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Israelis demonstrieren, Katar bombardiert, 680.000 Tote in Gaza | Von Jochen Mitschka

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Ein Standpunkt von Jochen Mitschka.

Israelis verbrannten Reifen auf den Straßen, um gegen die Politik der Regierung Netanjahu in Gaza zu demonstrieren. Nicht aus Liebe zu den Palästinensern, sondern weil sie erkannt haben, dass der endlose Krieg gegen den Widerstand, bald alle Geiseln durch israelische Waffen töten würde. (1) Aber auch in den USA wurde im September der Widerstand gegen den Völkermord in Gaza immer offensichtlicher. "Zu viel Wahrheit" hatte, trotz eigener Zensur in den Massenmedien, Framing und Gesetzen "gegen Antisemitismus" ihren Weg in die Gemüter einfacher US-Bürger gefunden. (2) Und in Großbritannien schloss eine Drogerie-Kette für Naturkosmetik, "Lush fresh" für einen Tag die Türen aller Niederlassungen, in Solidarität mit den hungernden Menschen in Gaza. Im September wurde außerdem deutlich, dass die USA nun anscheinend auch Israels Weg zu einem "Groß-Israel" unterstützten, dabei der Völkermord in Gaza nur der erste Meilenstein war, und als wie verlogen politische Bekenntnisse zu einer Zweistaatenlösung entlarvt wurden.

Israels Bomben auf Katar

Am 9. September überraschten Nachrichten die Internet-Nutzer, dass in der Hauptstadt von Katar, in Doha, Explosionen stattfanden, die israelischen Luftangriffen zugeschrieben wurden, welche angebliche Hamas-Führer "eliminieren" sollten (3). Allerdings blieb das Rätselraten darüber, was wirklich passiert war, bis in den Nachmittag bestehen. Aber alleine die Tatsache, dass man dies Israel zutraute, war schon vielsagend. Dann schien es so, dass Großbritannien sogar das Tankflugzeug für Israel hat kreisen lassen, um die Luftschläge gegen die Verhandlungsführer der Hamas zu ermöglichen. (4) Später sollte sich sogar herausstellen, dass das Tankflugzeug sogar aus Katar selbst gestartet war. (5) Und schließlich schien es offiziell zu werden, dass Israel Katar angegriffen hatte, weil Stimmen aus Israel bestätigten, dass der Angriff Khalil al-Hayya gegolten habe. (6)

Es war nicht das erste Mal, dass Israel Unterhändler tötete, kurz bevor sie einer Vereinbarung zustimmen wollten, die zu Waffenstillstand oder Frieden hätten führen sollen. Vielmehr schien es sogar die Regel zu sein, dass Attentate auf die Verhandlungsführer erfolgen, immer wenn eine Vereinbarung drohte. Beispiele sind Yahya Ayyash am 5. Januar 1996 während des Oslo-Friedensprozesses, Khaled Mashal, der allerdings einen Mordanschlag am 27. September 1997 in Jordanien überlebte, Sheikh Ahmed Yassin, der am 22. März 2004 durch einen Raketenangriff ermordet wurde, nachdem er einen langfristigen Waffenstillstand angeboten hatte. Dann war da Ismail Haniyeh, ein politischer Führer der Hamas, der am 31. Juli 2024 in Teheran ermordet wurde, obwohl er sich für eine Geiselfreilassung eingesetzt hatte. Schon damals hatte Katar erklärt:

"Wie soll Mediation funktionieren, wenn eine Partei den Verhandler der anderen eliminiert?"

Dieser Anschlag gegen einen Verbündeten der USA im Jahr 2025 könnte nun aber weitreichendere Folgen haben. Denn die USA hatten, indem sie das zuließen, gezeigt, dass jeder Schein des militärischen Schutzes durch das Erlauben von US-Militärbasen zerstoben war, wie die Explosionswolken über Doha. Aber gerade als man das annahm, wurde verbreitet, dass Katar angeblich Israel und den Amerikanern Grünes Licht für den Anschlag gegeben hätte. Zunächst klang es wie eine Fake News, dass Katar zugelassen haben sollte, dass möglicherweise auch Katari durch Israels Angriff getötet werden. Und so wurde dies auch schnell als Fake News entlarvt.

Das katarische Außenministerium verurteilte den Angriff als "kriminelle Aggression" und "eindeutige Verletzung des Völkerrechts". Sein Sprecher Majed al-Ansari erklärte:

"Dieser kriminelle Angriff stellt eine flagrante Verletzung aller internationalen Gesetze und Normen dar und birgt eine ernsthafte Bedrohung für die Sicherheit und den Schutz der Katarer und Bewohner Katars."

Katar betonte, es werde"diese rücksichtslose israelische Verhaltensweise nicht tolerieren" und kündigte eine Untersuchung auf höchster Ebene an. (7) Aber es klang hohl. Katar verfügte über die modernste Version des US-Luftabwehr-Systems Patriot, den Typ PAC-3 MSE, und dennoch war der Angriff unbemerkt geblieben? (8) Entweder verfügten die Waffen Israels über einen geheimen Code "überseh' mich, ich bin der Gute", den die angreifenden Flugzeuge und Raketen an die US-Luftabwehr geschickt hatten, oder die USA waren in der Lage, ihre Abwehrsystem, das sie verkauft hatten, zu hacken, … oder Katar war informiert.

Der Angriff Israels, ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt, war ein klarer Versuch, die Waffenstillstandsverhandlungen zu verhindern, die nach Angaben der USA angeblich kurz vor der Realisierung gestanden hatten. Später wurde bekannt, dass auch die USA eine Rolle bei der Bombardierung gespielt hatten. Sie hatten sozusagen den Köder gelegt. Ähnlich wie Trump vorgetäuschte Atomgespräche mit dem Iran führte, um iranische Unterhändler zu töten, hatte Trump Hamas eingeladen, über seinen Waffenstillstandsvorschlag zu reden. Das könnte erklären, warum Trumps Angebot so kurz und detailarm war. Es ging ihm nur darum, Menschen zusammenzubringen, um das Friedensangebot zu besprechen und sie dann zu töten. (9) Auf keinen Fall hätten die Luftschläge stattfinden können, ohne die Zustimmung und sogar Unterstützung der USA. (10)

Am Spätnachmittag verbreitete Al-Jazeera, der katarische Fernsehsender, die Nachricht, dass alle fünf Hamas-Verhandler dem Anschlag entkommen seien. Anscheinend hatte der türkische Geheimdienst Katar im letzten Moment informiert, so dass die Verhandlungsführer der Hamas in letzter Sekunde in Sicherheit gebracht werden konnten. (11) Später, im Laufe des nächsten Tages, wurde kolportiert, dass die Hamas-Führung nicht durch eine Warnung gerettet wurde, sondern weil sie zusammen zu einer Gebetseinheit den Raum verlassen hatten, ohne ihre Mobiltelefone mitzunehmen. So starben "nur" Kinder und Sicherheitspersonal. Verständlicherweise dürften sie zunächst nicht geneigt sein, Interviews zu geben 

Ägypten reagiert auf Angriff

Ein Bericht von Jamal Kanj im Middle East Monitor klärt darüber auf, dass der Angriff auf Katar vollkommen unmöglich ohne US-Hilfe gewesen sei. Der Kern des Problems liege in drei miteinander verbundenen Aspekten: dem zunehmenden Einsatz künstlicher Intelligenz (KI) bei gezielten Angriffen auf Einzelpersonen, dem Versagen oder der vorsätzlichen Fahrlässigkeit des US-geführten Luftabwehrsystems und Katars gefährdeter Position als Standort sowohl eines großen US-Stützpunkts als auch der Waffenstillstandsverhandlungen.

Der Angriff auf Katar habe sich jedoch nicht im luftleeren Raum abgespielt. Der Himmel über Doha werde vom amerikanischen Luftwaffenstützpunkt in Al Udeid überwacht, der größten US-Militärbasis im Nahen Osten. Dieser Stützpunkt war kein marginaler Außenposten; er war das vorgeschobene Hauptquartier des US Central Command (USCENTCOM), das die US-Militäroperationen im gesamten Nahen Osten überwacht. Theoretisch kann nichts in den katarischen Luftraum oder in die umliegende Region eindringen, ohne vom fortschrittlichen Integrierten Luft- und Raketenabwehrsystem (IAMD) entdeckt zu werden. Dieses System biete dem Golf-Kooperationsrat (GCC) Luftschutz: Katar, Saudi-Arabien, Bahrain, die Vereinigten Arabischen Emirate und Jordanien. Die IAMD-Architektur war in das US-Kommando- und Kontrollnetzwerk integriert und wurde vom USCENTCOM vom US-Stützpunkt in Katar aus betrieben. Die Tatsache, dass Israels Angriff offensichtlich absichtlich ignoriert worden war, oder dass Israel durch Wissen der Details des Systems die Möglichkeit gehabt hatte, es auszutricksen, bewies, dass der "Schutz" des US-Militärs für diese Länder ohne wirkliche Bedeutung war. Aber nicht nur in Katar, Saudi-Arabien, Bahrain und den VAE begann das große Nachdenken.

Ägypten hatte eine deutliche Antwort auf den Angriff Israels gegeben. Schon seit 2023 hatte die ägyptische Armee ihre Präsenz auf der Halbinsel vervielfacht, unterirdische Anlagen gebaut, und sich offensichtlich auf einen Angriff Israels vorbereitet. Nun war dieser aber zunächst Katar zuteilgeworden. Am 12. September hatte Ägypten auf Grund der Angriffe die letzten Koordinierungsgespräch mit der israelischen Armee beendet, und gleichzeitig die arabischen Staaten aufgerufen, sich in einer NATO-ähnlichen Verteidigungsgemeinschaft zu vereinigen (12). 

