Ein Meinungsbeitrag von Gerald Ehegartner.
„Die Fledermaus, die am späten Abend umherhuscht, ist aus dem Kopf des Ungläubigen geflattert“,
schrieb einst William Blake. Seit eine verkehrt von Ästen, Höhlenwänden oder Labors hängende Maus, die sich nächtens durch die Lüfte fledert, Menschen mit ihrer Virenvielfalt beglückte, steht die Welt nun Kopf. Mittlerweile lassen selbst Menschen ihre Köpfe hängen. Alles scheint verdreht. Nur, wer ist der Ungläubige in dieser Welt, die sich im Kopfstand übt?
Ist sie nicht eine schöne, neue Welt im Glanz einer strahlend neuen Normalität? Während die alte noch Egoismus, Krankheit, Krieg, Diskriminierung und Umweltzerstörung anlieferte, beschenkt uns die neue Normalität exakt mit deren Gegenteil. Fuhr das alte Schiff ehemals unter dem Banner der Viren tragenden Fledermaus, so blicken wir nun gebannt auf die aktuelle Flagge: eine Friedenstaube mit einem Ölzweig aus biologischer Landwirtschaft vor dem Hintergrund eines Regenbogens.
Als das neue Schiff anlandet, beobachte ich das bunte Treiben. Frauen und Männer auf dem Schiff sind farbenfroh gekleidet. Sind mir die Leute an Bord nicht irgendwie bekannt? Und auch deren Boss? Während die Zuschauer applaudieren, spazieren die Männer als Frauen und die Frauen als Männer vom Schiff. Sie begrüßen das verängstigte Publikum mit den Worten:
„Wir kommen als Freunde, um euch zu retten! Die neue Bedrohung ist groß, aber wir haben die Lösung.“
Kinder als Zuhörer sind besonders willkommen, herkömmliche Familien jedoch erhalten keinen Eintritt oder können sich nur mit einer verteuerten Karte Zutritt verschaffen. Ich entdecke Spritzen, Gewehre, Masken und eine Fußfessel in einer geöffneten Schatzkiste, die gerade von Bord getragen worden ist. Die Spritzen seien für die Gesundheit, die Gewehre für den Frieden, die Masken für die Buntheit und die Fußfesseln für den Klimaschutz unabdingbar, erklärt man mir. Die neuen Frauen sprechen vom Krieg für den Frieden, die neuen Männer vom Gehorsam für die Freiheit. Ich lausche stundenlang ihren Worten.
Ihre Sprache ist so sonderbar. Sie heißen den Krieg Frieden, Gehorsam nennen sie Solidarität, Überwachung Freiheit, Krankheit Gesundheit, Ausgrenzung Toleranz, Totalitarismus Demokratie, Männer sind Frauen, Frauen Männer, rechts ist links, links ist rechts, gläubig bedeutet selbst denkend, positiv ist negativ und umgekehrt. Sie rufen immer wieder laut ihren Schlachtruf namens „Fairtrade“. Eigenartigerweise höre ich immer „verdreht“.
Kenne ich die Frauen und Männer? Sind es nicht die, die unter dem Banner der Fledermaus als Freibeuter in die See des Bewusstseins gestochen waren? Ich schüttle den Kopf. Das kann nicht sein! Auf den Kleidern der Leute entdecke ich jeweils einen kreisförmigen bunten Sticker. Jede Farbe steht für ein Ziel. „Bis 2030 wollen wir all die Ziele geschafft haben. Wir manifestieren diese bewusst mit der Siebzehn“, erklärt mir stolz ein Mann in Frauenkleidern und lächelt dabei geheimnisvoll.
„Wissen Sie, wir segeln Richtung Utopia. In wenigen Jahren ist jedwedes Leid von der Welt getilgt. Jeder Einzelne muss bis dahin aber seine Freiheit opfern.“
Ich erkundige mich, was Utopia so besonders mache.
