Spiel der Moralisten | Von Michael Meyen

Ein Standpunkt von Michael Meyen.

Der Fußball ist erst zu einer Fernsehshow geworden und dann zu einer Bühne, auf der jeder sehen kann, was gerade angesagt ist.

Wenn ein Medienforscher über Sport schreibt, dann geht es zwangsläufig um Wirkungen: Was macht die Logik der Übertragungskanäle aus dem, was auf dem Platz passiert? Das Schwarz-Weiß-Fernsehen, das liegt durch diese Brille auf der Hand, hat einen anderen Fußball hervorgebracht als die bunte Welt der privaten TV-Sender. Heute wird das Spiel auf den Digitalplattformen entschieden. Eins und null statt eins zu null. Die Deutschen haben dreimal Haltung gezeigt und seitdem nichts mehr gewonnen. Das könnte sich bei der Heim-EM ändern. Ein Text zum #Fußball-EM-Spezial <1>.

Ich gebe zu: Ich liebe diesen Sport. Immer noch. Für große Spiele lasse ich alles stehen und liegen. Leipzig gegen Heidenheim. Oder gegen Werder. Meinetwegen auch Bayern gegen Real. Schon als Kind hatte ich die Europapokaltermine im Kopf und die Turniere sowieso. November 1977: Carl Zeiss Jena gegen Standard Lüttich, ein Mittwoch um 17 Uhr. Erst lange Vorfreude, dann zwei Stunden Glück und irgendwann Enttäuschung. Das DDR-Fernsehen hörte mit den Übertragungen auf, wenn die eigenen Mannschaften ausschieden. Gegen Lüttich hat es für Jena noch gereicht, gegen Bastia dann aber nicht mehr. Für den kleinen Michael hieß das: wieder ein halbes Jahr warten bis zum nächsten großen Spiel.

Heute habe ich alle Abos. Sky, Dazn, Amazon Prime, Magenta TV. Fast hätte ich sogar RTL+ gebucht, als RB ein Jahr in der Europa League war und die K.o.-Spiele nur dort zu sehen waren. Noch einmal fünf Euro im Monat. Das Geld war nicht der Punkt. Der Punkt war: Der Fußball fing an, mich zu nerven. Selbst die Bundesligasamstage sind nicht mehr das, was sie einst waren.

Oft setze ich mich zwar immer noch um 14 Uhr in den Sessel und bleibe dort bis kurz vor neun, wenn die Interviews nach dem letzten Spiel vorbei sind, ertappe mich aber mehr und mehr dabei, am liebsten vorspulen zu wollen. Manchmal mache ich das sogar. Übertragung anhalten, eine Stunde raus und dann überspringen, was den Fußball zerstört.

Sky sei stolz, heute klimaneutral zu übertragen, sagte Sebastian Hellmann kurz vor dem Anstoß zum letzten Pokalfinale. Ein Katalog mit 22 Kriterien, offenbar komplett erfüllt. Das Catering vegetarisch, dazu die Anreise und so weiter. Ich weiß nicht, ob Lothar Matthäus, der wie immer neben Hellmann stand, mit dem Rad ins Stadion gekommen war. Sein Gesicht sagte dazu nichts. Aus dem Mund kam aber ein Satz zur EM. Die Journalisten, so Lothar sinngemäß, machen diesmal hoffentlich ihren Job. Fußball. Das sei ja jüngst nicht immer so gewesen.

Dieser Sport, das muss ich den Jüngeren erklären und den Nicht-Fans sowieso, dieser Sport war auch vor zehn Jahren schon etwas völlig anderes als das, was ich als Kind genossen habe. Das Kommerzfernsehen hat den Fußball umgekrempelt <2>.

Das Kommerzfernsehen hat aus dem Fußball den Stoff gemacht, aus dem Rekordquoten sind. Tempo, Spannung, schöne Menschen — in Stadien, die wie riesige TV-Studios aussehen und selbst dann strahlende Gesichter garantieren, wenn das eigene Team verliert.

