BRICS – Die andere Zeitenwende | Von Jochen Mitschka

Ein Standpunkt von Jochen Mitschka.

Seit 2015 warte ich darauf, dass ein Domino-Effekt durch BRICS angestoßen wird, und die Dominanz der USA keine Bedrohung mehr für die Welt darstellt. Im Jahr 2001 hatten die G7-Staaten ca. 65% der Weltwirtschaft vertreten, im Jahr 2021 waren es immer noch 45%. Aber die BRICS Staaten wuchsen in ihrer Bedeutung von 8% auf 25%. Und durch nun vermutlich immer schneller beitretende Länder ist absehbar, dass sie nicht nur durch die vertretene Bevölkerung, sondern auch die Wirtschaftsleistung die G7 Länder übertreffen werden. Darin besteht eine große Hoffnung für sich entwickelnde Regionen wie Afrika. Und so will ich versuchen einen Ausblick zu geben, was die Auswirkungen der Ukraine-Krise in diesem Zusammenhang für die Zukunft der ganzen Welt bedeuten kann.

Bis zur diesjährigen Krise in der Ukraine schien die Macht der USA und seiner Verbündeten fast unüberwindbar. Wer sich entgegenstellte wurde durch Sanktionen, Farbrevolutionen, plötzliche Todesfälle oder Bombardierungen in die Knie gezwungen, um dem Dollar Abbitte zu leisten. Dabei basierte die unglaubliche Macht der USA weitgehend auf der Funktion des Dollars als weltweit benutztes Zahlungsmittel im Handel zwischen den Staaten, und auf seinen Geheimdiensten und Militär. Mit dem Wachstum des Welthandels wuchs auch die Möglichkeit der USA mit der „Notenpresse“ fast jede beliebige Summe zu „drucken“. Das unvorstellbar große Budget des Militärs und der Geheimdienste, das größer ist als das der nächsten 9 bis 10 Staaten die rangmäßig folgen, stützte wiederum die Macht des Dollars.

Der Einfluss eines Imperiums beruht aber nicht nur auf dem Militär. Sprache, Kultur und die Wirtschaft sind drei weitere wichtige Säulen der Herrschaft. Je schwächer diese aber werden, desto gröber muss die Keule geschwungen werden. Je stärker der Hegemon auf Gewalt zurückgreifen muss, um seine Macht auszuüben, desto fragiler wird diese, und desto schneller erodieren die anderen Pfeiler der Hegemonie.

Sprache Englisch basiert auf der kolonialen Macht Großbritanniens und auf der Einfachheit der Sprache. Sie ist inzwischen zu einem Welt-Asset geworden, und die USA leiden darunter, dass sie in vielen Fällen nur und ausschließlich diese Sprache beherrschen. Die Kultur als Säule der Dominanz hatte ihren Höhepunkt in den 1950er und 1960er Jahre. Mit der immer deutlicheren Nutzung z.B. Hollywoods durch Geheimdienste und Armee für Propagandazwecke aber auch dem Erkennen der dekadenten Tendenzen wuchs in vielen Ländern das Bewusstsein für die eigenen kulturellen Wurzeln und Fähigkeiten, Bollywood ist nur eines von vielen Ergebnissen.

Nun konnte man in den letzten Jahren sehen, wie auch die Macht der militärischen Gewalt immer stärker erodierte. Die Flucht aus Afghanistan war eine große Demütigung. Und die Tatsache, dass die USA nun die staatlichen Devisen-Reserven des Landes stehlen, schmälern weiter ihr Ansehen und unterminieren endgültig das Vertrauen. Es bedurfte aber eines weiteren Auslösers, um den Abwärtstrend zu beschleunigen. Und der wurde durch die Ukraine-Krise geliefert. Der Welt wurde vor Augen geführt, dass das Imperium nicht zurückschreckt, seine Macht, die aus dem Dollar resultiert, rücksichtslos und brutal, ohne auf bestehende Verträge Rücksicht zu nehmen, auszunutzen, um einen Wirtschaftskrieg gegen Russland zu führen. Ein Russland, das nun die USA in seine Schranken verwies, indem es wagte, das gleiche zu tun, was das Imperium im Fall vom Kosovo tat, nämlich die Sezession der östlichen Provinzen der Ukraine anzuerkennen und damit zu beginnen, mit militärischen Mitteln die Bombardierung der abtrünnigen Provinzen zu beenden.

Die USA waren trotz ihres Militärbudgets in Afghanistan nicht in der Lage, ein Land zu besiegen, das mit Kalaschnikows und mittelalterlicher Kleidung kämpfen musste, obwohl sogar die größte aller nicht nuklearen Bomben eingesetzt wurde. Ebensowenig waren sie fähig, ihrer Marionettenregierung in der Ukraine zu einem Sieg über Russland zu verhelfen. Dadurch erodierte auch die Säule der militärischen Hegemonie. Und gleichzeitig wurde deutlich, dass ihre wirtschaftliche Hegemonie nicht mehr existiert, weil dieses Werkzeug überstrapaziert worden war.

BRICS und die neue multipolare Weltordnung

Immer deutlicher wird, dass die USA und seine Vasallenstaaten als weltbestimmende Kraft abgelöst werden durch ein neues Machtzentrum. Die alte Weltordnung basierte ursprünglich auf von Kolonialstaaten beherrschtem, aber mit allen Staaten abgestimmten Völkerrecht. Die USA akzeptierten dies nach dem 2. Weltkrieg in Vertrauen auf mehrere intakte Säulen der Hegemonie, und unter der Konkurrenz eines alternatives Gesellschaftsmodells, welches die Sowjetunion darstellte.

Dieses Völkerrecht, vereinbart unter dem Eindruck eines verheerenden Krieges und zweier konkurrierender Machtpole, sollte nun aber nach dem Willen der USA-Führung, nach Wegfall des sowjetischen Modells, ersetzt werden durch eine „regelbasierte Ordnung“, in der alleine der Hegemon bestimmt. Beobachten konnte man dies nach dem gescheiterten Bemühen, das NATO Prinzip für die Rechtfertigung von Angriffskriegen „Responsability 2 Protect“ durch die UNO zu Völkerrecht bestätigen zu lassen. Aber auch die Durchsetzung der „Regelbasierten Ordnung“ geht nun krachend schief.

Die USA und damit auch die NATO-Staaten glaubten, nach dem Wegfall des gesellschaftlichen und militärischen Wettbewerbers Sowjetunion, nun ihre Macht auf die ganze Welt ausrollen zu können, und damit erstmals in der Geschichte der Menschheit in der Lage zu sein, letztlich eine die ganze Welt beherrschende Ordnung einsetzen zu können. Dominiert durch die Interessen untereinander allerdings konkurrierender Oligarchen. Was nun auch außerhalb der Kreise von „Verschwörungstheoretikern“ bekannt geworden ist unter der Bezeichnung „New World Order“.

Die Hoffnungen der bisher unterdrückten und ausgebeuteten Staaten basieren auf der Hoffnung, dass diese Pläne scheitern werden. Und die Chancen stehen gut. Wie bereits in der letzten Woche berichtet, hat China innerhalb von einer Generation in Afrika eine Infrastrukturrevolution auf den Weg gebracht, der von den bis dahin herrschenden westlichen Mächten verhindert worden war. Und das am weitesten entwickelte afrikanische Land, Südafrika ist bereits Mitglied des BRICS-Staatenbundes. Ägypten, Kenia, und das immer noch stark unter französischem Einfluss leidende Algerien sollen angeblich bereits ernsthafte Anstrengungen unternehmen, als BRICS-Teilnehmer angenommen zu werden. In Südamerika ist Argentinien ein Kandidat, der bereits Unterstützung von verschiedenen BRICS-Mitgliedern signalisiert hat.

