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Verliert Israel die USA? | Von Jochen Mitschka

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Ein Standpunkt von Jochen Mitschka.

Zuletzt hatte ich darüber berichtet, dass der Waffenstillstand mit dem Jemen, und die Ablehnung eines Gesetzentwurfs möglicherweise der vorsichtige Beginn waren, sich von Netanjahus Völkermordpolitik, und vor allen der seiner rechtsextremsten Minister, zu distanzieren. Dazu mehr gleich zu Beginn. Dann berichte ich über das normale „Zerstören, vertreiben, notfalls töten“ in der Politik Israels, warum Israelis das Land verlassen wollen, was Israel im Libanon, in Syrien und Jemen so anstellte, und was man zu Deutschland in dieser Beziehung wissen sollte.

Verliert Israel die USA?

Alon Mizrahi berichtete am 7. Mai, dass er glaubte, dass die Regierung Trump von den massiven israelischen Angriffswellen gegen den Jemen und seine zivilen Einrichtungen überrascht wurde. Anscheinend war es eine Ansage an die USA, dass diese nicht genügend getan hatten, um den Jemen einzudämmen. 

Aber Trumps Entscheidung hatte dem Jemen nun die notwendige Bewegungsfreiheit gegeben, ungestört gegen Israel vorzugehen, ohne gleichzeitig gegen die Flugzeugträger kämpfen zu müssen. Was für den Jemen „Ressourcen“ freimacht, um Israel für seine Luftangriffe zu bestrafen.

Gleichzeitig erinnerte Mizrahi daran, dass das „irrwitzige“ Gesetz, mit dem Israel-Kritik und jeder in den USA mit Gefängnis bestraft werden sollte, der es wagte, israelische Geschäfte oder Produkte zu boykottieren oder dazu aufzurufen, scheiterte. Und daran wie dieses Gesetz trotz der Macht der Israel-Lobby kläglich gescheitert war. Wie wir wissen sogar durch Stimmen der regierenden Republikaner.

„Es scheint, dass das ‚America First‘-Lager in der Trump-Administration die Oberhand über das ‚Israel First‘-Lager hat. Das ist sehr interessant und möglicherweise sehr folgenreich. Israels Arroganz geht Amerika langsam auf die Nerven (man denke daran: Sie nutzten amerikanische Ausrüstung und Finanzierung, um das US-Militär im Jemen in Verlegenheit zu bringen). Wenn dieser Trend noch etwas länger anhält (und er wird es „dauern“, die Frage ist nur wann), wird er sich wie ein Lauffeuer in einem künstlichen israelischen Wald ausbreiten. Als Reaktion darauf wird Israel übrigens das Einzige tun, was es kann: mehr Blutvergießen und weitere Machtdemonstrationen. Netanjahu droht den verbliebenen Kindern Gazas bereits mit ungewöhnlich heftigen Worten.“[1]

Der Autor wettete, dass AIPAC alle verfügbaren Kanäle in Washington heiß laufen lassen wird, um zu verstehen, was passierte, und um sicherzustellen, dass die Kontrolle nicht verloren geht. Und in „geheimen zionistischen Räumen“ wurden seiner Meinung nach einige äußerst unerhörte Vorschläge ernsthaft diskutiert werden. Er war der Meinung, dass die zionistische Kontrolle über die westliche politische Macht nicht ewig halten könne.

Ein weiterer Hinweis darauf könnte gewesen sein, als Trump erklärte, dass drei der israelischen Gefangenen in Gaza durch die israelischen Angriffe getötet wurden. Und die Angehörigen dieser „Geiseln“ waren von Netanjahu nicht informiert worden, sondern erfuhren es nach Aussagen von Trump über die Medien.

Am 7. Mai machte auch die Nachricht die Runde, dass Trump eine Rundreise im Nahen Osten plante, dabei Saudi-Arabien, die VAE und Katar besuchen wollte, aber anscheinend nicht Israel.

„Außerdem werden ‚hochrangige israelische Beamte‘ (sprich: Netanjahu) in zionistischen Medien mit den Worten zitiert: ‚Wir verstehen Amerikas Absichten nicht‘, was auf den Beginn einer Panik hindeutet. Sehr erfrischend.“[2]

Am 9. Mai ging es weiter. Die türkische Seite AA.com.tr verbreitete die Meldung, dass Trump die Beziehungen zu Netanjahu beendete, wegen „Befürchtungen manipuliert zu werden“.[3] Ursprünglich war diese Meldungen im israelischen Rundfunk verbreitet worden.

„Yanir Cozin, Korrespondent des israelischen Armeeradios, erklärte in einem Beitrag auf seinem X-Account, Trump habe diese Entscheidung getroffen, nachdem enge Vertraute dem israelischen Minister für strategische Angelegenheiten, Ron Dermer, mitgeteilt hatten, der Präsident glaube, Netanjahu werde ihn manipulieren. Ein israelischer Beamter fügte hinzu, Dermers Ton in den jüngsten Gesprächen mit hochrangigen republikanischen Politikern über Trumps Vorgehen sei als arrogant und wenig hilfreich empfunden worden. Der Beamte sagte, Menschen aus Trumps Umfeld hätten ihm gesagt, Netanjahu manipuliere ihn. ‚Trump hasst nichts mehr, denn als Narr oder als jemand dargestellt zu werden, der manipuliert wird. Deshalb hat er beschlossen, den Kontakt zu Netanjahu abzubrechen‘, fügte der Beamte hinzu.“[4]

Der Bericht verwies außerdem darauf hin, dass die israelische Regierung keinen konkreten Plan vorgelegt habe wie, aber auch keinen Plan in welchem Zeitraum eine Lösung mit dem Jemen und dem Iran gefunden werden könnte. Der Korrespondent von Army Radio betonte außerdem, dass es der Netanjahu-Regierung nicht gelungen sei, einen konkreten Vorschlag zum Gaza-Streifen vorzulegen. Wie ich schon länger erklärte, schien es nun konkreter zu werden, Netanjahu als Sündenbock zu opfern.

Die Tatsache, dass Trump keine Anrufe von Netanjahu mehr beantwortete, und auf seiner Reise in den Nahen Osten auch nicht beabsichtigte, Israel zu besuchen, erzeugte Befürchtungen, ja Angst in Israel. „Überraschungen, Frustration und Besorgnis in Israel: Trumps Zickzack-Politik – und was dahinter steckt“, meldete die israelische Seite Ynetnews.com. Sie behauptete, dass Trumps Stopp der Angriffe auf den Jemen, den Israel aus den Medien erfahren hatte, wäre „zu weit gegangen“. Gespräche mit dem Iran, Abkommen mit Saudi-Arabien, Beziehungen zur Türkei und politische Veränderungen im Gazastreifen deuteten darauf hin, dass der US-Präsident doch tatsächlich den Vorteil der USA über Israels Interessen stellte; daher müsse Tel Aviv sicherstellen, dass die israelischen Interessen mit denen der USA in Einklang standen. Und natürlich hoffte die Zeitung, dass die Gespräche mit dem Iran scheiterten, damit die militärische „Lösung“ wieder auf den Tisch kam.

Die USA hatten mit dem Jemen einen Deal ohne Rücksprache mit Israel getroffen. Und nun, so war die Angst in Israel, sprachen sie mit dem Iran nur über die Anreicherung von Uran, nicht aber über die ballistischen Raketen, nicht über Unterstützung der Länder wie Jemen und Libanon, die auf dem Speisezettel Tel Avivs standen. In einer erstaunlichen Äußerung gegenüber der Presse erklärte Trump dann auch noch seine Bewunderung und Respekt für den Mut und die Tapferkeit des Jemen, und dass er an ein Versprechen, keine US-Schiffe anzugreifen glaube.[5]

Die Jerusalem Post berichtete, ebenfalls am 9. Mai, dass der US-Verteidigungsminister Pete Hegseth einen bereits geplanten Besuch in Israel abgesagt hatte[6]. Seine Reise nach Saudi-Arabien, Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate blieb aber unverändert, wie geplant. Wobei manche Quellen sagten, dass Hegseth gar nicht vorgehabt habe, nach Israel zu reisen.

Das Ganze musste man vor dem Hintergrund sehen, dass die USA großen Druck auf Israel ausübten, einen „Deal“ mit der Hamas abzuschließen[7]. Während Netanjahu keinerlei Absichten hatte, das materialisieren zu lassen, denn er wollte Gaza annektieren, und die Bewohner vertreiben. Weshalb man sagte, dass Witkoff dies wohl absichtlich an die Medien herausgegeben hatte. Im Prinzip drohte Witkoff, dass der Preis für Israel immer höher werde. Worüber Analysten heftig spekulierten, wie das wohl gemeint war.

Da die USA Israel in keiner Weise berücksichtigten, als sie ein Übereinkommen mit dem Jemen schlossen, sie nicht einbezogen in die Gespräche mit dem Iran, und schließlich Israel auch nicht mitreden ließen, wenn es um eine mögliche Urananreicherung in Saudi-Arabien ging, befürchtete Israel nun auch eine Einigung mit der Hamas. Auch ohne, dass Israel gefragt wurde?

Noch alarmierender war möglicherweise die Aussage eines entschlossenen US-Zionisten, des US-Botschafters in Israel, Mike Huckabee, der schon einen Tag vorher, am 8. Mai erklärt hatte, dass die USA keine Genehmigung von Israel für die Beendigung der Feindseligkeiten mit dem Jemen brauchten.[8] Er sagte doch tatsächlich, dass es doch dabei alleine darum ginge, Schäden für US-Bürger zu verhindern.

Netanjahu hatte gefordert, dass jeder Waffenstillstand in Gaza nur zustande kommen könnte, wenn die Hamas alle Waffen ablieferte, manchmal mit dem Zusatz, dass damit alle Widerstandsgruppen gemeint waren. Was natürlich nicht passieren würde. Die Hamas erklärte, eine von UN-Resolutionen legitimierte Widerstandsgruppe gegen die illegale Besatzung zu sein, und zu vielen Dingen bereit zu sein, aber niemals die Waffen abzugeben. Die Hamas wäre auch bereit, die zivile Verwaltung an eine rein technokratische, nicht politische Verwaltung in Gaza abzugeben.

