Chinas wachsende Rolle im Mittleren Osten | Von Rainer Rupp

Ein Kommentar von Rainer Rupp.

Das 19. Jahrestreffen des China-Arab States Cooperation Forum (Kooperationsforum zwischen China und den arabischen Staaten, CASCF) in Peking Ende Mai dieses Jahres stand unter dem Eindruck des von Washington und dem kollektiven Westen unterstützten israelischen Genozids und des zehntausendfachen Massenmordes an Kindern und Zivilisten in Gaza. Das CASCF ist eine formelle Dialoginitiative zwischen China und der Arabischen Liga, die 2004 gegründet wurde.

Die Stärkung der chinesisch-arabischen Beziehungen wurde im Rahmen des parallel zum Forum stattfindenden “Treffens zum 8. Strategischen Politischen Dialog auf hoher Beamtenebene” besonders deutlich. Diese Gespräche fanden statt vor dem Hintergrund der allgegenwärtigen geopolitischen Verschiebungen im Mittleren Osten, der sich abzeichnenden Niederlage von USA/NATO/EU im Ukraine-Krieg und der zunehmenden Drohungen der USA mit einem Handelskrieg, aber auch mit einem heißen Krieg gegen China.

Auf dem Kooperationsforum betonte der chinesische Präsident Xi Jinping Chinas Engagement für eine Partnerschaft für Frieden und Stabilität und forderte eine Nahost-Friedenskonferenz. Bereits zuvor hatte es bei Gesprächen eine übereinstimmende arabisch-chinesische Einschätzung der Katastrophe in Gaza gegeben, wobei China die Gründung eines souveränen Staates Palästina unterstützt.

An dem Forum nahmen führende Politiker aus Ägypten, den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE), Bahrain und Tunesien teil. Darüber hinaus haben sich China und Russland als Anführer der BRICS positioniert, zu denen nun auch die VAE und Ägypten gehören und auch Saudi-Arabien eingeladen wurde.

Die arabischen Staaten haben Chinas Friedensplan für die Ukraine stärker unterstützt als westliche Vorschläge. Zugleich hat Saudi-Arabien die Volksrepublik China als wichtigen Vermittler für einen Waffenstillstand im Gazastreifen vorgeschlagen.

Engere politische Beziehungen werden natürlich – wie kann es anders sein – durch gute, für beide Seiten vorteilhafte wirtschaftliche Beziehungen auf ein solides Fundament gestellt. Das ist auch im Verhältnis Chinas zu den arabischen Staaten der Fall. Hier folgen einige Beispiele für die wirtschaftliche Grundlage der arabisch-chinesischen Annäherung:

China bezieht mehr als ein Drittel seines Öls von sechs Mitgliedern des Golfkooperationsrates, wobei nur Russland mehr als Saudi-Arabien liefert (85,9 Millionen Tonnen im Jahr 2023). Ein erheblicher Teil des saudisch-chinesischen Ölhandels wird in “Petro-Yuan” abgewickelt, was laut dem Vorsitzenden des Silk Road Fund (Seidenstraße-Finanzfond), Zhu Lun, auf die mit dem Dollar verbundenen “geopolitischen Risiken” zurückzuführen ist.

Die Entdollarisierung und die Ausweitung des arabisch-chinesischen Handels auf den Nicht-Energie-Sektor waren die Ziele, die Xi bei seinem Besuch in Riad im Dezember 2022 formuliert hatte. Beim gerade beendeten Forum in Peking rief er zu mehr gemeinsamen arabisch-chinesischen Investitionen in KI und grüne Technologien auf.

Im Juni 2023 unterzeichnete Riad ein Abkommen über 5,6 Milliarden Dollar mit einem chinesischen Elektroautohersteller zur Gründung eines Joint Ventures in Saudi-Arabien.

Xi schlug vor, ein “gemeinsames Zentrum zur Beobachtung von Weltraummüll” einzurichten und gemeinsam mit arabischen Ländern Raumflugzeuge für wissenschaftliche Flüge und Passagierflüge zu entwickeln, wovon sich Saudi Arabien einen technologischen Quantensprung verspricht.

Zurück in Peking auf dem Kooperationsforum unterzeichnete China im Rahmen des Seidenstraßen-Programms mit allen 22 arabischen Ländern und der Arabischen Liga Kooperationsvereinbarungen für über 200 Großprojekte, von denen fast zwei Milliarden Menschen profitieren werden. Zugleich wurde beim Forum-Treffen in Peking deutlich, dass China von den arabischen Staaten diplomatische Unterstützung in der Taiwan-Frage erwartet.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Nahe und Mittlere Osten Schritt für Schritt dem Würgegriff Washingtons entgleitet.

Derweil hatten die kriegsgeilen Eliten in Washington in ihrer größenwahnsinnigen Arroganz die seit langem schwelende Unzufriedenheit der arabischen Länder mit dem US-Diktat komplett ignoriert. Die Amerikaner waren z. B. fest davon überzeugt, dass das saudische Königshaus ohne US-Schutzgarantie nicht überlebensfähig sein würde, sowohl wegen innenpolitischer Probleme als auch wegen der angeblich bösen Absichten des iranischen Nachbarn. Zugleich hatte Washington alles getan, um die Spannungen zwischen Riad und Teheran kräftig zu schüren, was Saudi-Arabien noch abhängiger vom US-Schutz gemacht hat. Das bestärkte Washington in der Illusion, es könnten die stolzen Feudalherren in Riad herumkommandieren, wie das zu Glanzzeiten des römischen Imperiums der Kaiser von Rom mit seinen Vasallen getan hat.

Dem haben vor allem China, gemeinsam mit Russland einen Strich durch die Rechnung gemacht, indem sie zum Schrecken der USA erfolgreich zwischen Saudi Arabien und Iran vermittelt haben, sodass nun beide Länder sich wieder verstehen, wieder diplomatische Botschaften ausgetauscht haben und beide jetzt Mitglied in der BRICS+ Gemeinschaft werden. Zugleich stimmt sich Saudi Arabien in Fragen der Öl-Produktion zwecks Erhaltung stabil-hoher Preise in OPEC+ eng mit Russland ab.

Der beste Beweis für die Hybris der US-Eliten, die scheinbar jeden Bezug zur Realität verloren haben und nur noch an ihre eigene Propaganda glauben, war ein Artikel, den Präsident Bidens Nationaler Sicherheitsberater, Jake Sullivan eine Woche vor dem 7. Oktober letzten Jahres veröffentlicht hat. Also eine Woche vor dem Tag des blutigen Ausbruchs der Hamas aus dem israelischen “Gefangenenlager” Gaza mit 1300 toten israelischen Soldaten und Zivilisten hat Sullivan geschrieben, wie schön und ruhig der Nahe Osten sei und wie dies den USA ermöglichte, die Dinge in anderen Regionen, wie z. B. in der Ukraine oder im Indo-Pazifik, zu regeln.

Die irrationale israelische Überreaktion auf den Hamas-Angriff gegen die Bevölkerung von Gaza (derzeitiger Stand über 37.000 Tote) und die massive politische und militärische Unterstützung des israelischen Genozids und des zehntausendfachen Massenmords an Kindern und Zivilisten durch Washington, aber auch durch Berlin haben den USA und Deutschland weltweit enormen diplomatischen und wirtschaftlichen Schaden zugefügt, vor allem im Mittleren Osten. Schon vor ein paar Monaten wurde in der Financial Times ein westlicher Diplomat zitiert, der vor dem Hintergrund dessen, was in Gaza geschieht, gesagt hat,

“dass der Globale Süden nie wieder auf uns hören wird, wenn wir über Russland und die Ukraine oder über Menschenrechte sprechen”.

Wahrscheinlich hat der Globale Süden dem Westen schon lange nicht mehr zugehört. Aber jetzt, nach den Ereignissen vom 7. Oktober, hat der Westen, der stets gern als Moralapostel und Musterdemokrat andere Länder verurteilt hat, den lebenden Beweis für seine eigene abscheuliche und verräterische Doppelzüngigkeit geliefert. Die US/NATO/EU-Propagandalügen mögen bei indoktrinierten westlichen Bevölkerungen immer noch funktionieren, besonders in den USA, Großbritannien und Deutschland, aber sie funktionieren nicht mehr im Rest der Welt.

Die USA und der Westen insgesamt haben den Rest der Welt verloren und können ihn nicht mehr wie früher tyrannisieren und Schutzgeld fordern. Russland und China haben den Ländern der Welt bewiesen, dass es auch anders geht, z. B. mit der Aussöhnung der beiden angeblichen islamischen Erzfeinde Iran und Saudi-Arabien. Von deren jahrzehntelanger Feindschaft haben nur die USA profitiert. Die saudische Furcht vor Iran hat Washington ermöglicht, einerseits den Saudis teure US-Waffen zu verkaufen und andererseits das Niveau der saudischen Ölproduktion entsprechend US-amerikanischer Prioritäten zu steuern und – nicht zuletzt – darauf zu bestehen, dass die Saudis ihr Öl international nur gegen US-Dollar verkaufen, was dessen Position im Weltwährungssystem enorm gestärkte hatte.

