Ein Standpunkt von Ullrich Mies.
Gefahrenabwehr bedeutet heutzutage, dass ältere Ehepaare an den deutschen Grenzen schikaniert werden — der Autor geriet unversehens unter Terrorismusverdacht.
Nach jahrelangem Dornröschenschlaf ist die deutsche Regierung endlich aufgewacht. Es tut sich was in Deutschland. Vor allem Innenministerin Francy Näser geht beherzt zu Werke. In den Innenstädten werden Schilder aufgestellt, aus denen eindeutig hervorgeht, dass Messertragen dort absolut verboten ist. Zudem hat Näser seit Montag, dem 16. September 2024, vermehrt Kontrollen an deutschen Grenzen angeordnet. Ihre Begründung: „Schutz vor aktuellen Bedrohungen durch den islamistischen Terrorismus und vor grenzüberschreitender Kriminalität“. Also stehen dort seitdem fast rund um die Uhr Einheiten der deutschen Bundespolizei, um Autoinsassen zu kontrollieren. Vordergründig suchen sie auch nach Rauschgift und Drogen, aber eigentlich nach Terroristen, die sich mit Messern bewaffnet haben.
Aus eigener Erfahrung können wir nun berichten, dass die Hauptfeinde der gefestigten deutschen Demokratie ausgemacht sind: die Rentner. Denn die sind die Schlimmsten! Sie stellen alle islamistischen Gewalttäter in den Schatten und sorgen für eine Gefährdungslage im gesamten Land. Aus gut unterrichteten Kreisen haben wir erfahren, dass die Bundespolizei zur Gefahrenabwehr aggressiver Rentner spezielle Schulungen absolvieren musste. Daher ist es kein Wunder, dass sie sich bei den Grenzkontrollen auf diese Problemgruppe konzentriert.
Es geschah — plötzlich und unerwartet — an einem lauen Herbstabend. Wir, ein unbescholtenes Rentnerehepaar, das seit mehr als 30 Jahren in den Niederlanden lebt, wollten im Auto die Grenze nach Deutschland passieren, als eine Polizistin, direkt am Grenzschild, auf die Straße sprang und eine rote Polizeikelle hochhielt. Gehorsam reduzierte ich die Geschwindigkeit und wollte rechts ranfahren, um die Straße freizumachen. Was ich nicht wusste: Ich missachtete durch mein Verhalten die Anweisung der Polizistin, die sofort heftig mit ihrer Kelle gegen das Beifahrerfenster schlug und „Anhalten“ schrie! Als das Auto stand, wollte meine Frau aussteigen. Doch auch das erwies sich als Fehler. „Sie dürfen nicht aussteigen“, kreischte die Polizistin aufgeregt. Wir waren nun völlig verunsichert. In was für eine absurde Situation waren wir plötzlich geraten? War die deutsche Polizei jetzt total irre geworden? Oder sahen wir möglicherweise Mitgliedern der alten RAF (Rote Armee Fraktion) ähnlich?
Ein Trupp aus vier Männern und einer Frau der Bundespolizei war so richtig in seinem Element! Wir beiden Rentner kamen ihnen gerade recht. Denn dann ging die Schikane los: „Pass vorzeigen! Führerschein vorzeigen!“ Als im Ausland lebende Deutsche haben wir keinen Personalausweis, sondern nur einen Pass. Doch im Pass fehlt die Wohnadresse. Also wurden wir angeherrscht: „Wo wohnen Sie?“ Und weiter: „Wenn Sie uns jetzt falsche Angaben machen, ist das eine Straftat, die geahndet werden muss!“ Vermutlich hatte die Bundespolizei genaue Hinweise erhalten, wie Lügner aussehen.
Wir alle wissen: Diejenigen, die am harmlosesten aussehen, sind die schlimmsten Lügner! Wir verbitten uns Assoziationen mit bekannten Politikern!
Weiter ging’s. Es folgte die gewissenhafte Durchsuchung des Autos. Dort fanden die Polizisten mehrere völlig legale Messer: eins im Handschuhfach, eins am Schlüsselbund und eins mit unerlaubt langer Klinge (12 cm) direkt neben dem Fahrersitz. Die Untersuchung hatte sich also gelohnt! Ihr Anfangsverdacht hatte sich bestätigt: Wir zwei erwiesen uns als gefährliche Messerstecher. Alle drei Messer wurden selbstverständlich sofort beschlagnahmt. Zur Gefahrenabwehr! In den Augen der Polizisten gehörten wir zu aggressiven Angreifern. „Man kann ja nie wissen“, erklärte ein junger Polizist auf Nachfrage, ob er meiner Frau tatsächlich einen Messerangriff zutraue. „Haben Sie denn die Videos aus Mannheim nicht gesehen?“
Als „Beifang“ erhofften sie wohl, Betäubungsmittel (BTM) oder Rauschgift zu finden. Also ging die gewissenhafte Durchsuchung des Innen- sowie des Kofferraums des Autos weiter. Selbstverständlich gefolgt von einer Leibesvisitation. Die Polizistin tastet meine Frau ab, ein Polizist mich. „Leider“ ohne weitere Beute machen zu können, denn Stiefeldolche und die Kurzschwerter in der Rückenscheide hatten wir zum Glück zu Hause gelassen.