Der Fußball hat sich ab den späten 1900ern an das Kommerzfernsehen verkauft und sich dafür neu erfunden <3>. Elf gegen elf, okay. Das ist geblieben, fast jedenfalls. Früher, bevor ich geboren wurde, hatte man einfach Pech, wenn sich jemand das Bein brach. Inzwischen dürfen die Trainer fünf Spieler tauschen. Das heißt: mehr Geschichten, mehr Schnitte, mehr Drama. Ist der Stürmer sauer? Schaut er den Coach an? Warum hockt der Superstar immer noch auf der Bank? Also: Auch elf gegen elf ist nur noch eine Illusion. Das Spiel dauert 90 Minuten? Nun ja. Mal sehen, was gleich auf der Tafel steht. Die Wahrheit liegt auf dem Platz? Wohl kaum, sagt der Videoschiedsrichter. Fußball ist, wenn man in der Halbzeit für ein Würstchen Schlange stehen muss? Siehe oben.

Fußball war einmal auch das Spiel, bei dem 22 Männer 90 Minuten lang einem Ball nachjagen — „und am Ende gewinnen immer die Deutschen“, so Gary Lineker. Heute gewinnt der, der die beste Geschichte erzählen kann.

Xabi Alonso: ein Weltstar, noch halbwegs jung, schlank und hübsch, verirrt sich als Trainer in die deutsche Provinz, nach Leverkusen, zum Vorletzten, und lässt sich weder von den reichen Bayern locken noch vom wundervollen Liverpool, als seine Truppe plötzlich von Sieg zu Sieg eilt. Das war viel besser als das, was die Konkurrenz aus München zu erzählen hatte, wo der erste Trainer, sogar etwas jünger, aber nicht ganz so schlank, nicht ganz so hübsch, seinen Spielern die Bild-Reporterin wegnahm, sich auch sonst selbst für die größte aller Geschichten hielt und dann einen Nachfolger bekam, der permanent mit dem Kader haderte und damit, dass er nicht mehr in England ist.

Diese Story hat am Ende nicht einmal für Platz zwei gereicht, weil in Stuttgart ein Hoeneß auf der Bank sitzt, Neffe des großen Uli, Sohn des nicht ganz so großen Dieter, jemand aus der Bayern-Dynastie also, ein deutscher Xabi Alonso, der zwar nicht das Flair der weiten Welt ins Schwabenland brachte, aber immerhin ein Basecap.

Sorry für diesen Absatz. Vermutlich war das nur für Junkies wie mich zu entschlüsseln. Die deutsche Fußballmeisterschaft in Rätseln, die so auch nicht mehr ganz stimmen. Die WM 2022 in Katar war ein Geschichtenfestival, das schon. Darüber habe ich auf diesem Portal <4> berichtet.

Die Deutschen haben gewonnen, obwohl sie nach der Vorrunde nach Hause gefahren sind. Die Deutschen hatten die Moral auf ihrer Seite und fast sogar die Graugänse.

Wenn auch das ein Rätsel sein sollte oder schon vergessen ist: eine Regenbogenbinde, die am Ende nur am Arm einer Frau zu sehen war, die in meinem Lieblingspodcast Fancy Naeser heißt, dazu ein Flugzeug mit dem Slogan „Diversity wins“ und den entsprechenden Bildern am Rumpf sowie ein Mannschaftsfoto, das um die Welt ging.

In einer Amazon-Doku kann man sehen, wie all das die Truppe lähmte und was Hansi Flick, der Trainer, dagegensetzte. Dass er die Spieler dabei mit einem Schwarm aus dem Tierreich verglich, hat seine Karriere fast zum Absturz gebracht. Jenseits solcher Stammtischdebatten: Nachdem das Fernsehen den Fußball gekapert hatte und aus ihm ein Hochglanzprodukt werden ließ, hat er sich jetzt der Politik unterworfen und Narrativen, die die Logik der Digitalplattformen <5> bedienen. Eins und null. Dafür oder dagegen und nichts dazwischen. Manuel Neuer in den Farben unserer Wahl oder gar nicht. Diversity wins. Wenn wir das nicht sagen dürfen, halten wir uns einfach den Mund zu, verlieren gegen Japan und spielen nicht mehr mit. Ätsch. Auf dem Feld der Haltungsnoten kann uns sowieso niemand schlagen.