Hierzu passte die Feststellung vom investigativen Journalisten Jeremy Scahill, dass es für Israel gefährlich wurde, als die USA direkte Gespräche mit der Hamas begannen. Was der Journalist, der aus einem Interview mit einem der Hamasführer kam, in einer Videoschaltung erklärte.[9] Scahill erklärte, dass die Gespräche mit dem US-Verhandlungsführer sehr fruchtbar gewesen seien, weil offensichtlich zum ersten Mal Fakten über die Hamas in das Bewusstsein der USA drangen. Was prompt dazu führte, dass der US-Verhandlungsführer Bolder erklärte, dass es doch „normale Menschen“ seien, mit denen man diplomatische Gespräche führen könne. Also das Gegenteil von dem, was die Kriegstreiber rund um Netanjahu behauptet hatten.

Und bei den Gesprächen sei ganz klar herausgekommen, dass die Hamas einen vernünftigen Vorschlag nicht nur für einen Waffenstillstand, sogar für eine „ständigen Waffenstillstand“ gemacht hatte, in dem alle Gefangenen der Hamas gegen einige Gefangene Israels ausgetauscht werden sollten, und Feindseligkeiten für viele Jahre ein Ende finden konnten. Und auch die Ideen, welche von der Hamas zu einer Zweistaatenlösung, die in den Gesprächen geäußert wurden, so Scahill, seien sehr gefährlich für die israelische Politik gewesen.

Denn die israelische Politik war seit 2017 klar benannt worden: Die palästinensischen Territorien müssen übernommen werden. Wie man sogar im Guardian[10] am 9. Mai lesen konnte. Der Autor, ein israelischer Oppositionspolitiker, Ofer Cassif erklärte:

„Im Oktober 2023 warnte ich in meinem ersten Interview nach dem Massaker vom 7. Oktober, dass die israelische Regierung das brutale Massaker ausnutzen würde, um ihre Pläne zur Annexion palästinensischer Gebiete voranzutreiben. Der Plan, auf den ich mich bezog, wurde 2017 von Smotrich formuliert und trug den Titel ‚Unterwerfungsplan‘ (manchmal übersetzt als ‚Entscheidungsplan‘). Darin legte er einen Plan vor, um die Aussicht auf einen palästinensischen Staat zunichtezumachen. In einem erschütternden Dokument, das Menschen wie Schachfiguren behandelt, zog Smotrich die Grenzen Israels neu. Erstens forderte er die Annexion palästinensischen Territoriums, ohne den Palästinensern grundlegende politische, bürgerliche oder nationale Rechte zu gewähren, und behandelte sie stattdessen als Kolonialsubjekte. Zweitens sollten Palästinenser, die ihr Schicksal als Untertanen zweiter Klasse nicht akzeptierten, physisch aus ihren Häusern, ihrem Land und ihrer Heimat vertrieben werden. Und drittens sollten alle, die sich widersetzen und für ihre Grundrechte als Menschen kämpfen, gejagt und getötet werden.“

Dies war der Plan, und er wurde umgesetzt, wie man sehen konnte. Wenn sich nun Trump aus der Unterstützung dieses Planes zurückzog, würde es für Israel schwierig werden, die letzte Phase in Angriff zu nehmen.

Am Abend des 9. Mai (deutsche Zeit) folgte dann eine Anordnung Trumps, humanitäre Hilfe „so schnell wie möglich“ nach Gaza zu lassen, unabhängig, ob ein Waffenstillstand verabredet wurde oder nicht, erklärte der US-Botschafter in Israel.[11]

„Laut Huckabee werden die Hilfsgüter ‚effizient und sicher‘ verteilt, sodass die Hamas keinen Zugriff darauf hat. Er fügte hinzu, dass einige Partner der USA und mehrere humanitäre Organisationen ihre Unterstützung zugesagt haben. ‚Wir können die Namen der Beteiligten noch nicht nennen, da einige Details ihrer Beteiligung noch ausgearbeitet werden‘, sagte er. ‚Die erfreuliche Nachricht ist jedoch, dass es eine positive erste Reaktion gibt.‘“[12]

Botschafter Huckabee erklärte, dass Israel nicht in die Verteilung der Hilfsgüster einbezogen werde. Es gab, so die Aussage „private Sicherheitsfirmen“, die verantwortlich für die Sicherheit der Arbeiter sein werden, sowohl in den Verteilungszentren, als auch während der Verteilung selbst. Er gab zu, dass die Art der Humanitären Hilfe von der UN kritisiert worden war, aber bestand darauf, dass die Hilfe vom Präsidenten der USA persönlich kam, der sicherstellen wollte, dass sie nicht in den Händen der Hamas landete.

Obwohl das Vorgehen offensichtlich gegen den Willen von Netanjahu und seinen rechtsextremistischen Ministern verstieß, erklärte der Botschafter, dass natürlich Israel ein souveränes Land sei, dem niemand etwas zu befehlen habe.

Die UN kritisierte, dass das Vorgehen unmenschlich sei, da es  anscheinend so durchgeführt werden sollte, dass die Überlebenden in Gaza nur gerade genug Kalorien erhalten sollten, um zu überleben, was nicht mit den ethischen Grundsätzen der UN vereinbar sei.

Am 12. Mai wurde bekannt, dass die Hamas einen Soldaten Israels, der aber auch US-Bürger war und in den USA aufwuchs, ohne Bedingungen freiließ[13], nachdem es wohl direkte Verhandlungen zwischen den USA und der Hamas gegeben hatte. Idan Alexander, auch Edan Alexander genannt, war ein 21-jähriger Soldat der IDF, der während des Hamas-Angriffs am 7. Oktober 2023 an der Grenze zu Gaza gefangen genommen wurde, wo er in einer Elite-Infanterieeinheit der israelischen Armee (IDF) diente. Er war also eindeutig ein Kriegsgefangener, keine „Geisel“. Ein Video am 13. Mai erklärte, dass die Freilassung des unversehrten, gut genährten und gesunden Gefangenen der Hamas nur durch Trumps Druck möglich geworden war, und wie sich nun der Druck innerhalb der israelischen Gesellschaft gegen Netanjahu verstärkte.[14]

Steve Witkoff, der US-Sondergesandte für den Nahen Osten, sollte laut Channel 12 den Familien israelischer Geiseln gesagt haben, dass Israel den Konflikt verlängere, obwohl die USA einen Waffenstillstand anstrebten[15].

Trump, immer für eine Überraschung gut, ließ schließlich das Gerücht verbreiten, die USA wollten Palästina als Staat anerkennen. Und offensichtlich machte das Eindruck auf die arabischen Führer. Denn man hörte, dass Ägypten beschloss, weiter keinen neuen Botschafter nach Tel Aviv zu senden[16] und es vermied, Israels geplanten neuen Botschafter in Kairo, Uri Rothman[17] zu akkreditieren. Ägypten erklärte, es habe sich dafür auf Grund des Verhaltes Israels in Gaza entschieden. Das war eine unausgesprochene drastische Verschlechterung der diplomatischen Beziehungen, nachdem sich Ägypten bereits 2024 der Klage Südafrikas gegen Israel vor dem IGH angeschlossen hatte. Ägypten würde es vermutlich nicht wagen, sich dem Vorwurf auszusetzen, den Friedensvertrag mit Israel zu verletzen[18], wenn das Land nicht das Gefühl hätte, dass Trump es tolerierte.

Am 13. Mai schließlich schrieb die New York Times: „Israelische Offiziere geben hinter vorgehaltener Hand zu, dass Gaza am Rande einer Hungersnot steht. Die israelische Regierung hat Warnungen vor extremer Nahrungsmittelknappheit nach der Blockierung von Hilfslieferungen öffentlich zurückgewiesen. Eine interne Analyse kam jedoch zu dem Schluss, dass eine Krise droht, wenn die Nahrungsmittelversorgung nicht wiederhergestellt wird.“[19]

Nun sollte man wissen, dass die Berichterstattung der NYT nie völlig neutral war. Die Zeitung hatte in der Vergangenheit berechtigte Vorwürfe aushalten müssen, bestimmte Narrative zu bevorzugen, sei es zugunsten der US-Außenpolitik oder im Einklang mit „liberalen“ Werten. Deshalb war es unwahrscheinlich, dass der Artikel direkt mit dem eher weniger „liberal“ eingestellten Weißen Haus abgesprochen wurde. Trotzdem stellte es einen Trend dar. Denn schon vorher hatte die Zeitung kritisch über Luftangriffe Israels auf Gaza berichtet. Das dürfte Folgen haben, davon ging man Mitte Mai aus. D.h. wenn die NYT kritisch berichten durfte, dann war es anderen Medien auch „erlaubt“. Und ganz besonders, weil geflüstert wurde, dass Trump sich von Netanjahu distanzierte.

Erkennen USA Palästina an?

„US-Präsident Donald Trump wird Palästina anerkennen, so eine Quelle aus dem Golf gegenüber Media Line“ berichtete die ansonsten zuverlässige Nachrichtequelle The Cradle. In dem Tweet [20] wurde behauptet, dass eine anonyme Quelle aus den Golfstaaten erklärt hatte, dass die von Präsident Trump angekündigte „wunderbare Neuigkeit“ die Ankündigung erhalten werde, dass die USA den Staat Palästina anerkennen werde. Außerdem sollte ein palästinensischer Staat ohne Mitwirkung der Hamas geschaffen werden.

