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Angelika Weiz und die Gesinnungswächter der Wikipedia

Angelika Weiz und die Gesinnungswächter der Wikipedia


Es gab in der DDR von der sozialistischen Einheitspartei SED, dem Zentralkomitee der SED und den nachgeordneten Verantwortlichen für Kultur sogar genaueste Vorgaben, wie das Kulturleben auszusehen hatte. Da durfte zum Beispiel nicht englisch gesungen werden.

Ein Kommentar von Markus Fiedler.

Die schwarze Rock und Soul-Sängerin Angelika Weiz kam deswegen auf den Schirm der Kulturwächter der DDR.

Weil Sie damals das FDJ-Lied „Unsere Heimat“ neu interpretierte und um eine sehr kritische Strophe erweiterte und damit die allgegenwärtige Umweltverschmutzung in der DDR anprangerte, merkte Sie recht schnell die Zensurkeule der ach so demokratischen Republik. Das Stück wurde zwar aufgenommen, aber die Schallplatte wurde nie veröffentlicht.

Falls Sie jetzt meinen, dass das ja in der Bundesrepublik, also im besten Deutschland aller Zeiten besser aussehen müsste, liegen Sie falsch.

Hier dürfen Sie selbstverständlich in jeder erdenklichen Sprache singen und sogar die größten Unverschämtheiten bis hin zu jugendgefährdenden Texten im unrhythmischen Gestammel ins Mikrofon brüllen, siehe „Bushido“ und Konsorten. Alles kein Problem.

Aber wehe, Sie lassen Sich mit den falschen Leuten ein. Dann ist Schluss mit lustig. Und wer die falschen Leute sind, darüber wachen die Gesinnungswächter in der Wikipedia.

Regierungskritiker sind natürlich nicht gerne gesehen. Denn wenn eines klar ist, dann dass die Wikipedia als NATO-Pressespiegel immer stramm auf Linie mit der Regierung agiert. Das glauben Sie nicht? Dann gucken Sie sich bitte wenigstens einige wenige Folgen vom Format „Geschichten aus Wikihausen“ unter www.wikihausen.de an.

In der Wikipedia gibt es einige Akteure mit politischer Agenda bis hinauf in die Führungsriege der Administratoren. Sie bestimmen, was in der Wikipedia stehen darf und was nicht. Das betrifft sowohl ganz unverhohlene Werbung für pharmazeutische Produkte, als auch vor allem Propaganda zu geopolitischen Themen.

Angelika Weiz hat in den Augen der Wikipedianer den Fehler begangen, sich mit anderen Systemkritikern einzulassen. War sie zwar als Systemkritikerin der DDR in der Deutschen Welle, dem Auslands- Ausspielungskanal der deutschen Regierung im Jahr 2009 noch hochgelobt (siehe: https://tinyurl.com/dw96-01, https://tinyurl.com/dw96-02), so ist das natürlich nicht gern gesehen, wenn sie plötzlich die Zustände in der BRD ebenfalls kritisiert. Angelika Weiz hat zusammen mit Xavier Naidoo und einigen anderen aus der Widerstandsbewegung gegen die verfassungswidrigen Coronamaßnahmen im Projekt „die Konferenz“ ein Stück eingesungen. Das Stück trägt den Titel „Heimat“. Im Stück geben die Interpreten ihrer tiefen Sorge Ausdruck, dass Deutschland derzeit in ein totalitäres Staatswesen umgebaut werde. Und abermals eckt Angelika Weiz mit nahezu dem gleichen Titel wie in der DDR an.

Jetzt ist aber nicht wichtig, was sie singt. Der Text des Titels Heimat ist massentauglich und wird wahrscheinlich von weit über 90% der Bürger dieses Landes aus Überzeugung mitgetragen (siehe https://tinyurl.com/dw96-03). Diesmal ist wichtig mit wem sie den Titel eingesungen hat. Das zielt natürlich nicht auf eine demokratische Auseinandersetzung mit den Inhalten sondern auf einen Angriff auf die Person.

