Die Neuerfindung der Öffentlich-Rechtlichen | Von Dieter Korbely, Volkmar Kreiß, Beate Strehlitz

Ein Standpunkt von Dieter Korbely, Volkmar Kreiß und Beate Strehlitz.

Hinweis zum Beitrag: Der vorliegende Text erschien zuerst im „Rubikon – Magazin für die kritische Masse“, in dessen Beirat unter anderem Daniele Ganser und Hans-Joachim Maaz aktiv sind. Da die Veröffentlichung unter freier Lizenz (Creative Commons) erfolgte, übernimmt apolut diesen Text in der Zweitverwertung und weist explizit darauf hin, dass auch der Rubikon auf Spenden angewiesen ist und Unterstützung braucht. Wir brauchen viele alternative Medien!

Statt ARD, ZDF und Deutschlandfunk abzuschaffen oder zu privatisieren, sollten die Sender konstruktiv weiterentwickelt werden.

Die Diskussion um die Abschaffung der Rundfunkbeiträge oder gar die Zerschlagung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks kocht hoch. Nach langen Jahren der Unzufriedenheit vieler Menschen, die kurzerhand einfach als „Rechte“ diffamiert wurden, mehren sich inzwischen die Stimmen aus allen Schichten der Gesellschaft sowie aus den Sendern selbst, die über Verfehlungen berichten und Veränderungen fordern. Die Autoren des Artikels beschäftigen sich als Bürger und Rezipienten der Medien seit einigen Jahren mit der Frage, worin die Ursachen für ihre Unzufriedenheit mit den öffentlich-rechtlichen Medien liegen, und machen Vorschläge für die Verbesserung der Situation, insbesondere zur Weiterentwicklung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks hin zu einer öffentlich-rechtlichen Medien-Plattform.

Es wird immer offensichtlicher, dass wir in einer desinformierten Welt leben, gezeichnet von starker gegenseitiger Abhängigkeit und Gleichklang von Politik und Medien. Daraus resultiert eine zunehmende Unzufriedenheit vieler Bürger mit den Medien, insbesondere mit den öffentlich-rechtlichen Medien, die sie mit ihren Rundfunkbeiträgen finanzieren. In einem Positionspapier widmeten wir uns in der Themengruppe Medien und Journalismus der Bürgerbewegung „Aufstehen“ in Leipzig schon vor einigen Jahren der Analyse der Situation der Medien, insbesondere der öffentlich-rechtlichen Medien, und stellten Forderungen zu ihrer Stärkung auf.

Bereits damals — im Jahr 2019 — wurde festgestellt, dass der im Rundfunkstaatsvertrag festgelegte Programmauftrag nicht eingehalten wird, dass Objektivität, Unparteilichkeit, Meinungsvielfalt und Ausgewogenheit fehlen. In einem offenen Brief an den Ministerpräsidenten von Sachsen, Herrn Michael Kretschmer, legten wir die Sachverhalte dar und forderten ihn auf, den neuen Medienstaatsvertrag nicht zu unterzeichnen.

Professor Michael Meyen, Kommunikationswissenschaftler an der Ludwig-Maximilians-Universität München, wurde darauf aufmerksam und stellte das Positionspapier in seinem Artikel bei Telepolis (1) sowie auf seinem Blog „Hypotheses“ — in Form eines von seiner Mitarbeiterin Sevda Can Arslan geführten Interviews (2) — vor. In dem Positionspapier wurde die erlebte Medien-Realität den Medien-Gesetzen gegenübergestellt und aus der Differenz wurden Forderungen postuliert. Dazu gehörten vor allem: im Losverfahren besetzte Publikumsräte mit Sanktionsmöglichkeiten bei Nichterfüllung des Programmauftrages, eine unabhängige Qualitätskontrolle, Arbeitsverträge für Journalisten mit einem Passus, der sie verpflichtet und berechtigt, den Programmauftrag zu erfüllen.

Die grundsätzliche Stärkung der öffentlich-rechtlichen Medien sollte verbunden werden mit einer Unterstützung der „alternativen“ Medien mit 2 Prozent des Rundfunkbeitrages, da diese einen nicht zu unterschätzenden Beitrag zur umfassenden Information der Bürger übernehmen und die einseitige Sicht der öffentlich-rechtlichen Medien teilweise kompensieren. Weitere Forderungen, wie mehr Transparenz und Kontrolle in den Sendern, strikte Trennung von Information und Meinung sowie eine Abkehr von der Einschaltquoten-Abhängigkeit, sind grundlegender Art und werden auch von vielen anderen Seiten geäußert.

„Medienträume“

Aufbauend auf diesem Positionspapier überlegten wir gemeinsam mit einer Gruppe Medieninteressierter in Leipzig im Rahmen eines Media Future Labs, wie der öffentlich-rechtliche Rundfunk weiterentwickelt werden kann, um einerseits seinem Auftrag gerecht zu werden und andererseits die Akzeptanz der Bürger zurückzugewinnen. Die Media Future Labs sind ein Projekt von Dr. Alexis Mirbach und Professor Dr. Michael Meyen am Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung der Ludwig-Maximilians-Universität München, in dem Bürgerinnen und Bürger Ideen zur Zukunft der Medien entwickeln (3).

Unsere Überlegungen gingen aus von der Finanzierung der öffentlich-rechtlichen Medien durch die Bürger und dem damit verbundenen Anspruch, dass sie uns gehören — und führten zu dem Vorschlag, dass mehr Partizipation das Problem lösen soll. Trotz vieler Zweifel an der Reformierbarkeit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks sprach sich der größere Teil der Gruppe nicht für deren Zerschlagung oder Steuerfinanzierung aus. Der durch die Bürger finanzierte öffentlich-rechtliche Rundfunk wurde grundsätzlich als hohes Gut eingeschätzt, das es zu schützen gilt, denn er ist — theoretisch — unabhängig, im Gegensatz zu den privaten Medien. Diese Meinung wurde später auch von der Initiative „Leuchtturm ARD“ (4) vertreten, deren Aktionen von einem Teil der Gruppe unterstützt werden.

Das Ziel ist, mit den Mitarbeitern der Sendeanstalten ins Gespräch zu kommen, Runde Tische zu gründen und gemeinsam die Reform der öffentlich-rechtlichen Medien einzuleiten und voranzutreiben.

Partizipation bedeutet natürlich auch Arbeit und Aufwand für die Bürger, aber nach unserer langjährigen Beschäftigung mit dem Thema ist es genau das, was wir persönlich am meisten vermissen und in den Erneuerungsprozess einzubringen gewillt sind. Die Kluft zwischen dem Alltagsleben der „normalen“ Menschen und dem, was in Radio und Fernsehen darüber berichtet beziehungsweise dargestellt wird, hat sich so weit vergrößert, dass sich viele nicht mehr gesehen fühlen. Die einseitige Berichterstattung zu vielen Themen führt zu der Frage, wo die anderen Sichtweisen präsentiert werden.

Die Einschränkung des Debattenraumes wird als Beschneidung demokratisch notwendiger Diskussionen und Prozesse erlebt. Der herablassend belehrende Journalismus zu vielen Themen — zum Beispiel die tägliche Präsentation von Hygieneregeln in „MDR Aktuell“ in der Corona-Zeit — wird als Beleidigung des Intellekts der Zuschauer empfunden. Die angebotene Zuschauerbeteiligung, zum Beispiel über „MDR fragt“ oder als Gäste in MDR Rundfunkratssitzungen oder der Sendung „Fakt ist …“ (5), haben wir genutzt und mussten erkennen, dass wir in diesen Formaten unsere Kritik gar nicht anbringen können. Diese vom MDR angebotenen Partizipationsmöglichkeiten sind Feigenblätter, hinter denen sich der Sender versteckt und Zuschauerbeteiligung simuliert.

Wirkliche Partizipation und Mitbestimmung aller Teilnehmer — der Gebührenzahler, Zuschauer/-hörer und Mitarbeiter — erfordert eine transparente Organisationsstruktur. Transparenz und Mitbestimmung sollen in alle Gremien einfließen. In dem schon früher und anderswo vorgeschlagenen Publikumsrat — statt Rundfunkrat — soll ein mit weitreichenden Befugnissen ausgestatteter Programmausschuss gebildet werden, der die Programmdirektionen wirklich kontrolliert. Bisher fehlen den Rundfunkräten hierzu die Möglichkeiten und Berechtigungen, obwohl es ihre Aufgabe ist. Einige Sender der ARD verfügen über Redaktionsstatute, die der Absicherung der journalistischen Unabhängigkeit dienen sollen (6). Es gibt sie jedoch nicht bei MDR, SWR, BR.

Unsere Vision von den öffentlich-rechtlichen Medien formulierten wir in fünf Statements (7):

  1. Die öffentlich-rechtlichen Medien werden von uns Bürgern finanziert und gehören der gesamten Gesellschaft. Sie sollen neutral über Politik berichten, sie sollen die Politik kontrollieren und die Politik darf keinen Einfluss auf Inhalte haben.
  2. Die Organisationsstruktur soll transparent sein und die Mitbestimmung der Teilnehmer — Mitarbeiter, Beitragszahler, Zuschauer/-hörer — erfordern und ermöglichen. Die Arbeitswelt der Journalisten soll frei sein von ökonomischen und strukturellen Zwängen. Journalistisch tätig kann jeder werden. Technik zur Veröffentlichung stellt der öffentlich-rechtliche Rundfunk zur Verfügung.
  3. Die Qualitätsanforderungen werden erreicht, wenn der öffentlich-rechtliche Rundfunk seinen Programmauftrag erfüllt und den Medienstaatsvertrag einhält. Die journalistischen Standards sind zu wahren.
  4. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk steht nicht in Konkurrenz zu den privaten Medien und außerhalb des — neoliberalen — Marktes. Die Qualität ist das Bewertungskriterium, die Bewertung mittels „Quote” wird abgeschafft. Zuschauer dürfen alle Beiträge journalistischer Arbeit bewerten — wie heutzutage bei Internetplattformen.
  5. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat Bestand als neutrales Medium und nutzt neue Medien zur Optimierung von Struktur und Qualität, unter Schutz der Nutzerdaten.
  6. Zu diesen Statements unterbreiten wir viele konkrete Lösungsvorschläge im Buchkapitel (7). Hier, in diesem Artikel, stellen wir nun unsere Idee der Weiterentwicklung von der Sendeanstalt zur gesellschaftlichen Kommunikationsplattform vor, da wir diesen Vorschlag im Buchkapitel nur angerissen, inzwischen in weiterführenden Überlegungen aber konkretisiert haben.

Öffentlich-rechtliche Medien-Plattform

In der Weiterentwicklung der öffentlich-rechtlichen Medien zur Medien-Plattform sehen wir eine wirkmächtige Möglichkeit, wie die öffentlich-rechtlichen Medien aus der Krise herauskommen können und gleichzeitig wieder ein schlagkräftiges Werkzeug für die funktionierende Demokratie werden.

Unsere Idee knüpft an viele Vorschläge an, wie zum Beispiel Professor Meyen in (1): „Warum gibt es nicht längst eine öffentlich-rechtliche Plattform, die leicht und für immer alles zugänglich macht, was wir ohnehin schon bezahlt haben?“ Oder an den Vorschlag von Professor Karola Wille, MDR-Intendantin, zu einem „gemeinwohlorientierten Kommunikationsnetzwerk“ (8). In vielen weiteren Diskussionsbeiträgen zur Situation der öffentlich-rechtlichen Medien spielen Überlegungen zur Etablierung unterschiedlich konzipierter Medien-Plattformen eine Rolle — die Idee liegt sozusagen in der Luft, beziehungsweise sie entspricht dem, was sich viele Menschen wünschen.

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Bild 1: Struktur der öffentlich-rechtlichen Medien-Plattform (Grafik: Volkmar Kreiß und Beate Strehlitz)

In unserer Idee stellen wir den Bürger in den Mittelpunkt, der die Medien-Plattform für unterschiedliche Aktivitäten des täglichen Lebens nutzt. Die Medien-Plattform soll aus mehreren Komponenten bestehen (Bild 1). Ein zentraler Teil wird die Video-Streaming-Plattform, wo sich unter anderem die TV-Sender wiederfinden. Weitere Komponenten sind vorgesehen für Audio-Streams und Radio, Chats, moderne Post und sichere E-Mails, Blogs, ein Online-Lexikon et cetera.

Neben den Bürgern sollen die öffentlich-rechtlichen und privaten Medien, Zeitungen, Organisationen, Vereine und Parteien in dieser Plattform vertreten sein. Gleichzeitig bleibt für diejenigen, die ihren Medienkonsum nicht ändern wollen, alles so, wie sie es bereits kennen, indem sie nur einen kleinen Ausschnitt der Möglichkeiten nutzen. Der Startbildschirm der Plattform könnte für Nutzer von PC, Handy oder Smart-TV, also Geräten mit Rückkanal, zum Beispiel wie in Bild 2 gezeigt aussehen.

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Bild 2: Vorschlag für den Startbildschirm der öffentlich-rechtlichen Medien-Plattform auf PC, Handy oder Smart-TV (Grafik: Skitterphoto, Pixabay, editiert von Jana Weigel mit Pixabay License)

Die öffentlich-rechtliche Medien-Plattform wird allen Bürgern die Möglichkeit bieten, nach eigenen Interessen auszuwählen, was sie sehen, hören oder lesen möchten, selbst eigene Beiträge oder Abspiellisten — das sind Zusammenstellung von Beiträgen — zu veröffentlichen, in der Medienlandschaft aktiv zu werden und sicher zu kommunizieren — auch mit Behörden und Organisationen oder Vereinen. Der individuelle Zugang könnte beispielsweise über die Anmeldung bei „Deutscher Bundestag — Petitionen“ erfolgen, sodass jeder Mensch genau einen persönlichen Zugang zur Medien-Plattform erhält (Bild 3). Mit diesem Zugang kann jeder Bürger jede einzelne Sendung beziehungsweise jeden Beitrag bewerten, und somit kann eine Datenbasis für Entscheidungen des Rundfunkrates entstehen.

Ebenso kann einfach auf Publikumsbeschwerden reagiert werden. Publikumsbeschwerden werden von allen Nutzern gesehen und können wiederum bewertet und somit gewichtet werden. Die gesetzliche und technische Basis der Plattform sind das Grundgesetz, der Medienstaatsvertrag und der Pressekodex sowie die heutigen technischen Möglichkeiten, zum Beispiel die verfügbaren Serverkapazitäten, Musik-, Sprach- und Bildfilter. Die Regeln zur Benutzung sind so einfach wie die Regeln im Straßenverkehr. Es wird alles möglich sein, was Recht und Gesetz in der Bundesrepublik erlauben. Jeder Einzelne kann aktiv werden, und jeder ist eingeladen, sich einzubringen — ob als Sender, Kritiker oder auch als Whistleblower.

