Tagesdosis 11.12.2019 – Wir sind das Klima (Podcast)

Ein Kommentar von Rüdiger Lenz.

Der junge Mann stürzt sich ins Wasser. Es ist ein Freibad in Westfalen. Er ist vorbereitet. Den ganzen Sommer hindurch trainierte er für diesen einen Tag. Die Bahn ist fünfundzwanzig Meter lang und er weiß, wenn er schummelt, dann beschummelt er sich selbst. Er will es wissen. Er will seine Grenzen kennenlernen. Die ersten fünfzig Meter sind erreicht, er berührt die Fliesen mit seinen Händen, dreht sich im Wasser und stößt sich nach vorne. Die nächsten zwei Bahnen, also weitere fünfzig Meter wird er schaffen- das weiß er jetzt schon. Es ist früh Morgens, sechs Uhr. Seine Füße stoßen seinen Körper von den Fliesen. Er ist in einer Art Meditation, wie in Trance. Er spürt die Außenwelt nicht mehr, ist nur noch innen in sich selbst. Glück und tiefe Zufriedenheit machen sich in ihm breit. Er ist diese Zufriedenheit. Er spürt seinen Körper nicht mehr. Schon wieder stößt er sich mit seinen Füßen von den Fliesen ab. Er weitet seine Arme und Beine ganz aus, wie es Brustschwimmer immer tun. Dann das Gleiche noch einmal und immer wieder. Es ist herrlich unter Wasser zu sein. Nichts bekommt man mit und niemand außer er ist im Wasser. Er kommuniziert mit dem Wasser und spürt die Geräusche, die das Wasser ganz von selbst macht. Es überträgt die Schwingungen, es spricht. Er fühlt sich eins mit dem Wasser. Er ist Wasser. Jetzt beginnt er sich auf die letzten zehn Meter zu konzentrieren und wacht vollständig wieder auf. Er konzentriert sich wieder auf seine Sinnesorgane und taucht auf, direkt vor den Fliesen. Dann nimmt er ruhig und gelassen einen Atemzug und noch einen und noch einen, bis die körperliche Reaktion auf zu wenig Luft im Körper aufhört. Zweihundert Meter ist er getaucht, acht Bahnen. Das macht er jedes Jahr, wenn der Sommer schön ist. Das Training dazu dauert den ganzen Sommer an. Das Ziel dabei ist nicht das lange Tauchen, noch mehr Zeit beim Tauchen zu gewinnen und zu sagen: Seht her, ich bin 10 Minuten unter Wasser gewesen. Das ist nicht der Grund, auch wenn sich die Sekunden immer mehr anreihen. Er besiegt so den Stress, der aufkommt, wenn man zu Anfang mit dem Tauchtraining beginnt, zu wenig Luft bekommt und dieses unwohle Gefühl loszuwerden trainiert mit immer weniger Luft und längeren Tauchgängen. Einssein mit sich und seiner Umgebung, dass er nie so tief erfährt, wie beim sommerlichen Tauchtraining. Das ist es, was er dort trainiert. Der Stress und die Angst sind besiegt. Davon profitiert er das ganze Jahr über und er hat keine Angst. Vor nichts und niemanden. Denn dieses Einssein, das weiß er einfach, das bin ich, das ist das, was ich wirklich bin. Nicht dieses Herumgezappel um das Geld und den Wohlstand herum. Das interessiert ihn nicht. Dieser Mann, das bin ich, der Autor dieser Zeilen. Mit zwölf Jahren brachte mir ein Opernsänger das Tauchen bei. 

In seinem Kinofilm Apocalypto ließ Mel Gibson den Vater der Hauptfigur zu Anfang sagen, dass Angst eine Krankheit des Geistes sei und er, sein Sohn, solle sich nicht von dieser befallen lassen, denn er sah diese Angst in seinem Sohn und diese Angst wird das ganze Dorf anstecken, denn Angst steckt alle an. Die Angst eines Menschen wird immer groß sein, je weiter er sich vor der Erfahrung schützt, das Einssein mit allem nicht zu üben, es nicht zu wissen, nie zu erfahren und wenn er nie ein Gefühl dafür bekommt. Das Einssein will geübt werden, sonst bleibt es im ungeübten Bewusstsein bloße Spinnerei.

