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Steht Großbritannien am Rande eines Bürgerkriegs? | Von Rainer Rupp

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Ein Kommentar von Rainer Rupp.

Oh, Großbritannien, du Perle der Demokratie, du Leuchtfeuer der Zivilisation, das uns Deutschen ob an Schulen, Gymnasium oder in den belehrenden Medien immer als Vorbild präsentiert wird, was ist los mit Dir? Die Frage ist berechtigt, denn Deine Gesellschaft sieht zunehmend wie ein Pulverfass aus, das nur noch darauf wartet, in die Luft zu fliegen. Und Dein sozialdemokratischer Führer Sir Keir Starmer, ist nicht einmal nach einem Jahr Amtszeit der unbeliebteste Premierminister aller Zeiten. Aus gutem Grund, denn er verbringt mehr Zeit und gibt mehr Geld aus für die Belange der Ukraine und den selbst angefangenen Krieg gegen Russland, als sich um die Sorgen der Briten zu kümmern. Wobei wir bei dem zweiten Problem wären, denn die Probleme der Einheimischen stehen in der Prioritätenliste von Sir Starmer weit hinter denen der Migranten, selbst der illegal Eingewanderten, mit denen er die britische Bevölkerung anscheinend gezielt aufmischen will. 

So ist es kein Wunder, dass es in der Gesellschaft jenseits des Ärmelkanals kräftig gärt. Aber ob bereits die Vorbedingungen für einen Bürgerkrieg, von dem in letzter Zeit vermehrt gesprochen wird, gegeben sind, ist eine andere Frage, der wir jetzt nachgehen werde. Laut David Betz, Professor für „Krieg in der modernen Welt“ am renommierten „King’s College“ in London, steht das Vereinigte Königreich kurz vor einem Bürgerkrieg. Das klingt dramatisch, aber laut dem Professor ist die Lage so haarsträubend wie ein britischer Sommer ohne Regen. 

Prof. Betz, bewaffnet mit akademischen Studien, Umfragen und einer Prise apokalyptischer Vorahnung, behauptet, dass viele Voraussetzungen für einen Bürgerkrieg bereits vorhanden sind, nämlich: Überhebliche Eliten, die weit über dem gemeinen Volk schweben, eine Gesellschaft, die sich in feindliche Lager gespaltet hat, ein Vertrauensverlust, der tiefer ist als der Ärmelkanal in die staatlichen Organe von Polizei, über Justiz, in Politik bis hinauf in die Regierung, wirtschaftlicher Druck, der die Briten in die Knie zwingt, und – was das Fass zum Überlaufen bringt – die systematische Herabwürdigung der weißen Mehrheitsbevölkerung in einer einst homogenen Gesellschaft zu Gunsten der Migranten zur Schaffung einen neuen multikulturellen Paradieses, wo Harmonie in der Gesellschaft nur noch ein Gerücht aus längst vergangen Zeiten ist.

Ein Land in Aufruhr

Prof. Betz malt ein düsteres Bild: Auf der einen Seite radikalisierte Gruppen innerhalb der muslimischen Gemeinschaft, auf der anderen ein aufkeimender „nativistischer“, („bio-britischer“) weißer Nationalismus. Das klingt wie der Handlungsablauf eines dystopischen Romans. Er greift auf das Maoistische Modell der Aufstände zurück, das in drei Phasen unterteilt ist. Die Nativisten, so Betz, befinden sich in Phase eins – der „defensiven Phase“, in der sie sich organisieren, Propaganda verbreiten und eine für ihre Probleme bewusste Gemeinschaft aufbauen. Die Islamisten hingegen sind schon in Phase zwei: sporadische Gewaltakte, der Aufbau quasi-militärischer Strukturen für Kämpfe gegen die Nativisten, aber sie sind noch nicht stark genug, um den Staat selbst herauszufordern. Phase drei, die offene Offensive, wird wohl ausbleiben, da es keine klaren geografischen Trennlinien zwischen den Gruppen gibt. Was aber einen wachsenden Kleinkrieg in urbanen Zentren mit terroristischen Anschlägen als nächsten Schritt nahelegt.