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Bild 3: Vorschlag zur Registrierung für die öffentlich-rechtliche Medien-Plattform über den Zugang Bundestag — Petitionen (Grafik: modifizierter Screenshot, Volkmar Kreiß)

Die Rolle der öffentlich-rechtlichen Medien in der Plattform sind vielschichtig: Einerseits sollen sie die Betreiber sein und die von den Bürgern entrichteten Rundfunkbeiträge für die Finanzierung verwenden. Das erfordert die umfassende Reformierung aller Sender in Struktur und Finanzierung. Das Programm wird grundlegend umgestaltet, sodass es nur noch Information, Bildung und Kultur als gemeinwohlorientierte Grundversorgung dem Auftrag gemäß enthält. Angebote der Unterhaltung — zum Beispiel Filme, Krimis, Talkshows — und des Sports — zum Beispiel Fußball — können durch Fördervereine oder Werbung finanziert oder zum Kauf angeboten werden, wie zum Beispiel durch Netflix und Sky.

Durch Wegfall dieser immensen Kostenfaktoren sowie Reduzierung der Anzahl von Sendern, der Pensionsrückstellungen und der exorbitanten Gehälter der Führungsebenen würde der Rundfunkbeitrag signifikant gesenkt werden können. Andererseits können die öffentlich-rechtlichen Medien aufgrund ihrer noch vorhandenen Reichweite im Netz Standards setzen und dabei helfen, die in der Medien-Plattform enthaltenen Alternativen zu den großen privaten Plattformen — zum Beispiel YouTube, Instagram et cetera — bekannt zu machen (9).

Eine öffentlich-rechtliche Medien-Plattform hilft dabei, die Nutzerdaten zu schützen und — willkürliche — Löschungen, inhaltlich oder persönlich, wie es bei privaten Plattformen möglich ist, zu verhindern. Des Weiteren müssen die öffentlich-rechtlichen Medien ihre Inhalte so aufarbeiten, dass sie den Erfordernissen der Plattform angepasst sind, zum Beispiel durch eine vertiefende Vernetzung (9).

Der Nutzen der Plattform für den einzelnen Bürger ist noch gar nicht in Gänze absehbar. Zunächst wird es mit einem einzigen Zugang möglich, die meisten der täglichen Aktionen im Internet durchzuführen. Jedem Bürger wird Speicherplatz zur Verfügung gestellt, auf Servern, die in Deutschland stehen. Die persönlichen Daten werden somit geschützt und vor dem Zugriff der Tech-Giganten bestmöglich bewahrt, die sie zum Beispiel für algorithmenbasierte Inhaltsvorschläge und Werbung verwenden, wie zum Beispiel bei YouTube praktiziert. Sämtliche Kommunikation mit Familie, Freunden und Bekannten, aber auch mit Behörden, Firmen und Vereinen kann sicher und zuverlässig über die Plattform laufen.

Jeder, der gerne Inhalte erstellt, wie zum Beispiel Blogs, Videos oder Ähnliches, kann einfach und schnell etwas produzieren und so im Netz publizieren, dass der Zugriff genau nach seinen Wünschen erfolgt — von persönlich definiertem Zugriff bis öffentlich. Das Online-Lexikon soll eine Alternative zu Wikipedia sein, das die Nachteile von Wikipedia überwindet, indem Veröffentlichungen in dem Lexikon mit dem zuordenbaren persönlichen Zugang erfolgen.

Die Anonymität bei Wikipedia führte zum Beispiel zum Missbrauch durch bestimmte Redakteure, sodass Ausgewogenheit, Objektivität und sogar Wahrheitsgehalt vieler Artikel mittlerweile mangelhaft sind, aber es kaum möglich ist, dies zu ahnden (10). Die Artikel des neuen Online-Lexikons sind dagegen einem Autor direkt zuzuordnen und sind somit vollumfänglich zitierbar. Des Weiteren soll die Plattform einen Wikileaks-ähnlichen Zugang erhalten zur Stärkung des investigativen Journalismus.

Alles in allem soll für den Bürger ein Instrument entstehen, das das Leben leichter und schöner macht sowie Spaltung und Desinformation in der Gesellschaft entgegenwirkt.

Die öffentlich-rechtliche Medienplattform bietet mit der vielfaltsichernden Demokratisierung der Medienlandschaft auch die Möglichkeit der gleichberechtigten Informationsbeschaffung. Die demokratischen, sozialen und kulturellen Bedürfnisse der Gesellschaft stehen im Mittelpunkt der Idee für diese Plattform. Die Partizipation der Bürger ist allumfassend und geht weit über den in (8) geforderten Rückkanal zur Kommunikation zwischen Medien-Konsumenten und -Schaffenden hinaus.

Jeder Beitrag auf der Plattform kann von jedem Nutzer bewertet oder mit einem Kommentar versehen werden. Damit hat der Nutzer die größte Macht und die allumfassende Kontrolle. Fehler und Ungerechtigkeiten können somit schneller entdeckt und einfacher gelöst werden. Juristische Überprüfungen können jederzeit durch Anwälte oder Behörden möglich sein. Es gilt das deutsche Recht, insbesondere das Urheberrecht, und Verfehlungen können entsprechend geahndet werden.

Mit unserer hier vorgestellten Idee für eine öffentlich-rechtliche Medien-Plattform möchten wir unseren Debattenbeitrag in die Diskussion um Abschaffung oder Erneuerung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks einbringen. Nicht nur angesichts der mittels Beitragsfinanzierung prinzipiell gesicherten Unabhängigkeit und der Definitionsmacht (11) der öffentlich-rechtlichen Medien setzen wir uns für ihren Erhalt und ihre Weiterentwicklung zu der beschriebenen öffentlich-rechtlichen Medien-Plattform ein. Den derzeitigen gesellschaftlichen Entwicklungen hin zu Polarisierung und Fragmentierung, die unter anderem in der algorithmenbasierten Auswahl der präsentierten journalistischen Inhalte der privaten Plattformen liegen, kann die öffentlich-rechtliche Medienplattform eine vielfaltsichernde Alternative bieten, die sich am Diskursmodell des Grundgesetzes orientiert und somit der Wiederherstellung der Demokratie in Deutschland dient.


Redaktionelle Anmerkung: Der Text erschien zuerst unter dem Titel „GEZ, ARD, ZDF abschaffen? Nein, neu erfinden!“ im Magazin Free21 und wurde vom Rubikon-Korrektorat an die Formalien des Rubikon angepasst.


Quellen und Anmerkungen

(1) Telepolis, Michael Meyen, „Medienstaatsvertrag: Klein-Klein statt großer Wurf“, am 14. August 2019, https://www.heise.de/tp/features/Medienstaatsvertrag-Klein-Klein-statt-grosser-Wurf-4496611.html
(2) Hypotheses, Sevda Can Arslan, „Interview zum Positionspapier der ,Themengruppe Medien und Journalismus‘ von ,Aufstehen Leipzig‘“, am 14. Dezember 2019, https://medialabs.hypotheses.org/1547
(3) Michael Meyen: Was wir wollen. In: Michael Meyen, Sevda Can Arslan (Hrsg): Media Future Lab 2019, Zugriff am 10. Oktober 2022, https://medialabs.hypotheses.org/858
(4) Leuchtturm ARD — ORF — SRG, https://leuchtturmard.de/
(5) mdr, „Fakt ist! Aus Magdeburg. Wie frei ist unsere Presse?“, am 2. Mai 2022, https://www.mdr.de/tv/programm/sendung-750882.html
(6) Deutscher Journalisten-Verband, „DJV fordert Redaktionsstatute zur Absicherung der journalistischen Unabhängigkeit“, Zugriff am 12. Oktober 2022, http://www.journalisten21.de/Redaktionsstatute.2887.98.html
(7) Herbert von Halem Verlag, Alexis von Mirbach, „Medienträume“, 2022, https://www.halem-verlag.de/produkt/medientraeume/
(8) Medienpolitik.net, Karola Wille, „Ein gemeinwohlorientiertes Kommunikationsnetzwerk“, am 8. März 2021, https://www.medienpolitik.net/2021/03/ein-gemeinwohlorientiertes-kommunikationsnetzwerk/
(9) Persönliche Mitteilung, Heiko Hilker, Mitglied des MDR Rundfunkrates, am 7. Oktober 2022
(10) Telepolis, Hermann Ploppa, „Wikipedia an der Propagandafront gegen Historiker“, am 19. September 2018, https://www.heise.de/tp/features/Wikipedia-an-der-Propagandafront-gegen-Historiker-4167075.html?seite=all
(11) Ständige Publikumskonferenz, Maren Müller, „Die Medien-Epidemie“, am 27. September 2022, https://publikumskonferenz.de/blog/

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Dank an die Autoren und den Rubikon für das Recht zur Veröffentlichung des Beitrags.

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Dieser Beitrag erschien zuerst am 16. November 2022 im Rubikon – Magazin für die kritische Masse.

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Bildquelle: Skreidzeleu/ shutterstock

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Kommentare (50)

50 Kommentare zu: “Die Neuerfindung der Öffentlich-Rechtlichen | Von Dieter Korbely, Volkmar Kreiß, Beate Strehlitz

  1. Ursprung sagt:

    Die nachvollziehbare Unterhaltung von Foristen hier setzt voraus, dass es bei der grundsaetzlichen herkoemmlichen Differenzierungsmoeglichkeiten "unserer" Hirne bleibt.

    Was aber, wenn es zutraefe, was Bhakti befuerchtet, was Pathologen jetzt entdecken und was womoeglich bewusste und absichtliche Agenda von machtgeilen think tanks und diversen Geheimdiensten ist: naemlich die pathologische Zombifizierung der Hirne des "Nutzviehs" Mensch und zugleich dessen Abbau des Herdenumfangs (Eugenik)?
    Die Adernfeinveraestelung des Stirnhirns als Folge der weltweit protegierten "Impfungen" schon moeglichst von Kindern bis Foeten scheint auf der Agenda zu stehen. Man denke an die Kretins Klaus Schwab oder Einfluesterer Harari. Fuellmich geht solchen Crimes nach neuerdings.
    Da ist dann nicht mehr viel mit differenziertem, empathischem Hirnareal, kreativem oder widerborstigem Menschenzukunftsbild.
    Die Anfaenge der Denkprimitivierung und der Ausfall an sozialer Kompetenz ist bereits bei unseren Funktionstraegern (Baerbock, Habeck) angekommen und mit Korruption (Scholz) verbandelt. Die Nachtigal trappst nicht nur. Sie galoppiert bereits.

    • Nevyn sagt:

      Ich vermag nicht zu sagen, ob da zutrifft. Es würde mich allerdings nicht wundern, dass man den Krieg gegen die Hirne der Menschen nicht nur psychologisch sondern auch materiell führt, wenn man dazu die Gelegenheit hat.
      Das Stirnhirn und insbesondere die Stirnlappen sind die höheren Zentren des Menschen, die ihn zum Menschen machen. Ohne sie ist er eher eine Echse.
      Ich habe eine Reihe von Dunkelfeldaufnahmen von Pfizer-kontaminiertem Blut gesehen. Echt gruselig. Natürlich werden die feinsten Blutgefäße an ehesten geschädigt und der Mensch bekommt das nicht gleich mit, so etwa wie bei Diabetes, mit dem man ja auch Jahre leben kann, nur dass es dagegen kein Insulin gibt.
      Ich erinnere mich auch an einen psychischen Angriff, bei dem man versuchte, mir im Schlaf am rechten Schläfenlappen ein astrales Implantat zu setzen. Ich habe es bemerkt, weil meine Firewall auch in der Nacht arbeitet, obwohl der Angriff sehr professionell war. Das Schei++ding fiel einfach wieder ab. Doch es machte mich neugierig, warum gerade dort.
      Hier ist die Antwort:https://de.wikibrief.org/wiki/Dorsolateral_prefrontal_cortex

      Zitatanfang
      Eine wichtige Funktion des DLPFC sind die ausführenden Funktionen wie Arbeitsgedächtnis, kognitive Flexibilität, Planung, Hemmung und abstraktes Denken.Die DLPFC ist jedoch nicht ausschließlich für die exekutiven Funktionen verantwortlich.Jede komplexe mentale Aktivität erfordert die zusätzlichen kortikalen und subkortikalen Schaltkreise, mit denen die DLPFC verbunden ist.Die DLPFC ist auch der höchste kortikale Bereich, der an der Planung, Organisation und Regulierung von Motoren beteiligt ist.

      Entscheidung fällen
      Die DLPFC ist sowohl an riskanten als auch an moralischen Entscheidungen beteiligt. Wenn Einzelpersonen moralische Entscheidungen treffen müssen, z. B. wie begrenzte Ressourcen verteilt werden sollen, wird die DLPFC aktiviert.Diese Region ist auch dann aktiv, wenn Kosten und Nutzen alternativer Entscheidungen von Interesse sind.Wenn Optionen zur Auswahl von Alternativen vorhanden sind, zieht die DLPFC eine Präferenz gegenüber der gerechtesten Option hervor und unterdrückt die Versuchung, den persönlichen Gewinn zu maximieren.
      Zitatende
      Es ist offensichtlich, dass man Arbeitsbienen bekommt, wenn man diesen Bereich des Menschen hemmt, sei es nun feinstofflich oder – wesentlich nachhaltiger – materiell durch Zerstörung der Strukturen.
      Es würde also sehr gut ins Bild passen. Ob es wirklich so ist, müssen Mediziner und Pathologen beantworten.

    • 2malschauen sagt:

      Was meint ihr: wären solche Informationen die ihr hier streut auf einer öffentlich rechtlichen Medienplattform besser aufgehoben? Wollte wieder aufs Thema kommen :-)

    • Nevyn sagt:

      Danke für Ihren Beitrag, 2malschauen!
      Hab laut, lange und herzlich lachen müssen.

    • Irwish sagt:

      @2malschauen

      Das IST das Thema! Seit der Einführung des Fernsehens – erst in den USA, danach Deutschland und heute weltweit – ist das Familienleben regelrecht verkümmert. Selbst in der ärmsten afrikanischen Hütte steht heute ein Fernseher! Die Leute hocken vor der Glotze und reden nicht mehr miteinander. Eine Maschine bestimmt, womit sie sich zu befassen, worüber sie nachzudenken und was sie zu fühlen haben.

      Fernsehen macht nachweislich süchtig. »Als Fernsehsucht bezeichnet man das zwanghafte Verlangen, Fernsehen zu schauen. Das Fernsehen ist für die Betroffenen angenehm und entspannend, sobald aber der Fernseher ausgeschaltet ist, verwandelt sich der angenehme Zustand in ein Gefühl der Leere und Schlappheit.« (1) Der verlinkte Text führt weitere Symptome an:

      —– Zitat-Anfang —–
      ► Unruhe bis Unwohlsein, Aggressivität, Lustlosigkeit und Passivität, wenn kein Fernseher läuft oder es ruhig ist.
      ► Sofortiges, reflexartiges Einschalten des Fernsehers, sobald man nach Hause kommt.
      ► Stundenlanges Zapping, das heißt Durchschalten der Kanäle, ohne dass man etwas findet, was man sehen möchte und ohne dass man den Fernseher ausschalten kann.

