Tagesdosis 29.5.2019 – Die belogene Jugend

Ein Kommentar von Rüdiger Lenz.

Die Grünen haben die Wahl gewonnen.

Mit ihrer Verpackung als Klima- und Umweltretter zu fungieren, haben sie ihr olivgrünes kriegstreibendes Gesicht in ein strahlendes Grün kurzfristig verwandelt und sind sehr erfolgreich auf Wählerfang gegangen. Chapeau!

Als wir Friedensaktivisten ein paar Jahre auf die Straßen gingen, haben Teile der Grünen und Teile der Linken uns daran erfolgreich behindert, die Idee des Friedens in die Öffentlichkeit zu bringen. Auslöser war für uns der Ukraine-Konflikt und die einseitige Berichterstattung, Putin als Dämon der freien Welt hinzustellen. Dann haben die Teile der Grünen und Linken ihr Diffamierungsprogramm ausgeweitet und in die ganze Gesellschaft getragen. Auch die GroKo hat ihren Anteil dazu beigesteuert. Fake News wurde der neue Feind gegen Aufklärung, Meinungsfreiheit und sogar gegen ganz normale demokratische Prozesse, die einen Wandel der gängigen, vermieften Politik der GroKo in Gang setzen wollten. Auch eine Stiftung, zur Kontrolle rechter Gesinnung in Familien wurde eingerichtet und Broschüren deutschlandweit an Erzieher und Pädagogen gereicht. Da war er wieder, der dreckige Faschist und er lauert an jeder Ecke. So wurde der Bevölkerung ein Feind eingeredet, zu dem man jeden machen kann, der heute eine nicht konforme Meinung sein eigen nennt.

Neues aus Wikihausen

Zuvor und auch zeitgleich wucherten beispiellose Diffamierungen auf Wikipedia. Linke Politiker wurden diffamiert, Wissenschaftler und Journalisten, die vor allem Spezialisten in Sachen verdeckte Operationen, Kriegslügen und Meinungslenkung sind, wurden von verdeckten, anonym geschützten Personen mit geheimdienstlichen Methoden öffentlich stark beschädigt. Die Merkelregierung kümmerte das wenig, denn sie profitierte davon. Der neue Trend geheimdienstlicher wie auch öffentlicher und aus Eigeninitiative gegründete Plattformen und YouTube-Kanäle wurden zu diesem Zweck neu ins Leben gerufen. Ein echter Wachstumsmarkt ist da entstanden, der klammheimlich und ohne Wissen der Öffentlichkeit die Gehirne der ahnungslosen Masse mit Informationen infiltriert, die nur einem Zweck dienen: Wir, die Regierenden, wir, die Aufrechterhalter dieser Gesellschaftsform, wir sagen, wo es langgeht, denn wir wissen immer und zu jeder Zeit, was gut und richtig ist. Stellt sich uns jemand in den Weg und hat gute Gründe und gute Beweise, dann werden wir ihn nicht mehr wie früher, ermorden lassen, wir werden ihn abnabeln von der Gesellschaft und ihn brotlos machen – ihn ächten und als komplett sozial unwertig schelten. Das brennen wir in die Hirne derer, die wir zuvor schon seit Jahrzehnten in unseren Regelbildungszentren für dieses System stark und effizient manipuliert haben. Markus Fiedler, Stephan Bartunek und Dirk Pohlmann haben hier sehr mutig und aufrichtig Großes für die Meinungsfreiheit auf Wikipedia geleistet. Neues aus Wikihausen heißt ihre You Tube-Serie, in der sie das alles aufdecken. Wer wirklich etwas für die Gesellschaft im Sinne des Friedens, der Meinungsfreiheit, der Freiheit ganz allgemein und sich für den Umwelt- und Naturschutz einsetzt, der braucht ein schnelles Pferd und ein enorm dickes Fell. Und ein Bankkonto, auf dem sich Geld zum Überleben findet. 