„Die Quelle erklärte weiter: ‚Sollte die amerikanische Anerkennung des Staates Palästina erfolgen, wäre dies die wichtigste Erklärung, die das Machtgleichgewicht im Nahen Osten verändern und weitere Länder den Abraham-Abkommen beitreten werden.‘ Er merkte außerdem an, dass Wirtschaftsabkommen zwar Teil des Prozesses sein werden, viele davon jedoch bereits öffentlich bekannt gegeben wurden, und dass die Golfstaaten möglicherweise Zollbefreiungen erhalten könnten.“[21]

Es gab schon viele „wunderbare Neuigkeiten“ und niemand in Palästina machte sich Hoffnungen darauf, dass ihr Land entsprechend der Teilungserklärung der UNO 1948 wirklich als Staat anerkannt würde. Vielmehr vermutete man einen Schachzug Trumps, in den arabischen Staaten für Israel Zeit herauszuarbeiten, damit Israel weiter Fakten vor Ort schaffen konnte. Ohne, dass dies aber auf den „Friedenspräsidenten“ negativ abfärben sollte.

Andrew Korybko sah die Entfremdung, die man zwischen Trump und Netanjahu sah, am 11. Mai als möglicherweise „unüberbrückbar“ an. Was seiner Meinung nach aus Sicht der israelischen Interessen ein Albtraumszenario sei. Der Autor wiederholt dann, welche Gründe für eine Distanzierung Trumps von Netanjahu sprachen. Und kam dann zu dem Schluss:

„Der Streit könnte, abhängig von Trumps nächsten Schritten, sogar unüberbrückbar sein. Aus israelischer Sicht war es bereits schlimm genug, dass die USA unmittelbar nach der Ankündigung einer Luftblockade gegen Israel ein eigenes Abkommen mit den Houthis schlossen, doch die Abkopplung der saudischen Anerkennung Israels von ihren zivilen Atomgesprächen, geschweige denn von der Anerkennung Palästinas, könnte den Rubikon überschreiten. In diesem Szenario blieben Israel und die USA während Trumps restlicher Amtszeit und möglicherweise sogar darüber hinaus, sollte Vance seine Nachfolge antreten, zerstritten.

Die Folgen eines solchen Eintretens hätten weitreichende Auswirkungen in der gesamten Region. Ohne die anhaltende Unterstützung seines ältesten und zuverlässigsten Verbündeten, der trotz des globalen Systemwandels zur Multipolarität nach wie vor das stärkste und einflussreichste Land der Welt ist, wäre Israel mit den Bedrohungen aus dem Iran und der Türkei allein gelassen. Erschwerend kommt hinzu, dass nicht ausgeschlossen werden kann, dass die USA ihre Militärhilfe für Israel unter irgendeinem Vorwand kürzen oder sogar einstellen und damit dessen Streitkräfte schwächen.“[22]

Korybko befürchtete, dass diese Kombination von Faktoren dazu führen könnte, dass Israel verzweifelt gegen seine regionalen Gegner vorging, bevor es seine militärstrategischen Vorteile verlor – was einen groß angelegten Krieg auslösen könnte – oder dass es zu einer Reihe von Kompromissen gezwungen sein wird, die den Verlust ebendieser Vorteile beschleunigten. Aus Sicht der israelischen Interessen sei dies um jeden Preis zu vermeiden. Dennoch bestehe, meinte der in Moskau lebende Analyst, wie Trumps unerwartete Versöhnung mit Selenskyj zeigte, immer noch die Chance, dass ihre Spannungen überwunden werden. Aber leider habe Netanjahu wohl keine Mineralien.

Auch wenn internationale Medien begannen, über die Gräueltaten Israels in Gaza offen zu berichten, hatte Meta „das Memo noch nicht erhalten“, denn am 12. Mai wurde bekannt, dass das Instagram-Konto des palästinensischen Fotografen Wissam Nassar deaktiviert wurde, weil er über den Völkermord in Gaza mit Fotos berichtet hatte.[23]

Aber ich konnte in dem Moment nicht wirklich daran glauben, dass die USA Palästina als Staat anerkennen würden. Denn dann wäre nicht nur der Weg zur Vollmitgliedschaft in der UN geebnet, sondern dann wäre auch eines der vielleicht wichtigsten Argumente gegen die Haftbefehle des IStGH, die Nichtzuständigkeit des Gerichtes, schwächer geworden.

Aber am 13. Mai äußerte sich der rührige und bekannte Prof. Jeffrey Sachs in einem Gespräch mit Judge Napolitano sehr optimistisch, dass Trump tatsächlich diesen Schritt tun könnte, und Palästina anerkennen würde[24].

Hatte Trump kurz vorher noch von Akzeptanz für Vielfalt, Kultur und von falschem, missionarischen Liberalismus gesprochen, weshalb Beobachter glaubten, er hätte begriffen, dass die Kolonialzeit vorbei war, klang eine Rede am 14. Mai in Saudi Arabien nicht danach, als ob Trump wirklich von den Kriegsverbrechen Israels Abstand nehmen wollte:

„Hinsichtlich Gaza teilt meine Regierung  die Hoffnung vieler Menschen in dieser Region auf eine Zukunft in Sicherheit und Würde für das palästinensische Volk. Doch das kann nicht geschehen, solange die Führung des Gazastreifens Freude daran hat, unschuldige Menschen zu vergewaltigen, zu ermorden und zu foltern. Das ist nicht möglich.“[25]

Hier endet das Format des PodCast. Im Anhang findet der interessierte Leser noch Hinweise wie Dörfer zerstört werden, was die Software „Wo ist Papa“ macht, wie groß die Verluste der israelischen Besatzungsarmee sind, und wie viele Israelis ihr Land verlassen wollen. Es folgt dann die Beschreibung, was im Libanon, in Syrien, im Jemen und schließlich in Deutschland in Beziehung zu Palästina passiert.

Quellen und Anhang

Der Autor twittert zu tagesaktuellen Themen unter https://x.com/jochen_mitschka

Dorf zerstört, Folter aus Spaß

Warum berichtete ich schon wieder, wie ein palästinensisches Dorf zerstört, und die Bewohner vertrieben wurden? Weil es mühsam aber notwendig war, damit Lehren daraus gezogen werden konnten.

Ein Bericht von Basel Adra vom 6. Mai beschrieb, wie Palästinenser vom Lärm der Bulldozer aufwachten, welche ihr Dorf bis zum Mittag komplett abgerissen hatten.[26] Wie üblich wurde ein Gebiet zur gesperrten Militärzone erklärt, um die Palästinenser, die dort lebten vertreiben zu können, und ihr Dorf dem Erdboden gleich zu machen. Hunderte Male exekutiert, und immer unterstützt durch die Kolonialmächte. Israel vernichtete auch 2025 weiter die Lebensgrundlagen, die Häuser, die Geschichte, Kultur der Palästinenser und behauptete, Palästinenser seien gar nicht in der Lage einen Staat zu führen.

The Cradle zitierte am 12. Mai aus der israelischen Zeitung Maariv, wie sich Netanjahu ganz offen zu dem bekannte, was in Deutschland als Verschwörungstheorie seit Jahren verleumdet wurde.

„‘Wir zerstören immer mehr Häuser, und sie können nirgendwohin zurückkehren … Die einzig logische Folge wäre der Wunsch der Gaza-Bewohner, ins Ausland auszuwandern. Unser Hauptproblem ist es, aufnahmebereite Länder zu finden‘, sagte er vor dem israelischen Ausschuss für Auswärtige Angelegenheiten und Verteidigung. Netanjahu sagte im Ausschuss erstmals unter Bezugnahme auf den Plan zur Verteilung humanitärer Hilfe in Gaza, dass der Erhalt der Hilfe davon abhängig gemacht werde, dass die Gaza-Bewohner, die sie erhalten, nicht an die Orte zurückkehren, von denen sie zu den Verteilungsstellen kommen. Die Begründung: An ihren Herkunftsorten seien sie mit Hamas-Mitgliedern vermischt.“[27]

Dazu passte die Meldung in Mondoweiss, dass Israel ein Machtvakuum in Gaza erschuf, indem es bewaffnete Plünderer unterstützte – und jeden tötete, der versucht, sie aufzuhalten. Immer mehr Berichte deuteten darauf hin, dass Israel bewaffnete Banden anstiftete, Lebensmittelvorräte in Gaza zu plündern und Chaos zu stiften – und diejenigen tötete, die versuchen, dies zu verhindern. Und natürlich wurde die Schuld auf „die Hamas“ geschoben. Doch diese Strategie war nicht neu: Israel hatte von Anfang an Krieg gegen die Zivilbevölkerung im Gazastreifen geführt.[28]

Am 9. Mai legte Mondoweiss nach und erklärte:

„Die Vernichtung Gazas war schon immer Israels Plan, doch nun ist es offiziell.“

Israel habe seinen Plan zur Auslöschung Gazas 18 Monate lang umgesetzt. Nachdem der Plan nun offensichtlich aufgegangen war, diskutierte die Netanjahu-Regierung offen über ethnische Säuberungen. Und dennoch genoss Israel internationale Straffreiheit.[29]

„Seit Trumps Erklärung vom Februar[30], von der er später zurücktrat[31], ist Israel bestärkt, seinen Plan mit Volldampf voranzutreiben. Die Wiederaufnahme des Krieges und das Brechen des Waffenstillstands[32] sind teilweise auf diese neu entdeckte Entschlossenheit zurückzuführen, Israels ‚Endlösung‘ für die Gaza-Frage durchzusetzen. Dass Israel dazu in der Lage ist, liegt daran, dass die internationale Gemeinschaft kaum einen Finger gerührt hat, um es zu stoppen.

