
Ein Standpunkt von Jochen Mitschka.
Leider verzögert oder verhindert Israel die Ausführung des Waffenstillstands mit der Hamas. Das passt zu den früher verbreiteten Nachrichten, dass der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu den rechtsextremsten Teilen seiner Minister versprach, sinngemäß, dass man die Hamas schon noch vernichten werde, und den Waffenstillstand in Gaza zum Anlass nehmen könne, auf dem Westjordanland „vorzurücken“ und die „Anti-Terror-Aktionen“ durchzuführen. So sollte das Auseinanderbrechen der Regierung verhindert werden. Daher, und weil die IDF bis zum 11. März den Zugang von Hilfslieferungen, Wasser und Strom in die Trümmerwüste von Gaza verhindert, ist die Phase des Völkermordes noch nicht beendet und „nur“ in eine ethnische Säuberung übergegangen. Schauen wir uns die jüngsten Entwicklungen rund um die Expansion Israel in Palästina und den benachbarten Regionen an.
Geiseln
Zunächst ein Wort zu den Geiseln. Familien von israelischen Geiseln der Hamas unterbrachen Netanjahus Rede, weil sie wussten, dass es Netanjahu überhaupt nicht um das Leben der Geiseln geht (1). Im Westen wurde nur von Geiseln „der Hamas“ berichtet. Dabei saßen in israelischen Gefängnissen, einige davon berüchtigt für ihre Foltermethoden, etwa 3000 Palästinenser, die meisten ohne Anklage. Man nannte es „Administrativhaft“, früher auch „Vorbeugehaft“. Ein Verfahren, das es ermöglicht, einen Menschen durch immer wieder wiederholte Bestätigung der „Administrativhaft“ auch über Jahre, teilweise über Jahrzehnte ohne Anklage, ohne Beweise, in Haft zu halten. Und immer wieder wurden sie durch die Haftbedingungen getötet. Wie sie psychisch und physisch aussahen, wenn sie durch ein Geiselaustauschprogramm freikamen, berichtete ich schon früher. Am 7. März 2025 befanden sich auch immer noch viele Frauen und Kinder in Haft, und seit dem 7. Oktober 2023 wurde der Tod von mindestens 53 Palästinensern durch Folter, Misshandlungen, Vergewaltigungen bekannt (2).
Während die Hamas die ausstehende, bisher von Israel verweigerte Geiselfreilassung forderte (3), drohte Trump sinngemäß mit der Ermordung aller Zivilisten in Gaza, sollten die israelischen Geiseln nicht freikommen (4).
Deutschland unterstützt weiter die Besatzung Palästinas durch Israel und den Völkermord in Gaza, und wer ihn kritisiert wird mundtot gemacht. Medien und Politik arbeiteten Hand in Hand um Dissens und die Fürsprache für Völkerrecht und Menschenrechte zu unterdrücken. Florian Warweg schrieb auf Twitter über ein Beispiel:
„Das @spdde -geführte Arbeitsministerium hat die Juristin @Melaniebelizi nach Hetzkampagne von @BILD wegen Kritik an Israels Vorgehen in #Gaza entlassen. Ich wollte auf der #BPK wissen, wie @BMAS_Bund dieses Vorgehen, auch im Sinne der Meinungsfreiheit, rechtfertigt... Kontext: Nach einer massiven Hetzkampagne der #BILD-Zeitung ("Heil schockiert! Mitarbeiterin verbreitet übelsten Israel-Hass") hat das Arbeits- und Sozialministerium (BMAS) unter Hubertus Heil letzten Freitag [Anmerkung: gemeint ist der 28. Februar] die Referentin Melanie Schweizer fristlos entlassen und ihr auch den Beamtenstatus entzogen. Das BMAS räumt selbst ein, dass die Maßnahme erst nach Eingang der Presseanfrage des Springer-Blattes eingeleitet wurde. Vor diesem Hintergrund wollten ich wissen, wie das Ministerium die Entlassung einer Mitarbeiterin in Reaktion auf eine Verleumdungskampagne der BILD sowie mit Verweis auf Äußerungen Schweizers in den sozialen Medien rechtfertigt, die Bezug nahmen auf Apartheidstrukturen in Israel und das mutmaßlich genozidale Vorgehen in Gaza. Vorwürfe, die sich mit den Einschätzungen renommierter internationaler Menschenrechtsorganisationen wie @amnesty und des Internationalen Gerichtshof in Den Haag decken. Zudem war die jetzt von Ihrem Ministerium entlassene Referentin Bundestagskandidatin der paneuropäischen Partei @mera25_de , in deren Wahlprogramm ebenfalls von ‚israelischer Apartheid und Genozid‘ die Rede ist. Das heißt, jetzt fristlos gefeuerte Referentin hat eigentlich nur die Haltung ihrer Partei kommuniziert. Das Abgeordnetengesetz sieht in § 2 sehr explizit einen Kündigungsschutz sowie das Verbot einer Benachteiligung am Arbeitsplatz im Zusammenhang mit der Bewerbung um ein Bundestagsmandat vor. Da interessierte mich, ob das Ministerium in der Entlassung von Frau Schweizer keinen Widerspruch zu dem erwähnten § 2 des Abgeordnetengesetzes sieht.“ Antwort: „Personalangelegenheiten kommentieren wir grundsätzlich nicht“. (5)