Trump schien die Kontrolle über seine Abrahams-Vereinbarungen zu verlieren. Wenn sich eine Verteidigungsgemeinschaft arabischer Staaten tatsächlich zusammenfinden sollte, wäre das das Ende der Abrahams-Vereinbarungen, die das Gegenteil versuchten zu erreichen, nämlich eine Normalisierung und freundschaftliche Handelsbeziehung zwischen den arabischen Staaten und Israel. Tatsächlich wäre Israel alleine schon in Schwierigkeiten, wenn die umgebenen Staaten ihre eigenen Grenzen nicht mehr sichern würden, wodurch Kämpfer aus dem Irak, aus dem Jemen und aus anderen Ländern einsickern könnten. Der Jemen hatte schon erklärt, 100.000 Kämpfer senden zu wollen, wenn die arabischen Staaten nur ihre Grenzen unbewacht lassen würden.

Interessanterweise wurde am 15. September kolportiert, dass das Gipfeltreffen der arabischen und islamischen Staaten eine Veränderung der Politik beschließen könnte.

"Es ist nicht unwahrscheinlich, dass der arabisch-islamische Gipfel Katar ein Mandat und eine Unterstützung für seine Rolle bei der Förderung der Verhandlungen zwischen der Hamas und Israel erteilt. Dieses Mandat würde Doha und Kairo weitere politische Unterstützung verschaffen. Eine solche Entscheidung würde auch den Widerstand stärken, die Bedingungen und die mögliche Unterstützung des Widerstands erhöhen, insbesondere nachdem die arabische und islamische Welt ihn in den letzten drei Jahren konsequent im Stich gelassen hat." (13)

Ob das Wunschdenken des katarischen Senders Al Jazeera spiegelte oder reale Möglichkeit war, konnte man zu dem Zeitpunkt noch nicht erkennen. Aber nur einen Tag später sollte die Hoffnung schon verfliegen.

Ägypten, unter dem Eindruck der Morde in Katar, erklärte ganz offiziell, dass ein Mordversuch innerhalb Ägyptens als Kriegserklärung aufgefasst werden würde. Diese Erklärung folgte einer Veröffentlichung, welche berichtete, dass der ägyptische Geheimdienst eine versuchte Ermordung von Palästinensern in Kairo verhindert hatte. (14) Derweil verbreiteten hebräische Medien die Nachricht, dass ein Krieg gegen Ägypten nur noch eine Frage der Zeit sei. (15) Worauf ägyptische Militärs (wie vorher übrigens der Iran, ohne es allerdings realisieren zu können), erklärte, dass die Jets, die von Israel zu einem Angriff gegen Ägypten aufgebrochen waren, keine Landebahnen mehr in Israel finden würden, um zurückzukehren. Ägypten, so wurde berichtet, entließen bereits politische Gefangene und führende Politiker erklärten, dass alle internen Streitigkeiten hinter der Bedrohung aus Israel zurückstehen müssten. Was auch für die gesamte arabische Gesellschaft und die muslimischen Länder gelten müsse.

Die Veränderung der Situation hatte nichts mit einer Unterstützung der Palästinenser im Kampf gegen den Völkermord zu tun, sondern wurde ausgelöst durch das Verständnis, dass Israel nicht aufhören wird, gegen seine Nachbarländer vorzugehen, bis "Groß-Israel" errichtete und die ganze Region unterworfen wurde. Und die Reaktion war ein Vorgriff auf die "Sparta"-Rede von Netanjahu, der viele Jahre der Kriege Israels ankündigte. (Siehe weiter unten)

Am 16. September legte die israelische Regierung noch einmal nach, und der israelische Minister für Diaspora und Antisemitismusbekämpfung, Amichai Chikli, erklärte auf der Diplomatischen Konferenz der Jerusalem Post, dass die Türkei, Syrien und Katar „die neue Achse des Bösen“ seien, und setzte sie mit dem „neuen Iran“ gleich. Er griff den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan besonders an und warf ihm vor, eine „neo-osmanische Vision“ zu verfolgen und Jerusalem in ein wiederbelebtes Reich einbeziehen zu wollen. Gleichzeitig behauptete er, Erdogan fordere offen die Vernichtung Israels. (16)

Israel schien trunken vor Eroberungswahn und durch die bedingungslose Unterstützung der US-Politik zu sein. Die genannten Länder stellten keinerlei physische Bedrohung für Israel dar, allerdings könnte man sie als eine ideologische Achse bezeichnen, welche durch die Muslimbruderschaft ideologisch verbunden ist. Was aber auch nur die halbe Wahrheit war, da sie in Ägypten durch die Militärregierung unterdrückt wird.

Langsam, ganz langsam sollte dem letzten Nachbarland Israels klar geworden sein, dass man Israel durch NICHTS außer durch Aufgabe der eigenen Souveränität, Abtretung von Gebieten und totale Unterwerfung besänftigen konnte.

Aber das Abschlusskommuniqué des arabisch-islamischen Gipfels in Doha deutete am gleichen Tag nicht darauf hin, dass, insbesondere die Golfdiktaturen, aber auch die meisten anderen Länder nicht bereit waren, mehr als leere Worte gegen Israel auszusprechen. (17) Alleine der Iran schien begriffen zu haben, dass es keine Ausreden wie die Zweistaatenlösung mehr geben konnte. Das Land weigerte sich die Erklärung zu diesem Punkt zu unterschreiben, forderte stattdessen einen einzigen demokratischen Staat, der durch ein Referendum aller Menschen, die auf dem Gebiet leben, errichtet werden sollte. In Nachrichten wurde von "Palästinensern" gesprochen, was eine Übersetzung war. Gewählt wurde dieser Begriff aber nicht, weil man Israelis ausschließen wollte, sondern weil das Gebiet Israel als Palästina bezeichnet wurde.

Lustiges Ereignis am Rande: Der laut Saudi-Arabien "legitime Vertreter des Jemen", dessen Regierung in einem Hotel in Riadh residiert, und dessen Wahl schon gegen die Verfassung verstieß, und der dann keine Neuwahlen abhalten wollten, und 2015 abgedankt hatte, und aus dem Land geflüchtet war, jener Rashad Al-Alimi, verurteilte die jemenitische Regierung der Einheit, die von der AnsarAllah Bewegung geführt wird (im Westen "Houthis") auf der Konferenz wegen Angriffen auf Israel, statt Israel wegen des Angriffs auf Katar. (18)

Die große Hilfs-Flotilla für Gaza

Vor der Küste Gazas wurden für Mitte September 50 Boote aus 44 Ländern und 6 Kontinenten erwartet, welche symbolisch die völkerrechtlich illegale Blockade des Gazastreifens symbolisch brechen wollten, um den hungernden Menschen, die in Trümmern die Bomben Israels über sich ergehen lassen mussten, humanitäre Hilfe zu bringen. (19) Am 6. September waren schon 70 Schiffe daraus geworden.(20) Und prompt wurden sie mit zwei, möglicherweise auch symbolischen, Drohnenangriffen durch Israel attackiert.

Die Global Sumud Flotilla (auch als Freedom Flotilla oder Global Sumud Flotilla bekannt), eine internationale zivile Initiative, startete im September 2025, sie umfasste über 50 Boote aus 44 Ländern und sechs Kontinenten, die humanitäre Hilfe (wie Lebensmittel, Medikamente und andere Güter) nach Gaza bringen und die israelische Blockade symbolisch brechen sollen. Sie war die bis zu diesem Zeitpunkt größte koordinierte Aktion dieser Art in der Geschichte und wurde von Koalitionen wie der Freedom Flotilla Coalition (FFC) und anderen Gruppen organisiert. Bekannte Persönlichkeiten wie Greta Thunberg, Liam Cunningham und Ada Colau sind an Bord.

Am 15. und 16. September waren die Boote im Mittelmeer unterwegs, nachdem am 9. und 10. September, ein portugiesisches Flaggschiff, die "Alma" vor Tunesien von Drohnen angegriffen worden war. Die abgeworfenen Brandbomben hatten jedoch glücklicherweise keine schwereren Verletzungen verursacht. Ähnliche Angriffe hatte es bereits im Mai und Juni 2025 auf andere Flottillen-Boote (z. B. "Conscience" vor Malta) gegeben. Immer offensichtlich mit dem Ziel, einzuschüchtern und die Boote davon abzuhalten, nach Gaza zu fahren.

Seit 2010 waren alle Gaza-Flottillen (z. B. 2010: Mavi Marmara-Raid mit 10 Toten; 2015, 2018, 2025-Missionen) von Israel abgefangen oder angegriffen worden. Kein Boot hatte Gaza erreicht. Diese Flotte im September 2025 war jedoch die größte und baute auf früheren Versuchen auf, um Druck auf die internationale Öffentlichkeit auszuüben. Die Organisatoren betonten Entschlossenheit:

"Wir segeln weiter, um Gaza zu erreichen und die Blockade zu brechen."

Die Mission ist riskant, da Israel die Seeblockade seit 2007 aufrechterhält, um Hamas zu bekämpfen, was aber die Zivilbevölkerung trifft. Im Juli 2024 hatte der IGH die israelische Besatzung palästinensischer Gebiete seit 1967 für völkerrechtswidrig erklärt, was indirekt die Blockade infrage stellte, ohne sie explizit zu verurteilen. Der IStGH arbeitete seit 2021 an einer Entscheidung über eine Verurteilung der Blockade, aber wie man wusste, hatten die USA Sanktionen verhängt und bereits in der Vergangenheit erfolgreich verhindert, dass der Gerichtshof gegen Kriegsverbrechen der USA vorging.

Das Völkerrecht (Genfer Konventionen, Art. 33 der Vierten Genfer Konvention) verbietet kollektive Bestrafung. Kritiker argumentierten, dass die Blockade die Zivilbevölkerung in Gaza unverhältnismäßig trifft (z. B. Hungersnot, eingeschränkter Zugang zu Medizin und Gütern). Der UN-Menschenrechtsrat bezeichnete die Blockade 2011 als "kollektive Bestrafung". Tatsächlich hatte der IGH Israel in mehreren Entscheidungen ausdrücklich aufgefordert, humanitäre Hilfe für die palästinensische Bevölkerung, insbesondere in Gaza zuzulassen. Durch Berichte über immer mehr Hungertote dürfte klar geworden sein, dass Israel seiner Verpflichtung nicht nachgekommen war.