Matrix

Es geht und es ging nie darum, politische Parteien zu wählen, es geht darum, dass du zwischen der roten und der blauen Pille wählst. Denn diese beiden Pillen sind es, die dir immer wieder in deinem Leben begegnen werden. Du kannst dich nicht davor drücken, irgendwann die Entscheidung zu fällen. Die rote und die blaue Pille sind die echte und einzige Wahl, die du in deinem Leben hast. Es ist die Systemfrage, die die Wahl deines Lebens entscheiden wird, nicht die Partei. Wilhelm Reich schrieb in seinem Buch über die emotionale Pest der Menschen, dass die Menschen viele Erfindungen gegen diese rote Pille gemacht haben. Die Philosophie, die Wissenschaften, die Kunst etc. Alle bemühen sich darum, dass du die blaue Pille nimmst – nicht die Rote. Denn die Rote führt dich in die Erleuchtung; das ist jetzt keineswegs esoterisch gemeint, sondern ganz klar und durchsichtig. Die blauen Pillenschlucker sagen: Wer jetzt etwas gegen die Grünen sagt, der ist bekloppt, weil er damit gegen den Umweltschutz und, gegen die erneuernde Kraft der Jugend ist.

Mein Gott, lassen sich die eigenen Kränkungen doch wunderbar in unterschiedliche Feindbilder transformieren. Ja, die Psychologen Franz Rupert und Hans-Joachim Maaz liegen mit ihrer Gesellschaftsanalyse goldrichtig. Es gibt sogar eine Passage in dem Interview von KenFM mit Hans-Joachim Maaz(1), in dem der Moderator, nicht der Gast (sic!) kurz und knackig das Wesen der blauen Pille zusammenfasst. Sehen und verstehen kann man nur, wenn man sehen und verstehen will. Wer also bloß zuhört, bekommt diesen Passus gar nicht mit.

M-Pathie ist der Schlüssel zu allem

Die Antwort auf alles, auch auf das Klima, ist Frieden, weltweit und das Werkzeug dazu heißt Menschenliebe in allen Facetten. Menschenliebe, das ist für mich ebenso ein reines Wort wie Menschheitsfamilie und ich lernte dieses Wort in meinem Kopf zusammengereimt erst kürzlich nach einem Gespräch für die Sendung M-Pathie(2) kennen. Wieso war ich so gefesselt von dieser Person? Von dieser so selten erlebten Ausstrahlung dieser Person? Weil diese Person Menschenliebe ausstrahlt und davon übervoll ist. Dass wir die Menschen lieben, um ihrer selbst willen, bedingungslos. Das war das Geschenk dieses Interviews an mich. 

Das kann man aber nicht leben, solange die Politik im Verstand haust und das Herz dabei verroht. Wir spalten und spalten uns. Jeden Tag ein bisschen mehr. Hauptsache ist, selbst im Recht zu sein. So verirren sich viele und sagen heute dies und morgen schon jenes, aber verteidigen dabei stets einen bestimmten Ismus, den sie selbst bei jeder sich bietenden Gelegenheit brechen, ohne es zu bemerken. Weil es eine Schutzbehauptung ist und diese nicht mit dem wahren Kern dieser Person im Einklang steht. Zu viele Irritationen im Herzen, im Gefühl, im kleinen Kind, wie das viele Psychologen benennen, zu viele Kränkungen, massive Kränkungen, Traumatisierungen, wuchern im Herzen fast jedes Einzelnen und diese werden dann mit Ersatzideen gefüttert, damit die eigenen Dämonen unter der Oberfläche bleiben können. Der Schmerz ist so unerträglich, dass, würden diese Menschen sich keine Ersatzstrukturen dafür erschaffen und Feindbilder dabei kreieren, sie würden ins Bodenlose ihrer Schmerzen fallen und sich selbst nicht mehr kontrollieren können. Das Kuriose ist, dass wir Menschen dabei nicht bewusst vorgehen und einen solchen Plan schmieden. Unser Gehirn schmiedet dies, ohne uns davon in Kenntnis zu setzen oder uns davon zu unterrichten. Es geschieht einfach in vollster Überzeugung, das vermeintlich Richtige zu tun. Politische Parteien und Ideologien sind diese Kleider, die sich unser Hirn anzieht, sobald und so lange wir uns unserer inneren Kraft nicht bewusst sind. Werden wir uns dieser bewusst und merken, dass diese Kleider nur die Schatten unserer inneren Kränkungen sind, braucht es diese Kleider nicht mehr. Empathie zu sich selbst ist der einzige Schlüssel zu all diesen Dämonen. Dieses Mitgefühl lässt sich aber nur erfahren, wenn wir unsere Schattenarbeit leisten und uns selbst erlauben, unsere Ersatzstrukturen zu erkennen. 

