Am Set: Das deutsch-russische Verhältnis

Wie steht es um das deutsch-russische Verhältnis?

Die Straßenumfrage ist die schlichteste Form des Journalismus. Was denkt die Bevölkerung? Wie ist die Stimmung zu einem gewissen Thema?

Und doch stößt man bei kontroversen Themen schnell an Grenzen. Kaum jemand möchte sich äußern, und die, die es tun, sprechen so wie im Fernsehen oder aus der Zeitung.

Insbesondere mit diesem Report zum deutsch-russischen Verhältnis war es schwierig, überhaupt jemanden zu finden, der sich äußern wollte. Einige haben mit sich gerungen, oder abseits der Kamera noch ganz andere Dinge erzählt.

Nun wird ja gerne vermutet, dass Medienhäuser mit ausreichendem Budget solche Produktionen mithilfe eines vorherigen Castings vereinfachen. So arbeiten wir nicht. Wir nahmen was kam. Parteizugehörigkeiten wurden nicht abgefragt.

Man könnte einwenden, dass es im Angesicht des tobenden Krieges, bei dem Menschen sterben, frivol ist, noch nach der Kultur zu fragen. Was macht es für einen Unterschied, ob russische Künstler, die sich nicht gründlich von Putin distanzierten, gecancelt wurden, oder es keinen russischen Wodka im Supermarkt und kein RT im Fernsehen gibt?

Und doch sind diese kulturellen Brücken essentiell.

Heinrich Heine hat gesagt: “Dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen.”

Gerade eine Stadt wie Berlin steht für die verwickelte Beziehung beider Länder und die lange, komplizierte gemeinsame Geschichte. Es scheint fast als sei mit der Pipeline mehr zerrissen als eine Wirtschaftsbeziehung.

In den Neunzigerjahren schmückte sich die Stadt noch mit der Russendisko. Auf den Flohmärkten erstand man alte, sowjetische Orden. Und was taten die Russen? Sie zogen ab.

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Kommentare (14)

14 Kommentare zu: “Am Set: Das deutsch-russische Verhältnis

  1. Es macht mich traurig und es schockiert mich, wenn ich sehe bzw. höre, wie sich manche Menschen äußern, die scheinbar die Hintergründe des Konflikts überhaupt nicht kennen. Eine Folge der unsägichen Berichterstattung unserer ÖR, unfassbar.

  2. chrisre sagt:

    War denn nicht ein klar denkender Mensch, der nicht zutiefst die ideologischen NATO-USA-Antirussen Propaganda-Ansichten verinnerlicht hat, ohne zu realisieren was dieses Nachgeplappere denn nach sich zieht? Schockierend. Was ist mit den Hirnen los……

  3. Wirklich "nett" von der Berliner Polizei, dass am Gedenktag der Befreiung Deutschlands durch die Sowjetunion keine sowjetischen Flaggen oder "offizielle" Erinnerungsstücke wie z.B. sowj. Orden gezeigt werden dürfen.
    Ist auch schlimm, dass Deutschland 1945 im Osten von einem Land befreit wurde, das es zum einen gar nicht mehr gibt, und dessen Nachfolgestaat sich die USA-EU-NATO-D selbst zum Gegner, gar Feind, gemacht haben.

    Dafür durften aber ukrainische Flaggen gezeigt werden: damit der – westliche – Geschichtsrevisionismus auch wirklich zunehmend verankert wird.

  4. Vielen Dank für das Video.

    Ich fand es tendenziell ermutigend, und zwar
    weil – wie ich es empfand – etwas über die Hälfte der Befragten, sich auch mit der russischen Position auseinandergesetzt haben, das Wort "Diplomatie" noch kennen, oder schlicht den gesunden Menschenverstand haben agieren lassen.

    Aber bei einigen merkt man, welche verheerenden Spuren die US-Propaganda hinterlässt:
    z.B. die Frau mit dem violett-gestreiften Oberteil: sie hat das Narrativ der "westlichen Wertegemeinschaft" voll verinnerlicht, und keinerlei Verständnis, um was es in der Ukraine überhaupt geht.

    Auch der unruhige Mann scheint weitgehend "in der US-Gedankenwelt" zuhause zu sein, auch wenn er noch einige "Ausreisser" hat.

    Natürlich weiss ich nicht, wie die Fragen gestellt wurden, noch, ob das hier nur ein Zusammenschnitt ist (also ca. 50% / 50%), oder ob das alle sind, die man befragt hatte; dieses Zitat von oben scheint jedoch auf Letzteres hinzudeuten: "Wir nahmen was kam." (Siehe auch den Kommentar "GuntherTroost"s oben.)

    Was ist das für ein Lied, das der Chor singt: irgendetwas über Moorsoldaten: ist das ein sowjetisches Lied?
    Vom Text und Klang her, würde ich es eher als "deutsches Liedgut" verstehen. – Doch wohl nicht aus dem 1000jährigen Reich?