Wie BRICS eine neue Weltordnung des Multipolarismus unterstützt, eine Ordnung, die NICHT den New-World-Order (NWL)-Gedanken der Oligarchen der USA folgt, und nur in Teilen den quasi religiösen Vorstellungen des Welt Economic Forums, das auf einer Aufgabe der staatlichen und persönlichen Souveränität basiert, wird in einem Artikel näher beschrieben. Lesen wir, worauf Länder in Afrika, Südamerika und Asien, hoffen.

Lissovolik, der auch als Programmdirektor des Valdai Discussion Club agiert und Mitglied der russischen Denkfabrik RIAC (1) ist, stellt wie viele andere Analysten fest, dass die Länder des Globalen Südens dabei sind, ihre eigenen Institutionen, Allianzen regionale Integration und Zahlungssysteme aufzubauen, und zu einer entscheidenden Kraft in der sich wandelnden Weltwirtschaft werden. Die größten Entwicklungsländer, vor allem die BRICS-Staaten, seien dabei führend. Er weist auf eine Aussage des stellvertretenden russischen Außenministers vom März 2022 hin

„dass die BRICS-Staaten, die zusammen fast die Hälfte der Weltbevölkerung ausmachen und einen großen Teil des globalen BIP erwirtschaften, zum Rückgrat der neu entstehenden Weltordnung gehören werden“.

Damit die BRICS-Staaten jedoch zum Fundament einer neuen Weltordnung werden können, müsse der Block anderen Ländern in der Weltwirtschaft neue Entwicklungsparadigmen im globalen Maßstab anbieten. Solche Bereiche in der neuen Wirtschaftsarchitektur könnten die Wiederbelebung der Globalisierung auf einer Plattform neuer Staaten und Regionen, die Schaffung eines neuen institutionellen Systems zur Modernisierung der in der Weltwirtschaft tätigen Nationen, die Vereinbarung eines neuen Reservewährungspools mit Währungen von Entwicklungsländern sein, sowie die Schaffung eines globalen Entwicklungspfades als Alternative zu dem vom Westen geförderten. Außerdem sei die Bildung neuer regionaler Blöcke und Plattformen zur Koordinierung und Entwicklung dieser Blöcke hilfreich. Man kann das wohl als Gegensatz zur Unterwerfung unter eine zentralistische regelbasierte Ordnung verstehen.

Chinas BRICS-Vorsitz 2022 bilde eine günstige Grundlage für die Ermöglichung von BRICS+, wobei die Vertreter Chinas erklärt hätten, dass sie die Möglichkeiten der Entwicklung des BRICS+-Konzepts u. a. im Rahmen von Interaktionen zwischen regionalen Integrationsbündnissen der Länder des Globalen Südens prüfen.

Was die Umsetzung der Idee angehe, führt der Autor weiter aus, scheint ein Format dafür, das sich am besten für BRICS+ eigne, eine Allianz aus drei pankontinentalen Bündnissen zu sein:

  1. die Afrikanische Union,
  2. die CELAC (die Gemeinschaft der lateinamerikanischen Staaten) und
  3. die Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit/SOZ+ in Eurasien.

Ein solches Bündnis umfasse die größtmögliche Anzahl von Ländern des globalen Südens und erfordert keine tiefgreifende und komplexe wirtschaftliche Integration oder Angleichung der wirtschaftlichen Interaktionen auf allen drei Kontinenten.

Ein solches erweitertes Format biete den Entwicklungsländern die Möglichkeit, ihre Interaktion auf der internationalen Bühne zu koordinieren und so die vorrangige Agenda des Globalen Südens für nachhaltige Entwicklung voranzutreiben.

Usbekistan, das nun bis 2022 den Vorsitz in der SOZ innehabe, werde nach einer Phase der Abschottung zunehmend in die Integrationsprozesse in Eurasien einbezogen, stellt Lissovolik fest . Die Präsidentschaft der Afrikanischen Union für 2022 gehe an Senegal, ein Land, das aktiv die Koordination und Kooperation regionaler Integrationsbündnisse fördert und konkrete Interaktionen mit den BRICS-Staaten, vor allem mit China, aufbaut.

Eine Plattform für Interaktionen zwischen regionalen Integrationsblöcken, an denen die BRICS-Staaten beteiligt sind, könne eine weitere Schiene der Interaktion innerhalb von BRICS+ werden. Eine solche Plattform umfasse vorrangig Projekte der regionalen Integration, an denen BRICS-Staaten beteiligt sind, wie MERCOSUR, SACU, BIMSTEC, die EAEU sowie das RCEP, ein Freihandelsbereich zwischen asiatischen Pazifikanrainerstaaten, oder die Freihandelszone zwischen ASEAN und China.

Alle diese regionalen Blöcke könnten koordiniert zusammenarbeiten, um ihre Standards anzugleichen und einen offeneren Wirtschaftsraum für Handel und Investitionen der BRICS-Staaten und ihrer regionalen Partner zu schaffen. Es sei wichtig festzustellen, dass die meisten BRICS-Staaten derzeit schon ihre Außenpolitik in Form von regionalen Integrationsblöcken gestalten (Russland – EAEU, Brasilien – MERCOSUR, Südafrika – SACU), und folglich sei BRICS+ auf der Grundlage der “Integration der Integrationen” das sich förmlich logisch ergebende Format für die wirtschaftliche Integration und die Öffnung der Märkte zwischen den BRICS-Staaten.

Der Geist des Multilateralismus und des Aufbaus einer neuen Architektur, die den Interessen des gesamten Globalen Südens entspricht, sei bei der Einrichtung solcher Plattformen wichtig. Versuche, BRICS ausschließlich auf enge nationale Interessen zu gründen, könnten die Entwicklungsaussichten von BRICS+ als solchem und anderer multilateraler Initiativen, die von BRICS-Staaten angeführt werden, beeinträchtigen.

Als neues Format der Interaktion zwischen den BRICS-Staaten hänge der Erfolg von BRICS+ von multimodalen Interaktionsformaten innerhalb von BRICS+ ab,

die das gesamte Spektrum der nationalen Interessen und Prioritäten der BRICS-Staaten und ihrer regionalen Partner berücksichtigen. Mit anderen Worten: Dies ist das Ende des auf die Interessen der USA fokussierten Wirtschaftspolitik.

Daher könnte BRICS+ mehrere Schienen für die Interaktion zwischen Nationen des Globalen Südens dienen: die Shanghai Cooperation Organisation + die African Union + Community of Latin American & Carribean States, wobei die inklusivste Idee auf eine breite Interaktion zwischen Entwicklungsländern innerhalb internationaler Organisationen ausgerichtet sei.

Ein solches Format spiegele möglicherweise die Vision Chinas wider, die sein Außenminister Wang Yi 2017 verkündete, als er BRICS+ als die inklusivste Interaktionsplattform für Entwicklungsländer proklamierte.

