Der Wunsch nach persönlicher Freiheit beschäftigt die Menschen schon seit vielen Jahrhunderten.
„Freeman“ Joe Kreissl lebt diese Vision wie kaum ein anderer, koppelt sich aber bewusst von dem aktuellen System ab, dass den Menschen seiner Ansicht nach in Ketten hält. Der Traum von einem „selbstbeherrschten“, „unregiertem“ Leben, hat ihn zu dem Schritt veranlasst, seinen Gesellschaftsvertrag in einem Brief an das österreichische Kanzleramt zu kündigen. Eine Folge hiervon war, dass er während eines Gefängnisaufenthalts für vier Tage genau dessen beraubt wurde, wofür er sich unermüdlich einsetzt. Der Freiheit des Einzelnen.
Als Replik auf diese Entwicklung hat Joe einen Strafenkatalog für das System erstellt, infolgedessen er einen Schuldenanspruch von derzeit 240 Millionen Euro an die Republik Österreich stellt, mit der festen Überzeugung, dieses Geld auch irgendwann zu bekommen.
Gleichzeitig ist er der Auffassung, dass wir uns mittelfristig vom Geld verabschieden werden und erläutert in diesem Kontext sein Prinzip des „Geben und Empfangen“, das er bewusst vom Prinzip des „Geben und Nehmen“ unterscheidet.
Joe versteht es, mit seinen unkonventionellen Ansichten den Zuhörer immer wieder zu überraschen und stellt so eine Persönlichkeit dar, die selbst für den geneigten KenFM-User erfrischend „anders“ ist.
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Dieses Gespräch ist Teil des Kunstprojektes „Die Bärensuppe“.
Die Auseinandersetzung mit der Vision einer geldlosen Gesellschaft, genauer beschrieben einer dezentralen, nicht monetären Open-Source-Anarchie, bildet den Kern des Projektes.
Die Suppe, der Topf, das Zusammenkommen an einer sozialen Feuerstelle ist dabei die Metapher für eine Gesellschaft, die wieder Empathie statt Ellbogen zum Ziel hat. In die Bärensuppe gibt man, was man will und kann. Herausnehmen darf man, was man braucht und möchte. Gezählt, verglichen oder bewertet wird nicht. Alle „essen“ von der gleichen Suppe, also soll sie schmecken und sie soll für alle ausreichend hergeben. Es geht um das Wiederentdecken des Urvertrauens und um das Erfahren, dass wir alle in unserem tiefsten Inneren miteinander verbunden sind, auch wenn wir es vergessen haben.
Das Projekt „Die Bärensuppe“ besteht zuerst aus einem visuellen Anteil, Interviews mit Menschen, die anders mit Geld umgehen als gewöhnlich. Pioniere dieser in den Augen vieler dringend notwendigen Wende, oder Menschen, die durch ihr Handeln diese Transition ankündigen, vorbereiten, einleiten oder schon leben.
Der andere, analoge Teil, in Form einer Kunstausstellung, wird in Berlin in der Galerie Lite-Haus im September 2016 und im Jugendklub Königstadt im November 2016 präsentiert. Die Besucher werden durch das Agieren in zwei interaktiven Installationen dazu geführt, sich dem Impact des Geldes in ihrem eigenen Leben bewusst zu werden. Die interaktive Hauptinstallation, in dem geldlosen Bereich des Ausstellungsortes, wird den Besuchern die Möglichkeit geben, gegenseitiges Vertrauen zu beobachten und dieses auch selbst zu üben.
Die Ausstellung soll darüber hinaus einen schützenden Rahmen bieten, wo man sich mit diesem Thema, was allergische Reaktionen bei den meisten Menschen auslöst, in Ruhe annähern kann.
Andere Interviews der Bärensuppe:
https://kenfm.de/sendungen/baerensuppe/
https://www.facebook.com/groups/14326…
Projekt „Bärensuppe“: Eine Begegnung zwischen Enno Schmidt (BGE) und Bilbo Calvez: https://kenfm.de/baerensuppe-enno-sch…
Projekt „Bärensuppe“: Eine Begegnung mit Raphael Fellmer („Glücklich ohne Geld“): https://kenfm.de/baerensuppe-raphael-…
Projekt „Bärensuppe“: Eine Begegnung zwischen Jörg Platzer und Bilbo Calvez: https://kenfm.de/projekt-baerensuppe-…
www.baerensuppe.berlin
https://www.youtube.com/c/bilbocalvez
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