Die Angst der Bevölkerung, gerade in Deutschland, vor einem Klimawandel, besser, vor einem Temperaturanstieg, weltweit, ist riesengroß. Und die Angst dirigiert die Debatte. In ihr, der Debatte, verbirgt sich ganz tief eine große Angst vor dem Leben selbst, vor dem eigenen Leben. Kinder und Alte werden von einigen Klimawandelbefürwortern zu Ökoschleudern, zu den Hauptproduzenten von CO2-Ausstößen diffamiert. Das sind Angstprojektionen vor dem eigenen Leben. Jüngst las ich auf einem bekannten alternativen Magazin im Netz, dass ein sehr bekannter Ökoaktivist eine Prognose für fünfzehn Jahre abgab, dann, so der Artikel, sei der Untergang der Menschheit durch einen Temperaturanstieg von etwas über einen Grad erreicht und unumkehrbar. Ich werde weder das Magazin noch den Autor nennen, denn beide sind für mich Freunde, keine Feinde, zu denen aber die Debatte über das Klima schnell neigt. Der Bericht ist von 1995 und er stützt sich auf Prognosen des wissenschaftlichen Beirates der deutschen Bundesregierung von 1995. 1,3 Grad, so heißt es dort, trennen die Menschheit noch von lebenslänglich Treibhaus. Heute schreiben wir das Jahr 2019, fast schon 2020 und es sind gut zehn Jahre nach Prognoseeintritt vergangen und die Temperatur ist weltweit, bis heute, nicht gestiegen, sondern im Mittel von 15 Grad geblieben. Im Mittel, also leichte Schwankungen im zehntel Grad Bereich sind völlig normal(1). Erstaunlich ist, dass die Schneemassen auf dem Nordpol immer weiter zunehmen und derzeit in dem Bereich sind, wie sie in den 1970er Jahren schon waren. Klimaschwankungen im Bereich von vierzig, fünfzig oder noch mehr Jahrzehnten scheinen völlig normal zu sein. Den Menschen mag das beunruhigen und zu vorschnellen Schlussfolgerungen verleiten. Für das Weltklima hingegen ist das ein völlig normaler Zustand, auch wenn er für strenge Winter oder zu warmen Sommern sorgt. 

Angenommen, Sie wären einer der mächtigsten Politiker dieser Erde. Sie würden den anthropogen verursachten Klimawandel in ihre Agenda aufnehmen. Sie würden versuchen, mit anderen Staatschefs darüber zu reden, um Einigkeit in der Sache zu erwirken. Sie würden zu den Kongressen und Klimagipfeln gehen oder Botschafter dorthin schicken und viel Geld darin investieren, um der Welt klar zu machen, dass dieser Planet durch einen zu erwartenden Temperaturanstieg derart kippen werde, dass die Meere um ein, zwei oder fünf Meter ansteigen werden. Klimaflüchtlinge, Naturkatastrophen biblischen Ausmaßes würden in ein paar Jahren real werden und jeder gesunde Mensch, der jetzt sechzig Jahre alt wäre, würde die ganze Wucht dieses Weltuntergangs noch mitbekommen. So schnell sei das Weltende zu erwarten.

Und dann kommt für Sie der Tag, da nehmen Sie Abschied von dem Amt, da Sie nicht mehr wiedergewählt werden können. Sie reisen durch die Welt, kassieren Millionen von Dollar für Reden und Vorträge, um sich einen Traum zu verwirklichen: ein Riesenanwesen, direkt vor einem See. Das Haus liegt am See Edgartown Great Pond in Massachusetts und es ist das neue Haus der Familie Obama(2). Nun ist ein See kein Meer, das ist richtig. Aber, und diese Aber soll fett unterstrichen sein, der See ist nur leicht vom Atlantischen Ozean getrennt. Angenommen ich wäre acht Jahre lang in den Sohlen von Barack Obama gelaufen, so würde ich ein solches Anwesen niemals kaufen, denn ich bin ja vollends darüber informiert, was die Menschheit demnächst ereilen wird. Ein Haus in der Nähe von sehr großen Wassermengen würde ich niemals meiner Familie vorsetzen, denn ich bin ja davon überzeugt, dass die Pole schmelzen und der Meeresspiegel rasant ansteigen wird. Das Barack Obama dumm sein soll, kann man ja glauben und damit sein kleines Weltbild erleuchten. Aber das glaube ich nicht. Barack Obama ist ein sehr heller Bursche und ich kann mir nicht vorstellen, dass er seinen Kindern eine biblische Katastrophe direkt in ihre Kinderzimmer schickt und sich selbst, samt Ehefrau suizidieren will. 