Eine Plattform für die “Integration von Integrationen” zwischen regionalen Wirtschaftsgruppen unter Führung der BRICS-Staaten könne ein weiterer Entwicklungspfad für BRICS+ werden. Dieses Format spiegele das russische BRICS+-Konzept wider, das Sergej Rjabkow Anfang 2018 ankündigte. Während Chinas Vision von BRICS+ die größte horizontale Spannweite des Globalen Südens vorsieht, legt Russlands Vision von BRICS+ den Schwerpunkt auf die Tiefe und Ausrichtung der vorrangigen regionalen Projekte der integrierenden BRICS-Staaten. Während also China möglichst schnell eine globale Abdeckung erreichen will, sieht Russland eher eine langsame, aber intensivere Integration als sinnvoll an.

Generell könne die Zahl der Wege und Formate für die Interaktion zwischen den Entwicklungsländern weitaus größer sein, was die Globalisierungsvision aller BRICS-Mitglieder widerspiegelt. Mit anderen Worten:

Im Gegensatz zum unipolaren Integrationsansatz der Industriestaaten kann BRICS+ als Grundlage für die Diversifizierung der Modelle und Plattformen für Entwicklung und wirtschaftliche Integration dienen.

In dieser Hinsicht sei es für die Entwicklung von BRICS+ als Teil der Diversifizierung von Entwicklungsmodellen wichtig, dass Indien, Brasilien und Südafrika auch ihre Visionen von BRICS+ und von der Globalisierung im globalen Süden und außerhalb des Südens vorstellen. Beispiele für die Partnerschaften von Ländern, die zur Teilnahme am Projekt der neuen Entwicklungsbank führten, folgten in dem Artikel.

Der Autor berichtet noch eine ganze Reihe von anderen Projekten der sich entwickelnden Partnerschaften, alle mit dem Ziel, unabhängig von einem wirtschaftlichen Machtmonopol zu werden.

Im Großen und Ganzen seien die Aussichten auf eine Umgestaltung der Weltwirtschaft heute eng mit der Koordinierung der Aktivitäten der größten Länder des globalen Südens, in erster Linie der BRICS-Staaten, verbunden. Ein globaler Neustart der weltwirtschaftlichen Entwicklung erfordere jedoch ein größeres Interaktionsformat, und er nennt dann BRICS+, das es ermögliche, andere Entwicklungsländer in den Prozess einzubeziehen. In diesem Fall werde der Prozess der Neuformatierung der Weltwirtschaft wirklich integrativ und stabil werden.

Die Unterschiede

Die Ausführungen waren vielleicht etwas langatmig, aber sie sollten die Unterschiede zum Beispiel zu dem Modell der EU oder der USA deutlich gemacht haben. Die EU beharrt darauf, dass die Einzelstaaten Stück für Stück ihre Souveränität abgeben. Als das durch Referenden deutlich durch die Wähler abgelehnt wurde, geschah dies dennoch durch Verträge und eine schleichende Verlagerung der Gesetzgebung auf nicht gewählte Kommissionen. Und während die wirtschaftlichen Vorteile der EU für neue Mitglieder der Wurm waren, mit denen sie angefüttert wurden, war die „Sicherheitspolitische Standardisierung“ der Haken, der sich schnell als NATO-Mitgliedschaft zu erkennen gab, womit eine militärische Unterwerfung unter die Interessen der USA zwangsläufig verbunden ist.

Das Ziel war die Beherrschung der EU-Länder über eine Riege von Politikern, die durch die Parteien der Länder bestimmt wurden, nicht direkt gewählt wurden, und über Brüssel die ganze Region mit Kommissionen regieren sollten. Während dann die Regierungen der Einzelstaaten ihren Wählern, die vielleicht so gar nicht mit den entstehenden Gesetzen einverstanden waren, erklären konnten, dass sie ja nicht für die Gesetzgebung zuständig waren. Je größer die politische Einheit, desto weniger konnte sie kontrolliert werden.

In einer multipolaren Welt dagegen beherrscht nicht ein Zentrum Alles und gibt die Befehle aus, sondern bleiben Länder souverän. In Regionen bündeln souveräne Staaten ihre Interessen und vertreten sie gemeinsam gegenüber anderen Regionen. Das ermöglicht dann sogar eigentlich früher feindlich gesinnten Ländern, wie Saudi Arabien und Iran, sich zu treffen, und die Gemeinsamkeiten in den Vordergrund zu stellen. Gut zu erkennen in der zunehmenden Entspannung zwischen China und Indien. Indien wird immer wieder durch die USA versucht gegen China in Stellung zu bringen, was aber zunehmend versagt.

Die multipolare Welt von BRICS könnte daher das Ende von „teile und herrsche“ durch ein Imperium bedeuten.

Die Dynamik

Sollten tatsächlich in diesem Jahr der Iran, Ägypten und Argentinien Mitglieder im BRICS+ Club werden, und dann im nächsten Jahr sogar Saudi Arabien und weitere Länder dazu kommen, und alle Interaktionen ohne den Dollar stattfinden, droht den USA die größte Finanzkrise dieses Jahrhunderts. Riesige Dollarmengen werden in die USA zurückfließen und die Inflation anheizen. Um nur eine Auswirkung zu benennen.

Nachdem im August bekannt wurde, dass nun auch Indien Argentiniens Mitgliedschaft in BRICS befürwortet, sollte noch eine Rede des südafrikanischen Präsidenten (2) erwähnt werden. Er erklärte in Washington die Rolle der BRICS-Bank. Die Frage, die man ihm gestellt hatte war, was die BRICS-Entwicklungsbank denn tun würde, was die anderen Institutionen, gemeint waren Weltbank und IWF zum Beispiel, nicht taten.

Er antwortete, dass das System der alten Entwicklungsbanken nicht in der Lage war, einem einzigen Land dazu zu verhelfen, wirtschaftlich unabhängig zu werden. Die BRICS Bank komme nun aber aus den Entwicklungsländern selbst. Sie habe von Anfang an erklärt, dass sie dazu da sei, Ländern zu helfen, unabhängig zu werden. Außerdem habe sie einen anderen Ansatz mit Entwicklungsländern umzugehen. Er sei überzeugt, dass die BRICS-Entwicklungsbank den Ländern helfen werde, auf eigenen Beinen zu stehen.

Die Führer Afrikas haben mit Sicherheit ihre Erfahrungen, dazu mussten sie vermutlich nicht das Buch „Bekenntnisse eines Economic Hit Man“ von John Perkins lesen. Und so erklärt sich die bereits im letzten Bericht an dieser Stelle beschriebene Bereitschaft der meisten afrikanischen Länder, Kredite bei der BRICS-Entwicklungsbank oder China aufzunehmen, statt sich in ständige Abhängigkeit von Kolonialmächten zu begeben. Sosehr diese auch über die „drohende Abhängigkeit von China“ durch eine „Schuldenfalle“ lamentieren.

Meiner Einschätzung nach werden wir in den nächsten 5-10 Jahren in Afrika eine wirtschaftliche Dynamik erleben, wie man sie in Südostasien während der Jahrtausendwende studieren konnte. Und vermutlich wird man diesmal die Fehler, insbesondere hinsichtlich der Gefährdung durch Währungsspekulanten, vermeiden.

