Tagesdosis

Trump gesteht - Ich gehöre der reichsten Zionistin der Welt | Von Rainer Rupp

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Tagesdosis 20251017 apolut
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Kommentar von Rainer Rupp.

Es ist mehr als ein Witz, wie wenig Aufmerksamkeit die Mainstream-Medien dem Fakt schenken, dass der Präsident der Vereinigten Staaten wieder und wieder öffentlich zugibt, von der reichsten Israelin der Welt gekauft worden zu sein. Das ist besonders ironisch, wenn man bedenkt, wie besessen seine politischen Gegner während seiner ersten Amtszeit von der Möglichkeit waren, dass er bereits einer anderen ausländischen Regierung gehörte, nämlich Putin gehörte. Diese, damals von Trumps Gegnern gestreute Fehlinformation wurde während Trumps gesamter erster Amtszeit von den Mainstream Medien Mantra artig wiederholt und zu einem Weltuntergangsszenario gesteigert.

Klar, wenn es gegen Russland geht, kann man nichts anderes erwarten. Aber wenn es sich um eine israelisch-zionistische, vielfache Milliardärin handelt, die mit ihrem verstorbenen Ehemann und jetzt als Witwe den US-Präsidenten wie eine Marionette tanzen lässt, dann ist alles in Ordnung. Dann berichten die Medien nur von „guter alter Freundschaft“ unter Gleichgesinnten.

Die australische Investigativjournalistin Caitlin Johnstone hat das auf „X“ treffend auf den Punkt gebracht: Trump plaudert in seiner Rede vor dem israelischen Parlament am Montag dieser Woche munter aus dem Nähkästchen Dinge aus, die ihn in einer funktionierenden Demokratie um Amt und Würden und ins Gefängnis gebracht hätten, aber niemand in den Kreisen der selbst-erklärten westlichen Eliten aus Politik und Medien hebt auch nur eine Augenbraue.

In seiner Rede vor den Abgeordneten der Knesset hat Präsident Trump erneut öffentlich zugegeben, dass er israel-freundliche Politik auf Geheiß der israelisch-amerikanischen Milliardärin Miriam Adelson und ihres verstorbenen Mannes Sheldon Adelson umgesetzt hat. Diesmal hat er sogar hinzugefügt, dass er glaubt, Adelson liebe Israel mehr als die USA. Wie charmant! Als ob das nicht schon genug wäre, um ein Impeachment-Verfahren auszulösen – oder wenigstens ein paar peinliche Fragen in den Talkshows. Stattdessen? Applaus von den Zuhörern in der Knesset und Schweigen im US-Kongress in Washington und in US- und Vasallen-Medien. Hier folgt die ins Deutsche übersetzte Mitschrift von Trumps diesbezüglichen Bemerkungen in der Knesset. Die Übersetzung ist nicht geschönt und grammatikalische Fehler gibt es auch im Original:

„Als Präsident habe ich das katastrophale Iran-Atomabkommen beendet, und letztendlich habe ich Irans Nuklearprogramm mit Sachen namens B2-Bomber beendet. Es ging schnell und es war genau, und es war eine militärische Schönheit. Ich habe die Ausgabe von Milliarden von Dollar autorisiert, die für Israels Verteidigung gegangen sind, wie Sie wissen. Und nach Jahren gebrochener Versprechen von vielen anderen amerikanischen Präsidenten – Sie wissen, dass sie immer versprochen haben – ich habe das nie verstanden, bis ich dort hingekommen bin. Es wurde viel Druck auf diese Präsidenten ausgeübt. Es wurde auch auf mich ausgeübt, aber ich habe dem Druck nicht nachgegeben.

Aber jeder Präsident über Jahrzehnte sagte: ‚Wir werden es tun.‘ Der Unterschied ist, ich habe mein Versprechen gehalten und offiziell die Hauptstadt Israels anerkannt und die amerikanische Botschaft nach Jerusalem verlegt. „Stimmt das nicht, Miriam? Schauen Sie Miriam an. Sie ist da hinten. Stehen Sie auf. Miriam und Sheldon [Adelson] würden ins Büro kommen und mich anrufen. Sie würden mich anrufen – ich denke, sie hatten mehr Trips ins Weiße Haus als irgendjemand sonst, schätze ich. Schauen Sie sie an, wie sie da so unschuldig sitzt – hat 60 Milliarden Dollar auf dem Konto, 60 Milliarden. Und sie liebt, und sie, ich denke, sie sagte: ‚Nein, mehr.‘ Und sie liebt Israel, aber sie liebt es.

