Tagesdosis 12.5.2020 – Corona-Bill und die Kirchen der Angst

Ein Kommentar von Mathias Bröckers.

„Angst essen Seele auf“ heißt ein Film von Rainer Werner Fassbinder aus dem Jahr 1974, dessen Titel sich zu einem geflügelten Wort entwickelt hat. Es kam mir in den Sinn, als ich über die merkwürdige und bedrückende Atmosphäre nachdachte, in die Corona und Lockdown die Gesellschaft versetzt hat. Die „Kirche der Angst“ hat mehr Gläubige versammelt als je zuvor, und zwar in beiden „Konfessionen“: Angst vor einer Massenvernichtungs-Pandemie auf der einen Seite und Angst vor einer Massenüberwachungs-Diktatur auf der anderen – und in beiden Kirchen orgeln Panik-Orchester und verkünden jeweils die allein seligmachende Wahrheit. Dass das geisterhafte Erscheinen eines unsichtbaren Virus einen Glaubens-und Religionskrieg entfacht hat, ist indes kein Wunder – bis vor ein paar Monaten war dieses Wesen völlig unbekannt, es gab kein Wissen über seine Verbreitung, keine Fakten über seine Wirkung, keinerlei Einschätzungen über seine Gefährlichkeit. Das ist mittlerweile ein wenig anders, aber eben nur ein wenig.  SARS-Cov-2 ist noch immer ein großer Unbekannter – und könnten wir ihn als großen schwarzen Hund sehen, würden die einen sofort in Deckung gehen, denn er könnte ja beißen und die anderen – Abteilung „ganz normale Grippewelle“ –sagen: „Der will doch nur spielen“.  Wirklich bescheid weiß aber gar keiner, denn dieses Wesen ist neuartig und nicht unter Kontrolle, es ist nicht einmal klar, ob es ganz natürlich entstanden ist oder eine Chimäre, an der gentechnisch herumgeschraubt wurde. Wo aber so viel Unwissen und Unsicherheit herrscht entsteht fast zwangsläufig Angst – jeder will wissen, was ihn erwartet und was er oder sie möglicherweise zu befürchten hat.

Letzte Woche flog zum Beispiel ein Asteroid in der Größe des Empire State Building mit 28.500 Stundenkilometern sehr knapp an der Erde vorbei, wovon kaum jemand etwas mitbekommen hat. Zum Glück, denn wäre die Gefahr eines Treffers samt der möglichen Einschlagsregionen dieses Brockens kommuniziert worden, wäre in den Kirchen der Angst gleich wieder eine neue Spaltung entstanden – mit NASA-Experten auf der einen und kritischen Astrophysikern auf der anderen Kanzel. Und Regierungen, die angesichts unklarer Daten über präventive Zwangs-Evakuierungen bestimmter Regionen entscheiden müssen und sie dann auch durchziehen. Und wehe, der Brocken schlägt dann woanders ein oder fliegt wie am Donnerstag knapp vorbei – da wär` was los. Und es würde mal wieder deutlich, dass sich mit Prävention schwer Blumentöpfe gewinnen lassen.

Wobei – wenn man sich die honecker-artigen Zustimmungsraten für die eigentlich schon abgeschriebene Kanzlerin anschaut, scheint sich bei Corona der präventive Lockdown politisch sogar auszuzahlen, während bei ihren anfangs so lockeren Kollegen wie Donald Trump und Boris Johnson weiter kräftig gestorben wird. Übrigens auch in Schweden, wo von 1 Million Einwohnern bisher mehr als drei Mal so viele Menschen gestorben sind (319) wie in Deutschland (90)  und fast acht Mal so viele wie in Norwegen (40). 

