Ein Kommentar von Paul Clemente.
Im Jahr 2025 noch links-grün sein? Nein, das macht wirklich keinen Spaß. Mit der Lockdown-Diktatur, der westlichen Einmischungslust im Russland-Ukraine-Konflikt und den horrenden Lebenskosten haben sich Wokeness-Vertreter die letzten Nägel in den eigenen Sarg geschlagen. In westlichen Staaten gewinnt die Opposition eine Wahl nach der anderen. Die kann man nicht alle annullieren. Am Montag leistete Donald Trump zum zweiten Mal den Präsidentschaftseid. Die heimliche Hoffnung seiner Gegner auf einen zweiten Anschlag wurde ebenfalls enttäuscht. Nicht ein Schuss, nicht eine Bleikugel störte die Antrittsrede.
Trumps Wiederwahl ist für grüne Lefties wesentlich frustrierender als ein Wahlsieg von Marine Le Pen in Frankreich oder Viktor Orban in Ungarn. Vor vier Jahren hatten Propagandamedien Trumps Abgang gefeiert: Jetzt könne man endlich wieder frei atmen! Und jetzt? Jetzt wurde der schon wieder ins höchste Amt gewählt. Und seine zweite Antrittsrede hat es in sich. Mancher Mainstream-Zeilenschinder ist geplättet, dass diese Rede keinen Skandal, keinen Massenaufschrei, keinen Shitstorm, keinen Massen-Harakiri ausgelöst hat. Daraus folgerte die Taz:
„Nach acht Jahren Trumpismus ist die Normalisierung des extremistischen Wahnsinns offenbar abgeschlossen.“
Gleich zu Beginn seiner Rede versichert der frisch gekürte Präsident, dass ein „goldenes Zeitalter“ vor der Tür stehe. Der Niedergang der USA finde hier und jetzt sein Ende. Zitat Trump:
„Ab diesem Tag wird unser Land erblühen und weltweit wieder respektiert werden. Wir werden das Vorbild aller Nationen sein und uns nicht länger ausnutzen lassen.“
Unbefangene Zuhörer könnten fragen: Von wem hat Amerika sich denn ausnutzen lassen? Beuten die USA nicht vielmehr andere Staaten aus? Missachtet es nicht fortwährend deren Souveränität? Bombt es sie im Falle einer Weigerung nicht in Schutt und Asche? Wer aber nutzt Amerika aus? Antwort: Die derzeitigen US-Eliten. Soll heißen: Länder wie Russland oder China sind nicht das Problem. Die wahren Feinde befinden sich im Landesinneren. Ihnen erklärte Trump den Krieg, ihre Entmachtung läutet das „goldene Zeitalter“ ein. Da gruselte sich der bereits zitierte Taz-Autor:
„Während die anwesenden Demokraten die friedliche Übergabe der Macht feiern, verkündet Trump in seiner Antrittsrede eine radikale Agenda des Umsturzes.“
Und die ist auch dringend nötig. Was allerdings verschwiegen wird: Trump zählt Missstände auf, die früher ins Repertoire linker Politiker gehört haben.
Um die Minderwertigkeit der Biden-Regierung zu demonstrieren, braucht Trump bloß aktuelle Naturkatastrophen anzuführen. O-Ton: „Unser Land kann in Zeiten von Notfällen keine grundlegenden Dienste mehr leisten, wie zuletzt in North Carolina deutlich wurde, wo die wunderbaren Menschen so schlecht behandelt wurden. Oder in anderen Staaten, die immer noch unter einem Hurrikan leiden, der vor vielen Monaten stattfand. Und vor kurzem in Los Angeles, wo wir tragischerweise zusehen mussten, wie Brände wüteten, ohne dass auch nur der geringste Schutz geleistet wurde.“ Welcher deutsche Zuhörer assoziiert da nicht die Unfähigkeit der damaligen GroKo bei der Überschwemmung des Ahrtals? Trump kann so offen reden, weil er weiß: Ein großer Teil der Bevölkerung hat das Fassadenspiel der Machthaber durchschaut. Wörtlich:
„Während wir uns heute versammeln, steht unsere Regierung vor einer Vertrauenskrise. Seit vielen Jahren hat eine radikale und korrupte Elite Macht und Reichtum von unseren Bürgern abgeschöpft, während die Fundamente unserer Gesellschaft gebrochen und scheinbar völlig zerfallen sind.“
Gleiches gilt für die Gesundheitsversorgung. Was Trump an ihr kritisiert, erinnert ebenfalls an deutsche Verhältnisse. Was kein Wunder ist. Schließlich läuft der Great Reset auf globaler Ebene. Zitat Trump: „Unser öffentliches Gesundheitssystem funktioniert nicht in Katastrophenzeiten, obwohl dafür mehr Geld ausgegeben wird als in jedem anderen Land der Welt. Und unser Bildungssystem lehrt unsere Kinder, sich ihrer selbst zu schämen und in vielen Fällen unser Land zu hassen, trotz der Liebe, die wir ihnen so verzweifelt entgegenbringen wollen. All das wird sich ab heute ändern – und es wird sich sehr schnell ändern.“
Was Trumps publizistische Gegner besonders gut verdrängen: Der US-Präsident hat in seiner Rede ein indirektes Bekenntnis zum Multikulturalismus abgelegt! Das glauben Sie nicht? Dann bitte sehr: Nachdem Trump sich ausdrücklich bei hispanischen Unterstützern bedankt hat, verspricht er:
„Wir werden mit Entschlossenheit und Schnelligkeit handeln, um Hoffnung, Wohlstand, Sicherheit und Frieden für Bürger aller Rassen, Religionen, Hautfarben und Glaubensrichtungen zurückzubringen. Für die amerikanischen Bürger ist der 20. Januar 2025 ein Tag der Befreiung.“
Ja, richtig gehört: Trump verspricht Wohlstand und Teilhabe für Bürger aller Rassen und Religionen. Was sonst ist Multikulturalismus? Mehr noch: Der Präsident hebt hervor, dass der Tag seiner Antrittsrede zugleich der Martin Luther King-Day sei: „In seiner Ehre werden wir gemeinsam daran arbeiten, seinen Traum zu verwirklichen. Wir werden seinen Traum wahr werden lassen.“ Damit wäre der Rassismusvorwurf eigentlich vom Tisch. Aber wetten, dass die Wokeness-Fraktion sein Mantra vom rassistischen Trump weiterhin runter leiert? Wobei sie den Wohlstand für alle gerne durch „respektvolle Sprache“ ersetzen. Motto: Man darf Minderheiten ruhig ausbeuten, solange man sie mit den neuesten politisch-korrekten Namen benennt.