      In einer Studie, die einen Fernsehverzicht verordnete, wussten Viele mit der nun zur Verfügung stehenden Zeit nichts anzufangen. Manchmal geriet deswegen auch der Tagesablauf durcheinander, da die vorherige Orientierung an den Sendungen fehlte; die Probanden wussten nicht mehr, wie spät es ist (z.B. Schlafengehen). Viele Familien brachen den Versuch noch vor der Woche ab, da sie es ohne Fernseher nicht mehr aushielten.
      —– Zitat-Ende —–

      Der Sucht nach Fernsehen ist es völlig wurscht, ob es sich um einen privaten oder einen öffentlich-rechtlichen Sender handelt. Ähnlich verhält es sich mit dem tagtäglichen Radiohören. Das Gedudel aus der Kiste übertönt die leisen Stimmen aus dem eigenen Körper und somit die eigentlichen, wahren Orientierungssignale, ebenso eigene Gedanken, die bei ständiger Beschallung nicht entstehen können. Man denkt die Gedanken der Stimmen, die aus dem Radio tönen, ob nun von Sprechern oder musikalischen Interpreten.

      Fernsehen, Radio, Mainstream-Presse etc. bestimmen, wann Sie als Medienkonsument worauf zu hören und dazu noch, wie Sie das Dargestellte zu sehen, zu interpretieren haben (framing). Der Medienkonsument glaubt sich gewöhnlich gut unterrichtet, wenn er ständig die Nachrichtensendungen verfolgt, verfügt meist aber nicht über ein zusammenhängendes und übersichtliches Bild der jeweiligen Situation, weil die Verbindungen zwischen den einzelnen Meldungen und die Hintergründe, vor denen das Geschehen zu betrachten ist, fehlen. Darüber hinaus gewinnt der Medienkonsument durch das Aufnehmen – und noch schnellere Vergessen – dieser Inhalte keinen Gesamtüberblick darüber, was in der Welt geschieht. Letzteres bleibt weiterhin guten und seriösen Fachbüchern überlassen.

      Wir leben in einer Suchtgesellschaft, deren Mitglieder sich das nicht einzugestehen wagen. Über das Fernsehen werden weitere Konsum-Süchte angeregt, die dazu verführen, Dinge zu kaufen, die man nicht wirklich braucht. Zudem gaukelt das Fernsehen dem Zuschauer eine heile Welt vor, die es so nicht wirklich gibt, die dem Konsumenten aber das Gefühl vermittelt, er sei unzulänglich, weil er bislang nicht imstande war, sich diese heile Welt selbst zu erarbeiten bzw. zu entwickeln, für sich zu schaffen. Wer täglich in die Glotze starrt, erfährt nichts anderes mehr als das, was er dort sieht und hört. Er verkümmert geistig und seelisch und wird abhängig von den künstlich erzeugten Gefühlen – sonst bewegt sich ja nichts mehr in seinem Inneren. Aus der Schilderung eines schwerst Betroffenen:

      —– Zitat-Anfang —–
      Nun habe ich seit einer Weile das dumpfe Gefühl, dass bei mir durchaus dieser Fall gegeben ist… obwohl ich genau weiß, dass im TV zu 98% nur sch****e kommt, sitze (oder liege im Bett) einfach teilnahmslos vor der Kiste, und zappe mich durch die Kanäle. Manchmal bleibe ich kurz hängen, schaue zu, dann langweilt mich das wieder und ich zappe weiter. Von einem "vernünftigen" Fernseh-Verhalten ist nichts mehr zu merken, es geht einfach nur noch darum, mich berieseln zu lassen. Hirn abschalten und ins leere blicken, hauptsache nichts machen, was wirklich sinnvoll wäre (aufräumen, raus gehen, Leute treffen, lernen…). (2)
      —– Zitat-Ende —–

      Insbesondere Kinder werden in ihrer Entwicklung schwer beeinträchtigt, wenn sie regelmäßig fernsehen. Ihre Eltern haben keine Zeit oder besser: keine Lust, sich mit ihnen abzugeben, und parken sie vor der Glotze. Die Faszination, die von der Flimmerkiste ausgeht, wirkt bei Kindern noch suchterzeugender als bei Erwachsenen – je kleiner sie sind, desto stärker der Suchtfaktor.

      Zu guter Letzt möchte ich darauf hinweisen, daß Fernsehen wie auch das Konsumieren von Spielfilmen bei YouTube und anderen Video-Plattformen im menschlichen Hirn sogenannte Alpha-Wellen entstehen läßt, die den Menschen in einen unkritischen Trance- bzw. Hypnosezustand versetzen. Das hat nichts mit der Technik des jeweiligen Gerätes zu tun, sondern vielmehr mit der Inaktivität, mit den fehlenden Interaktionsmöglichkeiten während des TV-Konsums und damit, daß durch die Inhalte angebliche Fakten dargestellt werden, gegen die man sowieso nichts unternehmen könnte, selbst wenn man wollte.

      —– Zitat-Anfang —–
      Untersuchungen haben festgestellt, dass Fernsehen Alpha-Wellen im menschlichen Gehirn verursacht. Alpha-Wellen sind Gehirnströme zwischen 8 und 12 Herz und werden gemeinhin mit entspannten, meditativen Zuständen des Gehirns sowie mit hoher Suggestibilität in Verbindung gebracht. Während Alpha-Wellen durch Meditation vorteilhaft sind (sie fördern die Entspannung und Verständnis), kann ein zu langes Verweilen im Alpha-Wellen Zustand durch das Fernsehen unkoordinierte Phantasien und die Unfähigkeit sich zu konzentrieren hervorrufen. Forscher sagten, dass Fernsehen so ist, als würde man für mehrere Stunden eine weiße Wand anstarren. (3)
      —– Zitat-Ende —–

      Alles in allem öffnet die Möglichkeit, via Fernsehen Inhalte direkt und ohne kritische Infragestellung in das Gehirn der Menschen zu bugsieren, jeglicher Manipulation Tür und Tor sperrangelweit. (4)

      (1) https://www.suchtmittel.de/info/fernsehsucht/000220.php

      (2) https://www.psychotherapiepraxis.at/pt-forum/viewtopic.php?t=2729

      (3) https://propagandaschock.blogspot.com/2009/06/1984-massenverdummungswaffe-fernsehen.html

      (4) https://i.pinimg.com/originals/58/c8/d4/58c8d47f3462e3c0bebb3ffd3df768b1.jpg
      https://thumbs.dreamstime.com/b/puppenspieler-manipuliert-die-puppe-abstimmung-ist-im-fernsehen-person-senkt-einen-papierballettkasten-um-ihn-eine-urne-137667876.jpg

    • 2malschauen sagt:

      @Irwish Vielen Dank für die Ausführungen, was Fernsehen mit uns anrichtet. Auch die Links sind super. Es gibt sogar einen Rapper, dir dieses Thema in einen Song packte: Kilez More: TV-Totale Verblödung
      Hört mein Kind gerne, aber schaut sich dennoch gern YouTube-Filmchen an. Lineares Fernsehen gibt es in meiner Familie nicht.

  2. Alles schön und gut. Es muss nur gewährleistet bleiben, dass der Nutzer nur für Inhalte bezahlt, die er benutzt, abhängig davon wieviel er von einem Angebot nutzt.

    • 2malschauen sagt:

      das ist privatwirtschaftliches Denken. Ich zahle und bekomme dafür etwas. Diese Plattform ist aber eher die Vorraussetzung für ein gemeinsames zusammen kommunizieren. Nimm doch mal den Postverkehr als Beispiel. Du brauchst Straßen, das Buchstabensystem, Transportfahrzeuge usw. Ich schicke nicht jeden Tag einen Brief oder Paket und dennoch brauche ich diese Struktur, damit ich bei Bedarf genau das machen kann. Also Marke drauf und ab in den Briefkasten. Privat kann einiges organisiert werden, aber das Einhalten von nützlichen Gesetzen (Straßenverkehrsordnung, Postgeheimnis usw.) ist nur in einer großen Gemeinschaftsstruktur sinnvoll möglich.
      Eine öffentlich rechtliche Medienplattform würde mir den Umgang mit den digitalen Medien erleichtern. Deshalb bin ich dafür.

  3. Das Rad muss nicht neu erfunden werden.

    Die Bewertung und die Auswahl von Information muss in die Hände des freien, eigenverantwortlichen und mündigen Menschen zurückgegeben werden.

    Dazu ist einerseits erforderlich, dass die Verantwortung der Medien nicht der politischen Korrektheit sondern der wahrheit gehört.

    Und anderer seits sind die Medien nicht den macht- und gewinninteressen der herrschenden sondern dem Informationsbedürfnis der Bevölkerung verpflichtet.

    Das ist und war der Geist demokratischer Strukturen. Ohne wahrhaftige Medien können demokratische strukturen nur substanzlos bleiben.

    • 2malschauen sagt:

      Ja so ist es. So richtig neu ist die Idee nicht, aber ich bin froh, dass diese Idee nun auch mal aufgeschrieben wurde und nun nur noch Taten folgen müssen. Am liebsten würde ich mich Weihnachten schon dort anmelden.
      Vieles was ich mir in meinem Umgang mit Medien (auch sozialen) wünschte, könnte endlich einfach umgesetzt werden. Die alternativen waren nie das gelbe vom Ei (sinnlos Sperrungen auf privaten Plattformen wie YouTube oder nicht akzeptierte E-Mail-Verschlüsselungen oder nicht fortgeführte Human Connection Plattform)
      Eine ÖR-Medienplattform nützt Allen, kann mich nicht ausschließen und spart mir eine Menge Zeit. :-)

  4. VolkerDjamani sagt:

    Allein schon Punkt 1 des Statements ist was für Träumer.

    • 2malschauen sagt:

      einer vom Rundfunkrat des MDR schrieb mir zum Thema:

      "eine solche Medienplattform ist ein dickes Brett, dass sich jedoch zu bohren lohnt."

      Wir sollten unbedingt träumen – nur so entsteht was wirklich neues ….

  5. Bevor der Sektor der öffentlich-rechtlichen Medien derart weiter entwickelt wird, werden ARD und ZDF abgeschafft. Das Monopol der US Oligarchen würde durchbrochen, der totale Einfluss von Gates, Soros und neuer Weltordnung unterlaufen. So finanzieren dann Blackrock,Vanguard und wie sie heißen, die gesamt Gehirnwäsche für die 90 % Schafe dann eben privat und auf ihre Kosten. Genau das läuft doch bei Welt, Spiegel, Süddeutscher usw. schon jetzt!

    • 2malschauen sagt:

      Gut erkannt Guenter. Wir haben uns schon ganz viel nehmen lassen. Dieser Beitrag macht mir Hoffnung. Denn wenn die ÖR-Medienplattform hier im Land viele möchten, so haben wir die Chance, dass das die großen privaten einen Teil ihrer Macht verlieren. Die Manipulation der Menschen findet dann hauptsäch nur noch dort statt. Und das beste ist, dass wir endlich wieder vergleichen können (ÖR-Information und private Information)
      Bin im Osten groß geworden, da konnten wir zumindestest den Unterschied zwischen staatlichen Infos und privaten Infos kennenlernen.
      Also wegen mir kann das mit der ÖR-Medienplattform sofort losgehen :-)

  6. Irwish sagt:

    Medienmanipulation ist allgegenwärtig, doch die meisten wollen das nicht wissen

    Meiner Wahrnehmung nach – die sich zwangsläufig von der Wahrnehmung anderer Menschen mehr oder weniger unterscheidet – kocht da gar nichts hoch. Anders ausgedrückt: Noch immer, scheint mir, folgt eine Mehrheit der Bundesbürger (und vermutlich auch der Bürger anderer Länder) dem, was in Rundfunk und Presse verlautbart wird. Zwar sieht man derzeit (zumindest in meiner kleinen Ecke in Südwestdeutschland) kaum noch Menschen, die im Freien und in den Supermärkten eine Mund- und Nasenbedeckung tragen, doch was geopolitische Einschätzungen betrifft, wird noch immer häufig auf das Narrativ der Mainstream-Medien zurückgegriffen.

    Die Leute wissen offenbar noch immer nichts davon, daß und wie Gier, Propaganda, Krieg und Selbstentfremdung zusammenhängen. Sie glauben wie schon vor hunderten von Jahren noch immer an den »Teufel«, an das personifizierte Böse, das es auszumerzen gilt, bevor man eine friedlich-freundliche Welt schaffen kann. Mit anderen Worten: Die Leute, mit denen ich rede, scheinen mir oft recht einfach gestrickt zu sein. Belesenheit, womit ich mich hauptsächlich auf Sachliteratur beziehe, sucht man da meist vergebens. Sie wissen nicht, daß sie durch Nachrichten, News, Pressemeldungen und dergleichen nicht wirklich zum jeweiligen Themenbereich informiert werden, weil Texte, Bilder, Gesprochenes allermeist aus dem Zusammenhang herausgerissen bzw. ohne diese Hintergründe präsentiert werden. Sie wissen nicht, daß und wie sie falsch informiert werden. Wie Daniele Ganser immer sagt: »Ich bin Akademiker und durchschaue das.« Auf diese Weise kann in den Köpfen der Leute kein zusammenhängendes Bild davon entstehen, was sich tatsächlich ereignet, und so entsteht auch keine brauchbare Orientierung.

    Die Welt, der sich die Menschen heute ausgesetzt, um nicht zu sagen: ausgeliefert sehen, ist gegenüber der Welt von vor 100 Jahren um ein Vielfaches komplexer geworden. Allein die bürokratischen Anforderungen nebst der unübersichtlichen Zahl an Gesetzen und Verordnungen überfordern die allermeisten Menschen gewaltig; kein Anwalt kennt alle diese niedergeschriebenen Regeln. Zudem überläßt man technisches Verständnis gewöhnlich den »Studierten« bzw. Fachleuten, man will sich damit nicht unnötig belasten. Auch mir, der ich oft zu Hilfe gerufen werde, um Amtsdeutsch zu »übersetzen« oder Computerstörungen zu beheben, ist das im Grunde schon lange zu viel: es entfremdet mich von meinem Gefühlsleben, ich muß die Abneigung dagegen meist verdrängen, wenn ich weiterhin funktionieren will.

