Antisemitismus bei Attac

Wie man mit der Keule das Corona-Regime schützt

Von Uli Gellermann.

Attac ist eine wichtige Kampagnenmaschine. Sie galt als ebenso oppositionell wie redlich. Mit der Organisation der Blockupy-Proteste gegen die Krisenpolitik der Troika aus EZB, EU-Kommission und IWF oder der Bündnis-Kampagne „Reichtum Umverteilen“ profilierte sich Attac als eindeutig antikapitalistische Organisation. Zum neuesten kapitalistischen Raubzug der Pharma-Industrie im Gewand der Gesundheitsvorsorge war von Attac bisher nichts zu lesen oder zu hören. Bisher. Doch jetzt meldet sich die Maschine mit einer Verleumdung der Gegner des Corona-Regimes: Der Verein Arbeiterfotografie und die mit ihm verbundene Site „Neue Rheinische Zeitung“ würde ein „antisemitisches Stereotyp“ verbreiten, wenn sie in ihrem Aufruf „Neuer Krefelder Appell“ das Weltwirtschaftsforum als Urheber der aktuellem Pandemie-Panik-Kampagne bezeichnen.

Antisemitischer Reflex der Attac-Macher

Denn Attac behauptet, wenn jemand schreibt, dass „irgendwo eine kleine Elite weltweit die Ereignisse hinter der COVID-19 Pandemie steuere“, dann sei das antisemitisch. Da der Verein Arbeiterfotografie natürlich weder eine jüdische Organisation noch einen Menschen jüdischen Glaubens im Zusammenhang mit der angeblichen Pandemie genannt oder beschuldigt hat, findet der Antisemitismus eindeutig im Kopf der Attac-Macher statt: Wenn es eine kleine, aber wichtige Organisation gibt, also das Weltwirtschaftsforum, dann muss die wohl jüdisch sein. Und wer die als Urheber der Panik-Pandemie kritisiere, der ist, folgt man der verdrehten Logik von Attac, antisemitisch. Dass es die Attac-Macher selbst sind, die einem widerlichen antisemitischen Reflex folgen, fällt ihnen nicht mal auf.

Regierungs- und Massenmedien-Sprech

Diese mangelnde Selbstreflexion ist wahrscheinlich der untertänigen Eile zu verdanken, mit der sich Attac der Corona-Regierungspolitik unterordnet, um Kritiker zu diffamieren. Denn den Lehren der deutschen Geschichte folgend, schaltet der Vorwurf des Antisemitismus den jeweiligen Debattengegner gründlich aus. Dass es die Pharma-Industrie und deren System ist, die hier die Keule schwingen lässt, ist an einer weiteren Attac-Forderung gegen die Kollegen der Arbeiterfotografie zu erkennen:

„Eine klare Abgrenzung zu Gruppen wie ‚Querdenken‘ oder der Partei ‚dieBasis‘, denn sie sind wissenschaftsfeindlich, vertreten ein egoistisches Menschenbild und verbreiten antisemitische Verschwörungserzählungen.“

Das ist Regierungs- und Massenmedien-Sprech. Kein Beweis, kein Argument – den Attac-Antisemiten reicht die Behauptung. Dann ist man auf der sicheren Seite und kann beruhigt weiter zum Abbau von Grundrechten schweigen.

Zweifel ist aller Demokratie Anfang

Schon Anfang des Jahres 2021 hat Attac mit der „Säuberung“ seiner Reihen begonnen, als Professor Rudolph Bauer aus dem Wissenschaftlichen Beirat von Attac faktisch ausgeschlossen wurde, weil man ihn im „Corona-Leugner-Milieu“ vermutete. Auch in diesem Fall wurde die antidemokratische Formierung ohne Argument und offene Diskussion exekutiert. Eine Haltung wie sie in Massenmedien und im Regierungsumkreis typisch ist: Totschweigen, nicht diskutieren, denn schon eine öffentliche Debatte könnte Zweifel am Corona-Regime wecken. Und Zweifel ist aller Demokratie Anfang, aber genau die wird zur Zeit beerdigt.

“Arbeiterfotografie” soll abschwören

Wenn die „Arbeiterfotografie“ nicht bis zum 31.01.2022 abschwört, dann sei klar, schreibt Attac, dass „die Arbeiterfotografie außerhalb des Attac-Konsenses steht und daher nicht mehr als Teil unserer Bewegung verstanden werden kann.“ Man will weiter säubern. Vielleicht, so scheint Attac zu hoffen, fällt es dann ja nicht auf, dass eine einst klar antikapitalistische Organisation zum Milliarden-Impfgeschäft der Pharma-Industrie schweigt. Dass sie sich dem Schweigekartell der üblichen Massenmedien anschließt und ihre früher globalisierungskritische Haltung zugunsten der Corona-Gläubigkeit aufgegeben hat.

Wer diese Betonierung der politischen Landschaft nicht will, der unterschreibt hier den neuen Krefelder Appell.

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Danke an den Autor für das Recht zur Veröffentlichung des Beitrags.

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Dieser Artikel erschien zuerst am 13. Januar 2022 auf dem Blog Rationalgalerie.

