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Es wird Zeit, dass unser Verstand endlich die Klappe hält

Es wird Zeit, dass unser Verstand endlich die Klappe hält


Ein Meinungsbeitrag von Dirk C. Fleck.

Der Physiker Ernst Senkowski verglich das Gefälle zwischen dem menschlichen Bewusstsein von der Welt und der Welt an sich mit einem Trichter, an dessen unterem Ende wir die Restbestände dessen empfangen, was an Einsichten oben hineingegeben wird. Senkowski:

„Oben ist das erweiterte System und unten sitzen wir. Jetzt wird oben ein Bündel Heu hineingeworfen und bei uns landet allenfalls ein dünner Strohhalm. Damit werden wir noch eine Weile leben müssen.“

We are people with a straw. Wir erkennen gerade noch die Cola, in die wir unseren Strohhalm stecken. Wirklich vertraut sind wir nur mit dem kapitalistischen Cola-Imperium, seinen Gesetzen und scheinheiligen Werten. An ihm orientieren wir uns, das ist unser Maßstab. Den Mut, sein eigener Wahrheitssucher zu werden, bringen nur noch wenige Menschen in dieser verängstigten, überwachten und auf Sicherheit bedachten Leistungsgesellschaft auf, die mit Hilfe ihrer gleichgeschalteten Medien perfekt auszusortieren versteht, was nicht mit dem Strom schwimmt.

So tapsen wir also blind durchs Leben.

„Erst wenn unsere Zeit abgelaufen ist“,

schrieb ich einmal an anderer Stelle,

„und es ans Sterben geht, wohl möglich erst in der Sekunde, wenn unser Atem reißt, wenn wir loslassen müssen und keine Möglichkeit mehr besteht, sich in eine Existenz zurückzubeißen, die einem nicht mehr gehört, erst dann erkennen wir unsere Defizite, die unsere persönliche Geschichte geprägt haben. Erst dann sind wir empfänglich für die Wahrheit, die wir so grandios verpasst haben.“

„Alle Materie entspringt und existiert nur durch eine Kraft,“

behauptete Max Planck, der Vater der Quantenphysik.

„Wir müssen annehmen, dass hinter dieser Kraft ein bewusster, intelligenter Geist steht. Dieser Geist ist die Matrix aller Materie.“

Bisher geht die Wissenschaft noch sehr materialistisch vor. Sie begreift das Leben als Versuchskaninchen, dem man seine Geheimnisse auf dem Seziertisch entreißt. Das ist dumm und anmaßend. Sie können noch so tief in den Mikro- oder Makrokosmos steigen, sie können die Dinge in Zahlen fassen oder ihnen Namen geben, dem göttlichen Mysterium kommen sie damit nicht auf die Spur. Es sind nur Zahlen und Namen, es sind nur Etiketten. Etiketten sind keine Weisheiten, Etiketten haben keine Seele. Und sie berauben uns der Ehrfurcht. Ein ehrfürchtiger Mensch akzeptiert den Zusammenhalt materieller und nichtmaterieller Existenz, er weiß, dass sich das Leben niemals zu Wissen reduzieren lässt. Bewusstsein ist keine Frage des Lernens, es ist eine Frage des Verlernens geworden. Nur so erlangen wir Vertrauen, nur so werden wir frei von Angst.

Mit der Quantenphysik verfügen wir nun über ein Instrument, das in der Lage ist, eine Brücke zu bauen zwischen dem religiösen Potential des Menschen und seinem Verstand, zwischen Religion und Wissenschaft. Natürlich hadert die klassische Physik bis heute mit ihr. Der Vorwurf lautet auf „Verrat am Ideal eines rationalen Weltbildes“, auf Mystizismus oder zumindest Beihilfe dazu. Dabei ist eines inzwischen völlig klar: Wir müssen uns von der herkömmlichen Denkweise verabschieden, die ja doch nur durchretten will, was der Verstand ihr diktiert. Unser Verstand ist dazu gedacht, die Welt zu manipulieren, damit wir sie auf unsere Art begreifen und greifen können, was für das Überleben der menschlichen Spezies nicht unwichtig ist. Mit der eigentlichen Wahrheit aber hat das nichts zu tun. Was wir als Welt, als Realität wahrnehmen, hat mit der Wirklichkeit nichts zu tun. Realität kommt vom lateinischen Res, das Ding. Der Mensch lebt in einer dinglichen Wirklichkeit. Aber die Wirklichkeit ist viel mehr als das.

