Tagesdosis 5.2.2020 – SPD will uns ver-linken (Podcast)

Ein Kommentar von Rüdiger Lenz.

Der SPD ist es gelungen, einen außergewöhnlichen Coup zu landen. Der Stern schreibt (1) sogar, es sei der SPD, besser deren Mitgliedern, eine Revolution gelungen, da mit 53,06 Prozent Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans die Wahl zur SPD-Spitze gewonnen haben. Beide wollen, und hierin verbirgt sich wohl die Revolution, die Partei mehr nach links ausrichten. Wou, welch revolutionäres Wirken! Was könnte sich dahinter wohl verbergen? Wollen sie, dass ein oder zwei Mal mehr im Jahr über Karl Marx geredet werden soll? Oder wollen sie mehr und weiter die Andersdenkenden in diesem Land zur rechten Brut erklären? Kann das gut gehen, wenn die SPD weiterhin als die Fratze der Abgehängten fungiert und nicht an die Agenda 2010 heran will, sie nämlich revolutioniert, indem sie sie einfach abschafft? Davon nicht ein Wort, keine einzige Silbe dazu, dass das linke Auge der SPD ein rechtes, ein neoliberales Auge geworden ist, bloß um mitzuregieren. Tja, um mitzuregieren, hat sie die ärmere Bevölkerung mit ihren sadistischen Stiefeln in den Masochismus getreten. Nennt sich Hartz IV. Ferner hat ihr Außenminister Sigmar Gabriel die glimmende Kriegskeule derart mit Sauerstoff angereichert und zum Brennen gebracht, dass unter seiner Ägide ganz besonders viele Rüstungsgüter in Krisenregionen verkauft werden konnten. Linker also soll sie werden die SPD, oder doch weiterhin nur mehr linkisch? 

Ich will ihn kurz halten, diesen Artikel, denn viele Worte ist die SPD nicht mehr wert. Ich weiß was diejenigen bekommen, die sie wählen werden und die davon überzeugt sind, dass nun eine Revolte in der SPD stattfinden wird, bloß weil zwei Bindeglieder zwischen dem Schimpansen und den Sapiens zur Wunderformel der allgemeinen Verblödung der Massen voranschreiten darf, einem Versprechen zu frönen, die SPD aus dem Malstrom heraus zu navigieren. Oder besser gesagt, sich selbst noch tiefer in die Karriereleiter der Destruktivität fest zu bohren, um das allgemeine Elend möglichst zu verschlimmbessern. GroKo-skeptisch sollen diese beiden Revolutionäre sein. Beide sollen der Regierung die Rote Karte gezeigt haben, damit ihr Wahlvieh ihnen gegenüber wieder Zutrauen schöpfen kann. Sie wollen künftig an den Sitzungen des Koalitionsausschusses teilnehmen, damit sie ihrem Wahlvieh Regierungsfähigkeit vorgaukeln können. Das Wahlvieh wird das schlucken und jauchzen vor Freude, so, wie es immer den ausgespuckten Kautabaksaft ihrer Lieblingspolitiker genüsslich wiederkäut.

Hat die SPD letztlich nicht doch sich selbst besiegt? Und zwar seit ihrer Wahl zum Einhundert-Prozent-Martin-Schulz-Effekt. Denn da zeigte sie den Wählern, dass ihnen alles egal ist, was mit Sozialdemokratie einst gemeint war. Sie wollte die Politik der Kanzlerin haben und machen, doch schade für sie, dass Madame Merkel sich für die CDU entschied. Vor vierzig Jahren wurde ich SPD-Parteimitglied, weil dort einer Willy Brandt hieß und Frieden mit Russland und Polen machte. Das gefiel mir sehr. Heute sorgt man mit Hilfe des militärisch-industriellen Medienkomplex dafür, dass Millionen Menschen zu Flüchtlingen werden und kein Dach mehr über den Kopf besitzen. Und jetzt, so weiß man sich im linken Lager der SPD wieder das Märchen von den Richtigen zu singen. Haben zwei die neue linke Spitze, das nötige Signal für das Wahlvieh gesetzt, damit sich die längst überfällige Wende in der SPD als Sehnsucht einer anderen Politik aufzeigt. Man, man, man, was sind die Parteigläubigen, die Wähler und wer da sonst noch vor der Wirklichkeit alles davonläuft, für ein sich selbst betrügener Haufen, der sich strikt weigert, das eigene Leben selbst in die Hand zu nehmen. Hannah Arendt, einst von der SPD hochgehalten und gemocht meinte, dass man ohne diese Leitplanken erst wirklich zu freiem Denken in der Lage sei. Zu denken also, was andere einem vordenken, ist kein freies Denken. Es ist wiederkäuendes Denken, weil einem das Autoritäre und das Gehorsame so sehr liege.  Wer braucht einen Staat, der über die Parteiendemokratur die Nation in Geiselhaft nimmt und Wähler oder Politikgläubige, die sich mit Krallen und Zähnen dagegen wehren, einsichtig zu werden, über den großen Betrug, in den sie alle anderen mit hineinreißen. 