Es ist nicht erst seit der Katastrophe in Gaza, dass der Widerstand in den wichtigen ölproduzierenden arabischen Ländern gegen die US-Gängelei und Willkür gewachsen ist. Aber Gaza hat diese anti-westliche Entwicklung beschleunigt und durch die Unterstützung der gesamten Bevölkerung des arabischen Raums auf ein breites Fundament gestellt.

Selbst langjährige US-Verbündete wie Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate und Katar haben es satt, von den USA schikaniert zu werden. Sie alle haben sich der großen antiwestlichen Bewegung der von China und Russland geführten BRICS+ angeschlossen. Niemand lässt sich mehr von den USA einschüchtern. Exemplarisch dafür sind die Huthi im Jemen, die seit Monaten Raketen gegen westliche Schiffe abfeuern, die etwas mit Israel zu tun haben oder die einem israelischen Unterstützerstaat gehören. Damit wollen sie die Palästinenser im Kampf gegen Israel unterstützen. Vor wenigen Tagen haben die Huthi sogar einen US-Flugzeugträger im Roten Meer mit Raketen beschossen, und weder die USA noch der kollektive Westen sind aktuell fähig, etwas dagegen zu unternehmen.

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Dank an den Autor für das Recht zur Veröffentlichung dieses Beitrags.

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Bildquelle: William Potter / Shutterstock.com

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Kommentare (54)

54 Kommentare zu: “Chinas wachsende Rolle im Mittleren Osten | Von Rainer Rupp

  1. RuiHai sagt:

    >>Es ist aber historisch belegt und belegbar, und das hat wieder mit Krone-Schmalz nichts zu tun, dass die Ukraine ein intern gespaltenes Land war und auch noch ist und ein Konglomerat von etlichen Minderheiten ist. <<

    Was ist das denn für ein Argument? Soll das ein Grund dafür sein, das Land von außen spalten zu dürfen? Wissen Sie, wie Russland ethnisch aufgebaut ist? Oder sein Verbündeter China? Der Unterschied ist, dass die jegliche Art von Dissenz radikal unterdrücken.

    Ich stimme ihrem letzten Absatz bedingt zu. Die Zuspitzung des Konflits zu diesem Punkt wäre wahrscheinlich vermeidbar gewesen.

    Damit verabschiede ich mich aus dieser Diskussion, die sich schon weit von der ursprünglichen Frage entfernt hat.

  2. RuiHai sagt:

    Es ging um gerechtfertigte Kritikpunkte. Sie müssen nicht alle Ansichten einer Person teilen, um ihr punktuell zuzustimmen. Manchmal stimmen Sie vielleicht nur in einem Punkt zu. Wenn es Ihnen um Wahrheit geht, können Sie das differenzieren.

    Frau Krone-Schmalz war da selbst sogar einmal einsichtiger:
    https://www.berliner-zeitung.de/welt-nationen/putin-kennerin-gabriele-krone-schmalz-ich-habe-mich-geirrt-li.214288

    Damals befand sie sich – wie die meisten der alternativen Medien (KenFM, Anti-Spiegel, Nachdenkseiten, TheSaker etc.) – in einer Blase der Überzeugungen, die platzte und eine Weile einiges an Anpassungen erforderte. (Marko Marjanović hatte es vorhergesagt und wurde dafür übel diffamiert – ein Beweis aber, dass man es wissen konnte, wenn man sich die Fakten anschaute.)

    Es geht nicht darum, jemanden für echte Irrtümer zu kritisieren. Wir haben alle Überzeugungen, die wir ungerne hinterfragen. Man sollte aber im Kopf behalten, dass sich einem mitunter das ganze Bild verschließt und selbst wichtige Details entgehen, die für andere offensichtlich sind.

    Und nicht jeder, der eine andere Meinung hat, ist mir übel gesonnen.

  3. berthold1504 sagt:

    Vor so vielen fundierten Kommentaren kann ich mich nur anerkennend verneigen. Meiner ist nur ganz kurz und sprachlicher Natur: Bitte sprechen Sie vom Nahen Osten! Alles andere ist ein unsäglicher Anglizismus (Middle East = Naher Osten).

    Und lasst uns bei dieser Gelegenheit des großen Journalisten und Stilisten Wolf Schneider gedenken, der leider nicht mehr unter den Lebenden weilt. Er wurde nicht müde, auf solche Dinge hinzuweisen.

    • Nevyn sagt:

      Wolf Schneider:
      https://www.rowohlt.de/buch/wolf-schneider-deutsch-fuers-leben-9783499196959
      Das Buch ist jeden Cent wert!

  4. Ein faszinierendes Buch über China ist "The Genius of China" von Robert Temple. Es basiert auf den Forschungen von Dr. Joseph Needham über China . Er war mindestens im 20. Jahrhundert einer der größten Sinologen , und er ging nach China , um seine Forschungen vor Ort zu machen. Dabei stellte er fest, dass so gut wie alle großen Erfindungen zuerst aus China kamen und sie in Europa um-deklariert worden als eigene "Erfindungen".
    Bis in das 17. Jahrhundert hinein hatte China einen guten Ruf in Europa, bis sich das änderte ab 1680 , und China wurde praktisch auds der Erinnerung gelöscht durch den damals existierenden "Mainstream"

    " Das chinesische Volk ist seit 1949 in Fortschritt, Entwicklung, Entdeckung, Innovation, Erfindung, Infrastruktur und mehr tätig. Dabei geht es tatsächlich schon seit Tausenden von Jahren so.

    Der Grund, warum Sie das nicht wissen, ist, dass es ein sehr eigenartiges Ereignis in der Geschichte ist. Ich möchte mich bei Dr. John Hobson bedanken, den ich zwei- oder dreimal interviewt habe. Er ist brillant und ich liebe seine Bücher. (www.chinarising.puntopress.com/search/?q=Hobson) Er ist derjenige, der mir erklärte, dass die Chinesen bis in die 1680er Jahre und Tausende von Jahren zuvor all diese Technologie, Innovation, Erfindungen, Mathematik – alles – hatten. Der Westen, könnte man sagen, hat diese Fortschritte geliehen, übernommen oder sogar gestohlen; Sie können jedes beliebige Verb verwenden. Es kam alles aus China. Bis zu diesem Zeitpunkt gab es nur Gutes über die Chinesen zu sagen, besonders in den 1500er und 1600er Jahren, als die Portugiesen in Hongkong ankamen und den langen, schrecklichen Kolonialismus begannen, der China schließlich von 1839 bis 1949 mit den Opiumkriegen verzehrte. Aber bis in die 1680er Jahre wurde China in Europa positiv gesehen.

    Und das war natürlich noch vor Amerika, bevor die Vereinigten Staaten überhaupt existierten. Aber was in den 1680er Jahren geschah, ist, dass die Druckerpresse 1445 in Europa herauskam. Natürlich wurde es den Chinesen gestohlen, die die Druckerpresse mit beweglichen Lettern bereits im 1100er Jahrhundert, also 335 Jahre zuvor, auf Hochtouren laufen ließen. Wenn Sie die Informationen durchgehen, die ich heute mit Ihnen teile, und die folgende Tabelle, werden Sie sehen, dass alles aus China gestohlen und kopiert wurde. Und das geht bis heute so. Das ist es, was für den Westen so beängstigend ist. Aber in den 1680er Jahren gab es die Aufklärung und die Renaissance, und die Menschen erlangten diese Fähigkeit, insbesondere mit der Druckerpresse, die 1445 von Gutenberg in Europa herausgebracht wurde. Es gab eine Abwanderung in die soziale Schicht der Menschen, die lesen und schreiben konnten, ganz zu schweigen von all den Menschen, die wegen des englischen, französischen, holländischen, spanischen und portugiesischen Kolonialismus kamen und gingen.

    Die Menschen kamen aus Amerika, Afrika und Asien mit schrecklichen Geschichten von Massakern, Hinrichtungen, Sklaverei und Gemetzel durch Europäer in diesen Ländern zurück. Die Europäer, die gute protestantische und katholische Christen waren, begannen sich wirklich sehr unwohl zu fühlen angesichts des imperialen Kolonialprojekts. Viele Leute haben es in Frage gestellt. Die Gelehrten Europas, die Bankiers, die Führer, das Königshaus, die Monarchien, die Bourgeois, die Eliten – über einige Jahre hinweg kam ein Konsens darüber, dass Europa all diesem Unbehagen über Kolonialismus und Imperialismus entgegenwirken musste. Sie beschlossen, dass sie China dämonisieren mussten. In den 1680er Jahren wurde China also vom Liebling Europas

    Ich meine, Europa war voll von Chinesen – alles, was auch immer in Bezug auf Tee; vom Tee bis zu Uhren, Möbeln, wissenschaftlichen Maschinen und landwirtschaftlichen Geräten; und ich meine, es waren nur Kleidung, Gemälde, Seide, Erfindungen – alles, was sie benutzten. Und so beschlossen sie, sie sagten: "Okay, China existiert nicht mehr wirklich." Sie haben China einfach ausgeschlossen. Und Europa begann zu sagen, dass sui generis von ihnen selbst, die Europäer begannen zu propagieren und zu behaupten, dass all diese Technologie, die sie hatten, nicht aus China kam, sondern von ihnen selbst. Sie haben es erfunden. Die Europäer haben es erfunden. Niemand vor uns hat jemals etwas von all dieser unglaublichen Technologie erfunden, die wir haben…"