Doch Trumps Ankündigung vom Februar war nicht der Ursprung von Israels Strategie, den Gazastreifen einzunehmen und seine Bevölkerung zu vertreiben. Lange bevor Trump Israel zum Waffenstillstand mit der Hamas zwang, hatte die Armee all ihre Kräfte hinter einen Militärplan gestellt, der von einer Kohorte israelischer Generäle vorgeschlagen worden war und auf einer früheren Vision des pensionierten israelischen Generals Giora Eiland basierte. Der sogenannte ‚Plan der Generäle‘[33] zielte darauf ab, den Norden Gazas durch Belagerung und Aushungerung vollständig zu entvölkern. Die Umsetzung des Plans beinhaltete die vollständige Abriegelung der 400.000 in der Region lebenden Palästinenser, sodass sie ohne Nahrung, Wasser und Medikamente dastehen würden; es folgte eine nicht enden wollende Welle von Zerstörungen und Sprengungen von Wohngebäuden und Häusern, großflächigen Flächenbombardements und die direkte, gewaltsame Evakuierung von Schulen im Norden, die zu Notunterkünften und Krankenhäusern umfunktioniert wurden.“[34]

Der Artikel erklärt dann, wie der erste „Plan der Generäle“ daran scheiterte, dass 100.000 Menschen während des Waffenstillstandes wieder zurück in den Norden zu den Ruinen ihrer Häuser gezogen waren, und beschrieb dann den neuen Plan. Den wir bereits kennen, nämlich die Bewohner in einem Lager zusammen fassen, von dem sie dann „freiwillige ausreisen“ sollten, während Menschen außerhalb des Lagers keine humanitäre Hilfe erhielten, und als „Kombattanten“ angesehen wurden, also Freiwild für israelische Drohnen und Bomber waren.

„Der israelische Fernsehsender Channel 12 berichtete, der Morag-Korridor solle die ‚freiwillige Migration‘ der Palästinenser erleichtern. Israels Verteidigungsminister Israel Katz verkündete in einer Fernsehansprache, die israelische Armee spalte den Gazastreifen und setze den Plan zur freiwilligen Migration um. Katz bekräftigte diesen Plan Wochen später[35] und erklärte, Israels Strategie im Gazastreifen bestehe darin, die Infrastruktur zu zerstören, humanitäre Hilfe zu blockieren und ‚freiwillige Transfers zu fördern‘.“[36]

Damit auch die ethnische Säuberung außerhalb Gazas voranschreiten konnte, spendete Yossi Dagan, der Kopf des Siedler-Rates im Westjordanland, dutzende DMR Scharfschützengewehre, mit dem auch über mehrere hundert Meter Palästinenser getötet werden konnten. Bisher war die Entfernung für die normalen Sturmgewehre der Siedler auf 100 bis 200 Meter beschränkt gewesen.[37] Die radikalen Siedler-Milizen wurden nun auch ganz offiziell von der Regierung Israels finanziert und unterstützt.

„Wo ist Papa“

Caitlin Johnstone war eine der wenigen vollkommen unabhängigen Autoren mit über 420.000 Followern auf X.com. Sie war eine kompromisslose Stimme, die mit scharfer Zunge die Lügen des US-Imperiums und Israels Genozid in Gaza anprangerte, während sie für freie Rede und Wahrheit kämpfte. Um den Status der Situation in Palästina zusammen zu fassen, veröffentlichte sie am 7. Mai einen eindrucksvollen Text, der nun in deutscher Übersetzung folgt.

„Israelische Scharfschützen schießen im gesamten Gazastreifen regelmäßig gezielt auf Kinder.

Israel hat eine künstliche Intelligenz entwickelt, um mutmaßliche Hamas-Kämpfer auf dem Heimweg zu ihren Familien anzugreifen, und spöttisch „Wo ist Papa?“ genannt, weil sie die Kinder der Kämpfer töten.

Israel hat Hunderte Male Gesundheitseinrichtungen und Krankenwagen im Gazastreifen angegriffen. Es wurde dokumentiert, wie sie die angegriffenen Krankenhäuser betraten und systematisch einzelne medizinische Geräte zerstörten, um sie unbrauchbar zu machen.

IDF-Soldaten veröffentlichen ständig Fotos und Videos auf ihren Social-Media-Konten, die zeigen, wie sie sich spöttisch in die Kleidung toter und vertriebener palästinensischer Frauen kleiden und mit dem Spielzeug toter und vertriebener palästinensischer Kinder spielen.

Die IDF hat zugegeben, einen beliebten Telegram-Kanal namens „72 Virgins“ zu betreiben, der extrem blutige und sadistische Snuff-Filme von Menschen in Gaza veröffentlichte, die von israelischen Streitkräften abgeschlachtet wurden.

Nach der Zerstörung von Gebäuden voller Zivilisten ist es bekannt, dass die israelischen Streitkräfte Scharfschützendrohnen einsetzen, um die Überlebenden, darunter auch Kinder, zu töten.

Israel hat bei seinem Angriff auf Gaza eine historisch beispiellose Zahl von Journalisten ermordet und bewusst humanitäre Helfer angegriffen.

Israelische Soldaten vergewaltigen und foltern palästinensische Gefangene, darunter auch Ärzte, zu Tode. In den seltenen Fällen, in denen jemand wegen dieser Misshandlungen verhaftet wird, kommt es zu Unruhen – nicht um gegen die Misshandlungen, sondern um gegen die Verhaftung der Täter zu protestieren.

Und nun verkündet Israel offen seine Absicht, den gesamten Gazastreifen von Palästinensern ethnisch zu säubern. Finanzminister Bezalel Smotrich erklärte, der Plan sehe vor, die Bevölkerung Gazas am südlichen Ende der Enklave zu „konzentrieren“ und zum Verlassen des Gebiets zu drängen, während der Rest Gazas „vollständig zerstört“ werde.

‚Die Bevölkerung Gazas wird sich vom Morag-Korridor aus Richtung Süden konzentrieren. Der Rest des Gazastreifens wird leer sein‘, sagte Smotrich und fügte hinzu: ‚Sie werden völlig verzweifelt sein, da sie erkennen, dass es in Gaza keine Hoffnung und nichts mehr zu suchen gibt. Sie werden nach einer Umsiedlung suchen, um anderswo ein neues Leben zu beginnen.‘

Eine Anfang des Jahres veröffentlichte Umfrage ergab, dass nur drei Prozent der jüdischen Israelis die geplante ethnische Säuberung Gazas aus moralischen Gründen ablehnen. Genau: drei Prozent. Drei von hundert Menschen.

Neulich geriet ich mit einem liberalen Israel-Unterstützer in einen Schlagabtausch, dessen Argumentation im Grunde darauf hinauslief: „Ach, Sie behaupten also, Israel tue Zivilisten absichtlich schreckliche Dinge an, nur weil sie böse sind??“

Und, ich meine, ja. Das ist etwas vereinfacht, aber ja. Israel ist böse. Es ist ein zutiefst böses Land voller zutiefst böser Menschen. Noch einmal: drei Prozent.

Mein Gesprächspartner versuchte, die Vorstellung, die Israelis seien schreckliche Menschen, als legitime Erklärung für ihr Vorgehen in Gaza abzutun. Israels Vorgehen könne nur als rationale Reaktion auf die unglücklichen Provokationen der Palästinenser erklärt werden (von denen er natürlich ohne weiteres glaubte, sie seien blutrünstige Wilde). Doch die Beweise zeigen, dass Israel tatsächlich so böse ist, wie es aussieht.

Wie wir bereits besprochen haben, liegt das nicht daran, dass dem Judentum oder Jüdischsein etwas von Natur aus Böses innewohnt, das einen von Juden geführten Staat zu diesem Verhalten veranlassen würde. Vielmehr liegt es daran, dass das moderne Israel von Anfang an auf der Idee einer gestuften Gesellschaft basiert, in der eine ethnische Gruppe die anderen dominiert, was Ungerechtigkeit und Ungleichheit zu einem inhärenten Bestandteil des Systems macht. Israelis werden von Geburt an indoktriniert, dieses ungerechte Apartheidsystem als normal zu akzeptieren, was zwangsläufig bedeutet, sie auch zur Akzeptanz der Entmenschlichung und des Missbrauchs der entmachteten Gruppe zu indoktrinieren.

Wenn die Bevölkerung systematisch indoktriniert wird, Apartheid und Missbrauch als normal und gut zu akzeptieren, entsteht unweigerlich eine Gesellschaft voller Soziopathen. Diese Menschen werden wählen, beim Militär dienen, in den Medien und in der Regierung arbeiten. Das liegt nicht an ihrer ethnischen Zugehörigkeit oder Religion – es liegt an der Perversität des Apartheidstaates, in dem sie leben.

Viele Westler neigen dazu, Israel im Zweifelsfall zu vertrauen, weil sie von Anfang an davon ausgehen, dass die Lage nicht so einfach sein kann, wie sie aussieht, und der Missbrauch nicht so einseitig sein kann, wie er scheint. Sie gehen davon aus, weil westliche Medien und Politiker ständig Narrative produzieren, um Israel so unschuldig wie möglich und die Palästinenser so schuldig wie möglich erscheinen zu lassen. Doch in Wirklichkeit sieht es genau so aus: Israelis ermorden und verhungern eine Zivilbevölkerung, um ihr Land zu stehlen.

So einfach ist es wirklich. Israel ist wirklich so schlimm. Und das gilt auch für jeden, der es unterstützt.“[38]

Es waren nicht „Juden“, es waren ultranationalistische Israelis und jüdische und andersgläubige Zionisten, ihre Unterstützer in den westlichen Kolonialstaaten, welche den Völkermord zu verantworten hatten, und hoffentlich eines Tages dafür zur Verantwortung gezogen werden.

„Palästinensischen Staat töten“

Falls im Mai 2025 noch irgendjemand Zweifel hatte, ob in Gaza ein Völkermord an Palästinensern begangen wurde, dann war eine Aussage von Israels Minister Smotrich sicher erhellend. Haaretz berichtete, dass Smotrich sagte: „Das wird den palästinensischen Staat töten“[39]. Gemeint waren Bebauungspläne für Siedlungen, welche das Westjordanland in zwei Teile teilten.