Ich hatte das Glück, den 2014 verstorbenen Quantenphysiker Hans-Peter Dürr während eines gemeinsamen Essens im Hause der Filmproduzentin Katharina Trebitsch zu erleben. Dort erklärte er der Runde, dass sich Geist und Materie zueinander verhalten, wie die Ahnung zum Gedanken. Bevor wir einen konkreten Gedanken fassen, haben wir bereits eine Ahnung von ihm.

„Und jetzt frage ich Sie, was ist eine Ahnung? Man kann es nicht sagen. Wenn wir nämlich über das sprechen, was eine Ahnung ist, verwandeln wir die Ahnung schon in etwas Konkretes, in Bilder. Aber die Ahnung kommt, bevor man gesprochen hat. Wir können also sagen, die Wirklichkeit hat mehr die Form einer Ahnung, bevor ein konkreter Gedanke in unserem Kopf willkommen ist. Jede Ahnung führt zu einem konkreten Gedanken, aber wenn der da ist, verschwindet die Ahnung und das, was ursprünglich da war, ist nun auf diesen einen Gedanken beschränkt, das andere ist verschwunden. Eigentlich handelt es sich jedes Mal um einen wahren Massenmord an gedanklichen Angeboten, welche sich ebenso gut hätten zeigen und manifestieren können. Dieser verschwenderische Umgang ist charakteristisch für das Wirken der Natur, er findet sich in jedem Zeugungsakt, sowohl beim Menschen, als auch bei Tieren und Pflanzen - nach dem Motto: einer kommt durch.“

Quanten seien extreme Wesenheiten, so Hans-Peter Dürr, sie spielen mit uns und werfen uns einen Zufall nach dem anderen in den Weg. Mehr als eine Ahnung lassen sie jedoch nicht zu. Aber diese Ahnung ist wertvoller als jede Information, die durch den Verstand gefiltert wird.

„Sie berührt unseren innersten Wesenskern. Ich will es mal pathetisch ausdrücken; sie küsst unser Herz und formt unsere Seele. Sie macht unsere Verbundenheit mit dem allumfassenden Ganzen – man könnte es auch Gott nennen – deutlich. Das alles ist mit unserem herkömmlichen Physikverständnis nicht vereinbar. In unserer Realität ist nicht möglich, was in der Quantenwelt passiert. Und dennoch passiert uns nur, was dort vorgeschrieben ist.“

Das folgende Gleichnis, das Dürr nun benutzte, beeindruckt mich noch heute.

„Stellen wir uns vor, die Natur hat vor, ein Gedicht zu schreiben. Inhalt und Form stehen noch nicht fest. Aber sie weiß, dass es nie ein Gedicht geben wird, wenn die Buchstaben gegeneinander kämpfen, um herauszufinden, welcher von ihnen der Bessere ist. Also sorgt sie dafür, dass sie sich arrangieren und erste Kombinationen bilden, die zunächst nur ein fürchterliches Blabla ergeben. Aber dieses Blabla ist bereits eine erste Ausdrucksform, die höher zu bewerten ist, als der einzelne Buchstabe. Die Kooperation hat sich also bewährt. Mit der Zeit differenziert sich das Blabla aus und bildet Worte, die sich irgendwann zu Sätzen fügen. So ungefähr funktioniert Evolution. Welches Gedicht am Schluss entsteht, ist nicht vorherbestimmt. Dass ein Ziel vorgegeben ist, auf das wir uns hin entwickeln, das sehe ich nicht. Die Schöpfung der Welt ist ein andauernder Prozess und in jedem Augenblick ein Gesamtkunstwerk. Nichts und niemand kann sich aus diesem Prozess herausnehmen. Das ist keine Behauptung, das ist ein Naturgesetz.“

Wenn wir wirklich daran interessiert sind zu leben, anstatt nur zu überleben, wenn wir anerkennen, dass die Quantenwelt für unseren Verstand eine No-Go-Area ist, dass wir lernen müssen, die Wahrheit über unser Herz zu empfangen, erst dann geraten wir in Verbindung mit den Mysterien der Schöpfung. Dann erkennen wir, dass wir nicht in unserem Körper leben, sondern dass unser Köper in uns lebt und stirbt. „Die Natur ist ein unendlich geteilter Gott“, hat Friedrich Schiller gesagt und wir alle sind Teil dieses GANZEN, dieser einen und einzigartigen Energie.

+++ Wir danken dem Autor für das Recht zur Veröffentlichung dieses Beitrags. +++ Bildquelle: TanyaJoy / shutterstock


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