    • "Reihenanbau von Kulturen und intensives Hacken. Oh, die Pflanzen in Reihen zu legen. Wer hätte das gedacht? Nun, die Chinesen dachten 600 v. Chr. daran. Die verdammten Europäer haben es erst 1600 n. Chr., 2200 Jahre später, herausgefunden. Der völlig moderne Pflug mit gebogenem Streichblech, den Sie einfach für selbstverständlich halten. Aber auch das hatten die Chinesen im Jahr 300 v. Chr., und es war Jethro Tull im Jahr 1600, der in England herumlief und versuchte, die Bauern in England dazu zu bringen, mit dem Pflanzen zu beginnen. Er hat das offensichtlich von den Chinesen wegen der Seidenstraßen. Und der Pflug kam mit den Seidenstraßen aus China. Aber er versuchte, die Leute dazu zu bringen, es zu übernehmen. Und das taten sie schließlich im Jahr 1600. Multi-Tube Moderne Sämaschine. Wissen Sie, die Sache, bei der man die Samen in den Deal steckt und das Ding geht mit und steckt einen Samen in die Erde und bedeckt ihn alle paar Zentimeter. Es ist nicht modern. Die Chinesen hatten es im Jahr 200 v. Chr.

      Und die Europäer haben es nicht herausgefunden. Nun, sie haben es offensichtlich im Jahr 1600 von den Chinesen gestohlen. Das ist 1800 Jahre später. Nun, Sie wissen, warum China im Jahr 200 n. Chr., auf dem Höhepunkt des Römischen Reiches, seiner größten Expansion, seiner größten Bevölkerung, sechsmal so viel Land und neunmal so viele Menschen hatte wie das größte angebliche Reich der Welt. China hat sechsmal so viel Land und neunmal so viele Menschen. Das liegt daran, dass sie all diese unglaublichen landwirtschaftlichen und anderen technologischen Fortschritte hatten. Astronomie und Kartographie, Anerkennung der solaren Sonnenflecken als Sonnenphänomen. Ein Wissenschaftler, ein chinesischer Wissenschaftler namens Kang Te, entdeckte sie im Jahr 400 v. Chr. Der Westen bekam es im Jahr 1600, 2000 Jahre später. Entdeckung der Jupitermonde: Galileo, verschwinde hier! Es war Gan Dei. Er entdeckte die Jupitermonde im Jahr 400 v. Chr.

      Und Galileo behauptet, er habe es 1700 n. Chr. entdeckt. Okay, das sind 2100 Jahre. Und für Sky-Kataloge, die großen griechischen Sky-Kataloge, die wir geerbt haben. Die Chinesen hatten sie tatsächlich 400 v. Chr. Die Griechen erreichten fast 200 v. Chr., nur 200 Jahre später. Erhabene Reliefkarten, ein chinesischer Kartograph namens Ma Yuan schuf 100 n. Chr. erhabene Reliefkarten. Sie wurden in Europa erst 1400 n. Chr. verwendet. Das ist 1300 Jahre später. Quantitative Kartographie von Chung Hong: Er entwickelte die quantitative Kartographie im Jahr 200 n. Chr. Die Europäer kamen erst 1500, 1300 Jahre später dazu. Die Entdeckung des Sonnenwindes: Die Chinesen entdeckten den Sonnenwind tatsächlich im Jahr 680 n. Chr., und der Westen kam erst im Jahr 2000, nur 1400 Jahre später, dazu. Mercator: Die Mercator-Karten. Machst du Witze? Sie sind nicht Mercator.

      Sie sind Chinesen. Sie entwickelten Mercator-Karten im Jahr 1000 n. Chr., und Mercator kam 600 Jahre später, im Jahr 1600, dazu. Montierte äquatoriale astronomische Instrumente wurden gestohlen. Ich war nett hier und sagte kopiert. Aber er hat die Idee offensichtlich von den Chinesen. Die Chinesen besaßen sie im Jahr 1300 n. Chr. Tycho Brahe riss sie im Jahr 1600 ab. Und als nächstes Haus- und Industrietechnik. Das ist unglaublich. Erdöl und Erdgas als Kraftstoff: Denken Sie darüber nach. Erdöl und Erdgas als Brennstoff. Die Chinesen holten 400 v. Chr. Öl und Gas aus dem Boden. Der Westen kam in den 1900er Jahren dazu. Papier: 200 v. Chr. versus 1200 n. Chr. Schubkarre: 100 v. Chr. versus 1200 n. Chr. Angelrolle: Nun, die Chinesen haben sie 300 n. Chr. erfunden. Der Westen kam erst um 1700 n. Chr. dazu, eine solche zu verwenden. Der Steigbügel für das Pferd.

      Können Sie sich vorstellen, wie wichtig das in Bezug auf Transport und Landwirtschaft, Kriegsführung usw. war? Der Steigbügel wurde 300 n. Chr. von den Chinesen, nicht vom Westen, entwickelt. 300 Jahre später, im Jahr 600 n. Chr., erhielt der Westen ihn aus China. Biologische Schädlingsbekämpfung. Die Chinesen führten im Jahr 380 n. Chr. biologische Schädlingsbekämpfung durch. Der Westen kam erst um 1900 dazu. Die Streichhölzer, denkst du? Oh, wow, Streichhölzer. Wissen Sie, so etwas Einfaches. Aber wie revolutionär ist das, wenn man unabhängig Feuer erzeugen kann. Streichhölzer wurden von den Chinesen im Jahr 577 n. Chr. hergestellt. Der Westen erfuhr tausend Jahre später, im Jahr 1577 n. Chr., von ihnen. Hier gibt es mehr Druck. Natürlich ist dies der große Gutenberg. Er hat die bewegliche Schrift nicht erfunden. Es waren die Chinesen, die 1045 die beweglichen Lettern erfanden. Und er hat es offensichtlich von den Seidenstraßen. Jemand brachte eine Druckerpresse mit, und er beanspruchte sie 1445, 400 Jahre später. Es ist interessant, dass die Chinesen Ton, Holz und Keramik verwendeten, um ihre beweglichen Lettern herzustellen, aber tatsächlich waren es die Koreaner, die den Chinesen zuvorkamen, indem sie 50 Jahre vor den Chinesen bewegliche Lettern aus Metall verwendeten. Die Liste geht also weiter und weiter und weiter. Ein Blick auf die Technik: Gusseisen. Die Chinesen hatten 400 v. Chr. Gusseisen. Der Westen kam erst 1300 n. Chr. zur Herstellung von Gusseisen. Doppelwirkender Kolben mit Luftkolben 400 v. Chr. für die Chinesen, 1500 v. Chr. für den Westen. Temperguss: 300 v. Chr. für die Chinesen, 1300 v. Chr. für den Westen. Die Kurbel: Können Sie sich vorstellen, wie sehr das das tägliche Leben revolutioniert hat? Die Chinesen hatten es im Jahr 200 v. Chr. Der Westen erhielt es 900 n. Chr., 1100 Jahre später. Kardanaufhängung: Das gilt für Teppiche und Stoffe, aber sie sind sehr, sehr wichtig in Bezug auf die Technik, 200 v. Chr. im Vergleich zu 900 n. Chr. Herstellung von Stahl aus Gusseisen: Die Chinesen machten das 200 v. Chr. und all das große Zeug über den Bessemer-Konverter und all das andere Zeug, das der Westen entwickelt und erfunden hatte. Nein, sie haben es von den Chinesen. Der Westen kam 1800 n. Chr., 2000 Jahre später, dazu. Das ist das, was für mich so erschütternd ist. Bohrungen, Tiefbohrungen für Erdgas 200 v. Chr. 200 Jahre vor Jesus Christus. Die Chinesen benutzten massive Steine und Kolben, ließen Kolben fallen und fuhren in den Boden, gingen Hunderte von nicht nur in die Tiefe, gruben ein Loch, sondern gingen Hunderte von Metern in die Tiefe, förderten Erdgas und nahmen es dann und benutzten Bambus für Rohrleitungen und Rohrleitungen dieses Erdgases nach 200 v. Chr. in die Häuser der Menschen, und sie hatten sogar Straßenlaternen. Um Gottes Willen. Und wir kamen erst im 19. Jahrhundert dazu. Die Riemenantriebe, der Antriebsriemen. Weißt du, du denkst an etwas zwischen zwei Gängen.

