Ein Standpunkt von Wolfgang Effenberger.
Trotz weitestgehend gemeinsamer Herkunft aus dem Mutterland England waren die Bewohner der britischen Kolonien in Nordamerika im Jahr 1763 - wirtschaftlich und politisch betrachtet - kein homogenes Volk.(1)
Die 1,6 Millionen Einwohner der 13 britischen Kolonien einte der gemeinsame Kampf gegen äußere Feinde - Indianer und Franzosen - und die wechselseitigen Beziehungen im wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen und geistigen Bereich. Unterschiede bestanden zwischen den drei großen Siedlungsregionen. Während sich in den nördlichen Kolonien der freibäuerliche Besitz entwickelte, waren die Mittelkolonien(2) mehr aristokratisch und handelskapitalistisch geprägt. Dagegen produzierten die Südkolonien(3) auf den Plantagen der Großgrundbesitzer mit Hilfe der Sklaven und auch der weißen Zwangsarbeiter die typischen »Kolonialwaren« - Tabak, Reis, Weizen, Indigo und Baumwolle.
Beträchtlich waren jedoch die Unterschiede zwischen den Kolonisten der Ostküste und den Grenzsiedlern sowie den Wohlhabenden und der breiten Masse. Während die "Whigs" von 1680 bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts Gegner der konservativen und monarchietreuen Tories im britischen Parlament waren und in den nordamerikanischen Kolonien parlamentarische Provinzregierungen forderten, strebten die "Tories" eine autoritäre Regierungsform an. Doch in den Kolonien dürfte alle das Streben nach größtmöglicher individueller Freiheit geeint haben.
Der 1763 beendete "Indian War" - in Deutschland auch als "Siebenjähriger Krieg" bezeichnet(4), hatte auf der einen Seite das Selbstbewusstsein der britischen Kolonisten erhöht, auf der anderen Seite aber England tief in Schulden gestürzt. Im Vergleich zum britischen Bürger in Europa belief sich die Steuerlast eines britischen Kolonisten nur auf ein Fünfzigstel.(5) Um hier einen Ausgleich zu schafften, verabschiedete das Parlament in London 1764 unter anderem das „Zuckergesetz“ (Sugar Act). Eine lange Liste von Waren folgten.
Den größten Stein des Anstoßes verspürten führende Kolonisten demnach in der Präambel des Londoner Steuergesetzes. Darin wurde die imperiale Kontrolle des Mutterlandes über die Kolonien verstärkt. Der Widerstand in Britisch-Nordamerika eskalierte, als am 5. März 1770 im sogenannten "Massaker von Boston" fünf Zivilisten im Verlauf einer Auseinandersetzung zwischen Kolonisten und britischen Soldaten getötet und umgehend zu Märtyrern erklärt wurden.
Die "Encyclopaedia Britannica", eine 1768 begründete englischsprachige Enzyklopädie, gibt den Vorfall heute emotionsfrei wieder: „Der Zwischenfall war der Höhepunkt einer Serie von Schlägereien, in welchen die örtlichen Arbeiter und Seeleute mit den in Boston einquartierten Soldaten zusammenstießen. Verfolgt von einer Bande, eröffneten die Soldaten das Feuer. Crispus Attucks, ein Seemann und früherer Sklave, wurde als erster niedergeschossen. [...] Samuel Adams erwies sich als geschickter Propagandist des Tages, schlau stilisierte er den Zwischenfall als einen Krieg für die amerikanische Freiheit“.(6)
Nachdem am 16. Dezember 1773 als Indianer verkleidete Bostoner auf Anstiften von Samuel Adams die Teeladung eines Schiffes in das Hafenbecken warfen, beschloss das Parlament in London einen Katalog von Strafmaßnahmen.(7) Die königlichen Gründungs- und Freiheitsakte für Massachusetts - dem angeblichen Zentrum des »anti-imperialen« Widerstandes - wurden aufgehoben. Boston wurde besetzt, ein königlicher Rat eingesetzt und der Hafen gesperrt.
Das heizte den Widerstand weiter an. In Philadelphia tagte im Zeitraum 5. September bis 26. Oktober 1774 der Erste Kontinentalkongress: Die britischen Zwangsgesetze wurden für verfassungswidrig erklärt und England aufgefordert, die Souveränität der einzelnen Kolonien anzuerkennen.(8)
Am 10. Mai 1775 rief der Zweite Kontinentalkongress für die britischen Kolonien in Nordamerika den Verteidigungszustand aus und übertrug George Washington den Oberbefehl.
Am 16. Juni 1775 besetzten die Aufständischen Breeds Hill und Bunker Hill, zwei Hügel, die den Bostoner Hafen beherrschten. Einen Tag später befahl General Thomas Gage (Oberbefehlshaber der britischen Nordamerikastreitkräfte während des beginnenden Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges) 5.000 Soldaten den Angriff auf Bunker Hill. Über 1.000 Briten blieben auf dem Schlachtfeld, während die Aufständischen nur 100 Mann verloren.(9) London proklamierte nun die "offene Rebellion".
Trennung vom Mutterland
Nachdem die Loslösung vom Mutterland Großbritannien öffentlich immer lauter gefordert wurde, billigte der Kongress am 4. Juli 1776 die im Wesentlichen von Thomas Jefferson vorbereitete Unabhängigkeitserklärung. Sie besteht aus einer Präambel mit naturrechtlicher Argumentation: Freiheit und Gleichheit aller Menschen. Auf diese Menschenrechte sollten die 500.000 Sklaven jedoch noch lange warten müssen.
Ist dieses Jahresdatum, das auf der Rückseite der Eindollar-Note unter der unvollendeten Pyramide zu finden ist, diesem Ereignis gewidmet oder der im gleichen Jahr durch Johann Adam Weishaupt (1748 - 1830) erfolgten Gründung des „Bundes der Perfektibilisten“,(10) später bekannt als die „Illuminaten“?(11)
Der Ingolstädter Gelehrte Weishaupt war ein deutscher Rechtswissenschaftler, Autor, Hochschullehrer und Philosoph. Als Gegner der Jesuiten favorisierte er den Deismus und den Republikanismus.
