Deutschland darf sich nicht abhängig von Autokratien machen. Deutschland muss weltweit die Demokratie fördern. Deutschland hat eine tiefe psychische Störung, die das Land den Kopf kosten wird.
Ein Kommentar von Tom J. Wellbrock.
Ohne Zweifel ist die aktuelle politische Führung in Deutschland inkompetent und dumm. Auch all jene, die deutsche Politiker nur als Marionetten eines größeren Plans sehen, werden nicht widersprechen, wenn man sagt, dass dumme Marionetten leichter zu handhaben sind als kluge. Es mag sein, dass es zu einem grundsätzlichen Strategiewechsel der Macher im Hintergrund gekommen ist. Politiker älterer Generationen folgten zwar im weitesten Sinne ebenfalls ihren Förderern. Dennoch verfügten sie zum Teil über eine gewisse Autarkie, gepaart mit Intelligenz und Bildung. So konnte es passieren, dass sich Ex-Kanzler Gerhard Schröder (SPD) dem Irakkrieg widersetzte. So konnte es geschehen, dass die Entspannungspolitik unter Willy Brand (SPD) möglich wurde.
Die neue Generation deutscher Politiker ist von derlei Autarkie ebenso weit entfernt wie von einer Bildungsgrundlage, die es ermöglichen würde, zumindest oberflächlich politische Analysen zu betreiben. Die prominentesten Beispiele sind sicherlich Annalena Baerbock und Robert Habeck (beide die Grünen). Wenngleich die Wikipedia in fast schon eindrucksvoller Kreativität Baerbocks Lebenslauf schönschreibt, ändert das nichts daran, dass die ehemalige Trampolinspringerin keinerlei Vorkenntnisse auf dem Gebiet der internationalen Diplomatie mitbrachte, als sie ins Amt stolperte. Wäre es anders gewesen, wäre die desaströse Praxis des deutschen Außenministeriums faktisch nicht möglich gewesen.
Noch eklatanter sieht es bei Robert Habeck aus. Hier stießen offenbar selbst die Schreiberlinge der Wikipedia an ihre Grenzen, denn Habeck hatte in seinem gesamten Leben nie Berührungspunkte zu ökonomischen Themen. Das änderte sich erst am 8. Dezember 2021, als er plötzlich deutscher Wirtschaftsminister und Vizekanzler wurde. Ähnlich wie der Obergefreite Boris Pistorius, der auf dem Gebiet des Militärs keinerlei Expertise mitbrachte, war es der Schriftsteller Robert Habeck, der von nun an schwergewichtige Entscheidungen für Deutschland treffen sollte.
Insofern kann man konstatieren, dass die Auswahl der Nachwuchskräfte durch die Entscheider im Hintergrund offenbar einer neuen Strategie folgt, der Strategie nämlich, nur die dümmsten und unfähigsten Kandidaten in die entsprechenden Ämter zu hieven. Aus der Entscheiderperspektive ist das natürlich ein kluges Vorgehen, lassen sich Politiker ohne Autarkie und Intelligenz doch hervorragend führen. Sie setzen selbst Entscheidungen um, denen sich Persönlichkeiten mit mehr im Kopf womöglich widersetzen würden.
Honig im Kopf, Hass im Herzen
Über die Förder- und Aufbauprogramme des Weltwirtschaftsforums (WEF) ist kaum etwas bekannt. Die Teilnehmer schweigen sich selbstverständlich aus, müssen hier aber wenig standhaft sein, weil kaum jemand sie nach den Abläufen und Inhalten befragt. Interessant zu wissen wäre es tatsächlich, wie Nachwuchspolitiker dort aufgebaut werden.
Man muss aber davon ausgehen, dass der Hass auf die konstruierten Feindbilder bei den WEF-Programmen eine große Rolle spielt. Um bei Habeck und Baerbock zu bleiben: Ihre abgrundtiefe Russophobie ist nicht gespielt, sie ist tief im Denken und Fühlen der beiden Politiker verankert, die Förderer haben hier also ganze Arbeit geleistet.
Im ersten halben Jahr ihrer Amtsausübung war Annalena Baerbock, bedingt durch den aktuellen Krieg in der Ukraine, der kurz nach der Bundestagswahl begann, einige Male in Moskau zu Besuch. Sie traf sich zu so etwas wie Gesprächen mit russischen Politikern, darunter auch Russlands Außenminister Sergei Lawrow. Der Kontrast hätte größer kaum sein können. Auf der einen Seite ein gestandener und erfahrener Diplomat, der schon die ganze Welt bereist und Gespräche und Verhandlungen geführt hat. Auf der anderen Seite eine Frau, die merklich überfordert wirkt und nicht weiß, wohin sie gucken soll.