Damit das nachvollziehbar wird, wiederhole ich, was ich hier <6> vor anderthalb Jahren über meine Medialisierungstheorie geschrieben habe. Diese Theorie sagt: Medien wirken über einen Umweg <7>. Schritt eins: Menschen gehen davon aus, dass Surfen, Fernsehen, Zeitunglesen, Radiohören etwas mit den anderen machen — mit ihrem Wissen, ihren Einstellungen, ihren Gefühlen, ihrem Verhalten. In Kurzform: Wir glauben, dass Medienangebote wirken. Daraus folgt Schritt zwei: Wir tun alles, damit wir dort gut wegkommen — wir selbst oder die Organisation, die uns bezahlt, die Idee, an die wir glauben, der Sport, den wir lieben. Als der Fußball in die Primetime wollte und damit auch in die Köpfe seiner Gegner, hat er sich Regeln gegeben, die Boxkämpfe auf dem Rasen ausschließen und stattdessen lange Ballstafetten garantieren. Blutende Köpfe machen sich in UHD schlechter als das, was Toni Kroos, ein Fußballgott, zu bieten hat.

Fernsehen war gestern. Das heißt: Der Fußball läuft natürlich immer noch im Fernsehen und kassiert dafür einen Haufen Geld, der viel größer ist als alles, was Tickets, Sponsoren oder Bandenwerbung je einbringen könnten. Der Fußball muss heute aber auch auf den Plattformen funktionieren. Eins und null. Dafür oder dagegen und nichts dazwischen. Und er muss mit der Politik heulen. Das hat er spätestens im Frühjahr 2020 gelernt, als das Volk Spiele brauchte und die Stadien wenigstens für Profis und Kamerateams geöffnet wurden, auf Order von ganz oben und mit dem Segen der Bild-Zeitung. Auch dazu gibt es eine Doku <8>. Da die Gehälter nur im Ausnahmefall gekürzt wurden und die Ablösesummen eher weiter stiegen, darf man vermuten, dass auch Steuergelder geflossen sind. Anders ist kaum zu erklären, dass der Betrieb fortgeführt werden konnte, obwohl die Kunden zu Hause bleiben mussten und auch da viel weniger Lust auf das Kunstprodukt hatten, das ihnen da verkauft werden sollte. Geister nimmt der wahre Fan lieber aus der Flasche.

Mit Sky habe ich spät angefangen. 2013, vielleicht auch erst 2014. Die Kinder waren aus dem Haus, und ich brauchte etwas, was mich beim Arbeiten bremste. Ein paar Stunden, in denen ich ganz sicher nicht schreiben, lesen oder über einen Text nachdenken würde. Fußball, wie früher. Sky war damals Fußball pur. Die Kameras entweder am Ball oder bei Experten, die etwas beizutragen hatten, weil sie sich auskannten und nicht einfach das nachplapperten, was die PR-Maschinen der Vereine liefern. Thomas Berthold <9> zum Beispiel, schon damals ein unabhängiger Geist.

Der Wandel kam wie so oft schleichend. Wer jede Übertragung sieht, merkt nicht, wie sich die Dinge verschieben. In meiner Erinnerung fing es mit Fangesichtern an, die ich nicht brauche, mit Plakaten, die eher auf Demos gehören, mit Aktionen, die nichts mit dem Spiel zu tun haben, sich aber in die Bilder mogeln. Der Endpunkt ist vermutlich noch lange nicht erreicht. Klima, Ernährung, Inklusion.

Manchmal sogar schon ein Stolperstern. Fast schon normal sind Trainer, die auf Pressekonferenzen vor der AfD warnen, und ein Ehrenpräsident, der das sogar bei einer großen Trauerfeier tut, nachdem er vorzeitig aus der Haft entlassen wurde. Fernsehfußball ist heute nicht viel anders als die Tagesschau. Da schreibe ich dann doch lieber ein Buch.

Bei der letzten EM vor drei Jahren hat Deutschland über Engländer mit freiem Oberkörper diskutiert, über den Freedom Day, der dort plötzlich ausgerufen wurde, obwohl sich hierzulande manche noch nicht einmal mit FFP2 ins Stadion trauten, und über die Frage, ob die Allianz-Arena in München in Regenbogenfarben leuchten darf, wenn wir dort gegen Viktor Orbáns Kicker spielen. Es gab eine Bekenntnisorgie, ein Unentschieden — gegen Ungarn wohlgemerkt, einen Fußballzwerg — und dann ein frühes Aus. Und diesmal? Schwer zu sagen. Ich schreibe diesen Text zwei Wochen vor dem ersten Pfiff. Es kann also sein, dass ich falsch liege.