1935 ließ der Freimauer und US-Präsident Franklin Delano Roosevelt das Großsiegel der Vereinigten Staaten (mit allsehendem Auge an der Spitze der Pyramide) auf die Rückseite der Eindollar-Note setzen.(12)
"Novus ordo seclorum" (lateinisch für: "Eine neue Ordnung der Zeitalter"); "Annuit coeptis" (lateinisch für: "Er ist unseren Unternehmungen gewogen"). Dazwischen befindet sich das Auge der Vorsehung über einer unvollständigen gemauerten Pyramide.
Nach anfänglichen Rückschlägen der amerikanischen Truppen - die Briten eroberten 1776 New York und ein Jahr später sogar Philadelphia - konnten die Unabhängigkeitskämpfer am 17. Oktober 1777 den britischen Generalleutnant Burgoyne mit seinen 5.700 Mann bei Saratoga (unweit von Albany am Hudson-River) zur Kapitulation zwingen. Dieser Erfolg brachte nachfolgend die „Französische Allianz“. Am 7. Juni 1778 erklärte nämlich Frankreich England den Krieg. Frankreich hatte die Niederlage im „Siebenjährigen Krieg“ offensichtlich noch nicht verschmerzt und sah im britisch-amerikanischen Bürgerkrieg wohl eine willkommene Gelegenheit, das 1763 gestörte Gleichgewicht der Kräfte wiederherzustellen.(13)
Auch die anderen von England entthronten europäischen Großmächte (Spanien und die Vereinigten Niederlande) griffen unterstützend ein. Zunächst mit Waffen und Material sowie nachfolgend mit Ausbildern und Militärtaktikern. Im Spätsommer tauchte die französische Flotte unter Admiral Comte d`Estaing vor der amerikanischen Küste auf. Absolutistische Mächte als Geburtshelfer einer demokratischen Nation?
Der Unabhängigkeitskrieg war nicht nur ein Freiheitskrieg, er war auch ein Bürgerkrieg. Nach Schätzungen bekannte sich ein Drittel der Kolonisten weiterhin zur Krone. (14) Diejenigen, die loyal zu England und somit zum König hielten, fanden sich auf der Verliererseite der Geschichte und mussten dafür einen schrecklichen Preis zahlen. Führende Loyalisten wurden eingesperrt, gehängt und ihr Besitz wurde konfisziert. Während sich Tausende als Kämpfer der britischen Armee anschlossen, flohen Zehntausende Loyalisten nach Westindien oder gingen nach England zurück.
Mit Unterstützung Frankreichs, Hollands und Spaniens war es den 13 Kolonien gelungen, die Fesseln der verhassten britisch-königlichen Regierung abzuwerfen, deren Armeen zu vertreiben und mit ihnen annähernd 100.000 England-Treuen.
Diejenigen, die sich weigerten, an der Rebellion teilzunehmen, wurden nun ihres Wahlrechts beraubt, durften keine öffentlichen Ämter mehr bekleiden und mussten auf den Schutz der Gerichte verzichten. Im Herrschaftsbereich des Kongresses beglaubigte das »Americanism Certificate«(15) die einzig zulässige politische Denkweise. Welchen Stellenwert hatte damals der Humanismus oder die Toleranz? Doch schnelle Rache hat manchmal einen hohen Preis. Ohne die Verfolgung der Loyalisten, so sinniert hintergründig der ehemalige deutsche Journalist Joachim Fernau, würden die USA heute bis zum Nordpol reichen.(16)
In London konnte man die Unabhängigkeit Amerikas akzeptieren, blieb doch die Niederlage Großbritanniens und der Sieg der Amerikaner in der gleichen Familie, nämlich der anglo-sächsisch-normannischen.
Daher konnten in Paris Benjamin Franklin, John Adams und John Jay einen Friedensvertrag aushandeln, der am 3. September 1783 mit dem Segen von König George III. unterzeichnet wurde: die 13 Kolonien waren von nun an souverän. Während Kanada britisch blieb, wurde die Grenze der Vereinigten Staaten nach Norden bis zu den Großen Seen vorverlegt und der Westen bis zum Mississippi als Siedlungsgebiet festgelegt.
Als Schöpfer der neuen staatlichen Institutionen machten sich die »Radikalen« wie Thomas Jefferson in Virginia, Henry Laurens in Südkarolina, Robert Livingston in New York sowie Samuel Adams und John Adams in Massachusetts ans Werk. „Während des Zeitraums, in dem die »Radikalen« die Kontrolle über die Regierungen der einzelnen Staaten ausübten – etwa zwischen 1776 und 1788 – sorgten sie dafür, dass die neuen Verfassungen den alten amerikanischen »Whig«-Idealen entsprachen“.(17)
Während die Macht der Exekutive stark beschnitten wurde, führten die neuen Regierungen viele Reformen mit dem Ziel durch, die alte aristokratische Struktur der amerikanischen Gesellschaft aufzulockern.
Staatstreich der Gründungsväter
In der „Independence Hall“ von Philadelphia trat am 25. Mai 1787 unter dem Vorsitz von George Washington der Verfassungskonvent zusammen. Die 55 angehenden »Väter« der Verfassung waren weder vom Volk beauftragt, noch stellten sie einen Querschnitt des Volkes dar. Diese Führungselite - „31 waren Akademiker und die Hälfte Juristen; im übrigen dominierten Kaufleute und Pflanzer“(18) - war vermögend und zeichnete sich durch hohe Offiziersränge aus. (19) Fünfzig von diesen aufgeklärten und liberal denkenden Männern hatten als Freimaurer ihrer Loge unabdingbaren Gehorsam geschworen. Nach praktischen Gesichtspunkten sollten nun die unterschiedlichen wirtschaftlichen und politischen Machtinstrumente der Einzelstaaten zu einer gut funktionierenden zentralisierten Union fusioniert werden.