Jemens Angriffe

Am 7. September gelang es dem Jemen, einen Angriff gegen einen wichtigen militärischen Flughafen Israels zu realisieren. Und das, ohne dass der Angriff von Israel abgefangen wurde. Tatsächlich wurde neben dem Flughafen Ramon, auch der von Lod angegriffen, sowie Ziele in der Negev-Wüste, Ashkelon und Ashdod.(21) Was war passiert, wie konnte es sein, dass die High-Tech-Luftverteidigung, die beste der Welt, so kläglich versagt hatte? Die Frage blieb zunächst unbeantwortet. Der Jemen seinerseits erklärte, dass Israel demnächst noch mehr Überraschungen zu erwarten haben. Alles als Vergeltung für die Ermordung des zivilen Premierministers des Landes, der noch nicht einmal Mitglied der AnsarAllah, der angeblichen Terrororganisation "Huthi" war. Und natürlich würden die Angriffe des Jemens sofort aufhören, wenn Israel mit dem Völkermord in Gaza aufhören würde, und humanitäre Hilfe unbeschränkt in den Gaza-Streifen erlaubt würden.

Journalistenmorde

Nachdem bereits hunderte von Journalisten in Gaza durch Israel gezielt ermordet worden waren, teilweise zusammen mit ihren Familien, schlug der Völkermordstaat nun im Jemen zu. Der Jemen meldete das tödlichste Journalistenmassaker seit Jahren: 26 Reporter (22), später sollte von über 30 die Rede sein, waren unter den 46 Toten, die am Mittwoch bei israelischen Luftangriffen auf zwei Zeitungsbüros in Sanaa getötet wurden. Das jemenitische Gesundheitsministerium sprach von 165 Verletzten und warnte, die Zahl könne noch steigen, da die Rettungskräfte weiterhin in den Trümmern suchten. Wieder ein gezielter Angriff auf Medien. Der Angriff der NATO auf die serbischen Medien (23) hatte die Dose der Pandora geöffnet. Niemand brauchte mehr auf das Völkerrecht Rücksicht zu nehmen.

Aber auch am 14. und 15. September gab der Jemen mit seiner Unterstützung des palästinensischen Widerstandes nicht auf und schickte Drohnen hinter der Rakete mit Mehrfachsprengkopf hinterher. Der Flughafen Ramon musste geschlossen werden. (24) Trotz dutzender von Toten bei jedem Angriff Israels auf das eigene Land. Und der Jemen, abfällig im Westen "die Huthi-Terroristen" genannt, war das Land, das neben dem Iran die meisten Opfer brachte, um den Völkermord in Gaza zu beenden.

Hier endet das Format des PodCast. Interessierte Leser finden im Anhang noch einen Bericht über Opferzahlen, die sich auf 680.000 in Gaza belaufen sollen, über fortgesetzte Vertreibung, wie ein noch nicht vom israelischen Militär ermordeter Journalist sich gegen die Verleumdung durch deutsche Medien versucht zu wehren, wie die Medien große Schuld auf sich laden, ob die USA nun eine grundlegende Strategiewende betrieben, und Israel zu einem "Groß-Israel" verhelfen, und warum nun aber wirklich gar niemand mehr behaupten solle, mit Israel könne man eine Zweistaatenlösung realisieren.

Anhang 

Gaza: 680.000 Tote im September

Am 9. September kam es zu einem neuen Höhepunkt im Völkermord Israels an Palästinensern. Israel hatte ein Ultimatum gestellt und die gesamte Bevölkerung von Gaza-Zentrum zur unverzüglichen Evakuierung aufgefordert – "ein Befehl, der die Zivilbevölkerung ihrer Sicherheit, Würde und Grundrechte beraubt." Wenn Zivilisten zur "unverzüglichen Evakuierung“ aufgefordert wurden, gab es keine sicheren Routen, keine garantierten Korridore und keine sicheren Ziele. Menschen riskierten auf der Flucht den Tod. Massenhaft aus der eigenen Wohnung vertrieben zu werden, oft mit nur wenigen Minuten Zeit, um die Habseligkeiten zu packen, die man noch tragen kann, erniedrigte Menschen und ganze Familien. Das Völkerrecht schützte Zivilisten vor Zwangsvertreibung (Artikel 49 der Vierten Genfer Konvention). Ein pauschaler Befehl, eine Stadt zu verlassen, ohne Unterkunft, ohne Sicherheit, stellte eine Verletzung des Bleiberechts, des Eigentumsrechts und des Rechts auf Schutz in Konflikten dar. (25) Aber die Vertreibung, so musste man befürchten, sollte nur der Anfang von Mordserien werden. Wie in anderen Teilen von Gaza bereits gesehen.

Völkermord wie MadMax

Aber in Gaza musste die Besatzungsarmee immer größere Verluste hinnehmen. Die Widerstandskämpfer warteten nicht mehr, dass die Soldaten zu ihnen kamen, sondern griffen von sich aus an. Nur leicht bewaffnet warfen sie Bomben in gepanzerte Fahrzeuge und erschossen und verwundeten Soldaten. Und der Jemen zielte mit Raketen auf die Nuklearanlagen Dimona. Keine, welche ernsthafte Schäden erzeugen können, aber der Jemen machte sein Versprechen wahr, zu eskalieren, bis Israel seinen Völkermord beendet. (26) Israel beging ein Völkermord, aber erlitt immer größere Verluste.

Die BBC berichtete, dass ein UN-Mitarbeiter erklärte, in den Gaza-Streifen zu fahren, sei wie MadMax zu erleben. Die durch Mossad und USA eingerichtete "Gaza Humanitarian Foundation", welche die UN Hilfe angeblich ersetzen sollte, in Wirklichkeit aber die Hungerspiele realisierte, bei denen täglich Menschen bei dem Versuch Nahrung zu ergattern, erschossen wurden, habe nun, nachdem US-Ex-Soldaten keine Lust mehr hatten, dem Völkermord beizuwohnen, die rechtsextreme und anitislamische Biker-Gang "Infidel" für die "Sicherheit" der "humanitären Hilfe" angeheuert. Gezahlt wurde ab 980 US-Dollar pro Tag. (27)

"Der Infidels MC wurde 2006 von US-Militärveteranen des Irakkriegs gegründet. Seine Mitglieder verstehen sich als moderne Kreuzritter und verwenden das Kreuzritterkreuz als Symbol – eine Anspielung auf die mittelalterlichen Christen, die gegen Muslime um die Kontrolle über Jerusalem kämpften. Die Gang verbreitet derzeit antimuslimische Hassreden auf ihrer Facebook-Seite und hat bereits zuvor ein Spanferkelessen 'unter Missachtung' des islamischen Fastenmonats Ramadan veranstaltet.

'Den Bikerclub Infidels mit der Bereitstellung humanitärer Hilfe in Gaza zu beauftragen, ist so, als würde man den Ku-Klux-Klan mit der Bereitstellung humanitärer Hilfe im Sudan beauftragen. Das ergibt überhaupt keinen Sinn', sagte Edward Ahmed Mitchell, stellvertretender Direktor des Council on American-Islamic Relations (CAIR), einer führenden muslimischen Bürgerrechtsorganisation in den USA. 'Das führt zwangsläufig zu Gewalt, und genau das haben wir in Gaza erlebt.'

Der Anführer der Bande, Johnny 'Taz' Mulford, ist ein ehemaliger Sergeant der US-Armee, der wegen Bestechung, Diebstahls und Falschaussagen gegenüber Militärbehörden verurteilt wurde. Heute ist er der 'Country Team Leader' und betreut den Auftrag von UG Solutions in Gaza." (28) 

Opferzahlen

 Immer wieder behauptete die israelische Propaganda nicht nur, dass ja niemand verhungern würde, sondern auch, dass gar nicht so viele Tote wie gemeldet "passiert" wären. Das seien alles "Hamas-Zahlen", sagte man. Tatsächlich stammten die Zahlen von den Krankenhäusern und gemeldet wurden nur die tatsächlich namentlich bekannten und identifizierten Toten. Dass die Opferzahl außerordentlich weit darüber lag, war schon lange bekannt. Dass durch unmögliche Identifizierung, durch Verschüttung unter den Trümmern, durch "Verschwindenlassen" die Zahl sicher über 300.000 lag, aber vermutlich unter 400.000, war schon vor Monaten von namhaften Wissenschaftlern und Analytikern klargestellt worden. Aber inzwischen war das Morden und das Sterben auf Grund der Blockade, Bombardierungen und Schüsse weiter gegangen.

Nun schien auch Israel höhere Opferzahlen zuzugeben. Der britische Guardian schrieb am 12. September "'Wir haben die Samthandschuhe ausgezogen', Ex IDF-Chef bestätigt, dass die Opferzahl in Gaza über 200.000 liegt" (29). Der pensionierte General Herzi Halevi erklärte, dass es kein einziges Mal rechtliche Beschränkungen von militärischen Entscheidungen im Gazastreifen gegeben habe.

"Der pensionierte General erklärte Anfang dieser Woche bei einer Gemeindeversammlung in Südisrael, mehr als 10 % der 2,2 Millionen Einwohner Gazas seien getötet oder verletzt worden – 'mehr als 200.000 Menschen'. Diese Schätzung ist bemerkenswert, da sie nahe an den aktuellen Zahlen des Gesundheitsministeriums von Gaza liegt. Israelische Beamte haben diese Zahlen häufig als Hamas-Propaganda abgetan, obwohl internationale humanitäre Organisationen die Zahlen des Ministeriums als zuverlässig erachten. Die offizielle Zahl der seit Kriegsbeginn am 7. Oktober 2023 in Gaza getöteten und 163.859 verletzten Palästinenser liegt derzeit bei 64.718. Viele weitere Tausende werden befürchtet, ihre Leichen sind unter den Trümmern begraben. Mindestens 40 Menschen wurden am Freitag bei israelischen Angriffen getötet, hauptsächlich im Raum Gaza-Stadt. Die Statistiken des Gaza-Ministeriums unterscheiden nicht zwischen Zivilisten und Kämpfern, doch durchgesickerte Daten des israelischen Militärgeheimdienstes über Opferzahlen bis Mai dieses Jahres deuten darauf hin, dass mehr als 80 % der Toten Zivilisten waren." (30)

Aber in der Zeitung Arena wurden die vermutlich realistischsten Zahlen errechnet: 680.000 Tote! Eine Untersuchung mit dem Titel „Skewering History: The Disious Politics of Counting Gaza’s Dead“ erklärte, was die meisten Mainstream-Medien nicht offen aussprachen: Während die Medien immer wieder von "über 50.000 Toten“ sprachen, lag die tatsächliche Zahl der Todesopfer, einschließlich derjenigen, die durch Hunger, zerstörte Krankenhäuser, Wassermangel, fehlende Hygiene und anderen Mangel getötet wurden, im April 2025 bei eher 680.000. 380.000 davon waren Kleinkinder unter fünf Jahren. Kinder hungerten, bekamen keine Medikamente und wurden unter Trümmern begraben.

