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Erinnerung an eine berauschende Wahlnacht

Erinnerung an eine berauschende Wahlnacht


Ein Meinungsbeitrag von Dirk C. Fleck.

Am 5. November wird in den USA gewählt. Es sieht so aus, als würde Ex-Präsident Donald Trump erneut ins Weiße Haus einziehen, was den Mainstream-Medien schon jetzt ein Grauen ist – in den Vereinigten Staaten wie bei uns. Die Hetzparole, mit der ein solches Szenario in letzter Sekunde verhindert werden soll, ist an Absurdität und Lächerlichkeit nicht zu überbieten. Sie lautet hüben wie drüben gleich: „Adolf Hitler Ante Portas!“

Als Trump im Jahre 2016 trotz eines monatelangen diffamierenden medialen Dauerfeuers die Wahl gewann, wurde ich am Fernseher Zeuge, wie die Einheitsfront der Hetzer innerhalb von Stunden in sich zusammenbrach. Was Spiegel-Online aber nicht davon abhielt, während Trumps vierjähriger Amtszeit jeden einzelnen Tag (!) mit einem Hetzartikel der übelsten Art auf der Startseite zu erscheinen.

Zur besseren Einstimmung auf die kommende Wahlnacht gebe ich hier gerne noch einmal wieder, was ich vor acht Jahren an medialer Jämmerlichkeit erlebt habe. Überschrift damals: „Trumps Triumph: ein Medien-Gau.“ Wird diesmal vermutlich nicht viel anders laufen.

Jetzt ist es tatsächlich passiert: Killery Clinton unterliegt gegen Dagobert Trump. Abgesehen davon, dass es völlig egal ist, wer von beiden die USA „great again“ macht und damit den Rest der Welt in Angst und Schrecken versetzt, frage ich mich, wie viele negative Sympathiepunkte man sammeln muss, um trotz flächendeckender medialer Unterstützung gegen einen Pausenclown wie Trump zu verlieren. Monatelang ist der Mann vom Mainstream niedergeschrieben worden, teilweise zu Recht, denn er hatte ja nichts anderes zu tun, als sich mit unbedachten Äußerungen über Frauen und Einwanderer selbst zu beschädigen. Dass die kalte Clinton von Kritik fast völlig unberührt geblieben ist, am Ende gar zur Hoffnungsträgerin stilisiert wurde, obwohl sie keinen Hehl daraus gemacht hat, dass sie im Falle ihrer Wahl den Iran auslöschen und in Syrien die Konfrontation mit Russland forcieren würde, was einen Atomkrieg durchaus möglich gemacht hätte, erklärt sich allein aus der Tatsache, dass die wahren Strippenzieher des militärisch-industriellen Komplexes dem Dagobert eine so verlässliche Politik, wie sie Killery versprochen hat, nicht zugetraut haben. So hetzten sie also ihre Medien auf den Kandidaten, die sich kurz vor der Wahl nicht zu blöd waren zu behaupten, dass Trump mit massiver Unterstützung des bösen Putin ins Amt gehievt werden sollte.

 

Natürlich beteten die US-Pudel in den hiesigen Redaktionsstuben die Botschaften artig nach. Deshalb, und nur deshalb, wurde die vergangene Wahlnacht für mich doch noch zu einem Vergnügen. Es war ein Vergnügen zuzusehen, wie die Stimmung in den Studios von ARD und ZDF sukzessive in den Keller rutschte, bei Moderatoren, Gästen und Publikum gleichermaßen. Als sich abzeichnete, dass Hillary Clinton das Rennen verlieren würde, setzte man zur Ursachenforschung an. Aber anstatt darüber zu reden, dass die favorisierte Kandidatin beim Wähler unter Generalverdacht geraten war, dass die Mehrheit der Amerikaner sie als kriegslüstern, machtgeil und durch und durch korrupt erkannt hat, mutmaßte man, dass die USA noch nicht reif seien für eine Frau im Präsidentenamt. Welch dumme Überheblichkeit.

 

Am Ende saß der Schock über den Wahlausgang bei den Wahlberichterstattern tief. Ein Gefühl der Ohnmacht machte sich breit, denn Clintons Niederlage war auch ihre Niederlage. In dieser Nacht wurden der medialen Propagandamaschine ihre Grenzen aufgezeigt. Zum ersten Mal schien man zu begreifen, dass der Hase trotz aller Indoktrination auch anders laufen kann, dass er sich nicht zwangsläufig im Netz vehement rausgehauener Lügen verfängt. Wie sagen die Engländer: „Face it, Harry!“ Mehr noch als die Medienvertreter in dieser Nacht war ein Studiogast aus der Politik zu bedauern. Der Grüne Kriegstreiber Cem Özdemir wurde nicht müde, den russischen Präsidenten Putin für den Wahlausgang verantwortlich zu machen. Özdemir, da ja ohnehin immer etwas sauertöpfisch wirkt, verwandelte sich auf der Besuchercouch gegen vier Uhr morgens schwer geschlagen zu einem beleidigten Trauerkloß.

 

Wie gesagt: dieser US-Wahlkampf war eine Farce und eine Beleidigung für alle, die sich unter dem Begriff Demokratie noch etwas vorzustellen vermögen. Er wäre mir fast am Arsch vorbeigegangen. Wenn da nicht den Manipulatoren aus Medien und Politik ein Schnäppchen geschlagen worden wäre. Für den Beobachter dieses Kasperletheaters eine feine Sache, man gönnt sich ja sonst nichts …

 

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Dieser Beitrag erschien zuerst am 9. November 2016 auf KenFM.de

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Wir danken dem Autor für das Recht zur Veröffentlichung dieses Beitrags.

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Bildquelle: Jonah Elkowitz / shutterstock


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