Im Wikipediaartikel zu Angelika Weiz ist nach der Bearbeitung der „Men on an Mission“, so wie die Politwächter wikipediaintern genannt werden, folgendes zu lesen:

„2021 beteiligte sich Weiz am Song Heimat des Projektes Die Konferenz. Ebenfalls beteiligt waren Personen wie der Rechtsextremist und Sänger der deutschen Band Kategorie C, Hannes Ostendorf, der ehemalige AfD-Politiker Heinrich Fiechtner, die Verschwörungsideologen Xavier Naidoo, Oliver Janich, Jo Conrad sowie das dem Laienprediger Ivo Sasek zugeordnete neurechte Nachrichtenportal Klagemauer.TV.“

Autoren dieses Abschnittes sind die Wikipediaautoren „RoBri“ und „Xtristarx“. Schützenhilfe bekommen sie von der Administratorin und Bürokratin „Itti“, die den Artikel auch gegen den Widerstand anderer Wikipediaautoren in der gewünschten Version sperrt und so zementiert. Nachdem wir in der Sendung Nr.72 von Geschichten aus Wikihausen diesen Rufmord an Angelika Weiz dokumentiert und ausführlich thematisiert haben, wurde der diskreditierende Absatz weiter „verfeinert“. Jetzt liest man dort

„[…] am Projekt wirkten etwas mehr als 15 Personen mit, die zu nicht geringen Anteilen aus dem Querdenker-, Impfgegner- und Reichsbürger-Umfeld stammen.“

Hier werden Querdenker und Impfgegner mit Reichsbürgern in einem Atemzug genannt. Wir finden also das Framing vor, dass wir aus der Propaganda der Lei(d/t)medien schon ausführlichst kennen. Das hat mit der gebotenen Sachlichkeit nichts zu tun, die man von einem angeblichen Lexikon erwartet.

Es beweist sich an diesem Fall einmal mehr die Einschätzung einer Wikipediastudie der Purdue Universität in Indiana: Nur 1% der Wikipedianer schreiben 77% der Artikel. (1, 2)

Und die zumeist auch soziopathisch veranlagten Schreiber ziehen maximalen Lustgewinn aus dem Wissen, dass sie über die Wikipedia Macht ausüben können.

Was bleibt ist die Erkenntnis: Wikipedia ist kein Lexikon!

Dass der angeblich existierende Rechtsstaat diesem illegalen Treiben in einem der wichtigsten Medien weltweit immer noch nicht effektiv einhalt gebietet sagt viel über die Verfasstheit der Bundesrepublik Deutschland aus.

Was unterscheidet also dann die Bundesrepublik von dem Unrechtsstaat der DDR? Hier können sie Bananen kaufen. Fragt sich nur, wie lange noch und zu welchem Preis.

Quellenangaben:

(1) https://www.techspot.com/news/71800-study-77-wikipedia-articles-written-1-editors.html

(2) https://www.purdue.edu/research/features/stories/80-of-wikipedias-content-created-by-1-of-writerseditors-purdue-study/

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Dies ist ein Text aus der Wochenzeitung Demokratischer Widerstand (DW) Nr.96 vom 9.7.2022. Die Wochenzeitung ist aus dem Flugblatt zur ersten Demonstration weltweit gegen den Corona-Putsch entstanden. Sie erreicht Menschen, die ansonsten nur der Gleichschaltung der Medienkonzerne ausgesetzt wären und ist auch per Postversand-Abonnement zu ordern: demokratischerwiderstand.de/abo.

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Markus Fiedler ist Diplom-Biologe, Journalist und Redakteur der Wochenzeitung Demokratischer Widerstand.

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Wir danken dem Autor für das Recht zur Veröffentlichung dieses Beitrags.

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Bildquelle: maradon 333 / Shutterstock.com


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