    Die im Artikel erwähnte »zunehmende Unzufriedenheit der Bürger« existiert wohl schon, doch wird sie kaum artikuliert; man spricht nicht darüber, daß man sich überfordert fühlt, denn das würde als Zeichen unzulänglicher Fähigkeiten und damit letztlich als Schwäche wahrgenommen werden. Niemand entblößt sich gerne, indem er gesteht, irgendwelche Texte nicht verstehen zu können oder nicht zu wissen, wie sein Computer arbeitet. In der Schule lernt man das jedenfalls nicht – nicht die erwähnten Fähigkeiten und schon gar nicht den unumstößlichen Fakt, daß man sich des insgeheim durchaus wahrgenommenen Mangels schämt …

    Im Grunde haben die Leute, die sich nicht darum kümmern wollen, recht damit, denn irgendwie ist das Amtsschimmeldeutsch, sind technische Verfahren wie die Informationstechnologie (IT) und viele andere Bereiche unseres täglichen Lebens doch ziemlich weit weg vom eigentlichen, alltäglichen Leben. Wer täglich acht oder mehr Stunden arbeitet, oder wer alleinerziehend sein Leben kaum auf die Reihe bekommt, oder wer ständig auf der Suche nach Romanzen, Beziehungen, Sex und anderen Süchten ist, um erlernten Sehnsüchten zu folgen, (1) der hat nicht nur keine Zeit, sondern auch kein Interesse daran, sich regelmäßig hinzusetzen und die ungewohnten Gedankengebäude fremder Menschen (sprich: Autoren) zu studieren.

    Mit dieser durchaus nachvollziehbaren Verweigerung ist er aber der Komplexität der heutigen Welt hilflos ausgeliefert. Man kann sich heute nicht mehr verstecken und sein eigenes Ding machen. Wir alle sind registriert, müssen außerhalb unserer Wohnung stets einen Personalausweis mit uns führen und sind über unsere Wohnadresse jederzeit postalisch erreichbar, wenn man uns »von oben« zu belangen sucht. Keiner kann sich mehr der Verwaltung entziehen, er muß sich »fügen«, wie es so trefflich bei den Borg (Startrek) heißt, er wird oder ist bereits assimiliert. Damit sind wir Objekte von Verwaltung und kapitalistischer Verwertung geworden, den einzigen Werten, die noch zu gelten scheinen. Alle anderen Werte haben sich letztlich der kapitalistischen Verwertung unterzuorden, einer Verwertungslogik, die einer winzigen Minderheit aller Menschen dient und ansonsten keinerlei Nährwert besitzt.

    Die Artikelautoren scheinen ganz andere Menschengruppen im Blick zu haben – wenn sie z.B. von Partizipation sprechen –, als ich, wenn ich von meinen Erfahrungen mit einfachen Menschen, denen ich begegne, berichte. Meines Eindrucks nach wollen sich die Leute mit solchen Sachen gar nicht erst befassen. Genauer: sie haben kein Interesse daran, sich überregional zu engagieren, denn sie haben meist genug damit zu tun, in ihrem eigenen kleinen Kreis zurechtzukommen: mit den Eltern, der Familie, den Freunden, Bekannten und Kollegen. Entsprechenden Untersuchungen zufolge kann ein einzelner Mensch zwischen 100 und 300 lose Kontakte bewußt pflegen bzw. aufrechterhalten; bei engeren Kontakten ist er dagegen beschränkt auf 20 bis 30 oder vielleicht auch 40 Menschen. Mehr geht nicht, so sind wir gebaut. Alles was darüber hinausgeht, überfordert uns. Die Darsteller in der sogenannten Öffentlichkeit – medial gehypte Protagonisten in Politk, Unterhaltungsindustrie usw. – können daher gar nicht so wahrgenommen werdem, wie sie wirklich sind, sondern nur entsprechend ihrer medialen Legende, denn wir kennen sie nicht persönlich. Wir nehmen nicht die abgrundtiefe Menschenverachtung einer »Mama« Merkel wahr, sondern lediglich ihr einstudiertes Mütterlichkeitsgehabe. Die Nüchternheit und Aufrichtigkeit eines Putin wird mit verteufelnden Etiketten wie z.B »neuer Hitler« und »Diktator« übermalt. Ja, man darf Putins – im Vergleich mit westlichen Politikern doch eher humane und freundschaftssuchende – Aussagen nicht einmal diskutierend zur Sprache bringen, ohne Gefahr zu laufen, vom Mainstream der Medien und den davon beeinflußten Konsumenten der Verbreitung russischer Propaganda schuldig gesprochen zu werden.

    Die Spaltung der Bevölkerung schreitet mit Riesenschritten voran. Wer heute in der Diskussion von Mainstream-Narrativen abweicht, dem wird kaum noch argumentativ, sondern vermehrt mit vom Mainstream gelieferten Etiketten begegnet. Das lernt man schon in der Schule:

    —– Zitat-Anfang —–
    »Das deutsche Schulsystem ist bis heute überwiegend so strukturiert, daß vor allem die mehrfach benachteiligten Kinder so gut wie keine Aussicht auf Erfolg haben.« Zu dem hier vorliegenden Verständnis der schulstrukturellen Beschämungen gehören sowohl die noch immer bestehenden Beurteilungs- und Disziplinierungsinstrumente als auch die mit den Lernangeboten verknüpften Voraussetzungen. Das in der Schule zur Anwendung kommende Instrumentarium ist wohlbekannt und schnell aufgezählt: Noten, Sitzenbleiben und schulartbezogene Abstufungen. Dazu gehören aber auch die mit den meisten Abstufungen einhergehenden Etikettierungen in Form behindertenspezifischer Zuschreibungen, die selbst dann in einem nachteiligen Sinne wirksam bleiben, wenn das so eingestufte Kind im Zuge der Inklusion weiterhin eine Regelschule besuchen darf. (2)
    —– Zitat-Ende —–

    Worauf ich hinaus möchte: Es ist noch viel viel mehr kaputt und krank in unserer Gesellschaft. Allein mit der Restaurierung unseres Mediensystems ist es noch lange nicht getan. Dennoch stimme ich den Autoren des Artikels in ihrem Entwurf einer neuen Medienlandschaft zu, denn die akurate Information des Medienkonsumenten stellt eine sehr wichtige Voraussetzung für das allgemeine Umdenken, für einen Paradigmenwechsel dar. Nicht zuletzt ist es aber das kapitalistische Ausbeutungssystem, das, wenn es nicht ersatzlos abgeschafft wird, am Ende wieder zu ähnlich katastrophalen Zuständen führen wird, wie wir sie heute beobachten können.

    Wir müssen zu einer natürlichen Ordnung der Dinge zurückfinden, die nicht von außen aufgedrückt wird, sondern von innen kommt, aus einem autonomen Selbst, das mit seinem Denken, Fühlen und Handeln an der Wahrheit haftet und nicht an irgendwelchen Dogmen und von oben verordneten Handlungsanweisungen. Vor allem unsere unbewußten Glaubenssätze, die uns von Kindheit an reglementieren, sind uns dabei im Weg. Wir alle haben die Erfahrung gemacht, daß wir so, wie wir ursprünglich sind, nicht angenommen wurden. Vielmehr hat man uns – angefangen mit den Eltern, über Kindergarten, Schule, Studium, Ausbildung und Beruf – in Korsette gezwängt, die uns nicht passen. Wir erkranken daran, wenn wir ein Leben lang nicht so handeln dürfen, wie es unserer natürlichen Lebensweise entsprechen würde. Daran verdient sich zwar die Pharma-Industrie goldene Nasen, doch wir leiden erbärmlich darunter.

    (1) Anne Wilson-Schaef: DIE FLUCHT VOR DER NÄHE
    Warum Liebe, die süchtig macht, keine Liebe ist
    Unsere Gesellschaft befindet sich gegenwärtig in einem äußerst bedeutsamen Lernprozeß in bezug auf das Thema »Sucht«. Sie gewinnt Einsichten, was die Tragweite, den eigentlichen Kern und den Einfluß von Süchten auf Individuen, Familien, Einrichtungen und ganze Kulturkreise angeht. Wir begreifen allmählich, daß wir, da wir in einem Suchtsystem leben, seit langem einem Suchtprozeß ausgesetzt sind und auf ihn hinerzogen wurden. Aber dieser Suchtprozeß ist nicht der normale Zustand für den menschlichen Organismus. Er ist etwas Erlerntes. Die Einsicht, daß dieser zugrundeliegende Suchtprozeß kulturelle Wurzeln hat und erlernt wird, ist von entscheidender Bedeutung. Dieser Suchtprozeß folgt seinen eigenen Regeln. Er ist einem fließenden Gewässer vergleichbar, das sich seinen eigenen Lauf bahnt: Wenn ein Strom blockiert wird, sucht er einen neuen, anderen Weg (und nicht selten in unseren eigenen Keller!). Doch mit dem veränderten Lauf verschwindet das Wasser nicht etwa; es sucht sich lediglich einen anderen, oft weniger bequemen Kanal, um sich auszubreiten. Ganz ähnlich verhält es sich mit dem Suchtprozeß. Wird ihm ein Weg versperrt, findet er einen anderen. (Einleitung)
    http://irwish.de/PDF/Psychologie/Wilson_Schaef_Anne/Wilson_Schaef_Anne-Die_Flucht_vor_der_Naehe.pdf

    (2) Klaus-Jürgen Bruder & Christoph Bialluch & Jürgen Günther
    GESELLSCHAFTLICHE SPALTUNGEN
    Zur Wahrnehmung von Ungleichheit und Ungerechtigkeit in Politik und Gesellschaft
    http://irwish.de/PDF/Psychologie/Bruder_Klaus-Juergen/Bruder_Klaus-Juergen-Gesellschaftliche_Spaltungen_(2018).pdf

    Vier Bücher von Antonio R. Damasio, die meiner Kenntnis nach die besten Beschreibungen unserer Gefühlswelt und der damit zusammenhängenden Problematiken darstellen:

    SELBST IST DER MENSCH
    Körper, Geist und die Entstehung des menschlichen Bewußtseins
    http://irwish.de/PDF/Psychologie/Damasio/Damasio-Selbst_ist_der_Mensch-Koerper_Geist+Entstehung_des_menschlichen_Bewusstseins.pdf

    ICH FÜHLE, ALSO BIN ICH
    Die Entschlüsselung des Bewußtseins
    http://irwish.de/PDF/Psychologie/Damasio/Damasio-Ich_fuehle-also_bin_ich-Die_Entschluesselung_des_Bewusstseins.pdf

    DER SPINOZA EFFEKT
    Wie Gefühle unser Leben bestimmen
    http://irwish.de/PDF/Psychologie/Damasio/Damasio-Der_Spinoza-Effekt-Wie_Gefuehle_unser_Leben_bestimmen_(2014).pdf

    IM ANFANG WAR DAS GEFÜHL
    Der biologische Ursprung menschlicher Kultur
    http://irwish.de/PDF/Psychologie/Damasio/Damasio-Im_Anfang_war_das_Gefuehl.pdf

    • Nevyn sagt:

      Einer der besten Kommentare, die ich bisher auf dieser Seite gelesen habe, auch stilistisch gesehen!
      Danke Irwish!
      "Wir müssen zu einer natürlichen Ordnung der Dinge zurückfinden, die nicht von außen aufgedrückt wird, sondern von innen kommt, aus einem autonomen Selbst, das mit seinem Denken, Fühlen und Handeln an der Wahrheit haftet und nicht an irgendwelchen Dogmen und von oben verordneten Handlungsanweisungen. Vor allem unsere unbewußten Glaubenssätze, die uns von Kindheit an reglementieren, sind uns dabei."

      Das ist für mich die Essenz des Ganzen. Bleibt die Frage, was denn ein "autonomes Selbst" sein soll und wie man da hin gelangt. Es gibt beim ZIST in Süddeutschland den Selbsterfahrungskurs "Autonomie – Treue zum eigenen Wesen." Daher habe ich eine Vorstellung, was damit gemeint sein könnte. Es ist die Begegnung mit anderen Menschen in der Wahrhaftigkeit, nicht das Lesen von Büchern oder das Entwickeln von mentalen Konzepten. Diese Begegnung ist immer "einfach" und mit seelischen Erschütterungen verbunden, mit einem "Shift". Sie spielt sich nicht im Kopf ab, sondern im Herzen. Liebe ist immer einfach. Spaltung, Verwirrung mentale Konstrukte sind komplex.
      Die gute Nachricht ist: Man kann diese Gefühlskette in beiden Richtungen begehen. Man gelangt auch vom Hass zurück in die Liebe. Und nur das ändert was. Erleben und erfahren sind der Schlüssel. Der ganze Mindf*ck führt nur davon weg.

    • Irwish sagt:

      Herzlichen Dank für Ihre Zustimmung. Es freut mich, wenn überhaupt jemand meine Kommentare liest und sie dann auch noch gut findet. Jeder Mensch benötigt hin & wieder etwas Zuspruch und Ermutigung.

      Ein autonomes Selbst wird meiner Definition nach durch einen Menschen dargestellt, der seine Gefühlsblockaden weitgehend überwunden und damit beseitigt hat. Da hin zu kommen ist zugegebenermaßen nicht so einfach, weil sich die meisten Menschen eine sehr niedrige Schmerztoleranz angewöhnt haben. Mit anderen Worten ist es für viele kaum auszuhalten, in all die dunklen Ecken ihres verdrängten Gefühlslebens hineinzuschauen. Vielmehr werden diese Bereiche, die meist mit früh erlebtem Ablehnugsschmerz behaftet sind, gemieden wie die Pest. Man kann nicht schmerzhafte Gefühle ausblenden, ohne gleichzeitig die Gefühls- und Erlebnisfähigkeit zu reduzieren. Schmerzhafte Bereiche der Seele (synonym zu Psyche) werden durch Muskelblockaden, die mit der Zeit chronisch werden, vom Bewußtsein abgetrennt. Der auf diese Art gepanzerte Mensch (Reich) wirkt verhärtet, wird oft bitter (posttraumatische Verbitterungsstörung) und verliert seine Empathiefähigkeit bzw. kann sie erst gar nicht entwickeln. Das ist der heute hauptsächlich vorkommende Menschen- bzw. Charaktertyp, zumindest in den modernen Industrienationen.

      Menschen wie ich, die viel lesen, würden das nicht tun, wenn sie sich nicht für die Inhalte interessieren würden. Für einen Menschen, der an diesen Zusammenhängen kein vitales Interesse entwickelt, wirken solche Bücher eher ermüdend und langweilig. Da ich kaum von außen abgelenkt werde (kein Fernseher, kein Radio, keine Mainstreampresse, fast keine sozialen Kontakte, auch keine Kneipengänge usw.), konnte und kann ich anders lesen, als es gemeinhin üblich ist. Ich lasse beim Lesen starke Gefühlsregungen zu; ich erinnere mich dabei oft an Kindheit und Jugend, an die Demütigungen, die seelischen und körperlichen Schmerzen durch nahezu alltäglichen Mißbrauch wie Brüllen und Prügeln, und das nicht nur rein rational, sondern ebenso emotional. Ich fühle dabei, wie man mir nach und nach ein chronisches Minderwertigkeitsgefühl eingebleut hat, und ich erkenne Menschen, denen es ähnlich ergangen ist, sehr schnell. Erst kürzlich kam ich mit einer dreißig Jahre jüngeren Frau in Kontakt, die zwar noch ablehnt, daß sie sich als minderwertig fühlt, aber überdeutliche Anzeichen dafür zeigt. Doch das ist eine andere Geschichte, die nicht hierher gehört.