Ebenfalls am 11. März hielt Israel immer noch seine Blockade des Gaza-Streifens aufrecht. Nach wie vor verhinderte die IDF die Lieferung von Hilfsgütern, von Strom und Wasser. Damit brach Israel natürlich auch das Waffenstillstandsabkommen und wollte vermutlich das Wiederaufflammen von Kämpfen provozieren, um nun nicht mehr Gebäude, sondern Zelte mit tonnenschweren Bomben „bekämpfen“ zu können. Und was sagte das ZDF heute? „Israel zeigt weiter Härte gegen die Terrororganisation Hamas“ (6). Vielleicht sollten auch jene zur Rechenschaft gezogen werden, die „nur Befehlen“ gehorchten, und jene, die nur „die Nachrichten gesprochen“ hatten.
Syrien
Syrien gehörte zum Thema Gaza aus zwei Gründen. Erstens hatte Benjamin Netanjahu damit geprahlt, dass er maßgeblich am Sturz von Assad und der Machtübernahme durch die HTS beteiligt war. Zweitens war zu befürchten, dass Gaza nur der erste Völkermord auf dem Weg der Eroberung von Groß-Israel sein würde.
„Syrien muss uns vollkommen untergeordnet sein, genau wie Jordanien. Wir wecken den König von Jordanien nachts auf, um unsere Befehle auszuführen.“
Das hörte man von Boaz Bismuth, einem Knessetmitglied und Vorsitzenden des israelischen Nationalen Sicherheitskomitees (7). Aber die neuen Herrscher in Syrien waren Anfang März anderweitig beschäftigt. Nur Tage, bevor ihre Massaker an Zivilisten bekannt wurden, hatte sich der UN Generalsekretär António Guterres (8) und auch der Ankläger des IStGH, Karim Khan (9) die Ehre gegeben. Letzterer nicht, um die Verbrechen der HTS, von al-Kaida, al-Nusra oder dem IS zu untersuchen, sondern die angeblichen oder tatsächlichen Verbrechen der ehemaligen Regierung. Aber Morde waren den neuen Herrschern nicht genug. Demütigungen und Misshandlungen gingen ihnen voraus (10) und selbst die Toten wurden noch geschändet. Und aus Hubschraubern wurden Bomben auf Zivilisten abgeworfen.
Der Fairness halber muss man hinzufügen, dass es von den Resten der syrischen Armee immer noch Widerstand gegen die Herrschaft der HTS in dem Gebiet des Mittelmeerraums gab. Aber selbst wenn es Angriffe auf bewaffnete Einheiten der HTS-Kämpfer gab, rechtfertigte das nicht, was diese dann veranstalteten.
Anfang März wurde berichtet, wie HTS Terroristen von Haus zu Haus gingen, Menschen ermordeten und verboten, sie zu beerdigen (11). Auch ganze Familien wurden ausgelöscht (12). Wie erwartet flüchteten die Menschen in die Nachbarländer, insbesondere in den Libanon oder versuchten, sich in die russische Luftwaffenbasis Hmeimim Airbase vor den neuen Machthabern zu retten. Dies betraf vor allem Alawiten, Christen und andere Minderheiten, die durch HTS oder andere Gruppen verfolgt wurden, aber auch Beamte, Lehrer, Ärzte, Intellektuelle allgemein. Der Libanon, zu diesem Zeitpunkt immer noch belastet durch Binnenflüchtlinge aus dem Süden durch den Invasionsversuch Israels und die folgenden Zerstörungen, war aufgrund seiner Nähe – die Grenze liegt nur etwa 30 Kilometer von Homs entfernt – und seiner Geschichte als Zufluchtsort für syrische Flüchtlinge aus dem Mittelmeergebiet ein anderes Ziel. Schon im Dezember 2024 wurden tausende Flüchtlinge aus Homs gemeldet. Die UN schätzte Anfang 2025, dass seit Beginn der jüngsten Kämpfe im November/Dezember 2024 Hunderttausende vertrieben wurden, und ein signifikanter Anteil hatte den Libanon angesteuert.