      Wissen Sie, so etwas Einfaches. Revolutionär 100 v. Chr. für die Chinesen, 1700 n. Chr. für den Westen. Kettenpumpe: 100 n. Chr. versus 1500 n. Chr. Hängebrücke: Natürlich war Marco Polo wegen der Brücken im 12. Jahrhundert einfach atemberaubend. Aber sie hatten tatsächlich Hängebrücken im Jahr 100 n. Chr. Der Westen hat es endlich geschafft. Zahn: 1800 Jahre später in den 1900er Jahren. Das Wesentliche einer Dampfmaschine: Die Briten wollen behaupten, sie hätten die Dampfmaschine und all die anderen Typen erfunden. Die Chinesen besaßen im Jahr 500 das Wesentliche einer Dampfmaschine. Der Westen kam im Jahr 1700 dazu. Siemens, wissen Sie, der deutsche Seemann, berühmtes Maschinenbauunternehmen Siemens vermutete Stahlprozess. Die Chinesen hatten es im Jahr 500 n. Chr. und Siemens behauptete, er habe es im Jahr 1800 erfunden. Nein, hat er nicht. Er stahl es den Chinesen.

      Unterwasserbergungsoperationen: Die Chinesen führten 1100 n. Chr. Unterwasserbergungsoperationen durch, der Westen kam in den 1900er Jahren……"

      und so weiter, Erfindungen über Erfindungen…

    • Quelle: https://globalsouth.co/2024/06/07/china-tech-invention-innovation-technology-research-and-development-past-present-future-5000-years-of-progress-a-china-rising-radio-sinoland-living-document/

  5. Nevyn sagt:

    »Der demonstrierte und geäußerte Umgang Chinas mit seinen Nachbarn und Staaten in Südostasien erinnert mehr an das Verhältnis des imperialen Chinas und seiner Vasallenreiche, als an das behauptete kooperative Modell.«

    Dieses unterstellte kolonialisierende Verhalten hätte ich eher anderen Ländern zugeordnet, die das in den letzten 300 Jahren ausgiebig und sehr blutig und grausam praktizierten, die nun an Macht verlieren und offenbar Angst um ihre Pfründe haben.
    Überhaupt fällt mir auf, dass im Westen immer mehr projiziert wird.

    Was man selbst an schlimmen Sachen tut, sieht man bei sich nicht, sondern glaubt es bei andern zu erkennen und will es dort mit höchstem moralischen Anspruch bekämpfen.
    Dabei ist noch nie etwas Gutes heraus gekommen.

    • Habe erst jetzt Ihren Post gelesen.
      War sicherlich an @RuiHai gerichtet.
      Ganz in Ihrem Sinne hatte ich ihm auch geantwortet.

    • Nicht nur in den letzten 300 Jahren.
      Auch jetzt noch:
      Frankreich: Vier Departements, vier Überseeterritorien und zwei Gebietskörperschaften in Südamerika, dem Pazifik und der Antarktis, darunter Französisch-Guyana, das den Weltraumhafen der EU beherbergt.
      Unt darunter auch Neukaledonien mit den aktuellen "Unruhen".
      Großbritannien: Falklandinseln, Bermuda.
      Geschweige deren noch immer starker "Einfluss"
      auf den ehemaligen Kolonien.
      Und auch was Deutschland in Afrika so getrieben hat…
      Aber China ist jetzt natürlich der "große Feind".

  6. _Box sagt:

    BRICS-Gipfel – der letzte Nagel im Sarg der Multipolarität
    Yourie RoshkaAugust 26, 2023

    Ich muss auf meinen früheren Artikel zurückkommen, der demselben Ereignis gewidmet war[1] – "Bedroht BRICS die globalistische Agenda?" – zurück, weil ich ein wichtiges Detail übersehen habe, das den Schlüssel zum Verständnis dieses Staatenkonglomerats darstellt, das von einigen als Garantie für eine strahlende und nicht-imperialistische Zukunft angesehen wird, in der sich die Nationen in einem ständigen Zustand des Jubels, der Zusammenarbeit und des Wohlstands befinden werden. Materiell, versteht sich, denn dieses Paradigma ist nicht nur vorherrschend, sondern das einzige, das derzeit gültig ist.

    Es ist bekannt, dass man eine Sache am besten versteckt, wenn man sie an der sichtbarsten Stelle platziert. Genau das ist bei diesem internationalen Treffen geschehen, zumindest für mich. Nochmals vielen Dank an meinen Freund Jesse Zurawell von TNT Radio, New York, der mich auf dieses Thema aufmerksam gemacht hat.

    Um das Wesen dieser eher amorphen und eklektischen Organisation zu verstehen, genügte es also, den Namen der Veranstaltung zu notieren, die vom 22. bis 24. August in Johannesburg, Südafrika, stattfindet.

    "Das Thema der Tagung lautet "BRICS und Afrika: Partnership for Mutually Accelerated Growth, Sustainable Development and Inclusive Multilateralism".

    Wie wir sehen, ist die "UN-Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung" die Kernaufgabe dieser Ländergruppe.

    Diese Strategie der Neuordnung der Welt im Interesse der globalistischen Elite, die aus den Ausarbeitungen des Club of Rome in den offiziellen Dokumenten des Erdgipfels in Rio de Janeiro 1992[2] hervorging, fand ihre Fortsetzung in einer anderen UN-Veranstaltung, die vor zwei Jahrzehnten in derselben südafrikanischen Stadt stattfand[3]. Ich zitiere von der offiziellen UN-Website:

    "Die vollständige Umsetzung der Agenda 21, das Programm zur weiteren Umsetzung der Agenda 21 und die Verpflichtungen zu den Grundsätzen von Rio wurden auf dem Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung (WSSD) vom 26. August bis 4. September 2002 in Johannesburg, Südafrika, nachdrücklich bekräftigt".

    Schließlich gab es die UN-Generalversammlung im Jahr 2015, die die globalistische Strategie, allen Ländern der Welt eine einzige Richtung aufzuzwingen, die umgangssprachlich als UN-Agenda 2030 bekannt ist, auffrischte.

    All diese langweiligen Dinge, die ich oben erwähnt habe, sind einer informierten Öffentlichkeit wohl bekannt. Aber ich erwähne sie hier nur, um zu zeigen, dass BRICS kein Jota vom allgemeinen Plan abgewichen ist, die von den Globalisten prophezeite Neue Weltordnung zu errichten, und in den Funktionen einer unerklärten Weltregierung die UN in ihrer Gesamtheit übernommen hat.

    Was bleibt also von der Behauptung einer neuen Architektur der internationalen Beziehungen? Was ist der große geopolitische Bruch, der durch die BRICS erreicht wurde? Und was können irgendwelche kosmetischen Veränderungen im internationalen System bedeuten, wenn das Spiel von denselben privaten globalistischen Entitäten geleitet wird, die auch die UNO kontrollieren? Die Regel der Arithmetik lehrt uns, dass sich das Ergebnis nicht ändert, wenn man den Ort der Begriffe ändert. Und die gleichen Prämissen führen zu den gleichen Ergebnissen. Vor allem, wenn die treibende Kraft dieselbe bleibt.

    Es sei daran erinnert, dass die Idee zur Schaffung dieses Staatenkonglomerats mit dem Akronym BRICS nicht aus den Reihen der BRICS-Staaten stammt, sondern das Werk des transnationalen Megakonzerns Goldman Sachs ist, eines der wichtigsten Akteure in der Welt der Finanzhaie[4]. Ich weise auch darauf hin, dass Goldman Sachs einer der Haupteigentümer der Fed ist, die irgendwann begriffen hat, dass diese Gruppe von Ländern eine riesige Chance für neue Investitionen darstellen könnte.

    … usw. komplett hier:

    https://telegra.ph/BRICS-Summit—the-last-nail-in-the-multipolaritys-coffin-08-26

    • Nun, der letzte angegebene Link ist nicht aufrufbar.

      Aber abgesehen davon; sie haben ein Faible mit "besonderen" Begriffen zu jonglieren, deren Bedeutung Sie nicht richtig kennen.
      Amorph und eklektisch.
      Amorph bedeutet – umgeformt, gestaltlos, formlos
      Eklektisch bedeutet hingegen – unterschiedliche Positionen miteinander zu verbinden; ob das in der Kunst, (Geistes)Wissenschaften, sogar Medizin, usw. geschieht. Das heißt, unterschiedliche Dinge, die bei Weitem nicht strukturlos sondern eben nur unterschiedlich sind, miteinander zu bringen.
      Also kann eine Organisation oder sonstwas nicht gleichzeitig amorph und eklektisch sein.

      Es ist besser Sie verwenden eine "normale" Sprache deren Begrifflichkeiten Sie wirklich beherrschen, statt mit solchem Zeug beeindrucken zu versuchen.
      Klappt nicht so richtig. Ist eher peinlich.

    • _Box sagt:

      Ich schätze du bist es der es nicht so mit Begriffen und ihrer Bedeutung hat, also neben dem Umstand daß du darüber vom Geschriebenen ablenken magst. Der Autor steht übrigens oben drüber, der hat die Begriffe benutzt.

      Eklektisch bedeutet:

      Bedeutungen (2)

      1. a) in der Art des Eklektikers [verfahrend]
      b) Ideen, Stilelemente anderer verwendend; unschöpferisch

      2. a) nicht den nötigen Zusammenhang, die nötige Einheitlichkeit aufweisend, zerstückelt

      Gebrauch abwertend

      Beispiel
      – ein eklektisches Verfahren

      b) aus bereits Vorhandenem auswählend, aus Verschiedenem ausgewählt

      Quelle: https://www.duden.de/rechtschreibung/eklektisch

      So funktioniert der link besser:
      https://telegra.ph/BRICS-Summit—the-last-nail-in-the-multipolaritys-coffin-08-26

      Keine Ahnung wo sie euch immer ausgraben.

