Standpunkte

Es ist Borg | Von Anselm Lenz

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Ein Standpunkt von Anselm Lenz.

Die Menschen haben schon wegen weniger Revolution gemacht. Strack-Zimmermann liefert deutsche Artilleriegeschütze an die Nato-Ostfront. Lindner beschwört die Stabilität der Währung, das heißt Panik. Habeck fordert Verzicht auf Heizen und Duschen, bis wir grün und blau anlaufen. Lauterbach lässt den Corona-Evaluierungsbericht verschleiern. Merkel gibt zu, dass die Maßnahmen nicht im Interesse der Bevölkerung gewesen sind. Der Inlandsgeheimdienst prahlt unter falschem Namen damit, der freien Presse in Deutschland die Existenzgrundlage zerstören zu wollen. Und deutsche Konzernmedien-Lollis rahmen das alles wie der Teufel mit treuen Augen und blitzgescheiten Fragen wie: »Hätte das nicht schon viel eher geschehen müssen?«

Ein Apparat hat sich mitsamt seiner Apparatschiks in Bewegung gesetzt und gibt die Nachkriegspraxis auf, zumindest den Anschein von »Freedom and Democracy« zu wahren, die Menschen, das Volk, weitgehend in Ruhe zu lassen. Aufgegeben wurden seit März 2020 die Gewaltenteilung, die demokratische Diskussion, die Grundrechte, das Menschenrecht, Teile der Pressefreiheit. Die US-Präsidentschaftswahl 2020 wurde teilweise gefälscht, um einen Kandidaten des Monopolkapitals zu inaugurieren.

London liefert dieser Tage den Journalisten Julian Assange an die Zentrale des US-Imperiums aus. Und in Deutschland starben mindestens zwei Demokraten bei Demonstrationen. In Mannheim und andernorts erschossen Beamte zuletzt wahllos Menschen, die ihnen nicht in den Kram passten. Eine Folge der Eskalationsanweisung von Politikern, die dafür persönlich verantwortlich sind, auch wenn sie den Corona-Plan nicht ausgeheckt haben. Nun kündigte das Regime in Personam Karlchen Lauterbachs an, ab 23. September 2022 wieder mit dem Corona-Terror zu beginnen und die perversen Masken, Testungen und massenhaft schädlichen experimentellen Eingriffe an menschlichen Körpern fortzusetzen. Es dürfte ein heißer Herbst werden. Den Teufel malt das Regime schon selber an die Wand.

Denn »Freedom and Democracy« sind auf eine steile Rutschbahn geraten. Auf dem Weg abwärts werden in rasend schneller Geschwindigkeit sämtliche zivilisatorischen Errungenschaften zerschreddert, die »dem Westen« durchaus einmal zu Gute zu halten gewesen waren und die zum Teil dazu geführt hatten, dass die Menschen im »Osten« dieses System insoweit vorzogen, als dass sie ihr eigenes Zivilisationsmodell dafür aufgaben. In der DDR wurde indes schon 1991 klar, dass »Freedom and Democracy« eher eine feindliche Übernahme werden würden – und der damalige Bundeskanzler wurde dafür in Halle mit faulen Eiern beworfen. Heute trauert man sogar jenem Helmut Kohl nach, denn seine Politikergeneration hätte sich niemals in den Dritten Weltkrieg treiben lassen, auch nicht von einem Tiefen Staat, der sich in ARD, ZDF, Taz, FAZ, Konzernmedien, Stiftungen, Think Tanks, Rüstungslobby, Pharmakonzernen, Digital-Finanziellem Komplex, Militär und Geheimdiensten breitgemacht hat.

Bis Nine Eleven, dem Zusammensturz von drei Türmen mit dem Titel »Welthandelszentrum« und den darauffolgenden Expansionskriegen in der Republik Irak, Syrien, Nordafrika, Zentralasien und zuletzt 2014 in Kiew, den lancierten Putschen und eben einer gefälschten US-Präsidentschaftswahl durch den US-UK-Nato-Kriegsapparat, dem Aufbau von 80 Invasionsstützpunkten in einem Bogen herum um Russland ist tatsächlich eine Zeitenwende eingetreten, die nun nachträglich von Bundeskanzler Scholz bestätigt wurde. Diese Zeitenwende hatten neue Qualitätsmedien wie etwa Wikileaks und KenFM frühzeitig aufgedeckt, die in der geschichtlichen Folge von Bob Woodward und Carl Bernstein stehen.

1991 gab mit der Sowjetunion das zivilisatorische Alternativmodell des Sozialismus freiwillig und friedlich auf. Die Hoffnung bestand nun für die Jugend der Welt darin, dass sich das gemäßigt-sozialdemokratische und freiheitliche Modell durchsetzen würde. Dafür wäre ein freiwilliger Abbau der parasitären Strukturen des Kalten Krieges auch im »Westen« notwendig gewesen. Doch kaum eine parasitäre Struktur lässt freiwillig von ihrem Wirt ab und der Druck war zu schwach, niemand wollte Ärger. Es geht um Einkommen, Status, Pfründe, Wissen, Rüstungsproduktion und Macht. Nach einigen Jahren der Ruhe, in der zwar der Islam aus dem Nichts systematisch als Feindbild aufgebaut worden war, aber die Hoffnung auf eine friedliche Multipolarität in den 1990er Jahren gestiegen war, setzte dieser kalte Kriegskomplex mit dem Bruch des Völkerrechts nicht nur ein Zeichen. 1999 bombardierten deutsche Bomberpiloten im Auftrag des Tiefen Staates die Stadt Belgrad. Der Apparat begann, sich als Sieger des Kalten Krieges aufzuführen – der er nicht wahr, er hatte nur den Gegner verloren, weil dieser friedlich aufgab und das Spiel einfach nicht mehr mitspielte. Weltherrschaft und ein »neues amerikanisches Jahrhundert« wurden ausgerufen.

