auf viele Weisen verstanden werden, von denen einige keine aktive Beteiligung an der Planung beinhalten und von denen die meisten keine Beteiligung des Präsidenten an der Planung beinhalten. Ein Grund, warum diese Unterscheidungen wichtig sind, ist, dass die Diskussion über die Vorstellung der offiziellen Tatbeteiligung – ob eine solche Mitschuld behauptet oder abgelehnt wird – differenzierter geführt werden muss, als es oft der Fall ist. Zum Beispiel ist das, was Jean Bethke Elshtain als »absurd« zurückweist, die »Anklage, dass amerikanische Spitzenkräfte bis hin zum Präsidenten der Vereinigten Staaten, die Angriffe durchführten, um ihre Popularität zu stärken.«

Mit diesem Wortlaut setzt sie nicht nur die Anklage der offiziellen Tatbeteiligung mit der achten der oben aufgeführten Ansichten, also der stärksten Ansicht gleich, sondern verbindet diese Anklage auch noch mit der Unterstellung eines bestimmten Motivs der angeblich beteiligten amerikanischen Spitzenkräfte – nämlich dem der Stärkung ihrer eigenen Beliebtheit. Indem sie diese sehr spezifische Anklage als absurd ablehnt, geht sie offenbar davon aus, dass die ganze Vorstellung der offiziellen Tatbeteiligung beerdigt wurde. Aber es gibt zahlreiche weitere Möglichkeiten.

Zum Beispiel weist Michael Parenti, einer der wenigen bekannten linken Denker, der in irgendeiner Form auf eine offizielle Tatbeteiligung hingewiesen hat, ebenso wie Mahajan darauf hin, dass die Angriffe so gelegen kamen, dass sie diesen Verdacht hervorrufen: »Die September-Terroranschläge lieferten einen solch nützlichen Vorwand für den Reaktionismus im Heimatland und die imperialistische Expansion im Ausland, was viele Menschen veranlasste zu vermuten, dass die US-Regierung selbst bei diesem Ereignis die Hand im Spiel hatte.« Parenti scheint zunächst diesen Verdacht genauso umfassend wie Mahajan abzutun: »Ich finde es schwer zu glauben, dass das Weiße Haus oder die CIA aktiv an einer Verschwörung teilnahm, um das World Trade Center und einen Teil des Pentagons zu zerstören und um so eine große Zahl von Amerikanern zu töten, um einen Kriegsgrund gegen Afghanistan zu schaffen.«

Parenti hört damit aber nicht auf. Unter Berufung auf einen Artikel von Patrick Martin, der sich auf einige Fakten bezieht, die eine offizielle Tatbeteiligung nahelegen, befürwortet Parenti Martins Schlussfolgerung: obwohl die US-Regierung nicht die Einzelheiten der Angriffe plante oder damit rechnete, dass Tausende von Menschen getötet werden, »erwartete sie, dass etwas passieren würde und schaute in die andere Richtung.« Parenti beschreibt damit die zweite oder eher noch die sechste der möglichen Ansichten.

Auf jeden Fall habe ich wie bereits gesagt herausgefunden, dass die Revisionisten einen starken Anscheinsbeweis geliefert haben – zumindest für eine gewisse Version der Anschuldigung der offiziellen Tatbeteiligung. Sagen zu können, dass sie einen überzeugenden Beweis geliefert haben, würde ein Urteil benötigen, dass die vorgebrachten Beweismittel zuverlässig sind. Und obwohl ich nur Beweise wiederholt habe, die mir glaubwürdig erschienen, habe ich die Richtigkeit dieser Beweise nicht unabhängig überprüft.

Wie der Leser sehen wird, ist diese Beweislage so umfangreich und so beschaffen, dass kein Individuum – vor allem mit stark begrenzter Zeit und Ressourcen – ihre Richtigkeit überprüfen könnte. Aus diesem Grund behaupte ich nur, dass diese Revisionisten einen starken Anscheinsbeweis für die offizielle Tatbeteiligung erbrachten, stark genug, um Untersuchungen durch diejenigen zu verdienen, die die notwendigen Ressourcen dafür haben – die Presse und der US-Kongress. Wenn ein wesentlicher Teil der hier zusammengefassten Beweise richtig ist, würde die Schlussfolgerung, dass die Anschläge des 11. September nur aufgrund offizieller Tatbeteiligung gelangen, praktisch unausweichlich.

Ich sollte vielleicht betonen, dass, angesichts der Art der Argumentation, nicht alle Beweise notwendigerweise überzeugen müssen. Einige Argumente sind, wie wir sagen, »nur so stark wie das schwächste Glied.« Dies sind deduktive Argumente, bei denen jeder Schritt in der Argumentation von der Wahrheit des vorherigen Schrittes abhängt. Wenn sich eine einzige Voraussetzung als falsch erweist, scheitert das ganze Argument. Dagegen ist das Argument für die amtliche Tatbeteiligung des 11. September ein kumulatives Argument. Diese Art der Argumentation umfasst ein allgemeines Argument, das aus mehreren einzelnen voneinander unabhängigen Argumenten besteht.

