Buchpräsentation: “Im Spinnennetz der Geheimdienste” (Videobeitrag)

11. Oktober 2017: Heute jährt sich der Tod Uwe Barschels zum 30. Mal.

Patrik Baab, Fernsehjournalist aus Kiel, und Robert E. Harkavy, Politik-Professor aus den USA, untersuchen in ihrem neuen Buch Im Spinnennetz der Geheimdienste  (Westend Verlag) nicht nur die bis heute ungeklärten Hintergründe von Barschels Tod, sondern auch die zweier anderer politischer Morde des vergangenen Jahrhunderts: die an Olof Palme und William Colby.

Am 6. Oktober 2017 stellten die Autoren ihr Werk auf der Bundespressekonferenz in Berlin vor:
Hier gehts zum Video-Beitrag vom Westend-Verlag

„Tote können nicht mehr sprechen. Das ist in allen drei Fällen der Grund, warum sie sterben mussten“, so Baab. „Wir haben streng vertrauliche Dokumente mehrerer Geheimdienste herangezogen und ausgewertet, und wir haben mit Geheimdienstlern, Ex-Spionen und Geheimdienstkontrolleuren aus sieben verschiedenen Staaten gesprochen.“ Sie führen die drei Todesfälle zusammen vor dem Hintergrund der Iran-Contra-Affäre und eines Schattenkrieges der CIA, dessen größter Teil immer noch im Dunkeln liegt.

Heinrich Wille, Chefermittler im Falle Barschel, sieht hier die Beteiligung eines Geheimdienstes ebenfalls als erwiesen an: „Es ist ganz eindeutig, dass Uwe Barschel Kontakte zur CIA hatte. Das wurde uns über das Landesamt für Verfassungsschutz mitgeteilt und auch die CIA hat schriftlich bestätigt, dass es einen Kontakt gab.“ Der Nachweis des Lösungsmittels Dimethylsulfoxid, das Gifte durch die Haut befördert, ist für Wille der Beweis, dass Uwe Barschel durch einen professionellen Mörder zu Tode gekommen sein muss. Doch die verantwortlichen Oberbehörden in Schleswig-Holstein bremsten die Ermittlungen aus bis hin zu Vertuschung und Geheimnisbruch. Autor Baab sagt: „Uwe Barschel führte ein Doppelleben. Er hatte Kontakte zu Geheimdiensten und war eingebunden in den verdeckten internationalen Waffenhandel.“

Olof Palme wurde auf offener Straße erschossen. Die Autoren können anhand von Dokumenten belegen, dass die NATO-Geheimarmee Stay-behind den Mord organisiert hat, und sie kennen den Decknamen des Mörders. Bei Uwe Barschel und William Colby deutet die Indizienkette ebenfalls klar auf Mord. Doch es fehlen Kettenglieder. Der Grund laut Baab und Harkavy: In allen drei Fällen haben Regierung und Geheimdienste die Ermittlungen massiv beeinflusst, gab es regierungsamtliche Vertuschungsaktionen. Dokumente und Hinweisgeber aus mehreren Geheimdiensten belasten die CIA schwer: „Wir haben es mit gezielten Tötungen zu tun. Sie waren Teil einer großangelegten ‚Säuberungsaktion‘, bei der missliebige Zeugen aus dem Weg geräumt wurden, die der Spitze der Befehlskette hätten gefährlich werden können.“

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