 Es kommt nicht darauf an, was du sagst, es kommt nur darauf an, was du tust. Martha’s Vineyard(3) ist eine Insel, direkt vor Massachusetts und vor dieser Insel breitet sich der Atlantische Ozean aus. Sicher, mag diese Insel theoretisch einen erhöhten Meeresspiegel von fünf Metern aushalten, so könnten Springfluten, Tsunamis oder ganz normale Wellen bei erhöhtem Meeresspiegel die Küste der Insel auswaschen und die Insel nach und nach fast vollständig verschlucken. Das sind allesamt Spekulationen, doch bleibt die Frage an euch Leserinnen und Leser: Würdet ihr, mit zwei Kindern eurer Frau oder eurem Mann direkt vor dem Atlantik, der die Insel umgibt, mit dem Wissen, dass der Klimawandel in sehr kurzer Zeit den Meeresspiegel rasant ansteigen lässt, ein solches Anwesen in einer Gefahrenzone kaufen, wenn ihr es könntet, also wenn ihr knapp elf Millionen US-Dollar flüssig hättet? Ich würde das niemals tun, hätte ich das Wissen und die Überzeugung, der Klimawandel in Form unendlich vielem Wassers würde demnächst an meiner eigenen Haustüre klopfen und womöglich meine Kinder und meine Frau in einer riesigen Welle mit sich nehmen. Schwachsinnige könnten so handeln, nicht aber der 44 Präsident der USA, Barack Obama.

CO2 ist so etwas wie Lee Harvey Oswald, eine Einzeltäter-Theorie

Man kann sie in gewissen Kreisen als absolute Wahrheit verkaufen, was man vornehmlich in Schulen und Medien auch so vertritt. Die Einzeltäterthese ist eine angeordnete Wahrheit und niemand kommt mehr dahinter zu verstehen, dass eine These oder eine Theorie nicht auch gleich einer Wahrheit ist, ja sein will. Deshalb heißt es ja Theorie oder These. Lassen wir eine Meeres- und Neurobiologin zu Wort kommen, damit der Leser hier versteht, worum es mir geht, was ich mitteilen möchte. Dr. Heidi Wichmann schreibt dazu, Zitat Anfang, Je weiter wir unsere Testmethoden, Tauchroboter oder was auch immer verbessern, so finden wir eines heraus: das alles bis auf das kleinste Detail abgestimmt ist. Von den Tiefseesedimenten, über das genauso komplexe Leben an Land bis hin zu den Mikroorganismen, die es auch in der Luft und den Wolken gibt. Ja, Wolken. Wir wissen so gut wie gar nichts über sie, denn die Kultivierbedingungen sind verständlicherweise nicht leicht nachzuahmen. Es gibt so vieles was wir noch nicht mal erahnen, aber eines ist klar ersichtlich: alles ist miteinander direkt oder indirekt verbunden. Die Auswirkungen von Feinstaub, weitere unnatürliche Verbindungen wie bspw. Pestizide, oder natürliche Einflüsse wie die Solar flairs und noch vieles weiteres werden hier einfach nicht berücksichtigt. Nehmen wir mal das Beispiel Pestizide, welche auch bereits in der Atmosphäre vorhanden sind: Wie sieht es mit den unerforschten Kreuzreaktionen aus? Alle diese Stoffe interagieren auf unbekannte Art und Weise miteinander, Gelder um deren Einfluss zu erforschen gibt es dafür nicht, weder beim Thema Klima noch beim Thema Gesundheit. Meines Erachtens gibt es nur einen Weg um die Menschheit vor schlimmerem zu bewahren: Echter Naturschutz und weg von dem Denken, dass die Erde eine endlose Ressource ist. Und während hier die Tasten glühen, werden weiterhin Unmengen an Bäumen abgeholzt. Bäume, die teilweise Jahrhunderte alt sind und Unmengen CO2 filtern, welches sie in den für uns absolut essenziellen Sauerstoff umwandeln. Von den Medikamentenresten in den Gewässern, dem Circle of Poison und noch so viel weiterem fang ich gar nicht erst an(4), Zitat Ende.

Meines Erachtens gibt es nur einen Weg, um die Menschheit vor schlimmerem zu bewahren: Echter Naturschutz und weg von dem Denken, dass die Erde eine endlose Ressource ist. Wieso vereinen wir uns alle nicht in diesen Gedanken und binden auch folgenden Gedankengang dort mit ein, wo es um den Klimawandel geht, nämlich: so finden wir eines heraus: das alles bis auf das kleinste Detail abgestimmt ist. Von den Tiefseesedimenten, über das genauso komplexe Leben an Land bis hin zu den Mikroorganismen, die es auch in der Luft und den Wolken gibt. Alles ist miteinander direkt oder indirekt verbunden. Ergo, die Einzeltätertheorie ist völliger Nonsens, fragt man eine Naturwissenschaftlerin.

