Tagesdosis

Drosten wird noch gebraucht | Von Paul Clemente

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Auch nach dem Enquete-Desaster

Nach dem ultrapeinlichen Auftritt des Virologen Christian Drosten vor der Enquete-Kommission versuchen Mainstream-Medien seinen Ruf zu retten.

 Ein Kommentar von Paul Clemente.

Wer von GEZ-Clowns die Schnauze voll hat, sich nach derber Polit-Satire sehnt, dem sei die Befragung von Professor Christian Drosten vor der Enquete-Kommission empfohlen. Herrlich! Köstlich! Und das Allerbeste: Der Auftritt war gar nicht als Satire geplant. Der sollte zur Aufarbeitung der Lockdown-Jahre beitragen. Okay, das hat er auch getan. Aber eben anders als geplant.

Tatsächlich kann man dem Virologen nur gratulieren. Dafür, dass er während der Lockdowns öffentliche Debatten mit Kritikern gemieden hat. Denn vor einem Professor Sucharit Bhakdi oder einem Dr. Wolfgang Wodarg hätte er sich in Grund und Boden blamiert. Ein medialer Super-GAU für das Corona-Regime.

Ein Drosten kann nur im Umfeld geistiger Unterbelichtung glänzen. Vor Personen von so pechschwarzer Dummheit, dass sie seine Wirrnis nicht bemerken: Dem Gros der Mainstream-Journalisten. Im Rahmen der Enquete-Kommission musste Drosten allerdings in die Arena. Endlich mal. Zum verbalen Kampf gegen kritische Fachleute. Die durften ihn mit Fragen löchern. Dreieinhalb Stunden lang. Dass diese Befragung unter Polizeischutz stattfand, zeigt: Der Schrecken ist noch lange nicht verarbeitet.

Zu Drostens schärften Gegnern zählt Stefan Homburg, emeritierter Professor für Finanzwissenschaft an der Leibniz-Universität. Den kostete es kaum Mühe, den Virologen zu grillen. Er musste ihn nur mit eigenen Aussprüchen konfrontieren. Drostens Vorteil: Die Zeit für Frage und Antwort waren streng limitiert, auf wenige Minuten reduziert. Und genau das nutzte der Ex-Hofvirologe zu seinem Vorteil.

Homburg zitierte ein Statement von Drosten, das der am 02. März 2020 auf einer Bundespressekonferenz zum Besten gab:

„Diese Erkrankung ist eine milde Erkrankung. Das ist eine Erkältung in erster Linie. Die ist im Prinzip für den Einzelnen gar kein Problem.“

Klingt gut. Eine Woche später habe Drosten erneut beteuert: Es gebe keine neuen Erkenntnisse, denn: „Das kann in der Wissenschaft auch gar nicht passieren.“ Stimmt. Das braucht nämlich Zeit. Aber dann! Neun Tage später habe der Virologe eine krasse Drehung vollzogen. Plötzlich spreadete er Panik-Narrative. O-Ton:

„Auch Jüngere sterben an dieser Erkrankung. In Afrika werden wir Bilder sehen, in der Zeit zwischen Juni und August, im Sommer, die wir aus Kinofilmen kennen. Aus reinen Fantasy-Filmen. Da wird es Szenen geben, die wir uns heute noch gar nicht vorstellen können.“

Jetzt die Frage von Professor Homburg: Auf welcher Daten-Grundlage habe er, Drosten, innerhalb einer Woche seine Einschätzung um 180 Grad gedreht? 

Eine klare Frage. Drosten sollte lediglich eine Quelle nennen. Konnte er aber nicht. Stattdessen warf er Homburg vor, er habe fast die gesamte Zeit für eigene Behauptungen beansprucht. Ihm, Drosten, bleibe keine Zeit mehr zur Beantwortung der „komplexen Fragen“. Dabei hatte Homburg gar keine Behauptung aufgestellt, sondern lediglich drei Drosten-Zitate verglichen. Plötzlich flüchtete der Hofvirologe durch Themenwechsel, knüpfte an eine frühere Frage an. Aber der Finanzwissenschaftler ließ nicht locker. Beharrte auf seine einfache Frage: Weshalb habe Drosten innerhalb von neun Tagen seine Einschätzung so radikal gewechselt? Diesmal gab der Charité-Virologe sich irritiert: Er kriege das alles gar nicht mehr zusammen. Das sei „so verwirrend“. Das seien so viele „unterschiedliche Dinge“, die „miteinander gar nichts zu tun haben“. Und Schwupps: Nächster Themenwechsel.