Trotzdem: Ich glaube, dass die Moral diesmal Pause hat, und zwar nicht nur, weil Lothar Matthäus das fordert. Der Verband hat Rudi Völler zurückgeholt, einen Kämpen aus der Weißbier- und Kumpel-Ära, der gleich zum Amtsantritt ungefragt die rote Karte rausholte — für Gender- und Klimakämpfer <10>. Ich komme aus Hanau, sagte dieser Rudi, den es nur einmal gibt, der Stadt der Gebrüder Grimm. Da mache man nicht jeden Trend mit. Außerdem sei er ein „halber Römer“ und könne sich ungefähr ausmalen, was den Klebern im Süden von Europa blühen würde.

Völler-Adlatus Nagelsmann, der Trainer mit der Bild-Schönheit an seiner Seite, hat außerdem nicht nur den Influencer Mats Hummels zu Hause gelassen, sondern auch Leon Goretzka <11>, in Katar einer der Mund-zu-Aktivisten und wie Hummels sportlich für jedes Team eine Verstärkung. Die Ampel braucht Euphorie und am besten den Pokal. Dafür dürfen die Kämpfe gegen rechts, gegen Hitzetod und Putintrolle, gegen all die Verschwörungstheoretiker, die auch Manova nutzen, ruhig für ein paar Wochen ruhen. Schaun mer mal, pflegte Kaiser Franz zu sagen. So oder so: Das Spiel neben dem Platz ist mindestens so interessant wie das, was auf dem Rasen passiert. Wenn Rudis Jungs dort ganz ohne Bekenntnisse den Titel holen, dann könnte das wie schon oft in der deutschen Geschichte für eine Zeitenwende stehen.

Quellen

<1> https://www.manova.news/sonderausgaben/3
<2> Vgl. Ronald Reng: Spieltage. Die andere Geschichte der Bundesliga, Piper, München 2013
<3> Vgl. mit vielen Details Michael Meyen: Medialisierung des deutschen Spitzenfußballs. In: Medien & Kommunikationswissenschaft, 62. Jg. (2014), S. 377-394
<4> https://www.manova.news/artikel/tugendtanz-statt-fussball
<5> https://www.manova.news/artikel/spaltpilz-twitter
<6> https://www.manova.news/artikel/tugendtanz-statt-fussball
<7> Vergleiche Michael Meyen: Theorie der Medialisierung. Ebenda, S. 645-655
<8> https://medienblog.hypotheses.org/9791
<9> https://apolut.net/im-gespraech-thomas-berthold/
<10> https://www.tagesspiegel.de/sport/gendern-ist-nicht-mein-ding-rudi-vollers-interview-grenzt-fast-an-satire-9570245.html
<11> https://jungefreiheit.de/politik/deutschland/2022/spd-kapert-nationalelf/

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Dank an den Autor für das Recht zur Veröffentlichung des Beitrags.
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Dieser Beitrag erschien zuerst am 15. Juni 2024 bei manova.news
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Bildquelle: Gorodenkoff / shutterstock

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Kommentare (4)

4 Kommentare zu: “Spiel der Moralisten | Von Michael Meyen

  1. Out-law sagt:

    (living in the box ?) oder listen to the box !
    Die Welt dreht sich im Kreis .Es gibt nichts Neues unter der Sonne ,besagt schon das WORT .Der Mensch lernt nicht dazu ,da die Manipulation mit Verblödung den Geist vertrieben hat .Somit gibt es eigentlich nichts weiter dazu su sagen !Spätestens als die ersten Bundesligamannschaften sich mit Kriegwaffenherstellern als Sponsoren einließen ,war jegliche Moral gewichen !
    Früher sagten manche "Sport ist Mord " .Einem ehrlichen Sportler will ich nichts nachsagen ,doch nun wird Sport dazu benutzt Kriegswaffenherstellung mit moralischem Touch anzustreichen ! Unsere vergenderten Polittäter versuchen jegliche schamlose Möglichkeit zu nutzen ihre Lügen zur Normalität zu machen .
    Johannes 8:44
    …44 Denn ihr seid Kinder des Teufels. Und deshalb tut ihr bereitwillig das, was euer Vater wünscht. Der war schon von Anfang an ein Mörder und stand nie auf der Seite der Wahrheit, denn sie ist ihm völlig fremd. Sein ganzes Wesen ist Lüge, er ist der Lügner schlechthin – ja, der Vater jeder Lüge.
    Jesaja :5:20…… 20 Wehe denen, die Böses gut und Gutes böse nennen, die Finsternis als Licht bezeichnen und Licht als Finsternis, die Saures für süß erklären und Süßes für sauer.