    • _Box sagt:

      Nein er funtioniert natürlich nicht besser, denn die Forensoftware macht den link kaputt. Anstelle des langezogenen Mittelstrichs gehören da drei minus hin.

    • "Der Autor steht übrigens oben drüber, der hat die Begriffe benutzt"

      Macht es nicht besser.
      Amorph und eklektisch, gleichzeitig , ist Nonsense.
      In dem Dargelegten wäre allein "eklektisch" annehmbar, da es sich um mehrere Länder, Staaten, was auch immer handelt, die irgendwie zusammengebracht werden sollten. Einzeln genommen sind diese Staaten aber nicht "amorph".
      Sie haben alle eine gewisse Struktur, ob es gefällt oder nicht.
      Aber das ist schon richtig, gehört nicht zum Thema.
      Zum Thema gehört auch nicht, dass wenn man "du" schreiben kann, kann man auch "Sie" schreiben.
      Hat mit Höflichkeit oder im weitesten Sinne mit guter Erziehung zu tun. Aber sei's drum…

    • _Box sagt:

      Mhhh, amorph also ohne Gestalt und nachahmend passt ziemlich gut. Sei's drum. Also wenn schon nicht in Begriffserklärung dann bist du ja vlt. doch Experte in Sachen Orthographie und Umgangsformen, wobei ich mir nicht schlüssig bin ob darunter nicht auch eigentlich Lügen, also bewußte Täuschungen und Ehrabschneidung, also Verleumdung, fallen. Einerlei, so einer wie du hat bestimmt Vitamin B. Bekomme ich jetzt einen Eintrag in's Klassenbuch? Von mir bekommst du was für dein Poesiealbum: >><((((°>

  7. RuiHai sagt:

    Wo kann ich eine Liste der Länder bekommen, die zum Globalen Süden gezählt werden? Sind die Philippinen oder Vietnam und die anderen Länder Südostasiens ein Teil davon?

    • Der "Globale Süden" ist ein Begriff, der zur Kennzeichnung der Länder verwendet wird, welche hauptsächlich in den südlichen Hemisphären liegen und oft mit hoher Armut, geringem menschlichen Entwicklungsniveau und beschränkten Ressourcen zu kämpfen haben.

      https://de.m.wikipedia.org/wiki/Globaler_S%C3%BCden

    • RuiHai sagt:

      Danke.

      Die Verwendung des Begriffs, besonders wie im Kontext der BRICS-Politik verwendet wird, suggeriert eine Einheitlichkeit, die so offensichtlich nicht gegeben ist.

    • Die Einheitlichkeit ist im Grundgedanken dieses Verbands oder besser gesagt Verbunds wiederzufinden.
      Gegenseitiger Respekt, bi- oder multilateraler Vorteil, faire Handelsbeziehungen und anderes mehr; alles was so im "globalen Norden" nicht immer selbstverständlich ist.
      Ich frage mich wieso irgend ein Land sich das Recht nimmt, andere Länder zu "sanktionieren", zu kontrollieren, zu bestimmen wer welche Waffen haben "darf" und welche nicht, usw. Wieso?

    • RuiHai sagt:

      Der demonstrierte und geäußerte Umgang Chinas mit seinen Nachbarn und Staaten in Südostasien erinnert mehr an das Verhältnis des imperialen Chinas und seiner Vasallenreiche, als an das behauptete kooperative Modell.

    • Welche Nachbarn meinen Sie?
      Wenn es um Taiwan gehen sollte, ist das jetzt nicht so das Maß aller Dinge.
      China hat keine 800 Militärbasen weltweit und diktiert nicht allen was sie zu tun haben. Dass China nicht "perfekt" ist, dass es keine Demokratie im westlichen Sinn ist (also eigentlich gar keine), dass es Unterdrückung von Minderheiten gibt, usw. – das ist unbestritten.
      Gibt es bei vielen anderen auch und besonders bei den Amerikanern, die sehr gerne den Zeigefinger strecken. Was nicht bedeuten soll, dass das gut zu heißen sein soll. Aber erstmal den Balken im eigenen Auge sehen, bevor man andere belehrt.
      Der arabische Raum ist auch nicht für seine "demokratischen Verhältnisse" berühmt, und trotzdem gibt man sich "befreundet" mit denen.
      Woran wird es wohl liegen?
      Die viel besagten "internen Angelegenheiten" sollen das auch bleiben, ob es einem gefällt oder nicht. Man muss mit einem oder dem anderen auch nicht unbedingt eine Beziehung führen – ob Handelsbeziehung oder was auch immer. Aber wenn man deren Öl, oder sonstige Ressourcen (auch "billige" Arbeitskraft) braucht, dann sollte man sich auch nur darauf beschränken und denen
      nicht erzählen wie sie ihr Land zu führen haben.

    • RuiHai sagt:

      Wer ist schon das "Maß der Dinge"? – Andererseits, die schöne neue "multipolare" Welt, wie sie so angepriesen wird, wurde immer als eine gerechtere Welt beschrieben, in der die Kleinen auch etwas zu sagen hätten und sich ihre Allianzen aus einer breiteren Auswahl aussuchen könnten. China kennt nicht nur Taiwan nicht an; es hat auch Grenzstreitigkeiten mit beinahe allen seiner Nachbarn, und der Anspruch auf das gesamte Ost- und Südchinesische Meer wird die Lage nicht entspannen. Zurück zur imperialen Tradition. Die Realität ist, es ist eine multipolar-imperiale Welt. Statt einem Imperium haben wir nun drei, für die jeweiligen Nachbarn, die oft dem "Globalen Süden" zugerechnet werden müssten, bedeutet dies nichts Gutes. Dass China noch kein globales Militärnetzwerk hat, bedeutet nicht, dass es nicht angestrebt wird. Seine asiatischen nachbarn beobachten das jedenfalls mit Sorge.

      Es ist merkwürdig, dass Sie mir zu unterstellen scheinen, die Stange der Amerikaner halten. Ich denke, dass man als Lehre aus der Geschichte Unrecht gleichermaßen verurteilen sollte. "Erstmal den Balken im eigenen Auge sehen, bevor man andere belehrt" – was bedeutet das? Wie viele Kriege, Massaker, Eroberungen, menschengemachte Katastrophen etc. stehen denn jedem Imperium zu, bevor man es kritisieren darf? Und wo fangen wir an zu zählen?

    • Nevyn sagt:

      China ist sicher nicht Wolkenkuckucksheim.
      Aber Unterschiede gibt es offenbar schon.
      Ein Regierungsmitglied aus der Mitte von Afrika soll mal gesagt haben:
      "Immer wenn die Chinesen und besuchen, bekommen wir ein Krankenhaus.
      Immer wenn die Europäer uns besuchen, bekommen wir eine Lektion."

    • @RuiHai
      "Es ist merkwürdig, dass Sie mir zu unterstellen scheinen, die Stange der Amerikaner halten."

      Tut mir wirklich leid, wenn ich diesen Eindruck erweckt haben soll. War überhaupt nicht meine Absicht.

      Ich halte jedoch China nicht für ein "Imperium" und ich denke auch nicht, dass es solche Gedanken hat.
      Und Russland schon gar nicht. Es wäre ein Einfaches gewesen die Baltischen Länder zu "erobern", bevor diese der NATO beigetreten sind.
      Und genauso die Ukraine 2014. War aber nicht beabsichtigt. Die "Anektion" der Krim hatte als zweck nur die Sicherung der Schwarzmeerflotte, die sich seit Sowjetzeiten dort befand.
      Wie hätte das auf einem potenziellen NATO-Gebiet funktionieren sollen.
      Lange Geschichte und Vorgeschichte, die hier sehr oft "bearbeitet" wurden.

    • RuiHai sagt:

      Ich denke, die anderen asiatischen Länder, die die chinesischen Debatten und Aktionen verfolgen, sehen das etwas skeptischer (auch nach 2000 Jahren Erfahrungen mit dem chinesischen Imperium und dessen Machtprojektion), und es hilft sicher auch nicht, diesen Argwohn zu zerstreuen, dass China in den letzten Jahren von sich selbst häufiger wieder als "Tianxia" spricht. Wer die Debatten in China verfolgt, kann überall die Umschreibung historischer Fakten bemerken, die als Legitimation für gegenwärtige Ansprüche genutzt werden. Wie sollte man dies nennen, wenn nicht imperiales Denken?

      Ich teile die Vermutung zum Grund für die Annektion der Krim. Zur Frage der Annektion weiterer Gebiete hatte ich bereits in einem anderen Thread die Frage gestellt (Verzeihung für diese Doppelposts), wieso Putin sowohl 2021, dann 2022 kurz vor dem Einfall in die Ukraine und zuletzt noch einmal 2024 im Interview mit Tucker Carlson die militärischen Schritte mit einem fragwürdigen historischen Exkurs rechtfertigt, in dem er die Ukraine als virtuelles Gebilde und keinen Staat im eigentlichen Sinne bezeichnet, dabei aber noch gleichzeitig einen historischen Anspruch Russlands auf – zumindest einen Teil – des ukrainischen Gebiets erhebt. Ist es nun NATO-Abwehr, oder – Rückholung "unserer historischen Gebiete"? Dieses Detail hält man in Westeuropa vielleicht für unwesentlich; im östlichen Europa ist man darüber besorgter.