Inszenierung zukünftiger Entscheidungen

Die Politik und alle Parteien der Welt stehen für die Probleme der Menschheit. Ja, sie sind quasi das Navigationssystem unserer selbst verschuldeten eigenen Unzulänglichkeiten, die über unsere Kränkungen gefüttert werden. Die einzige Aufgabe der Politik dabei ist, diese Kränkungen in Macht und Eigentum zu verwandeln, damit ein Ersatz für die fehlende Liebesanerkennung geschaffen wird. Es mangelt an Liebe zu sich und zu den Anderen, an Verbundenheit zu sich und zu den anderen. Das ist ihre zentrale Ersatzaufgabe: Machtanhäufung, um Menschenmassen in Herrschaftsstrukturen zu halten und zu binden. Dabei spielt es keinerlei Rolle, was im Parteiprogramm oder den Sonntagsreden offenbart wird.

Zu wissen, wie Menschen in zukünftigen Ereignissen Entscheidungen treffen ist hinlänglich bekannt und diese Entscheidungsforschung(4) wird von allen Parteien genutzt, um Wählerstimmen zu bekommen. Wer langfristig auf Nummer sicher gehen will, der plant langfristige Ereignisse mittels der Medien und der Bildungseinrichtungen. Ohne sie geht politisch nichts, es sei denn, man erzwingt das Interesse der Massen in ein Großereignis hinein und lenkt ihre Gehirne dadurch in eine bestimmte Entscheidungsrichtung. Das Wichtigste dabei jedoch ist, dass diese Entscheidungen nicht mit der Vernunft oder dem Verstand, also rational entschieden und gelenkt werden, sondern dass sie mittels des Gefühls wahrgenommen werden. Rationale und logische Entscheidungen werden nämlich von allen Menschen fast gleich getroffen, wenn man ihnen ihre Firewall nicht zuvor schon zerstört oder weichtrainiert hat. Es ist der emotionale Tropfen, der die Menschen untereinander spaltet.

Jetzt schlägt die Parteivorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer der CDU vor, Influenzer vor Wahlen Regeln aufzuzwingen(4). Sie will Regeln für politische Meinungsmache im Internet in Wahlkampfzeiten ins Gespräch bringen. Sie begründet das mit einem Beispiel, was denn los wäre, siebzig Zeitungen würden kurz vor der Wahl schreiben, was Rezo in seinem Video(5) sagte. Parteien beauftragen große PR-Agenturen und Beraterfirmen, um unsere Gehirne für ihre Interessen zu waschen. Das erwähnt die Parteivorsitzende dabei nicht. Und jetzt fordert sie Regeln für die ganz kleinen Meinungsvertreter im Netz. Vergessen wir es nicht, You Tube löschte die einundfünzigste Ausgabe von Me Myself and Media auf KenFM. KenFM musste knapp vier Minuten streichen, damit die Sendung doch noch auf You Tube veröffentlicht werden konnte. Macht euch selbst einen Reim darauf.