Und sie würden reinkommen (ins Weiße Haus). Und ihr Mann war ein sehr aggressiver Mann, aber ich habe ihn geliebt. Es war ein sehr aggressiver, sehr unterstützender für mich. Und er würde anrufen: ‚Kann ich vorbeikommen und Sie sehen?‘ Ich sagte: ‚Sheldon, ich bin der Präsident der Vereinigten Staaten. So funktioniert das nicht.‘ Er würde reinkommen. Aber sie waren sehr verantwortlich für so viel, einschließlich, mich zum Nachdenken über die Golanhöhen zu bringen, was wahrscheinlich eines der größten Dinge ist, die je passiert sind. Miriam, stehen Sie bitte auf. Sie ist wirklich, ich meine, sie liebt dieses Land. Sie liebt dieses Land.

Sie und ihr Mann sind so unglaublich. Wir vermissen ihn so sehr. Aber ich habe sie tatsächlich gefragt, ich werde sie mit dem in Schwierigkeiten bringen. Aber ich habe sie tatsächlich einmal gefragt, ich sagte: ‚Also Miriam, ich weiß, Sie lieben Israel. Was lieben Sie mehr? Die Vereinigten Staaten oder Israel?‘ Sie hat sich geweigert zu antworten. Das bedeutet – das könnte Israel bedeuten, muss ich sagen, wir lieben Sie. Danke, meine Liebe, dass Sie hier sind. Das ist eine große Ehre. Große Ehre. Sie ist eine wunderbare Frau. Sie ist eine tolle Frau.“

Nun ja, Trump redet nicht druckreif, aber es war trotzdem rührend. In der Knesset erntete er dafür viel Applaus, besonders weil Trump als selbsternannter „America First“-Patriot zig-Milliarden an US-Steuergeldern nach Israel gepumpt hat, B-2-Bomber auf Irans Atomprogramm hetzte, die US-Botschaft nach Jerusalem verlegte – alles auf Drängen eines superreichen zionistischen Paares, das öfter bei ihm im Weißen Haus ein- und ausging als der Secret Service.

Und dann kam auch noch diese kleine Anekdote: Er fragt Miriam, was sie mehr liebte, die USA oder Israel, und sie schweigt. „Das bedeutet wahrscheinlich Israel“, gluckst Trump. Bravo! Als ob das nicht der Gipfel der Lächerlichkeit wäre: Der Präsident der (absteigenden) US- Supermacht gesteht, dass seine Außenpolitik von einer Frau abhängt, die offenbar ihr Herz (und ihr Geld) woanders hat. Aber hey, wenigstens ist er ehrlich – im Gegensatz zu seinen Vorgängern, die dasselbe taten, nur mit einem Hauch mehr Diskretion.

Laut Investigativ-Journalistin Johnstone hat der 60 fache Dollarmilliardär Sheldon Adelson, der sein Vermögen mit Spielkasinos gemacht hat, Trump und den Republikanern angeblich über 424 Millionen Dollar an Wahlspenden zwischen 2016 bis zu seinem Tod 2021 gegeben. Seine Witwe Miriam hat das Erbe fortgesetzt und weitere 100 Millionen Dollar in Trumps Wahlkampf 2024 gepumpt. Auf dem Wahlkampfpfad 2024 hat Trump auch zugegeben, von Adelson-Geld kontrolliert zu werden. Wieder so ein Moment, in dem der Mann einfach nicht die Klappe halten kann – oder will. Hier eine Übersetzung dieser Bemerkungen:

„Genau wie ich es versprochen habe, habe ich Israels ewige Hauptstadt anerkannt und die amerikanische Botschaft in Jerusalem eröffnet. Jerusalem wurde die Hauptstadt. Ich habe auch die israelische Souveränität über die Golanhöhen anerkannt. „Sie wissen, Miriam und Sheldon würden ins Weiße Haus kommen, wahrscheinlich fast mehr als irgendjemand außer den Leuten, die dort arbeiten. Und sie waren immer hinter mir her – und sobald ich ihnen etwas gegeben hatte – immer für Israel, wollten sie etwas anderes. Ich sagte: ‚Geben Sie mir ein paar Wochen, bitte?‘

„Aber ich habe ihnen die Golanhöhen gegeben, und sie haben nie danach gefragt. „Sie wissen, über 72 Jahre haben sie versucht, die Golanhöhen zu bekommen, oder? Und sogar Sheldon hatte nicht den Mut. Aber ich sagte: ‚Wissen Sie was?‘ Ich sagte zu David Friedman: ‚Geben Sie mir eine schnelle Lektion, fünf Minuten oder weniger über die Golanhöhen.‘ Und er hat es getan. Und ich sagte: ‚Lassen Sie uns das machen.‘ Wir haben es in etwa 15 Minuten erledigt, oder?“

Die Legitimierung der illegalen israelischen Annexion der Golanhöhen und der Umzug der US-Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem waren zwei der kontroversesten Schritte, die Trump in seiner ersten Amtszeit für Israel unternommen hat – Maßnahmen, die nun von seiner Unterstützung für den Gaza-Genozid und seinen Bombenangriffen auf Iran und Jemen in den Schatten gestellt werden. Und hier gesteht er offen, dass seine zionistischen Milliardär-Spender den Zugang, den ihr Geld erkauft hat, nutzen, um ihn zu drängen, drastische Schritte im Interesse Israels zu unternehmen.

