Angriff auf russische Nuklearstreitkräfte | Von Thomas Röper

Das Schweigen der Medien

Kiew greift strategische Anlage der russischen Nuklearstreitkräfte an

Ein Kommentar von Thomas Röper.

Letzte Woche hat Kiew einen Drohnenangriff auf einen wichtiger Teil des russischen Frühwarnsystems zur Erkennung von Angriffen mit Interkontinentalraketen durchgeführt. Damit hat Kiew die Welt an den Rand der atomaren Katastrophe gebracht, worüber die Medien lieber schweigen.

In der Nacht vom 22. auf den 23. Mai hat Kiew die Radarstation Armawir in der südwestrussischen Region Krasnodar am Schwarzen Meer angegriffen. Armawir ist nicht irgendein Radarsystem, sondern ein wichtiger Teil des russischen Frühwarnsystems zur Erkennung von Angriffen mit Interkontinentalraketen und damit Teil der strategischen Nuklearstreitkräfte Russlands.

Dieses Radar ist zusammen mit anderen derartigen Einrichtungen eine Säule, auf der die strategische Sicherheit Russlands ruht. Die Beschädigung des Radars hat für Russland wahrscheinlich zumindest vorübergehend einen „blinden Fleck“ in seiner nuklearen Abwehr geschaffen. Laut der russischen Nukleardoktrin kommen wir mit solchen Angriffen in die Nähe eines Atomkrieges, denn Angriffe, die die russische Fähigkeiten zur nuklearen Abschreckung einschränken, könnten ein Grund für einen russischen Nuklearschlag sein, da die nukleare Abschreckung ein wichtiger Teil der nationalen Sicherheit Russlands darstellt.

Rainer Rupp hat für RT-DE einen Artikel geschrieben, in dem er eine ganze Reihe renommierter Experten zitiert, die die Gefährlichkeit dieses Angriffes beschreiben.

Dass Kiew, das seine militärische Strategie eng mit den USA und der NATO abstimmt, dabei ohne grünes Licht aus Washington gehandelt hat, kann man ausschließen. Der Angriff geht daher weit über die Eskalationen hinaus, die der Westen bisher in der Ukraine unternommen hat. Kiew hat Europa und die Welt mit dem Angriff einen Schritt näher an den Rand eines thermonuklearen Krieges gebracht.

Dmitri Rogosin, russischer Senator und ehemaliger Chef von Roskosmos, mit dem ich schon einige Interviews geführt habe, hat dazu auf Telegram unter anderem geschrieben (den vollständigen Post finden Sie am Ende dieses Artikels):

„So stehen wir nun nicht nur an der Schwelle, sondern bereits an der Kante, jenseits derer ein unumkehrbarer Zusammenbruch der strategischen Sicherheit der Atommächte beginnen wird, wenn der Gegner nicht mit solchen Aktionen abgehalten wird.“

Es ist bemerkenswert, dass deutsche Medien über den Vorfall anscheinend nicht berichtet haben, zumindest finde ich bei Google-News nur eine Meldung vom Merkur darüber, die mit mehreren Tagen Verspätung erschienen ist. Außerdem gibt es einige Meldungen in österreichischen Medien, aber man muss schon gezielt danach suchen.

Offenbar wollen die westlichen Medien ihren Lesern verheimlichen, mit welchem Feuer Kiew mit offener Unterstützung der NATO spielt.

Nun folgt noch der komplette Post von Dmitri Rogosin vom 25. Mai:

„Seit die UdSSR Trägersysteme für Atomwaffen erworben hat, haben die USA niemals ihre Versuche aufgegeben, im militärisch-strategischen Bereich eine Überlegenheit über uns zu erlangen. NIEMALS. Und wenn diese Versuche früher im Bereich militärisch-technischer Entwicklungen und Konzepte lagen (z.B. die „Strategic Defence Initiative“ der 1980er Jahre, die die Stationierung einer Gruppe militärischer Laser im Weltraum vorsah, um sowjetische Interkontinentalraketen abzufangen, oder die „Strategic Missile Defence“ der 2000er Jahre und bis zum heutigen Tag, die mit dem Ausstieg der USA aus dem ABM-Vertrag von 1972 und der Stationierung von Raketenabwehrradaren und Raketenbasen der USA und der NATO in unmittelbarer Nähe unserer westlichen und östlichen Grenzen einherging), ist Washington nun zum Auftraggeber eines Verbrechens geworden, indem es einen unverantwortlichen Verbrecher angeheuert hat, um zu versuchen, eine Anlage unseres Raketenwarnsystems, eines Schlüsselelements der strategischen Nuklearstreitkräfte, zu beschädigen.
Natürlich kann man sich vorstellen, dass der Angriff auf die Anlage in der Region Krasnodar, sofern es sich nicht um ein Fake der ukrainischen Streitkräfte handelt, auf eigene Initiative Kiews oder auf Befehl eines Irren in den ukrainischen Streitkräfte erfolgte, der den Dritten Weltkrieg auslösen will. Angesichts der tiefen Verstrickung Washingtons in diesen bewaffneten Konflikt und der totalen Kontrolle der Amerikaner über die militärischen Planungen Kiews kann die Version, die USA wüssten nichts von den ukrainischen Plänen, das russische Raketenabwehrsystem anzugreifen, jedoch verworfen werden. Washington wird in vollem Umfang für die vergangenen und künftigen Verbrechen der geistesgestörten ukrainischen Führung geradestehen müssen.
So stehen wir nun nicht nur an der Schwelle, sondern bereits an der Kante, jenseits derer ein unumkehrbarer Zusammenbruch der strategischen Sicherheit der Atommächte beginnen wird, wenn der Gegner nicht mit solchen Aktionen abgehalten wird.“

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Dank an den Autor für das Recht zur Veröffentlichung des Beitrags.

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Dieser Beitrag erschien zuerst am 27. Mai 2024 bei anti-spiegel.ru

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Bildquelle:  Sergey Nivens / shutterstock

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Kommentare (1)

Ein Kommentar zu: “Angriff auf russische Nuklearstreitkräfte | Von Thomas Röper

  1. passant sagt:

    Neben den bodengestützten Frühwarnsystemen (Überhorizont-Radare etc.) zur Überwachung und Bahnverfolgung der mittleren Flugphase von Interkontinentalraketen, kommen satellitengestützte Warnsysteme zum Einsatz, die die Startphase detektieren, ohne die Bahn genau verfolgen zu können. Wenn jetzt bodengestützte Frühwarnsysteme zerstört werden, dann bleibt die weltraumgestützte Erkennung der Frühphase von Raketenstarts erhalten. Die Möglichkeiten zum Abschuss werden durch das Ausschalten der bodengestützten Radare eingeschränkt bzw. unmöglich gemacht.

    Anfliegende ICBMs werden also in jedem Fall erkannt. Berühmt geworden ist der Fehlalarm des sowjetischen Satellitenüberwachungssystems am 26. September 1983, der als solcher von dem sowjetischen Offizier Stanislaw Petrow erkannt wurde und Petrow den nuklearen Gegenschlag nicht auslöste. Das Ausschalten von bodengestützten Radarsystemen beeinflusst nicht die Zweitschlagskapazität des angegriffenen Landes. Wenn jedoch ein Fehlalarm durch Satelliten nicht mehr durch Gegenprüfung eines Bodenradars erkannt wird, dann verringert sich nicht nur die Sicherheit des angegriffenen Landes, sondern im gleichen Maße die Sicherheit des Landes das gar keine Raketenstarts ausgelöst hatte, sondern versehentlich nur als Auslöser identifiziert wurde.

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