Um das zu erreichen, wurden absurde Theoriegebilde amalgamiert, die als Memes systematisch in Universitäten, Medien- und Politdiskurse hineingepresst werden. Hauptziel dieser Fragmente war und ist, zu spalten und eine rationale Analyse zu verwirren. Die wäre aber Grundlage jeder Kritik, die die Macht eindämmen oder verändern will. Wer im Diskus ständig über Sex nachdenken muss, hat keine Zeit und keinen Nerv mehr, Strack-Zimmermanns Artilleriegeschütze zu kritisieren und was es heißt, wenn ein ARD-Moderator dies widersprüchlich rahmt: Die fortwährende These der Kriegstreiber wie Strack-Zimmermann ist es, dass schwere Waffen geliefert werden müssten, weil in der Ukraine Menschen sterben. Diese sterben aber, weil dort schwere Waffen eingesetzt werden. Der Krieg findet gegen die Nato-Okkupation des Landes statt. Mehr Nato und mehr Waffen in die Ukraine zu bringen, heißt also, den Kriegsauslöser noch zu verstärken.

Das alles hat mit der lebendigen Homosexuellenszene Moskaus und Sankt Petersburgs überhaupt nichts zutun. Die Regenbogenbomber haben einen Sperrkordon um ihre Diskurse errichtet, die damit keine Diskurse mehr sind, sondern Kasernenhöfe des Neofaschismus, der sich exakt nach der Dimitroff-These im »Westen« als Extremismus der Mitte entfaltet. Das Corona-Regime ist strukturell antisemitisch. Die Entstellung des Begriffs »Antisemit« zur beliebigen Beschimpfung missliebiger politischer Gegner, bezeichne ich seit Mitte 2020 als Quartären Antisemitismus.

Star Trek Adé

Die Hoffnung mancher Kritiker war, der US-Kapitalismus könne sich mit ein Bißchen Goodwill und Sozialpartnerschaft vielleicht zur Utopie der »Star-Trek-Zivilisation« weiterentwickeln. Mit Captain Jean-Luc Picard von der USS Enterprise und der Metapher vom Replikator, der alle materiellen Nöte behebt. – Auch ich teilte diese Hoffnung zwischenzeitlich. Das war ein Irrtum.

Der Monopolkapitalismus unter Druck wird zum Faschismus. Dieser Apparat aus Washington, London und Brüssel ist mittlerweile derartig boshaft und hyperrationalistisch, dass er mit seiner eigenen Dystopie gleichgesetzt werden kann: »Es ist Borg.« Und wir sind mit drin in diesem Borg-Würfel, der immer versuchen wird, sich anzupassen und zu assimilieren, mal im Regenbogen-Gewand erscheint und mal in Kalte-Krieger-Uniform, bis alles Leben in die Maschine degradiert, im Grunde ausgelöscht, ist.

Gegen das Corona-Regime, Kriegstreiberei und das fadenscheinige giftgrüne Kapitalismusrettungsprogramm aufzubegehren, ist dabei gar nicht so schwierig. Die Demokratiebewegung hält allerorten über den Sommer stand. Demonstrationen finden überall in Deutschland, in allen Regionen, täglich statt. Die Demokratiebewegung seit 28. März 2020 ist die zahlenmäßig größte, ausdauerndste und am besten dezentral organisierte Erhebung, die es jemals in den Jahrhunderten der europäischen Geschichte gegeben hat. Und das ist dar Verdienst der einzelnen Bürger, die dies aus eigenem Antrieb tun, keiner Leithammel und Führer.

Ein Austritt aus der Nato, die Wiedergewinnung einer seriösen Währung, die Einführung einer sozial ausgeleichenden und freiheitlichen Wirtschafts- und Sozialcharta zur Kappung des Monopolkapitals sind möglich, ebenso Volksentscheide in allen grundlegenden Fragen und die Erneuerung des Grundgesetzes als Verfassung. Für die Tagespolitik bleiben dann ehrenamtliche Politiker. Den Rest des ganzen parasitären Apparates brauchen wir im Grunde gar nicht. Vielleicht ist für Strack-Zimmermann ja ein Job im Reisebüro frei oder die Ablage in einem Steuerbüro. Da kann sie dann mit ihrem Kanzler Roten Linien malen. Strich drunter, das Leben geht weiter.

Anselm Lenz ist Chefredakteur der Wochenzeitung Demokratischer Widerstand (DW), die seit April 2020 erscheint. Sie ist die einzige Zeitung, die unabhängig von Parteien, Konzernen und Anzeigenkunden ist. Am Wochenende wird die 95. Ausgabe des DW landesweit verteilt. Die Zeitung kann auch einzeln abonniert werden, dann liegt sie jeden Samstag im Umschlag im Briefkasten. Siehe demokratischerwiderstand.de/abo

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Wir danken dem Autor für das Recht zur Veröffentlichung des Beitrags.

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Bildquelle: Rob Lavers RIBA ARPS/ shutterstock


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