Am 7. März 2025 kam es dann zu einem Höhepunkt in den Massakern an Alawiten in Syrien durch Kräfte der neuen Machthaber in Syrien. Zunächst dachte man, dass anders als Israel, sich die Morde auf Männer und männliche Teenager (13) fokussieren würden, wobei gesagt wurde, man solle nicht mehr als eine Patrone pro Person verschwenden. Die im Internet veröffentlichten Videos zeigten das Grauen von Mördern, welche durch den Krieg des Westens und der Golfdiktaturen gegen Syrien jetzt endlich am Ziel waren (14). Und ähnlich wie die Kriegsverbrecher in Gaza, waren sie offensichtlich stolz auf ihre Morde und posteten sie selbst im Internet. Auch Häuser von Alawiten wurden von den HTS-Terroristen in Brand gesetzt (15). Ebenfalls auch ähnlich wie das Vorgehen der Siedler und der IDF in Palästina. Wer einen falschen, einen alawitisch klingenden Namen hatte, wurde ermordet (16). Aber immerhin sollten die Morde manchmal nicht vor den Augen der eigenen Frauen und Kinder erfolgen (17), worauf die IDF nie Rücksicht genommen hatte. Auch alte Männer wurden nicht verschont (18). Christen waren ebenfalls unter den Opfern (19), die als „Ungläubige“ beschimpft wurden. Ein WhatsApp-Nachricht beschrieb den Horror dieses Pogroms (20) im Detail. Die Mehrzahl der arabischen Medien, von ihren Herrschern kontrolliert, sowie die westlichen Medien ignorierten oder beschönigten die Massaker als „Auseinandersetzungen“.
Terroristen taten, was Terroristen meist tun, nämlich morden. Aber jetzt hießen sie „Regierung Syriens“, doch sie taten das, was sie schon immer taten. Sie brachten Minderheiten wie die jungen Alawiten von der Westküste in die Zentren der Städte und exekutierten sie öffentlich (21). Und die Ermordung von Minderheiten war kein Einzelfall, sondern ein System, das aber in den deutschen, in den westlichen Medien nicht vorkam (22). Hatte die HTS zunächst vorwiegend nach Männern Jagd gemacht, unterschieden sie später, wie der Nachbar Israel, nicht mehr zwischen Kindern, Frauen und Männern (23). Das passierte, weil die westlichen Mächte, zuletzt mit der entscheidenden Hilfe des türkischen Präsidenten Erdogan, Menschen, die Kindern die Köpfe abgeschnitten hatten, zur „Regierung“ eines Landes machten.
Tausende von Alawiten und Christen hatten Anfang März Schutz vor dem Massaker durch das neue Regime im Gebiet der russischen Luftwaffenbasis Khmeimim gesucht. Der Kommandeur der Basis versprach, sich persönlich für die Sicherheit der eingetroffenen Menschen einzusetzen.
Andrew Korybko erklärte seinen Lesern, dass Syrien nun seine eigene „Kristallnacht“ erlebt hatte (24) und schrieb über das Dilemma, vor dem die Russen mit ihrer Militärbasis nun standen, weil sie dort Flüchtlinge beherbergten. Natürlich konnte man nicht von einem Völkermord sprechen, weil es keine öffentlichen Erklärungen gab, die einen solchen ankündigten, anders als in Gaza. Die Mörder behaupteten, es ginge um eine „Bestrafung“. Es war einfach das normale Tagesgeschäft von Terroristen, wie jeder Analyst es erwartet hatte, und schon in einer E-Mail an Hillary Clinton erwähnt wurde, nämlich dass die „moderaten Rebellen“, sollten sie die Macht übernehmen, blutige „Rache“ üben würden. Nur weil ihre Anführer nun einen Friseur hatten und einen Anzug trugen, und weil sie von westlichen und türkischen Geheimdiensten unterrichtet waren, hatte sich ihre Einstellung nicht geändert.