„Ihnen wird nichts mehr gehören und Sie werden glücklich sein“,
offenbart mir die Frau mit dem Männerkörper und lächelt selig. Sie fügt noch hinzu, dass der Verzicht auf eine Privatsphäre ein Zeichen von Offenheit und Transparenz bedeute, eine unentbehrliche Voraussetzung für das Glück des Individuums. Ich möchte wissen, ob sie einem christlichen Orden angehöre, denn das klinge ja nach einem katholisch-spirituellen Lebensmodell. Jedoch sie verneint. Sie habe ihre Lehre von einer Missionsgemeinschaft, die durchaus als weltlicher Orden verstanden werden könne. Deren Zentrum, gegründet von Kräften aus der Neuen Welt, sei in den Schweizer Bergen zu finden. Alte Orden hätten Stifte zur Verbreitung des Glaubens gegründet, die neuen Orden jedoch gründen Stiftungen, um eine Wissenschaftskirche zu etablieren. Sie senden Jünger aus, die sie „young global leaders“ nennen.
Ich frage die Person, warum sie als Frau gekleidet ist und erhalte als Antwort, dass die Gemeinschaft Geschlechter transzendiere. Geschlecht käme ja von schlecht. Das Konzept von Mann und Frau sei primitiv. Generell gehe es nun darum, die gewöhnliche Natur zu übersteigen und damit den ihr innewohnenden Tod. „Ich entscheide mich jeden Moment, was und wer ich bin. Ich fließe mit meinem Gender zwischen den Genen. Ich bin Transgender und lasse mich doch nicht auf etwas niveaulos Binäres reduzieren. Wir sind die neuen Götter, der Homo deus, während andere noch Homo sapiens spielen. Unsere Kinder brauchen keine Mutter und keinen Vater, übrigens auch keinen Mutter- und Vatertag.“ Ich frage nach, ob man sich dennoch als Eltern fühlen und sich deswegen als „Trans-parent“ bezeichnen dürfe.
Ich blicke in die Zukunft und sehe vor mir ein Kleinkind, das als erstes Wort „gebärende Person“ anstatt des politisch inkorrekten „Mama“ spricht, damit seine Eltern nicht als rechtsradikal eingestuft werden. Die Person mit den Genen eines Mannes und dem sozialen Geschlecht einer Frau lächelt müde und schwingt eine Fahne mit sechs verkehrtherum angeordneten Regenbogenfarben. „Toleranz ist nur im Kontext von Herkunft und Gender zu verstehen. Mehr ist zu diesem Thema nicht zu sagen“, erklärt sie.
Wieder kommt mir in den Sinn, dass hinter all den Aussagen eine spirituelle Lehre stehen müsse. Und so hake ich nach, wie man Teil dieser Gemeinschaft werden könne.
„Man trat oder tritt am besten mittels der Corona-Impfung, welche eine aktualisierte Taufe darstellt, in diese Gemeinschaft ein.“
Ich möchte wissen, ob ich auch als transgeimpft nun gelten darf. Oder zumindest als impf-fluid. Natur und Biologie wären ja mittlerweile sekundär. Für einen kurzen Moment habe ich das Gefühl, mich vor der Gewalt der Natur schützen zu müssen. „Wie nennt sich Ihre Kirche?“, will ich wissen.
„Transhumanismus, junger Mann. Wir kombinieren zuvor Gender und Biologie und danach Mensch und Maschine. Ich bin Transgender und Transhumanist.“
Dann ruft die Person: „Alles fließt. Besonders die Identität. Wir sind Philanthropen und woke. Freiheit braucht keine Wurzeln, sie benötigt jedoch Überwachung.“ Die Frau mit dem kräftigen Körper eines Mannes schwingt ihre Regenbogenfahne und zeigt auf einen alten, weißen Mann, der gerade vorbeispaziert. „Toxischer Abschaum!“, ätzt sie und lächelt. Ich wende mich mit einem mulmigen Gefühl ab.
Ist dieser Mensch tatsächlich woke, also aufgewacht? Ein Erwachter und Erleuchteter? Als er von Avataren redet, mit denen Kinder lernen sollten, erwache ich aus der Matrix fremder Gedanken und erkenne, dass es sich bei ihm keineswegs um einen spirituellen Erwachten handelt. Ich bin mir nun ganz sicher: Er ist vielmehr Teil jener Piraten, die in ständig wechselnden Kleidern und Schiffen zuvor schon angelandet waren. Sie fuhren und fahren unter der Flagge der Äskulapnatter, des sechsfarbigen Regenbogens, der gelbblauen Friedenstaube, der Olivenzweige und des brennenden Erdballs. Je nach Bedarf. Sie haben die Schiffe gekapert und segeln mit ihnen nun in die schöne, neue Welt der neuen Normalität.
