KenFM im Gespräch mit: Thomas Mayer (“Die neue Ordnung des Geldes – Warum wir eine Geldreform brauchen.”)

Wer Scheiße baut, muss dafür auch haften!

Thomas Mayer ist Volkswirt, Banker und war den größten Teil seines Lebens für die Hochfinanz an den „Märkten“ tätig.

Zu seinen Arbeitgebern gehörte neben Goldman Sachs auch der IWF oder die Deutsche Bank Gruppe. Hier war er als Chefvolkswirt und auch für den Bereich Research tätig.

Mit dem Jahr 2008 änderte sich auch seine Sicht auf die eigene Branche. Plötzlich zeigte sich, dass das bisher abstrakt wirkende Kaufen-Verkaufen-Spiel eine gefährliche Verzahnung auf das echte Leben hat.

Angela Merkel musste vor die Presse treten, um den Bürgern zu versichern, ihre Sparkonten seien sicher, nur weil an der Wall Street eine Bank namens Lehman Brothers sich verzockt hatte. Doch aus dieser Pleite entwickelte sich ein global tosender Finanz-Tsunami der Hunderttausenden die Existenz kostete und auch Angela Merkel hätte bei einem Banken-Run ihr Versprechen niemals halten können. Sie hatte schlicht gelogen, um einer Panik entgegenzuwirken.

Spätestens jetzt dämmerte es auch einem naiven Laien, der sich für einen Profi hielt – und von denen gab es gerade in der Finanzwirtschaft jede Menge- , dass der kleine Banker der Sparkasse deines Vertrauens mit einem Investmentbanker aus Frankfurt a.M., London oder NYC in etwa so viel gemeinsam hatten, wie ein Schlauchboot mit einem Flugzeugträger.

Auch der bis dato äußerst erfolgreiche Thomas Mayer wurde durch die Lehman-Pleite herbe geweckt. Die Image-Blase des kreativen Geldmanangers platzte und hinterließ einen unmoralischen Beigeschmack.

Wovon war er da Teil?, frage sich Mayer. Welche Auswirkungen hatten seine abstrakten „Empfehlungen“ für das echte Leben?

Der Entwicklungsökonom verabschiedete sich von seinen bisherigen Arbeitgebern, um sich einer fundierten Analyse des Geldsystems zu widmen. Heraus kam 2014 das viel beachtete Buch „Die Neuordnung des Geldes – warum wir eine Geldreform brauchen.“

Es geht um elementare Erkenntnisse zum Thema Geld und warum wir um einen völligen Reset nicht herumkommen. Thomas Mayer war lange Teil des Systems, um so wichtiger ist es, ihn als Geläuterten zu Wort kommen zu lassen.

Wie funktioniert das System intern? Wie wird vor allem die Karriereleiter dazu genutzt, um Neueinsteigern die Bodenhaftung zu nehmen?

Thomas Mayer ist Gründungsdirektor des Flossbach von Storch Research Institut in Köln. Wir trafen den Schwaben an einem Tag, an dem Nicht-Kölner die Stadt am besten verlassen. Rosenmontag.

Die Frage: “Wer Scheiße baut, muss dafür auch haften?”, beantwortet er im Gespräch eindeutig.

Inhaltsübersicht:

00:00:12 Werdegang von Thomas Mayer

00:10:08 Geldanlage und Finanzkrisen

00:26:08 Was ist Geld?

00:36:08 Die „Österreichische Schule“

00:41:56 Kapitalmarktgeschäft – Trennung des Bankwesens

00:59:43 Zinsen und Wachstum

01:09:41 Die Reform des Geldwesens

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