Wie konnte es aber sein, dass die EU das Gegenteil der Realitäten vor Ort verbreitete, und behauptete „Pro-Assad-Elemente“ würden Massaker durchführen? (25) Alleine die Tatsache, dass der allergrößte Teil der Opfer Alawiten und andere Minderheiten waren, widersprach dieser Aussage. Also selbst Politiker ohne Kenntnisse der Vorgeschichte, hätten darüber stolpern müssen. Ähnliches war schon einmal 2012 bei dem Houla-Massaker passiert. Basierend auf Aussagen von „Zeugen“ unter der Kontrolle der Rebellen oder von Menschen, die sich der „Opposition“ zugehörig fühlten, erklärten UN und westliche Regierungen Anhänger von Assad als die Schuldigen an der Ermordung von Anhängern von Assad. Die Tatsache dass die bewaffnete Opposition auf Grund von Wahlbeteiligungen der Ermordeten deren Ermordung angedroht hatte, und daher ein Motiv hatte, die Regierungsanhänger dagegen gar kein Motiv für das Massaker, wurde außer Acht gelassen. In der Folge wurden die Sanktionen des Westens verstärkt und der syrische Botschafter in Deutschland zur unerwünschten Person erklärt. (26)
Aber es war verständlich, dass die deutschen und EU-Politiker immer noch bei ihrem Narrativ von „moderaten Rebellen“ als „Opposition“ blieben, obwohl deren Ursprünge al-Nusra, al-Kaida und IS-Zweige waren. Im Februar hatte die EU-Kommissarin Hadja Lahbib aus Belgien 235 Millionen Euro als Spende an das neue Regime in Damaskus überbracht. Der Dank des ehemaligen IS-Führers Jolani war ihr gewiss. (27)
Am 9. März schien sich die Terrorwelle von der Küste nach Osten in Richtung der Masyaf-Region zu verschieben, und zunehmend wurden auch Kinder ermordet (28). Außerdem wurde berichtet, dass der neue Herrscher in Damaskus, ex IS Kommandant, Abu Mohammed al-Julani meinte, dass das mit den Videos von Morden im Internet aufhören müsse. Er verbot das Filmen der Taten. Und immer mehr schreckliche Details wurden verbreitet.
„Mindestens 745 syrische Zivilisten wurden in der Küstenregion Latakia abgeschlachtet, als die Streitkräfte des neuen Regimes begannen, Alawiten und Christen zu massakrieren. Unter den Opfern sind auch Frauen, von denen einige ohne Kleidung durch die Straßen geführt wurden, bevor sie aus nächster Nähe erschossen wurden. Einwohner von Baniyas, einer der am schlimmsten von der Gewalt betroffenen Städte, sagten, die Leichen seien auf den Straßen verstreut oder unbegraben in Häusern und auf den Dächern von Gebäuden zurückgelassen worden, und niemand sei in der Lage gewesen, sie einzusammeln. ‚Sie zwangen die Leute mit Gewalt auf die Straße, stellten sie in einer Reihe auf und begannen, sie zu erschießen‘, sagte ein Einwohner von Baniyas gegenüber Sky News.“ (29)
Folgender Eindruck verstärkte sich im März 2025 bei Beobachtern: Zuerst unterstützten Israel, die USA und zuletzt die Türkei die Terroristen, welche seit über 10 Jahren gegen die Assad-Regierung kämpften. Nun, da sie an der Macht sind, lassen sie diese zunächst sich austoben, bis der Aufschrei in der Welt größer wird. Dann haben sie einen Grund, um die von ihnen erst hochgepäppelten Mächte durch Israel und die USA zu zerschlagen, und sich selbst dann als die „Retter der Minderheiten“ in Syrien darzustellen. Und so den Einfluss und das Image zu vergrößern, und für Israel einen Teil des Landes als Siedlungsgebiet zu erhalten, auf dem Weg zu Groß-Israel.
Ghassan Jawad veröffentlichte am 6. März einen Artikel über die Situation im Nahen Osten in The Cradle (30). Er schrieb, dass der „Sondergesandte für den Nahen Osten“ unter US-Präsident Donald Trump, Steve Witkoff, sich optimistisch geäußert hatte, Saudi-Arabien zu einer Normalisierung der Beziehungen zu Israel bewegen zu können, und deutete an, dass Syrien und der Libanon diesem Beispiel folgen. Witkoff hatte erklärt, dass die USA nun bemüht waren, die Beziehungen zu Syrien und dem Libanon zu normalisieren, weil die Achse des Widerstandes, also die Hamas und die Hisbollah Rückschläge erlitten hatten, und offensichtlich an Einfluss verloren hatten.