Das Papier machte deutlich: Die Zahlen des Gesundheitsministeriums von Gaza zu ignorieren oder sie als „Hamas-Propaganda“ zu bezeichnen, war ein Ablenkungsmanöver der Politiker und Medien. Die UN und humanitäre Organisationen hatten jahrelang die Genauigkeit der Zahlen überprüft. Das eigentliche Problem war nicht die Übertreibung, sondern die Tatsache, dass nur die namentlich identifizierten Toten gezählt worden waren. 680.000 Menschenleben waren schon im September 2025 ausgelöscht worden. Die meisten von ihnen waren Frauen und Kinder. Und die Welt diskutiert über die Zahl der Todesopfer statt über Völkermord. Die Autoren von Arena erklärten die Hintergründe, wie sie zu den Zahlen gekommen waren und schrieben dann:

"Die Schätzung von 680.000 Todesfällen in Gaza ist daher etwa 12- bis 14-mal höher als die Zahl der Todesopfer von etwa 50–55.000, die derzeit von fast allen westlichen Mainstream-Medien berichtet wird. Zu den am stärksten gefährdeten Menschen in gewaltsamen Konflikten gehören Kinder – und Gaza bildet da keine Ausnahme. Eine umfassende Analyse der vermeidbaren Todesfälle durch Mangel in allen Ländern seit 1950 zeigt, dass die Zahl der Todesfälle von Säuglingen unter fünf Jahren in verarmten Ländern etwa 70 Prozent der vermeidbaren Todesfälle ausmacht. (Anfang Mai 2024 berichtete eine gemeinsame Studie des UN-Entwicklungsprogramms und der Wirtschafts- und Sozialkommission für Westasien, dass die Armutsrate in Gaza – die bereits chronisch ist – seit dem 7. Oktober 2023 auf 58,4 Prozent gestiegen ist. Seitdem haben sich die Bedingungen deutlich verschlechtert.) Am Anzac Day 2025 (25. April) waren unter den 544.000 Todesfällen in Gaza durch gewaltsame und aufgezwungene Entbehrungen etwa 380.000 Säuglinge unter fünf Jahren. Säuglinge sind äußerst gefährdet – daher wäre beispielsweise das Stillen für schwer traumatisierte Mütter in Gaza äußerst problematisch, denen Wasser, Nahrung, Unterkunft, Hygiene, Babyflaschen, Babynahrung, Strom, sanitäre Einrichtungen und andere lebenserhaltende Notwendigkeiten, die von der Besatzungsmacht gemäß Artikel 55 und 56 der Vierten Genfer Konvention gefordert werden, weitgehend vorenthalten werden." (31)

Immer wieder Vertreibungen

Die Besatzungsmacht zwang auch im September 2025 immer wieder Menschen in Gaza aus einem Bereich in einen anderen zu fliehen. Und jedes Mal starben hunderte, verloren Menschen auch ihre letzten Habseligkeiten. So berichtete Tarek Baé auch wieder am 14. September, dass neue "Evakuierungsbefehle" über Gaza abgeworfen wurden. Die Bewohner mussten sich demnach in winzigen gelb markierten Zonen im Süden Gazas einfinden. Was auf dem Weg dahin passiert war ungewiss. Die UN schätzte, dass nach 1,9 Millionen Menschen auf diese Art ständig hin und her getrieben wurden.

"Es gibt keine sicheren Fluchtrouten und es gibt keine Versorgung vor Ort. Die unterversorgten Zivilisten sind sich selbst überlassen. Unter ununterbrochener Bombardierung und ständigem Beschuss müssen sich die Palästinenser in Gaza entscheiden, in welchem Teil Gazas sie Israel schutzlos ausgeliefert sein wollen. Die angebliche 'Schutzzone' Al-Mawasi im Süden Gazas ist - wie jeder andere Teil Gazas - immer wieder israelischen Angriffen ausgesetzt. Das UN-Hilfswerk UNRWA betont: 'Es gibt keinen sicheren Ort in Gaza, geschweige denn eine humanitäre Zone', so der Generalkommissar. Al-Mawasi gleiche einem wachsenden Lager der Verzweiflung. Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, in den ausgewiesenen Zonen gebe es kaum Zelte, Wasser und Gesundheitsversorgung, die Areale seien überfüllt, weshalb viele Menschen trotz Bombardements zurück nach Gaza-Stadt gingen. Israel verfolgt weiterhin den Plan, den Norden Gazas vollständig zu besetzen. Ohne Palästinenser. Den Plan formulierte Israels Führung selbst: Die Vertreibung und Ermordung der Bewohner Gazas, um Gaza zu besetzen." (32)

Baé zitiert dann Netanjahu mit den Worten: „Die Bewohner Gazas, die wir vertreiben, werden nicht zurückkehren. Sie werden nicht mehr dort sein. Wir werden den Ort kontrollieren. Es gibt kein anderes Kriegsziel. Alle anderen Ziele sind nur Augenwischerei.“ Bereits am 8. Oktober 2023 hatte Netanyahu in einer Fernsehansprache erklärt: „Wir machen Gaza zu einer Insel aus Ruinen“. Und niemand hatte ihn aufgehalten, Deutschland die Waffen dazu geliefert.

Während die Soldaten der IDF also alle Palästinenser, welche dem Evakuierungsbefehl nicht folgten als Terroristen ansahen und "bekämpften", erklärten diese, dass sie einfach nicht fliehen könnten, es sei ihnen einfach unmöglich. Sie seien nicht todesmutig, das zu verweigern, sondern hätten gar nicht die Möglichkeit.(33) Abgesehen davon, dass Israel auch diese angebliche "sicheren Areale" immer wieder bombardierte.

Die Schuld der Medien

Ein Beispiel, wie die deutschen und westlichen Medien Schuld auf sich luden, indem sie den Völkermord in Gaza relativierten, ja sogar entschuldigten, wenn nicht sogar zu rechtfertigen versuchten, ist die Geschichte des palästinensischen Fotojournalisten Anas Zayed Fteiha. Dessen Berichte über die Realität des Völkermordes im Westen als "Hamas-Propaganda" verleumdet wurden, weil er angeblich versuche, mit seinen Fotos die Hungersnot als viel schlimmer darzustellen als sie sei. In The Intercept fand man am 14. September einen Bericht, wie dieser nun, als erster seiner Art, versuchte sich gegen die Verleumdung zu wehren. Der Journalist hatte den deutschen Verlag Axel Springer auf Unterlassung seiner verleumderischen Aussagen verklagt. Er warf dem Verlag vor, seine deutschen rechtlichen Verpflichtungen verletzt zu haben, indem er in Deutschlands größter Boulevardzeitung, der BILD, ihn fälschlicherweise als Hamas-Propagandist dargestellt hatte. Die Klage wurde beim Landgericht in Frankfurt am Main eingereicht, als Beweis diente ein BILD-Artikel vom 5. August mit der Überschrift:

"Dieser Gaza-Fotograf inszeniert Hamas-Propaganda".

In dem Artikel hatte die BILD-Zeitung behauptet, Fteiha habe Bilder von hungernden Palästinensern gefälscht, um ein Hamas-Narrativ zu verbreiten. Um diesen Vorwurf zu unterstreichen, hatte BILD ein Bild angeführt, das Fteiha zeigte, wie er kniete und Menschen in Gaza mit leeren Töpfen vor einer Metallbarriere fotografierte. BILD stellte die Szene als Versuch dar, das Ausmaß des Hungers in Gaza zu übertreiben. Der Artikel behauptete, Fteiha habe das Foto inszeniert und benutzte drei Male Anführungszeichen, um zu bestreiten, dass er ein "Journalist" sei.

"Fteiha war als freier Mitarbeiter der türkischen Nachrichtenagentur Anadolu vor Ort und veröffentlichte von diesem Tag eine Reihe von Fotos online. Für Fteiha ist die Berichterstattung von BILD Teil einer Kampagne zur Diskreditierung palästinensischer Journalisten, sagte er gegenüber The Intercept. 'Mich fälschlicherweise der Propaganda zu beschuldigen, setzt mich Drohungen aus und untergräbt den vermeintlichen Schutz von Journalisten', sagte er. 'Das bedeutet, dass ich allein aufgrund der Veröffentlichung falscher Berichte über mich ins Visier geraten könnte.' Fteiha beantragt ein Eilverfahren, das eine schnellere Lösung als ein herkömmlicher Gerichtsprozess erreichen soll. Sollte das Gericht dem Urteil stattgeben, würde die einstweilige Verfügung Axel Springer verpflichten, die von ihm als falsch bezeichneten Aussagen in dem Artikel zu korrigieren und den Verlag zur Übernahme der Kosten des von Fteiha angestrengten Verfahrens verurteilen." (34)

The Intercept weist darauf hin, dass nur wenige Tage, nachdem Fteiha in dem August-Artikel angegriffen worden war, die BILD-Zeitung das Bild des Al-Jazeera-Korrespondenten Anas al-Sharif aus Gaza verbreitet hatte – der Stunden zuvor in Gaza getötet worden war – mit der Schlagzeile: „Als Journalist getarnter Terrorist in Gaza getötet.“ Der Verlag war dann später gezwungen, eine andere Formulierung zu wählen, die lautete: "Der getötete Journalist war angeblich ein Terrorist.“ Daher bestehe die Möglichkeit, so implizit die Klage und der Artikel, dass Springer Hand in Hand mit der IDF arbeitete, um Morde an Journalisten vorzubereiten oder zu rechtfertigen.