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Bildquelle: M-SUR / shutterstock

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Kommentare (6)

6 Kommentare zu: “Antisemitismus bei Attac

  1. Betrachte ich die Entwicklungen der verschiedenen Organisationen, die sich einmal progressiv und kapitlismuskritisch darstellten, dann komme ich zu der Erkenntnis, daß das "System" erfolgreich unterwandert und zersetzt hat, was den Einsatz geheimdienstlicher Mittel und Methoden entspricht und keine Erfindung der "Stasi" war und ist.
    In allen Bereichen, wo sich systemkritische Entwicklungen ergaben, wurde entsprechend "gegengesteuert" und heute erleben wir das Ergebnis.
    Jahrzehnte lang hat sich das System auf diese Zuspitzung der gesellschaftlichen Verhältnisse vorbereitet, im Verborgenen genau so wie öffentlich sichtbar.
    Die Gesellschaft war während dieser Zeit und ist es bis heute, der medialen Hirnwäsche ausgesetzt.
    Mehr und mehr läßt dieses menschenfeindliche System seine Maske fallen und es wird, so bald es dies für notwendig erachtet, auch über Leichenberge gehn, ohne Rücksicht, ohne Skrupel.
    Momentan erleben wir, wie sich das System neu aufstellt, ordnet und neue Maßnahmen plant.
    Es ist die Ruhe vor der nächsten Eskalationsstufe!

  2. Nevyn sagt:

    Wir wissen wohl beide, Rulai, dass es keine mehr oder weniger bedeutsamen Elemente gibt, sondern dass eine Grundübung darin besteht, alle vier zum Ausgleich zu bringen. Dann erscheint wie von Zauberhand das fünfte Element. Wir alle kennen die Lehre von den 4 Temperamenten. Und natürlich gibt es für jeden Typ einen Honigtopf. Die Intellektuellen sind wohl am leichtesten einzufangen. Man führt sie entlang der ihnen eigenen Hybris, Gutes tun zu können, und ihrer eigenen mentalen Konstrukte. Der Mensch wird von diesem Wahn befreit durch den Abstieg in die eigene Klärgrube. Aber eben das halten diese Leute für entbehrlich. Darum sind sie eine so leichte Beute.
    Astrosphisch betrachtet ist es das Thema der Zwilling-Schütze-Achse.

  3. _Box sagt:

    Innenministerin Faeser, auch Oberaufseherin des Geheimen Staatsschutzes, bekannt unter der Fehlbezeichnung "Verfassungsschutz," schraubt ebenfalls in bester McCArthy Manier am Radikalenerlass 2.0. Und wenn man schon dafür sorgen möchte, daß die Reihen fest geschlossen werden, während man damit betraut ist auf der geschredderten Verfassung herumzutrampeln und die Demokratiefarce letztendlich beerdigt, ist es natürlich das Beste zu behaupten man täte das Gegenteil:

    Innenministerin: "Verfassungsfeinde" schneller und konsequenter aus öffentlichem Dienst entlassen
    13 Jan. 2022 11:41 Uhr

    Die Bundesministerin des Innern und für Heimat Nancy Faeser (SPD) fordert in mehreren Tweets und einem ZDF-Interview ein härteres Vorgehen gegenüber "Demokratiefeinden". Der kritische Blick auf die Demonstrationsteilnehmer sollte auch auf den öffentlichen Dienst erweitert werden.

    https://de.rt.com/inland/129826-innenministerin-verfassungsfeinde-schneller-konsequenter-aus/

    Und am liebsten würde sie die Reihen in ganz Europa feste schließen:

    Innenministerin Faeser will Telegram in Deutschland abschalten lassen
    12 Jan. 2022 18:20 Uhr

    SPD-Bundesinnenministerin Nancy Faeser droht dem Messengerdienst Telegram mit der Abschaltung. In einem Interview betonte sie die Wichtigkeit einer europäischen Lösung, um schärfer gegen Telegram vorzugehen.

    https://de.rt.com/inland/129857-innenministerin-faeser-will-telegram-in/

    Man ist doch recht flexibel was das angeht, vom Schoßhund des Kapitals, zum Bluthund des Kapitals. Und immer wieder aktuell die Beschreibung der Bande, "wer hat uns verraten? Sozialdemokraten!"

    Zur Erinnerung das Sponsoring des Pfizer-Microsoft Vereins:

    https://web.archive.org/web/20211214101954/https://parteitag.spd.de/

  4. In attac krankt gegenwärtig an Mc Carthy-Ausschließerits mit Transatlantifa Symptomen. Gute Arbeit unseres Tiefen Staates, der auch in der LINKSpartei wütet. So reicht schon der Begriff "Genderwahn", verbunden mit Gesprächsoffenheit zu Andersdenkenden mit ein wenig eigenem Querdenken um von denen als "Rechtsoffen" exkommuniziert zu werden. Aber keine Sorge, viele Regionalgruppen machen ihr Ding weiter nach dem ursprünglichen Grundkonsens.

  5. gossifu sagt:

    Die Spitze von Attac ist wirklich voll auf Linie. Sie versuchen mit allen Mitteln die Gemeinnützigkeit wiederzubekommen, die sie unter fadenscheinigen Gründen 2016 verloren haben.
    In der Basis sieht es ganz anders aus. Ich war 12 Jahre Mitglied und genau wegen dieser Obrigkeitshörigkeit bin ich 2020 ausgetreten, unterstütze aber weiter meine Ortsgruppe aktiv. Auch gebe ich lieber mein Geld direkt, als diesen opportunistischen Wasserkopf zu finanzieren. Man hat leider auch bei Attac den Verdacht der Unterwanderung von Einflussagenten und wenn ich mir ansehe, wie interne Kritiker behandelt werden, ist der Verdacht schon bestätigt.

    • Rulai sagt:

      Danke, hilfreiche Kommentare sehe ich nur noch bei Praktikern.

      Das Wort "Intellektueller" degeneriert in meinem Weltbild inzwischen recht flott zu einem Schimpfwort.
      Das Luftelement, die sogenannte "Vernunft" alle Ideologien, Dogmen und sonstigen Bemühungen des denkenden Geistes, fallen mangels Bodenhaftung und Realitätsbezug inzwischen um bei jedem Lüftchen.

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