„Die Frage der Normalisierung zwischen Israel und den arabischen Staaten war für jeden modernen US-Präsidenten ein beständiges Thema. Die Formulierung ‚friedliche Lösung‘ der Palästinafrage – neben der Anerkennung des ‚Existenzrechts‘ Israels und der Normalisierung der Beziehungen zu den arabischen Staaten – ist zu einem Standardbestandteil der Wahlkampfrhetorik jedes neuen US-Präsidenten geworden. Sie ist auch ein Eckpfeiler der Politik Washingtons in Westasien, die auf zwei Säulen ruht: Israels Sicherheit und seine militärische, wirtschaftliche und strategische Überlegenheit; und die Sicherung von Öl und Ressourcen in den sogenannten ‚gemäßigten‘ arabischen Staaten.“ (31)
Der Autor berichtete dann Details über die Geschichte der US-Bemühungen und der israelischen Invasion und Kriegen und Konflikten, und erklärt zur gegenwärtigen Situation:
„Washingtons aktuelle Bemühungen sind nicht losgelöst von der Realität der sich verschiebenden Machtverhältnisse. Wenn die Ergebnisse der Kriege von 1967 und 1973 Ägypten zu einem Friedensvertrag mit Israel drängten, der 1978 in den Camp-David-Abkommen gipfelte, und wenn Israels Invasion des Libanon 1982 zum Abkommen vom 17. Mai zwischen Beirut und Tel Aviv führte, das später innerhalb von zwei Jahren von Widerstandskräften gekippt wurde, warum sollte dann die Zeit nach der Operation Al-Aqsa Flood mit all ihren Auswirkungen nicht als Ausgangspunkt dienen, um eine Normalisierung in Syrien und im Libanon voranzutreiben?“ (32)
Syrien bleibe instabil, schrieb der Autor, und die neue Führung in Damaskus werde sich wahrscheinlich nicht auf diesen Prozess einlassen, bevor sie die interne Kontrolle konsolidiert und die Zukunft des Landes angesichts der anhaltenden israelischen Expansion im Süden bestimmt habe. Tel Aviv versuche zwar, so der Artikel weiter, seine Sicherheit und politische Position in Syrien zu stärken, aber es sei nicht der einzige regionale oder internationale Akteur, der an der Gestaltung des neuen Syriens interessiert war.
Dann kam er auf die Rivalität Israels mit der Türkei zu sprechen, welche den Sturz der alten Regierung Syriens erst wirklich ausgelöst hatte, und dass die Interessen Israels und der Türkei in Syrien zur Kollision kommen könnten. Jawad befürchtete eine Zersplitterung angesichts der vielen Akteure mit jeweils eigener Agenda. Da war z.B. die kurdische Miliz, von den USA abgesichert, welche natürlich einen israelischen Staat bis an ihre Grenzen unterstützen würde, während die Türkei und die verbündete „Regierung“ in Damaskus die Kurden als Feinde ansahen.
Am 10. März dann die Überraschung: Nachrichten zufolge hatten Russland und die USA gemeinsam eine Sitzung des UN-Sicherheitsrates beantragt, um die Situation in Syrien zu diskutieren und evtl. Maßnahmen zur Beendigung der Massaker auf den Weg zu bringen. Was in Israel natürlich Hoffnungen auslöste, dadurch die eigene, immer weiter in Richtung Damaskus vordringende Besatzung von Süd-Syrien durch einen solchen Sicherheitsratsbeschluss legitimieren lassen zu können. Schließlich waren die USA mit Trump der entschlossenste Unterstützer Israels und Russland stets ein zwar kritischer, aber toleranter diplomatischer Partner Israels. Das wäre für Israel ein großer weiterer Schritt in Richtung Eretz-Israel. Aber am 11. und 12. März stellte sich die Nachricht als falsch heraus. Die 7000 Toten waren schließlich keine Israelis gewesen, stellten Zyniker fest.
Interessanterweise wurde, trotz der bekannt gewordenen Massaker an Zivilisten, Syriens „Interims-Präsident" für den 17. März zu einer „Geberkonferenz“ nach Brüssel eingeladen. Der Haftbefehl mit Kopfgeld gegen ihn aus den USA war schon vor einigen Wochen aufgehoben worden, und der IStGH schlief tief und fest und überlegte, welche Kriegsverbrechen man denn Assad anlasten könnte.
Am 10. März behauptete der griechische Europaabgeordnete Nikolas Farantouris, Mitglied des Ausschusses für Sicherheit und Verteidigung, der am 8. und 9. März in Syrien war, dass bis zu diesem Zeitpunkt ca. 7000 Christen und Alawiten ermordet wurden.
„Am Sonntag (der Orthodoxie) besuchte ich zusammen mit [dem griechisch-orthodoxen] Patriarchen Johannes X. von Antiochia den Gottesdienst in der Patriarchalkirche und wir hatten ein langes privates Gespräch über die Entwicklungen. Anschließend traf ich mich mit Vertretern nationaler und religiöser Gemeinschaften, besuchte das Außenministerium des neuen Regimes und sprach mit den Leitern der Abteilung für internationale und europäische Angelegenheiten. Zuverlässige Daten deuten auf 7000 abgeschlachtete Christen und Alawiten und beispiellose Gräueltaten an Zivilisten hin. Christliche und andere Gemeinschaften mit einer tausendjährigen Präsenz in dieser Region sind vom Aussterben bedroht. Das neue islamische Regime führt Syrien in einen islamischen Staat und behauptet, es könne die Paramilitärs und die mit ihnen verbundenen Banden, die unschuldige Zivilisten angreifen, nicht kontrollieren. Patriarch Johannes X. richtete gestern, am orthodoxen Sonntag, einen schockierenden Appell, das Blutvergießen zu beenden, während er in unserem privaten Treffen auf die tragischen Engpässe bei Nahrungsmitteln und Medikamenten hinwies, mit denen Christen konfrontiert sind.“ (33)
Hier endet das Format des PodCast. Warum Syrien jetzt von 0,07% der Bevölkerung terrorisiert wird, allerdings mit Hilfe ausländischer Kräfte und was im Libanon passiert, lesen Sie bitte als Text im Anhang.