Dass der „Mutti-Faktor“ derart zieht, zeigt wie viel Angst bei den 80 Millionen Merkel-Kindern derzeit herrscht – sie flüchten sich freiwillig unter den schützenden Rock der „guten Mutter“, an die Brust der „Konsensmilch“, die in unsicheren Zeiten narrativen Halt und Gewissheit bietet. Weshalb jede Kritik an diesem politischen und medialen Konsens, jede Skepsis und jede Opposition, aggressiv weggebissen werden muss: „Alles Nazis und Verschwörungstheoretiker – außer Mutti“! Zweifel sind in der Kirche der Angst nicht erlaubt, wo das Wissen unsicher und die Tatsachen unklar sind, zählt allein der Glaube. Was aber auch für die „Ungläubigen“ gilt, die hinter der Fassade der „guten Mutter“ den „starken Führer“ wittern und in dieser Pandemie eine Plan-demie zur Versklavung der Menschheit und Errichtung einer Gesundheits-Diktatur sehen. „Wir glauben keiner Statistik, die wir nicht selbst gefälscht haben“ – das war nie wahrer als zu Corona Zeiten, wo keine repräsentativen Zahlen vorliegen (warum eigentlich?) können Statistiken nach gusto interpretiert werden. „Der Paranoiker kennt immer alle Fakten“ hat der Schriftsteller William Burroughs gesagt – und so wähnen in den Kirchen der Angst alle Schäfchen in gutem Glauben, die „Fakten“ auf ihrer Seite zu haben.

Bevor wir nun zu Bill Gates kommen, muss ich einen Disclaimer vorausschicken: ich traue diesem Mann ungefähr so weit wie ich meine Waschmaschine werfen kann. Und das nicht erst, seit er mit seiner gen-technologischen Obsession, die Welt durch Impfen zu retten, in Afrika, Indien und in der WHO sein Unwesen treibt. Sondern schon seit ich Mitte der 80er Jahre MS-DOS auf meinem PC installierte. Seitdem ist er für mich das Paradebeispiel dafür, wie man mit halbgaren, unfertigen Produkten ein weltweites Monopol aufbauen kann. Darum ging es ihm von Anfang an. 1971 hatte der Mathematiker und Friedensaktivist Fred Moore in San Francisco den „Homebrew Computer Club“ gegründet,  aus deren Mitgliedern bald nicht nur über 20 verschiedene Unternehmen, einschließlich Apple, hervorgingen, sondern auch die Community und die Philosophie, die als “Hacker-Ethik” bezeichnet wird. Gegen diesen kollektiven Geist des “sharings” und der “open source”, den der Homebrew Computer Club pflegte, regte sich schon nach den ersten Treffen Widerstand. In einem offenen Brief an die Mitgliederzeitung beschwerte sich ein Softwareentwickler, dass die Bastler des Clubs Programme ja untereinander austauschten, anstatt sie zu kaufen – und er für seine Arbeit deshalb nur auf einen Stundenlohn von nicht einmal 2 Dollar käme. Der Name des unterbezahlten Jammerlappens war Bill Gates. Dass er sich seitdem vom Saulus zum Paulus, vom Monopolisten zum Menschheitsbeglücker, gewandelt hat wäre zwar vorstellbar, ist aber angesichts seiner Investitionen im Pharma-und Impf-Business unwahrscheinlich. Aber – und zur Wichtigkeit füge ich ein zweites aber hinzu: Aber aber: dass Gates der oberste Trittbrettfahrer der Pandemie ist, macht ihn noch nicht zum Täter, denn die goldenen konspirologischen Regeln „follow the money“ und „cui bono?“ funktionieren bei Billy nicht so ganz,….wie es „Fefe“ Felix von Leitner gerade schön gezeigt hat: 