Ohne viel Federlesens wurden die Grundlagen der Konföderation außer Kraft gesetzt und die Verfassung auf eine völlig neue Basis gestellt, jedoch mit den bereits aus der Unabhängigkeitserklärung bekannten Inhalten: Alle Menschen sind als gleich geschaffen und vom Schöpfer mit bestimmten unveräußerlichen Rechten ausgestattet, wie dem Recht auf Leben, Freiheit und der Verfolgung des eigenen Glücks (Persuit of Happiness).
Die einzelstaatlichen Interessen wurden zugunsten eines straff gegliederten Bundesstaates zurückgestellt, quasi als Staatstreich oder »coup d`état«, wie es der amerikanische Historiker und Politologe J. Allen Smith (20) formulierte. Welche Vorteile sollte die Umwandlung des Staatenbundes in einen Bundesstaat dem Bürger bringen? Die griechischen Stadtstaaten Athen und Sparta hatten sich auch nicht zusammengeschlossen, trotzdem ihren Bürgern das Recht auf Leben, Freiheit und der Verfolgung des eigenen Glücks gewährleistet sowie kulturelle Höchstleistungen hervorgebracht.
Nach viermonatigen Beratungen im Verfassungsconvent - begleitet von heftigen Auseinandersetzungen zwischen Föderalisten und deren Gegnern (21), wurde am 17. September 1787 die Verfassung unterzeichnet. Vorher war den einzelnen Staaten das Versprechen gegeben worden, dass unmittelbar nach Inkrafttreten der Verfassung die bürgerlichen Grundrechte in 10 Zusatzartikeln („American Bill of Rights“) abgesichert würden.
Dem mit viel Macht ausgestatteten US-Präsidentenamt wurde zur Sicherheit die vom politischen Philosophen Montesquieu (Frankreich) im Rahmen der Monarchie vertretene Idee der Gewaltenteilung entgegengestellt. Ein komplexes Geflecht der gegenseitigen Machteinschränkungen und -kontrollen (Checks and Balances) sollte dafür sorgen, dass keine der drei Gewalten diktatorische Autorität gewinnen konnte. In 77 Essays diskutierten Hamilton, Madison und Jay die noch anstehenden Verfassungsprobleme und nach zweijährigem Ratifizierungsstreit trat die Verfassung am 4. März 1789 in Kraft. Die hier festgelegten Grundmuster der als einzigartig erkannten Nation mit dem innewohnenden Sendungsbewusst-sein sowie angelegtem Führungsanspruch sind bis heute virulent.
Das Volk war zwar nicht gefragt worden, dafür aber wurde in der Präambel hervorgehoben:
“Wir, das Volk der Vereinigten Staaten, von der Absicht geleitet, unsren Bund zu vervollkommnen, Gerechtigkeit zu verwirklichen, die Ruhe im Innern zu sichern, für die Landesverteidigung zu sorgen, die allgemeine Wohlfahrt zu fördern und das Glück der Freiheit uns selbst und unseren Nachkommen zu bewahren, haben diese Verfassung für die Vereinigten Staaten von Amerika beschlossen und in Kraft gesetzt“.
Wer könnte sich für diese Willenserklärung nicht begeistern? Streichen wir die kaum überprüfbaren Absichten, wie Gerechtigkeit zu verwirklichen und das Glück der Freiheit zu bewahren, bleiben zwei Kernaussagen, die essenziell sind: die Ruhe im Inneren und die Sorge um die Landesverteidigung. Diese »siamesischen Zwillinge« sind unabdingbar für große Vorhaben. Das Wahlrecht wurde einfach an den Besitz und zwar an den Landbesitz gebunden (hoher Vermögenszensus). Nur die reichen „10 Prozent Besitz-Inhaber“, sogenannte "freeholder", durften wählen. Man blieb also unter sich. Wir, das Volk…
Kleine Mängel können ja vieles liebenswerter machen. Sogar die offizielle US-Informationsschrift »Die Vereinigten Staaten von Amerika. Das Volk regiert«(22)räumt ein, dass schließlich diese Verfassung, „das große Dokument“, „das Bollwerk“, „das Fundament der amerikanischen Demokratie“, nicht bloß von vielen „…nur unter großen Vorbehalten“ befürwortet worden war, sondern dass auch nach Erlangen der Rechtskraft „noch viele“ zweifelten, ob es denn „weise gewesen sei, dafür zu stimmen.“
Nun fehlte nur noch der erste Präsident der Vereinigten Staaten. In der Presse wurden erfolgreich die familiären, religiösen, militärischen und zivilen Qualitäten des monarchistisch gesinnten Pflanzers und Gutsherren aus Mount Vernon, George Washington, überschwänglich gepriesen. Nach Ratifizierung der Verfassung durch neun der dreizehn Einzelstaaten gab das Wahlmännerkollegium am 4. Februar 1789 die einhellige Wahl George Washingtons zum Präsidenten bekannt. Neben seinen politischen und militärischen Verdiensten sollen seine auf Ausgleich zwischen den entstehenden Parteien bedachte Haltung für seine Wahl ausschlaggebend gewesen sein. Die erste Amtszeit hätte theoretisch am 4. März 1789 beginnen sollen. Doch die Bestätigung durch den Senat erfolgte erst am 6. April. Nach der Annahme der Wahl reiste Washington in acht Tagen nach New York, wo die Amtseinführung in der Federal Hall für den 30. April geplant war.