      Das Lesen nicht nur psychologischer bzw. psychoanalytischer Literatur hat mir dabei geholfen, ein viel weiteres, umfassenderes Bild der Welt zu entwickeln, als es allgemein üblich ist. Wie gesagt, man darf nicht einfach nur lesen und abhaken, sondern muß das Gelesene als lebendige Wirkung im eigenen Innenleben erlauben. Erst durch das Lesen ist mir bewußt geworden, was es außer meiner zuvor recht engen Erfahrungswelt noch so alles gibt. Vor allem lernt man überaus nützliche Kategorien, die unabdinglich sind beim Erfassen der Zusammenhänge und Hintergründe. Und nicht zuletzt lernt man dabei auch, gut und verständlich zu schreiben, denn die Autoren seriöser Fachbücher sind meist selbst sehr belesen und haben dabei gelernt, gut und sachlich zu formulieren. Mit Mindfuck hat das nichts zu tun.

      Michael Linden: Verbitterung und Posttraumatische Verbitterungsstörung
      http://irwish.de/PDF/__Scans/Linden_Michael-Verbitterung+Posttraumatische_Verbitterungsstoerung_(OCR).pdf

    • Querdenker sagt:

      "Wir alle sind registriert, müssen außerhalb unserer Wohnung stets einen Personalausweis mit uns führen …"

      @Irwish: Kann Ihnen auch nur weitestgehend zustimmen, aber wir können uns nunmal keine anderen Menschen "backen" als die, die es gibt ;-) Ihre oben zitierte Aussage höre ich immer wieder insbesondere von Westdeutschen, nichtsdestoweniger ist sie falsch! In der DDR gab es eine Pflicht _immer_ den Personlausweis mitzuführen, ansonsten konnte man von der Polizei schon mal abgeführt werden …
      In der BRD hingegen gibt es eine solche Pflicht des immer Mitführens allerding nicht.

    • Nevyn sagt:

      Vielen Dank Irwish für die Einblicke, die mir vieles verständlich gemacht haben.
      Man kann ja recht einfach seine eigene Verfassung daran erkennen, ob sich Menschen im Kontakt mit einem öffnen oder schließen. Letztlich ist es immer die Beziehung die heilt oder krank macht. Der Schmerz stellt den Wegweiser und Lehrmeister dar. Seelisch wie körperlich kann man ihn begrüßen und einladen, seine Geschichte zu erzählen oder man schickt ihn fort. Dann kommt er wieder und bringt Gefährten mit, denn die Geschichte muss erzählt und erfahren werden. Das ist sein Auftrag. Man kann das oft gut auf der inneren Bildebene klären. Meine Träume z. B. erzählen mir viel über meinen aktuellen Gesundheitszustand und mein Wirken in der Welt.

      Beim Lesen geht es vermutlich deshalb, weil auch dort ein inneres Erleben stattfinden kann. Aber eigentlich eher bei Mythen als bei Sachbüchern, dachte ich. Jeder hat halt einen anderen Zugang.

      Wilhelm Reich ist mir ein Begriff. Der war seiner Zeit weit voraus und wurde schon deswegen von den Kleingeistern angefeindet. Vor allem aber entdeckte er ein paar Dinge, die das Pentagon unter Verschluss halten wollte. Das hat ihm ein trauriges Ende beschert.
      Wir leben in einer Gesellschaft, deren Mitglieder weitgehend von ihren Gefühlen abgeschnitten und damit im Grunde tot sind. Diese Aussage klingt hart. Doch wir werden schon als Kinder so konditioniert, müssen das lernen, um zu überleben, dass es uns normal vorkommt, so zu sein. Und die Erfolgreichsten sind die „Totesten“, die Narzissten.

      Aber es gibt einen Weg heraus. Er beginnt schon damit, dass viele Frauen wieder ihre Babies mit sich herum tragen, ihnen echte Geborgenheit geben und ihre Bedürfnisse stillen. Daraus entstehen gesunde Beziehungen.
      Gesellschaftliche Bewusstseinsprozesse brauchen viel Zeit, mitunter Jahrhunderte. Eine meiner neuesten Erfahrungen besteht im Einfahren der „Ernte“ dessen, was ich vor 15 oder 20 Jahren gesät habe, im Vertrauen, dass die Dinge in meinem Umfeld gut weiter gehen werden. Und das tun sie auch. Man erntet immer, was man sät. Nur unterschätzt man häufig die Zeit und erkennt die Früchte nicht immer als die Samen von einst.
      Diese Erfahrung hat mich sehr bestärkt, in meinem Wirken so fortzufahren. Ruhig und geduldig.

    • Irwish sagt:

      @Querdenker

      Danke für den wertvollen Hinweis, den ich gerade überprüft habe. Tatsächlich gibt es, wie Sie schreiben, in Deutschland keine allgemeine Pflicht, einen Personalausweis mit sich zu führen. Nach juraforum.de müssen sich gewisse Personenkreise in der Öffentlichkeit dennoch ausweisen können:

      »Arbeitnehmer in bestimmten Branchen, zum Beispiel in der Gastronomie oder auf dem Bau …«

      https://www.juraforum.de/news/personalausweis-ist-das-mitfuehren-pflicht-in-deutschland_247410

    • Irwish sagt:

      @Nevyn

      Alle Beziehungen, auf die ich mich in meinem Leben eingelassen habe, waren mehr oder weniger von irgendwelchen Zwängen dominiert bzw. haben sich letztlich als Machtbeziehungen herausgestellt. Mein ursprüngliches Bedürfnis, Beziehungen jedwelcher Art einzugehen, hat sich dadurch mit der Zeit drastisch vermindert. Mit anderen Worten: Ich bin darüber zum Einzelgänger geworden, der die allermeiste Zeit allein für sich verbringt, manchmal darunter leidet, meist aber froh darüber ist, sich nicht ständig mit irgendwelchen Blödsinnsargumenten herumschlagen zu müssen, kaum noch Verlustängsten ausgesetzt und den Zwängen, die mit menschlichen Beziehungen meist einhergehen, entflohen zu sein. Das mag sich für manch anderen hart und frustriert anhören, ist aber für Leute, die nach Wahrhaftigkeit streben, oft der einzige Weg, um sich nicht aufgeben zu müssen.

      Und ja, Sie haben vollkommen Recht damit: Wer den Schmerz flieht, wird als Folge umso mehr von Schmerz heimgesucht. Der Verrat am Selbst (1) ist der Urschmerz, dem wir alle mehr oder weniger ausgesetzt waren bzw. noch heute sind. Viele Menschen, um nicht zu sagen: fast alle in den Industrienationen lebende Menschen bekommen ein schlechtes Gewissen, wenn Sie sich nicht ständig selbst verraten, indem sie sich dem Willen anderer unterwerfen (= gehorsam sind). Das ist dann aber nicht das eigene Gewissen, sondern die Angst vor den gesellschaftlichen Konsequenzen des Ungehorsams.

      Wilhelm Reich bzw. seinen noch vorhandenen Schriften – viele seiner Bücher wurden verbrannt – stehe ich sehr nahe. So schrieb Reich in seinem Buch JENSEITS DER PSYCHOLOGIE (2), worin er seine Briefwechsel und Tagebucheintragungen versammelt hat:

      —– Zitat-Anfang —–
      Ich bin wieder mal ganz allein im Weltraum – die Menschen sind armselige Plasmahaufen – Ob das eine oder andere kaputtgeht dabei, ist gleichgültig. Sie schützen ihre Existenz auf Kosten ihrer Liebe. Alle Ideologie ist Dreck neben der einen großen Rhythmik des Lebens! Ich liebe meine Liebe! Ich liebe mein Leidenkönnen, ohne zu flüchten! Was liegt daran? Das Leben entdeckt zu haben ist groß! Doch eigentlich einfach und selbstverständlich! Wieviel man sich doch vorlügt! Wieviel man doch für ein Stückchen Wahrheit zahlt – Wie kann ich lieben! Doch die Frau will Sicherheit! […] Ich darf nicht das von den Menschen fordern, was sie von mir fordern! Durchhalten! Nicht sterben! Nicht bei lebendigem Leibe! Musik! Der Strom der Einheit mit dem Unfaßbaren! Ich bin so ganz allein.
      —– Zitat-Ende —–

      Wilhelm Reich starb in einem amerikanischen Gefängnis. Er wurde verurteilt, weil er nicht davon lassen wollte, seine Orgon-Akkumulatoren zur Verfügung zu stellen, um Menschen damit zu heilen. Vermutlich wurde er im Gefängnis ermordet, wir wissen es nicht.

      Kürzlich beobachtete ich ein junges Elternpaar auf der anderen Seite der Straße, das in dieselbe Richtung ging. Das Baby im Kinderwagen schrie lauthals, es wollte nicht abgeschieden allein im Kinderwagen liegen. Von den Eltern kam keine Reaktion, sie unterhielten sich anregend. Erst kurz bevor sich unsere Wege trennten, nahm die Frau das Kind auf den Arm, worauf es sofort zu schreien aufhörte.

      (1) http://irwish.de/PDF/Psychologie/Gruen/Gruen-Der_Verrat_am_Selbst.pdf

      (2) http://irwish.de/PDF/Psychologie/Reich/Reich-Jenseits_der_Psychologie.pdf

      Weitere Bücher von Wilhelm Reich:

      Äther, Gott und Teufel – Zur Einführung in die Werkstätte des orgonomischen Funktionalismus
      http://irwish.de/PDF/Psychologie/Reich/Reich-Aether_Gott_und_Teufel.pdf

      Die Entdeckung des Orgons – Band 1 – Die Funktion des Orgasmus
      http://irwish.de/PDF/Psychologie/Reich/Reich-Die_Funktion_des_Orgasmus.pdf

      Die Entdeckung des Orgons – Band 2 – Der Krebs
      http://irwish.de/PDF/Psychologie/Reich/Reich-Der_Krebs.pdf

      Dialektischer Materialismus und Psychoanalyse
      http://irwish.de/PDF/Psychologie/Reich/Reich-Dialektischer_Materialismus_und_Psychoanalyse.pdf

      Die Massenpsychologie des Faschismus
      http://irwish.de/PDF/Psychologie/Reich/Reich-Die_Massenpsychologie_des_Faschismus.pdf

      Ausgewählte Schriften: Eine Einführung in die Orgonomie
      http://irwish.de/PDF/Psychologie/Reich/Reich-Einfuehrung_in_die_Orgonomie.pdf

      Menschen im Staat – Den Kindern der Zukunft
      http://irwish.de/PDF/Psychologie/Reich/Reich-Menschen_im_Staat.pdf

    • TriMartolod sagt:

      "Wir müssen zu einer natürlichen Ordnung der Dinge zurückfinden, die nicht von außen aufgedrückt wird, sondern von innen kommt, aus einem autonomen Selbst, das mit seinem Denken, Fühlen und Handeln an der Wahrheit haftet und nicht an irgendwelchen Dogmen und von oben verordneten Handlungsanweisungen. Vor allem unsere unbewußten Glaubenssätze, die uns von Kindheit an reglementieren, sind uns dabei im Weg. Wir alle haben die Erfahrung gemacht, daß wir so, wie wir ursprünglich sind, nicht angenommen wurden. Vielmehr hat man uns – angefangen mit den Eltern, über Kindergarten, Schule, Studium, Ausbildung und Beruf – in Korsette gezwängt, die uns nicht passen. Wir erkranken daran, wenn wir ein Leben lang nicht so handeln dürfen, wie es unserer natürlichen Lebensweise entsprechen würde. Daran verdient sich zwar die Pharma-Industrie goldene Nasen, doch wir leiden erbärmlich darunter."

      Ganz wunderbar hierzu immer wieder Gerald Hüther

      KenFM im Gespräch mit: Gerald Hüther
      "Mit Freude lernen"
      https://tube.kenfm.de/w/jue29kyWp3p2ZY9uNVYAhV

      Danke Irwisch für Ihre tief- und feinsinnigen Ausführungen, immer wieder erhellend.

    • Irwish sagt:

      @TriMartolod

      Haben Sie herzlichen Dank für die Anerkennung meiner Zeilen wie auch für den Hinweis auf das Gespräch mit Gerald Hüther, das ich mir soeben (noch einmal) zu Gemüte führe. Darin geht es darum, mit Freude lernen zu können und vor allem zu dürfen. Laut Hüther – und ich teile hier seine Ansicht ausdrücklich – geht es in den staatlichen Schulen nicht darum, den Kindern Bildung zu vermitteln, sondern sie zu gehorsamen Untertanen und eifrigen Konsumenten zu erziehen. Grundlage dieses KenFM-Gesprächs ist das Buch MIT FREUDE LERNEN – EIN LEBEN LANG. Ein Auszug:

      —– Zitat-Anfang —–
      Was Lebewesen gegenüber allen nicht lebendigen Gebilden auszeichnet, ist ihre Fähigkeit, durch Veränderungen in ihrer Außenwelt ausgelöste Störungen ihrer inneren Ordnung durch die Aktivierung bestimmter in ihrem Inneren angelegter Reaktionsmuster wieder auszugleichen. Dabei handelt es sich um eine eigene, von dem jeweiligen Lebewesen selbst erbrachte Leistung. Indem es versucht, am Leben zu bleiben, erzeugt jedes Lebewesen bestimmte Wirkungen in Form charakteristischer Veränderungen seiner Außenwelt. Dadurch kommt es zu erneuten Störungen seines inneren Beziehungsgefüges, auf die das betreffende Lebewesen nun mit einer erneuten Aktivierung bestimmter innerer Reaktionsmuster zur Wiederherstellung seiner Kohärenz antwortet usw.
      Die damit einhergehende wiederholte Aktivierung bestimmter innerer Reaktionsmuster hat zur Folge, dass diese im Rahmen der jeweiligen Möglichkeiten gebahnt, erweitert und damit zunehmend leichter aktivierbar und effizienter wirksam werden. Das ursprüngliche innere Beziehungsgefüge hat sich dann in einer bestimmten Weise verändert. Das betreffende Lebewesen hat also etwas hinzugelernt.
      Der Auslöser für diesen Lernprozess war zwar eine in seiner Lebenswelt aufgetretene Veränderung, aber ohne die dadurch in seinem inneren Beziehungsgefüge entstandene Störung wäre der entsprechende Lernprozess nicht in Gang gekommen. Jede Störung des Zusammenwirkens der im Inneren eines Lebewesens angelegten, voneinander abhängigen und miteinander verbundenen Reaktions- und Beziehungsmuster geht mit einem erhöhten Energieverbrauch einher. Letztendlich ist also das durch diesen angestiegenen Verbrauch entstandene Energiedefizit der eigentliche Auslöser für den betreffenden Lernprozess. Diesen in seinem Inneren aufgetretenen Energiemangel muss das Lebewesen irgendwie ausgleichen. Im Fall einzelner Zellen kommt es durch die verringerte Effizienz energieabhängiger Ionentransportprozesse u. a. zu einer erhöhten intrazellulären Akkumulation von Ca++-Ionen. Die daraus resultierende Aktivierung Ca++-abhängiger enzymatischer Reaktionen hat eine ganze Reihe grundsätzlicher Veränderungen bisheriger Zellfunktionen zur Folge, die alle mit einem vermehrten Energieverbrauch einhergehen. Findet die betreffende Zelle eine Lösung zur Verringerung dieses erhöhten intrazellulären Ca++-Spiegels, z. B. durch eine vermehrte Expression Ca++- bindender Proteine, bleibt sie am Leben und hat etwas hinzugelernt: Die vermehrte Bereitstellung Ca++-bindender Eiweiße hat sich als eine geeignete Reaktion auf die eingetretene Veränderung ihrer Außenwelt und die dadurch ausgelöste Störung ihres inneren Beziehungsgefüges erwiesen. Solange die äußere Veränderung fortbesteht, bleibt die Expression Ca++-bindender Eiweiße weiter erhöht. Die Zelle hat einen Weg gefunden, um die aufgetretene Störung ihrer Kohärenz auszugleichen und den damit einhergehenden vermehrten Energieverbrauch wieder zu normalisieren.
      —– Zitat-Ende —–

      http://irwish.de/PDF/Psychologie/Huether/Huether-Mit_Freude_lernen.pdf

      Ähnliches bzw. weitere Grundlagen aus der Hirnforschung werden auch in dem Buch GEHIRN UND GEIST (Wie aus Materie Bewußtsein entsteht) von Gerald Edelman & Giulio Tononi dargelegt. Aus dem Vorwort:

      —– Zitat-Anfang —–
      Mit dem Bewußtsein hat es eine eigene Bewandtnis: Bewußte Erfahrungen entstehen als Resultat des Wirkens einzelner, individueller Gehirne. Sie lassen sich nicht in demselben Maße der direkten Beobachtung unterwerfen wie die Forschungsobjekte eines Physikers. Damit stellt uns die Untersuchung von Bewußtsein vor ein seltsames Dilemma: Introspektion allein ist wissenschaftlich unbefriedigend, und mögen auch die Berichte anderer Menschen über deren eigenes Bewußtsein recht nützlich sein, so vermögen sie dennoch nicht das Wirken des diesem zugrunde liegenden Gehirns zu enthüllen. Trotzdem können Untersuchungen am Gehirn selbst nichts darüber ans Licht bringen, wie es ist, ein Bewußtsein zu haben. Diese Einschränkungen legen die Vermutung nahe, daß es besonderer Anstrengungen bedarf, um Bewußtsein ins Haus der Wissenschaft aufzunehmen. In diesem Buch tun wir genau das, …
      —– Zitat-Ende —–

      http://irwish.de/PDF/Psychologie/_Sonstige/Edelman_Gerald-Gehirn_und_Geist.pdf

    • Nevyn sagt:

      Danke wiederum Irwish, für Ihre Schilderungen, die ich mit viel Interesse gelesen habe. Bitte gestatten Sie mir ein paar Anmerkungen;
      Eines der am meisten zu hinterfragenden Paradigmen besteht darin, dass Bewusstsein eine Funktion der Materie wäre.

      Wissenschaft lässt sich nur betreiben, wenn angenommenes ein Subjekt auf ein Objekt einwirkt, denn nur Objekte kann man wissenschaftlich untersuchen. Mit Subjekten kommuniziert man.

      Kommunikation ist die Anerkennung einer Willens-Instanz, zu der in in Beziehung treten kann, was sie mir gleichwertig macht, während etwas zum Objekt zu machen immer eine Form der Unterwerfung darstellt. Ist das verständlich formuliert?
      Wir haben nun folgendes Problem: Wir das so beliebte Objekt-Paradigma würdigt die ganze Welt zu Gegenständen unserer Betrachtung herab, wir töten sie damit in gewissem Sinne, was uns einsam macht, denn wir haben dann nur noch Interesse an ihren Eigenschaften. Pflanzen, Tiere, selbst Menschen werden nur noch danach betrachtet, ob sie uns irgendwie nützlich sein können und damit unterworfen. Das macht eine wahrhaftige Beziehung unmöglich. Um in die Subjekt-Subjekt-Ebene einzutreten, muss ich anerkennen, dass mir jemand mir Bewusstsein und eigenem Willen gegenüber steht, der in seinem So-Sein als lebendiges Wesen erkannt und anerkennt werden will. Man kennt das z B. aus Familienaufstellungen, wo Kinder sagen, dass sie von ihren Eltern nicht „gesehen“ werden.

      Ich gehe so weit zu behaupten, dass man mit allem in Beziehung und Kommunikation treten kann, mit Menschen, mit Tieren, mit Pflanzen, selbst mit Mineralen. Es gibt nichts wirklich Totes im Universum. Das wäre die Umkehrung der Welt der Wissenschaft und des Transhumanismus in die Welt der Alchemie und der Selbsterkenntnis. Statt die Welt wissenschaftlich zu atomisieren, baut man sie kommunikativ zusammen, indem man zu ihr in Beziehung tritt und letztlich zu ihr WIRD, denn wahrhaftig kommunizieren heißt lieben und lieben heißt im Bewusstsein vereinen.
      Lassen Sie das mal auf sich wirken, Irwish und schauen Sie, welche Ängste und Widerstände dabei aufsteigen.
      Ich bin keineswegs antiwissenschaftlich eingestellt. Ich habe selbst Physik studiert und experimentiert und geforscht und finde, dass das eine großartige Fähigkeit der Menschheit ist. Ich fand aber auch bei den große Wissenschaftlern der Vergangenheit eine tiefe Ehrfurcht, fast Demut, weil sie die Grenzen ihrer Tätigkeit erkannten.
      In einem Buch über allgemeine Relativitätstheorie z. B. zeichnetet der Autor auf das Titelblatt mit wenigen Strichen ein Fischglas mit einem großen und einem kleinen Fisch darin. Und der große Fisch sagte zu dem kleinen: „Die Welt, mein Sohn, ist ein großer Kasten voller Wasser.“
      Ich bin noch nicht fertig, möchte aber an dieser Stellen Platz zum Nachklingen lassen.

    • Irwish sagt:

      @Nevyn

      Ihre Fragen kann ich vermutlich nicht beantworten, da ich wohl andere Perspektiven bevorzuge als Sie. Erläuterungen:

      Bewußtsein als Funktion der Materie?

      Natürlich kenne ich entsprechende Theorien, aber ich kann die Frage nicht endgültig entscheiden. Das oben angeführte Buch von Gerald Edelmann klärt diese Frage ebenfalls nicht, sondern zeigt auf, wie unser Gehirn bzw. wie Nervengeflechte allgemein Bewußtsein entfalten und organisieren. Organische Systeme, auch die ohne Gehirn, gewinnen Wissen quasi automatisch, was wiederum ihr Lernverhalten strukturiert.

      Letztlich ist mir das aber alles zu abstrakt, obwohl ich auch solche Bücher lese. Ich lebe in einer Menschenwelt, in der ich zurechtkommen will und muß; die Alternative wäre frühzeitiger Tod, denn in der Klapse oder obdachlos auf der Straße würde ich nicht lange überleben können.

      Ihre Wissenschafts-Definition scheint mir eingeschränkt. Offenbar neigen Sie dazu, lediglich die sogenannten Naturwissenschaften als Wissenschaften gelten zu lassen. Geisteswissenschaften wie Kommunikationswissenschaft, Soziologie, Psychologie und Philosophie, von Ethnologie und Anthropologie ganz zu schweigen, scheinen Sie nicht viel zu halten.

      Aus meiner Sicht arbeiten auch die Geisteswissenschaftler wissenschaftlich – manche mehr, andere weniger, einige auch sichtlich spekulativ, was auch für »Naturwissenschaftler« gilt. Letztlich stellt die scharfe Trennung von Natur- und Geisteswissenschaft die Trennung zwischen Materie und Energie dar. Wir wissen aber längst, daß Materie kein anderer Stoff ist, sondern lediglich eine andere Form von Energie. Der Unterschied besteht in der Höhe der Schwingungsfrequenz; Energie verdichtet sich sozusagen zu Materie, wenn die Energie schneller schwingt. Aber das nur am Rande.

      Geisteswissenschaftler, insbesondere diejenigen, die sich mit individueller Psychologie befassen (die anderen wären die Behavioristen, die im Grunde keine Psychologie betreiben, sondern den Menschen als rein mechanistisch zu betrachtendes Funktionsgebilde definieren), schaffen Wissen durch Kommunikation. Anders ausgedrückt: Gerade durch das emotionale Sich-Einlassen auf einen Patienten kann der Psychoanalytiker die Situation des Patienten analysieren. Psychoanalytikern, die auf ein Leben mit täglichen Analysestunden zurückblicken können, bemerken Muster, die immer wiederkehren, und sind dann in der Lage, auch allgemeine Aussagen über die Psyche des Menschen zu machen.

      Kommunikation erfordert meiner Erfahrung nach nicht zwingend die Anerkennung des Willens meines Gegenübers. Denken Sie nur einmal daran, wie Macht kommunizert: nicht auf Augenhöhe, Ignoranz auf Seiten des Mächtigeren, den Ohnmächtigen zum Objekt machend und dennoch kommunizierend: »Wenn du nicht machst, was ich will, dann …« Und der Ohnmächtige antwortet: »Jawoll, sofort, der Herr, Ihr untertänigster Diener …«

      Auch die Herr-Knecht-Beziehung ist gewissermaßen wahrhaftig: Sie haftet an der Wahrheit der Unterwerfung, des Gehorsams. Eltern wie auch allen anderen Machthabern ist es mehr oder weniger egal, ob das unterworfene Subjekt in seinem So-Sein anerkannt werden will. Die meisten sog. Erwachsenen sind in diesen Belangen Kinder geblieben, und Kinder sind ihren »Vorgesetzten« nunmal hilflos ausgeliefert.

      Niemand weiß, wie und was die Dinge in der Welt wirklich sind. Wir nehmen unsere Umwelt nicht direkt wahr, denn wir sind von ihr durch eine Hülle getrennt. Alle Lebewesen weisen diese Trennung von der Umwelt auf, ob nun durch eine Zellmembran oder die Haut eines höheren Organismus; anders könnten sie gar nicht eigenständig sein. Was wir letztlich wahrnehmen, sind die Resultate unserer Interpretation. Aus den Lichtreizen, die unsere Netzhaut treffen, macht das Gehirn Bilder, grob ähnlich der programmgesteuerten Entzifferung von Bits und Bytes, aus denen der Prozessor Bilder auf dem Monitor entstehen läßt. Würden Sie nur die Bytes am Monitor sehen, könnten Sie darin nicht so ohne weiteres Bilder erkennen; Sie würden nur schnell dahinfliegende Zahlen sehen. Ebenso können mit den uninterpretierten Lichtsignalen, den Gerüchen und den Signalen des Tastsinns nichts anfangen. Zudem ist es Ihnen nicht möglich, das gesamte Spektrum an Signalen, die auf Ihrer Hülle »aufschlagen«, überhaupt aufzunehmen.

      Wie das Gehirn eines Organismus die Signale interpretiert, wissen wir heute noch immer nicht genau. Fakt ist jedoch, daß wir einen Großteil der Interpretation lernen, teilweise schon im Mutterleib, größtenteils während unserer ersten Jahre und letztlich unser ganzes Leben lang, wenn wir geistig beweglich bleiben.

      Mit allem in Beziehung und Kommunikation treten?

      In Beziehung kann man meines Erachtens tatsächlich mit allem treten: Mit einem Baum, einem Auto, Bleistift, Computer usw. Aber Kommunikation? Ich rede manchmal mit meinen Pflanzen, aber eine Antwort bekomme ich nicht. Auch von Steinen, Bäumen, Büroartikeln etc. habe ich noch keine Antwort erhalten. Klar, meine Pflanzen zeigen mir durch ihr Äußeres, ob es ihnen gut geht. Manche Pflanzen vertragen kein direktes Sonnenlicht, die muß ich im Schatten halten. Auch wieviel Wasser sie brauchen, zeigen sie mir durch ihre Symptome: drohen sie zu verdorren oder zu verfaulen? Das ist natürlich auch eine Art Kommunikation, wenn man so will. Alles kommuniziert irgendwie miteinander, wenn man's genau nimmt, doch ob das für mich irgend eine Relevanz hat, weiß ich nicht.

      Ängste und Widerstände konnte ich heute morgen beim Lesen Ihrer Zeilen nicht beobachten.

      Die Geschichte mit dem Fischglas habe ich nicht verstanden bwz. weiß nicht, worauf Sie damit hinauswollten.

      Auch hab ich nicht begriffen, was Alchemie mit Selbsterkenntnis zu tun haben soll.

      Aus meiner Sicht kann nur tot sein, was zuvor lebendig war. Dabei kommt es wie immer auf die Definition an. Sind Steine lebendig? Ist Lebendigkeit nur biologischen Organismen vorbehalten? Ich hab keine Ahnung, ob man in sochen Fragen letztendliche Gewißheiten entwickeln kann. Der Unterschied zwischen Wissen und Glauben? Beide zeichnen sich dadurch aus, daß sie keine Zweifel mehr am jeweiligen Gegenstand zulassen.

      Ich glaube, daß die weitverbreitete Neigung, Wissen und Glauben zu verabsolutieren und zu verallgemeinern, zu zahllosen Irrungen geführt hat und weiter führt. Für mich sind Glauben und Wissen zwar nicht unnötig und verzichtbar, nehmen aber auch nicht diesen Meta-Stellenwert ein, den »wahre« Gläubige und Wissende bevorzugen. Wenn mir bei irgend einer Glaubens- oder Wissenfrage Zweifel kommen, lasse ich diese zu und entscheide nach reiflicher Überlegung, ob ich diese Sache weiterhin so sehe wie bisher oder ab sofort anders etc. Auch das, was ich derzeit zweifelsfrei zu wissen glaube, ist im Grunde nur glauben. Ich glaube dies und das, weil ich derzeit daran oder damit arbeite, weil es derzeit eine Rolle für mich spielt und ich mir ständige Zweifel nicht erlauben kann, während ich dieses Wissen praktisch anwende oder ausprobiere. Erreichen meine Zweifel an der jeweiligen Sache einen gewissen Schwellenwert, »klingelts« in mir drin und ich muß genauer hinsehen – oder das Klingeln ignorieren und damit die Zweifel verdrängen. Erweist sich ein Glaubens- oder Wissenssatz als wahr, verringert das die Zeifel daran, erweist er sich als unwahr, ruft das Zweifel hervor.

