Tagesdosis 3.2.2020 – Das Corona-Virus 2019-nCoV: Nicht nur medizinisch eine Zeitbombe

Ein Kommentar von Ernst Wolff.

Das Corona-Virus 2019-nCoV hat – obwohl die erste Erkrankung erst vor zwei Monaten aufgetreten und sein Genom erst seit drei Wochen bekannt ist – bereits zahlreiche Weltrekorde aufgestellt. Noch nie in der Geschichte der Menschheit hat sich ein Virus so schnell verbreitet, noch nie ist sein Erbgut so schnell entschlüsselt worden und noch nie sind so viele Menschen unter Quarantäne gestellt und ganze Großstädte von der Außenwelt abgeriegelt worden.

Was steckt dahinter? Hysterie? Panikmache? Geschäftemacherei? Ein außer Kontrolle geratenes Kampfstoff-Experiment? Niemand kann diese Frage zurzeit eindeutig beantworten. Trotzdem scheinen einige Fakten gesichert. Wissenschaftler gehen davon aus, dass das Virus von einem Tier auf den Menschen übertragen wurde, dass es Lungenentzündungen und akutes Lungenversagen auslösen und in mehr als 2 Prozent der Fälle zum Tode führen kann. 

Das allein unterscheidet es noch nicht grundsätzlich von einem Grippe-Virus. Wohl aber die Tatsache, dass Träger des Corona-Virus andere bereits vor Ausbruch der Krankheit, also während der Inkubationszeit, und sehr wahrscheinlich auch noch einige Zeit nach dem Abklingen der Symptome infizieren können. Diese Eigenschaft verheißt nichts Gutes, denn sie macht es außergewöhnlich schwierig, wenn nicht sogar unmöglich, die Verbreitung des Corona-Virus zu stoppen.

Die Welt ist schlecht gerüstet

Sollte dieser Fall eintreten – und momentan gibt es keinen Anlass, etwas anderes anzunehmen – dann droht zunächst einmal eine globale Pandemie, auf die die Welt nicht gut vorbereitet ist. Die Gesundheitssysteme sind auf Grund der Weltfinanzkrise und der Eurokrise in den vergangenen Jahren stark beschnitten worden, die meisten Krankenhäuser personell unterbesetzt, unzureichend ausgerüstet und in vielen Fällen ohnehin schon ausgelastet. Daher müsste selbst in den Industrieländern mit einer erheblichen Mangelversorgung von Patienten gerechnet werden.

Weitaus härter träfe es Schwellen- und Entwicklungsländer. In Afrika beispielsweise, dem wichtigsten Handelspartner Chinas und dem ständigen Reiseziel vieler chinesischer Arbeitskräfte, verfügt kein einziges Land über eine ausreichende medizinische Versorgung, geschweige denn die Möglichkeiten, einer Pandemie durch die Überprüfung  von Verdachtsfällen zum Beispiel mittels Schnelltests vorzubeugen. 

Besonders schlimm würde es dort für infizierte Patienten mit schwerem Krankheitsverlauf: Da sie oft künstlich beatmet werden müssen und ihr Blut teilweise außerhalb des Körpers mit Sauerstoff angereichert werden muss, würde eine Verschlimmerung ihres Zustands für die Mehrzahl von ihnen den sicheren Tod bedeuten. 

Wirtschaftseinbrüche und soziale Proteste 

Aber auch die Wirtschaft dieser Länder würde durch den Ausbruch einer Pandemie in Mitleidenschaft gezogen werden. Ganze Branchen wie zum Beispiel die Gastronomie, die Hotellerie und der Tourismus brächen zusammen. Außerdem käme es zu Produktionsstopps, zu einer Unterbrechung von Lieferketten und zu Nahrungsmittelengpässen, die umgehend Preiserhöhungen nach sich ziehen würden.

Als Reaktion darauf wären soziale Proteste, möglicherweise Unruhen bis hin zu Volksaufständen zu erwarten, die diese ohnehin wirtschaftsschwachen und politisch unruhigen Länder weiter destabilisieren, die Lebensverhältnisse der Mehrheit der Bevölkerung noch schwieriger gestalten und damit eine nächste Migrationswelle auslösen könnten. 

Ist diese Zukunftsvision allzu apokalyptisch? Wohl kaum, denn selbst wenn in China, Europa und Nordamerika eine Eindämmung des Virus gelingen sollte, stehen die Chancen dafür in den ärmeren Ländern Asiens, Südamerikas und Afrikas extrem schlecht. 

Fatale Folgen fürs globale Finanzsystem

Die medizinische Unterversorgung und ihre Folgen wären aber bei weitem nicht die einzige Bedrohung, mit der zu rechnen wäre. Eine weitere – und möglicherweise folgenreichere – lauert im globalen Finanzsystem. Es wird seit der Weltfinanzkrise nur durch extensive Manipulation der Zentralbanken am Leben erhalten. Sie haben dafür gesorgt, dass wir es derzeit mit der höchsten Verschuldung aller Zeiten und riesigen Blasen an den Aktien-, Anleihen- und Immobilienmärkten zu tun haben.

Da wirtschaftliche Einbrüche im Gefolge der Corona-Virus-Ausbreitung auch in den Industrieländern unausweichlich wären, dürften private Kreditgeber in Zukunft sehr viel zurückhaltender agieren, so dass die Zentralbanken sich gezwungen sähen, ihren im vergangenem Jahr eingeschlagenen Kurs einer erneuten lockeren Geldpolitik zu intensivieren. Die chinesische Zentralbank hat bereits am Sonntag angekündigt, den heimischen Aktienmarkt am heutigen Montag mit 1,2 Trillionen Yuan (156 Milliarden Euro) stützen zu wollen.

Die weit über China hinaus zu erwartende Geldschwemme und die daraus folgende Entwertung des Geldes könnten dazu führen, dass immer mehr Investoren in sichere Häfen fliehen und so einen gewaltigen Einbruch an den Finanzmärkten auslösen würden – mit der Folge, dass das Vertrauen in das immer wertlosere Geld rapide dahinschmelzen würde. 

Niemand kann momentan mit Sicherheit voraussagen, wie sich die gegenwärtig einsetzende Pandemie in den kommenden Tagen und Wochen entwickelt. Sollte sich der bisher abzeichnende Trend allerdings fortsetzen, so ist nicht auszuschließen, dass sich das Corona-Virus 2019-nCoV als der vielbeschworene „schwarze Schwan“ erweist – also dem Ereignis, das den lange erwarteten Zusammenbruch des weltweiten Finanzgefüges endgültig einleitet. 

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Danke an den Autor für das Recht zur Veröffentlichung des Beitrags.

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Bildquelle: Soni’s / Shutterstock

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