Die vage Hoffnung, die ganze Aktion könnte nun beendet sein, zerschlug sich schnell. Ein Polizist wurde abgestellt, um uns „Gefährder“ an der Flucht zu hindern. Die anderen vier zogen sich in den Mannschaftswagen zurück, um das weitere Vorgehen zu besprechen. So schnell wollte man die „potenziellen Messerstecher“ nicht entlassen.
Es dauerte und dauerte. Eine Stunde verstrich, eine weitere halbe Stunde, ohne dass irgendetwas nach außen hin Sichtbares passierte. Die Sonne ging langsam unter und die Temperaturen sanken. Sollten sich die beiden „Festgehaltenen“ doch so richtig als Opfer fühlen, am besten noch erkälten, weil auch noch ein kühler Wind aufkam.
Nach beinah zwei Stunden verließen die männlichen Polizisten ihr Mannschaftsauto, gaben Pässe und Führerschein zurück. Ich musste unterschreiben, welche Messer in Gewahrsam genommen wurden, und erfuhr, dass ich diese am nächsten Tag in der 22 km entfernten Dienststelle der Bundespolizei abholen könne.
Abschließend folgte die entscheidende Frage: „Wollen Sie gegen die Konfiszierung Widerspruch einlegen?“ Nachdem ich bejahte, kreuzte der Polizist auf dem Protokoll die entsprechende Stelle an. Was ich zu diesem Zeitpunkt nicht wusste: Dieser Widerspruch hat dazu geführt, dass ich meine Messer nicht am nächsten Tag abholen konnte.
Der zuständige Beamte teilte mir auf Nachfrage telefonisch mit, dass meine Messer der Staatsanwaltschaft in Aachen übergeben worden seien und ich demnächst von dieser Stelle ein Schreiben erhalten würde, in dem stünde, wie es mit meiner Angelegenheit weiterginge.
Als der Brief der zuständigen Amtsrichterin eintraf, teilte sie mir mit, ich könne innerhalb einer Woche eine Stellungnahme abgeben. Nur zu dumm, dass dieser Brief aufgrund des grenzüberschreitenden Postverkehrs erst nach acht Tagen bei uns im Postkasten lag. Trotzdem schrieb ich eine Begründung für meinen Widerspruch und erklärte, dass die Messer des ausgehobenen Waffenlagers völlig legal seien, ausgenommen das Messer mit der 12-cm-Klinge. Hier machte ich der Amtsrichterin gemäß § 42a Waffengesetz ein „berechtigtes Interesse“ als Camper- und Outdoorfreak glaubhaft. Daraufhin wurde das Ordnungswidrigkeitverfahren eingestellt.
Inzwischen habe ich das konfiszierte Waffenarsenal bei der angegebenen Dienststelle abgeholt. Die Messer waren einzeln in Beuteln verpackt, wie ich sie von der Aufbewahrung von Tatwaffen aus Kriminalfilmen kenne.
Ganz unabhängig von dieser Aktion muss jetzt gefragt werden: Besteht nicht einer der größten Skandale überhaupt darin, dass immer mehr Menschen ihr Rentenalter erleben, statt punktgenau zum Renteneintritt den Löffel abzugeben? Stattdessen liegen sie den Rentenkassen auf der Tasche. Unser Staat könnte das Geld doch wirklich sinnvoller ausgeben als für nutzlose Fresser, denn diese tragen bekanntlicherweise ja gar nicht zum Staatswohl bei. Die gigantischen Milliardenbeträge, die diese schmarotzende Rentnerbagage leistungslos abgreift, fehlen den deutschen Politikern für die Aufstockung ihrer Gehälter und der ukrainischen Regierung zur Verteidigung der westlichen Werte.
Unverschämterweise kehren auch immer mehr Rentner Deutschland den Rücken, um im Ausland in der Sonne abzuhängen, wo sie ihre üppigen Renten verprassen und obendrein die dortigen günstigen Lebenshaltungskosten in Anspruch nehmen. Das ist ein Skandal, denn die Gelder dieser Deutschlanddeserteure fehlen zudem dem deutschen Einzelhandel. Kein Wunder also, dass die deutsche Wirtschaft so tief in der Flaute steckt.
Eine Hoffnung bleibt zum Schluss: Vielleicht erleidet der ein oder andere Rentner bei einer so schroffen Kontrolle der Bundespolizei einen Herzinfarkt und verstirbt vor Ort. So ließe sich die Zahl der Sozialschmarotzer ein wenig verringern.
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Dank an den Autor für das Recht zur Veröffentlichung des Beitrags.
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Dieser Beitrag erschien zuerst am 12. November 2024 bei manova.news
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Bildquelle: FooTToo / shutterstock
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