      Vielleicht lesen Sie zur Vertiefung gelegentlich auf gleichsatz.de etwas über Objektivismus und Konstruktivismus. Es ist nichts gegeben. Alle Theorie beruht auf vorausgegangenen Setzungen (Axiomen), die wiederum auf Setzungen beruhen. Jedes Wort ist ein Gedankengebäude, das nicht bewußt wahrgenommen wird, sondern Bewertungen, Analogien, Verknüpfungen, Assoziationen hervorruft. Unsere Kategorien sind erlernt.

    • Nevyn sagt:

      Danke Irwish, ich lese Ihre Texte sehr gerne. Natürlich haben wir zu manchen Themen verschiedene Ansichten, Widerspruch erachte ich als nützlich. Natürlich beruht jede Wissenschaft auf Glauben, weil sie Grundannahmen macht, die jedoch zumindest in der Welt, die uns umgibt, immer wieder Bestätigung finden. Wir wissen aber u. B. nicht, ob die sogenannten Naturgesetze schon mit der Existenz des Kosmos entstanden oder mehr eine Art Gewohnheit bilden, die das All angenommen hat. Wir wissen im Grunde überhaupt sehr wenig. Und das soll auch die Geschichte mit dem Fischglas ausdrücken:
      "Die Geschichte mit dem Fischglas habe ich nicht verstanden bwz. weiß nicht, worauf Sie damit hinauswollten."
      Der Autor des Buches brachte nach meiner Auffassung damit zum Ausdruck, dass die von ihn verfasste Abhandlung über die allgemeine Relativitätstheorie zwar als wissenschaftlich hochtrabend gilt, sie aber im Grunde nicht mehr ist als das, was der große Fisch zu dem kleinen sagt. Wir wissen nicht wirklich, wie die Welt beschaffen ist. Wir machen uns eine Vorstellung von ihr. Diese tiefe Demut kann nur erlangen, wer weit genug in seiner Erkenntnisfähigkeit gereift ist. Sie steht im krassen Gegensatz zu dem dümmlichen und hochmütigen Technik- und Machbarkeitswahn der Neuzeit. Hochmut kommt ja bekanntlich immer vor dem Fall.

      "Auch hab ich nicht begriffen, was Alchemie mit Selbsterkenntnis zu tun haben soll."
      Nun, Alchemie ist keine Chemie. Der Alchmist wirkt nicht einfach auf eine Substanz ein, er kommuniziert in gewisser Weise mit ihr über Bewusstseinszustände. Man weiß z. B. von Newton, dass er genauso viel Zeit mit Wissenschaft verbrachte wie mit Alchemie, wenn nicht noch mehr. Letzteres hielt er eher geheim, denn es entsprach schon damals nicht dem Zeitgeist. C. G. Jung hatte ein ähnliches Problem, ihm war klar, dass er seine Reputation und u. U. sogar seinen Beruf verlieren würde, wenn er offen über seine Erkenntnise spräche. So geht es vielen. Wer in die falsche Richtung forscht, wird auch heute noch vom System schnell ex-kommuniziert.

      Kommunikation ist in gewisser Weise Kommunion (Gemeinschaft). Man kann immer nur das verstehen, was man in sich trägt und auch gefunden hat. "Wär nicht das Auge sonnenhaft, die Sonne könnt es nie erblicken."
      Das bedeutet, dass wahrhaftige Kommunikation mich immer innen berührt, weil ich damit ein Stück weit erkenne, wer ich bin. Das, was ich bin, finde ich im anderen wieder.
      Fehlt das, wird es bloßer Informationsaustausch. Das können Maschinen auch.

      Da der Mensch aber ein "Wesen der Mitte" ist, und ALLES auch in sich trägt, quasi ein Mikrokosmos ist, kann er potentiell auch in Verbindung mit allem im Makrokosmos treten, das außen ist. Er lernt so und erfährt, dass Bewusstsein übergreifend ist und nicht an der Körpergrenze endet.
      Sobald die Außenreize zurück treten, öffnet sich der innere Kosmos. Die Ich-Indentifikation tritt zurück oder löst sich sogar auf, wenn man nicht mehr mit ihr verhaftet ist. Man kann beliebige Identifikationen annehmen oder auch gar keine. Letzteres würde man dann im Buddhismus wohl Samadhi nennen oder im Westen Selbsterkenntnis, denn das, was der westliche Mensch von sich zu sein glaubt, ist er nicht dem Wesen nach. Er hält in gewisser Weise seinen Avatar für sich. Der Film "Avatar" thematisierte sehr gut, was mir hier das Anliegen ist.
      Danke für unseren Austausch und eine gute Zeit Ihnen!
      Nevyn

    • Querdenker sagt:

      @Irwish: »Arbeitnehmer in bestimmten Branchen, zum Beispiel in der Gastronomie oder auf dem Bau …«

      Ja, klar, hier wird die verhinderung von Schwarzarbeit zur Begründung herangezogen. Aber auch z.B. Autofahrer müssen sich ausweisen können. Abgesehen von solchen Spezialfällen, als ganz normaler Fußgänger ist sowas nicht erforderlich und auch von Gesetz nicht vorgesehen (noch nicht). Selbst zu Demos ist der Personalausweis nicht verplichtend mitzuführen. Allerdings würde ich da eher dazu raten ihn lieber mitzuführen um sich mit "unseren" Schlägertrupps noch mehr persönlichen Ärger zu ersparen, im besten Deutschland aller Zeiten …

    • Irwish sagt:

      @Nevyn

      Gesetze sind eine menschliche Kategorie. Die Natur – das uns umgebende Konstrukt, in, durch und von dem wir leben – hat keine Gesetze. Wir Menschen erkennen Muster und nennen sich wiederholende Muster Gesetze. Anders formuliert: Wir Menschen setzen; wir bestimmen, was als gesetzt zu gelten hat und sprechen dann von Objektivität. Doch wie kann und soll ein Individuum, ein Subjekt objektiv wahrnehmen? Damit machen wir uns unwillkürlich selbst zu Objekten; wir sehen uns dann als untäuschbares, unhintergehbares Objekt mit absolutem Wahrheitsanspruch. Doch wie Sie auf gleichsatz.de nachlesen können:

      —– Zitat-Anfang —–
      Der "wissenschaftliche" Beweis beruht auf Meßbarkeit in Zeit und Raum. Raum und Zeit als solche sind aber kein Gegenstand der Wahrnehmung, sondern erschlossen. "Empirisch" heißt, daß etwas sinnlich gegeben ist, aber es ist nichts sinnlich gegeben. Auch die Empfindung ist schon Vorstellung, Abstraktion. Was verwortet wurde, ist schon schematisiert. "Alles Vermittelte aber ist bezweckt" [Gans-Ludassy].
      —– Zitat-Ende —–

      —– Zitat-Anfang —–
      Eine objektive Realität ist nichts anderes als ein Ausdruck für Machtverhältnisse, die als solche noch unentdeckt sind. Wissenschaftliche Gesetze sind das Ergebnis von Verallgemeinerung durch Abstraktion. Es gibt nur soviel Wissenschaft, wie es Gleichschaltung gibt. Diese Gleichschaltung besteht darin, daß im Abstraktionsverfahren alles weggelassen wird, was einer solchen Gleichschaltung entgegensteht, nämlich alle die Merkmale an einem Gegenstand, die ihn von einem anderen unterscheiden. Es zählt nur, was sie gemeinsam haben. Zu diesen Gemeinsamkeiten zählt auch eine Existenz der Dinge in Zeit und Raum. Zeit und Raum sind nicht etwa Eigenschaften der Dinge selbst, sondern fiktive Einheiten, die einen rein praktischen Zweck erfüllen. Überhaupt dienen die wissenschaftlichen Methoden nur praktischen Zwecken, so daß dabei der technische Verwertungsaspekt im Vordergrund steht. Jedwede philosophische Spekulation in Richtung auf Wahrheit, Wissen oder Erkenntnis aus dem wissenschaftlichen Lager ist deshalb abzulehnen. Was Wissenschaft leisten kann, ist die technische "Beschreibung" von Vorgängen. Sie "erklärt" nichts. Die scheinbare Neutralität der "wissenschaftlichen" Meßmethoden in Zeit- und Raum nützt nur in fundamentaler Weise den herrschenden Machtverhältnissen und macht sie unangreifbar, weil "Tatsachen" und "Macht" als zwei grundsätzlich verschiedene Bereiche angesehen werden, von denen die eine nichts mit der anderen zu tun hat. Was gemeinhin als "Wirklichkeit" oder "Wahrheit" bezeichnet wird, muß als "Interesse", als "(Rationalitäts-)Bedürfnis" verstanden werden, das jemand mehr oder weniger oder auch nicht haben kann. Der einzige Weg, der allein noch offen ist, wenn der Gebrauch von Worten wie "Rationalität" und "Vernunft" nicht lachhaft sein soll, ist ein "wertlogischer".
      —– Zitat-Ende —–

      —– Zitat-Anfang —–
      Objektive Realität ist eine Illusion. Die Dinge werden zweckbedingt beurteilt und gewertet. Es gibt nämlich keine logische und auch keine kausale Verbindung zwischen Wahrnehmung [= Vorstellung] und Gegenstand, und auch keine zwischen Individuum und Allgemeinheit. Zwischen beidem besteht keinerlei Proportion. Ein solches Verhältnis muß willentlich gestiftet werden. Empirismus, Positivismus, Materialismus, überhaupt Realismus sind nichts weiter als populärer Massenwahn. Der Faktismus ist die Pest dieser Zeit und war die Pest des vergangenen Jahrhunderts. Und so, wie ich das sehe, leidet die Menschheit an dieser "Krankheit", ohne sich dessen bewußt zu sein.
      —– Zitat-Ende —–

      Allein wenn man sich den Inhalt dieser wenigen Zitate bewußt macht, sie hinterfragt und im Zusammenhang mit moderner Hirnforschung kritisch betrachtet, muß man – meiner Ansicht nach – zu dem Schluß kommen, daß wir tatsächlich nichts als gesichert bewerten können. Der häufig vorgebrachte Einwand, »Aber es funktioniert doch alles, das ist doch Beweis genug dafür, daß die Wissenschaft objektiv ist!« kann mit dem einfachen Beispiel des menschlichen Umgangs mit dem Feuer widerlegt werden. Im Laufe der Zeit, seit der Mensch das Feuer für seine Zwecke nutzt, hat es unzählige Erklärungen dafür gegeben, wie das Feuer funktioniert. All diese Erklärungen wurden erfunden und später wieder verworfen, aber das Feuer funktioniert bis heute.

      Ich lese die Inhalte von gleichsatz.de (früher: Mauthnerseiten) seit beinahe 30 Jahren (anfangs gabs für die meisten noch kein Internet, ich verfügte über einen sog. Slipzugang und benutzte Lynx als Browser). Die wichtigste Erkenntnis, die ich daraus gezogen habe: Für praktische Anwendungen sind unsere Kategorien, Setzungen, wissenschaftliche Betrachtungen etc. durchaus brauchbar, nicht jedoch, um Rechtfertigungen für Machtansprüche zu liefern. Doch das wird immer wieder gemacht: »Wo es keinen Maßstab für das gibt, was als rational oder logisch gelten soll, bleiben am Ende nur Willkür und Gewalt, um einen Streit zu beenden – eine Gewalt, die sich immer mehr von einer physischen in eine psychische, geistige Gewalt verwandelt, die auf das Unterbewußtsein abzielt und nur noch aus Manipulation besteht.«

      Natürlich sind Verallgemeinerungen praktisch und unverzichtbar, denn ohne sie könnten wir nicht denken. Abstraktionen dienen jedoch praktischen Zwecken und nicht der Suche nach allerletzten Erklärungen, wie und was das Universum sei. Abstraktionen sind verkürzte Darstellungen komplexer Zusammenhänge und Geschehnisse. In der Abstraktion (abstrahieren = abziehen) nimmt man all das heraus, was nicht dem jeweiligen Zweck dient. Durch die weitverbreitete Gewohnheit, quasi jede Wahrnehmung in Abstraktionen zu verwandeln und darauf aufbauend Allgemeingültigkeit zu behaupten, geht das Bewußtsein von der eigentlichen Komplexität verloren. So glauben die Menschen dann fest daran – weil alle es so machen –, daß die Dinge so sind, wie sie sich in ihren Abstraktionen darstellen. In der Natur gibt es keine abstrakten Kerne, es handelt sich um Konstrukte des menschlichen Geistes.

      Samuel Ichiyé Hayakawa: Die Abstraktionsleiter
      Wie wir die Dinge benennen und wo wir die Unterscheidungslinie zwischen einer Klasse von Dingen und einer anderen ziehen, hängt von unserem Interesse ab. Zum Beispiel werden Tiere auf die eine Weise von der Fleischindustrie, auf eine andere Weise von der Lederindustrie, auf wieder eine andere Weise von der Pelzindustrie und auf eine noch andere Weise von den Biologen klassifiziert. Keine dieser Klassifikationen ist irgendwie endgültiger, als eine andere; jede von ihnen ist für ihren Zweck nützlich.
      https://www.gleichsatz.de/b-u-t/gene/leiter.html

      Elieser Fränkel: Begriffsbildung und Abstraktion
      Wir denken die Gegenstände meist nur durch sehr unvollkommene Begriffe; wir denken sie oft nur aufgrund eines charakteristischen Sachverhalts, einer charakteristischen Eigenschaft, die uns zufällig von ihnen bekannt ist.
      https://www.gleichsatz.de/b-u-t/can/abstrakt/elieser_griffsbild.html

      Elieser Fränkel: Abstrakta und Abstraktion
      Der schlichte Denkakt, in dem wir uns bewußt Gegenstände als Gegenstände setzen, d. h. einen vollkommenen Akt der Anerkennung ausführen, wird uns daher nur begreiflich, wenn wir annehmen, daß das Bewußtsein ihn mit Hilfe des allgemeinsten Begriffs, den es gibt, mit Hilfe des Begriffs vom Gegenstand überhaupt, vollzieht. Woher hat aber das Bewußtsein die Kenntnis dieses Begriffs, die aller einzelnen Objektivationen vorausgehen muß? Ich glaube, daß wir mit dieser Frage auf etwas gestoßen sind, das den innersten Nerv allen Bewußtseins bedeutet. Es kann nämlich, wie mir scheint, als Vorbedingung allen Bewußtseins hingestellt werden, daß es sich den allgemeinsten Begriff des Gegenstandes überhaupt zu bilden vermag, daß mit dem Ich zugleich der Gedanke des Gegenstandes überhaupt implizit mitgegeben ist, der den eigentlichen Hebel jeder einzelnen Objektivation bildet.
      https://www.gleichsatz.de/b-u-t/can/abstrakt/elieser1abstra.html

      Benno Erdmann: Methodologische Konsequenzen aus der Theorie der Abstraktion
      Es ist eine noch verbreitete Annahme, die Worte seien dadurch allgemein, daß ihre Bedeutungsinhalte durch abstrakt allgemeine Vorstellungen gebildet werden. Aber wir haben zwischen den Worten, die wir hören, sprechen, sehen oder schreiben und den Bedeutungsinhalten, die durch sie zusammgengefaßt werden, streng zu scheiden.
      https://www.gleichsatz.de/b-u-t/can/abstrakt/erdma1abstra.html

      Helga Eng: Abstrakte Begriffe im Sprechen und Denken des Kindes
      Ein Begriff ist im weitesten Sinne jede Wortbedeutung. Ein Begriff, dessen Inhalt und Umfang mittels einer Definition genau bestimmt wird, ist ein logischer Begriff.
      https://www.gleichsatz.de/b-u-t/can/abstrakt/eng1kind.html

      Letztlich erfahren wir durch das Studium sprachphilosophischer (sprachkritischer) Texte, daß uns in unserem täglichen Umgang mit unserer Sprache meist die Einsicht fehlt, unsere Begriffe von den Dingen »da draußen« zu unterscheiden. Wenn ich »Baum« sage, stellt sich jeder Zuhörer einen anderen Baum vor, ebenso wenn er einen Baum flüchtig wahrnimmt und dieses Wahrnehmungsphänomen seiner individuellen Kategorie »Baum« zuordnet. Die verbale Definition von »Baum«, die beim einzelnen Menschen vorherrscht, wird allein mit der Vorstellung nicht abgerufen, dazu wären weitere – bewußte, absichtliche – geistige Bemühungen erforderlich.