Dort gilt der aufgelegte Kunstrasen als organische Graswurzelbewegung, die künftige, digitale CO2-Fußfessel als Klimaschutz, sozial Schwache als Philanthropen, Transhumanisten als Humanisten, Bill Gates als Menschenfreund, KI als ein intelligentes Lebewesen, die digitale Matrix als organischer Lebensraum, der Verlust von Freiräumen als ein Abbau von trennenden Wänden, der Hass auf die eigene Nation als Transnationalität, Dystopie als Utopie, technokratischer Klimaschutz als Umweltschutz, technische Vernetzung als das verbindende Netz des Lebens, der eigene Datensatz als Seele, programmierte Avatare als von Gott gesandte, Mütter als gebärende Personen, Lüge als Wahrheit, links als rechts und umgekehrt. Und jedes Mal, wenn die neu eingekleideten Piraten zu den Menschen sprechen, beginnen sie mit folgenden Worten:
„Wir kommen als Freunde, um euch zu retten! Die neue Bedrohung ist groß, aber wir haben die Lösung! Distanziert euch aber dringend von jenen, die diese neue Norm nicht annehmen wollen. Denn das sind keine Menschen! Sie sind intolerant, egoistisch, unintelligent, gefährlich und machen sich mit dem Bösen gemein. Sie müssen ausgeschlossen und entmachtet werden. Wir jedoch kennen den Feind, den es zu besiegen gilt. Wir zeigen ihn euch, damit ihr wisst, gegen wen ihr in den Krieg zu ziehen habt.“
Derweil sie in schönsten Tönen fabulieren, ist ihre Seele kaum zu spüren. Werden sie als Freibeuter vielleicht sogar vom dunklen König entlohnt? Und wo ist eigentlich das ursprüngliche Schiffspersonal geblieben? Ich will nachsehen, darf aber wegen meiner fehlenden digitalen Identität nicht an Bord des Schiffes. Und so warne ich besonders die jungen Menschen:
„Lasst euch nicht blenden. Das Licht ist Blendwerk, der Gesang ertönt von den Sirenen. Kein tatsächliches Lichtschiff verlangt von euch Angst, Gehorsam, Überwachung, Kontrolle, Waffen und Diskriminierung für das Gute. Ihr zahlt bloß mit eurer Energie. Wer über die Landungsbrücke marschiert, der ist auf dem Holzweg. Baut eigene Boote. Fertigt eine Arche, bevor ihr die Titanic, das Sinnbild der Technokratur, besteigt!“
Ich versuche nochmals mittels kryptischer Worte einige zu einer echten Metanoia zu bewegen: „Wenn ihr in den Amazonas einfahrt und dem Jeff dort die Bezos zahlen müsst, dann seid wachsam. Es könnten euch Berge von Bildern blenden. Ihr werdet einen schwarzen Felsen und ebenso eine Vorhut sehen, die beide euch verwalten wollen. Eine riesige Eidechse öffnet euch die Gates, doch ihr habt danach die Bill zu zahlen. Seid euch ebenso bei der Eiche Elon nicht sicher, die euer Gehirn betört. Solltet ihr einen Rock aus Fellen bemerken und zwei Brüder, die kochen, dann seid gewarnt. Zu viele fragten schon das Orakel und waren nach dem Buffet am Morgen hungrig. Denkt nicht, was Vati kann, kann ich schon lange. Vielmehr liegt hier etwas im Busch. Dies sei das rote Schild für euch, denn ihr seid auf einem Geisterschiff gelandet, wo hohle Klänge des Todes von der Leier zu vernehmen sind. Verbockt es nicht!“ Doch einige, die das Klima retten möchten, gehen an Bord. „Wir wollen Klebstoff!“, rufen sie. Ich warne:
„Ihr seid den Piraten auf den Leim gegangen!“
Doch sie nennen mich einen Theoretiker der Verschwörung, einen, der quer statt korrekt denkt. Die Piraten lächeln über den entmachtenden Rahmen, in den mich die junge Generation gerade stellte, haben die Freibeuter diesen doch selbst gezimmert. Und so rudern die jungen Erwachsenen für eine Besatzung, die ihnen Fußfesseln anzulegen beginnt, auf denen CO2 zu lesen ist.