Washingtons Tagebuchnotizen anlässlich seiner Abreise geben Einsicht in seine zwiespältigen Gefühle:
„Um zehn Uhr sagte ich Mount Vernon, dem Privatleben und dem häuslichen Glück Lebewohl und machte mich mit den ängstlichsten und schmerzlichsten Gefühlen auf den Weg nach New York“.(23)
Am 30. April 1789 legte George Washington in einer feierlichen Zeremonie auf dem Balkon der Federal Hall von New York den Präsidenten-Eid auf der Logenbibel der St. John’s Lodge No. 1 des Staates New York ab, wie es seitdem viele amerikanische Präsidenten (ob Freimaurer oder nicht) taten. Ausnahmen waren zum Beispiel John F. Kennedy, der auf seiner katholischen Familienbibel bestand und George W. Bush, dessen Amtseinführung im Regen im Freien stattfand, weshalb man beschloss, die Bibel nicht der Nässe auszusetzen. Den Eid zu Washingtons Einführung nahm der Großkanzler der Großloge von New York und Staatskanzler Robert R. Livingston ab (auf dem Gemälde Nr. 5).
Nachfolgendes Gemälde (24) hat den Vorgang einschließlich der Zeugen festgehalten:
Obwohl eine Inaugurations- bzw. Vereidigungsrede verfassungsmäßig nicht vorgesehen war, hielt Washington eine vorbereitete Rede. (26) Sie hat sich seitdem als Inszenierung des Neuanfangs für alle folgenden Präsidenten durchgesetzt.(27)
Die lokale Presse stellte die Vereidigung ihres ersten Präsidenten in den richtigen Rahmen und betonte, dass man besonders stolz darauf sei, dass der Präsident bei der Amtseinführung ausschließlich in der Heimat gefertigte Kleidung getragen habe, die dennoch jedem Vergleich mit der europäischen Mode standgehalten hätte.
Nur wenige Monate nach Washingtons Amtsübernahme begann am 14. Juli 1789 der sogenannte Sturm auf die Bastille - in Wirklichkeit eine friedliche Übergabe (28) - die französische Revolution. Auch hier waren aufgeklärte Persönlichkeiten und Wegbereiter liberaler Ideen wie Graf von Mirabeau, Marquis de Lafayette, Fürst Talleyrand beteiligt, die ebenfalls der Freimaurerloge angehörten.
Hatte die amerikanische Revolution Freiheit und das Streben nach individuellem Glück propagiert - häufig ohne Rücksicht auf die Interessen anderer - ging man in Frankreich einen Schritt weiter. Hier standen die klassischen Ideale jeder Zivilisation auf dem Panier: "Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit". Als die Advokaten Robespierre und Danton diese Ziele in »Le Bonheur du Peuple« (Glück des Volkes) umtauften, wurde die Schreckensherrschaft der Kleinbürger und Arbeiter (Sansculottes) entfesselt. Sie dauerte bis Juli 1794. In diesem Zeitraum wurden auch die Freimaurer zu Verfolgten. Österreich und England wurde der Krieg erklärt. So wundert es nicht, dass auch Goethe auf Distanz ging:
„Ich hasse jeden gewaltsamen Umsturz, weil dabei ebensoviel Gutes vernichtet als gewonnen wird. Ich hasse die, welche ihn ausführen, wie die, welche dazu Ursache geben“.(29)
Die Anhänger Jeffersons sahen in den Vorgängen einen Triumph der Freiheit, während die konservativ eingestellten und mit England sympathisierenden Föderalisten die Französische Revolution und ihre Auswirkungen hassten. Sie sahen hier ein schreckliches Beispiel dafür,
„…was sich in Amerika ereignen könnte, wenn der ‚demokratische Mob‘ dort die Regierungsgewalt übernehmen sollte“.(30)
Inzwischen hatte sich unter der Führung Washingtons und seines Schatzsekretärs Hamilton die amerikanische Bundesregierung zu einer starken und wirkungsvollen Institution entwickelt und strebte einen Ausgleich mit Großbritannien an. Das größte Verdienst Washingtons war es wohl, das Verlangen des amerikanischen Volkes, die Französische Revolution zu unterstützen, mit aller Festigkeit zurückzuweisen. Dafür beruhigte die Regierung das Volk 1791 mit einer ersten Verfassungsänderung (31). Zehn Verfassungszusätze (amendments) - ein Grundsatzkatalog der Menschenrechte - wurden angefügt. Im Krieg Frankreich gegen England proklamierte Washington die strikte Neutralität, obwohl das dem 1778 mit Frankreich geschlossenem Bündnisvertrag widersprach. So geschickt taktierend wurde George Washington vier Jahre später - nun knapp über sechzig - als Präsident mit lediglich drei Enthaltungen, aber ohne Gegenstimme wiedergewählt.
Als Präsident fuhr Washington mit Vorliebe in einer kanariengelben, reich verzierten Karosse vor. Bei Empfängen gab er niemanden die Hand und grollte, weil man ihm, dem Präsidenten, die Anrede »Ihre Mächtigkeit« verweigerte. Dafür fährt er nun - dem heutigen Besucher des Capitols in Washington nach einem Blick auf das Fresko der Kuppel im Gedächtnis bleibend - als göttergleicher Regent, sicher geleitet von zwei Jungfrauen, die Freiheit und Sieg personifizieren, in die Wolken auf. Dankbar erinnern sich heute die Amerikaner an ihren ersten Präsidenten, der ihnen doch seinen Geburtstag, den 22. Februar 1732, als Nationalfeiertag beschert hat. George Washington sollte der einzige Präsident bleiben, der einstimmig vom Wahlkollegium gewählt wurde; 1820 verhinderte ein Wahlmann die Wiederholung dieses einstimmigen Ergebnisses für den Freimaurer James Monroe, indem er unzulässigerweise den notorischen Freimaurerfeind John Quincy Adams wählte. (32)
Nach ihrem ersten Präsidenten trägt die US-Hauptstadt auch den Namen ihres Gründers: seit 1800 ist Washington (District Columbia, D.C.) die Hauptstadt der Vereinigten Staaten von Amerika.