Somit bietet jedes einzelne Argument Unterstützung für alle anderen. Anstelle einer Kette ist ein kumulatives Argument eher wie ein Kabel, das aus vielen Strängen besteht, die alle zusammen das Kabel stärken. Wenn es viele Stränge gibt, kann das Kabel noch eine Menge Gewicht tragen, selbst wenn sich einige von ihnen auflösen. Wie der Leser sehen wird, werden viele Stränge in der Argumentation für die offizielle Tatbeteiligung am 11. September in diesem Buch zusammengefasst.

Wenn die behaupteten Beweise, auf denen einige dieser Stränge beruhen, sich als unsolide erweisen, unterminiert dies nicht unbedingt das gesamte Argument. Das kumulative Argument würde dann einfach durch weniger Stränge gestützt. Und einige der Stränge sind derart, dass ein oder zwei von ihnen bei entsprechender Beweislage ausreichen, den ganzen Fall zu tragen.

»Verschwörungstheorien«
Bevor ich mich den Beweisen zuwende, sollten wir eine kurze Pause einlegen, um das zu bedenken, worauf bereits angespielt wurde, nämlich dass anscheinend weithin angenommen wird, dass solch ein Fall a priori mit dem Hinweis darauf abgelehnt werden kann, es handele sich um eine »Verschwörungstheorie«. Tatsächlich scheint es fast eine Bedingung für die Zulassung zum öffentlichen Diskurs zu sein zu verkünden, dass man Verschwörungstheorien ablehnt. Was ist die Logik hinter diesem Gedanken? Es kann nicht sein, dass wir buchstäblich die Vorstellung komplett ablehnen, dass Verschwörungen auftreten.

Wir alle akzeptieren Verschwörungstheorien aller Art. Wir akzeptieren eine Verschwörungstheorie, wenn wir glauben, dass zwei oder mehr Menschen sich verschworen haben, um ein geheimes Ziel zu erreichen, wie z. B. eine Bank auszurauben, Kunden zu betrügen oder Preise abzusprechen. Wir wären daher ehrlicher, wenn wir dem Beispiel von Michael Moore folgten: »Nun, ich glaube nicht an Verschwörungstheorien, ausgenommen an diejenigen, die wahr sind.«

Um diesen Punkt ein wenig zu verfeinern, können wir sagen, dass wir all jene Verschwörungstheorien akzeptieren, von denen wir glauben, sie seien wahr, während wir all diejenigen ablehnen, die wir für falsch halten. Wir können daher Menschen nicht in diejenige aufteilen, die Verschwörungstheorien akzeptieren, und diejenige, die sie ablehnen. Diese Trennung zwischen den Menschen betrifft lediglich die Frage, welche Verschwörungstheorien sie akzeptieren und welche sie ablehnen.

Wenn man diese Analyse auf die Anschläge des 11. September anwendet, heißt das: Es ist falsch anzunehmen, dass diejenigen, die behaupten, die Angriffe geschahen aufgrund offizieller Tatbeteiligung, »Verschwörungstheoretiker« sind, während alle, die die offizielle Darstellung akzeptieren, keine sind. Die Menschen unterscheiden sich in dieser Frage nur im Hinblick darauf, welche Verschwörungstheorie sie für wahr oder zumindest sehr wahrscheinlich halten. Nach der offiziellen Darstellung sind die Anschläge des 11. September das Ergebnis einer Verschwörung unter Muslimen, mit Osama bin Laden als Hauptverschwörer.

Revisionisten lehnen diese Theorie, zumindest als eine ausreichende Darstellung dessen, was passiert ist, ab, und behaupten, dass die Anschläge ohne die Postulierung einer Verschwörung von Beamten der US-Regierung nicht ausreichend erklärt werden können, zumindest indem sie den Erfolg der Angriffe zuließen. Dementsprechend liegt die Wahl einfach zwischen (einer Version) der allgemein akzeptierten Verschwörungstheorie und (einer Version) der alternativen Verschwörungstheorie.

Welche dieser konkurrierenden Theorien wir akzeptieren, hängt – oder sollte zumindest – davon abhängen, von welcher wir glauben, dass sie besser durch die relevanten Fakten unterstützt wird. Diejenigen, die der revisionistischen Theorie anhängen, sind zu der Überzeugung gelangt, dass es deutliche Beweise nicht nur für die Falschheit der allgemein akzeptierten Verschwörungstheorie gibt, die wir »die offizielle Darstellung« nennen, sondern auch für die Wahrheit der alternativen Theorie. Ich komme nun zu den Beweisen.

Prof. David Ray Griffin
Das Neue Pearl Harbor – Band 1:
Beunruhigende Fragen zur Bush-Regierung und zum 11. September
ISBN 3-86242-005-1

Peace Press, 2016
www.peace-press.org

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