„‘So bringt man eine Million Einwohner ins Westjordanland‘: Der rechtsextreme Minister Smotrich sagte, die Regierung arbeite bereits daran und so Gott wolle, werde es in dieser Amtszeit [israelische] Souveränität [im Westjordanland] geben.“[40]

Genau darum ging es seit 1948, seid der Nakba, seit dem Angriffskrieg von 1967 und der Vernichtung Gazas. Um die Auslöschung des Palästinensischen Staates, seiner Kultur, seiner Geschichte, und seiner Menschen.

Dazu passte ein Text von Rafi Walden in der israelischen Zeitung Haaretz vom 6. Mai, der den Titel trug: „I war früher schockiert über den Begriff Judeo-Nazi“.[41] Der Autor begann mit der Erklärung, dass die Geschichte des jüdischen Volkes voll von ertragenen Gräueltaten war. Sie reichten von den Kreuzzügen über die Inquisition bis hin zu den Pogromen und Unruhen in europäischen und arabischen Ländern und haten im Holocaust gegipflet. Neben Mord, Leid und Sachbeschädigung, so der Bericht, herrschte unter den Juden das schreckliche Gefühl, den Wütenden freie Hand gelassen zu haben, ohne dass sie jemand beschützte.

Doch seitdem hatte man einen „jüdischen Staat“ gegründet, was bedeute, dass die Macht diesmal in den eigenen Händen lag. „Aber nun haben wir wiederholt Pogrome verübt, und diese haben sich im Westjordanland in letzter Zeit verschärft.[42]“

Walden fuhr fort:

„Ich möchte mich auf einen herausragenden Aspekt konzentrieren, mit dem die Randalierer besonders prahlen: Sie sehen sich als authentische Vertreter des Judentums. Sie betrachten ihre Taten als Erfüllung des göttlichen Gebotes, das Land Israel zu erlösen. Sowohl ihre Aussagen als auch ihre Kleidung – große Kippas und im Wind flatternde Zizit (zeremonielle Fransen an ihren Gewändern), während sie gegen hilflose Menschen randalieren – zeugen von dieser Einstellung. Sie nennen ihre herausragenden Mitglieder ‚Jugend vom Berggipfel‘, doch zutreffender wäre die Bezeichnung ‚Jugend des Schreckens‘.

Viele dieser jungen Menschen wurden aus dem Bildungssystem ausgeschlossen. Ihnen fehlen die erforderlichen intellektuellen Qualifikationen für ein Studium an einer Jeschiwa. Sie finden ein Ventil für ihre Frustration und ihre Gewaltimpulse, indem sie ihre hilflosen Opfer grausam misshandeln[43]. In ihrer abgrundtiefen Dreistigkeit erklären die Randalierer ihre Taten als Produkt des jüdischen Glaubens. Doch das Judentum vertritt eine völlig andere und sogar widersprüchliche Position. Die Heiligkeit des Lebens ist zweifellos ein zentrales Prinzip im Judentum, das von denjenigen, die Unschuldige schikanieren, verachtet wird.“[44]

Dann folgt eine längere Beschreibung von Gewalttaten, die mit Zitaten aus religiösen jüdisch-religiösen Büchern verurteilt wurden. Selbst gegen die Zerstörung von Pflanzen eines Feindes fand sich ein solche Begründung. Aber die Randalierer vernichteten Olivenbäume, welche über Jahrhundert von Generation zu Generation weiter vererbt worden waren, oder uralte Obstbäume, ebenso wie Getreidefelder.

„Das Judentum verbietet es auch, sich über das Unglück des Feindes zu freuen. Als die dienenden Engel nach der Teilung des Roten Meeres jubelnd, ermahnte Gott sie mit den Worten: ‚Die Werke meiner Hände ertrinken im Meer, und ihr singt.‘ (Sanhedrin 31:72). Im Buch der Sprichwörter (24:17) heißt es: ‚Freue dich nicht, wenn dein Feind fällt, und dein Herz sei nicht froh, wenn er stolpert.‘“

Und natürlich verbietet der jüdische Glauben Frauen und Kinder zu töten, da sie niemals an einem Krieg teilnehmen, erklärte der Autor.[45] Und er erregt sich über das Verhalten, von diesen zionistischen Extremisten und Soldaten, die auch noch stolz ihre Verbrechen im Internet zeigen.

„Das Streben nach Frieden ist auch ein Grundprinzip des Judentums. In Sprüchen 3,17 heißt es: ‚Ihre Wege sind liebliche Wege, und alle ihre Pfade führen zum Frieden.‘ Und in Pirkei Avot 1,12 heißt es: ‚Aarons Schüler lieben den Frieden und streben nach Frieden.‘ Ich sehe die Antisemiten weltweit zufrieden die Hände reiben. Sehen Sie, die Juden, die uns der Verfolgung und der grausamen Taten beschuldigt haben, verhalten sich genauso, sobald sie an der Macht sind.“

Am Ende seiner Ausführungen kam er auf den Titel des Artikels zu sprechen. Er erklärte dass er mit dem Yeshayahu-Leibowitz-Preis für humanitäre Arbeit ausgezeichnet worden war. Aber einige Jahre nach dem Sechstagekrieg habe Leibowitz den erschreckenden Begriff „Juden-Nazis“ geprägt[46], um die ideologischen Väter der Hilltop Youth und ihre Taten zu bezeichnen. Wie viele andere sei er damals schockiert gewesen. „Heute jedoch, mit großem Schmerz und angesichts der Massentötung unschuldiger Menschen in Gaza, erkenne ich an, dass wir uns unverzeihlichen Taten nähern.“[47]

In einem Video, das die Stimme des Knesset Mitglieds Ofer Cassif wiedergab, wurde auf das gleiche Thema eingegangen und darauf hingewiesen, dass Israel zwar keine Gaskammern und Vernichtungslager, aber in den letzten Jahrzehnten eine „Nazi-Mentialität“ entwickelt habe.[48] Wer einmal in Ruhe bis 102 zählen wollte, hatte dann auch gewusst, wie viele Zivilisten am 7. Mai innerhalb der letzten 24 Stunden getötet hatte.[49]

Am 8. Mai kursiert ein Video im Internet, welches zeigte, wie Schüler und Lehrer diskutierten, so viele Araber wie möglich zu töten. Diese Indoktrination erfolgte ab dem Alter von sechs Jahren.[50] Während Palästinenser seit ihrer Kindheit, durch die Tötungen ihrer Familie, durch Inhaftierung und Folter von Freunden, durch Bombardierungen, durch Vertreibungen, Israelis als Feinde wahrnehmen und natürlich Hass entwickeln. Aber Autoren, welche die Gehirnwäsche an zionistischen Schulen in westlichen Ländern erklären wollten, wurden blockiert, ihre Artikel gelöscht, und sie selbst natürlich als Antisemiten verleumdet.[51] Im Westen gab es nur „Judenhass“, um die Taten der Israelis zu rechtfertigen, während Israel doch eine „Demokratie“ sei.

Die israelische Zeitung Haaretz veröffentlichte am 6. Mai einen Leitartikel, der die Menschen in Israel aufrütteln sollte. Der Titel „Israel wird einen hohen Preis zahlen, wenn es sein Todeskampagne im Gazastreifen fortsetzt“[52] ließ erkennen, wovor die Zeitung warnte."

„Die Entscheidung des Sicherheitskabinetts in dieser Woche, die Kämpfe im Gazastreifen auszuweiten, hat eine klare Bedeutung: eine bewusste Entscheidung, die Geiseln aufzugeben, die humanitäre Katastrophe zu verschärfen, die Israel über zwei Millionen schutzlose Zivilisten gebracht hat – in der falschen Hoffnung, sie könnten „umgesiedelt“ werden – also man könnte einen kriminellen Bevölkerungstransfer durchführen – und den israelisch-palästinensischen Konflikt von der Bildfläche verschwinden lassen. Die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat die Kontrolle verloren und reißt ein ganzes Land in den Ruin.“[53]

Die Entwicklung, welche Dan Steinbock in seinem Buch „Der Untergang Israels“[54] voraussagte, scheint erkennbar zu werden. Aber der Aufruf der braven Redakteure der Zeitung, endlich mit dem Morden aufzuhören, sollte verhallen, wie tausende andere vorher.

Aber vielleicht würde Netanjahus Mordserie an etwas anderem scheitern. Inzwischen war schon jeder achte Soldat, der in Gaza im Einsatz war aus psychologischen Gründen nicht mehr einsatzfähig. D.h. über 12% der Soldaten waren kampfunfähig[55]. Kampfunfähig, nicht durch Fremdeinwirkung, sondern durch die eigene Art und Weise der Kriegsführung.

Passend dazu erschien am 8. Mai im Quds News Network, das den Palästinensern nahe steht, ein Artikel, der den ehemaligen israelischen Verteidigungsminister und Militärchef Moshe Ya’alon zitierte, der erklärt hatte, dass Israel die Soldaten in „Kriegsverbrecher“ verwandele, da die Pläne für die Erweiterung des Krieges in Gaza eine „Etnische Säuberung“ und ein „Kriegsverbrechen“ sei. In einem Interview mit der israelischen Nachrichtenagentur Ynet News am Donnerstag hatte Ya’alon, Zamir gesagt, Israel „zwinge seine Soldaten, Kriegsverbrecher zu werden“.

Ya’lon erklärte ausdrücklich, dass es niemals um die Gefangenen der Hamas ging. Im Gegenteil, so erklärte er sinngemäß, werden von den letzten 24 Gefangenen, welche bereits durch israelische Bomben auf 21 reduziert wurden, weitere sterben.

