Tagesdosis 23.11.2017 – Dream Team statt Chaostruppe (Podcast)

Ein Kommentar von Bernhard Loyen.

Politik verkommt immer mehr zur Farce. Bei den Bürgern, die ein Restinteresse an politischen Zusammenhängen und Verwicklungen besitzen, existiert  annähernd nur noch eine Reaktion. Die Politik mit ihren Hasardeuren wirke nur noch wie eine Realsatire. Das politische Theater wird zur inhaltsleeren Klamotte.

Bis zur diesjährigen Bundestagsswahl erfolgte die letzten Jahrzehnte nachfolgend politische Routine. Es bildeten sich für vier Jahre wechselnde Koalitionen. Diese erließen größtenteils Gesetze, die nicht im Sinne der Wähler waren, d.h. die den Bürgern eher schadeten . Politiker widersprachen ihren politischen Versprechen und brachen mit parteilichen sog. Traditionen. Dienliche Inhalte wurden sekundär. Es ging um Anteile und Sicherung an einer vermeintlichen Macht.

Die Parteienlandschaft hat sich dieses Jahr wieder vergrößert. Auch das gab es schon mal in diesem Lande, kein herrausragendes Phänomen. Das wirklich neue Ereignis – es findet sich keine Regierungskoalition. Gebildet von zwei, oder sogar diesmal von drei Parteien. Ressentiments, Befindlichkeiten, Sturheit, Unflexibilitäten, Verantwortungslosigkeiten, schlicht die völlige Verblendung vor der sicherlich beeindruckenden Verpflichtung und Berufung dem Wählerauftrag nachzukommen. Dieser Druck, diese Verpflichtung, war aber ihre eigene Wahl. Die des Berufspolitikers. Sie möge doch dann auch bitte entsprechend ernst genommen werden, wie die des Chirurgs nach Abschluss seiner Doktorarbeit. Aus Theorie, wird Praxis mit immenser entsprechender Verantwortung.

Nun stellt sich die Frage nach neuen Lösungsmodellen. Nach neuen Wegen der politischen Zusammenarbeit. In ländlichen Gebieten, hat man sich schon lange von parteipolitischem Geklüngel verabschiedet. Die politische Zugehörigkeit rückt in den Hintergrund. Posten werden nach Fähigkeiten vergeben, nicht nach Parteibuch.

Man kennt sich, man schätzt sich. Sicherlich gibt es auch dörflichen Filz, das liegt  leider in der Natur von Machtmenschen, aber es gibt auch genug Beispiele für effiziente Koalitionen und effektiver Zusammenarbeit. Die  besten, kompetentesten und vorallem ehrlich interessiertesten Menschen finden zueinander, zum Wohle der Bürger. Dorf, Gemeinde first. Partei second.

Warum lässt sich diese Möglichkeit nicht auch in die große Politik übertragen? Qualität, anstatt Quantität. Ein Team mit wirklichen Fachleuten, unabhängig vom Parteibuch. Die Traummannschaft von Effiziens und Können. Die Besten zum Wohle des Landes. Eine politische Nationalmanschaft. Es geht doch um unser Land, oder?

All Star Team statt Chaostruppe. Es gebe auch genug Platz für Wasserträger. Vielleicht sogar noch ein Schritt weiter gehen. Die Bürger, also wir, wählen diese Auswahl, diese Mannschaft alle vier Jahre neu. Stellen sie zusammen, ausgewählt aus den jeweiligen Teams, also den Parteien. Selbstverständlich eine gemischte  Aufstellung. Wer kein Bock hat fliegt raus. Bewertet wird die fachliche Leistung. Der Einsatz für das Team und die Fans. Natürlich wird auch der Trainer, die Trainerin auf diesem Wege ausgewählt. Kann Teamgeist nachhaltig gestärkt werden? Taktik und Konditionstraining liegen im gefragten Kompetenzgebiet und werden entsprechend kritisch bewertet. Falsche Sponsoren könnten auf diesem Wege auch gleich ausgetauscht werden.

Haben sie Vorschläge für Auswahl und Aufstellung? Bitte schön, die Foren sind eröffnet.

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