    • Out-law sagt:

      Zusatz:
      Wenn Fussball zum" Baal" wird ?
      (Baal (auch Baʿal) ist im Altertum eine Bezeichnung für verschiedene Gottheiten im westsemitischen (syrischen und levantinischen) Raum und bedeutet: Herr, Meister, Besitzer, Ehemann, König oder Gott. Baal war ein Titel, der für jeden Gott verwendet werden konnte.)

      Wenn nicht nur Massenmanipulation das Gehirn abschaltet , sondern Pharmapolitisch nachgeholfen wird und jegliche Moral auf der" Finanz-Gier-Strecke " bleibt !

      Molekulargenetiker: Das Spike-Protein in der „Impfung“ schaltet die Denkfähigkeit aus !
      Molekulargenetiker: Das Spike-Protein in der „Impfung“ ..
      https://www.bitchute.com/video/8DMqsvGDUXx0/

      LINK: INVASION OF THE NANOBOTS with Dr. Ana Mihalcea Frank Jacob Mar 27, 2023
      Ihren Rumble-Kanal finden Sie hier: https://rumble.com/c/c-894

      Blaue Wahrheit Dokumentarfilm Video deutsche Übersetzung Fundstelle (Link):
      https://www.youtube.com/watch?v=SrKQQkrWl1k Video in Spanisch
      Blaue Wahrheit Dokumentarfilm : COMUSAV

      Psychologie von Corona – Massenpsychose und Massenformation (Mattias Desmet)
      https://youtu.be/IXnOYkkhqfg?feature=shared

    • Out-law sagt:

      Noch etwas zu unseren >>MORALISTEN << und anderen "Verbrechern "
      https://youtu.be/1y3xgAwtMhw?feature=shared

  2. _Box sagt:

    Brot und Spiele: Die Abgründe des kommerzialisierten Fußballbetriebes
    23.10.2017 • 10:52 Uhr
    Der französische Top-Club PSG hatte in der gerade zu Ende gegangenen Transferperiode, trotz vergleichsweise geringen Einnahmen, groß eingekauft. Es kamen Neymar für rund 222 Millionen Euro und und Kylian Mbappé, erst einmal auf Leihbasis, doch danach sind für ihn 180 Millionen Euro fällig.

    Paris Saint-Germain legt 222 Millionen Euro für einen jungen Brasilianer hin. Doch das Fußballvolk, gierend nach Unterhaltung jeder Art, trägt seine bitter verdienten Groschen in die Arenen der Kommerzballgesellschaften und ihrer herangezüchteten Gladiatoren.
    von Flo Osrainik

    Was zu viel ist, ist zu viel. Und 222 Millionen Euro Ablöse bei einem Gehalt von rund 100.000 Euro – nicht im Jahr, am Tag – für einen jungen Brasilianer namens Neymar, der unter anderem schon eine Luxusjacht im Wert von 8 Millionen US-Dollar, zahlreiche Luxuskarossen, Immobilien oder Diamantohrringe besitzt, sind zu viel, auch wenn er den Ball unendlich lange danteln oder schnell wie der Blitz damit rennen kann. So ungefähr meint das jedenfalls Uli Hoeneß, der sich selbst mit dreistelligen Millionenbeträgen und Balldantlern auskennen sollte.

    Dem Fußballer Javi Poves aus Spanien reichten im Jahr 2011, da war er 24, hingegen zehn Minuten Profifußball für Sporting Gijon in der Primera Division, um sich angewidert vom "kapitalistischen Fußball-System", wie er damals sagte, abzuwenden. Einst spielte er, wie so viele, Fußball aus Liebe zum Spiel. Er kündigte seinen Vertrag, um Geschichte zu studieren und soll kein Geld mehr von Sporting entgegengenommen haben. Das vom Klub zur Verfügung gestellte Auto gab er zurück, da es sich falsch anfühle, zwei Wagen zu haben.