1791 beauftragte Washington persönlich den französischen Militäringenieur Pierre Charles L`Enfant mit der Planung der künftigen Hauptstadt. Bis zur Fertigstellung beschloss man, für 10 Jahre Philadelphia zur Hauptstadt zu machen. Die neue Hauptstadt platzierte man 135 Meilen südlicher am idyllisch gelegenen Potomac River, um für andere Kompromisse notwendige Stimmen der Südstaaten zu erhalten. Für den Stadtplaner L`Enfant war das dortige Marschland - es prägte bis weit ins 19. Jahrhundert hinein das Bild der Hauptstadt - eine gewaltige Herausforderung. Auch waren militärstrategisch die geographischen Bedingungen zu exponiert, wie die Bombardierung und Besetzung durch die Briten 1814 sowie der rasche Vormarsch des Südens auf die Stadt in der Frühphase des Sezessionskrieges belegen. So wählte George Washington West Point, New York, das von ihm bereits als Fort gegründet worden war, als Sitz der Militärakademie des Heeres der Vereinigten Staaten aus.(33)
Für die neue Hauptstadt hatte Washington visionäre Vorstellungen. Ihm schwebte die römische Klassik vor, etwas zwischen Ruhmeshalle und Pantheon. L'Enfant plante die Stadt wie einen Landschaftspark. Breite Straßen sollten vom Capitol (Kongress) und vom Weißen Haus (Präsidentensitz) aus sternförmig das Areal durchziehen. Weiters waren im Stadtzentrum vorgesehen: das Oberste Bundesgericht und die Kongress-Bibliothek sowie ausreichend Platz für zukünftige Gebäude. Auch an ein Diplomatenviertel hatte man gedacht.
Für den jungen und noch unbedeutenden Staat war dies eine Planung, die als genial weitsichtig bewundert oder als größenwahnsinnig abgetan werden konnte. Washington hatte dazu auch eigenes Geld investiert, als der Grundstein zum Capitol schon Jahre zuvor gelegt worden war. Warum dieser Rückgriff in die Antike, wenn doch etwas Neues entstehen sollte? Als auf dem Kapitol, dem Burgberg des alten Rom, das Nationalheiligtum, der Jupiter-Tempel, vollendet wurde (509 v. Chr.), war der römische Staat noch ebenso unbedeutend wie nun die USA. Rom war nach dem Sturz des Auftraggebers, König Tarquinius Superbus, ebenfalls Republik. Aber auch eine Republik kann nach Weltherrschaft streben, ausgehend von einem geistigen oder religiösen Zentrum, dem Kapitol. Das Buch Daniel handelt von der Aufrichtung von Weltreichen. "Macht, Sitz und Autorität" (Offenbarung 13,2) beschreiben die Souveränität eines Weltreiches. Vom Kapitol aus wurde die Kriegs- und Eroberungspolitik Roms geplant und umgesetzt mit dem Willen zur Herrschaft und der Not, die eigene wachsende Bevölkerung zu beschäftigen, sie zu Besitz und Ansehen zu bringen. Sollten die Gründungsväter bewusst in diesen geschichtlichen Dimensionen gedacht haben? Die Entwicklung Amerikas zur konkurrenzlosen Weltmacht und ihr aktueller Kampf um die unipolare Weltmacht legten solche Gedanken nahe.(34)
Am 18. September 1793 vollzog Washington die Grundsteinlegung des Kapitols nach freimaurerischem Ritus. Dabei wurde ihm feierlich der für ihn angefertigte Freimaurerschurz der Großloge von Maryland durch den Marquis de La Fayette überreicht.
Washington D.C.: Architektur des Geheimbundes
Die Planung von Washington D.C. wie überhaupt die Gründung der Vereinigten Staaten von Amerika, bzw. der Unabhängigkeitskrieg, sind aufs Engste mit Freimaurerei und Rosenkreuzertum verknüpft.
1788 wurde Washington Stuhlmeister der Loge "Alexandria" (Virginia) und leitete diese auch dann noch weiter, als er Präsident der Vereinigten Staaten wurde. Benjamin Franklin (Entwurf der Unabhängigkeitserklärung) war bereits in London mit der freimaurerischen Idee in Kontakt gekommen. 1734 brachte er als erstes freimaurerisches Buch jenseits des Ozeans eine Ausgabe der "Andersonschen Konstitution" heraus. 1731 wurde er in die Loge "Zum heiligen Johannes von Jerusalem" aufgenommen. Thomas Jefferson dagegen war kein Freimaurer, jedoch ein Rosenkreuzer, wie Benjamin Franklin.
Das freimaurerische Element gehört zum zentralen Erbe der amerikanischen Revolution. Symbole und Rituale der Freimaurer wurden öffentlich verwendet. Das National Heritage Museum erschloss den Besuchern die Symbolik mithilfe des reich illustrierten Buches "American Freemasons" von Mark A. Tabbert. Tabbert bietet einen Überblick über die Ursprünge der Freimaurerei in Schottland und im England des 17. Jahrhunderts und untersucht die entwickelnde Rolle in der amerikanischen Geschichte, von der Revolution über die Arbeiter- und Bürgerrechtsbewegung bis ins 21. Jahrhundert und geht der Frage nach, warum die Bruderschaft seit Jahrhunderten so viele Männer anzieht. Mit über vier Millionen Mitgliedern weltweit und zwei Millionen in den USA ist die Freimaurerei die größte Bruderschaft der Welt.(38)
Der Einfluss der anglo-amerikanischen Freimaurer kann für die Geschichte des 20. Jahrhundert nicht unterschätzt werden. Ein Beispiel liefert die Unterzeichnung des diktierten Friedensvertrags von Versailles:
Fünf Jahre nach Sarajewo, am 28. Juni 1919, begann nachmittags Punkt drei Uhr im Spiegelsaal zu Versailles die Zeremonie der Unterzeichnung des fertigen Vertrages. Gemäß Artikel 231, der sogenannten „Kriegsschuldklausel", musste Deutschland die volle Verantwortung für den Krieg und sämtliche dadurch verursachten Schäden übernehmen. In Artikel 227 wurde der Kaiser zum Kriegsverbrecher erklärt, der "zum Zwecke seiner Aburteilung" festzunehmen sei. Nach der Annahme der Bedingungen der alliierten und assoziierten Mächte durch die Deutschen(39), forderte Clemenceau die deutschen Bevollmächtigten auf, das Friedensdokument zu unterzeichnen, der Friede sei geschlossen. Er bat die Delegierten zu warten, bis die deutschen Bevollmächtigten sich entfernt hätten.