„Toxischer Cis-Mann! Garantierter Fleischfresser und politisch rechts! Sein Leben ist eine einzige kulturelle Aneignung“, brüllt die Transfrau noch in meine Richtung. „Nein, ich bin Vegetarier, meine Liebe, obwohl der Teufelsersatz für eine säkularisierte Welt – der große, schreckliche Diktator – damals einer war. Ich arbeite nicht mit Kontaktschuld. Sogar im Vegetarier würden Sie, wenn Sie wollten, den Arier entdecken. Und betreiben Sie nicht sexuelle Aneignung, die Übernahme des so lange unterdrückten Weiblichen? Ihr Heuchler und Spalter schmiedet doch alles und jedes zu einer Waffe. Nichts ist euch zu heilig. Ich bin friedlich und erhebe meine maskuline Kraft bloß für den Schutz der Schutzbefohlenen, ihr unwürdigen Rattenfänger!“
Das Schiff legt ab und nimmt unter dem Schlachtruf „Fairtrade!“ Kurs auf Dystopia. Ich rufe den Piraten in die verdrehte Welt noch Worte der Poesie hinterher, aber genau diese Sprache können sie nicht entschlüsseln, da sie beständig ohne Herz die Welt erfassen:
„Oh, es düstert. Überall riecht es nach Betrug. Ihr spaltet doch absichtlich all die Wasser des Lebens, um zu verwirren. Sogar Mann und Frau in einer Person. Es dräut der Zauberlehrlingswahn der Technokratie. Eure Täuschungsmanöver können mich nicht bannen. Selbst besitz ich einen Führerschein, der dunkle Schein des Führers blendet mich nicht mehr. Ich unterscheide noch zwischen Ding und Wesen, Sein und Nichtsein. Mich deucht, ihr Räuber der Nacht habt die Verbindung zur inneren Sonne des Lebens gekappt. Nun kapert und besetzt ihr fremde Schiffe und giert nach dem Licht im außen. Doch das Einzige, was ihr vielleicht auf fremden Schiffen findet, ist schnödes Gold, das bindet. Ihr Söhne Plutos seid auf den Kopf gestellt und verdreht die Welt, wie es euch gefällt. Ihr Blutsauger in schillernden Gewändern: In Wahrheit lasst ihr euch selbst im Stich. Bleibt mir fern, ihr dauert mich! Und frei nach Rilke rufe ich: Ihr Verbündeten der Fledermaus, innerlich seid ihr starr und stumm, ihr dreht mir alle die Dinge um!“
So sitze ich alsbald alleine im dreckigen Hafen der alten Welt und sinniere über die Worte der angeblich neuen Lichtträger. Diese branden an das Ufer meines Herzens, welches daraufhin erneut mit einer Warnung reagiert. Der neuen Götter Sprache ist so eigentümlich. Sie heiligen den Hauptstrom, dämonisieren allerdings Nebenströme und Seitenarme. Sie verkünden stets Narrative, die Autobahnen gleich, eingezwängt zwischen Sicht- und Lärmschutzwänden, durch die bunte Landschaft schneiden und diese teilen. Wer sie verlassen möchte, ist gezwungen, rechts abzufahren. Und wer dies tut, trägt fortan das Etikett „rechts“, den säkularen Ersatz für den religiös-archaischen Begriff „böse“.
Die neuen Götter beschreiben die alternativen Landstraßen als gefährliche Schwurblerwege, sperren sogar Ausfahrten und Wege. Dies nennen sie dann Demokratie. Der Herdentrieb ist gewünscht und nicht die Herdenimmunität gegenüber der Angst.
Nichts ist ihnen heilig, ihre moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Schein- und Weihrauchheiligen. Die trojanischen Pferde schieben sie an jedem schlafenden, friedvollen Krieger vorbei, der von seinem „Woke-Sein“ träumt. Sich mit ihnen einzulassen, bedeutet, die Seele und die Lebendigkeit zu verlieren. Sie bauen in einer materialistischen Welt die religiöse Machtkirche in eine wissenschaftliche um.