Würde und Demokratie der Jugend

Am siebzehnten Mai war ich in Hannover zu einer Veranstaltung Würde und Demokratie im Zeitalter der Digitalisierung(6) eingeladen. Dort sprachen Jugendliche über ihre wirklichen Probleme. Sie sprachen über ihre Würde, ihren Wert in der Gesellschaft, über Frieden, Freiheit und Befreiung von alten Mustern in der Gesellschaft. Gerald Hüther hat dort gesprochen und ein junger zweiundzwanzigjähriger Mann. Die Rede, die dieser junge Mann hielt, ließ Hüthers Rede für viele im Saal in den Hintergrund fallen. Der junge Mann, der demnächst auch auf M-Pathie, hier auf KenFM als Gast zu sehen sein wird, redete dort daüber, wie die Älteren die Jugend sehen und welche Stellung die Jugend eigentlich in dieser Gesellschaft hat: Minderjährige, das hört sich an wie minderwertig. Sind sie nicht auch schon ganze Menschen. Mehrere junge Menschen sprachen dann kurz über ihr Erleben, von klein auf bis jetzt und benannten Probleme der Gesellschaft, die einen beschämten, hörte man ihnen mit dem Herzen zu. Neben mir saß der Bundespräsident a.D. Christian Wulff und ich sagte ihm, dass ich sehr daran interessiert sei, was er dazu zu sagen hätte. Schwierig, antwortete er mir, sehr schwierig. Man müsste völlig neue Strukturen der Gesellschaft erschaffen. Als danach eine Diskussion mit Christian Wulff, Gerald Hüter und zwei jungen Menschen stattfand, wurde dem gesamten Publikum klar, dass den beiden älteren Männern nicht wirklich etwas zu dem Begehren der beiden jüngeren Menschen einfiel. Es ging um Empathie, um Menschlichkeit, um Frieden, um gerechte Verteilung, um Afrika, darum, dass sie, die beiden jüngeren Menschen, erkannt haben, wie schlecht es um unseren Seelen- und Herzenszustand bestellt ist, um die Natur und um die Gesellschaft ganz allgemein und sie nicht werden wollen, wie wir, die älteren Angepassten.  Angepasst, innen Tod, zombiehaft und nur einem Zweck dienend: der Funktionalität des schnöden Mammons, Wachstum, um jeden Preis, der auch ihr wahres Leben kosten würde. Wir wollen nicht so werden wir ihr. Das gab tosenden Applaus, auch von den Älteren. Sie sprachen keiner Partei ihre Zustimmung aus und sie versuchten, Christian Wulff in seinen Argumenten wirklich zu verstehen. Auch wenn das Publikum gegen Wulff und Hüther raunte, sie versuchten beide zu verstehen. Sie waren hochempathisch. Doch wurde immer klarer, dass sie nicht verstanden wurden von diesen beiden älteren Männern. Die Veranstalterin Birgit Assel, die Traumatherapeutin ist, war der Verzweiflung nahe und erkannte, wie sehr diese jungen Menschen jetzt leiden müssten – obwohl sie richtig lagen. Und das ist die Quintessenz auch dieses Artikels. 

