Sie soll den Iran erwürgen, Chinas Industrie treffen, und sie wird den globalen Frieden und die Stabilität massiv gefährden.
Ein Meinungsbeitrag von Felix Abt.
Obwohl die jüngsten Schritte des US-Imperiums in seinem verzweifelten Versuch, die Weltherrschaft zu behalten, hoch gefährlich sind, finden sie wenig Beachtung in den Mainstreammedien.
Globale Krise verschärft sich: USA vs. China wegen iranischem Öl
Das globale Umfeld steht vor einer großen Herausforderung und verstärkten Turbulenzen, da die Vereinigten Staaten planen, Chinas Öllieferungen aus dem Iran zu unterbrechen. Dieser kühne Schritt ist Teil der Kampagne Washingtons, „maximalen Druck“ auf die iranische Wirtschaft auszuüben, um die Bevölkerung zu verarmen und die Regierung zu stürzen, wozu auch die Unterbrechung der Ölexporte gehört, die eine wichtige Stütze der Wirtschaft und des Wohlstands des Landes sind. Außerdem soll die größte und energieintensivste Industriemacht der Welt, China, geschwächt werden, indem ihr der Zugang zu erschwinglichem Öl verwehrt wird.
Scott Besson, Leiter des US-Finanzministeriums in der Trump-Administration, hat dieses Engagement bestätigt, mit dem die iranischen Ölexporte um über 90 % reduziert werden sollen.
USA provozieren massive Krise durch Einsatz ihrer tödlichen Hungerwaffe
Die Umsetzung dieser Politik dürfte wahrscheinlich zu einer katastrophalen Wirtschaftskrise im Iran führen, wobei die „Sanktionen“, Amerikas tödliche Hungerwaffe, Millionen von einfachen Iranern treffen und auch direkte Auswirkungen auf China, den größten Abnehmer von iranischem Öl, haben würden. Die Abhängigkeit der chinesischen Wirtschaft von preisgünstigen Energieimporten, insbesondere aus dem Iran, verschärft die Situation. Darüber hinaus werden die Sanktionen wahrscheinlich die weltweiten Ölpreise in die Höhe treiben, wovon nicht nur China, sondern auch die Europäische Union und die Vereinigten Staaten betroffen sein werden.
Den iranischen Aufstand schüren, China schwächen und die eigene Ölproduktion ausweiten
Die USA streben drei Hauptziele an:
- Die iranischen Öleinnahmen vereiteln, um einen Aufstand im Iran und einen Regimewechsel herbeizuführen,
- Die industriellen Macht Chinas schwächen und
- Den Ausbau der eigenen Ölförderkapazitäten. Zu dieser Strategie gehören auch Sanktionen gegen das internationale Netzwerk, das für den Transport des iranischen Öls nach China verantwortlich ist.
Das Imperium will hohe Wegelagerergebühren von Schiffen erpressen
Der Handelsbeauftragte der USA ist dabei, eine Strategie umzusetzen, die die höchsten Wegelagerergebühren seit dem Mittelalter einführen könnte. Der Plan sieht vor, für jeden Hafenanlauf eines in China gebauten Schiffes bis zu 1,5 Millionen Dollar abzukassieren. Chinesische Schiffsbetreiber wie Cosco könnten gezwungen werden, für jeden Hafenanlauf in den USA hohe Gebühren von einer Million Dollar zu zahlen, selbst wenn ihre Schiffe außerhalb Chinas gebaut wurden. Nicht-chinesische Betreiber von in China gebauten Schiffen, unabhängig davon, ob diese Schiffe in den USA anlegen oder nicht, sollen ebenfalls massiv abgezockt werden.
Strategische Schachzüge: Chinas „Road and Belt Initiative“ unterminieren
Washingtons breit angelegte Strategie zielt auch auf Chinas „Belt and Road Initiative“ (BRI) ab, die Chinas globale Investitionen, die Entwicklung von Schwellenländern, die mit dem Reich der Mitte Handel treiben, und Pekings globales Handelsnetz stören oder verhindern sollen. Zu den Taktiken gehören die Schaffung von Engpässen wie in Panama oder im Südchinesischen Meer, die Ausübung von diplomatischem Druck auf BRI-Teilnehmer und den Aufbau militärischer Allianzen, die China bedrohen.