    Multimillionäre in den Weltstädten, Sklaven auf Katars Baustellen

    Aber ganz offensichtlich sieht man das weder in Paris noch bei den unterhaltungsbedürftigen Zuschauern des durchkommerzialisierten Fußballs in Resteuropa so. Auch ein frei von Moral handelnder Investor wie Nasser Al-Khelaifi wird dem nichts abgewinnen können. Der katarische Präsident von Paris Saint-Germain dürfte in den Pariser Banlieues womöglich genauso wenig soziale Missstände erkennen wie ein Franz Beckenbauer in Katar Sklaven auf den Baustellen für die Fußballweltmeisterschaft der FIFA.

    Kann sein, dass sich der "Kaiser" vor Ort nur von Geschenken seiner Gastgeber blenden ließ. Vielleicht wusste Beckenbauer auch nicht, dass Sklaven in absoluten Monarchien wie in Katar keine Eisenketten mehr tragen, denn heute gibt es Bankkonten, die einfach leer bleiben können. Auch müssen moderne Gladiatoren keinen Tod mehr fürchten und dürfen sich nach Eintritt des Rentenalters, also spätestens mit Ende 30, den Kopf darüber zerbrechen, was mit der restlichen Lebenszeit anzufangen ist.

    Der Zusammenhalt der Sklaven, Lohnsklaven oder auch Arbeiter wurde jedenfalls schon früh, zu Beginn des 20. Jahrhunderts, aufgebrochen, indem man die anfangs erfolgreichen Interessenvertretungen der Arbeiter zerschlug. Dafür begann man früh, Werkklubs zu gründen. In Deutschland zum Beispiel bei Bayer, Wacker, Carl Zeiss, Volkswagen und Opel. International war Gleiches etwa bei Royal Arsenal (FC Arsenal), Lancashire and Yorkshire Railway (Manchester United), Philips (PSV Eindhoven), Pommery (Stade de Reims), Peugeot (FC Sochaux) oder Parmalat (AC Parma) der Fall. Auch entstanden zahlreiche weitere Werksteams in West- und Osteuropa (Zenit Sankt Petersburg, BATE Baryssau, Schachtar Donezk) und in anderen Teilen der Welt, ob in Asien (Urawa Red Diamonds, Sanfrecce Hiroshima), Südamerika oder Afrika, um ein Identitätsgefühl gegenüber dem Konzern und gegen andere Arbeiter herzustellen.

    Verkehrte Welt: Löhne wandern in Trikots und Arena-Besuche

    Mit Propaganda, wegen der Begeisterung der Nazis für diese Methode der Meinungsmache später in Öffentlichkeitsarbeit (PR) umbenannt, hat man es dann auch geschafft, die Interessen der breiten Arbeiterschaft dahin zu steuern, dass diese ihre Wochenlöhne für Tickets und Trikots der millionenschweren Gladiatoren ausgibt, um die Logos von Konzernen Spazieren zu tragen und obendrein in Scharen sogar zu den Auswärtsspielen in die Arenen zu pilgern. Und das selbst dann, wenn die Leute dafür kreuz und quer über den Kontinent reisen müssen.
    Wen stört da schon der an maximale Ungerechtigkeit grenzende Umstand, der einem Jungkicker im Schlaf mehr Geld beschert als manch ein Baustellensklave fern der Heimat und Familie unter der glühend heißen Sonne Katars in seinem ganzen Arbeitsleben zusammenbuckeln könnte?

    Bleiben etwa die Ränge bei Spielen der ersten Ligen in Frankreich, Spanien, England, Deutschland oder Italien, gar der Champions League, leer, die Regale in den Fanshops voll und die Fernsehgeräte aus? Nein! Und das, obwohl schon die Gehälter der Mannschaftskollegen des 25-jährigen Neymar oder auch der Hintermänner dieser ganzen Sportinszenierungen nichts weiter als Hohn und Spott für jeden ehrlich und hart arbeitenden Menschen sind.

    Wie sich Fußballklubs prostituieren

    Wen juckt es, dass sich Konzerne und Oligarchen ihren ganz persönlichen Fußballverein gleichsam als Kurtisane besorgen, um diese als Kapitalgesellschaft auf den Strich zu schicken oder sie für ihre private Liebhaberei zu vergewaltigen? Sie gehen das Ganze nicht einmal sportlich mit einem Neustart in der letzten Liga an, um sich durch den Amateursumpf nach oben zu spielen.