Dem historischen Ereignis angemessen, hatte die englische Großloge alle Großmeister und Großsekretäre der englisch sprechenden Länder vom 23. bis 29. Juni 1919 nach London zur Siegesfeier eingeladen.(40)
Die Vorbereitungen dafür hatten gleich nach dem Waffenstillstand begonnen. Unter den 8.000 Freimaurern waren mehr als 500 Gesandte aus Übersee gekommen.(41)
Der englische Pro-Großmeister Lord Ampthill verwies in seiner Rede auf die von den Freimaurern mitgestaltete weltgeschichtliche Epoche zwischen französischer Revolution, dem Abschluss des Völkerbundes und der weltweiten Mission der Freimaurer. Der Großmeister Sir Thomas Halsey drückte seinen Stolz auf die "Zugehörigkeit zur angelsächsischen Rasse" aus. Der Großmeister von New York stimmte zu, dass
„die Grundprinzipien der anglo-sächsischen Zivilisation in den freimaurerischen Prinzipien ihren Ausdruck fanden“.(43)
W.H. Wardrope, Großmeister aus Ontario, bekräftigte, dass
„eine solche freimaurerische Einheit zu dauerhafter Freundschaft und Wohlwollen zwischen den englischsprachigen Rassen auf der ganzen Welt führen wird“ (44) und versicherte der Versammlung, dass die kanadischen Freimaurer „mit einer höheren Vorstellung von unserer Pflicht gegenüber dem britischen Imperium“ nach Hause zurückkehren würden.
Nach diesem epochalen Ereignis begann man die bedeutendsten Gesichter der US-Präsidenten in die Steinformationen des Mount Rushmore, des höchsten Punkts der Black Hills der Dakotas, zu meißeln. Bis 1939 waren die Gesichter von George Washington, Thomas Jefferson, Abraham Lincoln und Theodore Roosevelt in den Fels gehauen. Damit war eines der größten Nationaldenkmäler Amerikas geboren.
„Die vier Männer waren es zweifellos wert“, schreibt Charles River, „in Granit verewigt zu werden. Jeder Amerikaner lernt eine makellose Erzählung über das Leben und das Vermächtnis von George Washington und kann die Höhepunkte und Mythen aus Washingtons Leben problemlos wiedergeben“. Thomas Jefferson sei maßgeblich an der Abfassung der Unabhängigkeitserklärung beteiligt gewesen, habe die ideologischen Grundlagen des Konzepts der Staatenrechte entwickelt, sei einer der ersten politischen Parteien vorgestanden und habe während seiner Präsidentschaft die Expansion der Vereinigten Staaten vorangetrieben. „Schulkinder können die Lebensgeschichte von Lincoln wiedergeben, dem ‚Westler‘, der sich selbst bildete und ein Selfmademan wurde, vom Anwalt zum Führer der neuen Republikanischen Partei aufstieg, bevor er der 16. Präsident der Vereinigten Staaten wurde und die Union rettete“. (46) Um die Jahrhundertwende sei Theodore Roosevelt als der typische Amerikaner anerkannt worden und als Präsident, Entdecker, Jäger, Autor, Soldat und Safari-Abenteurer in Erinnerung geblieben.
Mount Rushmore symbolisiert auf ergreifende Weise das Vermächtnis und die Legenden dieser Männer, die oft die wahren Männer selbst in den Schatten stellen. „The Legends of Mount Rushmore“ behandelt nicht nur alle Errungenschaften und das wachsende Vermächtnis dieser vier Präsidenten, sondern vermenschlicht auch jeden dieser großen Führer und untersucht, wie sie wirklich waren.(47)
Der kommende 47. Präsident der USA würde sich als fünftes Gesicht dort eingemeißelt sehen. In 100 Jahren könnte ein poliertes Trump-Bild das sogar möglich machen. Den Grundstein dafür hat er ja schon in seinem Wahlkampf-Buch 2016 "Great Again! Wie ich Amerika retten werde" gelegt.
Donald Trump hat wiederholt deutlich gemacht, dass er in China den größten Feind der USA sieht. Damit steht er durchaus für eine Richtungsänderung in der Außenpolitik, aber eher nicht hin zu einer friedlichen multipolaren Weltordnung, sondern lediglich zu einer Konzentration auf den Konflikt mit China. Um Russland sollen sich dann die Europäer kümmern.
Trump wird jetzt das umsetzen, was ihm in der ersten Amtszeit verwehrt worden ist. In seinem Buch "Great Again" beschrieb er seine Herangehensweise an die Außenpolitik von einer Position der Macht aus:
„und das bedeutet, wir müssen das stärkste Militär der Welt unterhalten, und zwar das mit Abstand stärkste. Wir müssen Bereitschaft zeigen, unsere wirtschaftliche Stärke dafür zu nutzen, diejenigen Länder zu belohnen, die mit uns arbeiten, und diejenigen zu bestrafen, die es nicht tun ... Wenn die Menschen wissen, dass wir, wenn nötig, Gewalt anwenden werden und dass es uns ernst damit ist, wird man anders mit uns umgehen. Mit Respekt.“(48)
Das ist die Art von Respekt, die man auch einem mächtigen Mafia-Clan entgegenbringen würde.