Der Artikel berichtete dann, wie durch die BILD-Zeitung eine Kaskade an Berichten und Beschuldigungen entstanden war. Laut der Klage verstieß der BILD-Artikel gegen mehrere Standards des deutschen Presserechts. Der Artikel enthielt demnach falsche Behauptungen, darunter, dass Fteiha sich lediglich als Journalist ausgegeben habe. Weiter wurde argumentiert, dass Verdachtsberichterstattung nach deutschem Recht nur zulässig sei, wenn sie durch sorgfältige Recherche, ein Mindestmaß an Fakten und einen klaren Hinweis darauf untermauert sei, dass die Vorwürfe unbewiesen seien. Dem Betroffenen müsse vor der Veröffentlichung die Möglichkeit zur Stellungnahme gegeben werden – alles Anforderungen, die BILD laut Klageschrift ignoriert habe.

Und natürlich hatte die mediale Hetze gegen Rechte der Palästinenser Folgen. Ein ganz normaler Social Media-Post zeigte, wie man sogar jüdischen Kritiker des israelischen Völkermordregimes zum Schweigen brachte. Mit impliziten Todesdrohungen, welche aber vermutlich nicht von deutschen Staatsanwälten als solche angesehen wurden. (35) Und so erklärte sich, warum so viele jüdische Stimmen, welche den Völkermord ablehnten, stumm blieben.

Die Rache der Opfer

Zeugenaussagen israelischer Soldaten, die aufgrund einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) durch die Tötung palästinensischer Zivilisten, darunter auch Kinder, nicht mehr in der Lage waren, Kriegsverbrechen zu begehen, schossen auch auf Zivilisten, die auf Hilfe gewartet hatten, enthüllte ein Artikel in der hebräischen Ausgabe von Haaretz (36):

Yoni, so berichtete der Artikel, ein Soldat der Nahal-Brigade, erinnerte sich, wie er zwei Leichen von Kindern sah, vielleicht acht oder zehn Jahre alt, die voller Blut und Einschusslöcher waren. "Ich wusste, dass ich es war, der es getan hatte. Mir war schlecht." Daraufhin habe sein Kommandant zu ihm gesagt: „Sie sind in eine Todeszone eingedrungen, es ist ihre Schuld. So ist das im Krieg.“ Benny, ein Scharfschütze der Nahal, beschrieb, wie er den Befehl erhalten hatte, auf Palästinenser zu schießen, die auf Nahrungsmittelhilfe warteten: „Während wir die humanitäre Hilfe in Gaza bewachen, ziehen wir unsichtbare Grenzen und erschießen jeden, der sie überschreitet. Ich weiß nicht, wie viele derjenigen, die auf Hilfe warteten, ich getötet habe – aber es sind viele, darunter auch Kinder.“ Er wurde weiter zitiert mit den Worten: „Es hat mich zerstört und fürs Leben gezeichnet. Nachts sehe ich ihre Gesichter. Ich dachte, ich würde meine Familie beschützen, aber es war ein Fehler.“

Andere Soldaten berichteten von Panikattacken und sogar Selbstmordversuchen, nachdem sie Zivilisten getötet hatten. Einer erklärte: „Wir haben versehentlich eine Frau und ihre beiden Kinder erschossen. Drei unserer Männer brachen mit Albträumen und Traumata zusammen, aber nichts änderte sich.“ Trotz der Zeugenaussagen, so der Bericht, hatten Kommandeure diejenigen, die sich weigerten verspottet: „Was, ihr wollt ein wertloser Schreibtischsoldat sein? Ihr wollt Israel verraten?“

Die Zahl der IDF-Reservisten, welche nicht zum Dienst erschienen oder wegen posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS) dauerhaft als krank geführt wurden, wuchsen ständig an. Aber das waren jene, welche noch von einem Gewissen verfolgt wurden, während die verbliebenen offensichtlich Spaß an den Morden entwickelten.

Netanjahus "Sparta"-Rede

Mitte September wurde der israelische Premierminister nicht nur 9 Stunden wegen Korruptionsverfahren wegen ihn verhört, sondern er hielt auch eine vielbeachtete Rede, allerdings nur in Hebräisch. Die wichtigsten Punkte daraus waren, dass er über eine Welt berichtete, in der viele Machtblöcke existieren würden. Er nannte den Machtblock um die USA und andere, führte dann aber aus, dass Israel zu keinem dieser Machtblöcke gehören würde? Wie konnte er so etwas sagen, obwohl offensichtlich war, dass Israel ohne den "US-Machtblock" keinen Monat überleben würde? Darüber hinaus ging es weiter mit der Aussage, dass die nächsten Jahre wohl voller Krieg seien, und dass Israel unbedingt Selbstversorger für alle benötigten Waffen werden müsse. Als historisches Beispiel für die Situation Israels zitierte er dann die von Sparta und nannte Israel ein Super-Sparta. (37) Wer in Geschichte aufgepasst hat, konnte wissen, dass die Spartaner bekannt waren für ihre guten Krieger, letztlich aber durch den Verlust von mehreren Schlachten an Bedeutung verloren und quasi "untergingen". Sparta wurde nie vollständig zerstört, aber es verlor seinen Status als Großmacht und verkümmerte.

Die Rede verriet mehrere Dinge:

  • 1. Netanjahu gedachte Israel weiter in ewige Kriege zu führen.
  • 2. Er rechnete damit, dass der Sanktionsdruck durch Staaten der Welt größere werden würde, und möglicherweise sogar die USA als bedingungsloser Unterstützer wegfallen könnten.
  • 3. Er versuchte ein Bild "Der Feind sind alle anderen" aufzubauen, um die Reihen geschlossen zu halten.

Natürlich wurde das von den Unternehmen in Israel gar nicht positiv aufgenommen. Und so gab es dringende Aufforderungen, Frieden eintreten zu lassen. Während Netanjahu aber erklärte, dass die "Säuberungsaktion" in Gaza, also der Völkermord, und die Vertreibung der Palästinenser, noch über ein Jahr dauern könnte. Und Analysten begannen zu fürchten, dass Netanjah die nächsten Wahlen absagen würde, mit Verweis auf Israel im Kriegszustand, evt. sogar einen neuen Krieg mit dem Iran vom Zaun brechen könnte, um weiter an der Macht zu bleiben, und nicht wegen Korruption ins Gefängnis gehen zu müssen. Was sich auch in Schlagzeilen in der israelischen Presse zeigte, die besagten:

"Die Worte sind verhalt, die Proteste wurden unterdrückt. Wir treten ein in das Dunkle Zeitalter". (38)

Meine Voraussage aus Band 1 der Gaza-Buch-Reihe, dass Netanjahu eines Tages von Israel als Sündenbock an den IStGH ausgeliefert werden würde, begann sich langsam zu konkretisieren. Netanjahu verlor Zustimmung sowohl im Inland als auch im Ausland. Und am Schluss würde jemand geopfert werden müssen, um das Totalversagen des Systems zu personalisieren.

Die neue US-Strategie für Nahen Osten?

Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz erklärte am 14. September sinngemäß (in Hebräisch), dass Israel nicht daran denke, wieder aus dem Süden des Libanons abzuziehen. "Der neue Nahe Osten hat begonnen, und wir sagen der Hisbollah: Wir werden uns nicht aus dem Süden zurückziehen und euch niemals erlauben, euch zu sammeln. Und Naeem Qassem (Generalsekretär der Hisbollah), es erwarten euch dunkle Tage." (39) Schon vor dem 6-Tage-Angriffs-Krieg von 1967 hatten die Generäle ja geplant, den Libanon bis zum Fluss Litani zu besetzen, das sollte offensichtlich jetzt endlich realisiert werden.

Außerdem drohte Katz der Hisbollah und dem Jemen die totale Vernichtung an, sobald Israel mit der Hamas "fertig" geworden sei, gemeint war die vollkommene Zerstörung von Gaza und in Besitznahme durch Israel. (40) Dabei erklärte der Armeechef am 15. September, dass die Hamas nicht besiegt werden könne, auch nicht wenn Gaza komplett besetzt würde. (41) Außerdem drohte Katz jedem Land, welches "Terroristen beherbergt" mit seinem "langen Arm" und Bombardierungen, egal wo auf der Welt, jeder sollte vernichtet werden, jeder müsse mit "Überraschungen" wie Katar rechnen. Es gebe kein Zurück, der Gazastreifen werde unbewohnbar gemacht werden, und Israel werde nicht zulassen, dass die Hamas oder andere ihn kontrollieren oder regieren.

Israel konnte das, weil die USA es ermöglichten. Ohne die Hilfe der USA, wäre Israel nicht existenzfähig. Daraus erklärte sich eine neue Strategie der USA, weg vom "Krieg gegen den Terror", hin zur Einrichtung der Kolonie Israel zulasten der Souveränität der arabischen Länder, als unumschränkter Herrscher über die Region. So jedenfalls lautete die Analyse von Ali Ahmadi in einem Artikel in The Cradle am 10. September.

"Tschüss 'Krieg gegen den Terror', hallo Krieg gegen die arabische Souveränität - Washington hat die Stabilität nach dem 11. September gegen Fragmentierung eingetauscht und eine Kampagne gestartet, die Israel stärkt und die arabische Souveränität in Westasien zerstört." (42)

Der Autor erklärte, dass Washington seine jahrzehntelange Strategie, konkurrierende Regionalmächte in Westasien auszubalancieren, aufgegeben habe, und sich stattdessen für die Destabilisierung der Region durch seine umfassende militärische, diplomatische und geheimdienstliche Unterstützung des israelischen Besatzungsstaates entschied. Er stellte fest, dass die Jahre nach dem 11. September von US-Regimewechseln, Kriegen und "Nation-Building" im US-Interesse bestimmt waren, während danach dazu übergangen worden war, Staaten zu zerschlagen und Regierungen zu erodieren.