Ich habe keine Antworten darauf, ob es einen Klimawandel gibt oder nicht und ehrlich gesagt, interessieren mich beide Seiten nicht sonderlich und eine Debatte darüber, wenn sie nicht von Naturwissenschaftlern selbst und allein von ihnen geführt wird, schon mal gar nicht. Von einer politischen Doktrin überzeugte Journalisten darin debattieren zu lassen, halte ich für einen Frevel. Mögen sie in anderen Gebieten noch so kompetent und wahrhaftig sein, so sind sie in Sachen Wissenschaften nichts anderes als Wissensanhäufer und Wissenssammler, bestenfalls gute Analysten. Schuster bleib bei deinen Leisten. Dieser Text will auf die Leisten verweisen. Ich weiß nur, dass das Wesen des Klimas sein stetiger Wandel ist und dass alles was lebt und dass alles, was wir unbelebt nennen, Teile des Welt- oder Ortsklimas sind. Das wusste schon der Begründer der Ökologie, Alexander von Humboldt und brachte nach diesem Wissen das Werk meines Lebens heraus, Kosmos. Wir, die Geschöpfe dieses Planeten, wir sind das Klima. Alles ist aufs Feinste miteinander abgestimmt und feinjustiert, auch das Klima. Das Klima wird in der Debatte um den Klimawandel völlig falsch diskutiert. Ja, völlig falsch. Beide Seiten diskutieren das Klima als Wirkung auf etwas oder auf die Ursache von etwas. Diesen Fehler begann Charles Darwin auch, als er eine Evolutionstheorie begründete, in der die Umwelt von den Lebewesen als vollständig getrennt agiert und umgekehrt. Lebewesen entstehen auf der Erde, nicht etwa mit der Erde und umgekehrt. Bei Humboldt ist alles Geschehen ein Geschehen miteinander aufs Höchste verflochten und nichts ist getrennt. Das war seine Leistung und aus dieser erwuchs die Ökologie, in der alles miteinander in Beziehung steht. Und genau das ist unser Werk, das Anthropozän, in dem wir Sapiens die Ökologie des Planeten großflächig zerstören und damit einen sehr großen Impact auch auf das Klima haben. Wenn wir das Klima retten wollten, ehrlich retten wollten, dann müssten wir die Ökologie des Planeten schützen und herausfinden, warum wir so destruktiv mit unserer wahren Mutter umgehen, mit Gaia, unserem lebendigen Planeten Erde. Das Klima sind wir auch, und zwar alle Geschöpfe dieses Planeten sind das Klima, aus dem es besteht. Zu meinen, es kann durch ein einziges Element zu Fall gebracht werden, und zwar in der Realität, ist ein an Allmachtsfantasien kaum zu überbietender Geniestreich derer, die denselben Fehler leisten, wie viele vor ihnen. Darwins Fehler mag im Grunde ein Nichtüberschreiten des damals vorherrschenden christlichen Glaubens gewesen sein, ein fauler Kompromiss. Doch der heute von vielen begangener Fehler beruht paradoxerweise vermutlich auf fehlender Religiosität, beziehungsweise auf nicht gelebter Spiritualität, mit dem Nichtwahrnehmen dessen, dass dieser Planet lebt, so wie wir. Die Entstehungen von Sauerstoff, oder CO2 sind nicht vom Leben zu trennen. Fast alle Lebewesen essen Lebewesen und brauchen Wasser, als Nahrungsquellen. Doch die wichtigsten Nahrungsquellen werden fast nie genannt. Es sind Sauerstoff O2 UND Kohlenstoffdioxid CO2. Beide sind Lebens-Mittel, also Mittel zum Leben, die den gesamten biologischen Aufbau dieses Planeten erst ermöglicht haben und ihn, seit millionen von Jahren regulieren. Beide sind fein aufeinander abgestimmt, ein Regelkreislauf. Beide produzieren und erhalten Leben auf diesem Planeten. Ein Zuviel an CO2 kann nur dann gefährlich werden, wenn dieser Planet einen Treibhauseffekt produziert. Doch dass es das kann, ist unter Physikern höchst umstritten. 