Nur, wir benötigen keinen orchestrierten Wechsel von der alten zur neuen Normalität. Was wir brauchen, ist ein dritter Weg, der sich mit ganzem Herzen aus der Normopathie befreit und gänzlich neues Land betritt. Keine äußeren, künstlichen Lichter sollen uns führen. Nein, es ist das Licht der Seele, des Herzens, das uns von innen den Weg erleuchtet, der sich sanft unter unsere Füße legt. Wir bauen unzählige Archen, die die Lebendigkeit erretten und besteigen bewusst nicht das zentrale Schiff. Unsere individuelle und kollektive Heldenreise ist eine Reise vom infantilen Untertan zum mündigen Bürger. Möglicherweise wird sie zu einer Odyssee, bei der wir unser Menschsein neu entdecken und den falschen Göttern lachend den Gehorsam verweigern. Dabei erobern wir wieder unsere weibliche und männliche Kraft, die uns in diesem Verwirrspiel genommen wurden. Wir holen uns unser Feuer zurück, das von den kalten Kräften der Technokratie gestohlen wurde.
Gott kocht uns und wir verlassen den Todesmarsch in die eiskalte Funktionalität. Unser Ziel ist der warmherzige Mensch, der Himmel und Erde verbindet und seine spirituelle Spontanität wiederentdeckt. Wir pfeifen auf den Great Reset, wir schenken uns einen Great Respect. Wir lachen über das große Narrativ, denn wir sind als großer Narr aktiv. Und so retten wir den Indigenen und die Gene in uns.
Es ist wahrlich an der Zeit, die Flagge der ursprünglichen Freiheit zu hissen und in Richtung unseres Utopia aufzubrechen. Wir verlassen die kalten Gewässer des Massenbewusstseins mit ihren Untiefen und heimtückischen Unterströmungen. Während die Sonne am Horizont einen neuen Morgen verkündet, fassen wir all unseren Mut und beginnen die Reise in eine neue, unbekannte Welt. Nichts kann uns aufhalten, denn der Wind ist mit uns. Wir sind heilige Verrückte und folgen dem Göttlichen in uns. Die Zeit der illusionären Schatten in Platons Höhle ist vorbei. Wir erheben uns und tanzen hinaus in das Licht der Freiheit. Die Plutokratie löst sich in diesem Lichte auf, eine herrschaftsfreie Welt lächelt am Horizont. Als Person baumeln wir nicht mehr kopfvoran über dem Abgrund, sondern richten uns als Mensch neu auf und aus, denn das Menschsein will als aufrechter Mensch gefeiert werden! Nun ist alles lebendig, auch der Tod.
In diesem liebenden Geist der Freiheit werfen wir die betrogenen Werte nicht über Bord, sondern setzen uns erneut für Mutter Erde und all ihre Lebewesen, für das Menschsein selbst, für Frieden, Heilung, Toleranz und unser aller Würde ein. Wir besitzen die Kraft der Unterscheidung, leben nicht mehr unter unserer Würde und kennen den Unterschied von Form und Inhalt. Niemals wieder lassen wir uns vom Dunklen hinters Licht führen. Und wir verstehen die Worte, welche die österreichische Schriftstellerin Marie von Ebner-Eschenbach einst so trefflich formulierte, in voller Tiefe:
„Es würde viel weniger Böses auf Erden geben, wenn das Böse niemals im Namen des Guten getan werden könnte.“
Die Liberty-Bell unseres Herzens läutet. Nun richten wir uns auf, statt gerichtet zu werden. Wir lachen wieder. Auch dann, wenn wir nach Wahrheit dürsten. Denn
„Verloren sei uns der Tag, wo nicht einmal getanzt wurde. Und falsch heiße uns jede Wahrheit, bei der es nicht ein Gelächter gab“ (1).
Wir stellen uns in voller Größe in jenes Licht, welches wir sind und rufen erschöpften Freunden erhebende Worte des Mutes zu: Auf, ihr heiligen Narren!
„Fasst frischen Mut; so lang ist keine Nacht, dass endlich nicht der helle Morgen lacht!!!!“(2)
Quellen und Anmerkungen
(1) Friedrich W. Nietzsche
(2) William Shakespeare
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Dieser Beitrag erschien zuerst am 2. Juni 2023 auf der Plattform: "Plattform Respekt".
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Wir danken dem Autor für das Recht zur Veröffentlichung dieses Beitrags.
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Bildquelle: paul and paula / Shutterstock.com
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