Der Kampf gegen BRICS

Der Kampf gegen BRICS, und jetzt sicher gegen seine Erweiterung, ist ziemlich hart und kann die Entwicklung natürlich noch bremsen. Einer der wichtigsten Architekten von BRICS, Lula de Silva, der von 2003 bis 2011 Präsident Brasiliens war, wurde 2017 wegen angeblicher Geldwäsche und Korruption angeklagt und zu 8 und 12 Jahren Haft verurteilt. Seine Nachfolgerin wurde ebenfalls auf diese Weise aus dem Verkehr gezogen. Linke in der ganzen Welt wurden zu Verschwörungstheoretikern, erhielten aber Recht, als ein Whistleblower und ein mutiger Journalist die Verschwörung und den Justizputsch aufdeckten. Jedenfalls war BRICS während der durch den Putsch an die Macht gekommenen extrem rechten und US-freundlichen Bolsonaro-Regierung durch Brasilien auf Sparflamme betrieben worden. Warum Lula weg musste, wird klar, wenn man ein Interview liest, welches er 2019 im Gefängnis über den Beginn von BRICS gab.

Lula betonte damals, dass Brasilien sich China nach dem Vorbild der Beziehungen zwischen Russland und China hätte annähern sollen. Seinen Worten zufolge war BRICS als Mittel entstanden, die eigene Währung zu nutzen, um unabhängig vom US-Dollar als Zahlungsmittel im Handel zu werden. Ebenso um eine eigene Entwicklungsbank zu gründen. Und er erwähnte auch die Reaktionen der USA, als Obama ihn anrief und fragte, ob er einen neuen Euro gründen wolle. Worauf er geantwortet habe, nein, er wolle nur unabhängig vom Dollar werden.

Interessantes Detail: Lula berichtete, wie chinesische Diplomaten die nicht eingeladenen Hillary Clinton, dann auch Obama, zunächst daran gehindert hatten, an einem BRICS-Treffen am Rande der Pariser Klimaschutzkonferenz teilzunehmen, sich der US-Präsident dann aber doch hineingedrängt hatte. Man erkennt, dass den USA die Gefahr, die von BRICS ausgeht bewusst ist. Dass eine neue Macht, ähnlich wie die Sowjetunion, nur demokratisch organisiert und legitimiert, entstehen könnte. Lula erklärte, dass BRICS zu langsam vorgegangen sei, und dass man viel schneller und energischer voranschreiten sollte.

Lula werden gute Chancen eingeräumt, bei den diesjährigen Präsidentschaftswahlen, welche auch als die wichtigsten Wahlen des amerikanischen Kontinents bezeichnet werden (4) zu gewinnen.

Demnächst

Natürlich werde ich die Wahl von 148 Millionen Wahlberechtigten in Brasilien am 2. Oktober wie üblich aus der Sicht der sich aus der Herrschaft des Imperiums befreienden Staaten beobachten, aber bis dahin gibt es noch eine Reihe anderer Ereignisse, welche die Welt entscheidend beeinflussen, aber vollkommen anders interpretiert werden können, als das die deutschen Massenmedien tun. Insbesondere das Versagen von „teile und herrsche“ könnte im Nahen Osten zu unerwarteten Folgen für den Westen führen.

Quellen und Anmerkungen:

(1) https://russiancouncil.ru/en/about/

(2) https://twitter.com/IndWorldThinker/status/1563910675604426753

(3) https://asiatimes.com/2019/08/brics-was-created-as-a-tool-of-attack-lula/

(4) https://www.counterpunch.org/2022/09/01/the-most-important-election-in-the-americas-is-in-brazil/ (Die Welt, so Rousseff, brauche eine solche Plattform, um eine Führung anzubieten, die sich nicht auf Drohungen, Sanktionen und Krieg stützt. Lulas Anekdote über das Iran-Abkommen ist vielsagend, denn sie zeigt, dass ein Land wie Brasilien unter der Führung der Linken eher bereit ist, Konflikte beizulegen, als sie zu verschärfen, wie es die Vereinigten Staaten getan haben.)

Weiterführender Links:

https://amerika21.de/2022/08/259564/brasiliens-wahlkampf-geht-endrunde  „Zur Wahltaktik Bolsonaros gehört es, Banken, Versicherungen, Industrielle und Agrarunternehmer zu bitten, von Lula Abstand zu nehmen. In Bezug auf die Armen versprach er einige mehrmonatige Geldgeschenke, jedoch nur für den Zeitraum des Wahlkampfes ab August bis Ende November. Der Präsident will dafür 9,7 Milliarden Dollar ausgeben. Damit sollen über 20 Millionen Menschen Brasiliens eine kurzfristige Nothilfe von 117 US-Dollar erhalten. Die Armut betrifft heute 24 Prozent der Bevölkerung in den Großstädten.“

https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/brasilien-wahlkampf-103.html  „Dennoch wiederholt Bolsonaro seine Vorwürfe und hatte zudem im vergangenen Jahr erklärt, er werde, wenn nötig, Urteile eines Verfassungsrichters nicht länger befolgen.“ Aber Vorsicht: Die Tagesschau berichtet über angebliche Korruption Lulas, ohne darüber zu berichten, dass Bolsonaro strafrechtlich verurteilt, und das Urteil nur wegen seiner Immunität nicht vollstreckt wurde, und als Präsident unter Korruptionsvorwürfen in Verbindung mit Impfstoffen stand, behauptet immer noch, Lula sei nur wegen Verfahrensfehlern aus dem Gefängnis gekommen, berichtet nichts über Whistleblower und bekannt gewordenen E-Mails mit Absprachen der Justiz mit dem Ziel Lula aus dem Verkehr zu ziehen, deutet aber an, dass ein Militärputsch gegen Lula drohen könnte.

https://hpd.de/artikel/brasilien-senatoren-zeigen-bolsonaro-an-19423

„Im Skandal um den Einkauf von 20 Millionen Impfdosen Covaxin für 324 Millionen Brasilianische Dollar (etwa 55 Millionen Euro), bei dem eine Dosis etwa 1.000-mal teurer als bei anderen Einkäufen gewesen wäre, hatte ein ehemaliger Mitarbeiter des Gesundheitsministeriums ausgesagt. Er hatte erklärt, den Präsidenten bereits am 20. März darüber informiert zu haben, dass außergewöhnlicher Druck auf ihn ausgeübt worden sei, den Vertrag trotz seiner Zweifel über die Höhe der Kosten abzunicken. Die von Bolsonaro zugesagte Meldung des Vorfalles sei nicht erfolgt.“ Strafrechtliche Ermittlungen gegen Bolsonaro laufen: https://oglobo.globo.com/brasil/stf-autoriza-investigacao-de-bolsonaro-por-prevaricacao-no-caso-covaxin-1-25088702

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Wir danken dem Autor für das Recht zur Veröffentlichung des Beitrags.

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Kommentare (16)

16 Kommentare zu: “BRICS – Die andere Zeitenwende | Von Jochen Mitschka

  1. Ursprung sagt:

    Die Politiker sind in der Funktion der Hofnarren von denjenigen, die sich als Herrscher waehnen.

    Der deutsche Schmidt, als Stepke erlebte ich den als patenten Segelyacht-Freiteitkapitaen und durfte dem Kanzler spaeter eine Segelyacht der VR Polen schenken, resuemierte nach seiner Kanzlerfunktion die Chose zusammenfassend mit "ich sage nur Staatsterrorismus, belassen wirs dabei". Der war zumindest ehrliche Haut geblieben.
    Auch unter den globalen Herrschern segelten einige, ich ne Weile zwischen denen. Die waren alle Psychos. Wenn Mensch vermeintlich wie Gott stinkt, ist er schon psychokrank. Die Hofnarren umschwirren ihn wie Schmeissfliegen. Guckt Euch doch die Berliner Fliegen an.
    Das duerfte bei den BRICS-Hoefen nicht anders sein. Gebt Euch da keinen Hoffnungen hin.