Bleibt die Frage, wie Trump die Wohlstandsmehrung realisieren möchte. Seine Antwort: Durch Senkung der Inflation. O-Ton: „Die Inflationskrise wurde durch massive Ausgaben und eskalierende Energiepreise verursacht. Deshalb werde ich heute auch den nationalen Energie-Notstand ausrufen. (…) Wir werden die Preise senken, unsere strategischen Reserven wieder auffüllen – und zwar bis an die Spitze – und amerikanische Energie in die ganze Welt exportieren.“ Der globalistische Green Deal müsse gekündigt und das Mandat für E-Autos zurückgenommen werden.
Während der US-Präsident altlinke Themen adaptiert, teilt er gegen die neuen, postmodernen Linken kräftig aus. Als erstes attackiert Trump deren heilige Kuh: Die Einschränkung von Meinungsfreiheit. Ein Vorstoß, bei dem er soziale Plattformanbieter wie Elon Musk und Meta-Chef Mark Zuckerberg auf seiner Seite weiß:
„Nach Jahren illegaler und verfassungswidriger Versuche der Regierung, die freie Meinungsäußerung einzuschränken, werde ich auch eine Anordnung unterzeichnen, die alle Regierungszensur sofort beendet und die freie Rede in Amerika zurückbringt. Nie wieder wird die immense Macht des Staates genutzt, um politische Gegner zu verfolgen.“
Und dann der Hammer: Die Gender-Politik soll endlich ihr Ende finden. Eine Politik, „die versucht, Rasse und Geschlecht in jedem Aspekt des öffentlichen und privaten Lebens sozial zu konstruieren. Wir werden eine Gesellschaft schaffen, die farbenblind ist und auf Leistung basiert. Ab heute wird es die offizielle Politik der Regierung der Vereinigten Staaten sein, dass es nur zwei Geschlechter gibt: männlich und weiblich.“ Wieder unterläuft Trump den offiziellen Diskurs. Anstatt linker Identitätspolitik erklärt Trump die Nichtbeachtung sämtlicher Unterschiede, deren Belanglosigkeit zur wahren Befreiung.
Eine weitere Facette von Trumps Rettung von Bürgerrechten besteht in der Rehabilitierung impfkritischer Soldaten. Wer wegen Zweifeln am Nutzen der mRNA-Brühe gefeuert wurde, darf in sein Amt zurückkehren – bei voller Gehaltsnachzahlung. Zugleich fordert Trump eine Aufwertung von Friedenspolitik. O-Ton:
„Wir werden unseren Erfolg nicht nur an den Schlachten messen, die wir gewinnen, sondern auch an den Kriegen, die wir beenden – und vielleicht am wichtigsten, an den Kriegen, die wir gar nicht erst beginnen. Mein stolzestes Vermächtnis wird das eines Friedensstifters und Einigers sein.“
Zum Schluss noch ein Wermutsropfen. Mancher hat sich vielleicht gefragt, ob Trumps neuer Mitstreiter Elon Musk ebenfalls Einfluss auf die Regierungsagenda hat. Antwort: Ja, hat er. Leider. Tatsächlich visioniert Trump plötzlich von künftigen Flügen zum Mars: „Wir werden unser manifestes Schicksal in den Sternen weiterverfolgen, indem wir amerikanische Astronauten entsenden, um die Sterne und Streifen auf dem Planeten Mars zu pflanzen.“ Die Ami-Flagge soll also auf den Mars. Dessen Besiedelung ist auch ein feuchter Traum von Musk. Schließlich sei die Erde laut dem südafrikanischen Milliardär langfristig nicht mehr bewohnbar. Aber, um den Menschen eine marsianische Existenz zu ermöglichen, müsse der Homo Sapiens sich wandeln, mit Maschinen verschmelzen. Transhumanismus in Reinkultur. Inwieweit Trump die Musk-Agenda kennt und mitträgt, bleibt vorerst offen. Hier ist künftige Wachsamkeit vonnöten.
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Dank an den Autor für das Recht zur Veröffentlichung dieses Beitrags.
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Bildquelle: Josie Elias / shutterstock
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