„Als lustige Quarantäne-Unterhaltung empfehle ich übrigens, die Verschwörungstheorien in Kombination zu betrachten. Dann kommt nämlich raus, dass Bill Gates der dämlichste Kriminelle aller Zeiten ist. Sowas wie eine Kombination aus den Panzerknackern und Dr. Evil.
Bill Gates will die Weltbevölkerung dezimieren, deren Windows- und Office-Käufe die Hälfte seines Vermögens ausmachen. Dafür kauft er in einem chinesischen Biowaffenlabor das schlechteste Virus, das sie haben. Experten sagen, das Virus ist ungefährlicher als die saisonale Grippe! Ich würde ja einen Wiley-Coyote-Joke machen, aber Wiley Coyote hat von ACME immer zuverlässige, funktionierende Produkte gekauft. Mit diesem Virus fährt er dann die Weltwirtschaft runter, von der die andere Hälfte seines Vermögens kommt. Aber keine Sorge, Gates hat einen Trumpf im Ärmel. Er kauft über öffentlich deklarierte Spenden 10% Einfluss in der WHO, der Behörde mit den wenigsten Befugnissen weltweit. Bedenkt, dass Bill Gates über Windows und Office praktisch alle Behörden der Welt hätte erpressen können. Und warum macht er das? Damit er die Bevölkerung microchippen kann. Gut, der Profit davon flösse nach China, denn Bill Gates besitzt gar keine Microchipfertigung. Und die dabei herauskommenden Daten wären auch nicht sehr viel wert, denn ihr lauft eh schon alle mit Peilsendern in der Tasche rum. Und die Bewegungsdaten von mittellosen Obdachlosen in der 3. Welt ist jetzt nicht unbedingt Aktienmarkt-Gold. OK OK warte, er macht das nicht wegen der Microchips, er macht das um an den Impfstoffen zu verdienen! Er verbrennt also sowas wie 50 Milliarden Dollar für einen zu erwartenden Erlös von 5 Milliarden. Erinnert mich an einen alten Spruch von Kostolany. Es ist sehr leicht, an der Börse Millionär zu werden. Du musst bloß als Milliardär anfangen.“

Ich hätte zwar absolut nichts dagegen, wenn Gates sich derart verzockt, dass er nur noch einfacher Millionär ist, befürchte aber, dass das nicht so kommen wird. Weshalb in Post-Corona Zeiten, d.h. in der kommenden größten Wirtschaftskrise seit 100 Jahren, wieder das geschehen muss, was damals aus der „Great Depression“ geführt hat: ein „New Deal“ mit staatlichen Arbeitsprogrammen und einem Spitzensteuersatz von 90 %.  Womit die Bills, und Jeffs und Warrens wieder halbwegs auf Normalmaß zurechtgestutzt würden. Dass die Privatisierung der Weltrettung durch solche Typen keine gute Idee ist hat die Corona-Krise bereits deutlich gezeigt – und weil man in der Kirche der Angst jetzt für einen solchen Hinweis gleich einen Alu-Hut bekommt sei noch darauf verwiesen, das selbst die jederzeit mutti-kompatiblen Grünen noch vor zwei Jahren deutliche Zweifel an der Ethik des „wohlwollenden Alleinherrschers“ Bill Gates und Kritik an seinen zwielichtigen Praktiken äußerten. Aus Nigeria wird gerade gemeldet, dass er dem Parlament 10 Millionen Dollar geboten hätte, damit ein Impflicht-Gesetz ohne öffentliche  Anhörung durchgewunken wird. Was die dortige Oppositionspartei sehr wundert, weil ja noch gar kein Impfstoff vorhanden ist – aber das ist Billy der Räuberbaron wie er leibt und lebt: mit halbgaren, unfertigen Produkten Monopole aufbauen, darauf versteht er sich wie kein Zweiter. Und wenn man von  seiner Vision, die Menschheit qua RNA-Impfung gen-technisch „virenresist“ zu machen, zufällig einem IT-ler erzählt, muss man seinen Aluhut ganz festhalten – vor dem schweren Lachsturm, der in diesen Kreisen augenblicklich losbricht, wenn „Microsoft“ und „Virenresistenz“ erwähnt werden. Als er sich wieder eingekriegt hatte, brachte mein Freund es noch auf den Punkt: „Gates ist einfach zum Schlangenölverkäufer mutiert, Geschäftsmodell: Impfen bis der Arzt kommt!“

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Mathias Bröckers veröffentlichte zuletzt „Don’t Kill The Messenger – Freiheit für Julian Assange“ im Westendverlag. Er bloggt auf broeckers.com

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Danke an den Autor für das Recht zur Veröffentlichung.

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Bildquelle:  Paolo Bona  / shutterstock

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