Washingtons Strategie umfasst auch ein ganzes Spektrum von Taktiken, von der Schürung von Ängsten durch das falsche Narrativ, dass China aufstrebende Volkswirtschaften in die Schuldenfalle lockt, über das Angebot alternativer Infrastrukturfinanzierung bis hin zum Einsatz von erheblichem diplomatischem Druck, um Länder davon abzuhalten, sich auf die BRI einzulassen oder sich aus ihr zurückzuziehen. Darüber hinaus verhängt Washington immer mehr „Sanktionen“ und Beschränkungen gegen chinesische Unternehmen.
Chinesische Widerstandsfähigkeit: wirtschaftliche Aggression und historische Parallelen
Die eskalierende Feindseligkeit sowohl der Biden- als auch der Trump-Administration hat in der chinesischen Bevölkerung starke Parallelen hervorgerufen und Erinnerungen an die dunklen Zeiten wachgerufen, als westliche Mächte und ihre heutigen japanischen Verbündeten in das Land eindrangen, es ausplünderten und ihm großes Leid zufügten. Nach einem Jahrhundert der Demütigung durch westliche Mächte, die China mit Opiumkriegen verwüsteten, und westlichen Aggressoren, die in Pekings Sommerpalast nach Art des Islamischen Staates (IS) wüteten, als Chinas Führung schwach war, zeigt das Land dieses Mal Stärke und Entschlossenheit, da es sich nicht länger von seinen toxischen Gegnern demütigen lassen will. China hat begonnen, auf wirtschaftliche Aggression zu antworten, und auch diese amerikanische Eskalation wird nicht ohne Reaktion bleiben.
Dominanz des US-Dollars: wirtschaftliche Vorteile und globaler Einfluss
Die äußerst feindselige Haltung gegenüber dem Iran könnte zu erheblichen Auswirkungen führen, insbesondere wenn die USA chinesische Banken oder Raffinerien ins Visier nehmen und damit eine starke Reaktion Pekings auslösen.
Die Strategie Washingtons zielt auch darauf ab, die Vorherrschaft des US-Dollars als führende globale Reservewährung zu erhalten und damit der Hinwendung von Ländern wie China, Russland und Iran zu ihren Landeswährungen entgegenzuwirken. Die USA wollen die Vorherrschaft des US-Dollars um jeden Preis aufrechterhalten, da er wirtschaftliche Vorteile (auf Kosten anderer Länder) bietet, darunter Handelsvorteile, geopolitischen Einfluss durch seine „weaponization“, wie die Amerikaner sagen, d.h. den Einsatz der Währung als Waffe gegen andere Länder, und Seigniorage. Diese Strategie sorgt auch für eine anhaltende Nachfrage nach dem Dollar und stärkt seine Position im Welthandel (die seine geschwächte Wirtschaft nicht widerspiegelt), insbesondere im Rahmen des Petro-Dollar-Systems.
Zusammenfassung: Geopolitische und wirtschaftliche Implikationen des US-Wirtschaftskriegs
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Bemühungen der USA, Chinas Ölimporte aus dem Iran zu beschränken, eine komplexe Strategie mit erheblichen geopolitischen und wirtschaftlichen Risiken und Auswirkungen darstellen. Die Strategie zielt darauf ab, „maximalen Druck“ auf den Iran auszuüben, um ihn im Interesse seines Verbündeten Großisrael zu Fall zu bringen, China - wieder einmal - zu schwächen, was es massiv provozieren wird, und die Dominanz der USA auf den Weltmärkten verzweifelt aufrechtzuerhalten. Darüber hinaus werden die gegen Washington gerichteten Vergeltungsmaßnahmen und die Auswirkungen auf die weltweiten Ölpreise die Situation verschärfen, was auch für den Aggressor erhebliche Folgen und Rückschläge haben könnte.
Quellen und Anmerkungen
Felix Abt ist ein in Asien lebender Unternehmer, Autor und Reiseblogger.
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Wir danken dem Autor für das Recht zur Veröffentlichung dieses Beitrags.
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Bildquelle: Hamara / shutterstock
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