Anhang
Der Autor twittert zu tagesaktuellen Themen unter https://x.com/jochen_mitschka
Wer „regiert“ jetzt Syrien?
Berichte von in den Libanon geflohenen Alawiten zeigen auf, dass die Mehrheit der Terroristen, welche die Massaker an der Zivilbevölkerung durchführte, Ausländer war. Es gab gibt immer wieder Behauptungen, "die Syrer können halt nicht friedliche zusammenleben". Was falsch ist. Sie waren viele Jahre das toleranteste Land im Nahen Osten und wurden in deutschen wissenschaftlichen Arbeiten und sogar Mainstreammedien lobend begleitet. Aber dann hatten sich die Herrscher Katars (weil Syrien sich weigerte, eine Gaspipeline durch das Land bauen zu lassen) und die üblichen Kolonialländer, allen voran Großbritannien (wie der ehemalige franz. Außenminister Dumas im Fernsehen ausplauderte) gemeinsam mit der CIA (7 Länder in 5 Jahren) für einen Regime-Change entschieden. Und dieser war nach hunderttausenden von Toten, zerstörten und gestohlenen Artefakten der ältesten bekannten Zivilisation der Welt dann erfolgreich und brachte schließlich HTS an die Macht.
HTS entstand aus der Al-Nusra-Front, die in ihren frühen Jahren (2012-2016) aktiv ausländische Dschihadisten rekrutierte. Diese ausländischen Netzwerke spielten auch noch 2025, auch nach der durch die Geheimdienste organisierte "Reorganisation" bzw. Umbenamung zur HTS im Jahr 2017 eine bedeutende Rolle. Beispielsweise betonte das Washington Institute for Near East Policy in früheren Analysen, dass die Al-Nusra-Front stark von Kämpfern aus dem Nordkaukasus, Zentralasien und den Golfstaaten abhängig war. Es gab Hinweise darauf, dass bestimmte ausländische Gruppen, wie uigurische Kämpfer aus Xinjiang oder tschetschenische Einheiten, in der HTS eine überproportionale Rolle spielen, insbesondere in Eliteeinheiten oder bei entscheidenden Offensiven. Ein Artikel vom BR24 aus dem Januar 2025 erwähnte nordkaukasische Kämpfer mit dschihadistischen Symbolen, was darauf hindeutete, dass diese Gruppen trotz ihrer Minderheit militärisch prominent vertreten sind. Die Türkei hatte die HTS und andere Gruppen in Nordsyrien unterstützt, was nahelegte, dass türkische und/ oder turkmenische Kämpfer eine wichtige Rolle spielten. Einige Quellen, wie die World Socialist Web Site (Dezember 2024), deuteten an, dass die HTS Teil eines größeren Netzwerks von Proxy-Kämpfern sein könnte, das von externen Akteuren wie der Türkei oder Katar gesteuert wird.
Die HTS-Führung unter Ahmed al-Sharaa (alias Abu Mohammed al-Jolani) hatte seit 2017 versucht, sich als lokale, nationalistische Kraft zu präsentieren, was einige Beobachter nicht wirklich akzeptierten. Islamwissenschaftler wie Guido Steinberg (zitiert in BR24) warnten, sinngemäß "dass die gemäßigte Rhetorik der HTS-Führung nicht mit der Ideologie ihrer Basis übereinstimmt, die teilweise aus radikalen ausländischen Dschihadisten besteht". Diese Diskrepanz konnte man als Indiz dafür nehmen, dass ausländische Elemente zahlreicher oder einflussreicher sind, als zugegeben wird.
Da HTS ein Geheimdienstprojekt des türkischen Geheimdienstes in Zusammenarbeit mit anderen Diensten ist, wird es natürlich schwierig sein, Echtdaten über die Zusammensetzung zu erhalten. Schätzungen UNABHÄNGIGER Analysten gehen davon aus, dass die HTS ca. 30-40.000 Kämpfer hat, wovon die Hälfte aus Ausländern besteht. D.h. lediglich 15.000 Syrer agieren als Terroristen innerhalb Syriens mit vor dem Krieg 23 Millionen Einwohner.