„‘Wer also behauptet, militärischer Druck werde sie retten, liegt völlig falsch. Wir haben derzeit ‚bis zu 24 lebende Gefangene‘, jetzt sind es 21, und es könnte noch viel schlimmer werden. Sie alle müssen sofort freigelassen werden, selbst wenn wir in Gaza eingreifen wollen.‘ Er fügte hinzu: ‚Die Eroberung des Gazastreifens und die Umsiedlung der gesamten Bevölkerung an die ägyptische Grenze. Was soll das bedeuten? Nennen Sie es ethnische Säuberung, nennen Sie es Transfer, nennen Sie es Vertreibung – es ist ein Kriegsverbrechen. Sie schicken Soldaten, um Kriegsverbrechen zu begehen, und behaupten dann, die israelischen Streitkräfte würden für immer dort bleiben. (…) Smotrich und Ben Gvir wollen die Hamas nicht ersetzen, sie wollen israelische Militärherrschaft und israelische Zivilverwaltung. Sie sollten es ganz klar sagen: Sie werden Gaza erobern und mit Juden besiedeln, nachdem sie es durch ethnische Säuberungen gesäubert haben. Sie sollten es sagen.‘

Ya’alon fügte hinzu: ‚Wenn dem Kabinett die Säuberung der gesamten Bevölkerung Gazas bis zur Grenze vorgelegt wurde, wie Smotrich und Ben Gvir behaupten, dann sind Sie an einem Kriegsverbrechen beteiligt.‘ Laut Ya’alon ‚dreht sich hier alles darum, diesen Krieg hinauszuzögern und am Laufen zu halten, denn das Ende des Krieges bedeutet das Ende ihrer Amtszeit. Das ist die Überlegung, und das geschieht sogar mit den USA.‘“ [56]

Der ehemalige Verteidigungsminister erklärte, dass eindeutig Kriegsverbrechen begangen werden, und dass Israel der erste „demokratische“ Staat sein werde, der vor dem IStGH dafür angeklagt werden wird.

In der Zwischenzeit wurden im Internet Aufnahmen verbreitet, welche die Vergewaltigung eines palästinensischen Gefangenen zeigten, der anschließend im Krankenhaus behandelt werden musste[57], aber überlebte.[58] Da dies nicht der erste Videobeweis war, und Aussagen schon seit Jahren davon berichteten, dürfte nicht nur das Vorgehen in Gaza zu Kriegsverbrecherprozessen führen. Allerdings war zu dem Zeitpunkt noch unklar, welches Gericht diese Prozesse durchführen wird. Und die Ermordung von Palästinensern, in Videos im Internet zu sehen, ging weiter.[59] Selbst, wenn der Ermordete in dem Video ein Widerstandkämpfer gewesen sein sollte, so hatte er eindeutig keine Waffen an sich und die Hände erhoben, stellte keine Gefahr für die verkleideten IDF-Soldaten dar.

Die Verkleidung von Soldaten als einheimische Zivilisten gilt außerdem als „heimtückische Täuschung“, und nach Artikel 8 des Römischen Statutes des Internationalen Strafgerichtshofs als Kriegsverbrechen. Aber natürlich fiel so ein Einzelfall in einem Völkermord, der live im TV übertragen wurde, dann auch nicht mehr ins Gewicht.

Und wenn ein Anschlag misslang, und der Reporter überlebte und im Krankenhaus versuchte, wieder auf die Beine zu kommen? Dann wurde der Job mit einer Kamikaze-Drohne erledigt. Alles folgenlos für die moralischste Armee der Welt, wie sie im Westen gerne genannt wird.

Verluste der Besatzungsarmee

Innerhalb der letzten drei Tage gab es drei Hinterhalte, in denen israelische Soldaten, aber vor allen Dingen auch hohe Offiziere getötet oder verwundet wurden. Die Hamaskämpfer griffen an, und zogen sich danach unerkannt wieder zurück. Je mehr sich die israelische Armee durch die neue Politik der Totalübernahme des Gaza-Streifens exponieren musste, desto größer wurden die Verluste[60].

Es war offensichtlich, dass die Überlebenschancen der israelischen Geiseln, durch die als Vergeltung durchgeführten Bombenangriffe immer geringer wurden. Dabei benutzten die Widerstandskämpfer zum größten Teil von der Besatzungsarmee zurückgelassen oder nicht explodierte Munition und Waffen, wie Al Jazeera von am 8. Januar erklärte. Der Sender berichtete, dass die Luftwaffe von 3000 nicht explodierten Sprengstoffen, meist Bomben ausgingen. Das bedeutete eine Schatzkiste für die Hamas, die noch lange nicht vollständig genutzt wurde. So hatte die Hamas eine Ein-Tonnenbombe, die auf palästinensische Zelte abgeworfen, aber nicht explodierte, gegen eine große Gruppe von IDF-Soldaten eingesetzt. Es war eine MK84 Bombe, die gegen den Absender gerichtet wurde. Ein pensionierter General erklärte, dass die Hamas durch die Bombenkampagne nun Sprengstoffe wie niemals vorher hatte.

Was wiederum die Demonstrationen in Israel gegen die Regierung immer größer werden ließ.[61] Dabei ging es nicht grundsätzlich darum, die Menschen in Gaza humaner zu behandeln, sondern darum, die Geiseln durch Verhandlungen und Waffenstillstand zu retten, ohne die Totalübernahme Gazas durchzusetzen.

Aber Netanjahu hatte schon oft mit dem Rücken zur Wand gekämpft. Und der hebräische Channel 12 erklärte, das Netanjahu deutlich gemacht hatte, dass er einem Ende des „Krieges“ nicht zustimmen wird. Bei einem Treffen mit den Fraktionsführern, so wurde berichtet, habe der Premierminister betont, dass alle Verhandlungen ausschließlich dem Witkoff-Rahmen folgen müssten, und weigerte sich, ein Ende der Feindseligkeiten zuzusagen. Als die Gespräche über einen möglichen Geiselaustausch wieder aufgenommen wurden, erklärte Netanjahu, Israel werde einen begrenzten Waffenstillstand von vierzig Tagen und eine Beendigung des größeren Konflikts nur dann in Betracht ziehen, wenn die Hamas ihre Waffen niederlege und kapituliere.

In politischen Kreisen wuchs deshalb die Skepsis hinsichtlich der Wahrscheinlichkeit eines Abkommens. Gleichzeitig, so die Berichte weiter, äußerte sich Netanjahu verärgert über den ins Stocken geratenen Auswanderungsplan. Er beklagte, dass sich zwar viele Palästinenser zur Ausreise bereit erklärt hätten, aber kein Land bereit gewesen sei, bei der ethnischen Säuberung zu helfen, sie aufzunehmen. Er warf Washington vor, nicht wie erwartet aktiv zu werden.[62]

Netanjahu blieb auch am 13. Mai hart. Er erklärt, dass es kein Szenario gäbe, welches den Krieg in Gaza beenden könnte, auch nicht die totale Freilassung aller Geiseln durch die Hamas[63].

40% der Israels wollen Land verlassen

Die israelische Zeitung Haaretz verbreitete am 12. Mai einen Artikel, der von einer Umfrage berichtete, nach der 40% der Bewohner Israels das Land verlassen wollten, nachdem 2024 bereits 60.000 das Land verlassen hatten[64]. Die Gründe waren natürlich der Krieg, die Bestrebungen der Regierung die Justiz auszuschalten und die steigenden Lebenshaltungskosten. Warum sie doch blieben wurde ausführlich diskutiert.

Mit vier der Befragten hatte der Autor gesprochen. Einmal war es der Wunsch nach einem normalen Leben in der eigenen Sprache Hebräisch, in einem anderen Fall die Angst vor Einsamkeit. Dann wollte jemand gegen den Faschismus kämpfen. Wieder ein anderer Befragter meinte, dass man blieb, wenn das Haus in Flammen steht. Aber es gab auch ganz profane Gründe:

„Was ist also wirklich wichtig? ‚Zunächst einmal sind meine Eltern hier, und sie sind nicht mehr jung‘, sagt sie. ‚Früher bin ich geblieben, weil ich mich zugehörig fühlte, und heute ist es vor allem die Erkenntnis, dass mir nur noch wenig Zeit mit meiner Familie bleibt.‘ Sie fügt hinzu: ‚Da ist auch etwas von dem, was meine Großmutter gesagt hätte. Ich stamme aus einer Familie von Kibbuzniks, die das Land aufgebaut haben – leidenschaftliche Zionisten. Israel für immer zu verlassen, ist für uns wie ein Abschied von der Religion.‘ Meital möchte auch nicht mit dem Gefühl gehen, zu fliehen; sie möchte etwas erreichen. ‚Viele Leute beschweren sich, dass ich einen ausländischen Pass habe und damit auf alles vorbereitet bin‘, sagt sie. ‚Aber die Bürokratie ist nicht das Haupthindernis bei der Migration. Schwer ist es, die Heimat zu verlassen.‘“[65]

Immer mehr Berichte tauchen auf, die klarmachten, dass vermutlich der größte Teil der Opfer am 7. Und 8. Oktober 2023 durch Israel selbst verursacht wurden[66]. Weshalb die Regierung auch immer wieder kategorisch einen Untersuchungsausschuss ausschloss.

Aber der Widerstand wurde  in Israel immer lauter. Über 550 pensionierte hochrangige israelische Sicherheitsbeamte – darunter der ehemalige Chef des Mossad, der ehemalige Chef des Shin Bet und der ehemalige stellvertretende Chef der israelischen Armee – hatten Präsident Trump in einem Brief aufgefordert, in Sachen Gaza-Krieg nicht auf Netanjahu zu hören. Sie forderten ihn auf:

• die Freilassung aller Geiseln zu erwirken

• den Krieg und das anhaltende Sterben und Leid unschuldiger Zivilisten in Gaza zu beenden

• einen politischen Plan für Gaza nach dem Ende der Hamas aufzustellen

• jeden Versuch, das Westjordanland zu annektieren, abzulehnen

Es war eine klare und dringende Botschaft der ehemaligen israelischen Sicherheitskräfte – eine Warnung vor Netanjahus destruktivem Kurs.[67]

Libanon unter Bomben

Natürlich blieb der Süden des Libanon auch noch im Mai unter ständiger Bombardierung.[68] Schließlich sollte Israels Besatzung bis zum Fluss Litani ausgeweitet werden. Da störten Dörfer der Libanesen, die damit nicht einverstanden waren, natürlich, musste man zynisch konstatieren.