Wer die Fernsehbilder von damals ein wenig genauer studiert, wird aber in zahlreichen Szenen aufrichtige Abneigung, vielleicht auch Hass in Baerbocks Augen erkennen können. Sie wirkt regelrecht angewidert von der Situation und macht den Eindruck, als wolle sie gar nicht an diesem Ort sein, weil diese Zusammentreffen ohnehin zu keinem Ergebnis führen werden. In Anbetracht der Tatsache, dass dieselbe Baerbock an anderer Stelle sagte, "wir" seien im Krieg mit Russland, hätte sie mit der Annahme der Ergebnislosigkeit sogar recht gehabt. Sie kam also einer Verpflichtung nach, die sie abstieß, anwiderte und von der sie wusste, dass sie zu nichts führen würde – in erster Linie, weil Gesprächs- oder Verhandlungsergebnisse nicht der Zweck ihrer Reise waren.
Nun ist Hass nicht der ausschließliche Antriebsgrund von Politikern wie Habeck oder Baerbock. Dahinter stehen weitere Interessen, wie sich bestens an Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) ablesen lässt, die offensichtlich im Auftrag der Rüstungsindustrie unterwegs ist. Aber auch Hardliner wie sie oder Kandidaten wie Norbert Röttgen (CDU) oder Anton Hofreiter (die Grünen) pflegen Verbindungen, die den Russenhass bestärken.
Dennoch: Der Hass schwingt bei allen mit. Es war Roderich Kiesewetter (CDU), der womöglich unfreiwillig die Ausbeutung von Lithium in der Ukraine zur Sprache brachte. Nicht unbedingt ein Argument, das auf "westliche Werte" wie Demokratie und Menschenrechten basiert. Kiesewetter sagte aber auch, dass Russland lernen müsse zu verlieren, so wie es die Deutschen im Zweiten Weltkrieg lernen mussten.
Rache für die Niederlage
Normalerweise wäre dieses Szenario sinnvoll: Wenn in Russland am 9. Mai der "Tag des Sieges" begangen und der Opfer des Nationalsozialismus gedacht wird, müssten Russen und Deutsche Hand in Hand durch die Stadt laufen. Schließlich wird nicht nur an die Opfer gedacht, sondern auch an die Sowjetsoldaten, die Hitler besiegt haben. Die anderen Alliierten (und von denen ganz besonders die USA, die "aufreizend" lange gewartet haben, bis sie eingriffen und zuvor die Nazis auf verschiedene Weise unterstützt haben) haben einen weit weniger bedeutenden Einfluss auf das Kriegsende.
Die Russen laden übrigens zum "Marsch des Unsterblichen Regiments" auch Menschen aus anderen Ländern ein, daran teilzunehmen. Widerstandskämpfer auf der einen, aber auch Kriegsopfer, die in ihrem Umfeld Tote zu beklagen hatten, auf der anderen Seite. Und das ergibt ja auch Sinn, denn jeder, der in irgendeiner Form zum Sieg über den Faschismus beigetragen hat, verdient es, dafür geehrt zu werden.
Natürlich wird es zu einem solchen gemeinsamen Marsch von Deutschen und Russen nicht kommen, denn in Deutschland sind wir längst an dem Punkt angekommen, da jede physische oder psychische Nähe zu Russen als unverzeihlich gilt. Zuneigung oder gar Dankbarkeit den Russen gegenüber ist beim Kampf gegen den Nationalsozialismus ebenso verpönt wie bei dem Gedanken an die deutsche "Wiedervereinigung", an der Russland maßgeblichen Anteil hatte und hat.
Die einzigen Emotionen, die in Deutschland gegenüber Russen gewünscht, ja "erlaubt" sind, sind Abneigung und Hass. Und die Worte Roderich Kiesewetters, Russland müsse lernen, den Krieg zu verlieren, wie Deutschland es lernen musste, sind mehr als entlarvend. Man hat gegen Russland verloren, und sogar die Tatsache, dass die Verlierer Menschenfeinde und Mörder waren, ändert nichts an der Unzufriedenheit, der Wut über diese Niederlage. Alice Weidel (AfD) hat es sogar ganz offen so ausgedrückt, als sie danach befragt wurde, dass Tino Chrupalla 2023 in der russischen Botschaft zum "Tag des Sieges" zu Gast war:
"Die Niederlage des eigenen Landes zu befeiern mit einer ehemaligen Besatzungsmacht, das ist etwas, wo ich für mich persönlich entschieden habe, daran nicht teilzunehmen."