    Entweder Mensch mutiert wieder zu einem Kant`schem Souveraen (was er mal 300T Jahre lang im Kern auch war) -also jederzeit wo wieder passieren koennte- oder er verbleibt als massenhaft degenerierte Schmeissfliege der Erde.

  2. Bohnsdorfer sagt:

    Viel Erfolg wünsche ich den BRICS-Staaten und dem parasitären Westen, daß er an seiner Fäulnis erstickend zu grunde gehen wird.

    • Nikolai sagt:

      Wenn ihnen niemand mehr ihre luftdollars abnimmt, dann werden sie logisch zu Grunde gehen.
      Schon wenn ein Land wie Russland da ausschert und wieder authentische Rubel selbst herausgibt, dann kommen sie ins Schwitzen.
      Es ist schwer zu unterscheiden ob sie selbst ihren Untergang zelebrieren um neu mit totaler Kontrolle anzufangen(was nicht gelingen wird), oder ob deren Zusammenbruch kommt dadurch, dass die Länder ihre Dollars nicht mehr akzeptieren.

  3. passant sagt:

    Erfreulich ist, dass in den neuen Wirtschaftsbündnissen keine Beteiligung an militärischen Bündnissen vorgesehen ist.
    Das begleitende EU-Wirtschaftsbündnis zum Militärbündnis Nato, läßt als Ausnahmefälle bisher nur Österreich, Irland, Finnland und Schweden (noch) zu. Die bestimmende Nation der Nato ist zwar nicht EU Mitglied, aber gerade in den letzten Monaten hat sich gezeigt welch überragenden Einfluß die militärische Komponente dieses Bündnisses auch auf die Wirtschaft der EU Länder hat. Nicht umsonst liegen Nato-Hauptquartier und EU-Sitz in der gleichen Stadt.

    Weniger erfreulich ist, dass der globale Süden die Wirtschaft des Nordens kopiert. Aber wer konfrontiert schon gerne ein Militärbündnis das ca. 1,1 Bio. $ für Rüstung ausgibt wenn die restliche Welt etwas mehr als die Hälfte (ca. 0,68 Bio.) zur Verfügung hat ?

  4. _Box sagt:

    Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute. Die Fürsten balgen um Pfründe, innerhalb der kapitalistischen Rahmenbedingungen. Ebenso wie unter den Bedingungen des von den Gleichen verordneten Great Reset. Dies hat viel damit zu tun die bereits vorhandenen Probleme zu verschärfen und nichts damit zu tun sie zu bewältigen, inkl. und vor allem von emanzipatorischen Anliegen. Dazu einige Erläuterungen und Bsp.:

    The BRICS: Still a Hegemonic, Not Anti-Capitalist Project
    By: François Houtart
    The "sacrificial" character of the typical economic development of the logic of capital accumulation still orientates the policies of the BRICS.

    https://web.archive.org/web/20160423011624/http://www.telesurtv.net/english/opinion/The-BRICS-A-Hegemonic-but-Not-Anti-Capitalist-Project-20160420-0042.html

    The BRICS: Competition, Not Anti-Capitalism
    By: Francois Houtart
    The Global South isn't challenging the economics of the North, but replicating it.

    https://web.archive.org/web/20160430134942/http://www.telesurtv.net/english/opinion/The-BRICS-Competition-Not-Anti-Capitalism-20160329-0018.html

    China bewilligt Covid-«Impfstoff» zum Inhalieren
    Gemäss dem Hersteller biete dieser «bereits nach einem Atemzug einen guten Schutz» gegen «Covid». China ist das erste Land, welches das Produkt zugelassen hat.
    Veröffentlicht am 6. September 2022 von KD.

    https://transition-news.org/china-bewilligt-covid-impfstoff-zum-inhalieren

    Russia's Great Reset: Facing reality
    A response to the "Russian technocracy is good technocracy" argument
    Edward Slavsquat
    Aug 28

    https://edwardslavsquat.substack.com/p/russias-great-reset-facing-reality

    e-RUPI: Indien legt staatliche Unterstützungsempfänger ans digitale Gängelband
    10. 08. 2021 | Indien war schon Vorreiter bei der Bürgernummer, die nun auch bei uns eingeführt wird. Nun zeigt der autokratische Herrscher Modi, wie man mit digitalem Geld die Menschen ans staatliche Gängelband legen und ihr Ausgabeverhalten kontrollieren kann.

    https://norberthaering.de/bargeld-widerstand/ierupi/

    Indien auch im Manöver mit USA:

    Indien und USA planen gemeinsame Übungen in der Nähe der chinesischen Grenze
    7 Aug. 2022 20:47 Uhr
    Washington versucht im Rahmen seiner Strategie, China im asiatisch-pazifischen Raum einzukesseln, Verbündete gegen Peking zu gewinnen. Indien ist ein solcher potenzieller Partner. Nun verkündeten indische Militärs, gemeinsame Übungen mit den USA nahe der umstrittenen Grenze zu China abhalten zu wollen.

    https://de.rt.com/asien/145518-indien-und-usa-planen-gemeinsame/

    Und in Südafrika haben sich, wie in der kapitalistischen Ordnung üblich, lediglich die Ausgrenzungskriterien variiert:

    Der Große Ausverkauf, Florian Opitz

    Im Film wird dem Zuschauer das Thema Privatisierung nahegebracht. In vier Beispielen werden verschiedene Sichtweisen von Personen gezeigt, die von den oft inhumanen und fehlgeleiteten Versuchen, durch Privatisierungen das Wirtschaftswachstum zu steigern, unmittelbar betroffen sind. Dies sind Menschen, die sich auf ihre ganz persönliche Art und Weise dagegen zur Wehr setzen.
    (…)
    Bongani Lubisi, ein 32-jähriger Vater von zwei Kindern, setzt sich im südafrikanischen Township Soweto dafür ein, dass arme Familien Anschluss an das Stromnetz erhalten. Durch eine Privatisierung der Energieerzeugung stieg der Strompreis des Konzerns Eskom um ein Vielfaches und ist nunmehr für viele Menschen unbezahlbar. Lubisi versucht mithilfe von Freunden, die dem Verein Soweto Electricity Crisis Committee (SECC) angehören, die Armen illegal mit Strom zu versorgen. Er riskiert eine Verhaftung und Verurteilung mit Gefängnisstrafe. Vier Monate nach dem Dreh des Films verstarb er auf ungeklärte Weise.

    Der vielfach beschworene Fetisch der Multipolarität ist der des klassischen Feudalismus mit diversen Fürstenhäusern. Inklusive einer kleinen eugenischen Variablen. Resultat:

    Es wird Milliardäre geben, und es wird Pod-Leute (Techno-Leibeigene) geben.