Am 8. Mai bombardierte Israel den Ali al-Tahir Hügel mit 30 der größten, Bunker brechenden Bomben, die das Land im Arsenal von den USA erhalten hatte. Das Video sah apokalyptisch aus:

„30 GBUs landeten auf dem Gipfel des Ali al-Tahir-Hügels in der Nähe der Stadt Nabatieh im Südlibanon. Dabei kamen zwei Menschen ums Leben, acht wurden verletzt und unter Schulkindern und ihren Familien Panik gesät.“[69]

Natürlich gab es zahlreiche Verletzte und einige tote Zivilisten. Falls die Hisbollah nun die Raketenangriffe wieder aufnehmen sollte, durfte man sicher sein, dass diese wegen Verletzung des Waffenstillstandes von westlichen Medien geframt würden.

Syrien

Ganz nebenbei erklärte der israelische Verteidigungsminister Katz, was in Deutschland immer wieder als Verschwörungstheorie geleugnet wurde. Nämlich dass der Krieg gegen die Regierung von Assad gar keine „Revolution“, sondern ein Regime Change war, dass Israel den nicht nur mit über tausend Luftangriffen, sondern mit Finanzierung, Bewaffnung, Versorgung von Terrororganisationen unterstützt hatte.

„(…) Ich warne auch die iranische Führung, die die Terrororganisation der Houthis finanziert, bewaffnet und operiert: Die Ära der Stellvertreter ist vorbei, und die Achse des Bösen ist zusammengebrochen. Sie tragen die direkte Verantwortung. Was wir der Hisbollah in Beirut, den Hamxs im Gazastreifen, Assad in Damaskus und den Houthis im Jemen angetan haben, werden wir auch Ihnen in Teheran antun (…).“[70]

Jemen

Seit die USA mit dem Jemen einen Deal abgeschlossen hatten, wurden die Angriffe gegen Israel häufiger. Und immer wieder sah man Mitte Mai Videos im Internet mit vom Strand flüchtenden israelischer Sonnenbader wegen Luftalarm-Sirenen. Und mehr Menschen wurden durch solche Fluchtaktionen verletzt, als durch die jemenitischen Raketen. Mehrere Luftfahrtunternehmen flogen Israel nach dem letzten erfolgreichen Hyperschalleinschlag in der Nähe des Flughafen von Tel Aviv nicht mehr an.

Deutschland und EU

Warum trauen sich nur pensionierte Politiker?

Sicher kennt jeder den Ausspruch des ehemaligen außenpolitischen Sprechers / Koordinators der EU, Josep Borrell über den gepflegten Garten der EU und dem Dschungel „da draußen“. Nun da er pensioniert war, begann er plötzlich Israels Kriegsverbrechen anzuerkennen. Am 9. Mai konnte man im Guardian lesen:

„Der frühere EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hat einen scharfen Angriff auf Israel gestartet und der Regierung vorgeworfen, in Gaza einen Völkermord zu begehen und ‚die größte ethnische Säuberungsaktion seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs durchzuführen, um ein herrliches Urlaubsziel zu schaffen‘.“[71]

Und er fügte hinzu:

„Wir alle wissen, was dort vor sich geht, und wir alle haben die Ziele von Netanjahus Ministern gehört, die klare Erklärungen zur Völkermordabsicht sind. Selten habe ich ein Staatsoberhaupt so klar einen Plan skizzieren hören, der der rechtlichen Definition von Völkermord entspricht.“[72] 

Er kritisierte Europa, meinte wohl die EU, dass sie sich ihrer moralischen und humanitären Verantwortung entziehe, ohne aber selbst solche klaren Worte als Funktionär der EU gewählt zu haben.

„‘Europa hat die Fähigkeit und die Mittel, nicht nur gegen das Geschehene zu protestieren, sondern auch [Israels] Verhalten zu beeinflussen‘, sagte er. ‚Aber es tut dies nicht. Wir liefern die Hälfte der Bomben, die auf Gaza fallen. Wenn wir wirklich glauben, dass zu viele Menschen sterben, dann wäre die natürliche Reaktion, weniger Waffen zu liefern und das Assoziierungsabkommen zu nutzen, um die Einhaltung des humanitären Völkerrechts zu fordern, anstatt nur zu beklagen, dass dies nicht geschieht.‘“

Er ging noch darüber hinaus und deutete an, wie die EU unter Druck gesetzt wurde, gegen offensichtliches Völkerrecht zu verstoßen.

„Während meiner Amtszeit als Hoher Vertreter der Europäischen Union habe ich die Erfahrung gemacht, dass es trotz zahlreicher UN-Resolutionen und trotz der Entscheidungen des Internationalen Strafgerichtshof nicht möglich ist, den Europäischen Rat und die EU-Kommission zu einer Reaktion auf die massiven und wiederholten Verstöße gegen das Völkerrecht und das humanitäre Recht durch Benjamin Netanjahus Regierung zu zwingen. Das steht im krassen Gegensatz zu der entschlossenen Reaktion der EU auf Wladimir Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine. In meiner Amtszeit habe ich beobachtet, wie sehr dieses Messen mit zweierlei Maß dem Ansehen der EU weltweit schadet – nicht nur in der muslimischen Welt, sondern überall in Afrika, Lateinamerika und Asien. Spanien und einige wenige andere europäische Staaten äußern sich besorgt und fordern die Kommission auf, zu prüfen, ob Israels Vorgehen mit den Verpflichtungen vereinbar ist, die sich aus seinem Assoziationsabkommen mit der EU ergeben. Ihre Forderungen werden dem Vernehmen nach jedoch weitgehend mit Schweigen quittiert.“[73]

Warum sprachen Politiker immer erst solche klaren Worte aus, wenn sie nicht mehr an den Hebeln der Macht saßen? Eine These meinte, sie mussten sich dem Konsens unterordnen. Eine andere, dass sie die Hebel der Macht und der Worte gar nicht selbst bedienen durften, sondern nur ausführende Organe eines „Konsens“ waren. Sich dann aber, zurückgetreten, irgendwie die Seele rein waschen wollten.

Deutschlands Abschied vom Völkerrecht

Deutsche Spitzenpolitiker trafen sich Mitte Mai mit des Völkermordes verdächtigen israelischen Politikern und versicherten, dass deren Vorgehen sinngemäß verständlich war. Dazu veröffentlichte medico international e.V. eine ziemlich drastische Mitteilung:

„Dr. Julia Duchrow, Generalsekretärin von Amnesty International in Deutschland hält dazu fest: ‚Dass Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu persönlich trifft, als wäre das ein ganz normaler diplomatischer Vorgang, ist ein weiterer schockierender Beleg dafür, wie Deutschland das Völkerrecht durch Doppelstandards im Umgang mit Israel missachtet. Und es ist ein schwerer Schlag für alle Opfer von Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Völkermord, die ein Recht auf juristische Aufarbeitung und Ahndung von Völkerrechtsverbrechen haben.‘

Wolfgang Kaleck, Generalsekretär des ECCHR [European Center for Constitutional and Human Rights e. V.], kommentiert: ‚Das Völkerrecht ist eindeutig: Die systematische Bombardierung der Zivilbevölkerung, die Blockade humanitärer Hilfe und die Zwangsumsiedlung in Gaza stellen schwerste Völkerstraftaten nach dem Römischen Statut für den Internationalen Strafgerichtshof dar. Wegen dieser Verbrechen wird international strafrechtlich ermittelt, gegen Ministerpräsident Netanyahu erließ der Internationale Strafgerichtshof Haftbefehl wegen Kriegsverbrechen. Wenn der deutsche Bundespräsident ihm beim Staatsbesuch protokollarisch die Hand reicht, untergräbt er die Autorität der internationalen Strafjustiz und stellt deren normative Geltung infrage. Dabei benötigen Deutschland und Europa das Völkerrecht in der aktuellen Welt-Unordnung mehr denn je.‘"[74]

Derweil berichtete das Bündnis für Gerechtigkeit zwischen Israelis und Palästinensern (BIP), dass die Hungersnot in Gaza einen neuen Höhepunkt erreichte und Bilder verhungernder Kleinkinder zeigte, und von bereits 57 Hungertoten und tausenden von Unterernährten berichtete, von den viele bleibende Schäden davontragen werden.[75]

Aber trotzig verlangte Israel das Zurückziehen der Haftbefehle des IStGH gegen Netanjahu und Gallant, da das Gericht gar keine Zuständigkeit über die Taten Israels in Gaza habe.

„Laut Dokumenten, die am späten Sonntag auf der Website des IStGH veröffentlicht wurden, forderte Israel den Gerichtshof außerdem auf, die Staatsanwaltschaft anzuweisen, ihre Ermittlungen zu den in Gaza begangenen Kriegsverbrechen einzustellen. Die Dokumente sind auf den 9. Mai datiert und vom stellvertretenden israelischen Generalstaatsanwalt Gilad Noam unterzeichnet.“[76]

Nicht die Tatsache eines Völkermordes wurde bestritten, sondern die Zuständigkeit des Gerichtes. Das könnte die Tür für einen gesichtswahrenden Rückzug des Gerichtes vor den Drohungen der USA und Israels gegen Richter und Zeugen öffnen. Aber würde auch eine Tür für eine neue Gerichtsbarkeit öffnen, der sich, wie im Fall des IGH, jedes UN-Mitglied automatisch unterwerfen muss. Im Fall des IStGH muss einer der Parteien die klagen oder beklagt werden, die Verträge des Gerichtes unterzeichnet haben, im vorliegenden Fall war das Palästina.