Alexander von Humboldt, Begründer der Ökologie

In letzter Zeit wird die Jugend auf Politikkurs gebracht, weil die Älteren die Schnauze gestrichen voll haben von diesem System und sich immer häufiger der Wahlen entziehen. Politik hat hier Ersatz geschaffen. In Form des Klimawandels und der Umweltzerstörung stachelt sie nun die Jungen gegen die Alten auf, saugt die emotionalen Energien der Jugend vampirmäßig auf, lenkt sie in ihre Bahnen und nutzt diesen Spin nun für ihre Legitimität, regieren zu dürfen. Obwohl weder die Jungen noch die Alten diese Umweltkatastrophe, noch das Artensterben direkt, verursacht haben. Auch die vielen Alten waren mal so engagiert wie die Jüngeren heute. Versprechungen hat man auch ihnen en masse gemacht. Seit 40 Jahren kümmern sich die Regierungen nicht um die Umwelt, um das Leben und den Erhalt der biologischen Systeme in der Natur. Das Bewusstsein, dass der Mensch in der Lage sein könnte, das Klima beschleunigter wandeln zu können, als es der natürliche Lauf ist, hatte schon Alexander von Humboldt geäußert, als er in den Vereinigten Staaten mit ansah, wie dort ganze Wälder abgeholzt wurden, nur damit in kalten Regionen Brennholz verkauft werden konnte. Das war vor knapp 200 Jahren. Viele Menschen meiner Generation haben damals auch lange Zeit die Grünen gewählt und sahen, wie sie mit Sonnenblumen in den Bonner Bundestag einzogen. Wir sahen, wie sie von der CDU/CSU der SPD und der FDP belächelt, diffamiert und nicht ernst genommen wurden. Und dann haben wir es noch einmal versucht, als Schröder Kanzler werden wollte, haben wir ihn mit den Grünen zusammen gewählt. Ich sagte damals zu mir, wenn die uns jetzt auch verarschen, dann wird das ziemlich üble Konsequenzen haben. Und sie verarschten uns, zogen in den Jugoslawienkrieg und führten die Agenda 2010 ein, was Deutschland zum Niedriglohnland Nummer eins in Europa werden ließ. Schröder, der Genosse der Bosse. Mit Nichten geht es um etwas anderes als um die Finanzwirtschaft. Es ging und es geht nie um die Umwelt, das Klima oder den Erhalt des Lebendigen ganz allgemein, also um Liebe. Sie, die Finanzwirtschaft, steht als ihr Gott über allem, über die gesamte Menschheits- und Lebensfamilie. Und jetzt wollen sie, dass dieser Gott das Klima wieder gut macht, das Artensterben anhält und die Umwelt damit wieder neu belebt. Mit genau dem Mittel, das zu ihrem Untergang geführt hat, mit Geld. Das Wesen des Geldes ist Wachstum. Das sollten junge Leute ernst nehmen, wenn sie ernsthaft glauben, man könne das Klima oder die Umwelt mit Geldmitteln verbessern. Das ist der größte Unsinn, den man euch, liebe Jugend, einreden will, durch die Grünen und durch die Regierung. 

Wie kann man einen Wald mit Geld ins Leben holen?

Wie kann man einen Wald kaufen?(7) Wie? Und das Gleiche gilt umgekehrt: Wie kann man mit Geld einen Wald entstehen lassen? Wie? Zehntausend Bäume sind kein Wald. Es sind zehntausend Bäume. Ein Wald ist ein lebendiger ganzer Organismus, mit einer Entwicklungsgeschichte von mehreren hundert Jahren. Jeder Millimeter ist belebt. Auch hier habe ich ein Interview mit Dr. Heidi Wichmann geführt, in dem klar wird, welche Büchse der Pandora wir geöffnet haben. Wir glauben, wir könnten aus der Natur heraus etwas extrahieren und es dann mit anderen chemischen Stoffen so wieder der Natur zufügen. Genau diese Idee führte aber zu all dem Desaster der Umwelt, des Artensterbens und der Vergiftung der Lebensräume durch den Menschen. Weil wir die inneren Zusammenhänge nicht dabei berücksichtigen, werden sie ihr toxisches Potenzial entfalten. Bewahrten wir deren Gesamtzusammenhang zu ihrem System, das sie zu einem Ganzen vereinte, so wäre es wieder Lebenspotenzial und damit ungiftig. Hans-Peter Dürr hat zeitlebens versucht, uns diesen Prozess quantentheoretisch näher zu bringen. Es gibt nur Beziehungsstrukturen, es gibt keine Objekte. Die Frage was ist und was existiert, darf nicht mehr gestellt werden, sagte er. Die Natur, das ist nicht etwa ein riesenhaftes Stück Materie, das im Raum daherschwebt und an dem die Zeit linear vergeht. Die Natur ist ein einziger lebendiger, mit sich selbst vernetzter Superorganismus, der durch seinen Geist selbst erschaffen wurde und diesen überall zerteilte – so sieht das die Quantenphysik und beschreibt jenes Weltbild über ihre Quantenphilosophie, die Carl-Friedrich von Weizsäcker begründete und in der es gar keine Zeit gibt(8). Zugegeben, es braucht seine Zeit und eigenes Studium, um das zu verstehen. Dieser Superorganismus ist nicht vom Kosmos zu trennen. Er ist über sich selbst hinaus mit allem vernetzt, eben verschränkt oder nicht lokal vereinheitlicht(9), wie das die neue Physik nennt. Es gibt dort kein Stoppschild, keine Abrisskante, an der man Stücke der Natur festmachen kann und sagen kann: So, das ist jetzt alles. Die Natur ist nicht das Ebenbild des Materialismus, sie ist weder dual noch kausal evident. Der Materialismus ist spätestens mit Niels Bohr und seiner Kopenhagener Deutung, der Komplementarität-Logik, gestorben(10). Das ist gut neunzig Jahre her. Doch im Mainstream noch gar nicht angekommen. Das Festhalten am Materialismus erzeugt unsere Haltung, dass wir bloß etwas weniger Gifte in die Natur entlassen sollten, dann wäre alles wieder gut. Gar keine Gifte in die Natur zu entlassen ist da keine Option – aber darum geht es in der Natur.

