Zum Neuen Jahr fette Kanzler-Lügen
Ein Meinungsbeitrag von Uli Gellermann.
Ob dieser Kanzler oder jene Kanzlerin: Die Neujahrsansprachen der Würdenträger kommen immer wieder aus der Gemeinsamkeits-Schablone. Es wimmelt in ihnen von „uns, unser, wir“, unterbrochen nur von der Bürokraten-Steigerung „unser aller“. So, als ob die Obdachlosen mit dem jeweiligen Kanzler unter derselben Brücke nächtigen würden und als ob die Milliardäre gemeinsam mit den Hungernden in den gleichen Schlangen vor den „Tafeln“ stünden.
Plural-Betrügerei
Aber die Plural-Betrügerei wird in diesem Jahr von Kanzler-Schulz schamlos übertroffen: „Kaum war Corona halbwegs vorbei, brach Russland mitten in Europa einen unerbittlichen Krieg vom Zaun. Kurz darauf dreht uns der russische Präsident den Gashahn ab“.
Dreifacher Lügen-Wumms
Das nennt man an einen dreifachen Lügen-Wumms. „Corona“ wird als Naturereignis abgehandelt, so als wäre es keine pure Medien-Panikmache gewesen. Und der Ukraine-Krieg wurde „vom Zaun gebrochen“. So als hätte es keine NATO-Einkreisung Russlands gegeben; als hätten die Ukraine-Nazis nicht schon seit 2014 einen Krieg gegen die russischsprachigen Ukrainer im eigenen Land geführt.
Wirtschaftskrieg gegen Russland
Aber der Höhepunkt der fetten Lügen ist der Satz „Kurz darauf dreht uns der russische Präsident den Gashahn ab.“ Im Mai 2022 verkündeten die deutschen Medien prahlerisch: "Putin lässt uns keine Wahl - Scholz kündigt schnelles Aus für russisches Öl und Gas an“. Deutschland und die EU waren Erfüllungsgehilfen der USA, die einen Wirtschaftskrieg gegen Russland wünschte.
Beschiss als Regierungsinstrument
Für deutsche Kanzler - von Bismarck über Hitler und Merkel bis zu Scholz - gehört der Beschiss zum Regierungsinstrumentarium. Aber selbst die braven Deutschen hätten die Wahrheit kaum hingenommen, wenn man ihnen gesagt hätte: Weil die USA ihre russische Konkurrenz ausschalten wollen, muss die deutsche Wirtschaft auf die preiswerten und zuverlässigen Rohstofflieferungen verzichten und damit eine anhaltende Krise erdulden.
Vom Wirtschaftskrieg zum heißen Krieg?
Mehr noch: Der Wirtschaftskrieg gegen Russland - „Sanktionen“ genannt - sollte der Beginn andauernder deutscher Waffenlieferungen in die Ukraine sein. Ein Start, der ein böses Ende nehmen kann: An dem Tag, an dem die Russen keine Lust mehr haben, die deutsche Parteinahme im NATO-Krieg gegen Russland widerspruchslos hinzunehmen.
Mehr machen als wählen
Parallel zu den neuen Kanzler-Lügen liegt das dicke Reklame-Buch der Ex-Kanzlerin Angela Merkel in den Buchhandlungen. Es heißt „Freiheit“. So wie die Ex-Kanzlerin keine Ahnung von „Freiheit“ hat, hat der Noch-Kanzler keine Ahnung von Wahrheit. Aber die Bagage darf sich immer noch wichtig nehmen. Wer das ändern will, muss mehr machen als wählen.
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Dieser Beitrag wurde zuerst am 31. Dezember 2024 auf dem Portal Rationalgalerie veröffentlicht.
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Wir danken dem Autor für das Recht zur Veröffentlichung dieses Beitrags.
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Bildquelle: Alexandros Michailidis / shutterstock
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