Die Beweise für diesen gesellschaftlichen Zerfall sind schwer zu ignorieren. Die 41. British Social Attitudes Survey (BSA), veröffentlicht im Juni 2024, zeigt ein Land, das seiner Regierung weniger vertraut als ein Londoner Taxifahrer dem Wetterbericht. 45 % der Briten „vertrauen Regierungen fast nie“ – ein Rekordhoch, 22 Prozentpunkte mehr als 2020. 58 % halten Politiker für notorische Lügner, und 79 % finden, dass das Regierungssystem dringend reformiert werden muss. (Anmerkung: „So weit sind wir in Deutschland noch nicht, aber wir sind auf dem Weg dahin.“)

Ein anderer britischer Professor, John Curtice, der die Umfrage leitete, aus dem die oben genannten Zahlen stammen, warnt: „Die Regierung muss die Zweifel der Öffentlichkeit an der Vertrauenswürdigkeit und Effizienz des Systems ernst nehmen.“ Aber dafür haben die selbsternannten Eliten kein Ohr, denn, wie in Deutschland, sind sie zu sehr damit beschäftigt, sich selbst als die Größten zu feiern, wird er auf der Webseite des dailysceptic zitiert.

Auch in UK schweben die britischen Eliten in ihrer eigenen Blase, unbeeindruckt von der Realität. Masseneinwanderung wird dem Volk aufgezwungen, obwohl die Mehrheit das ablehnt. Und als wäre das nicht genug, wird die weiße Bevölkerung nun aktiv diskriminiert. Die Royal Air Force wurde 2023 dabei erwischt, weiße Männer bei der Rekrutierung zu benachteiligen, um die „Diversität“ zu fördern. West Yorkshire Police blockierte vorübergehend die Einstellung weißer Bewerber, und der Nationale Gesundheitsdienst (NHS) manipuliert Bewerberlisten, um ethnische Minderheiten zu bevorzugen. „Rooney Rule“, nennen sie es – eine Regel, die vorschreibt, Minderheiten zu bevorzugen.

Und dann ist da noch die Polizei. Oh, die glorreiche britische Polizei, die mit zweierlei Maß misst. Während sie bei den weißen Ausschreitungen in Southport mit Schlagstöcken und Schilden ausrückte, flohen sie in Harehills, als bei Roma-Ausschreitungen ein Bus angezündet wurde. Sir Keir Starmer kniete nach den gewaltintensiven „Black Lives Matter-Protesten“ ergeben nieder, aber dann forderte er harte Strafen für Mütter, die während der Southport-Unruhen unüberlegte Tweets ins Internet absetzten. Der National Police Chiefs’ Council (Der Nationale Rat der Polizeichefs) gibt sogar offen zu: „Gleiche Polizeiarbeit“ bedeutet, nicht jeden gleich zu behandeln; ein Rezept für Ungleichbehandlung im Namen der „racial equity“ (Rassengleichheit).

Ein explosiver Cocktail

Die weiße Mehrheit, so Prof. Betz, wird systematisch herabgestuft – ein klarer Auslöser für gesellschaftliche Spannungen. Dazu kommen wirtschaftliche Probleme: Stagnation seit 2008, Wohnungsnot, hohe Steuern, Schuldenberge und marode öffentliche Dienste. Die Ausschreitungen in Southport waren ein Vorgeschmack auf die Wut einer Bevölkerung, die sich belagert fühlt. Und währenddessen spalten sich die Gemeinschaften weiter: 40.000 Islamisten stehen auf der Terror-Beobachtungsliste, und in Birmingham und London liefern sich Hindus, Muslime, Eritreer und Äthiopier Straßenschlachten. Es ist, als würde Großbritannien ein Live-Experiment für soziale Implosion abhalten.

Zeit zum Aufwachen?

Professor Betz hat sicherlich nicht Unrecht: Die Voraussetzungen für einen bürgerkriegs-ähnliche Unruhen sind inzwischen da. Jahrzehntelange Arroganz der Eliten hat das Vertrauen zerstört, die Gesellschaft polarisiert und Migranten- wie Mehrheitsgemeinschaften in einen Strudel der Feindseligkeit gezogen. Die britischen Eliten müssen aufwachen, bevor das Land endgültig in Flammen aufgeht. Aber wenn man ihre bisherige Leistung betrachtet, erwartet man eher, dass sie noch eine Tasse Tee trinken und weiter machen wie bisher, bis zur Katastrophe!

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Dank an den Autor für das Recht zur Veröffentlichung dieses Beitrags.

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Bildquelle: Ian Hamlett / shutterstock


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