Tagesdosis 19.5.2018 – Medienboykott jetzt! Der geistigen Hygiene wegen

Ein Kommentar von Dirk C. Fleck.

KenFMs Tagesdosis hat sich in kurzer Zeit zu einer sehr erfolgreichen Nummer  entwickelt, was auch auf das journalistische Konzept zurückzuführen ist, das dem Format zugrunde liegt und dem die Autorinnen und Autoren verpflichtet sind. Demnach hat sich jeder von ihnen einem in der Mainstreampresse gerade heiß diskutierten Thema anzunehmen, das nach kurzer Erläuterung auf sehr individuelle Art kommentiert werden soll. Sachlich, polemisch, humoristisch – das bleibt jedem Schreiber selbst überlassen. Die Leute mögen das. Es ist ein Spiel, wie alles, was in der Medienwelt an Interaktion stattfindet. 

Gestern nun wurde ich von der Redaktion sehr kurzfristig gebeten, für jemanden einzuspringen. Ich fühlte mich geehrt und sagte spontan zu. Das war fahrlässig. Das war auch nicht fair KenFM gegenüber. Da ist wohl meine Eitelkeit mit mir durchgegangen, die mich für einen Moment hat vergessen lassen, dass ich mir seit Tagen einen totalen Medienboykott auferlegt habe. Aus reiner Notwehr und der geistigen Hygiene wegen. Ich drohte unter der Informationsglocke, die man uns täglich überstülpt, zu ersticken. Ich musste meinen Kopf frei bekommen von den seelenlosen Politgnomen, die mit unser aller Leben spielen, ohne überhaupt zu wissen, was Leben ist. Ich konnte mir Merkel, von der Leyen, Söder, Scholz und Seehofer ebenso wenig  länger gefallen lassen wie May und Trump, wie Erdogan, Macron, Netanjahu und all die anderen Wichte, die an den verheerenden Verhältnissen stricken, welche seit jeher die Schlagzeilen bestimmen. Aber was hat das alles mit mir zu tun, außer, dass es mich krank macht? Das hier ist nicht meine Realität. Das hier hat den geistigen Tiefgang einer Badeente.

„There are more things in heaven and earth, Horatio, then are dreamt of in your philosophy,“  sagt Hamlet, noch ganz erschüttert von der Begegnung mit dem Geist seines Vaters, zu seinem Freund Horatio. Was im Deutschen davon übrig geblieben ist, hat den Charme einer gestickten Lebensweisheit auf Muttis Küchenschürze: „Es gibt mehr Dinge zwischen Himmel und Erde, als unsere Schulweisheit sich träumen lässt“. 

Während ich dieses schreibe, erhalte ich eine E-Mail von einer Freundin, die mich auf ein Interview mit dem Arzt Dr. Dietrich Klinghardt aufmerksam macht, das seit kurzem auf YouTube zu sehen ist. Titel des Interviews: „Jede Krankheit hat eine Ursache – die fünf Ebenen der Heilung“. In diesem Interview berichtet Dr. Klinghardt von einem Patienten, der an Alzheimer erkrankt war und schon seit acht Jahren niemanden mehr erkannt hatte.

„Er konnte noch sprechen, aber die Worte machten keinen Sinn. Dann habe ich ihn in Hypnose versetzt. Und unter Hypnose hat er seine Tochter sofort wiedererkannt, hat er einen völlig normalen Dialog mit ihr gehabt. Sein Gehirn,“ so der Arzt, „war bereits zu einem Drittel geschrumpft, das ist der Zeitpunkt kurz vor dem Tod bei Alzheimerpatienten. Der Mann aber war völlig orientiert, kannte jedes Datum, jede Datei aus seinem Leben, er konnte sie völlig logisch und intelligent wiedergeben. Er hat dann sein Testament gemacht vor unseren Augen, mit Anwalt. Danach hat er die Augen zugemacht und ist gestorben. Diese Art von lückenlosem Gedächtnis ist nicht im Gehirn, es kann nicht im Gehirn sein…“ 

Der vor drei Jahren verstorbene Physiker Ernst Senkowski verglich das Gefälle zwischen dem menschlichen Bewusstsein von der Welt und der Welt an sich mit einem Trichter, an dessen unteren Ende wir die Restbestände dessen empfangen, was an Einsichten oben hinein gegeben wird. Senkowski: „Oben ist das erweiterte System und unten sitzen wir. Jetzt wird oben ein Bündel Heu hinein geworfen und bei uns landet allenfalls ein dünner Strohhalm. Damit werden wir noch eine Weile leben müssen.“

Will ich aber nicht. Ich will nicht, dass Israels Luftangriffe auf Ziele im Gazastreifen, Trumps Russlandaffäre, der Niedriglohnsektor, Prinz Harrys Hochzeit und die wegbrechenden Steilküsten im Puget Sound bei Seattle meine ständigen Begleiter sind. Heute will ich das nicht. Aber wenn ich demnächst durch neue Einsichten gestärkt aus der Medienpause zurückkehre unter die Informationsglocke, werde ich eine Tagesdosis schreiben, die sich gewaschen hat. Unter Einhaltung aller vorgegebenen Regeln, versteht sich.

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Danke an den Autor für das Recht zur Veröffentlichung des Beitrags.

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