Wandel spiegele sich am deutlichsten in Israels neuer Unverschämtheit wider. Und so habe Amos Hochstein, ein Beamter der Biden-Regierung, Tel Aviv zum „absoluten, überwältigenden und dominanten militärischen Hegemon des Nahen Ostens“ (43) erklärt. Allein in den letzten Tagen vor Erscheinen des Artikels hatte Israel Gaza, den Libanon, Syrien, den Jemen und erstmals auch das mit den USA verbündete Katar bombardiert.

"Ein vom Imperium bewaffneter Stellvertreter-Hegemon. Diese Formulierung verschleiert bewusst die völlige Abhängigkeit des Besatzungsstaates von der militärischen, wirtschaftlichen und diplomatischen Infrastruktur des Westens. Ein echter regionaler Hegemon projiziert autonome Macht. Israel ist vielmehr ein bewaffneter verlängerter Arm der westlichen Politik, dessen Existenz von Washington abhängig ist, wie der zwölftägige Krieg gegen den Iran zeigt. Arabische Staaten und die Türkei fürchten einen Gegenschlag aus dem Westen und sind weiterhin nicht bereit, Tel Aviv entgegenzutreten, obwohl das Land aus dem von den USA kontrollierten Luftraum über dem Irak und Syrien US-amerikanische Raketen abfeuert, die von amerikanischen Tankern betankt und von US-Satelliten gesteuert werden. Während des Krieges mit dem Iran verbrauchte der Besatzungsstaat riesige Vorräte an amerikanischen Abfangraketen – Munition, die ursprünglich für die Verteidigung Taiwans vor einem möglichen chinesischen Angriff vorgesehen war. Unter der Regierung von US-Präsident Donald Trump, wie auch während Hochsteins Amtszeit in der Biden-Administration, fungiert Israel als verlängerter Arm der westlichen Fragmentierungspolitik in der Region und erledigt die 'Drecksarbeit' des Westens, wie Bundeskanzler Merz ausdrücklich erklärte." (44)

Mit anderen Worten war Israel die letzte wirklich große Kolonie im Nahen Osten, mit der die imperialen Mächte versuchten, ihren Niedergang wenigstens in diesem Teil der Welt, aufzuhalten.

Selbst mächtige arabische Staaten, so der Artikel weiter, werden von Washington mittlerweile als entbehrlich oder hinderlich angesehen. Der US-Gesandte und enge Trump-Vertraute Tom Barrack habe eingeräumt, dass starke arabische Regierungsstrukturen als „Bedrohung für Israel“ (45) angesehen würden. Dies spiegele eine bewusste Entscheidung wider, der Handlungsfreiheit des Besatzungsstaates Vorrang vor arabischer Souveränität oder Stabilität zu geben, meinte der Autor. Die Hauptstädte am Persischen Golf und in der Levante stünden unter Druck, Tel Aviv weiterhin mit dringend benötigtem Treibstoff und Waffen zu versorgen, selbst wenn sie theatralische Verurteilungen aussprachen, welche die die Empörung im Inland beschwichtigen sollten, denn in den Bevölkerungen brodelte es.

Der Artikel fuhr fort zu erklären, dass die USA früher danach gestrebt hatten, Konflikte zu kontrollieren und relative Stabilität am Persischen Golf und in der Levante zu erreichen. Im September 2025 hätten sie allerdings offen die Schwächung oder gar den Zerfall arabischer Staaten zugunsten der absoluten Vorherrschaft Israels angestrebt. Dazu sei der Angriff auf Doha ein neuer Präzedenzfall. Dieser markiere einen Wendepunkt in der US-Politik. Sechs Menschen seien bei dem Angriff Israels getötet worden. Eine dreiste Tat, die während laufender Verhandlungen durchgeführt wurde. Was die angebliche US-Diplomatie für Frieden vollkommen auf den Kopf stellte. Hebräische Berichte bestätigten, dass Donald Trump über den Angriff im Voraus informiert worden war, angeblich habe er ihn sogar genehmigt. Eine Warnung an Doha sei erst erfolgt, als die erste Bombe gerade explodierte.

Interessant auch, dass Trump versicherte, dass so etwas "nicht noch einmal passieren wird", während der israelische Botschafter in den USA, Yechiel Leiter, meinte, Tel Aviv könne Katar erneut angreifen, um die erfolgreiche Ermordung der überlebenden Hamas-Führer sicherzustellen.

"Wenn wir sie dieses Mal nicht erwischt haben, werden wir sie das nächste Mal erwischen" (46).

Natürlich, so berichtete der Artikel weiter, hatten sich die Vereinigten Arabischen Emirate, Saudi-Arabien, Ägypten, die Türkei und europäische Staaten der Gegenreaktion angeschlossen. Auch der Generalsekretär des Golf-Kooperationsrates (GCC), Jasem al-Budaiwi, habe den Angriff als „verabscheuungswürdige und feige Tat“ verurteilt und betont, der Rat stehe Katar zur Seite. Auch die UN verurteilte den Angriff als eklatante Verletzung der Souveränität. Aber offensichtlich, so musste man hinzufügen, hatte dies keinerlei Eindruck auf Israel gemacht.

Ahmadi berichtete weiter, dass Katar der einzige militärische Verbündete der USA außerhalb der NATO sei. Und dass Trump diesen offensichtlich Israel geopfert habe. Was noch weitreichende Folgen haben dürfte. Daraus, so folgerte der Autor, erkenne man die neue Strategie der US-Führung:

"Libanon und Syrien (47) veranschaulichen die finale Form dieser Strategie: schwach regierte Räume, denen jede nennenswerte Souveränität entzogen, die von äußeren und inneren Krisen heimgesucht und regelmäßig israelischen Bombardierungen (48) ausgesetzt sind. Diese Staaten werden zu endlosen Zugeständnissen gezwungen, während Tel Aviv sie daran erinnert, wer den Himmel kontrolliert. Nach der neuen US-Doktrin ist nicht Sieg das Ziel, sondern Lähmung (49). Das bevorzugte Ergebnis ist die dauerhafte Störung staatlicher Funktionen, der Regierungsführung, der Sicherheit (50) und der Diplomatie, nicht nur militärische Dominanz. Washington hat den Plan des Krieges gegen den Terror verworfen, dessen Ziel die Errichtung willfähriger Regime war. Ziel ist es nun, die Regierungsführung in jedem Staat, der als feindlich oder auch neutral gegenüber westlichen Interessen gilt, zu verhindern." (51)

Washingtons Frustration über Irans wachsende Abschreckungskapazität und sein Bündnisnetzwerk, so der Autor weiter, habe diesen Kurswechsel beschleunigt. Die Achse des Widerstands habe den Handlungsspielraum der USA und Israels zu einem Zeitpunkt eingeschränkt, als Washington hoffte, sich auf die Konfrontation mit China und Russland konzentrieren zu können. Dieser Kurswechsel kam jedoch nicht zustande. Und so verstärkten die USA ihren Einsatz in Westasien, allerdings mit einem radikal zerstörerischen Plan. Die Operation Al-Aqsa Flood am 7. Oktober 2023 habe diesen Kurswechsel endgültig deutlich gemacht. Als Reaktion auf das koordinierte Vorgehen der Hamas gab Washington nicht einmal mehr vor, politische Lösungen zu befürworten. Es überschwemmte Tel Aviv mit Waffen, Geheimdienstinformationen und diplomatischer Immunität und förderte damit nicht ein Verhandlungsergebnis, sondern die maximale Zerstörung des Gazastreifens und damit den Zerfall der palästinensischen Regierung. Dem seien natürlich auch die europäischen Mächte gefolgt.

"Strategische Einkreisung, koloniale Expansion"

Der Artikel führte dann aus, wie der Iran über Jahrzehnte versucht hatte, rund um den Besatzungsstaat Bewegungen zu unterstützen, welche als Abschreckungsnetzwerk gegen einen Angriff auf den Iran funktionieren sollten. Da dies aber gegen die Interessen der Kolonialländer verstieß, stellten westliche Medien und verbündete arabische Staaten dies als "destabilisierend", und Tel Avivs Aggression nur als "Verteidigung" dagegen dar. Diese Umkehrung der Fakten kam natürlich dem Besatzungsstaat zugute. Der Iran kämpfte nun nicht nur gegen Israel, sondern auch gegen lokale arabische Stellvertreter der USA.

Dieser Rückschlag, so Ahmadi, bedeute aber nicht, dass Irans Kernanalyse falsch sei, im Gegenteil. Das westliche Projekt in Westasien sei kolonial, expansionistisch und hegemonial. Das offene Bekenntnis des israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu zu „Großisrael“ (52), das westliche Analysten einst als Randrhetorik bezeichneten, in Deutschland als "Verschwörungstheorie" verleumdet wurde, sollte im September 2025 nun mit stillschweigender Zustimmung in politischer Form bedacht werden. Die alten Lügen wurden aufgegeben, es laufe nun darauf hinaus, dass die Expansion Israels offen unterstützt werde.

"Wo Washington einst behauptete, Nationen aufzubauen, zerstört es sie heute, um seine Macht zu sichern. Stabilität wird nur toleriert, wenn sie der westlichen Kontrolle dient. Tut sie das nicht, werden Staaten zerschlagen – wie in Syrien. Die Auswirkungen sind weitreichend. Eine Weltmacht verfolgt nun offen die Strategie der Fragmentierung und opfert Verbündete, Normen und Institutionen, um ihre Klientelkolonie zu schützen. Westasien ist das Testfeld, doch die Logik könnte weit darüber hinausgehen." (53)

Soweit der interessante Artikel. Es bleibt abzuwarten, ob die Analyse, welche implizit davon ausgeht, dass die arabischen Staaten nicht in der Lage sein werden, die "teile und herrsche"-Strategie der USA zu kontern, erfolgreich sein wird. Oder ob diese neue Strategie ebenso scheitern wird, wie so viele andere Versuche, durch "schöpferische Zerstörung" Regionen nach dem Wunsche der USA neu aufzubauen. Auch muss man beobachten, wie Russland und China auf die Destabilisierung der Region durch Israel und die USA reagieren werden.