Sollten die Medienberichte stimmen, wonach Trump den umstrittenen 53 Jahre alten Hardliner Marco Rubio, der seit 2011 als Senator für Florida in diversen außen- und sicherheitspolitischen Ausschüssen aktiv ist und 2016 gegen Donald Trump bei den Präsidentschaftsvorwahlen der Republikaner antrat, zum US-Außenminister machen will, könnten die verbliebenen Hoffnungen auf eine friedlichere US-Außenpolitik deutlich schwinden. Der Neokonservative hat sich bereits als Interventionist einen Namen gemacht (u.a. als Regisseur beim 2019 geplanten Putsch gegen die Maduro-Regierung in Venezuela). Neben Rubio soll der republikanische Abgeordnete Mike Waltz Medienberichten zufolge Nationaler Sicherheitsberater im Weißen Haus werden. Er bezeichnete China wenige Tage vor der Präsidentenwahl in einem Meinungsbeitrag im Magazin „Economist“ als „größten Rivalen“ der USA. Der nächste US-Präsident müsse rasch die Kriege in der Ukraine und in Nahost zum Abschluss bringen, um sich auf China zu fokussieren. (49)
Allein diese Personalien in Verbindung mit Elon Musk könnten für eine spannungsreiche Zukunft sorgen. Insofern dürfte der Globus kaum friedlicher werden.
Quellen und Anmerkungen
Wolfgang Effenberger, Jahrgang 1946, erhielt als Pionierhauptmann bei der Bundeswehr tiefere Einblicke in das von den USA vorbereitete “atomare Gefechtsfeld” in Europa. Nach zwölfjähriger Dienstzeit studierte er in München Politikwissenschaft sowie Höheres Lehramt (Bauwesen/Mathematik) und unterrichtete bis 2000 an der Fachschule für Bautechnik. Seitdem publiziert er zur jüngeren deutschen Geschichte und zur US-Geopolitik. Zuletzt erschienen vom ihm „Schwarzbuch EU & NATO“ (2020) sowie “Die unterschätzte Macht” (2022).
1) Die Bezeichnung Britisch-Nordamerika, englisch British North America, kam nach der amerikanischen Revolution auf, um die beim Mutterland Großbritannien verbliebenen Kolonien auf dem nordamerikanischen Kontinent zu bezeichnen, die heute in der Nation Kanada aufgegangen sind.
2) New York, Delaware, New Jersey und Pennsylvania
3) Virginia, Maryland, Nord- und Südcarolina sowie Georgia
4) 1753 hatte London mit Erschrecken festgestellt, dass sich die Franzosen und mit ihnen verbündete Indianer des Ohiotales (Linie Quebec – New Orleans) bemächtigt und Forts angelegt hatte. Um die französischen Truppen in Europa zu binden, sollte Preußen Frankreich in einen Krieg verwickeln. Obwohl Friedrich II. befürchtete, „dass ein europäischer Brand aus der Kriegsflamme entstehen konnte, die sich im amerikanischen Wald entzündet hatte“, wurde mit England ein Subsidienvertrag geschlossen, der die Zahlung jährliche Hilfsgelder vorsah. Der Griff nach Schlesien war doch letztlich für Friedrich II. zu verlockend. Dagegen verbündete sich Frankreich mit Österreich, Russland und bald auch mit Spanien. Während in Europa vor allem die österreichisch-preußischen Gegensätze ausgetragen wurden, ging es in erster Linie jedoch ging es um den französisch-englischen Gegensatz, bei dem es um die Vormacht zur See und um die Vorherrschaft in den indischen Kolonien ging. In Nordamerika musste zudem eine romanisch-katholische Herrschaft verhindert werden. England leitete kriegerische Handlungen im Mittelmeerraum und in Indien ein, die sich auf Asien und Afrika ausdehnen sollten – der Beginn eines ersten wahren weltweiten Eroberungskrieges der modernen Geschichte.
5) Johnson, Paul: A History oft he American People, London 1997, S. 141
6) Übernommen aus: http://www.britannica.com
7) So die »Intolerable Acts«. Der Bostoner »Port Act« verbot aller Verladearbeiten, bis der East India Company Schadensersatz gezahlt sei. Der »Administration of Justice Act« entzog unter Mordanklage stehenden britische Beamte den amerikanischen Gerichten. Ein »Quartering Act« gestattete die Einquartierung in Privathäuser.
8) Savelle, Max: Die Vereinigten Staaten von Amerika Von der Kolonie zur Weltmacht. Essen 1975, S. 225
9) Carrington, C.E.: The British Overseas, Cambridge 1950, S. 111
10) F. A. Brockhaus: Allgemeine deutsche Real-Encyclopädie für die gebildeten Stände. Fünfter Band: I–L. 6. Auflage. Leipzig 1824, S. 18
11) Wolfgang Menzel: Geschichte der Deutschen. 2. Auflage. Stuttgart / Tübingen 1834, S. 640
12) https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Dollarnote_siegel_hq.jp13)[1] Vgl. Savelle a.a.o. 1975, S. 240
14) Sautter, Udo : Geschichte der Vereinigten Staaten von Amerika. Stuttgart 1976, S. 85
15) Vorläufer des »Spruchkammerbescheides« im besetzten Deutschland 1945? Sündermann, S. 24
16) Fernau, Joachim: Hallejuja Die Geschichte der USA, Berlin 1999, S. 82
17) Savelle a.a.o. 1975, S. 244
18) Zitiert nach Sautter a.a.o. 1976, S. 99
19) Vgl. Vgl. die epochalen Forschungsarbeit von Charles Austin Beard, in der er die wirklichen Motive der amerikanischen Gründer-Väter untersucht; Beard 1956
20) Vgl. James Allen Smith: The Evolving American Foundation. In: Charles T. Clotfelder/Thomas Ehrlich (eds.) Indiana 1999
21) Federalists: A. Hamilton, J. Madisson, J. Jay, J. Marshall, J. Wilson, J. Dickinson und R. Sherman; Anti-Federalists: T. Jefferson, R. H. Lee, G. Clinton, G. Mason, J. Hancock, W. Jones und S. Adams.
22) Aus dem Verlagshaus der Amerikanischen Hochkommission für Deutschland (nach 1945)
23) Michael de la Bédoyère: George Washington. Weimar 1950, S. 260.
24) Hängt in der George Washington Memorial Banquet Hall in the House of the Temple in Washington, D.C.