Natürlich trafen auch Drostens Prophezeiungen für Afrika nicht ein. Sogar das unkritische Stern-Magazin musste einräumen: „Mysterium Afrika: Warum hat der Kontinent so wenig Corona-Tote?“  Natürlich hatte Homburg noch weitere Beispiele für Standpunktwechsel des Meister-Virologen auf Lager. In einem späteren Gespräch mit Felix Perreford  führte er an: Zuerst habe Drosten die Datenlage zur Maske als „schlecht“ gedeutet. Wenige Wochen später habe er Gegenteiliges propagiert: Die Masken seien ganz toll wirksam, sogar nach der Impfkampagne.

So weit, so bedauernswert. Natürlich stellt sich die Frage: Wie reagierte der mediale Mainstream auf die Bloßstellung ihres Idols? Nun, genauso, wie es zu erwarten war. Einige jammerten: Der arme Mann sei kaum zu Wort gekommen. Böse Vertreter der AfD hätten ihn regelmäßig unterbrochen.

Andere flüchteten sich ins Wutgeheul. So schlagzeilte die Süddeutsche Zeitung: „Aufarbeitung? Die Corona-Kommission verkommt zur Shitshow“ Unterzeile: „AfD-Vertreter versuchen, Charité-Virologen Drosten vorzuführen. Die Wahrheitsfindung leidet. Leider.“ Schon im Juni hatte eine Autorin im gleichen Blatt gejammert:

„Erst stirbt die Wissenschaft, dann die Vernunft und schließlich der Mensch.“

Noch mehr Mut zum Absurden zeigte der Tagesspiegel. Der verdrehte die peinliche Anhörung zum Triumph für Drosten. O-Ton:

„Gekonnt gekontert in der Corona-Enquete: Drosten lässt die Attacken der AfD ins Leere laufen.“

Natürlich können Mainstream-Medien ihren Panik-Profi nicht fallen lassen. Das würde verbliebene Leser endgültig zur Abo-Kündigung treiben. Außerdem: Die Covid-Narrative werden noch gebraucht. Nicht erst demnächst, sondern hier und jetzt.

Beispielsweise im Bundesland Sachsen-Anhalt. Dort plant man für das kommende Jahr die sechste Verlängerung der „Corona-Notlage“. Damit umgeht Sachsen-Anhalt die Schuldenbremse. Not kennt schließlich kein Gebot. Laut einem Bericht der Berliner Zeitung berichtet CDU-Finanzminister Michael Richter von „fortbestehender außergewöhnlicher Notsituation“ und „39 laufenden Maßnahmen“.

Solche „Notsituationen“ hebeln aber nicht nur Schuldenbremsen aus, sondern auch Grundrechte wie freie Meinungsäußerung. Schlimmer noch: Richter verurteilen weiterhin Ärzte, die den Masken- und Impfwahn boykottierten. Im Gegenzug wischen sie Klagen gegen mRNA-Spritzen locker vom Tisch. Auch der Pandemie-Vertrag der WHO wurde im Mai verabschiedet. Da dürfte auch ein Comeback für Drosten drin sein. Wenn nicht heute, dann morgen...

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Dank an den Autor für das Recht zur Veröffentlichung dieses Beitrags.

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Bild: Coronavirus in Deutschland, Deutschland Female Doctor Portrait schützen Gesichtschirurgische Maske mit der deutschen Nationalflagge. Krankheit, Virus Covid-19 in Deutschland, Konzeptfoto

Bildquelle: kovop / shutterstock  


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