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AfD - Keine Alternative

AfD - Keine Alternative

Dem Ausland ergebene Partei

Ein Meinungsbeitrag von Uli Gellermann.

Zwar ist Wählen vertane Zeit - denn was immer man so wählt, es kommt anders, als man hofft - aber im tristen Parteien-Einheitsbrei gibt es ja auch noch die AfD: Von der nimmt so mancher an, dass wenigstens sie die Interessen der Deutschen wahrnimmt. Aber spätestens seit Donald Trump sein Wesen treibt, ist klar: Zwar war die AfD nicht den Biden-USA ergeben, aber jetzt den Trump-Staaten; denen liegt die AfD so weit zu Füßen, dass sie auch dran lecken könnte.

Trump-Finanzier Elon Musk für AfD

Alice Weidel hatte schon dem Trump-Finanzier Elon Musk versichert, dass Hitler Kommunist gewesen sei und damit mal eben die wahre deutsche Geschichte auf den Kopf gestellt. Mit einem programmatischen Bekenntnis zur NATO als „zentralem Element unserer Sicherheitsstrategie“ unterwirft sich die angeblich alternative Partei der US-Militärstrategie. Und Parteichef Tino Chrupalla setzte noch einen drauf, als er unter ein Foto von sich in der Capital One Arena in Washington schrieb: „Man spürte den Optimismus und die Hoffnung in einen Präsidenten, der Wahlversprechen sofort erfüllt und sich um die Interessen der Bürger kümmern will“. Gehts noch serviler?

Weidel hofft auf Trump

Ja geht, wenn Frau Weidel twittert: „Unser Land zuerst“ sei auch in Deutschland möglich. Im Interview bei RTL hat sie erklärt, sie setze „große Hoffnungen in die Präsidentschaft von Donald Trump“. Auf einen Präsidenten, der den US-Imperialismus vertritt, wenn er den Panama-Kanal und Grönland für die USA reklamiert, setzt die Dame „große Hoffnungen“. Lass hoffen dahin! Ob sie sich an Annalena Baerbock (Grüne) ranschmeißen will, die nach Trumps Vereidigung auf X erklärte, Deutschland werde „Partner der neuen US-Regierung“ in einem „starken und geeinten Europa“ sein. „Wir werden auf der Basis unserer gemeinsamen Werte und mit Blick auf unsere europäischen Interessen zusammenarbeiten“. Wer hätte wohl mit diesem Gleichklang gerechnet.

Trump der Gotteskrieger

Trumps Hybris wird aktuell deutlich, wenn er den Ukraine-Krieg als „lächerlich“ einschätzt und den Obama macht, wenn er mit Sanktionen droht, für den Fall, dass Russland den Krieg nicht beende. Wenn er auch den „beteiligten Ländern“ droht, dann meint er primär China. Wer wie Trump „von Gott beschützt (wurde), um Amerika wieder groß zu machen“, der legt sich auch mit China an. Auch und gerade hier ist der alte US-Imperialismus zu erkennen. Für die AfD, die schon mal mit einer Jesus-Figur und dem Slogan "Gott will es: AfD stärkste Partei im Osten" für sich geworben hat, ist der Segen des lieben Gott höchst willkommen.

Wehrtechnische Industrie ausbauen?

Die AfD hat vieles nicht kapiert, von allem begreift sie nicht, dass „America first“ genauso gemeint ist: Erst kommen die USA, danach noch mal die USA und danach eben auch. Eine ernsthaft nationale Politik werden die Deutschen für ihre Interessen nur gegen die USA durchkämpfen können. Wenn die AfD den „Ausbau einer autonomen und leistungsfähigen wehrtechnischen Industrie in Deutschland“ fordert, dann weiß keiner so recht, gegen wen und für was diese Industrie ausgebaut werden soll. Wer diese Inhalte verschweigt, der kann das Mordzeug auch in die Ukraine und gegen Russland liefern.

Rüstungs-Lobby

So mancher kann sich das Wählen nicht abgewöhnen. Er bemerkt anscheinend nicht, dass er Teil einer Demokratie-Inszenierung ist, die den Parteien über die staatliche Parteienfinanzierung (§§ 18 ff. PartG) und die üppigen Diäten und Pöstchen-Gehälter ein gemütliches Leben sichert. Dass für so manchen noch ein zweites Lobby-Gehalt dazu kommt, wird gern verschwiegen. Die Rüstungs-Industrie sollte nicht nur Frau Strack-Zimmermann bedenken. Auch die AfD-Fraktion im Bundestag sollte bedacht werden: Von ihr stammt die Forderung, „bei der Vergabe von Aufträgen im Rahmen des erhöhten Verteidigungsetats deutsche Rüstungsunternehmen zu priorisieren und die Beteiligung von deutschen Rüstungsunternehmen an Aufträgen der Bundesregierung langfristig wesentlich zu erhöhen.“

Am Wahl-Sonntag privatisieren

In den Wahl-Lokalen gibt es nichts wirklich Spannendes. Nach der Auszählung der Stimmen erfährt man früh genug, ob die SPD mit der CDU koaliert, um eine Regierung zu bilden, und ob die AfD der CDU einen sittlichen Antrag gemacht hat, den die CDU zähneknirschend ablehnen muß. Wer noch keinen privaten Termin hat, könnte selbst einen anvisieren: Genau am deutschen Wahltag ist in Russland der „Tag des Verteidigers des Vaterlandes“. Er geht zurück auf den Sieg der Russen bei Stalingrad. Wer russische Nachbarn hat, in Berlin zum Beispiel gibt es nicht wenige, der kann vielleicht mitfeiern und über eine gute Nachbarschaft reden. Im gemeinsamen Haus Europa.

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Dieser Beitrag erschien zuerst am 23.01.2025 auf Rationalgalerie.de

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Wir danken dem Autor für das Recht zur Veröffentlichung dieses Beitrags.

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Bildquelle: JRdes / shutterstock


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