Selbst kluge Leute machen Fehler. Irren ist eben allzu menschlich, egal auf welcher Seite. Doch viel schwerer als der Irrtum oder das sich nicht eingestehen wollen eines Irrtums ist die Verbreitung von Angst auf diesem Niveau. Sie spaltet die Bewegung und die Menschen ganz allgemein, weil die Angst die jeweiligen Narrative noch fester zurrt. Ich weiß, dass ich nichts weiß, soll Sokrates, ein großer Philosoph, gesagt haben. Mir geht es jedenfalls immer so: Wenn ich glaube, etwas Neues verstanden zu haben, sei es das Wissen um ein Leben nach dem Tod oder, das Charles Darwin sich geirrt haben muss, oder dass Karl Marx mit seiner Klassenkampfthese falsch lag, so weiß ich immer deutlicher, dass ich nichts weiß, dass niemand in Menschengestalt auch nur irgendetwas weiß. Wir erfahren die Welt, weil dieses Erfahren die Nahrung für unsere Zellen ist, um sich weiter zu entwickeln, sich auszuwickeln in neue Dimensionen des Lebens. Darum geht es in der Evolution. Evolution heißt auswickeln, herausrollen oder auch entwickeln. Wir, als Menschheit, wissen nicht, was Leben ist, was die Natur ist, was ein Quant ist oder irgendwas. Was die Wahrheit ist, dass sagen uns unsere Sinnesorgane, die unserem Zentralnervensystem ständige Einflüsterungen eingeben, von denen wir dann unsere individuelle Unfehlbarkeit ableiten, als Krone der Schöpfung, als intelligenteste Lebewesen, was die Erde je bewohnte. Mein Gott, was für eine Anmaßung das doch ist. 

Es ist sehr beliebt für viele Menschen, sich in Ideen zu vertiefen, einen Idealismus oder irgendeinen Ismus zu vertreten. Doch sie alle sind nur Verstecke vor dem, was Sokrates wusste und zu dem uns das Orakel von Delphi ermuntern wollte: Erkenne Dich selbst. Und vielleicht kommen wir auch noch dahinter, dass über Hinz und Kunz alles zu wissen gar nicht dass Nonplusultra unserer Wesensbestimmung ist und dass es im Leben auch nicht darauf ankommt, etwas als absolut zu vertreten, der Wahrheit und nichts als der Wahrheit hinterherzulaufen. Unsere Vorstellung vom Absoluten ist eine Verdrängung davon, nicht zu wissen, ob es eine Schöpfung gibt und seinem Antagonisten, der Eigenverantwortlichkeit. Hinter ihr zurrt die Angst vor den berühmten Fragen: Warum bin ich, was soll das hier, wo führt mich das Leben hin, was geschieht nach dem Tod. Ich habe vor all diesen Fragen und Dingen, die da noch kommen mögen gar keine Angst, denn ich weiß für mich ganz genau, dass, egal was kommt, ich nicht tiefer fallen kann als in Gaias Schoß. Ich wünschte, ihr könntet ähnliches für euch empfinden. Denn die leidvolle und fruchtlose Debatte über den Klimawandel ist eine Debatte für und wider genau diesen Ängsten in uns. Diese Ängste können zu ganz üblen Krankheiten des Geistes mutieren und sie neigen zu einem Totalitarismus in der Überzeugung, sich für das Gute einzusetzen. Jede totalitäre Idee birgt in sich eine Idee des Überguten Ideals, sich für die Reinheit oder das Wohl seiner Vertreter allein einzusetzen. Die Gegner werden entmenschlicht und zu Zerstörern der reinen Lehre ernannt, entmenschlicht. Das Gebot der Stunde ist dann die Reinigung. Dieser Krankheit des Geistes wird wie bei allen Krankheiten des Geistes also Gutes vorangestellt, um die Totalität zu bagatellisieren. Zumeist in Ismen und oder durch politische Doktrinen verdeckt. Diese werden mit tiefenpsychologischen Selbstkränkungen ummantelt und selbst nie als solche gesehen. Nicht ohne diese Kenntnis konnte Kurt Tucholsky sagen: Das Gegenteil von Gut ist nicht böse, sondern gut gemeint. Denkt mal drüber nach. Es könnte die Angst besiegen helfen. Und denkt ja nicht, dass dieser Artikel gut gemeint sei. Er versteht sich als Appell an beide Seiten, sich wieder der Mitte, also des miteinander Redens, anzunähern. Ich bin übrigens auf keiner Seite. Ich bin schon in der Mitte.

Quellen:

1. https://meteo.plus/klima.php

2. https://noizz.de/lifestyle/barack-und-michelle-obama-kaufen-sich-dieses-luxus-anwesen-fur-1058-millionen-euro/wbxnccg

3. https://de.wikipedia.org/wiki/Martha’s_Vineyard

4. Persönlicher Austausch mit Dr. Heidi Wichmann, mit der Erlaubnis, den Textauszug hier zu verwenden

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