Die TAZ mahnt (1) an beide, Zitat, diese neue Führung sollte den Spruch von Walter-Borjans’ Vorbild Johannes Rau beherzigen: Versöhnen statt spalten. Sonst kann aus dem Aufbruch schnell ein Abbruchunternehmen werden. Dass die TAZ selbst sich in den letzten fünf Jahren als ein hervorragendes Spaltwerkzeug gezeigt hat, ist irrelevant. Das aber die SPD mittels Antifa und antideutschen Friedensbewegte spaltet, das sollten diejenigen nicht vergessen, die von diesem SPD-linken Terror Betroffene wurden. Hauptsache, so scheint es immer, man sieht den Spaltpilzsplitter im Anderen und den Spaltpilzbalken vor der eigenen Stirn gar nicht. Ob die beiden sich in der Frage der Kanzlerkandidatur einig würden, wäre bestenfalls eine Lachnummer, da die SPD im freien Fall, ohne einen Fallschirm aufpoppen zu können, mit voller Wucht auf dem Boden der Tatsachen zerschellen wird. Sie hat es schlichtweg verpasst, ihr restlinkes Skelett vor der Verwesung zu retten. Von ihrem demokratischen Anspruch hingegen ist nur noch der Schlund übrig, der zwar noch Geräusch macht, weil Durchzug herrscht. Dieser hingegen von den Geiern schon löchrig zerfressen, keine gehaltvollen Sätze mehr bilden kann.

Vielleicht droht ja das versprochene Heil von den Spitzenpolitikern der Grünen wie einst 1998. Diesmal nicht von Joschka dem Blindenfischer, sondern vom Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter. Fast hätte ich Adolf geschrieben. Was für ein freudscher Versprecher das dann wäre. Der nämlich weiß, wie man Wähler keschert. Er fordert via Klimawandelhitzewellen ein Recht auf Hitzefrei für Büroangestellte und ein Recht auf Homeoffice (3). Hofreiter meint, dass wir dringend einen koordinierten Hitzeaktionsplan benötigen, um die Gesellschaft auf die extreme Hitze vorzubereiten, um unsere Gesundheit zu schützen. Und jetzt, liebe Leserin und lieber Leser dieser Zeilen, kommt der Kalauer des Tages. Anton Hofreiter und die Umweltexpertin der Grünen haben dafür einen Hitzeaktionsplan erstellt. Dieser betrifft folgende Punkte: Recht auf Homeoffice, Recht auf Hitzefrei, Monitoring zur hitzebedingten Sterblichkeit, Hitzepatenschaften, kostenfreie Trinkwasserbrunnen und mehr Grünflächen. Wisst ihr, was ich fordere? Eine Rakete mit zwei Sitzen und zwei one-way-Tickets zum Mond.

Tja, Leute, mit solchen Politikern an der Spitze deutscher Ordnung und Tugenden kann uns nix mehr passieren. Außer ein weiteres Voranschreiten des Untergangs Deutschlands. Egal wen die Wähler heute oder morgen und übermorgen wählen werden. Sie nageln die Andersdenkenden weiter ans Kreuz und verhökern, zumeist völlig in Unkenntnis darüber gehalten, dieses Land in seinen Ausverkauf, damit der neue grüne Anstrich für die unter Fünfundvierzigjährigen, die sogenannte marktrelevante Zielgruppe, auch gewählt wird von denen, die sich der Staat dafür neu gemacht hat. Ihr wisst ja, wenn das Volk nicht mitspielt, dann macht sich der Staat sein Volk neu. Das ist in den letzten fünf Jahren geschehen. Schwarz-grün oder rot-grün oder schwarz-rot-grün. Leute, bleibt tapfer, der Drops ist gelutscht: Deutschland wird de-industrialisiert, darauf könnt ihr einen lassen. Es bleiben ganz tolle Aussichten für all diejenigen die ganz viel von so gut wie gar nichts darüber wissen, was hinter dem Thron so alles abläuft. Für die Meisten ist das etwas, wovon sie nichts wissen wollen, wie damals, als es 1933 losging und von dem dann die Meisten nach 1945 nichts wissen konnten. Das das eine fette Lüge war, wissen wir heute mehr als nur ganz genau, denn: Sie alle entscheiden sich heute wie damals freiwillig dafür, von all dem nichts wissen zu wollen. Das wissen wir deshalb, weil heute ja auch von all dem, was hier jeder weiß, niemand von denen etwas wissen will, der davon ahnungslos ist. Ihr wisst das und sie weisen euch freiwillig ab. Es ist wichtig, dass ihr euch das merkt und es nicht vergesst, damit ihr es sagen könnt, wenn es wieder geschieht.

Was sonst noch geschah? Nun, alles beim Alten, würde ich sagen. Nirgends auch nur das kleinste Problem. Alles easy auf der Erde. Sorgt euch nicht, denn alles ist super, schlaft weiter, geht zur Arbeit, versorgt eure Kinder, denn, Zitat, Boeing-Patzer, Pentagon warnt vor Lücke in Software zur Steuerung von Atomwaffen (4), Zitat Ende. Es riecht nach einer neuen Steueridee, nach Zerstaubungszertfikaten für die anthropogen verursachten Atommächte. Der letzte Satz war Satire, bitte nicht ernst nehmen. Obwohl, eine Greta, die wegen zu viel Staubeinatmen we dare you schreit, wäre jetzt ein Superereignis! Gibts da einen Kameramann, der in der Atomlobby arbeitet und ein Netzwerk zur Verbreitung eines tollen Fotos hat? Ups, schon wieder Satire. Ich höre lieber mal auf, sonst nimmt das hier noch seltsamere Formen an. Lasst euch nicht ver-linken und schon gar nicht von der SPD. 

Quellen:

(1) https://www.stern.de/politik/deutschland/pressestimmen-zur-wahl-von-saskia-esken-und-norbert-walter-borjans-9027946.html

(2) https://www.stern.de/news/walter-borjans–spd-sollte-mit-einem-spitzen–statt-kanzlerkandidaten-antreten-8989182.html

(3) https://www.stern.de/politik/deutschland/gruene-fordern-hitzefrei-und-homeoffice-bei-hohen-temperaturen-8817110.html

(4) https://www.stern.de/digital/online/boeing-patzer–pentagon-warnt-vor-luecke-in-software-zur-steuerung-von-b61-atomwaffen-9119506.html

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