    Unter dem billigen Vorwand, in die Region zu investieren, nimmt man den Platz alter Vereine ein. Dabei spielt es für den unkritischen Fußballkonsumenten keine Rolle, dass man, um etwa Jugend- oder Sportzentren zu errichten, was ja auch ein Versagen der Politik sein könnte, keineswegs einen Fußball- oder Sportverein auslöschen muss. Ein Sportzentrum ließe sich auch einfach so errichten. Ob und wie das allerdings den Absatz der eigenen Produkte steigert, steht auf einem anderen Blatt. Und eben darin unterscheidet sich ein Fußballfan vom beliebig austauschbaren Zuschauer und Dauerklatscher der Partymeilen des Public Viewing.

    Die TSG Hoffenheim hatte in der Ober- und bis vor gut zehn Jahren in der Regionalliga im Schnitt keine 2.000 Fans, aber eben Fans. Ähnlich sah es beim SSV Markranstädt, heute RB Leipzig, aus. Mittlerweile spielen beide, die TSG 1899 Hoffenheim Fußball-Spielbetriebs GmbH und die RasenBallsport Leipzig GmbH, in der ersten Liga. Dabei kommt der SAP-Ableger aus dem überschaubaren Örtchen Hoffenheim auf knapp 30.000 Zuschauer pro Heimspiel und die sächsische Filiale von Red Bull (RasenBallsport) zieht rund 40.000 Besucher an. In beiden Fällen ein Vielfaches der Einwohnerzahl der jeweiligen Orte. Wie man mit einem Kleinstadtklub auch ohne Milliardär erfolgreich sein kann, zeigen hingegen zum Beispiel die Zweitligavereine SV Sandhausen und FC Erzgebirge Aue.

    Götzendienst und Widerstand

    Für den Psychologieprofessor Rainer Mausfeld von der Christian-Albrechts-Universität Kiel führt eben jener gedankenlose Konsumismus, sich von irgendeinem Event belustigen zu lassen und in der anonymen Masse unterzugehen, zu einem Identitätsverlust, einer unersättlichen Gier nach verschiedenen Formen von Falschidentitäten, die mit der eigenen Lebenswelt nicht viel zu tun haben und durch belanglose Unterhaltung, durch Plattformen wie Facebook und vermeintliche Stars und Sternchen, gefördert wird. Wie sagte doch Albert Einstein:

    "Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muss man vor allem ein Schaf sein."

    In der Sendung Blickpunkt Sport kritisierte zuletzt Ewald Lienen, Trainer des FC St. Pauli, den albernen Autogramm- und Selfiewahn im Fußballsport. In anderen Ländern hätten die Menschen mehr Stolz und eine größere Wertschätzung von sich und ihrer Arbeit, weshalb es dort nicht so viele Autogrammjäger wie in Deutschland gibt. Lienen hatte schon als Spieler eine klare Haltung und wollte die Fußballweltmeisterschaft unter der damaligen Militärdiktatur in Argentinien boykottieren. Es bleibt abzuwarten, wie viele Fans und Akteure seinem Beispiel folgen, wenn die FIFA-WM in Katar ansteht.

    Ein anderes Beispiel für Widerstand und Haltung stellen die Fans von Manchester United dar. Aus Protest vor der Übernahme ihres Klubs durch den US-Investor Malcolm Glazer, die Lancashire and Yorkshire Railway existiert seit 1921 nicht mehr, gründeten sie ihren eigenen Klub, den FC United of Manchester. Der fangeführte Sechstligist verfügt heute über ein vereinseigenes Schmuckkästchen (Broadhurst Park) mit Platz für 4.400 Fans, einen eigenen TV-Kanal und für 7- bis 16-Jährige werden kostenlose Ferienkurse angeboten. Und das alles ohne Mäzen.
    Ähnlich machten es wenige Jahre zuvor die Fans vom FC Wimbledon mit der Gründung des mittlerweile drittklassigen AFC Wimbledon. Bemerkenswert ist dabei, dass der AFC in Besitz einer von Fans errichteten Non-Profit-Organisation ist.

