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Millionen für US-Kandidaten

Millionen für US-Kandidaten


Die Rechnung kommt nach den Wahlen

Ein Meinungsbeitrag von Uli Gellermann.

„Whoever pays creates“ ist die englische Übersetzung des schönen deutschen Sprichwortes „Wer zahlt, schafft an“. Die Präsidentschaftskandidaten in den USA werden fleißig mit Spenden bedacht, und sie brauchen sie, wenn sie eine Chance auf den Wahlsieg haben wollen. Extrem reiche US-Amerikaner wie Melinda Gates und George Soros haben Millionen für Kamala Harris gelöhnt.

Spenden auf Nummer Sicher

Tim Mellon, ein Banker, der im Hauptberuf Erbe ist, hat Trump 50 Millionen Dollar rübergeschoben. Jeffrey S. und Janine Yass machen gigantisch viel Geld mit Vermögensspekulationen und sind mit 70 Millionen Dollar auf der Trump-Seite. Sogar in Deutschland gibt es Spender für den US-Wahlkampf: Der Springer-Konzern teilt mit, dass „Mitarbeiter“ der Deutschen Telekom (immerhin noch zu 27 Prozent im Staatsbesitz) 622.631 US-Dollar an demokratische und 457.148 US-Dollar an republikanische Kandidaten gespendet hätten. Auch die Spenden aus dem Merck-Konzern von Fresenius und Siemens zeigen diese paritätische Tendenz. Man geht auf Nummer Sicher, man will dabei sein, gleich in welchem Lager.

Das große Geld bestimmt die Marschrichtung

Wie auch immer die US-Wahlen ausgehen werden: Das große Geld wird die Marschrichtung der USA und damit die der NATO bestimmen. Auch der Ukrainekrieg, ausgelöst durch die NATO-Strategie, hat eine profitable Richtung: Es geht um billige Rohstoffe aus der Ukraine und die Ressourcen in Russland. Vor allem Russland ist den US-Konzernen auf ihrem Weg zur Weltherrschaft im Weg. Man hätte gern so ein gefügiges Gebilde wie die EU in ganz Europa. Die Russen stören sehr: Ihre Existenz und NO-NATO-Politik ermuntern andere, zum Beispiel die BRICS-Staaten, zu einer relativen Eigenständigkeit; das mögen US-Konzerne und ihre Regierung nicht.

Konkurrenz ist schlecht fürs Geschäft

Auch die zunehmend wichtigere Rolle der VR China auf dem Weltmarkt macht den US-Konzernen kein Vergnügen. Konkurrenz ist schlecht fürs Geschäft, wenn möglich, schaltet man sie aus. Vor allem eine Achse Moskau-Peking schadet den imperialen Ansprüchen der US-Oligarchie: Wie kann sie die Welt beherrschen, wenn Russen und Chinesen sich nicht beugen? Seit den Versuchen, Vietnam oder Kuba unter den Stiefel der USA zu zwingen, wissen die Völker: Man kann mit Russen und Chinesen rechnen, wenn es um die eigene Selbstständigkeit geht.

Widersprüche aus der Konkurrenz

Russlands und Chinas Rolle als Helfer der nationalen Autonomie hat den Untergang des sozialistischen Weltsystems überlebt. Trotz des Übergangs beider Staaten zur kapitalistischen Produktionsweise sind jene Widersprüche geblieben, die aus der Konkurrenz kommen: Keiner will gern vom Weltmarkt verschwinden, keiner kann das Macht-Monopol der USA ertragen: Es kostet Geld und immer dann, wenn man den USA im Weg ist, droht Krieg.

Gleich, wen man wählt: USA wollen Krieg

Wer einen der beiden Kandidaten in den US-Präsidentschaftswahlen wählt, der wählt Krieg. Der aktuelle Krieg Israels gegen die Palästinenser wird von beiden Kandidaten lauthals unterstützt. Der nächste von den USA gewünschte Krieg droht dem Iran. Der wagt es, sich im israelischen Dauerkrieg gegen die Palästinenser auf deren Seite zu stellen. In weiser Voraussicht hatten der Iran und die VR China schon 2021 ein auf 25 Jahre angelegtes Kooperationsabkommen abgeschlossen.

Unipolare Welt kommt nicht

Ein umfassender Vertrag zwischen dem Iran und Russland ist in Vorbereitung; bereits Ende 2023 wurde ein Vertrag über die Lieferung mehrerer Hundert iranischer Raketen unterzeichnet. Die unipolare Welt, auf die das US-Imperium nach dem Ende der UdSSR so sehr gehofft hatte, will und will nicht kommen. Auch nach den mit Milliarden Dollar gezinkten Wahlen nicht.

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Dieser Beitrag wurde zuerst am 3. November 2024 auf dem Portal Rationalgalerie veröffentlicht.

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Wir danken dem Autor für das Recht zur Veröffentlichung dieses Beitrags.

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Bildquelle: Frame Stock Footage / shutterstock


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