    • @RuiHai
      Wenn Sie sich die Zeit nehmen wollen und können, besser kann man es nicht erklären. Und Frau
      Krone-Schmalz weiß ganz sicher wovon sie spricht.
      Kann ich Ihnen nur wärmstens empfehlen.

      https://youtu.be/0D1k4SYFIKo?si=km1n5qaOoAFn_4QA

    • RuiHai sagt:

      (Hier solte es hin)

      Ich kenne ihre älteren Vorträge, aber ich schaue mir diesen an.

    • Unbedingt!
      Ich war persönlich dabei.
      Da würde ich gerne Ihre Meinung dazu kennen.
      Wenn Sie mögen…
      Ich fand den Vortrag herausragend.

    • RuiHai sagt:

      Er deckt sich weitestgehend mit ihren älteren Vorträgen, insofern nichts wirklich Neues für mich.
      Kein grundsätzlicher Widerspruch bei den Dingen, die sie erwähnt. Das sollte man wissen.
      Aber sie lässt manche Ereignisse und Umstände weg und stellt andere etwas eigenwillig dar, um ihre Version zu erzählen, denn auch wenn sie den Anspruch erhebt, neutral zu sein, ist sie das natürlich nicht.
      Man sollte ihr wie allen Seiten zuhören, aber sich sein Bild nicht alleine auf Basis ihrer Ausführungen machen.

    • "Man sollte ihr wie allen Seiten zuhören, aber sich sein Bild nicht alleine auf Basis ihrer Ausführungen machen."

      Genau das ist der Punkt. Mehrere Seiten und Perspektiven kennen, um sich dann die eigene Meinung bilden zu können.
      Aus meiner Sicht war der Vortrag neutral und, wenn sie einige Ereignisse oder Umstände weggelassen haben sollte (ich weiß jetzt nicht genau welche), denke ich, das ist nicht mit Absicht oder Vorsatz geschehen. Sie hat nichts zu verlieren, sie muss keine Angst haben ihren Job zu verlieren oder sonstwas. Und sie hat bestimmt schon längst ausgesorgt.
      Es ist auch ziemlich schwierig in knapp einer Stunde einen so komplexen Sachverhalt vollständig abzuarbeiten. In ihrem Buch "Russland verstehen?", und zwar die erweiterte Herausgabe 2023, sieht das natürlich anders aus. Auch sehr empfehlenswert.
      Vielen Dank für Ihre Rückmeldung.

    • Hummel_ sagt:

      Krone-Schmalz ist nicht neutral. Das ist allseits bekannt. Sie spielt ja auch am Anfang des Vortrags darauf ab ("Putin-Versteher"). Und somit ist auch der Vortrag nicht neutral. Kurz gesagt: Sie argumentiert wie Russland. Sie ist auf der Seite von Russland. Keine Neutralität.

      Krone-Schmalz ging gegen kritische Äußerungen der an der Ludwig-Maximilians-Universität München lehrenden Osteuropa Historikerin Franziska Davies juristisch vor. Per Unterlassungserklärung sollte Davies sich bei Zahlung von 2500 Euro verpflichten, die weitere Äußerung einer umfänglichen Kritik an mehreren Vorträgen zu unterlassen. Davies focht die Aufforderung an. Gegenstand der Auseinandersetzung war zunächst Davies’ schriftliche Äußerung „Frau Krone-Schmalz gilt aus gutem Grund in Fachkreisen und weiten Teilen der Öffentlichkeit nicht als ‚Expertin‘, auch nicht als ‚umstritten‘, sondern als das, was sie ist: eine langjährige und vehemente Verteidigerin des verbrecherischen Putin-Regimes.“ Ihre Bücher seien „Meisterwerke der (…) Falschaussagen“. Experten und Fachliteratur zum System Putin und zur Arbeit regimekritischer Journalisten würden ignoriert. Für die Opfer von Putin habe sie nur Verachtung übrig. Außerdem geht es um die Aussage von Davies, Krone-Schmalz habe auf dem Vortrag in Reutlingen gesagt, dass es keine Menschenrechtsverletzungen im Zuge der Krim-Annexion gegeben habe, sie habe außerdem „nachweisliche Lügen und Falschbehauptungen“ verbreitet. Ferner wird Davies’ Aussage angefochten, Krone-Schmalz sei „mit dem Putin-Regime eng verbunden“ und „bestens mit dem verbrecherischen Regime Putins vernetzt“. Davies kündigte ihrerseits rechtliche Schritte an. Krone-Schmalz zog nach gegenseitiger anwaltlicher Korrespondenz elf von 14 Punkten zurück, und zwar die zu Aussagen über ihre Kreml-Nähe, zur Leugnung von Kriegsverbrechen und den Vorwürfen der Lügen und Falschbehauptungen auf Veranstaltungen und in Büchern sowie der Verachtung von Putin-Opfern. In drei Punkten behält sie den Unterlassungsanspruch aufrecht: bei der Aussage, sie habe in den letzten Jahrzehnten nicht journalistisch zu Russland gearbeitet und dass sie Experten wie auch Fachliteratur ignoriere.

      Das ist quasi ein Schuldanerkenntnis von Krone-Schmalz.

    • @Hummel_
      "Frau Krone-Schmalz gilt aus gutem Grund in Fachkreisen und weiten Teilen der Öffentlichkeit nicht als ‚Expertin‘, auch nicht als ‚umstritten‘, sondern als das, was sie ist: eine langjährige und vehemente Verteidigerin des verbrecherischen Putin-Regimes.“

      Ja, ja… Die "Fachkreise" und die "weiten Teile der Öffentlichkeit".
      Wenn man sich gegen eine Persönlichkeit wie Gabriele Krone-Schmalz nicht anders behaupten kann, dann bedient man sich solchen "Methoden".
      Kritik? Nein, das waren Verleumdungen und dummes Geschwätz. Auf Twitter? Im Ernst?
      Sogar die Uni hat sich elegant abgewendet und die ganze Sache als private Angelegenheit von Frau Davies genannt.
      Es gab keine wissenschaftliche Debatte, keine Diskussion, keinen argumentativen Austausch, rein gar nichts. Mit dem Gequatsche kann man sich natürlich auch profilieren. Also zumindest versuchen.

    • RuiHai sagt:

      Jetzt sind Sie wieder im Lagerdenken. Diese Vorwürfe sind nicht aus der Luft gegriffen. Es gibt sehr gute Kritik, nicht alleine an Frau Krone-Schmalz, der russischen Positionen, die man ebenfalls kennen sollte, wenn man nach der Wahrheit strebt. Es sollte eigentlich selbstverständlich sein, dass beide Seiten ihr bestes tun, Dinge aus einer bestimmten Perspektive zu präsentieren. Dabei wird immer auch gelogen, direkt oder durch Unterlassungen. Nur, wenn wir prinzipiell allen Seiten misstrauen, haben wir eine Chance, die Dinge irklich (bzw. etwas besser) zu verstehen.

    • "Es gibt sehr gute Kritik…"
      Ja, die gibt es. Aber nicht was Frau Davies anbelangt. Haben Sie sich mit ihren Behauptungen mal auseinandergesetzt?
      Es geht hier um "Persönliches" zwischen den beiden, als um wissenschaftlichen Hintergrund.
      Aber nehmen wir mal an, Frau Krone-Schmalz wäre wirklich "auf der Seite" der Russen.
      Inwiefern ist das schlimmer als wenn man "auf der Seite" des "Wertewestens" oder der USA ist?
      Nur weil seit ewig das Feindbild Russland auf allen Kanälen propagiert wird und die Russen als "die Bösen" gelten? Sind die Amerikaner wirklich "die Guten"? Wer bestimmt und entscheidet eigentlich das? Sich selbst als "der Gute" zu proklamieren reicht nicht aus.

    • RuiHai sagt:

      (Verflixt – das Springen der Forensoftware in andere Themen macht mich alle. Hier sollte es hin:)

      Es ging um gerechtfertigte Kritikpunkte. Sie müssen nicht alle Ansichten einer Person teilen, um ihr punktuell zuzustimmen. Manchmal stimmen Sie vielleicht nur in einem Punkt zu. Wenn es Ihnen um Wahrheit geht, können Sie das differenzieren.

      Frau Krone-Schmalz war da selbst sogar einmal einsichtiger:
      https://www.berliner-zeitung.de/welt-nationen/putin-kennerin-gabriele-krone-schmalz-ich-habe-mich-geirrt-li.214288

      Damals befand sie sich – wie die meisten der alternativen Medien (KenFM, Anti-Spiegel, Nachdenkseiten, TheSaker etc.) – in einer Blase der Überzeugungen, die platzte und eine Weile einiges an Anpassungen erforderte. (Marko Marjanović hatte es vorhergesagt und wurde dafür übel diffamiert – ein Beweis aber, dass man es wissen konnte, wenn man sich die Fakten anschaute.)