    • Lieber Kasra,

      um kurz auf die gestellten Fragen zu antworten:

      Wir haben alle Interviewten, die bereit waren mit uns zu sprechen, gefeatured, außer zwei Interviews, die auf Englisch waren und deshalb nicht reinpassten.
      Ich schätze, dass maximal 30% eines jeden Interviews vorkommt. Das variiert von Person zu Person. Man kann die Antworten ja nicht im Voraus planen und insofern kommt es darauf an, welche Themen sich wiederholen, oder welche Aussagen sich aufeinander beziehen können? Wichtig ist uns, dass wir die einzelnen Aussagen nicht zerschneiden, um sie nicht zu verfälschen. Jede Aussage sollte ein in sich kohärentes geschlossenes Statement sein, das wir dann natürlich in einen Kontext stellen.

      Das Lied heißt übrigens "Die Moorsoldaten" und wurde von KZ-Häftlingen 1933 komponiert (https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Moorsoldaten). Gesungen wurde es hier vom Ernst-Busch-Chor Berlin (https://www.ernstbuschchorberlin.de).

      Liebe Grüße
      apolut-Redaktion

  5. TriMartolod sagt:

    Diese Bornierten aus dem dem Tal der Ahnungslosen, die zudem noch jeden gesunden Menschenverstand vermissen lassen, sind für mich schwer zu ertragen.

    Banderisten? Wolfsangel? Ukro n a z i s?
    Ach ja, da war ja was – Kremlpropaganda… ;-D

    Diese Menschen bestätigen mich nur in meiner Sicht/Wahrnehmung: Das Gros meiner Landsleute betritt, nein, begeht bereits geschichtsvergessene, selbstzerstörerische, toxische Pfade.

    Um Himmels Willen, ich ahne Schlimmes.

    • wolfcgn sagt:

      "Diese Bornierten aus dem dem Tal der Ahnungslosen, die zudem noch jeden gesunden Menschenverstand vermissen lassen, sind für mich schwer zu ertragen."
      ?ich verstehe nicht! Wen meinen Sie? Die Kommentare in dem Beitrag aus der Bevölkerung waren fast allesamt klüger als die meisten Äußerungen derer, die sich auf unsere Stimme auf dem Wahlzettel berufen.

    • Es ist größtenteils geradezu unerträglich hören zu müssen wie wenig Geschichtskenntnis bei den interviewten Leuten zutage tritt. Wie sagt doch Hermann Ploppa immer so schön: "Wir lernen aus der Geschichte wie wir die Zukunft besser gestalten können." Schwierig wird das allerdings, wenn man die Geschichte seines eigenen Landes nicht oder nur unzureichend kennt. Die eine Dame meinte: "Heutzutage hat das Monument keine Berechtigung mehr…." Eine derartige Aussage macht mich, noch dazu als DDR Bürger, sprachlos.

  6. Elektriker sagt:

    Die Antworten einiger der jungen Befragten trieben mir Angstschauer über den Rücken und zeigen, wie es um Geschichts- sowie politische Bildung und damit um die Zukunft im besten Deutschland aller Zeiten bestellt ist. Besonders gruselig kam der zappelige Honk auf dem Mittelstreifen der Allee Unter den Linden vor der Russischen Botschaft daher, auf dem sich mittlerweile eine Art Hauptquartier der ‘Slava-Ukraini-Fraktion‘ befindet. Aber auch die Alten gaben mit ihren Kommentaren keine rosige Figur ab. Das geht auf lange Sicht nicht gut aus…

  7. Das ist die Krux mit Umfragen. Entweder kommt das raus, was man hören will, oder das, was man nicht hören will, und bei beidem weiß man nicht, ob es real ist, oder bloß gespielt. Zudem werden viele Umfragen so formuliert, dass sie schon mit den Fragestellungen manipulierend wirken und das Ergebnis, das man haben will, produziert.
    Was sollte jemand denn auf folgende Fragestellungen antworten:
    Sind Sie gegen den von Putin angezettelten Krieg in der Ukraine?
    Sind Sie für Waffenlieferungen an die von Putin überfallene Ukraine?
    und dergleichen? Manchmal ist es nicht ganz so offensichtlich, sondern subtiler, doch sehr oft manipulativ. Darum haben Umfragen in meinen Augen keinen Nutzen.

  8. Wir wissen alle wer als erster Atombomben geworfen hat.
    Das muss man deutlich sagen.

    • Norbert sagt:

      Nach meiner Meinung erst einmal ein guter Zusammenschnitt, der Meinungen aus dem Mainstream und eigene Meinungen repräsentiert.
      Danke, apolut, dafür!
      Die älteren Menschen scheinen schon eher eine globalere, ganzheitliche Sicht zu vertreten.

    • Norbert sagt:

      Das hatte ich vergessen, nikola.babalj, erst im 2.Schritt sollten wir daran erinnern, welche ReGIERung als EINZIGE Atombomben auf eine Zivilbevölkerung geworfen hat.

    • Rudolph sagt:

      „Wir wissen alle wer als erster Atombomben geworfen hat.“

      Leider wissen das heute nicht mehr viele. Das wird meist nicht erwähnt. Dazu sind wir zu tief drin, in deren… Anus.

      Also, für die die es nicht wissen: Die USA haben Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki geworfen. Die USA waren die ersten und bisher einzigen, die Atombomben eingesetzt haben.

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