Die Zweistaatenlösung

Deutsche Politik und Medien hatten seit Jahrzehnten behauptet, sie verträten die "Zweistaatenlösung". Dabei wusste jeder, dass diese niemals realisiert werden würde, weil jede, wirklich jede Regierung Israels seit 1948 aktiv dagegen eingetreten war. Wie der israelische Journalist Gideon Levi, der selbst einmal daran geglaubt hatte, in seiner "Jahrhundertrede" eindringlich erklärt hatte. (54) Das war schon im Jahr 2019, (55) aber die Erkenntnis MUSSTE bei jedem, der sich nur annähernd mit der wahren Geschichte Israels beschäftig hatte, schon früher gekommen sein. Nur in Deutschland, selbst im Jahr 2025, wurde immer noch von der "Zwei-Staaten-Lösung" geredet. Dabei hatten nicht nur Netanjahu und Minister seines Kabinetts in diesem Jahr mehrfach erklärt, dass es keinen Palästinensischen Staat geben wird. Geradezu wie eine Parodie der deutschen Politik wirkten die Äußerungen der rechtsextremsten Kräfte der israelischen Regierung. Shatha Yaish hatte in einem Artikel am 12. September ein Beispiel dazu veröffentlicht. Der Titel "Während die Welt einen palästinensischen Staat anerkennt, zielt Israels E1-Plan darauf ab, ihn zu begraben. Das lange auf Eis liegende Siedlungsprojekt würde Ostjerusalem vom Westjordanland trennen, palästinensische Gemeinden zersplittern und eine dauerhafte Annexion vorantreiben," (56) beschrieb schon die Situation.

"Auf den verbrannten Hügeln östlich von Jerusalem erstreckt sich die israelische Siedlung Ma'ale Adumim und wirft einen langen Schatten auf die geschäftige palästinensische Stadt Ezariya. Auf diesen Hügeln will Israel den ersten Spatenstich für seinen Siedlungsblock E1 vollziehen und das Westjordanland in zwei Hälften teilen, um die Möglichkeit eines palästinensischen Staates ein für alle Mal zunichtezumachen. Sollte der israelische Plan zum Bau von 3.400 neuen Siedlungshäusern – der im August die endgültige Genehmigung der Regierung erhielt(57), nachdem er jahrzehntelang aufgrund internationalen Widerstands ins Stocken geraten war – verwirklicht werden, würde er Ostjerusalem physisch vom Rest des Westjordanlands abschneiden, palästinensische Gemeinden fragmentieren und die Idee eines zusammenhängenden Staates nahezu unmöglich machen.

'Der palästinensische Staat wird nicht durch Slogans, sondern durch Taten vom Tisch gefegt', verkündete58 der israelische Finanzminister Bezalel Smotrich, der das Projekt vorangetrieben hatte, nach seiner Genehmigung. Und gestern unterzeichnete Premierminister Benjamin Netanjahu den Plan bei einer symbolischen Zeremonie in Ma'ale Adumim offiziell. 'Wir werden unser Versprechen erfüllen, dass es keinen palästinensischen Staat geben wird; dieser Ort gehört uns', erklärte er." (59)

Der Artikel erklärte dann auch noch, wie der Plan aussah, um 82% des Westjordanlandes für Israel zu annektieren und die Bewohner zu vertreiben. Dann würde es nur noch sechs vollkommen abgeschottete Zentren geben, in denen Palästinenser leben dürften, ähnlich wie die Bantustans in Apartheid-Südafrika. Und natürlich auf Land, das die geringsten Möglichkeiten für Selbstversorgung aufweist. Und selbstverständlich wurden Häuser abgerissen, Palästinenser enteignet, um schon mal die notwendigen Straßen für den Bau neuer zionistischer Siedlungen vorzubereiten. Alles, nach Meinung deutscher Politiker, um "sich zu verteidigen".

"Die im Rahmen des E1-Projekts geplanten Siedlungen und die sogenannte Souveränitätsstraße würden Jabal Al-Baba und die benachbarte Gemeinde Wadi Jamal von Ezariya abschneiden und die Bewohner von Schulen, Gesundheitsversorgung und lebenswichtigen Dienstleistungen trennen. Nach Angaben des Gouvernements Jerusalem(60) der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) sind fast 7.000 Palästinenser in 22 Beduinengemeinden von Zwangsumsiedlung bedroht, sollte E1 umgesetzt werden. Ganze Beduinengemeinden 'werden zwangsumgesiedelt und in die Städte ziehen', warnte Mattar. Diejenigen, die ihren Lebensunterhalt mit Viehzucht verdienen, erklärte er, 'würden nach der Vertreibung ihre Einkommensquellen verlieren, was sie zu einer wirtschaftlichen und sozialen Belastung mit steigender Arbeitslosigkeit und wenigen Arbeitsmöglichkeiten machen würde.'“ (61)

Enthüllt: Irankrieg nicht wegen "Bombe"

Am 15. September enthüllte eine Sendung in Channel 13 News, die in einem Artikel der Times of Israel, die sonst die Politik der israelischen Regierung fast bedingungslos unterstützte, ausführlich besprochen wurde, das Ergebnis eines Redemanuskripts. "'Ein historischer Moment': Durchgesickerte Transkripte enthüllen geheime Überlegungen zu Beginn des Iran-Krieges. - Zitate enthüllen existenzielle Ängste, die Israel zum Angriff trieben, Pläne zur Tötung Khameneis, Bemühungen, Trump zur Bombardierung befestigter Atomanlagen zu bewegen, und Streitigkeiten über Angriffe auf Ölraffinerien." (62) Kurz gesagt, es ging nicht um eine unmittelbar bevorstehende Entwicklung der "A-Bombe", sondern darum möglichst viele Kollateralschäden zu erzeugen, um die Bevölkerung zu einem Regime-Change zu bewegen.

Der Sender hatte offensichtlich die Zensur missachtet und aus Mitschriften der streng geheimen Sitzungen zitiert, die in einem Bunker in den Jerusalemer Bergen stattgefunden hatten. Darin wurde deutlich, welche Motive die Regierung Netanjahu hatte, die nächtlichen Angriffe am 13. Juni durchzuführen, die zum 12-Tage-Krieg führten. Er zeigt auf, dass man auf ein Eingreifen der USA zur Unterstützung der unterirdischen Fordo-Anlage gesetzt hatte, und dass man guter Hoffnung war, den obersten Repräsentanten des iranischen Staates, Ali Khamenei zu ermorden. Die Absicht war, die Regierung dadurch zu destabilisieren, und die Bevölkerung Teherans durch Angriffe zur Flucht zu bewegen.

Die entscheidende Sitzung, so der Bericht, habe am 12. Juni stattgefunden. Netanjahu wurde zu Beginn des Treffens zitiert mit den Worten:

„Wir befinden uns in einem historischen Moment mit einer entscheidenden Entscheidung. Wenn wir [sie] nicht stoppen, werden sie innerhalb weniger Jahre Zehntausende Kilogramm [nuklearen] Sprengstoffs erhalten. Der Iran hat bereits spaltbares Material auf ein Niveau angereichert, das für acht bis neun Bomben reicht, und arbeitet an der Bewaffnung. Wenn wir nicht handeln, werden wir einfach nicht mehr da sein. Wir werden der Kommando- und Kontrollstruktur einen schweren Schlag versetzen und hochrangige Wissenschaftler und andere Komponenten treffen. Möge Gott uns helfen. Sie nähern sich der zweitgrößten Macht im Bereich ballistischer Raketen. Nachdem wir einige ihrer Standorte und Wissenschaftler zerstört haben, werden die Verhandlungen über ein Abkommen unter anderen Bedingungen stattfinden. Wir haben über viele Monate hinweg Marathongespräche geführt." (63)

Es wurde weiter diskutiert, dass nur die USA Fordo zerstören könnten, und dass Israel viele verschiedene Ziele in Teheran angreifen wollte. Das lesend, erinnerte an eine Rede Netanjahus, in der er die Bevölkerung Teherans aufgefordert worden war, die Stadt zu verlassen. Was natürlich nicht beachtet worden war. Zurück zum Protokoll: Der Beschluss für den Angriffskrieg war einstimmig gefällt worden. Der Bericht beschrieb dann weitere Sitzungen in den Folgetagen. Darin, wie Trump bearbeitet worden war, in den Krieg einzutreten.

Angriffsziele, natürlich auch in der zivilen Infrastruktur, darunter Ölraffinerien wurden diskutiert. Der Sender zitierte: „Die Umsiedlung der Bevölkerung ist praktisch und symbolisch. Wir sollten die zivile nationale Infrastruktur angreifen, die den Führer destabilisiert.“ Dann begriff man, dass es mit dem Kriegsziel wohl nicht so schnell gehen würde, wie das geplant war, und dass Israel in einen Abnützungskrieg abrutschte, den es voraussichtlich nicht gewinnen konnte. Immer wieder wurde überlegt, wie man die Bevölkerung von Teheran zur Flucht aus der Stadt treiben könnte, um einen Regime-Change zu ermöglichen. Dann veränderte sich der Ton der Diskussion:

"'Hört auf, über ein Ende des Krieges zu reden', tadelte Netanjahu. So etwas wird es nicht geben. Wir sind noch nicht fertig, und es muss aufhören. Es wird so lange weitergehen, wie wir brauchen, um unsere Ziele zu erreichen. Wir stehen kurz vor dem Sieg. Sie sagen, uns sind die Ziele ausgegangen – welche Botschaft senden wir unseren Feinden? Der IDF-Sprecher sagt also, wir müssen es zu Ende bringen? Es gibt eine Strategie. Arbeiten Sie danach. Wir machen weiter, bis wir unsere Ziele erreicht haben. Die Öffentlichkeit hier ist sehr stark.“ Der vollständige Beitrag von Channel 13 am Dienstag wird weitere Zitate zum iranischen Direktangriff auf das Soroka Medical Center in Beerscheba und dem Druck Israels auf Trump, Fordo anzugreifen, enthüllen." (64)

UN-Untersuchung bestätigt Völkermord durch Israel

Am 16. September 2025 hat die "UN Independent International Commission of Inquiry on the Occupied Palestinian Territory, including East Jerusalem, and Israel" (65) (eine unabhängige Kommission des UN-Menschenrechtsrats) einen Bericht veröffentlicht, in dem sie zu dem Schluss kam, dass Israel in Gaza Völkermord beging. Die Kommission analysierte unter anderem Aussagen israelischer Führungskräfte wie Premierminister Benjamin Netanyahu als Beweis für völkermörderische Absichten und stützt sich auf Belege wie die systematische Zerstörung von Infrastruktur, Verhungern und Zwangsumsiedlungen.

