Aktionstag gegen drohenden Nuklearkrieg
Ein Kommentar von Rainer Rupp.
Ritters Botschaft bei einer internationalen Zoom-Konferenz des Schiller Instituts letztes Wochenende (23. November 2024) konnte klarer nicht sein: Die Menschheit steht am Rande der größten Katastrophe seit dem Beginn des Atomzeitalters, und die Zeit zum Handeln läuft ab.
„Dies ist der Kampf unseres Lebens“, betonte Ritter eindringlich: „Wenn wir verlieren, sterben wir alle. Das ist keine Metapher, sondern die Realität.“
Mit unverblümter Dringlichkeit warnte der ehemalige UN-Waffeninspekteur vor der akuten Gefahr eines nuklearen Konflikts, der durch die Eskalation der NATO gegen Russland jeden Moment ausgelöst werden könnte.
„Wir sind näher an einem nuklearen Krieg, als wir es jemals zuvor waren“,
erklärte Ritter. Denn die aktuelle Lage sei durch mehrere gefährliche Trends geprägt, so Ritter:
- Absenkung der nuklearen Einsatzschwellen: Russland habe seine Nukleardoktrin angepasst, um auf existenzielle Bedrohungen durch die NATO und die USA reagieren zu können. Nach Ritters Einschätzung könnten Bedingungen für den russischen Einsatz von Nuklearwaffen bereits erfüllt sein, und damit steht der Militärexperte nicht allein.
- Aggressive NATO-Strategien: Die Stationierung hochmoderner westlicher Offensivsysteme in Europa an den Grenzen zu Russland verstärke die Wahrnehmung des Kremls, vom Westen in die Zange genommen zu werden.
- Zeitdruck durch politische Dynamik: Laut Ritter arbeitet die Regierung Biden intensiv daran, bis zum Amtsantritt von Donald Trump am 20. Jan. 2025 mit Provokationen und der Lieferung neuer Waffensysteme irreversible Kriegsfakten zu schaffen, um den Konflikt in der Ukraine weiter zu eskalieren und ihn „Trump fest“ zu machen; mit anderen Worten, damit Trump nichts anderes übrigbleibt, als den von Biden geerbten Krieg fortzuführen. Denn wenn der Krieg zwischen US und russischen Soldaten erst einmal in Schwung ist, wird es selbst Trump unmöglich sein, sich gegen seine Gegner im US-Kongress durchzusetzen und einfach aus dem Krieg in der Ukraine auszusteigen.
NATO’s Eskalationsspirale gegen Russland
Ritter stellte klar, dass die Beziehung zwischen der NATO und Russland von einseitigen westlichen Provokationen und gegenseitigem Misstrauen und mangelnder Kommunikation geprägt sind. Diese Aussage bezieht sich auf eine Kombination aus geopolitischen Entwicklungen und gefährlichen militärischen Strategien, die seit dem Ende des Kalten Krieges die Beziehungen zwischen Russland und den USA samt europäischer Vasallen zunehmend instabil gemacht haben. Die NATO, die ursprünglich als Verteidigungsbündnis gegründet wurde, habe sich laut Ritter zu einer Organisation entwickelt, die zunehmend offensiv agiert. Er verwies auf die in Deutschland geplante Stationierung des Dark-Eagle-Raketensystems, einer US-Hyperschallwaffe gegen Russland, und auf die Aegis-Ashore-Raketenabwehrsysteme in Osteuropa, die zugleich auch Angriffsraketen abschießen können.
Obwohl diese US-Systeme laut offizieller Stellungnahmen aus Washington gegen angebliche Bedrohungen aus dem Iran gerichtet seien, interpretiert Russland diese Aussage als lächerliche Lüge. Vielmehr sei das Teil einer umfassenden Strategie zur strategischen Einkreisung. Ritter hob hervor, dass Russland als Reaktion darauf ein eigenes Mittelstrecken-Raketensystem (die Oreschnik-Haselnuss) entwickelt habe, das in der Lage sei, jedes NATO-Ziel in Europa mit konventionellen Waffen zu zerstören – einschließlich wichtiger Kommandozentralen und logistischer Einrichtungen. Ritters Botschaft war eindeutig:
„Russland blufft nicht.“
Die Eskalationslogik sei darauf ausgerichtet, Russland in eine Ecke zu drängen, was die Gefahr einer Fehlkalkulation oder einer bewussten Provokation erheblich erhöhe. Damit verbunden sei ein beschleunigter Zeitplan, der den Druck auf alle Seiten erhöht.