    Auch die Fans von Austria Salzburg gingen nach der Übernahme durch den Brausekonzern Red Bull des Oligarchen Dietrich Mateschitz – Red Bull hat seitdem sechs Fußballfilialen in vier Kontinenten hochgezogen, vielleicht schluckt man ja schon bald die restlichen neun Erstligisten Österreichs – ebenso ihren eigenen Weg. Zeitweise schafften es die Mozartstädter sogar in den Profifußball zurück. Dabei solidarisierten sich 23 Klubs aus Österreich, 53 aus dem restlichen Europa, zwei aus den USA und zuletzt die Fans von Maccabi Haifa unter dem Motto "Herz statt Kommerz" sowie zahlreiche Klubs unterer Ligen mit der violetten Bewegung der Austria.

    Aber sogar bei Hoeneß kommen langsam Zweifel an der Entwicklung auf, denn "irgendwann werden die Zuschauer das nicht mehr mitmachen", wie er meint. Noch ärgerlicher als das Fernbleiben von Fußballspielbesuchern ist es, wenn, wie in unmittelbarer Nachbarschaft vom Büro Hoeneß bei der FC Bayern München AG, der Investor (Hasan Ismaik) nicht mehr so recht mitspielt. Dann heißt es runter in die höchste Amateurklasse. So wie beim TSV 1860 München. Und für die braucht man auch keine Fußballkonsumenten mehr, denn dort treffen sich jede Woche tausende Fans so mancher Kultvereine, ob von Lok Leipzig (VfB Leipzig), Rot-Weiß Essen oder den Offenbacher Kickers wieder, um den echten Fußball, nicht jenen mit Fernglas aus der hundertsten Reihe weit über den Champagnerlogen, zu leben und den Geruch des Rasens zu inhalieren.

    Seitenwechsel oder gleich ganz vom Platz?

    Der junge Ex-Verteidiger Poves aus Gijon hatte dagegen nicht mal mehr Lust auf unterklassigen Fußball. "Je besser man den Fußball kennenlernt, desto klarer sieht man, dass sich alles nur ums Geld dreht", gab dieser damals gegenüber der spanischen Zeitung El Pais zu Protokoll. Er wollte einfach nicht mehr Teil eines Systems sein, in dem wenige Leute viel Geld einkassieren, weil andere Menschen in Südamerika, Afrika und Asien sterben. Die Entscheidung des Spaniers, der sich damals als weder links noch rechts bezeichnete und Bücher wie "Das Kapital" oder "Mein Kampf" las, wird von Hoeneß, Neymar und Kollegen womöglich genauso wenig nachvollzogen wie der Widerstand gegen den modernen Fußball an sich.

    Solange sich Arbeiter die Hemden multinationaler Konzernmannschaften überstülpen und sich mit Showveranstaltungen wie der US-Version eines deutschen Pokalfinales von ihren eigentlichen Interessen ablenken lassen, rollt der Ball für die Investoren schließlich auf das richtige Tor. Und wenn die Ränge dabei noch voll bleiben, stört auch kein achtminütiges Pfeifkonzert.

    Aber wer weiß, vielleicht kommen abgehängte Klubs eines Tages auf die Idee, eine Herz- statt Kommerzliga zu gründen, ohne Kapitalgesellschaften und Mäzene. Sponsoren würden Sponsoren bleiben, Budgetobergrenzen könnten für Spannung und soziale Bindung zwischen Zuschauern und Akteuren sorgen. Denn eines ist klar: Bevor Gehaltsexzesse und der Handel mit Kindern durch gierige Eltern und Berater im Fußball durch die korrupte FIFA oder die nicht minder von Lobbyismus zersetzte Politik verboten werden, gewinnt ein von Fans geführter Klub wie Austria Salzburg die Champions League.
    Der Autor ist in der österreichischen und deutschen Formel-Ford-Meisterschaft gefahren und hat mehrere Jahre Amateurfußball bis zur sechsten deutschen Liga gespielt.

    https://deutsch.rt.com/gesellschaft/59434-brot-und-spiele-abgruende-kommerzialisierten/

    Daß der Artikel hier komplett aufgeführt steht, hat den Hintergund, daß er bei RT nicht mehr verfügbar und auch über Waybackmachine nicht mehr aufrufbar ist.

    P.S.: Ich hätte die Tagesdosis ja "Spiel der Heuchler" überschrieben.

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