Arme Grete Krampf-Knarrenbauer

Von Hermann Ploppa.

„Die Politik ist die Unterhaltungsabteilung des Militärisch-Industriellen Komplexes“, sagte dereinst bereits das immer hellsichtige Musikgenie Frank Zappa. Das ist auch heute immer noch wahr. Menschen Tiere Sensationen. Langweilig wird’s nimmer: nicht nur dass die McKinsey-Kriegsministerin Ursula von der Leyen zur EU-Kommissionspräsidentin hochgewunken wurde, mit den kriegsentscheidenden Stimmen der viel geschmähten „Rechtspopulisten“. Nein, jetzt wurde auch noch die schmächtige Merkel-Flügelstürmerin Annegret Kramp-Karrenbauer zur neuen „Verteidigungs“ministerin durchgedribbelt. 

Wieder einmal erweist sich unsere geliebte Bundeskanzlerin Angela Merkel als gelehrige Schülerin ihres einstigen Mentors Helmut Kohl. Der war berühmt für seine bauernschlauen Rochaden zur Erhaltung der Macht durch das Aufstellen und Weg-kicken von eigenen Seilschaftsgesellen im Auge des Hurrikans. „Das Mädchen“ Angela Merkel macht‘s genauso. Unsere transatlantischen Freunde aus War-shington hatten Frau Merkel als antirussisches Alternativprogramm zu Gerhard Schröder in den Sattel gehievt. Die gleichgeschalteten Presseorgane ihrer Kaffeefreundinnen Friede Springer und Liz Mohn sorgten jahrelang für eine positive Publicity für „Angie“. Doch als die Hosenanzugträgerin aus der Uckermark für Deutschland Anteile an der neu gegründeten chinesischen Asiatischen Infrastruktur-Investitionsbank AIIB einzahlte, um Deutschland eine gewisse Unabhängigkeit vom Atlantik zu sichern, und dann noch für den Bundesnachrichtendienst einen eigenen Spionagesatelliten bestellte, um von den auf Willkür beruhenden Nachrichten-Brosamen der US-Agentur NSA unabhängig zu sein, schrien nicht nur die Pegidisten in Dresden: „Merkel muss weg!“ 

Als neuer Gewährsmann amerikanischer Interessen sollte der Bilderberg-Teilnehmer 2017 Jens Spahn neuer Kanzler werden. Dieser transatlantische Nussknacker zerbiss allerdings alle für ihn mühsam herangezüchteten Vorschusslorbeeren durch sein ebenso instinktloses wie törichtes Geschwätz im Nu. Dann musste „Rocky“ ran – Mister Blackrock Freddy Merz. Doch bewies Angie erneut ihre Begabung für die eigene, absolut perspektivlose Machterhaltung. Sie brachte ihre Freundin Annegret Kramp-Karrenbauer als CDU-Vorsitzende ins Spiel. Damit hatte sie eine loyale politische Leibwächterin dem Blackrocker vor die Nase gesetzt. Die Transatlantiker schäumten. Und Merkel fing an zu zittern.

Doch jetzt der nächste Coup: Ursula von der Leyen wurde als EU-Kommissionspräsidentin durchgesetzt. Nebenbei gesagt eine unglaublich arrogante Machtdemonstration des titanischen europäischen Macht-Tandems Deutschland und Frankreich. Alle Hüllen fallen jetzt. Bislang gehörte es nämlich zum guten Ton, an die Spitze der EU-Kommission Politiker aus den kleineren europäischen Staaten zu pflanzen, um diesen Staaten ihren Satellitenstatus nicht so spüren zu lassen. Von der Leyen, die das Bundesverteidigungsministerium für private Consultingfirmen wie McKinsey löchrig gemacht hat wie ein Schweizer Käse, steht für eine Militarisierung der EU und für eine vermutlich noch hemmungslosere Überlagerung der EU-Behörde durch eingeschleuste Bankenlobbyisten. In ihrer Wahlrede versprach von der Leyen den EU-Parlamentariern so ziemlich alles und damit erst recht gar nichts. Dafür gab es Bussi-Bussi von den Sozialdemokraten und verhaltenes Sowohl-als-auch-Geraune der Grünen. 

Arme Bundeswehr. Das sage ich als Pazifist. Was wir brauchen, ist eine Umwandlung der Interventionsarmee Bundeswehr in eine defensive Zivilmiliz. Wir haben immer noch einen guten Ruf gerade in der so genannten Dritten Welt. Dieser gute Ruf darf nicht durch sklavische Unterstützung amerikanischer, britischer oder französischer Kriegseinsätze im Sinne eines völlig hüllenlos gewordenen Neokolonialismus ruiniert werden. Stattdessen wird aber die Bundeswehr zu einer aggressiven Interventionstruppe umfunktioniert. Obendrein war die Bundeswehr schon immer ein Abladeplatz für Minister mit fragwürdigen Zukunftsperspektiven, die nicht wirklich durch Fachkompetenz aufgefallen sind. Und seit dem Jugoslawien-Serbenschlächter Rudolf Scharping („Schlafes Bruder“) standen dem Militärministerium nur noch Politiker vor, die in der Bundeswehr einzig und allein einen großen Selbstbedienungsladen für eingeschleppte private Subunternehmer erblickt haben.

Nun geht der Vorwurf, Kramp-Karrenbauer habe keine Ahnung von Militärangelegenheiten, an der Sache vorbei. An der Spitze des Militärministeriums soll nach demokratischer Lesart ganz bewusst kein Militär-Insider stehen, sondern der Minister soll im Auftrag des Volkes die Ministerialbürokratie und das Militär beaufsichtigen, damit der Wählerwille auch tatsächlich in die Tat umgesetzt wird. Dazu genügt eine gute Auffassungsgabe und Lernfähigkeit. Und vor allem ein Bewusstsein dafür: Was kann man den Bundeswehr-Mitarbeitern noch zumuten, nach all‘ den Orgien von Korruption und Imkompetenz? Und da ist Frau Kramp-Karrenbauer mit ihren Sprüchen von dem Zweiprozent-Anteil des Militärs am Bruttoinlandsprodukt eine eher suboptimale Hoffnungsträgerin.

Egal. Frau Merkel hat wieder einmal Barrikade oder Mühle gespielt. Sie hat mit ihrer treuen Vasallin Annegret dem USA-Gewährsmann Jens Spahn einstweilen den Weg zu einem wirklichen Schlüsselministerium versperrt. Und Blackrock-Freddy muss erstmal weiter Gefolgsleute sammeln, um Merkel zu kippen. Eine echte Fahrkarte in die Zukunft ist das nicht. Kramp-Karrenbauer wird die absolut inkompetente Umschichtung öffentlicher Gelder in trübe private Kanäle im bundesdeutschen Kriegsministerium weiter fortsetzen. Irgendwann wird dann der Druck durch aufkochende Dämpfe bei den Militärs so groß sein, dass Frau Kramp-Karrenbauer mit großem Knall im Schleudersitz aus dem Cockpit des Kriegsministeriums fliegen wird, wie die meisten ihrer Amtsvorgänger.

Arme Grete Krampf-Knarrenbauer. 

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Danke an den Autor für das Recht zur Veröffentlichung.

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Bildhinweis: Foto-berlin.net /Shutterstock

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