      Das sind alles Dinge, mit denen sich der durchschnittliche Mensch nicht wirklich befassen möchte, was ich durchaus nachvollziehen kann. Ich hab ja auch nicht freiwillig damit begonnen, sondern weil ich die Ursache meiner seelischen Schmerzen herausfinden wollte …

    • Nevyn sagt:

      Danke für Ihre Darlegungen Irwish. Sie erscheinen mir einleuchtend, Vieles davon habe ich ähnlich bei Ken Wilber vor ca. 20 Jahren gelesen in "Spektrum des Bewusstseins".
      Seitdem habe ich begonnen, auf meine Sprache und die Art des Unterscheidens zu achten, nach Wortherkunft zu forschen und mit Sprache zu experimentieren. beruflich wie privat. Ich kam darauf, dass es neben den rein sprachlichen aus symbolische Systeme gibt, in denen man kommunizieren kann wie z. B. die Mathematik. Es gibt die Bildsprache und die Welt der reinen Ideen und darüber das reine Sein, was sich jedes sprachlichen Ausdrucks entzieht.
      Dann kam noch einmal der Wandel von kausalen Denken ins analoge und die Kombination beider, was mir die Welt der Mythen und Träume erschloss.
      Das ist meine aktuelle Erfahrungswelt und ich finde sie faszinierend, weil damit ein ganzer Kosmos neu in mein Dasein getreten ist.

      Zitat: "Ich hab ja auch nicht freiwillig damit begonnen, sondern weil ich die Ursache meiner seelischen Schmerzen herausfinden wollte …"

      Ich beobachte öfter, dass Menschen vom Leben in ein Thema geworfen werden, man könnte auch sagen hinein gerufen. Eine Frau z. B. wurde eine gute Heilpraktikerin, weil sie ein krankes Kind hatte und die Ärzte dem Kind nicht gut taten und sie selbst begann, nach Lösungen zu suchen.
      Möchten Sie erzählen, welche Erfahrungen Sie bei der Suche nach der Ursache Ihrer Schmerzen gemacht haben?

      Ich habe eine Schmerzphase von reichlich 7 Jahren hinter mir, teilweise konnte ich keine hundert Meter gehen. Das ist jetzt ganz offenbar vorbei. Ich habe gelernt, mit meinem Körper intensiv zu kommunizieren, Träume und innere Bilder hinzu genommen, Gefühle zugelassen und ihren Wandel beobachtet und vieles mehr. Das hat mich zu einem heute gesunden und fitten Menschen gemacht. Im Nachhinein betrachtet war es eine sehr wichtige Phase in meinem Leben, weil ich gelernt habe, alle Paradigmen loszulassen, ganz im Jetzt und Hier anzukommen und jede Erfahrung als Geschenk zu sehen, auch wenn sie schmerzhaft war. Mit anderen Worten: Ich habe verstanden was es heißt zu leben und zu lieben, statt zu vegetieren und seinen Trieben und unbewussten Programmierungen zu folgen.

    • 2malschauen sagt:

      Hallo Irwish,

      ich finde toll, dass es Ihnen im Urbeitrag gelang die Menschen gut einzuschätzen.
      Ich möchte mal wieder zum apolut-Beitrag zurückführen, der ja Ihren Kommentar hervorgerufen hat.
      Die Einschätzung, dass sich die Menschen eher zurück ziehen, als etwas zu tun, dass eine Veränderung bewirken wird, teile ich voll und ganz. Deshalb finde ich aber die Idee der ÖR-Medienplattform besonders attraktiv. Dort werden alle abgeholt. Auch die und gerade die, die ‚aufgegeben‘ haben.
      Nun mal meine Gedanken zu dem Nutzen der ÖR-Medienplattform, die hier den Menschen, die intensiven Kontakt mit höchsten 40 weiteren halten, nützlich sein wird:

      1. Einfach und Sicher: Wir kommunizieren auch mit diesen 40 guten Bekannten sicher (Stgb § 206 Post- oder Fernmeldegeheimnisses) über diese Plattform (sichere E-Mail-, Chat- und Austauschmöglichkeit[Medientransfer], Blogs)
      2. Kommunikation und Komfort: Unsere Freunde können sehen, was wir gesehen haben oder du fertigst für sie eigene Abspiellisten – nach dem Motto: das solltest Du Dir auch mal anhören/ansehen
      3. Zeitersparnis: Ich habe nur noch einen digitalen Schreibtisch mit einer eindeutigen Adresse, wo ich zu finden bin. (entspricht meinem digitalem zu Hause)
      4. Transparenz für mich: Du kannst Dir anzeigen lassen, wer welche Daten von Dir erhalten hat. Diese kannst Du auch selbst verwalten und deine Bewegung und Offenbarungen im Netz anpassen.
      5. Sicherheit: Du kannst nicht mehr gemobbt werden, sofern Du das möchtest :-)

      Dann gleich noch der Nutzen für Menschen, die den ganzen digitalen Quatsch komplett meiden möchten:
      1. Sie sind bei Nichtanmeldung überhaupt nicht mehr erreichbar.
      2. Sie können trotzdem noch Fernsehen schauen und ihre Freunde analog beeinflussen, damit sie einen Kommentar oder Bewertung für einen Fernsehbeitrag hinterlassen.

      Deshalb für mich eine Idee, deren Umsetzung in Angriff genommen werden soll.
      Was denkt ihr?

    • Nevyn sagt:

      Ich findet es, höflich gesagt, instinkt- und respektlos, dass Sie in diesen Faden duzend hinein spammen, 2malschauen.

      Wenn Sie Ihre Vorstellungen eines reformierten ÖRR so aggressiv promoten, wird das seine Gründe haben. Freunde dieser Idee werden Sie mit diesem Vorgehen hier eher nicht gewinnen. Versuchen Sie es mal bei tiktok oder twitter oder einem anderen Portal für kindliche Gemüter. Und lesen Sie gern mal den Artikel von Jonas Tögel.´.
      https://apolut.net/cognitive-warfare-die-nato-plant-den-krieg-um-die-koepfe-von-jonas-toegel/

      Grüße in den War Room!
      Nevyn

    • 2malschauen sagt:

      Natürlich bin ich kindlich überschwänglich, da ich mich mit dem Thema (vernünftige Medienplattform) schon lange beschäftige. Meine Antwort bezog sich auf den Urbeitrag von Irwish. Ist schade, wenn Sie das als störend empfinden. Mein Anliegen war es Irwish zu antworten. Da kann sicher auch noch eine Softwareverbesserung helfen, um solche Fehldeutungen zu vermeiden. Auch gehört jetzt dieses Schreiben lediglich zum Kommentar von @Nevyn 10:04 Uhr
      Können Sie meine Ausführungen gar nicht nachvollziehen?

    • Irwish sagt:

      Leute, ich hab mit Rundfunk & Fernsehen nix am Hut, besitze seit gut 36 Jahren keine entsprechenden Empfangsgeräte und habe auch nicht vor, das zu ändern. Auch bin ich nicht dazu bereit, meine Schmerz- & Leidensgeschichte(n) hier zu veröffentlichen. Und, werter 2malschauen, Ihren (Rück-) Führungsanspruch lehne ich aus tiefster Überzeugung ab; Sie haben hier nicht zu bestimmen, worüber die Kommentatoren sich austauschen oder wie weit sie vom Thema abschweifen. Ihr Beitrag hat mit meinen grundlegenden Ideen und Gedanken, wie ich sie hier angedeutet habe, nicht das Geringste zu tun. Fernsehen macht wie Radio süchtig; in unserer Suchtgesellschaft tut man gut daran, sich von Drogen solcher Art fernzuhalten.

  7. Zivilist sagt:

    noch weiter entwickeln ??? Nein Danke. Zerschlagen ? nicht nötig, einfach den Stecker ziehen. Die Enteignungsfinanzierung verletzt das Recht auf Eigentum.

    Bei den ÖR haben wir dasselbe Problem, wie mit dem Pentagon, irre technische Möglichkeiten geführt von einem Erbsenhirn. uns fehlt kein technischer Fortschritt, es fehlt am gesellschaftlichen Fortschritt.

    • Querdenker sagt:

      "noch weiter entwickeln ???"

      Das war auch mein erster Gedanke. Und ich kann auch nur sagen: Nein, danke!!! Diesen Kraken weiter fütter, der völlig unreformierbar ist? Der tausende von Menschen auf dem Gewissen hat. Denn etliche Tote in der Coronazeit nur in Deutschland geht zu Lasten des ÖR. Und da spreche ich noch nicht mal von den Millionen Menschen (laut UNO) , die aufgrund der westliche Maßnahmen in den Hunger getrieben wurden. All diese Maßnahmen waren nur umsetzbar aufgrund der "Berichterstattung" der ÖR und wären bei einmem kritischen Journalismus in der Form gar nicht durchsetzbar gewesen. Nein, es sind Täter und ihr Handeln sollte nicht länger geduldet werden!!!

    • OttoH sagt:

      "…nicht nötig, einfach den Stecker ziehen."
      Sehr richtig ! Wir alle, ein jeder von uns Beitragszahlern hat die Möglichkeit dazu.
      Jede Zwangs-Beitragsverweigerung zieht den Stecker etwas weiter heraus. Mögen genug von uns mitziehen.

    • rhabarbeer sagt:

      Hallo OttoH

      …dito!
      Ausgerichtet am Guten und am Gewissen!
      GILT eine (zugeschriebene) Pflicht wider dem EIGENEN Gewissen?
      Nein DANKE!
      …friedlich und selbstbestimmt.
      Guten Morgen
      …und viele Grüße in die Runde

    • 2malschauen sagt:

      Eure Idee des Stecker ziehens in Ehren, aber wie geht es danach weiter. Das die Privaten Anbieter nicht die Lösung sind und wir Menschen dennoch uns gerne von Bilder und Tönen einlullen lassen, dürfte uns doch bekannt sein.
      Stellt Euch bitte vor, was ihr haben wollt!
      Für mich fühlt sich eine Plattform, wo ich mit Euch kommunizieren kann und nicht gleich gelöscht werde sehr gut an und mir fällt momentan nichts besseres ein.

  8. wasserader sagt:

    Öffentliches Interesse muss neu definiert werden .
    Dieses wird abseits des gegenwärtigen ÖR sein aber auch abseits der Parteienpolitik .
    Wie einst die Religion von der Politik getrennt wurde muss heute , um einen guten Volkswillen zu entwickeln,
    das Kapital von gemeinschaftsrelevanten Belangen – von der Politik- getrennt werden .
    Die Kontrolle durch Oligarchenfinanzierte NGOs, Stiftungen und Vereine muss verhindert werden wie die einschlägige Finanzierung von Forschung bereits – siehe Klima oder Corona – massiv negativen Einfluss auf die Wissenschaft und Gesellschaft hat .
    Und verhindert werden muss eine Informationskontrolle durch das internationale Kapital , eine Kontrolle die bereits verheerende Auswirkung hat und die ÖR, die für ein Gegengewicht zuständig wären, längst durch dieses Kapital gekauft sind wie die Politik durch dieses Kapital gekauft ist .

  9. Mindphlux sagt:

    Neuerfinden muss man gar nichts. Dieser verlogene, korrupte, menschenverachtende, ausgrenzende, kriegsgeile Haufen muss weg und seine Schergen gehören vor ein Gericht gestellt. Habe ich noch etwas vergessen?

    • 2malschauen sagt:

      Ja, du hast vergessen, wie es dann weiter geht? Ist YouTube und apolut für Dich die Lösung? Ich möchte gerne mit allen kommunizieren und dazu ist die ÖR-Medienplattform perfekt.
      Aber schreibe uns doch mal Deine Idee!

  10. Bridgeman sagt:

    Bis aufs Atom zerschlagen diese miese Frittenbude und das korrupte Führungspersonal aburteilen, das wäre notwendig.

  11. coronistan.blogspot.com sagt:

    "Die Neuerfindung der Öffentlich-Rechtlichen", die niemand, der noch alle Tassen im Schrank hat, will. Weg mit diesen kranken Verbrechern.

    • 2malschauen sagt:

      Es geht nicht um die Öffentlich Rechtlichen, sondern um das öffentlich rechtliche :-). Und das möchte ich unbedingt.
      Mit einer öffentlich rechtlichen Medienplattform kann es weitergehen.
      Wie geht es weiter, wenn Du alle Verbrecher eingesperrt hast? Wer hat die undankbare Aufgabe und muss auf sie aufpassen, dass sie nicht ausbrechen? Da ist noch so einiges unbeantwortet ….

  12. KaraHasan sagt:

    Sie möchten eine Plattform, die es ermöglichst, dass Bürgerunruhen aufkeimen, Bürgerunruhen, die bis hin zum Bürgerkrieg führen können.

    • OttoH sagt:

      Die ÖR sind doch genau diese Plattformen.
      Spaltung und Hass und Hetze nach innen und nach aussen,
      Was soll Gutes dabei herauskommen ? Chao, Anarchie, Bürgerkrieg, fürchte ich.

    • 2malschauen sagt:

      Das klingt spannend. Wie schafft es eine ÖR-Medienplattform einen Bürgerkrieg loszutreten?
      Momentan habe ich das Gefühl, dass wir mit den Medien, wie sie heute organisiert sind, Unruhe und evtl. auch Kriege provozieren.

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