Tagesdosis

Der sinkende Stern von Davos | Von Rainer Rupp

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Ein Kommentar von Rainer Rupp.

Die Dynamik zwischen dem Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos und der Amtseinführung von Donald Trump vermittelt ein Gespür dafür, wie sich die geschäftlichen und geopolitischen Prioritäten im Laufe des vergangenen Jahres zu Ungunsten des WEF weiter verschoben haben.

Davos wird von Trumps Amtseinführung überschattet

Ganz offensichtlich hat das traditionelle, alljährliche Treffen der globalen Elite im Weltwirtschaftsforum (WEF) im Schweizer Bergstädtchen Davos, unter den selbsternannten globalen Eliten an Bedeutung verloren. Dazu beigetragen hat sicherlich auch der unglücklich gewählte Zeitpunkt der Eröffnung des 5-tägigen WEF-Treffens am 20. Januar 2025, weil am gleichen Tag in Washington die Amtseinführung von Donald Trump als 47. Präsident der USA stattfand. Das hatte zur Folge, dass sich die US-amerikanischen Multimilliardäre und Chefs weltbeherrschender Finanz- und IT-Technologiekonzerne zwischen dem zunehmend „woke“ gewordenen WEF-Treffen in Davos und Trumps Amtseinführung in Washington entscheiden mussten.

Die Tech-Milliardäre aus dem „Silicon Valley“ zu denen Mark Zuckerberg, Sam Altman und Dara Khosrowshahi gehörten, entschieden sich für die Veranstaltung in Washington, wo sie für alle Welt sichtbar an prominenter Stelle mit einem Platz direkt neben Trump „geadelt“ wurden. Dies spiegelt einen breiteren Trend nicht nur in der US-Tech-Branche, sondern überhaupt in der herstellenden Industrie wider, während das Gegenteil für die US-Finanzindustrie zutrifft, was in der Natur selbst der internationalen Finanzgeschäfte liegt. Folglich hat es die Wallstreet-Geldhäuser mit wenigen Ausnahmen zum WEF in Davos gezogen.

Für die US-Wirtschaftsbosse in den herstellenden Industriezweigen sind die innenpolitischen Ereignisse zu Hause in den USA, insbesondere in Anbetracht von Trumps neuer Prioritätensetzung, jedoch weitaus wichtiger geworden als Diskussionen in einem Schweizer Alpendorf über globale Antworten auf die angebliche menschengemachte globale Erwärmung zu diskutieren oder tugendhafte Bekenntnisse zu machen, dass die eigenen Unternehmen bei der Personalauswahl Einstellungskontingente für LGBTQ-Menschen und für die restlichen 49 woken Geschlechter reserviert haben. Mit letzterem ist es jetzt in den USA ohnehin vorbei, denn Trump hat bereits bei seiner Amtseinführung dekretiert, dass es ab dem 20. Januar 2025 in offiziellen US-Dokumenten nur zwei Geschlechter gibt, nämlich Frau oder Mann.

Verschiebung der Prioritäten von Wirtschaftsführern

Renommierte US-Unternehmen wie Apple, Microsoft und Google haben erheblich zu Trumps Amtseinführungsfonds beigetragen und signalisieren damit ihre Bereitschaft, sich mit der neuen Regierung zu verbünden. Die Rekordsumme von 170 Millionen Dollar, die für die Amtseinführung gesammelt wurde, unterstreicht deren Bedeutung im Vergleich zu den 62 Millionen Dollar, die für Joe Bidens Amtseinführung gesammelt wurden. Viele Bosse, darunter auch Bezos von Amazon und Uber, veranstalteten zudem eigene Events rund um die Amtseinführung, was den Fokuswechsel von globalen Foren wie dem WEF hin zu nationaler politischer Ausrichtung weiter betont.

Wall Street setzt weiter auf die Davos-Bande

Nur Wall Street blieb weiter hauptsächlich auf Davos ausgerichtet. Jamie Dimon, Boss des mächtigen JPMorgan-Finanzkonzerns, von dem berichtet wird, dass er während des Wahlkampfs mit Trump wiederholt über Wirtschaftspolitik gesprochen habe und deshalb von Medien bereits als zukünftiger Wirtschaftsminister gehandelt wurde, hat seine Loyalität zwischen WEF und Trump geteilt. Er war kurz bei Trumps Amtseinführung dabei und ist dann nach Davos weitergeflogen. Die meisten anderen Top-US-Banker waren ohne den Umweg über Washington zu nehmen bereits zur Eröffnung des WEF am Montagmorgen in Davos angekommen. Diese Spaltung spiegelt die unterschiedlichen strategischen Prioritäten der Finanzindustrie wider: Die Wall Street sucht weiterhin globale Partnerschaften, während sich das Silicon Valley zunehmend mit US-politischen Veränderungen auseinandersetzt.

Abnehmender Einfluss von Davos

Kritiker bezeichnen Davos als elitär und ineffektiv, wobei Angel-Investor Jason Calacanis es als „Tugend-Signal-Unsinn“ abtut. Obwohl das Programm des WEF zuletzt Themen wie künstliche Intelligenz und Technologie integriert hat, bleiben Zweifel an seiner Relevanz bestehen. Diese Skepsis wird durch die wachsende Akzeptanz populistischer Politiken weltweit verstärkt, was den „Davos-Ansatz“ der globalen Zusammenarbeit weiter in Frage stellt.

Einige Zitate in der New York Post (nicht Times) zu diesem Thema runden diesen Artikel ab:

„Wenn Sie ein Geschäftsführer sind, ist Ihre Zeit besser damit verbracht, statt in der Schweiz zu Hause bei Empfängen die Leute zu treffen, die die Politik in den USA steuern werden, wo Sie über Geschäft und Handel sowie über die Auswirkungen darüber hinaus sprechen können.“

Als nächster kommt ein US-Venture Capitalist zu Wort, der eng an der Gestaltung von Trumps Technologiepolitik beteiligt ist, der erzählte, dass er zum ersten Mal seit Jahren „niemanden kennt, der nach Davos geht“. Denn Davos gelte als zu elitär und zu „woke“ und wird zunehmend als Ort betrachtet, wo viel geredet, aber wenig gehandelt wird. „Davos ist ein irrelevantes, elitäres Geldschleuder-Event“, sagte der Business Magnat und Co-Moderator des All-In-Podcasts Jason Calacanis zu NYNext und fügte hinzu:

„Bauherren verschwenden keine Zeit und kein Geld für diesen Unsinn, Signal über ihre Tugendhaftigkeit zu senden.“

Derweil berichtete die New York Times am zweiten Tag des WEF-Treffens aus Davos, dass die „Führer des Weltwirtschaftsforums gelobt haben, vom Kurs des Klimaschutzes nicht abzuweichen". Die unsägliche Ursula von der Leyen, die Führerin der EU-Kommission, durfte natürlich in Davos nicht fehlen, wo sie unterstrich, dass das "Pariser Klimaabkommen weiterhin die beste Hoffnung für die Menschheit ist.“ Nein, es ist die beste Hoffnung für die Bereicherung der grünen Klimasekte auf Kosten der breiten Masse der Bevölkerung, die einen immer größeren Teil ihres Einkommens für Energiekosten ausgeben muss. Trump hat die US-Teilnahme an diesem räuberischen Pariser Abkommen zur Ausplünderung der eigenen Bevölkerung bereits am Tag seine Amtsantritts beendet und das macht echte Hoffnung.

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Dank an den Autor für das Recht zur Veröffentlichung dieses Beitrags.

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Bildquelle: Boris-B / shutterstock


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