    Aus:
    Extinction Rebellion als Eitelkeitsprojekt einer dem Untergang geweihten Mittelschicht
    27 Sep. 2021 09:06 Uhr
    https://de.rt.com/meinung/124501-extinction-rebellion-als-eitelkeitsprojekt-untergang/

    • Irwish sagt:

      @_box: Haben Sie vielen Dank dafür, daß Sie Ihre Recherche-Ergebnisse mit uns teilen. Wie ich unten bereits angedeutet habe, tragen scheinbar neuartige Organisastionen und Bestrebungen nicht wirklich dazu bei, die Tendenz zur Versklavung der Menschheit aufzuhalten oder gar umzukehren. So lange u.a. die Führer in den Ländern, die sich an BRICS beteiligen, weiterhin nach Macht und Kontrolle streben, wird BRICS eher früher als später nicht viel anders sein als z.B. die EU oder andere Bündnisse. In allen Ländern dieser Welt herrscht eine kleine Elite über die Bevölkerung In allen Ländern der Welt lassen sich Menschen dazu korrumpieren, sich für den Preis des Wohlstands an der Ausbeutung ihres Landes zu beteiligen. Die Charakterstruktur der allermeisten Menschen auf diesem Planeten ist so verpanzert, daß sie mit den Opfern ihres Handelns keinerlei Mitgefühl empfinden. Wer sich wo auch immer heute anders besinnt und da nicht mehr mitmacht, riskiert, seinen Wohlstand, seinen Arbeitsplatz, ja sogar seine Freunde und Bekannte zu verlieren.

      Das hängt eng damit zusammen, daß die meisten Menschen heute bereits in ihrer frühesten Kindheit daran gehindert wurden, ein autonomes Selbst zu entwickeln. Noch heute wird in Erziehungshandbüchern und -zeitschriften, aber auch von Erziehungsberatern die Devise vertreten und vor allem verbreitet, daß man Kindern, insbesondere Säuglingen, nicht nachgeben darf, wenn sie nach Fütterung und Reinigung dennoch schreien. Die Kinder würden sonst verweichlichen und könnten sich später nicht durchsetzen. Daß Säuglinge auch noch etwas anderes wollen könnten, kommt derart beratenen Müttern nicht in den Sinn, und wenn doch, wird es abgewehrt. Ein Beispiel aus dem Buch AUF DER SUCHE NACH DEM VERLORENEN GLÜCK von Jean Liedloff: (1)

      »Seine Mutter liebt ihn mit einer bis dahin nicht gekannten Zärtlichkeit. Anfangs fällt es ihr schwer, ihn nach dem Füttern wieder hinzulegen, besonders weil er so verzweifelt dabei schreit. Aber sie ist überzeugt davon, daß sie es tun muß, denn ihre Mutter hat ihr gesagt (und sie muß es ja wissen), daß er später einmal verzogen sein und Schwierigkeiten machen wird, wenn sie ihm jetzt nachgibt … Sie zögert. Ihr Herz wird zu ihm hingezogen, doch sie widersteht und geht weiter. Er ist soeben frisch gewickelt und gefüttert worden. Deshalb ist sie sicher, daß ihm in Wirklichkeit nichts fehlt; und sie läßt ihn weinen, bis er erschöpft ist.«

      Nach Arno Gruen (2) sehen wir »hier eine Mutterr, die das Verlangen ihres Kindes nach Kontakt und Berührung nicht richtig erkennt und deshalb nicht angemessen darauf reagieren kann. Das kann nur passieren, weil in ihrer Entwicklung ihr eigenes Verlangen abgewürgt wurde. Solch ein Ablauf der Entwicklung führt dazu, daß eine Mutter keinen Zugang zur eigenen Autonomie hat und deswegen auch nicht zu der ihres Kindes. In dieser Begebenheit geschieht etwas Unausgesprochenes: Die Mutter läßt den Säugling leiden, ohne daß sie sich dessen bewußt werden oder sich gar eine Absicht dahinter eingestehen müßte. Das Ungeheure, auf das Liedloff uns hinweist, ist die Art und Weise, wie unser Verhältnis zur Realität als Waffe gebraucht wird, um das Kind zu peinigen. Wir haben es hier mit einer verleugneten Feindseligkeit zu tun, die uns von Geburt an umgibt und deswegen weder vom Opfer noch von dem, der Unterwerfung fordert, anerkannt wird. In Wirklichkeit fehlt dem Kind ja nichts!
      Auf diese Weise brauchen wir uns nicht damit auseinanderzusetzen, daß wir nicht nur daran sind, unsere eigene Lebensgeschichte, unsere eigenen Erfahrungen von Unterdrückung und Vergewaltigung zu wiederholen, sondern daß wir in einer solchen Vorgehensweise auch unsere eigenen Bedürfnisse abtöten. Das Schreien eines Kindes weckt in uns unsere eigene Verzweiflung von damals und damit quälende Gefühle der Wut und der Ohnmacht. Diese können wir aber nicht zulassen, denn sie widersprechen unserer erlernten ›Wirklichkeit‹ und der ganzen Struktur unseres Selbst, die auf ihr basiert. Das Schreien eines Kindes als Verzweiflung wahrzunehmen, würde uns mit der Auflösung unseres psychischen Gefüges bedrohen.
      Deswegen bestehen wir auf der Perspektive unserer Eltern. Sie beruhigen und besänftigen uns gerade da, wo wir unser Selbst verraten. Und so foltern wir das Kind, das unsere eigenen Entbehrungen wiedererweckt; bringen es auf die vielfältigste Art zum Schweigen. Wir sind ja in der »Realität« fest verankert und vertreten die »Wirklichkeit«. Außerdem trägt die Unterwerfung des hilflosen Kindes dazu bei, unser Selbstgefühl, unsere Selbstachtung aufzublasen. Macht, Herrschaft und Kontrolle über den anderen, auch über unser Kind, sind der Sinn unseres Selbst.
      Wenn wir die Situation des Säuglings auf diese Weise betrachten und uns fragen, worin seine erste Lernerfahrung besteht, so kommen wir zu einer unausweichlichen Folgerung: Er lernt, daß nichts zu lernen ist. Das Kind lernt, seine eigenen Reaktionen nicht zum Ausgangspunkt der Entwicklung seines eigenen Wesens zu machen. Diese Erfahrung des Lernens, daß nichts zu lernen ist, wird zum entscheidenden Punkt der Fehlentwicklung der Autonomie. Es ist der Anfang des Abbruchs der Autonomie, der Anfang einer Fehlentwicklung, in der wir nur noch lernen, die eigenen Bedürfnisse eher als etwas Gefährliches, ja Feindliches zu erleben. Autonomie und all das, was zu ihr führen könnte, erweckt dann bald einmal Angst.«

      Hinweis an den Leser: Die von _box angeführen Links sind zwar teilweise in englischer Sprache, können aber mittels Google-Translate leicht ins Deutsche übersetzt werden. Es gibt sogar Browser-Erweiterungen, die mit einem Klick markierte Textstellen übersetzen. Diese automatischen Übersetzungen zeigen sich größtenteils überraschend gelungen, soweit ich das beurteilen kann.

      (1) http://irwish.de/PDF/Missbrauch/Liedloff-Auf_der_Suche_nach_dem_verlorenen_Glueck.pdf

      (2) http://irwish.de/PDF/Psychologie/Gruen/Gruen-Der_Verrat_am_Selbst.pdf

    • Nikolai sagt:

      Ich werde für alles eine Bestätigung finden im Netz-sowohl für oder gegen Brics.
      Der flache Staat wird sicher gerne bestimmte Informationen lancieren.

  5. Irwish sagt:

    BRICS – Hört sich doch gut an, oder nicht?

    Als ich vor Jahren das erste Mal von Brics hörte und las, war ich begeistert. Inzwischen sind mir jedoch ein paar – für mich typische – Bedenken gekommen, die ich hier mitteilen möchte.