Menschenliebe ist alles

Wir alle können Parteien wählen, bis der Arzt kommt. Wir können Theorien anheimfallen, die unsere Idee von der Politik als die Beste aller anderen politischen Ideen darstellen lassen. Leute, das nützt nur dem Artensterben, der Umweltzerstörung und den Bonzen in Banken und im Großkapital etwas. Wir alle können auch weiterhin so tun, als seien unsere individuellen kleinen Wehwehchen der Nabel der Welt. Nur, dann spalten wir uns immer weiter. Wenn wir nicht in der Mehrheit schleunigst unsere Menschenliebe wieder entdecken, an ihr arbeiten und sie fortpflanzen auf dieser wunderbaren Erde, dann können wir tun und lassen, wonach uns beliebt. Das war es dann mit Anthropos, dem aufgerichteten, aufrecht stehenden Menschen. Wir müssen das selbst tun, sonst wird es niemand für uns tun, auch keine Partei oder Regierung. Mit Geld, auch unglaublich viel Geld, lässt sich die Natur nicht bestechen. Sie macht ihre eigene Karriere und diese auch notfalls ohne uns. Ihre Karriere korrespondiert mit der Liebe, die wir ihrem Tun entgegensetzen. Mit nichts anderem können wir sie bestechen.

Quellen

(1) 1:30:45 bis 1:38:55: https://www.youtube.com/watch?v=UWXUiy5bqOM&t=317s

(2) https://kenfm.de/sendungen/m-pathie/

(3) https://www.booklooker.de/B%C3%BCcher/Angebote/autor=Daniel+Thorsten+Schmidt-Kahneman&titel=Schnelles+Denken+langsames+Denken

(4) https://www.tagesschau.de/inland/youtube-akk-101.html

(5) https://www.youtube.com/watch?v=4Y1lZQsyuSQ&t=409s

(6) https://www.democracy-deutschland.de

(7) https://kenfm.de/tagesdosis-19-9-2018-wie-kann-man-einen-wald-kaufen-oder-verkaufen/

(8) https://www.booklooker.de/B%C3%BCcher/Carl-Friedrich-von-Weizs%C3%A4cker+Zeit-und-Wissen/id/A02mRDj901ZZ9

(9) https://www.youtube.com/watch?v=c30kgqNjD8w

(10) https://www.booklooker.de/B%C3%BCcher/Carl-F-von-Weizs%C3%A4cker+Zum-Weltbild-der-Physik/id/A02jlBem01ZZW

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Danke an den Autor für das Recht zur Veröffentlichung des Beitrags.

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