"'Die Kommission stellt fest, dass Israel für den Völkermord in Gaza verantwortlich ist', betonte Navi Pillay(66), Vorsitzende der Kommission. 'Es ist klar, dass die Absicht besteht, die Palästinenser in Gaza durch Handlungen zu vernichten, die den Kriterien der Völkermordkonvention entsprechen.' Auf einer Pressekonferenz in Genf erklärten die Mitglieder des Gremiums – die keine UN-Mitarbeiter sind, sondern von den 47 Mitgliedstaaten des Menschenrechtsrats ernannt wurden –, dass ihre Untersuchungen des Krieges in Gaza, die mit den von der Hamas angeführten Terroranschlägen in Israel am 7. Oktober 2023 begannen, zu dem Schluss geführt hätten, dass die israelischen Behörden und Sicherheitskräfte 'vier der fünf in der Konvention über die Verhütung und Bestrafung des Völkermordes von 1948 definierten Völkermordhandlungen begangen haben'." (67)

Die identifizierten Handlungen waren: Tötung, Zufügung schwerer körperlicher oder seelischer Schäden, vorsätzliche Schaffung von Lebensbedingungen, die auf die Vernichtung der Palästinenser abzielen, und Verhängung von Maßnahmen zur Geburtenverhinderung.

Es wurde ausdrücklich klargestellt, dass die Verantwortung für die Gräueltaten „bei den israelischen Behörden auf höchster Ebene“ liege, und zwar inmitten „expliziter Erklärungen“, in denen israelische Zivil- und Militärbehörden Palästinenser verunglimpften. Die Kommission analysierte außerdem das Verhalten der israelischen Behörden und der israelischen Sicherheitskräfte in Gaza, „einschließlich der Verhängung von Hunger und unmenschlichen Lebensbedingungen für die Palästinenser in Gaza … Völkermordabsicht war die einzige vernünftige Schlussfolgerung, die aus der Art ihrer Operationen gezogen werden konnte“, so das Gremium.

Nach Angaben des UN-Hilfskoordinationsflügels OCHA befanden sich noch fast eine Million Menschen in Gaza-Stadt. Dort wurde eine Hungersnot bestätigt, und die Bewohner waren täglicher Bombardierung und „einem eingeschränkten Zugang zu Überlebensmitteln ausgesetzt, nachdem das israelische Militär einen Vertreibungsbefehl für die gesamte Stadt verhängt hat“. Für seinen jüngsten Bericht untersuchte das Gremium auch die „systematische Zerstörung“ des Gesundheits- und Bildungswesens im Gazastreifen sowie „systematische“ Akte sexueller und geschlechtsspezifischer Gewalt gegen Palästinenser.

Israel lehnte den Bericht wie erwartet als "verzerrt und falsch" ab und betonte sein Recht auf Selbstverteidigung nach dem Hamas-Angriff vom 7. Oktober 2023.

Da diese Untersuchung nur das Gleiche bestätigte, was gefühlt hunderte andere bereits erklärt hatten, erübrigt sich eine ausführlichere Übersetzung und Würdigung an dieser Stelle.

Quellen und Anmerkungen

 

Der Autor postet zu tagesaktuelle Themen unter https://x.com/jochen_mitschka

1) https://www.youtube.com/watch?v=DiwSIrNXnA0  

2) https://www.youtube.com/watch?v=DiwSIrNXnA0

3) https://x.com/OSPSF/status/1965407218754281776  

4) https://x.com/genocidefree_cy/status/1965405383922782625  

5) https://x.com/MenchOsint/status/1965405754871148788

6) https://x.com/ASE/status/1965406097470033925  

7) https://www.independent.co.uk/news/world/middle-east/qatar-explosion-israel-airstrike-hamas-doha-latest-news-b2823119.html  

8) https://x.com/SprinterExpres0/status/1965439704934834196  

9) https://x.com/ryangrim/status/1965408911122411874  

10) https://x.com/ejmalrai/status/1965403984950088092  

11) https://x.com/MyLordBebo/status/1965680877679059359  

12) https://www.youtube.com/watch?v=P7PHIX0N7_A  

13) https://www.youtube.com/live/MMnJyMZOduw?si=5oE0fNAWWJ_CNk-M&t=586  

14) https://www.youtube.com/live/MMnJyMZOduw?si=l7zHxM5LMZyeXfPQ&t=763  

15) https://www.youtube.com/live/MMnJyMZOduw?si=JadWiA5StmMFmytr&t=845  

16) https://x.com/TheCradleMedia/status/1967954515769852200  

17) https://x.com/jochen_mitschka/status/1967935854829060174  

18) https://x.com/Ahmed_hassan_za/status/1967692157126316454  

19) https://x.com/BeckettUnite/status/1964589999531114529  

20) https://x.com/yvonneridley/status/1964401427247149294  

21) https://www.youtube.com/watch?v=POdLrKf9A50  

22) https://x.com/InesElhajj/status/1966309599092289736  

23) https://www.fairplanet.org/story/the-preventable-deaths-of-16-media-workers-in-serbia/  

24) https://www.youtube.com/watch?v=yTYEtelbofc  

25) https://x.com/ejmalrai/status/1965342895902183623  

26) https://www.youtube.com/watch?v=ri2giQRMbwo  

27) https://www.bbc.com/news/articles/cm2zy4l8jgeo.amp  

28) https://www.bbc.com/news/articles/cm2zy4l8jgeo.amp  

29) https://www.theguardian.com/world/2025/sep/12/israeli-ex-commander-confirms-palestinian-casualties-are-more-than-200000  

30) Ebd.

31) https://arena.org.au/politics-of-counting-gazas-dead/  

32) https://x.com/Tarek_Bae/status/1966977610195583147  

33) https://x.com/muhammadshehad2/status/1966939467241189621  

34) https://theintercept.com/2025/09/14/anas-zayed-fteiha-axel-springer-hamas-israelgaza/  

35) https://x.com/KaterHofmann/status/1967226653387677881  

36) https://www.haaretz.co.il/news/magazine/2025-09-15/ty-article-magazine/.premium/00000199-379d-d336-addd-7fffd8c50000  

37) https://www.youtube.com/watch?v=0QyRQt6hISI  

38) https://youtu.be/0QyRQt6hISI?si=nRp8QMDge6TakfWX&t=829  

39) https://x.com/Israel_katz/status/1967210017008013424  

40) https://x.com/Israel_katz/status/1967180311676305648  

41) https://www.youtube.com/live/MMnJyMZOduw?si=LIagTSOzYEx5I7CZ&t=147  

42) https://thecradle.co/articles/goodbye-war-on-terror-hello-war-on-arab-sovereignty  

43) https://www.wsj.com/world/middle-east/washington-struggles-to-rein-in-an-emboldened-israel-14fa3a74?mod=hp_lead_pos3  

44) https://thecradle.co/articles/goodbye-war-on-terror-hello-war-on-arab-sovereignty  

45) https://www.pbs.org/newshour/world/u-s-envoy-to-syria-doubles-down-on-support-for-new-government-and-criticizes-israels-intervention  

46) https://www.timesofisrael.com/liveblog_entry/israeli-envoy-to-us-on-hamas-chiefs-if-we-didnt-get-them-this-time-well-get-them-the-next-time/  

47) https://thecradle.co/articles/we-are-staying-israeli-war-chief-vows-indefinite-occupation-of-lebanon-syria  

48) https://thecradle.co/articles-id/19282  

49) https://thecradle.co/articles/tom-barracks-project-to-destabilize-lebanon  

50) https://thecradle.co/articles-id/32601  

51) https://thecradle.co/articles/goodbye-war-on-terror-hello-war-on-arab-sovereignty  

52) https://thecradle.co/articles/provocative-delusional-arab-states-slam-netanyahus-comments-on-greater-israel  

53) https://thecradle.co/articles/goodbye-war-on-terror-hello-war-on-arab-sovereignty  

54) https://youtu.be/c4W1IWNAPgk  

55 https://www.middleeastmonitor.com/20190712-gideon-levy-on-one-state-the-future-at-palestine-expo-2019/  

56 https://www.972mag.com/palestinian-state-israel-e1-plan-west-bank/  

57) https://www.nytimes.com/2025/08/20/world/middleeast/israel-e1-settlement-west-bank.html  

58) https://www.bbc.com/news/articles/cvg30l6myj3o  

59) https://www.972mag.com/palestinian-state-israel-e1-plan-west-bank/  

60) https://english.wafa.ps/Pages/Details/160370  

61) https://www.972mag.com/palestinian-state-israel-e1-plan-west-bank/  

62) https://www.timesofisrael.com/a-historic-moment-leaked-transcripts-reveal-secret-deliberations-at-start-of-iran-war/  

63) Ebd.

64) Ebd.

65) https://www.ohchr.org/en/hr-bodies/hrc/co-israel/index  

66) https://www.ohchr.org/en/hr-bodies/hrc/coiopt-israel/commissioners  

67) https://news.un.org/en/story/2025/09/1165856

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Dank an den Autor für das Recht zur Veröffentlichung dieses Beitrags.

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Bild: Die Palästinenser warten darauf, die Leichen ihrer Angehörigen aufzunehmen, die bei einem israelischen Luftangriff am Al-Najjar-Krankenhaus im südlichen Gaza-Streifen am 21. Oktober 2023 getötet wurden
Bildquelle: Anas-Mohammed / shutterstock

 


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