    Bei allen Welteroberungsversuchen der Neuzeit – angefangen vielleicht mit Kolumbus – gab es immer Versprechen und Lockungen durch die jeweiligen Eroberungsmächte. Einerseits war da die Katholische Kirche mit ihren Missionaren, die den Einheimischen ein Leben im Paradies – selbstredend erst nach dem Tod – versprach. Meist kamen kurz nach den Missionaren die Söldner, um militärischen bzw. materiellen Druck zu machen. Zu guter Letzt ließ man die Kaufleute auf das eroberte Land los, die wie die Söldner ebenfalls über Leichen gingen, wenn es um Profite ging.

    Die kolonialen Verhältnisse von damals haben sich nur zum Schein verändert. Tatsächlich wendet der Wertewesten – Europa und die USA – allerlei Tricks an, um die einstigen Kolonialstaaten weiterhin in wirtschaftlicher Abhängigkeit zu halten. Man hatte ihnen damals – zumindest den jeweiligen Eliten der Kolonialstaaten – Aufschwung und Wohlstand versprochen, wenn sie sich den westlichen Vorstellungen unterwarfen. Daß diese Versprechen niemals eingehalten wurden, dafür ist z.B. Monsanto ein beredtes Beispiel.

    Die von der Bill & Melinda Gates Foundation 2006 zusammen mit der Rockefeller Foundation gegründete Alliance for a Green Revolution in Africa (AGRA) gab nach außen vor, »bis 2020 die Ernährungsunsicherheit in 20 Ländern rund um den Globus um 50 Prozent zu reduzieren, die Einkommen von 20 Millionen Kleinbauern zu verdoppeln und 15 Ländern eine grüne Revolution zu ermöglichen, die Kleinbauern unterstützt, die Umwelt schützt und die Anpassung an den Klimawandel erleichtert. Allein Bill Gates hat AGRA über 600 Millionen Dollar zukommen lassen.«

    Zehn Jahre später fand die NGO GlobalJusticeNow heraus, daß es bei diesem Projekt um riesige Profite ging: Die Bauern sollten auf gentechnisch verändertes Monsanto-Hybridsaatgut umsteigen und dazu chemische Düngungsmittel einsetzen – vorgeblich um die lokale Landwirtschaft effizienter zu machen und so den Hunger zu bekämpfen. Durch das Engagement von AGRA sollte der Handel mit herkömmlichem Saatgut illegal werden. Die von Rockefeller und Gates investierten Gelder stellten letztlich nur einen Bruchteil dessen dar, was Staaten diesem angeblich tollen und hilfreichen Programm zuschossen. Das eingesammelte Geld ging dann an die großen Konzerne, an denen Gates und Rockefeller beteiligt waren.

    Diese Vorgehensweise funktioniert allermeist und läßt Milliarden an Geldern, die von Staaten und somit von den Steuerzahlern aufgebracht werden, in die Taschen selbsternannter »Philantropen« fließen. So auch bei Covid-19, worüber das unten genannte Buch von Röper handelt:

    Thomas Röper, Inside Corona, Seite 235 ff. (1)

    Die über die Jahrtausende weltweit praktizierte Gehorsamserziehung führt immer wieder und meiner Ansicht nach unausweichlich zu schädlichen Machtkonzentrationen. Mag es hin und wieder auch Zeiten geben, in denen der Umstand, daß immer ein paar wenige alle anderen zu kontrollieren und zu gängeln versuchen, nicht so direkt auffällt. Außer bei einigen wenigen Naturvölkern zieht sich das Machtdenken wie ein roter Faden nicht nur durch die Jahrhunderte, sondern durch die gesamte bekannte Geschichte der menschlichen Zivilisation.

    Daher kann ich mir eigentlich kaum vorstellen, daß BRICS nun eine ganz andere Tendenz herbeiführen könne, wenn diese traditionelle Sozialisierung zum Gehorsam, wobei die Entwicklung eines autonomen Selbst nachhaltig verhindert wird, weiterhin bestehen bleibt.

    Doch was schreibe ich hier überhaupt? Die meisten, mit denen ich bislang versucht habe, diese Thematik zu diskutieren, verstehen nicht mal im Ansatz, daß sie selbst einer Gehorsamserziehung unterzogen wurden. Gehorsam wird dabei mit allerlei Formulierungen gerechtfertigt, Kinder müssen doch den Eltern gehorchen, um sie vor Schaden zu bewahren. Doch dazu muß man nicht die Entwicklung eines autonomen Selbst verhindern, denn Kinder, die nicht zur Erhaltung des elterlichen Selbstwertgefühls mißbraucht werden, vertrauen ihren Eltern und hören allein schon deshalb auf sie.

    In seinem Buch DER VERRAT AM SELBST (2) schildert Arno Gruen eindrücklich die psychologischen und soziologischebn Zusammenhänge, die zur Gehorsamserziehung führen. Selbst ich, der sich seit gut 20 Jahren mit diesen Dingen beschäftigt, mußte dieses kleine Büchlein mehrfach lesen, um die Dynamik der Gehorsamserziehung begreifen zu können.

    »Der Begriff Autonomie hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Als Demonstration der eigenen Stärke und Überlegenheit ist das Streben nach einer so verstandenen Autonomie jedoch ein Kind unserer modernen Leistungsgesellschaft – und ein folgenreiches Mißverständnis. Denn wirkliche Autonomie ist, wie der Psychoanalytiker Arno Gruen in diesem Buch überzeugend darlegt, der Zustand, in welchem der Mensch sich in voller Übereinstimmung mit seinen Gefühlen und Bedürfnissen befindet. Gerade aber durch das herrschende Erfolgs- und Leistungsdenken ist vielen der Zugang zu ihrem Selbst versperrt: Die durch den Erziehungsdruck eingeleitete Anpassung läßt Lebendigkeit, Kreativität und Liebesfähigkeit verkümmern. Dieser Verlust erzeugt Abhängigkeit und Unterwerfung. Arno Gruen analysiert die menschlichen Entwicklungsstufen und Lebenssituationen, innerhalb derer Autonomie blockiert wird. So zeigt er unter anderem, wie die Unterdrückung der Frau oder die seelische Verarmung des Mannes als Folge mangelnder Autonomie Ausdruck einer Grundstörung sind. Neben den pathologischen Formen befaßt er sich ausführlich mit der Anomalie des vermeintlichen Normalen. Das Buch geht weit über die Grenzen der Psychiatrie hinaus, denn es fragt nach dem Menschsein in der heutigen Gesellschaft. ›Das Buch eines Gelehrten und Utopisten. Wir haben solche nötig.‹«

    (1) http://irwish.de/PDF/__Scans/Roeper_Thomas-Inside_Corona_(ocr).pdf

    (2) http://irwish.de/PDF/Psychologie/Gruen/Gruen-Der_Verrat_am_Selbst.pdf

    • Nevyn sagt:

      Da stellt sich die Frage, was das denn genau sein soll, so ein autonomes Selbst, wörtlich genommen, unabhängig nach einem eigenen Gesetz lebend. Es gilt das Paradoxon zu meistern, dass der Mensch ein Ganzes und gleichzeitig Teil eines Ganzen ist. Wie löst man das auf? Welcher grundlegenden Erfahrung bedarf es dafür? Was bedeutet es im Kern, zu wissen, wer man wirklich ist, jenseits aller Identifikation?