Das ZDF-Talkformat "maybrit illner" griff dieses Zitat, das aus einer ARD-Sendung stammt, gern auf, als Chrupalla in der ZDF-Talkshow in die Enge getrieben werden sollte. Offenbar bemerkte man in der Redaktion nicht einmal, dass damit nicht Chrupalla inhaltlich gestellt wurde, sondern ARD und ZDF (und nebenbei auch Alice Weidel, der man bei solchen Aussagen auch keine Naivität unterstellen kann, dafür ist sie zu klug). Immerhin war Chrupalla zu Besuch in der Botschaft gewesen, um den Sieg über den Nationalsozialismus zu würdigen.
Doch eben das ist heute zu einem Tabubruch geworden. Mag ja sein, dass es gut ist, so klingt der Tenor immer wieder, dass Hitler damals verloren hat. Aber dass es ausgerechnet die Russen sein mussten, die ihn zu Fall brachten, erzeugt trotz der verdienten Niederlage einen schalen Beigeschmack. So schal, dass man nicht um den Eindruck herumkommt, hier sei eine Rechnung offen, eine Niederlage Deutschlands zu korrigieren, am besten durch einen militärischen, mindestens aber wirtschaftlichen Sieg gegenüber Russland.
Kleine dumme Deutsche
Für die Mächtigen in den USA kommt das infantile Getue deutscher Politiker gerade recht. Sollen sie sich hineinsteigern in ihren Russenhass, rational oder irrational, das ist für die Lenker in den Vereinigten Staaten völlig unerheblich. Priorität hat ein großer Keil, der zwischen Russland und Deutschland getrieben wurde, und das war speziell in den beiden letzten Jahren aus US-amerikanischer Sicht ein regelrechtes Kinderspiel. Vorbei sind die Zeiten mal mehr, mal weniger charismatischer Politiker, die schon mal ihren eigenen Kopf durchsetzen und nicht auf Linie sind.
Die inhaltliche Kurzsichtigkeit und intellektuelle Übersichtlichkeit deutscher Politiker in machtvollen Positionen wird nicht zuletzt auch an einem Detail deutlich, das so offenkundig ist, dass es genau diesen Politikern eigentlich mitten ins Gesicht springen müsste: Sie schaden sich selbst.
Sicher, man wird ihnen Versprechungen machen, Ausgleich, Geldströme, Immobilien, Posten, solche Dinge eben. Aber unterm Strich werden sie damit nicht glücklich werden, denn sie sind gerade dabei, das Land, in dem sie schalten und walten können, zu verlieren. Wenn die Deindustrialisierung so weiter geht und/oder ein Krieg ausbricht, bei dem Deutschland geopolitisch und geologisch in einer ungünstigen Lage ist, bleibt am Ende nichts mehr übrig. Die Bürger misstrauen den amtierenden Politikern, die ohne jeden Skrupel alles aufs Spiel setzen, was Deutschland seit dem Zweiten Weltkrieg ausgemacht hat, schon jetzt zutiefst. Daran ändern weder "Demokratiefördergesetze" noch Hassparolen gegen die AfD etwas.
Das Vertrauen der Deutschen in ihre Volksvertreter ist auf ein Niveau abgesunken, das es wohl seit Bestehen der Bundesrepublik nicht gegeben hat. Kurzfristig wird davon die Union profitieren, die bei der nächsten Bundestagswahl 2025 (so sie denn überhaupt noch stattfindet) in irgendeiner Koalition die Regierungsgeschäfte übernehmen wird. Doch CDU/CSU werden nicht mit Volldampf voraus die Suppe auslöffeln, die uns die Ampel-Koalition eingebrockt hat. Sie werden dieses Süppchen einfach weiter kochen, die Zutaten verändern und die Toxizität weiter erhöhen. Genügend Russophobe gibt es auch in den Unionsparteien, und dass Deutschland mit Russland früher oder später Krieg führen muss, ist allen klar, die verstehen, dass Deutschlands Wirtschaft und Wohlstand gerade im freien Fall sind.
Die Tatsache, dass der größte Teil der deutschen Politiker die Schussfahrt in den sprichwörtlichen und tatsächlichen Tod nicht einmal bemerkt und/oder allen Ernstes glaubt, heil aus der Sache rauszukommen, lässt tief blicken und sagt viel darüber aus, wie minderbemittelt das aktuelle politische Personal in Deutschland sich durch den selbst verursachten Wahnsinn bewegt.
Dass so profane Gefühle wie Rachegelüste ein zusätzlicher Antrieb des politischen Handelns der heutigen Zeit mit diesem Personal sind, kann allerdings in Anbetracht der Gesamtanalyse nicht mehr wirklich überraschen.
+++ Wir danken dem Autor für das Recht zur Veröffentlichung des Beitrags. +++ Bildquelle: photoschmidt / shutterstock
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