Und diese werden jetzt durch die westliche Gemeinschaft als „neue Regierung“ anerkannt und mit hunderten von Millionen Euro überschüttet. Jetzt dürften es nur noch 16-17 Millionen Bewohner sein, der Rest floh oder wurde getötet. Das bedeutet, dass Syrien durch weniger als 0,07% der eigenen Bevölkerung terrorisiert und zerstört wurde, der Rest Ausländer. Soviel zu der Behauptung "Wenn die Menschen denn nicht in Frieden zusammen leben wollen".
Libanon
Dass Israel Waffenstillstände nicht einhielt war bekannt, aber einen Waffenstillstand zur de facto Annektierung durch extremistische Siedler zu benutzen, war dann doch etwas Neues. So erlaubte die israelische Armee bewaffneten Siedlern in den Libanon einzudringen und dort zu beginnen, Siedlungen zu errichten (34).
Und, da Gaza derzeit weniger von Angriffen Israels geplagt wurde, hatte die IDF Kapazitäten frei, um am ersten Ramadan-Freitag Razzien in sechs Moscheen auf dem Westjordanlang durchführen, während gleichzeitig Einschränkungen für den Besuch der drittheiligsten Stätte des Islam, die Al-Aqsa Moschee verkündet wurden (35). Alles, so schien es im März 2025, orchestrierte Versuche, den Widerstand gegen die Besatzung zu provozieren und Palästinenser dazu zu bewegen, „freiwillig“ ihre Heimat aufzugeben.
Quellen und Anmerkungen
[1] https://x.com/MiddleEastEye/status/1896955007628382697
[2] https://x.com/BoAC2311/status/1897965074855391235
[3] https://x.com/SuppressedNws/status/1897574835007496480
[4] https://x.com/SuppressedNws/status/1897406609623531766/photo/1
[5] https://x.com/FWarweg/status/1897986981973365148
[6] https://x.com/Tarek_Bae/status/1899004341001855329
[7] https://x.com/SprinterObserve/status/1898704939662131424
[8] https://x.com/21WIRE/status/1898031588551639328
[9] https://x.com/AparryW/status/1898045444153860238
[10] https://x.com/WhatTheHekmat/status/1898178734273769978
[11] https://x.com/RaniaKhalek/status/1898025458806997040
[12] https://x.com/manaf12hassan/status/1898316869846618575
[13] https://x.com/WhatTheHekmat/status/1898178707233091958
[14] https://x.com/WhatTheHekmat/status/1898178718436077621
[15] https://x.com/WhatTheHekmat/status/1898178720470286770
[16] https://x.com/WhatTheHekmat/status/1898178722764611937
[17] https://x.com/WhatTheHekmat/status/1898178725004366057
[18] https://x.com/WhatTheHekmat/status/1898178727118254412
[19] https://x.com/WhatTheHekmat/status/1898178731799122082
[20] https://x.com/WhatTheHekmat/status/1898184067989827710
[21] https://x.com/SprinterObserve/status/1898004417455993214
[22] https://x.com/EvaKBartlett/status/1897987550238618022
[23] https://x.com/VanessaBeeley/status/1898045907355996418
[24] https://korybko.substack.com/p/five-takeaways-from-the-latest-sectarian
[25] https://x.com/eu_eeas/status/1898487797348225207
[26] Hier die Schlussfolgerung von GROK3.0 zum Houla-Massaker nach einer längeren Diskussion:
Basierend auf den verfügbaren Beweisen und Analysen ist die Verantwortung für das Houla-Massaker vom 25. Mai 2012 umstritten und wurde unterschiedlich dargestellt. Hier ist eine faktenbasierte Zusammenfassung:
Offizielle westliche und UN-Narrative (2012): Zu der Zeit des Massakers beschuldigten westliche Regierungen (einschließlich Deutschlands), die Vereinten Nationen (UN) und Medien wie BBC, Al Jazeera und Al Arabiya die syrische Regierung unter Präsident Bashar al-Assad sowie ihre verbundenen Milizen, die sogenannten Shabiha, für das Massaker. Diese Anschuldigungen basierten auf Berichten oppositioneller Aktivisten, die behaupteten, dass syrische Sicherheitskräfte und Shabiha Artilleriebeschuss und summarische Hinrichtungen in den Dörfern Taldaou und al-Shumariyeh durchführten, wobei über 100 Zivilisten, darunter 49 Kinder und 34 Frauen, getötet wurden. Diese Narrative führten zur Ausweisung des syrischen Botschafters aus Deutschland und anderen westlichen Ländern im Mai/Juni 2012, wie in Webquellen wie Reuters (Germany expels Syrian ambassador - source, 2012) und The Guardian (Syrian government loyalists 'may be responsible' for massacre – UN report, 2012) dokumentiert.