    • Nikolai sagt:

      "Da stellt sich die Frage, was das denn genau sein soll, so ein autonomes Selbst, wörtlich genommen, unabhängig nach einem eigenen Gesetz lebend. "

      Hier ist wohl das ganz normale , natürliche unverfälschte Selbst des Menschen gemeint.
      Denn wenn ein Kind nicht um seiner Selbst geliebt wird, dann muß es sich den Erwartungen seiner Eltern anpassen, um so geachtet und geliebt zu werden. Das ist der Verrat am Selbst, wenn das Kind sich fremden Erwartungen hin so verbiegt, dass es gelobt/gemocht wird. Das Kind ist dazu gezwungen, weil es nicht unterscheiden kann zwischen falscher und echter Liebe. Aber auf die Liebe und Fürsorge ist das Kind angewiesen, darum wird es alles tun, das zu bekommen.
      Im Erwachsenenalter könnte dann das gesamte Selbstwertgefühl von äußeren Lob abhängen. Das wissen auch die Herrschenden, darum machen sie der Masse permanent ein schlechtes Gewissen, wenn man arbeitslos ist oder aus der Reihe tanzt. Sie wissen genau, damit kontrollieren sie die Leute. Selbst wenn klar ist, dass in diesem System niemals alle Arbeit haben werden. Doch ein Mensch mit einem wahren Selbst hat ein Selbstwertgefühl, das aus seiner inneren Überzeugung kommt, ein Mensch zu sein, der nach Rechtschaffenheit strebt, unabhängig von äußerem Lob.

    • Nevyn sagt:

      Danke für die Antwort, Nikolai. Sehr gut und ausführlich beschrieben findet man diesen Vorgang bei Fritz Künkel. Doch meine Frage zielte auf eine tiefere Ebene. Sie schrieben:
      "Doch ein Mensch mit einem wahren Selbst hat ein Selbstwertgefühl, das aus seiner inneren Überzeugung kommt, ein Mensch zu sein, der nach Rechtschaffenheit strebt, unabhängig von äußerem Lob."

      Was ist dieses Selbst in der Essenz?
      Warum braucht dieses Selbst ein Gefühl etwas wert zu sein und wonach wird das bestimmt?
      Was bedeutet in diesem Zusammenhang Rechtschaffenheit, nach welchen Kriterien ist jemand rechtschaffen?
      Die Katze beißt sich in den Schwanz, wenn man einen unbestimmten Begriff mit einem anderen unbestimmten Begriff definiert.
      Nach meiner Auffassung ist das Selbst identisch mit dem Christus-Bewusstsein oder Tipheret im Lebensbaum. Aber so ist es hier offenbar nicht gemeint. Daher meine Frage.

    • Nun ja, wenn wir über BRICS reden, dann reden wir darüber, wie Staaten ihre Wirtschaftsbeziehungen untereinander organisieren. Erkennen diese Staaten einander als souverän an, so sehe ich die Chance, dass sie sich ihres kulturellen Selbst bewusst werden können, ähnlich wie Individuen zu ihrem Selbst finden können, wenn ihr Unterdrücker an Einfluss über sie verliert und sie therapeutisch zu ihrem Selbst und ihrer Souveränität geführt werden. Wenn aber Gruppen zu ihrer Souveränität zu finden haben, dann ist der therapeutische Aspekt durch das Kollektiv sehr wahrscheinlich schon gegeben.

      Ich habe den Verdacht, dass Ihre Bedenken typisch Deutsch sind: Wir leben nicht in einem souveränen Staat und unsere Demokratie ist in Wahrheit die Diktatur einer winzigen Elite Besitzender, die uns das Recht auf freie Meinungsäußerung gewährt, weil dadurch der Anschein von Demokratie aufrecht erhalten wird. Außerdem krankt unser Volk noch immer psychisch an den Gräuel des 2.Weltkriegs. Den meisten von uns fehlt das Bewusstsein, wie unfrei wir hier eigentlich sind.

      Die Völkern des globalen Südens wähne ich frei von diesem Leiden. Insofern stimmt mich der vorliegende Bericht doch sehr hoffnungsfroh.

  6. Kiristal sagt:

    >>Bis zur diesjährigen Krise in der Ukraine schien die Macht der USA und seiner Verbündeten fast unüberwindbar

    Ich glaube man solte den magischen Moment etwas vorverlegen. Der Entscheidende Fehler war Gadaffi vor laufenden Kameras abzuschlachten. Die USA waren bereits im Vietnamkrieg pleite gegangen und durften nur weiter Weltpolizist spielen weil der Rest der Welt davon profitierte. Mit diesem feigen Mord haben sie die Grenze überschritten und Russland/China fingen an den Dolar als Welthandelswährung abzuschiessen.

    • wasserader sagt:

      War schon die Zurschaustellung des offensichtlich unter Drogen gesetzten Saddam Hussein und seine zynische medizinische Behandlung, die Mundhygiene, vor laufender Kamera ein tiefer Einblick in die Abgründe der Psyche der US Politik .

  7. wolfcgn sagt:

    ich glaube, dass Sie den Trend im Allgemeinen richtig beschreiben, dass Sie aber die möglichen Reaktionen der USA viel zu harmlos einschätzen. Denken Sie an die vielen Morde, Regimechanges und Kriege, die die USA auf dem Gewissen haben! Und die Kriege werden immer unverschämter und blutiger, sie kommen immer näher und nehmen immer weniger Rücksicht auf die abhängigen Vasallen, wie im US-provozierten Krieg in der Ukraine! Noch ist Lula nicht im Amt, noch lebt er, aber wehe wenn der sterbende Riese weiter um sich schlägt!!!

  8. Zivilist sagt:

    Jaa,

    Argentinien hat gerade offiziell die Aufnahme beantragt, war das der Grund des Attentates auf Kirchner durch einen Faschisten ? Mehr dazu bei dem verbotenen Medium, das mit R anfängt. Dort auch das Interview mit A FERNANDEZ.
    Die englische Sprache? Ja, flexibel ist sie auch, nachdem die Britische East India Company (EIC) Bengalen in die Tasche gesteckt hatte, war das erste Wort das von dort in die englische Sprache Eingang fand war 'to loot'.

    Der ersten private Weltkrieg (zweite Hälfte 18.Jh) war ein fast voller Erfolg der EIC, die Verhungerung von 7 – 10 Mio Bangladeshi war für die EIC ein großer wirtschaftlicher Erfolg und wandelte sie von einer Handelsgesellschaft (besser: Verschwörung, denn die EIC kam dank indirect rule mit minimalen Pesonalbestand aus) zu einer Agro Verschwörung mit bester cash crop: Opium, mit dem man zuerst die Inder und dann die Chinesen profitabel & friedlich verhungern konnte. Dazu kam die EIC Akademie mit dem Malthusianismus als ihrer Ideologie.

    Warum erwähne ich den ersten privaten Weltkrieg ? Weil wir gerade den zweiten erleben, Corona genannt.

    Warum erwähne ich die EIC? Nun ja, nicht erfolgreich war sie in Nordamerika, da machten sich ihre eigenen Jungs selbständig. Man vergleiche die EIC Flagge mit der US Flagge! Es könnte ja auch so gewesen sein, daß durch Zellteilung aus einer Räuberbande zwei Räuberbanden geworden sind.

    Und wenn man bedenkt, daß gegen die Bereicherung in 'east india' und anderswo die Ausbeutung der englischen Arbeiterklasse eher peanuts waren, muß man vielleicht auch den ollen Marx anders einordnen etc. pp.

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