      Es geht nicht darum, jemanden für echte Irrtümer zu kritisieren. Wir haben alle Überzeugungen, die wir ungerne hinterfragen. Man sollte aber im Kopf behalten, dass sich einem mitunter das ganze Bild verschließt und selbst wichtige Details entgehen, die für andere offensichtlich sind.

      Und nicht jeder, der eine andere Meinung hat, ist mir übel gesonnen.

    • @RuiHai
      Der Irrtum bezog sich, wie bei einigen anderen auch, darauf, dass es man es nicht für möglich gehalten hat, dass Putin wirklich die Ukraine überfällt.
      Ich kenne keinen, einschließlich Gabriele Krone-Schmalz, die diesen Überfall nicht verurteilen.
      Das hat sie öfters eindeutig auch gesagt.
      Es gab aber auch viele, die vor diesenm Krieg, Konflikt, was auch immer, auch sehr früh gewarnt haben. Einer davon war auch so ziemlich prominent, nämlich Henry Kissinger, der auch eine Schuld des Westens in der Sache einräumt.
      Hier den Link, den ich auch in der heutigen "Tagesdosis" eingefügt habe.
      https://www.infosperber.ch/politik/henry-kissinger-hatte-vor-einem-krieg-in-der-ukraine-gewarnt/
      Eine andere Meinung zu haben ist auch in Ordnung, nur mit "allseits bekannt", "die Fachkreisen" und dergleichen kann man nicht argumentieren. So wie es @Hummel_ versucht.
      Hört sich ähnlich wie "alle Spezialisten sagen…".
      Wer sind denn diese?
      Es gibt einen gewaltigen Unterschied zwischen Meinung, Überzeugung und Wissen.
      Die Franzosen sind dabei etwas reservierter.
      Sie sagen immer "ich glaube, dass…".
      Die Engländer sind ein Stück noch raffinierter; sie sagen "ich neige dazu zu glauben, dass…".
      Eine Meinung, wie sie auch sei, muss trotzdem irgendwie begründbar sein und nicht nur so, nach Gefühl oder aufgrund der bereits erwähnten Floskeln – allseits, allgemein bekannt, alle sagen, bla, bla.

    • Hummel_ sagt:

      "Hört sich ähnlich wie "alle Spezialisten sagen…".

      Wie die meisten hier sind wir keine Experten oder Spezialisten auf dem Gebiet der osteuropäischen Geschichte, Russland, Ukraine etc. Ich weiß, dass ich nichts weiß. Und lese daher Fachliteratur von Experten auf dem Gebiet. Krone-Schmalz ist keine Russlandexpertin. Sie ist lediglich eine Journalistin. Sie war vor 30 Jahren mal 4 Jahre Russlandkorrespondentin. Das wars. Und wenn man hre Vorträge hört, merkt man sofort, dass sie nicht neutral ist. Dass sie den Westen verteufelt und Russland verteidigt. Das ist ja auch ok, sollte man nur wissen, wenn man sich mit ihren Vorträgen beschäftigt.

      "Wer sind denn diese?"

      Sie wird von einer Vielzahl von Historikern und Journalisten kritisiert. Namentlich z.B. Klaus Gestwa (seit 2009 Direktor des Instituts für Osteuropäische Geschichte und Landeskunde an der Eberhard Karls Universität in Tübingen), Franziska Davies ( Akademische Rätin am Lehrstuhl für Osteuropäische Geschichte am Historischen Seminar der Ludwig-Maximilians-Universität München) oder Matthias Freise (Slawistik Professor Uni Göttingen). Ich denke schon, dass diese Personen etwas mehr Expertise haben als eine Krone-Schmalz.

    • Nach drei Monaten freier Mitarbeit beim WDR Köln begann sie im selben Jahr an der Universität Köln ein Studium der Osteuropäischen, Mittleren und Neueren Geschichte, Slawistik sowie Politischen Wissenschaften. 1975/1976 arbeitete sie als wissenschaftliche Hilfskraft an der Universität Düsseldorf und erhielt einen Lehrauftrag für Russische Lektüre für Historiker. 1977 wurde sie in Geschichte und Politischen Wissenschaften promoviert. Ihre Dissertation widmet sich dem Thema Vom Kiewer Reich zum Kalten Krieg. Vorstellungen von Russen und Russland im Schulfunk nach 1945. Im Mittelpunkt steht die Analyse typischer Vorurteile und Klischees in den Westzonen und der Bundesrepublik Deutschland von 1945 bis in die 1970er Jahre.

    • Na wenn Sie das denken, wird's wohl auch so sein.

    • Hummel_ sagt:

      In der Wissenschaft spiele sie keine Rolle, ihre jahrzehntealte „dünne“ Dissertation habe Klaus Gestwa nie zitiert gesehen und sie habe in keiner Fachzeitschrift je publiziert, insbesondere nicht zum russisch-ukrainischen Verhältnis.

    • "In der Wissenschaft spiele sie keine Rolle…"

      Warum regen sich dann alle so auf?
      Jedenfalls ist sie eine von den 2-3, die gegen den Mainstream schwimmen. Das ist eigentlich ihre Schuld.
      Alle zitierten Wissenschaftler, Experten, usw. befinden sich in einem, sagen wir mal, Beschäftigungsverhältnis und müssen bestimmten "Richtlinien" folgen. Das muss Krone-Schmalz eben nicht.
      Jedenfalls, wenn sogar Henry Kissinger eine nicht unerhebliche Schuld dem Westen einräumt, sollte das zumindest nachdenklich machen.
      Man hört ja ständig – pro russisch / antiamerikanisch. Welchen Unterschied gibt es zu – proamerikanisch / antirussisch?
      Beides ist genauso schlimm / gut.
      Der Unterschied liegt in der Rezeption, die maßgeblich vom Framing und dem aktuell "gültigen" Feindbild beeinflusst wird.
      Wer produziert aber die Feindbilder und zu welchem Zweck?

    • Hummel_ sagt:

      Niemand regt sich auf.

      Ihr Argument ist also, dass die Kritiker in einem Beschäftigungsverhältnis stehen und Krone-Schmalz nicht. Für mich ein ziemlich schwaches Argument. Es gibt übrigens die Wissenschaftsfreiheit. Siehe übrigens grad die Kritik an Stark-Watzinger (Bildungsministerin), es gebe einen Prüfauftrag, Fördergelder von Forschenden zu kürzen, die Kritik geäußert haben. Die diesen Prüfauftrag gegeben hat, wurde schon gefeuert.

      Ein Thomas Röper steht auf der Gehaltsliste von RT. Da scheint das Beschäftigungsverhältnis komischerweise niemanden zu stören. Wenn man schon ihrem Argument folgt. Allerdings ist es immer noch ein Unterschied. Ein Wissenschaftler ist frei, ein angestellter Propagandist für RT nicht.

    • "Niemand regt sich auf."

      Wieso? Alle sind empört, entsetzt oder sonstwas.
      Mein "schwaches Argument" war auch nicht das einzige, auch wenn eher nebensächlich.
      Sie antworten aber auch ziemlich selektiv…
      Wie sieht's aus mit Kissinger?
      Ich würde sagen, der stand nicht gerade unter Verdacht "prorussisch" und schon gar nicht "antiamerikanisch" zu sein.

      Wissenschaftler sind frei? Ach herrje…

    • RuiHai sagt:

      Der Blickwinkel von Kissinger war pragmatisch. Das hat mit Moral nichts zu tun, und wandelte sich dementsprechend, je nachdem, was gerade opportun war.

      John Mearsheimer, der ja in den Alternativen Medien seit kurzem gut gelitten ist, seit er die USA und Israel deutlich (gerechtfertigt) kritisiert, hatte bereits 1993 einen sehr hellsichtigen Artikel ( "The Case for a Ukrainian Nuclear Deterrent") geschrieben, in dem er die Konsequenzen, sollte Ukraine ihre Nuklearbewaffnung aufgeben, extrapoliert. Seine Warnung (und deren Nichtbeachtung) sind im Prinzip das Drehbuch zur gegenwärtigen Krise.

      Das Problem mit den Alternativen Medien ist, dass sie oft ebenfalls häufig Details weglassen, die die allzu klare Narrative etwas uneindeutiger machen. Beispielsweise hat Herr Putin 2021 in einem Aufsatz, 2022 kurz vor dem Angriff und 2024 erneut im Interview mit Tucker Carlson sein Geschichtsverständnis dargelegt. Es gibt in allen Ländern einen Nationalen Mythos – eine Vorstellung der eigenen Geschichte, die den Zweck hat, nationale Einheit zu stiften. Historiker relativieren das dann (wenn sie dürfen), aber dieses Wissen hat selten einen größeren Einfluss auf die öffentliche Wahrnehmung. Putin hat klar gemacht, dass er diesen Nationalen Mythos als Wahrheit ansieht. Ein Teil dieser Vorstellung ist, die Ukraine als virtuelles Staatsgebilde anzusehen, das keinen Anspruch auf Integrität in seiner gegenwärtigen Form habe. Er vergleicht sich mit dem Peter dem Großen, und erklärt die "Rückeroberung des rechtmäßig russischen Territoriums" zu einem wichtigen Anliegen. Dieser Diskurs spielt in Russland eine wichtige Rolle, kommt aber in den alternativen Medien hier nicht zur Sprache. Warum? Das Gefühl der Bedrohung durch die NATO ist für jeden nachvollziehbar, aber dieser Anspruch auf ein für alle Zeiten unveränderliches eigenes Territorium erinnert viele vielleicht zu sehr an "Heim ins Reich".

