Krieg oder Frieden: Wahlen in Ostdeutschland 2024

Ein Meinungsbeitrag von Willy Wimmer.

Der serbische Präsident Vucic hat dem Restbestand europäischer Pressefreiheit, der „Weltwoche“ aus der Schweiz, in diesen Tagen ein bemerkenswertes Interview gegeben. Darin geht Präsident Vucic von einem offenen Krieg Nato/Russland in etwa drei bis vier Monaten aus. Das dürfte die Zeitspanne von heute bis zu der Ernte in den Gebieten der heutigen Ukraine und Russlands sein. Dann ist die Kornkammer Europas reif, Schlachtfeld zu werden. Verkommener kann das Schicksal Europas nicht sein.

Es ist aber nicht nur der Zeitpunkt, an dem das Korn in den Lagerhäusern gelagert wird. Dann beginnt die Zeit der Wahlen in den ostdeutschen Bundesländern, in Brandenburg, Sachsen und Thüringen. Diese Wahlen sind eine einmalige Chance und vielleicht eine letztmalige Gelegenheit für die deutschen Landsleute in diesen Bundesländern, abzustimmen. Abzustimmen darüber, ob wir Frieden oder Krieg mit Russland wollen. Bisher gab es diese Möglichkeit nicht, denn die flugs ausgerufene „Zeitenwende“ sah zwar vor, die „Macht zu nutzen“, aber keinesfalls ein notwendiges neues Mandat der durch die Zeitenwende vor den Kopf gestoßenen deutschen Wähler nach der Bundestagswahl im Sommer 2021. Die Zeitenwende brachte ein erstaunliches Bild im Bundestag hervor. Die Opposition zu diesem Regierungskurs reduzierte sich im wesentlichen auf die AfD, die sich – Zufall oder nicht – zeitgleich einem existentiellen administrativen Druck ausgesetzt sah. Dennoch brachte diese Lage erstaunliche Umstände hervor. Frau Dr. Wagenknecht trat mit einer eigenen Formation vor die Öffentlichkeit und die Folgen der Kriegspolitik bildeten geradezu wesentliche Teile des politischen Programms ihrer neuen Partei. Jetzt gibt es für die Wählerinnen und Wähler in Potsdam, Dresden und Erfurt keine Ausrede oder einen Grund zum Zaudern mehr. Geradezu stellvertretend für das ganze deutsche Volk kann der deutsche Osten der Kriegskoalition in Berlin die Karten legen. Die Frage, ob man den Krieg will, ist beantwortbar.

Das alles ist scheinbar kein Zufall. Ist es doch der deutsche Osten, der sich auf die Friedenspolitik bis 1990 zurückführen kann. Diese Friedenspolitik gipfelte in der amerikanischen Feststellung, wie sowjetisch/russische Politik zu erklären sei. Schon oder erst 1988 wurde verdeutlicht, dass Moskau nur rein defensiv in Europa unterwegs sei, als Folge von Napoleon und Hitler. Alles geschehe zum „Schutz von Mütterchen Russland“. Das durch den Westen zur Grundlage für eigene Politik zu machen, war die Voraussetzung für die Wiedervereinigung Deutschlands und die Tatsache, dass in Potsdam, Dresden und Erfurt noch gewählt werden kann. Um Zweifel an diesen Wahlen auszuschließen, sollten Langzeitmissionen der OSZE unbedingt tätig werden. Man will ja auf Dauer keine „Berliner Verhältnisse“.

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Wir danken dem Autor für das Recht zur Veröffentlichung dieses Artikels.

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Über Willy Wimmer schreibt die IALANA in ihrer Pressemitteilung:

” [Willy Wimmer nahm als] „Verteidigungsminister Üb“ an der NATO-Übung WINTEX/FALLEX im Jahre 1989 im damaligen Atombunker („Dienststelle Marienthal“) der Bundesregierung tief unterhalb der Weinberge nahe dem rheinland-pfälzischen Ahrweiler-Bad Neuenahr [teil]. Wie Wimmer weiter erklärte, habe im Verlaufe dieser NATO-Übung das NATO-Hauptquartier in Brüssel um Zustimmung der zuständigen deutschen Stellen zu einem Einsatz von Nuklearwaffen gegen Ziele in der damaligen DDR ersucht, unter anderem gegen Dresden und eine weitere ostdeutsche Großstadt. Er, Wimmer, sei von dieser Anforderung völlig überrascht worden und sei entsetzt gewesen. Er habe es abgelehnt, an der Planung eines Atomwaffeneinsatzes auf Ziele in Ostdeutschland und damit gegen die ostdeutsche Bevölkerung – wenn auch „nur“ übungsweise – mitzuwirken. In dieser Situation habe er sofort Kontakt mit dem damaligen Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl (CDU) aufgenommen und ihn von diesem für ihn unerhörten Vorgang in Kenntnis gesetzt. Bundeskanzler Kohl habe daraufhin entschieden, dass sich die Vertreter der Bundesregierung sofort aus der weiteren Übung zurückziehen und sich keinesfalls an diesen nuklearen Planspielen gegen Ziele wie Dresden und andere ostdeutsche Städte beteiligen sollten. Deutschland habe, so Wimmer, deshalb seine weitere Mitwirkung an dieser NATO-Übung – vier Tage vor ihrem Ende – eingestellt. Die Übung sei dann – ohne deutsche Beteiligung – fortgesetzt worden. Niemand habe davon etwas in der Öffentlichkeit erfahren. In den Folgejahren habe es weitere WINTEX/FALLEX-Manöver der NATO gegeben, die im Regierungsbunker bei Ahrweiler stattgefunden hätten. Erst nach dem Fall der „Berliner Mauer“ seien diese 1990 endgültig eingestellt worden.” (Quelle: IALANA: Atombombeneinsätze gegen ostdeutsche Städte? )

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Bildquelle:  SERSOLL / Shutterstock.com

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Kommentare (2)

2 Kommentare zu: “Krieg oder Frieden: Wahlen in Ostdeutschland 2024

  1. Meinem Vorkommentator Gunther Troost stimme ich bei der Aussage zu "In meinen Augen haben die Bürgerinnen und Bürger im Ostteil unseres Landes ein sehr feines Gespür für Diktatur, in egal welchem Gewand sie daherkommt." – wobei auch hier meines Erachtens (m.E.) die Ausnahme die Regel bestätigt.
    Dem Wessi fehlt dieses Gespür m.E. mehrheitlich, was nicht nur an der Wahl zum EU-Parlament abzulesen ist sondern unter anderem (u.a.) auch an der aktuellen Sonntagsfrage, bei der die etablierten Parteien der sogenannten "Mitte", denen wir m.E. alles schlechte wie z.B. "Corona" (u.a. Grundrechtseinschränkungen), Kriegshetze/Krieg, tiefe Spaltung, etc. zu verdanken haben, noch immer die Regierung stellen können (CDU/CSU um die 30 % !!!!????). Auch gehen m.E. noch immer zu wenige zur Wahl, wobei sich die Nichtwähler wahrscheinlich noch nicht einmal darüber im Klaren sind, dass sie dadurch die prozentual eh schon führenden Parteien (i.d.R. die etablierte "Mitte") unterstützen!

    Bei Willy Wimmer möchte ich mich für seinen Meinungsbeitrag bedanken und kurz etwas zu seiner Aussage ausführen "Die Frage, ob man den Krieg will, ist beantwortbar." die in meinen Augen völlig korrekt ist, da Parteien zur Verfügung stehen die sich für eine friedliche Lösung im Ukraine-Konflikt einsetzen. Das Problem das ich sehe ist, dass die Bevölkerung mehrheitlich der Erzählung glaubt, welche die Hauptmedien und die Parteien der sog "MItte" verbreiten, dass Putin diesen Konflikt begonnen hätte mit seinem Einmarsch in die Ukraine und was es dieser – auch friedliebenden – Bevölkerungsmehrheit schwer macht sich von den Parteien der sog. "Mitte" abzuwenden. was jedoch notwendig wäre bei den anstehenden Wahlen um das Kriegsruder evtl. noch herum zu reißen.

  2. Wollen wir hoffen, dass nicht wieder diese unsägliche Meinungsmache: "Die Bürger im Osten sind doch noch gar nicht demokratiefähig." aufgerollt wird.
    In meinen Augen haben die Bürgerinnen und Bürger im Ostteil unseres Landes ein sehr feines Gespür für Diktatur, in egal welchem Gewand sie daherkommt. Wenn andere von außen sie indoktrinieren wollen, dann sind sie zum Glück resistenter, als es Bürgerinnen und Bürger im Westen dieses Landes sind. Genaugenommen können Bürgerinnen und Bürger im Westen von denen im Osten viel lernen.

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