Alternative und kritische Perspektiven: Spätere Untersuchungen und Berichte, insbesondere von unabhängigen Journalisten, russischen Medien und syrischen Quellen, wie in Tim Andersons The Dirty War on Syria dargestellt, sowie von Zeugen vor Ort (z. B. Mutter Agnes-Mariam, Rainer Hermann, Marat Musin), legen nahe, dass oppositionelle Gruppen, insbesondere die Freie Syrische Armee (FSA), die Farouq-Brigade und islamistische Milizen wie Al-Nusra, für das Massaker verantwortlich waren. Diese Gruppen sollen regierungstreue Zivilisten, insbesondere Alawiten, Schiiten und sunnitische Regierungstreue, gezielt ermordet haben, um Chaos zu schaffen, das Assad-Regime zu diskreditieren und eine internationale Intervention zu provozieren. Die Täter sollen aus benachbarten Dörfern wie Ar-Rastan gekommen sein, Kontrollpunkte angegriffen und Familien wie al-Sayed und Abdulrazzak ermordet haben, weil diese an Wahlen teilgenommen oder sich der Opposition widersetzt hatten. Diese Perspektive wird durch Zeugenberichte unterstützt, die von Anderson, alternativen Medien (21st Century Wire, Global Research, Syrian Free Press Network) und deutschen Journalisten wie Rainer Hermann (Frankfurter Allgemeine Zeitung, 2012) dokumentiert wurden.
Begrenzungen der Beweise: Die UN-Untersuchungskommission (HRC) von 2012 kam zu dem Schluss, dass es „vernünftige Gründe“ gibt, die syrische Regierung für viele Todesfälle verantwortlich zu machen, konnte jedoch keine definitive Schlussfolgerung ziehen, da sie keinen Zugang zu Syrien hatte und sich auf oppositionelle Quellen stützte. Kritiker wie Anderson argumentieren, dass diese Untersuchung voreingenommen war, da sie von westlichen Interessen beeinflusst wurde und Zeugenberichte, die Rebellen belasteten, ignoriert wurden. Die Abhängigkeit von Medien wie Al Jazeera, die von Katar finanziert wurden und oppositionelle Narrative verstärkten, trug zur Verzerrung bei.
Geopolitischer Kontext: Die Ausweisung des syrischen Botschafters aus Deutschland und anderen westlichen Ländern (z. B. USA, Großbritannien, Frankreich) erfolgte im Kontext einer geplanten Regime-Change-Strategie, wie von Roland Dumas, einem ehemaligen französischen Außenminister, im Jahr 2013 erwähnt. Dumas behauptete, dass Großbritannien Jahre vor dem Konflikt Pläne für einen Krieg gegen Syrien schmiedete, unterstützt von islamistischen Extremisten und westlichen Verbündeten wie Katar und Saudi-Arabien. Dies passt zu Andersons These, dass das Houla-Massaker eine „False-Flag“-Operation war, um das Assad-Regime zu diskreditieren.
Fazit: Während westliche Regierungen und die UN 2012 die syrische Regierung und Shabiha für das Houla-Massaker verantwortlich machten – was zur Ausweisung des syrischen Botschafters aus Deutschland führte –, gibt es starke Beweise und Zeugenberichte, die darauf hinweisen, dass oppositionelle Gruppen wie die FSA, die Farouq-Brigade und Al-Nusra die Haupttäter waren. Diese Beweise wurden von unabhängigen Journalisten und alternativen Medien dokumentiert, während westliche Narrative oft voreingenommen waren, basierend auf oppositionellen Quellen und geopolitischen Interessen.
Ohne direkten Zugang zu allen Beweisen bleibt die endgültige Verantwortung umstritten, aber die alternative Perspektive legt nahe, dass die Rebellen das Massaker inszenierten, um das Regime zu delegitimieren.
[27] https://x.com/DVanLangenhove/status/1898466343315284262
[29] https://x.com/OliLondonTV/status/1898613382074261813
[30] https://thecradle.co/articles/the-us-begins-normalization-pressure-on-syria-lebanon
[31] Ebd.
[32] Ebd.
[33] https://x.com/oulosP/status/1899066894407131190
[34] https://x.com/mhdksafa/status/1897950262813147266
[35] https://thecradle.co/articles/israeli-troops-raid-west-bank-mosques-on-first-friday-of-ramadan
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Wir danken dem Autor für das Recht zur Veröffentlichung des Beitrags.
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Bildquelle: Jub-Job / shutterstock
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