Gleichzeitig wurde die Kampagne gegen den Chefermittler des IStGH verstärkt, dieser habe angeblich die Haftbefehle gegen Netanjahu und Gallant nur ausgestellt, um von seinen sexuellen Fehltritten abzulenken[77]. Die Strategie Israels basierte also auf zwei Säulen:

1. Der IStGH ist gar nicht zuständig, zu ermitteln und zu urteilen, egal ob ein Völkermord stattfindet oder nicht.

2. Der IStGH ist korrumpiert und moralisch gar nicht berechtigt die moralischste Armee der Welt vor Gericht zu ziehen.n

[1] https://x.com/alon_mizrahi/status/1919837630054740092

[2] https://x.com/alon_mizrahi/status/1919869189549887658

[3] https://www.aa.com.tr/en/americas/trump-cuts-ties-with-netanyahu-over-manipulation-concerns-report/3561726

[4] Ebd.

[5] https://youtu.be/bUQtVtclotk?si=EzANT3Pr5Gf5i2A3&t=421

[6] https://www.jpost.com/breaking-news/article-853336

[7] https://www.timesofisrael.com/liveblog_entry/report-us-heavily-pressuring-israel-to-reach-deal-with-hamas-witkoff-asked-for-criticism-of-jerusalem-to-be-leaked/

[8] https://www.timesofisrael.com/liveblog_entry/huckabee-says-us-not-required-to-get-permission-from-israel-to-cut-deal-with-houthis/

[9] https://www.youtube.com/watch?v=iyVuaRjhpLE

[10] https://www.theguardian.com/commentisfree/2025/may/09/israel-leaders-palestinian-territories-bezalel-smotrich-gaza-7-october

[11] https://x.com/haaretzcom/status/1920852508655952164

[12] https://www.haaretz.com/israel-news/2025-05-09/ty-article/.highlight/trump-ordered-aid-for-gaza-citing-hunger-as-top-danger-u-s-envoy-to-israel-says/00000196-b47c-d1bb-a5d6-b6fc6bbb0000

[13] https://x.com/MiddleEastEye/status/1921840172393484708

[14] https://www.youtube.com/watch?v=fPdWdMC6lv0

[15] https://x.com/Kahlissee/status/1921667399134171633

[16] https://www.newarab.com/news/egypt-delays-naming-new-israel-ambassador-amid-gaza-tensions

[17] https://www.ynetnews.com/article/skqznwalge

[18] https://foreignpolicy.com/2025/02/27/israels-peace-with-egypt-is-starting-to-crack/

[19] https://www.nytimes.com/2025/05/13/world/middleeast/gaza

[20] https://x.com/TheCradleMedia/status/1921169069031489906

[21] Ebd.

[22] https://korybko.substack.com/p/trumps-rift-with-bibi-might-be-irreconcilable

[23] https://x.com/QudsNen/status/1921606270064234671

[24] https://www.youtube.com/live/WJJuU2psL8k?si=WNR4BBz-cTyH-nNH

[25] https://x.com/SuppressedNws/status/1922573084344639622

[26] https://www.972mag.com/palestinian-village-destroyed-by-noon/

[27] https://x.com/TheCradleMedia/status/1921737370497601727

[28] https://mondoweiss.net/2025/05/israel-is-creating-a-power-vacuum-in-gaza-by-backing-armed-looters-and-killing-anyone-who-tries-to-stop-them/

[29] https://mondoweiss.net/2025/05/exterminating-gaza-was-always-israels-plan-but-now-its-official/

[30] https://mondoweiss.net/2025/02/u-s-officials-react-to-trump-plan-to-take-over-gaza/

[31] https://www.nytimes.com/2025/02/21/us/politics/trump-gaza-egypt-jordan.html

[32] https://mondoweiss.net/2025/03/why-netanyahu-chose-to-blow-up-the-ceasefire-and-return-to-war/

[33] https://mondoweiss.net/2024/10/what-is-the-generals-plan-israels-ongoing-ethnic-cleansing-of-northern-gaza-explained/

[34] https://mondoweiss.net/2025/05/exterminating-gaza-was-always-israels-plan-but-now-its-official/

[35] https://x.com/Israel_katz/status/1912407758869057781

[36] https://mondoweiss.net/2025/05/exterminating-gaza-was-always-israels-plan-but-now-its-official/

[37] https://x.com/IhabHassane/status/1921701923427623060

[38] https://x.com/caitoz/status/1920082591908286839 Link zu den Quellenangaben, welche den Text ergänzen und zum PodCast: https://x.com/caitoz/status/1920090550398800165

[39] https://www.haaretz.com/israel-news/2025-05-06/ty-article/.premium/smotrich-says-govt-set-to-approve-construction-plans-that-would-divide-west-bank-in-half/00000196-a67e-d9bf-a1b6-effe67780000

[40] Ebd.

[41] https://www.haaretz.com/opinion/2025-05-06/ty-article-opinion/.premium/i-was-once-shocked-by-the-term-judeo-nazi/00000196-a201-d1bb-a5d6-a6f5dd350000

[42] https://www.haaretz.com/israel-news/2025-04-10/ty-article/.premium/the-campaign-for-israeli-settler-impunity-has-just-gone-up-a-stage/00000196-2073-dc5b-adbf-717ba64b0000

[43] https://archive.is/o/icSO6/https://www.haaretz.com/israel-news/2025-05-05/ty-article-magazine/.premium/louis-therouxs-new-film-captures-the-mundanity-of-israels-extreme-settler-movement/00000196-9fcd-d372-abf7-bfdf08990000

[44] https://www.haaretz.com/opinion/2025-05-06/ty-article-opinion/.premium/i-was-once-shocked-by-the-term-judeo-nazi/00000196-a201-d1bb-a5d6-a6f5dd350000

[45] https://archive.is/o/icSO6/https://www.haaretz.com/israel-news/haaretz-today/2025-05-05/ty-article/.highlight/hasbara-delusions-when-gazas-hungry-children-are-a-pr-failure/00000196-a094-df59-abde-e2bc62730000

[46] https://archive.is/o/icSO6/https://www.haaretz.com/israel-news/2025-04-08/ty-article/.premium/far-left-argentine-lawmaker-indicted-for-posts-comparing-gaza-war-to-holocaust/00000196-1594-d412-abd7-7596d3e20000

[47] https://www.haaretz.com/opinion/2025-05-06/ty-article-opinion/.premium/i-was-once-shocked-by-the-term-judeo-nazi/00000196-a201-d1bb-a5d6-a6f5dd350000

[48] https://x.com/i/status/1919849356120772633

[49] https://x.com/jochen_mitschka/status/1920187033709957152

[50] https://x.com/xIsraelExposedx/status/1920264301928972447

[51] https://x.com/DavideMastracci/status/1920134096937754735

[52] https://www.haaretz.com/opinion/editorial/2025-05-06/ty-article-opinion/israel-will-pay-a-heavy-price-if-it-continues-its-campaign-of-death-in-gaza/00000196-a71f-dbb0-af9f-af9f08960000

[53] Ebd.

[54] https://der-politikchronist.blogspot.com/p/der-untergang-israels-von-dan-steinbock.html

[55] https://www.haaretz.com/israel-news/2025-05-08/ty-article/.premium/study-one-in-8-israeli-soldiers-who-fought-in-gaza-is-mentally-unfit-to-return-for-duty/00000196-af8c-dbb0-af9f-af9e13c60000

[56] https://qudsnen.co/moshe-yaalon-israel-turns-soldiers-into-war-criminals-as-plans-for-gaza-war-expansion-are-ethnic-cleansing-and-war-crime/

[57] https://x.com/jochen_mitschka/status/1922213299963199527 Der Ermordete war KEIN Hamas-Mitglied, sondern ein angesehener palästinensischer Journalist. Selbst wenn er ein „Terrorist“ gewesen wäre, hätte man ihn keineswegs so einfach mit einer Drohne liquidieren dürfen. Auch wenn die USA das routinemäßig betreiben. Aber er war keiner. https://x.com/muhammadshehad2/status/1922249077766685139

[58] https://x.com/JayJayBlackDog/status/1920434183362482586

[59] https://x.com/jochen_mitschka/status/1921289970150408427

[60] https://www.youtube.com/watch?v=vYb3gABAMA8

[61] https://www.youtube.com/watch?v=vYb3gABAMA8

[62] https://x.com/Kahlissee/status/1922003768482164751

[63] https://www.timesofisrael.com/netanyahu-claims-impossible-to-resume-gaza-war-if-deal-reached-to-free-all-hostages/

[64] https://www.haaretz.com/israel-news/2025-05-12/ty-article-magazine/.premium/40-of-israelis-say-they-consider-leaving-the-country-this-is-what-keeps-them-here/00000196-c014-d9bf-a1b6-e9b442cf0000

[65] Ebd.

[66] https://www.middleeasteye.net/news/israeli-forces-killed-israeli-civilian-covered?utm_source=twitter&utm_medium=social&utm_campaign=Social_Traffic&utm_content=ap_wlsw0bu1de

[67] https://www.middleeasteye.net/live-blog/live-blog-update/former-israeli-commanders-call-trump-end-israels-war-gaza

[68] https://x.com/ju_khatib/status/1920528618112823394

[69] https://x.com/TVFreePalestine/status/1921554565746299325

[70] https://x.com/SuppressedNws/status/1920330321981046900

[71] https://www.theguardian.com/world/2025/may/09/israel-committing-genocide-in-gaza-says-eus-former-top-diplomat

[72] Ebd.

[73] https://x.com/FabioDeMasi/status/1921886978124968041

[74] https://www.presseportal.de/pm/14079/6031315

[75] https://mailchi.mp/da67a53323c0/bip-aktuell-348-hungersnot-in-gaza-eskaliert

[76] https://x.com/TheCradleMedia/status/1921931395829539142

[77] https://www.tachles.ch/artikel/news/schwere-vorwuerfe-gegen-karim-khan

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Wir danken dem Autor für das Recht zur Veröffentlichung des Beitrags.

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Bildquelle: PhotopankPL/ shutterstock


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