    • Nun, die Geschichte mit der "Rückeroberung des rechtmäßig russischen Territoriums" kam erst viel später. War aber nicht das ursprüngliche Ziel.
      Wie gesagt, 2014 wäre es viel einfacher und schneller möglich gewesen sich die Ukraine "einzuverleiben", hätte er das wirklich gewollt.
      Und das nicht, weil Krone-Schmalz das sagt.
      Es ist aber historisch belegt und belegbar, und das hat wieder mit Krone-Schmalz nichts zu tun, dass die Ukraine ein intern gespaltenes Land war und auch noch ist und ein Konglomerat von etlichen Minderheiten ist. Es liegt in der Natur der Sache, dass es "Reibereien" gibt.
      Die Geschichte der Ukraine, oder besser gesagt, dieses Territoriums ist ziemlich "stürmisch".
      Hier – über die Westukraine:

      https://de.wikipedia.org/wiki/Westukraine

      Was nicht bedeutet, dass man der heutigen Ukraine die Souveränität und Integrität als Staat aberkennen muss. Aber ein "einheitlicher, traditionsreicher" Staat, so wie das jetzt dargestellt wird, war die Ukraine nicht.

      Aber nochmal, um es in aller Deutlichkeit zu sagen:
      Dinge ändern sich im Lauf der Geschichte und das bedeutet nicht, dass der Ukraine, heute, ihre Existenz streitig macht.

      Nur, es ist aber auch so, hätte man auf diesen NATO-Beitritt nicht bis ins Unermessliche gepocht, wäre es nicht zu diesem Krieg gekommen.
      Das war der einzige Wunsch Putins – keine weitere lange Grenze direkt zum NATO-Gebiet.
      Und Garantien zu Russlands Sicherheit wurden mehrfach ignoriert.

    • RuiHai sagt:

      (Ich weiß nicht, warum das Forum die Antworten zu vorangegangenen Posts als neuen Beitrag aufmacht)

      >>Es ist aber historisch belegt und belegbar, und das hat wieder mit Krone-Schmalz nichts zu tun, dass die Ukraine ein intern gespaltenes Land war und auch noch ist und ein Konglomerat von etlichen Minderheiten ist. <<

      Was ist das denn für ein Argument? Soll das ein Grund dafür sein, das Land von außen spalten zu dürfen? Wissen Sie, wie Russland ethnisch aufgebaut ist? Oder sein Verbündeter China? Der Unterschied ist, dass die jegliche Art von Dissenz radikal unterdrücken.

      Ich stimme ihrem letzten Absatz bedingt zu. Die Zuspitzung des Konflits zu diesem Punkt wäre wahrscheinlich vermeidbar gewesen.

      Damit verabschiede ich mich aus dieser Diskussion, die sich schon weit von der ursprünglichen Frage entfernt hat.

    • "Was ist das denn für ein Argument? Soll das ein Grund dafür sein, das Land von außen spalten zu dürfen?"

      Habe ich nicht gesagt und das passiert ja auch nicht. Das Land war ja schon aufgrund dessen, was ich dargelegt habe, bereits nicht einig. Aber darum geht es auch nicht.
      Wobei, wenn man das so betrachten möchte, die
      Spaltung fand bereits 2014 statt; und das waren nicht die Russen.
      Aber wenn Sie sich verabschiedet haben, spielt das auch keine Rolle mehr.

    • Hummel_ sagt:

      "Nur, es ist aber auch so, hätte man auf diesen NATO-Beitritt nicht bis ins Unermessliche gepocht, wäre es nicht zu diesem Krieg gekommen."

      Das ist einfach Blödsinn, das muss ich in aller Deutlichkeit sagen. 2008 stand die Ukraine kurz vorm Nato-Beitritt, es gab aber ein Veto von Deutschland und Frankreich. Damit war das Thema Nato-Beitritt auf Eis gelegt. Wäre die Ukraine 2008 der Nato beigetreten, hätten wir diesen Krieg jetzt nicht. 2014 kam es zu einem Wechsel von einer pro-russischen zu einer pro-westlichen Regierung. Dies ist der eigentliche Kriegsgrund, die Besetzung der Krim und den Beginn des Krieges in der Westukraine durch russische Separartisten, unterstützt durch Russland. Putin hat Angst, dass die Menschen die Freiheit in einer Demokratie schätzen lernen.

      Außerdem ist ein Grund "Heim ins Reich", siehe Ausführungen Ruihai. Allerdings ist das auch nichts Neues. Der estnische Präsident Lennart Meri warnte schon 1994 bei einem Festmahl in Hamburg vor russischen Großmachtfantasien. Im Saal flippte der Vizebürgermeister von Sankt Petersburg komplett aus. Sein Name: Wladimir Putin.
      Wörtlich sagte der estnische Präsident damals: »Ich möchte Ihnen ganz offen sagen, dass mein Volk und ich mit einer gewissen Sorge beobachten, wie wenig der Westen begreift, was sich derzeit in den Weiten Russlands zusammenbraut.«
      Eindringlich wies Lennart Meri auf die Gefahr der russischen Großmachtfantasien hin – und verurteilte die vorherrschende westliche Appeasement-Politik. »Mit diesem Ansatz wird man unwissentlich zum Komplizen der imperialistischen Kräfte in Russland, die glauben, dass sie die immensen Probleme ihres Landes durch Expansion nach außen und durch Bedrohung ihrer Nachbarn lösen können«, so Meri. 30 Jahre später bewahrheitet sich diese Warnung.

      https://www.ndr.de/geschichte/matthiaemahl124_page-1.html

    • Hummel_ sagt:

      "Spaltung fand bereits 2014 statt"

      So eine Spaltung gab es nicht. Sie sollten sich mal besser informieren anstatt nur russische Propaganda zu konsumieren. Eine deutliche Mehrheit im Donbass war mit der neuen Regierung 2014 zufrieden. Auch wollten 70% im Donbass weiter zur Ukraine gehören.

      Quelle:
      https://www-cogita-ru.translate.goog/a.n.-alekseev/kontekst/kto-uschemlyal-prava-zhitelei-donecka-i-chem-oni-segodnya-napugany?_x_tr_sch=http&_x_tr_sl=auto&_x_tr_tl=de&_x_tr_hl=de

    • "Wäre die Ukraine 2008 der Nato beigetreten, hätten wir diesen Krieg jetzt nicht."

      Na wenn das kein Blödsinn ist, dann weiß ich auch nicht.
      Das wäre nicht mal im Ansatz möglich gewesen.
      Der Ukraine standen die Jahre zu ihrer "Stärkung" noch bevor (Merkel, Hollande).
      Merkel und Sarkozy haben genau damit deren Veto auch begründet, nämlich Putin nicht provozieren zu wollen. Eine weise Entscheidung.

      Dass sich Donbass, Luhansk, usw. von der Ukraine "trennen" wollen, war nie das das Ziel gewesen und nicht gewollt. Angestrebt war nur eine gewisse Autonomie. Und solche Konstrukte gab es in der Geschichte öfters und die gibt es heutzutage auch noch.

      "Nach 30 Jahren bewahrheitet"…
      Na da hat es Putin echt eilig gehabt.

      Ich weiß nicht was SIE konsumieren aber gut ist es nicht.

    • Hummel_ sagt:

      Sie scheinen es nicht zu verstehen. Es war keine weise Entscheidung. Hätte man 2008 die Ukraine aufgenommen in die Nato, hätte Russland die Ukraine nie angegriffen. Denn das hätte den Bündnisfall ausgelöst = Weltkrieg! So war aber die Ukraine schutzlos. Das Ergebnis kennen wir.

    • Offensichtlich verstehen SIE das nicht.
      Es hätte nicht so weit kommen können.
      Putin hätte so'n bisschen was dagegen gehabt, wie jetzt auch.
      Und damals wäre die Ukraine recht einfach zu "erobern". Da hätte die Ukraine praktisch nicht dagegen halten können. Und der Westen…
      Naja, heute hat er sich auch nicht gerade mit Ruhm bekleckert, obwohl die Ukraine so "gestärkt" wurde. 2008 war die militärische Lage des Westens noch prekärer als heute.

    • Hummel_ sagt:

      Die Aufnahme in die Nato ist am Veto von Frankreich und Deutschland gescheitert. Russland hatte und hat da kein Mitspracherecht. Und wäre die Ukraine dann Nato-Mitglied und Russland hätte die Ukraine angegriffen, wären die anderen Nato-Mitglieder zu Hilfe geeilt. Die Nato istd as stärkste Bündnis der Welt. Ist das zu verstehen?

      Finnland und Schweden wurden letztens Nato-Mitglieder ohne Einverständnis von Russland.

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