Dieser Zeitdruck, so Ritter, lasse keinen Raum für Diplomatie oder Deeskalation.
„Ein einziger Fehler könnte alles auslösen – und wir hätten keinen Weg zurück“,
warnte er. Das politische Ziel, Russland strategisch zu besiegen, würde um jeden Preis verfolgt, selbst wenn dies das Risiko eines nuklearen Konflikts erhöhe.
Konsequenzen eines Nuklearkriegs: Ritters düstere Prognose
Die Konsequenzen eines nuklearen Konflikts wären laut Ritter unvorstellbar. Er betonte, dass es keine begrenzten nuklearen Konflikte gebe. Sobald eine Nuklearwaffe eingesetzt würde, sei eine unkontrollierbare Eskalation unvermeidlich.
„Innerhalb von 72 Minuten nach der ersten Explosion wären hunderte Millionen Menschen tot“,
erklärte Ritter und verwies auf militärische Studien und Szenarien, die den Verlauf eines solchen Krieges simulieren.
Besonders alarmierend seien die Aussagen hochrangiger US-Militärs, die öffentlich erklärt hätten, dass die USA „für einen nuklearen Austausch mit Russland bereit“ seien.
Ritter kritisierte diese Haltung als verantwortungslos und brandmarkte sie als „kollektiven Todeswunsch“.
Historischer Kontext: Nukleare Konfrontationen und Lehren der Vergangenheit
Ritters Warnungen erinnern an die gefährlichsten Momente des Kalten Krieges, darunter die Kubakrise von 1962. Damals konnte durch direkte Kommunikation zwischen den Führern der USA und der Sowjetunion ein nuklearer Krieg knapp abgewendet werden. Doch heute, so Ritter, fehle eine solche Kommunikation. Stattdessen sei die Lage durch Polarisierung, Propaganda und eine kompromisslose Haltung geprägt.
Er zitierte den berühmten Satz von John F. Kennedy, der 1963 vor der Eskalation von Konflikten gewarnt hatte, die „einen Gegner vor die Wahl stellt, sich zwischen einer demütigenden Kapitulation oder dem Einsatz von Nuklearwaffen“ zu entscheiden.
Ritter stellte fest, dass diese Warnung heute aktueller sei, denn je. Deshalb forderte er zu einer Rückkehr zur Diplomatie und zur Zusammenarbeit auf.
„Frieden ist keine Selbstverständlichkeit“, sagte er. „Er muss aktiv verteidigt werden.“
Ritters Lösungsvorschlag: Ein globaler Aufruf zum Handeln
Ritter argumentierte, dass die Stimme der Bevölkerung die einzige verbleibende Kraft ist, die in der Lage ist, die Eskalation zu stoppen. Die Dringlichkeit seiner Worte ist ein Weckruf an die Menschheit, die drohende Katastrophe nicht zu ignorieren. Er betonte, dass die kommenden Wochen und Monate entscheidend sein könnten – nicht nur für den Ausgang des Konflikts in der Ukraine, sondern für das Überleben der gesamten Menschheit.
Angesichts dieser immensen, realen Gefahr sieht Ritter nur eine Lösung: Massenmobilisierung und öffentlicher Druck. Er rief dazu auf, am 7. Dezember 2024 in Washington, D.C., zu einer Demonstration zu kommen, um ein klares Signal gegen die Eskalation zu setzen. Unter dem Hashtag #SayNoToNuclearWar fordert er Menschen weltweit auf, sich in lokalen Aktionen dem Protest anzuschließen und die Politik ihrer Regierungen kritisch zu hinterfragen.
„Dies ist der Kampf unseres Lebens“, erklärte Ritter. „Wenn wir verlieren, sterben wir alle. Das ist keine Metapher, sondern die Realität.“
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Dank an den Autor für das Recht zur Veröffentlichung dieses Beitrags.
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Bildquelle: m.mphoto / shutterstock
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