Der Mann, der sich als Unabhängiger geriert, gibt zu, dass er in 15 Minuten eine geopolitische Bombe platzen lässt, nur weil Sheldon Adelson nicht mal den Mut hatte, danach zu fragen. „Gib mir eine Lektion in fünf Minuten oder weniger“, fleht er seinen Botschafter an. Und zack – erledigt. Effizienz auf höchstem Niveau, oder? Nur dass diese „Effizienz“ den Nahen Osten in Brand setzt und US-Interessen in den Wind schlägt.

Stellen Sie sich nur für einen Moment vor, es gäbe geleakte Dokumente, die beweisen würden, dass Trump umfangreiche finanzielle Unterstützung von einem russischen Oligarchen erhalten hätte, dem er daraufhin immense geopolitische Gefallen erwiesen hat. Das wäre der größte Skandal in der Geschichte der US-Politik, ohne Frage. Die Schlagzeilen würden explodieren, FBI-Mueller-Untersuchungen 2.0 würden laufen, und Fox News würde stundenlang darüber lamentieren. Aber weil es sich im vorliegenden Fall um ein israelisches Oligarchen Paar handelt, kann er das offen und wiederholt zugeben, ohne dass jemand mit der Wimper zuckt. Solange es nicht um Putin geht, ist alles im grünen Bereich.

Während Trumps erster Amtszeit verbrachten seine politischen Rivalen Jahre damit, eine hirnlose Verschwörungstheorie zu pushen, dass er von Wladimir Putin kontrolliert werde – obwohl er in dieser gesamten Periode die Kalter-Krieg-Feindseligkeiten gegen Russland aggressiv hochgefahren hat. Ganze Karrieren im politischen Kommentariat der USA entstanden, indem man versuchte, aus einer offensichtlich falschen Erzählung um „Russia Gate“ einen Skandal zu machen, der durch einen simplen Blick auf die Bewegungen der US-Kriegsmaschinerie und Washingtons Handlungen gegen Moskau widerlegt werden konnte.

Aber hier steht Trump da und gibt offen zu, dass er sich für eine israelische Oligarchin verrenkt, weil sie seinem Wahlkampf dicke Schecks ausstellt, während er Waffen nach Israel pumpt, um Massengräuel zu erleichtern, und Kriegsakte im Namen Israels ausführt. Und das erregt kein Aufsehen in den westlichen Mainstream-Medien. Warum? Weil die westlichen Mainstream-Medien genau wissen, dass sie und wir alle in einem inoffiziellen oligarchischen Imperium leben, zu dem sowohl die USA als auch Israel gehören. Sie sprechen es nie an, sie reden nie darüber, aber alle hochrangigen Politiker, Kommentatoren in der westlichen Welt verstehen, dass sie einer weltumspannenden Machtstruktur dienen, die von einer lockeren Allianz aus Plutokraten und Imperiums Managern regiert wird.

Sie wissen, dass Staaten wie Israel Teil dieser Struktur sind, während Staaten wie Russland, China und Iran es nicht sind. Deshalb verbringen sie ihre Zeit damit, die Korruption und Missbräuche imperialer Mitgliedsstaaten zu normalisieren, während sie das Imperium bei seinen Bemühungen unterstützen, die Staaten anzugreifen und zu untergraben, die bisher erfolgreich dem imperialen Druck und Drohungen widerstanden haben. Vor diesem Hintergrund kann man Donald Trump seine kindliche Neigung zugutehalten, den Teil, den man unter Gleichgesinnten nur hinter vorgehaltener Hand flüstert, lauthals auszusprechen.

Trump fördert dieselben Arten von Missbräuchen wie seine Vorgänger, die nicht weniger korrupt und kontrolliert waren, aber er enthüllt die zugrunde liegenden Mechanismen dieser Missbräuche auf eine Weise, die raffiniertere Präsidenten nie tun würden, während er zugleich das System am Laufen hält.

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Dank an den Autor für das Recht zur Veröffentlichung dieses Beitrags.

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Bild: WASHINGTON DC, USA – 7. April 2025: US-Präsident Donald Trump trifft sich mit dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu im Weißen Haus in Washington DC. Bild von Donald Trump

Bildquelle: IAB Studio / Shutterstock.com


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