25) Collage Wolfgang Effenberger (Archiv Effenberger)
26) James Th. Flexner: George Washington and the New Nation (1783–1793). Boston 1970, S. 162 ff.
27) Klaus Stüwe: Die Inszenierung des Neubeginns: Antrittsreden von Regierungschefs in den USA, Großbritannien, Frankreich und Deutschland. Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2004, S. 90–92.
28) Bastille-Kommandant de Launey ließ vorher die weiße Fahne hissen. Nach Übergabe und Plünderung zog die Menge triumphierend durch Paris, de Launeys Kopf auf einer Stange vorweg; aus Krämer/Trenkler 1996, S. 40 f. sowie Prause 1966, S. 113
29) Eckermann 1835, Bd. 2, S. 150
30) Savelle a.a.o. 1975, S. 270
31) Bis heute hat es 27 Zusätze zur Verfassung (so genannte amendments) gegeben.
32) https://freimaurer-wiki.de/index.php/USA:_Anti-Freimauerei
33) https://www.inana.info/blog/2016/05/19/symbolik-stadtplanung-washington.html
34) Wolfgang Effenberger, Konrad Löw: Pax americana Die Geschichte einer Weltmaht von ihren angelsächischen Wurzeln bis heute, München 2004, S. 115
35) Mark A. Tabbert: New York University Press; New ed Edition (1. Oktober 2006)
36) Washington Monument – Lithographie des Originalentwurfs von Robert Mills, 1846 unter https://www.loc.gov/pictures/item/2002723506/
37) https://www.loc.gov/resource/g3851e.ct004623/?r=0.232,0.442,0.931,0.778,0
38) https://www.amazon.de/American-Freemasons-Centuries-Building-Communities/dp/0814783023
39) In der Mantelnote zum Vertrag stellten die Sieger ihre Sichtweise dar: »Nach Ansicht der alliierten und assoziierten Mächte war der Krieg, der am 1. August 1914 zum Ausbruch kam, das größte Verbrechen gegen die Menschheit und gegen die Freiheit der Völker, das eine sich für zivilisiert ausgebende Nation jemals mit Bewusstsein begangen hat. Während langer Jahre haben die Regierenden in Deutschland getreu der preußischen Tradition die Vorherrschaft in Europa angestrebt [...] Das Verhalten Deutschlands ist in der Geschichte der Menschheit fast beispiellos. Die furchtbare Verantwortung, die auf ihm lastet, lässt sich in der Tatsache zusammenfassen, dass wenigstens sieben Millionen Tote in Europa begraben liegen, [...] Darum haben die alliierten und assoziierten Mächte nachdrücklich erklärt, dass Deutschland als grundlegende Bedingung des Vertrags ein Werk der Wiedergutmachung bis zur äußersten Grenze seiner Leistungsfähigkeit vollbringen muss.« Zitiert in Schultze-Rhonhof, 2003, S. 66
40) Liste der 27 eingeladenen Brüder amerikanischer Großlogen: Arizona, A. A. Johns, P.G.M., Morris Goldwater, P.G.M.; California, William Rhodes Hervey, P.G.M., John Whicher G.S.; Colorado, C.M. Kellogg, G.M., Charles H. Jacobson, G.S.; District of Columbia, Joseph H. Milans, G.M., A.W. Johnston, G.S.; Florida, T. Picton Warlow, G.M.; Georgia, Robert G. Travis, G.M., Raymond Daniel, A.G.S.; Iowa, George L. Schoonover, P.G.M.; Kentucky, John H. Cowles, P.G.M.; Louisiana Rudolph Krause, G.M., John A. Davilla, G. S., Massachusetts, Frederick W. Hamilton, P.G.M., G.S.; Michigan, Hugh A. McPherson, G.M., Lou B. Winsor, G. S.; Montana Major Dr. R. E. Hathaway, S.G.W.; Nebraska, John Ehrhardt, P.G.M., Francis E. White, G. S.; New Jersey, Austin McGregor, G. M.; New York, W.S. Farmer, G.M., Robert J. Kenworthy, G.S., Townsend Scudder, P.G.M.; West Virginia George S. Laidley, G.M., John M. Collins, P.G.M.
41) Jessica Harland-Jacobs: Builders of Empire: Freemasons and British Imperialism, 1717-1927, The University of North Carolina Press 2007, S. 287
42) Collage Wolfgang Effenberger
43) Wolfgang Effenberger: Europas Verhängnis 14/18, Teil 3 Revolution, Rätewirren und Versailles 2019, S. 77/78
44) Ebda.
45) https://www.amazon.de/Legends-Mount-Rushmore-Washington-Jefferson/dp/1985649160
46) Ebda.
47) Ebda.
48) Donald Trump: GREAT AGAIN! Kulmbach 2016, S. 48/49
+++
Dank an den Autor für das Recht zur Veröffentlichung dieses Beitrags.
+++
Bildquelle: Victor Moussa / Shutterstock
+++
Ihnen gefällt unser Programm? Machen wir uns gemeinsam im Rahmen einer "digitalen finanziellen Selbstverteidigung" unabhängig vom Bankensystem und unterstützen Sie uns bitte mit Bitcoin: https://apolut.net/unterstuetzen#bitcoinzahlung
Informationen zu weiteren Unterstützungsmöglichkeiten finden Sie hier: https://apolut.net/unterstuetzen/
+++
Bitte empfehlen Sie uns weiter und teilen Sie gerne unsere Inhalte in den Sozialen Medien. Sie haben hiermit unser Einverständnis, unsere Beiträge in Ihren eigenen Kanälen auf Social-Media- und Video-Plattformen zu teilen bzw. hochzuladen und zu veröffentlichen.
+++
Abonnieren Sie jetzt den apolut-Newsletter: https://apolut.net/newsletter/
+++
Unterstützung für apolut kann auch als Kleidung getragen werden! Hier der Link zu unserem Fan-Shop: https://harlekinshop.com/pages/apolut